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Mestwin I polnisch Msciwoj Mszczuj um 1160 1 Mai 1219 oder 1220 war ein Herzog in Pommerellen aus der Dynastie der Samboriden In den Jahren 1210 1211 stand sein Herrschaftsbereich kurzzeitig unter der Hoheit des danischen Konigshauses Mestwin I mit seiner Gemahlin Zwinislawa aus dem Stammbaum der Greifen von Cornelius Krommeny 1598 Inhaltsverzeichnis 1 Leben und politischer Werdegang 2 Ehe und Nachkommen 3 Literatur 4 Weblinks 5 FussnotenLeben und politischer Werdegang Bearbeiten nbsp Mestwin I nach einem im Kloster Oliva vorhandenen Begrabnis Denkmal Mestwins angefertigter Kupferstich 1749 nbsp Siegel Mestwin I Mestwin I war ein Sohn des Herzogs Sobieslaw I 1187 und einer Schwester des Wojewoden Zyroslaw von Kujawien aus dem Geschlecht der Powal deren Name nicht uberliefert ist Sein Vorganger war sein Bruder Sambor I In den Olivaer Tafeln hat Mestwin den Beinamen pacificus der Friedfertige Als etwa 1207 die Familie Powal der seine Mutter entstammte ausstarb machte er seine Erbanspruche auf das Gebiet der Kastellanei Wyszogrod heute Fordon geltend Er war mit Zwinislawa 1240 verheiratet die wahrscheinlich eine Tochter von Herzog Mieszko von Polen war oder dem lokalen Landadel entstammte Seine Herrschaft fiel in die Zeit der Hegemonie Danemarks uber den sudlichen Ostseeraum Konig Waldemar II unterwarf Mecklenburg Pommern und kurzzeitig das Herzogtum der Samboriden Pommerellen Die Freien Stadte Lubeck und Hamburg hatten seine Schutzhoheit ebenfalls anerkannt Nach Johannes Voigt 1786 1863 war Pommerellen um diese Zeit schon von Polen vollig unabhangig 1 Dagegen musste Mestwin 1210 dem danischen Konig den Lehnseid leisten als dieser auf einem Kriegszug in das Pruzzenland auch Danzig eingenommen hatte Wahrscheinlich am 24 Juni 1209 stiftete Mestwin I von Gottes Gnade Furst in Danzig zu einem Kloster fur die Nonnen welche Gott und der heiligen Maria dienen mehrere Ortschaften zwischen der Radaune und ihrem Zufluss Stolpe Da er die Zustimmung seiner vier Sohne und seiner Gemahlin hatte fugte die Furstin als ihren Anteil die ganze Oxhofter Kampe Kepa Oksywska das Dorf Bolschau im Burgbezirk Belgard sowie das Dorf Grabowo bei Schwetz hinzu In den Urkunden ist festgelegt freiwillig und gottergebenen Sinnes samt allem ihrem Geschmeide Die bald nach 1209 errichtete Klosteranlage des Klosters Zuckau vermutet man an der Mundung der Stolpe in die Radaune Das Kloster in Zuckau war ein Pramonstratenser Nonnenkloster Seine Grundung geschah nicht mit Hilfe benachbarter pommerscher Niederlassungen Das wurde vielleicht durch die danisch pommerschen Kampfe in jener Zeit verhindert Mutterkloster fur Zuckau war vielmehr das Sankt Vinzenzstift bei Breslau das seit 1180 von Pramonstratensern besetzt war Bereits 1201 bestatigte Papst Innozenz III dem St Vinzenzstift unter anderem eine Jacobikirche in Zuckau Die Uberlieferung lasst nicht erkennen wie die Verbindung zwischen der Danziger Furstenfamilie und dem Breslauer Sankt Vinzenzstift zustande kam Die Grundung eines Nonnenklosters entsprach anscheinend einem Bedurfnis Es sollte eine Versorgungs und Bildungsstatte fur die Tochter des Furstenhauses und des pommerellischen Adels geschaffen werden Das gab es in anderen Landern auch Zuckau entwickelte sich zum Hauskloster fur weibliche Angehorige des pommerellischen Furstenhauses Witoslawa Tochter des Stifterpaares und Schwester von Swantopolk II und Sambor II ist als magistra Meisterin dieses Klosters 1275 und 1289 nachgewiesen Neben einer Novizenschule unterhielt das Kloster spater auch eine Knaben und eine Madchenschule Von Mestwin I ist ausserdem bekannt dass er in einer Versammlung polnischer Grosser und hoher Geistlichkeit in Makolin im Jahre 1212 als Herzog dux auftrat da er sich bereits 1211 von der danischen Oberherrschaft gelost hatte Um 1213 anlasslich einer Bestatigung fur das Kloster Zuckau bezeichnete er sich aber wieder als princeps im Sinne eines Statthalters Mestwin starb am 1 Mai 1219 oder 1220 Mestwin I teilte vor seinem Tode sein Herrschaftsgebiet nach slawischem Brauch unter seinen vier Sohnen auf Swantopolk der Alteste erhielt das Gebiet um Danzig Wartislaw den sudlichen Landesteil mit Schwetz und Mewe Sambor erhielt die Residenz Lubiszewo bei Dirschau und Ratibor den Westteil mit dem Hauptsitz in Belgard Wartislaw starb in Schwetz um 1229 die Bruder teilten sich sein Herrschaftsgebiet auf Swantopolk errang die Oberherrschaft uber ganz Pommerellen durch den Besitz von Danzig und die Burgen Sartowitz Zantir und Schwetz am Weichselufer Ehe und Nachkommen BearbeitenMestwin hatte aus der Ehe mit Zwinislawa vier Sohne und funf Tochter Swantopolk II ca 1195 1266 Statthalter ab 1227 Herzog von Pommerellen in Danzig Wartislaw I ca 1195 1227 1233 Herzog von Pommerellen in Schwetz und Mewe Sambor II ca 1211 12 1276 1278 Statthalter ab 1227 Herzog von Pommerellen in Liebschau und Dirschau Ratibor ca 1212 1272 Herzog von Pommerellen in Belgard Miroslawa ca 1190 1233 1240 als Gattin von Herzog Bogislaw III durch Heirat Herzogin von Pommern Jadwiga ca 1200 1249 als Gattin von Herzog Wladyslaw Odonic durch Heirat Herzogin von Grosspolen Witoslawa ca 1205 1290 Priorin des Klosters von Zuckau NN Nonne im Kloster von Zuckau NN Nonne im Kloster von ZuckauLiteratur BearbeitenTheodor Hirsch Max Toeppen Ernst Strehlke Scriptores rerum Prussicarum Die Geschichtsquellen der preussischen Vorzeit Band 1 Leipzig 1861 S 797 Max Perlbach Mestwin I In Allgemeine Deutsche Biographie ADB Band 21 Duncker amp Humblot Leipzig 1885 S 503 f Weblinks BearbeitenMestwin I Furst von Pommerellen auf Portal genealogie mittelalter deFussnoten Bearbeiten Johannes Voigt Geschichte Preussens von den altesten Zeiten bis zum Untergange der Herrschaft des Deutschen Ordens Erster Band Die Zeit des Heidentums Konigsberg 1827 S 370 Normdaten Person GND 138418063 lobid OGND AKS VIAF 89962063 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Mestwin I ALTERNATIVNAMEN Msciwoj MszczujKURZBESCHREIBUNG Herzog von PommerellenGEBURTSDATUM um 1160STERBEDATUM 1 Mai 1219 oder 1220 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Mestwin I amp oldid 207340680