www.wikidata.de-de.nina.az
Das Kloster Zuckau auch Sukow oder Suckow war ein Kloster des weiblichen Zweiges des Pramonstratenserordens das sich bis 1834 in Zuckau heute polnisch Zukowo bei Danzig befand Die Ortschaft Zuckau gehorte fruher zum Kreis Karthaus in der preussischen Provinz Westpreussen Geschichte Bearbeiten nbsp Kirche des Klosters Zuckau nbsp Eingang zur Klosteranlage nbsp Innenhof des Klosters nbsp Klostergebaude mit der Klosterkirche im HintergrundDas Kloster war vermutlich am Anfang des 13 Jahrhunderts gegrundet und errichtet worden Im Jahr 1201 bestatigte Papst Innozenz III den Chorherren des Pramonstratenserstifts St Vinzenz zu Breslau unter anderem den Besitz der Jakobikirche zu Zuckau 1 Als Grundungsjahr des Nonnenklosters Zuckau wird meistens 1209 angenommen 2 da der Danziger Furst Mestwin I zu diesem Zeitpunkt den Pramonstratensern in der Nahe des Orts einen Platz zur Errichtung eines Klosters anwies und er die Stiftung mit umfangreichem Grundbesitz ausstattete Die erste Klosteranlage befand sich in der Nahe der Mundung des Stolpe Flusschens in die Radaune 1 Auf Veranlassung des Abtes Alardus vom Breslauer St Vinzenzstift der bis 1214 im Amt war kamen die ersten Nonnen aus dem bei Hohensalza gelegenen Kloster Strzelno 1224 wurde das Kloster beim Einfall der Pomesanier zerstort die Insassen wurden getotet Um diese Zeit wurde das Kloster nach Zuckau selbst verlegt 1 Wo es sich in Zuckau zuletzt genau befunden hatte ist nicht bekannt Im Kloster Zuckau fanden Tochter pommerellischer Adliger und Danziger Patrizierfamilien aber auch mehrere Angehorige des pommerellischen Herzoghauses Aufnahme Am 25 Mai 1223 verstarb im Kloster Zuckau Damroka Tochter eines Swantopolk die die Kirche in Chmielno gegrundet hatte und dem Kloster dieses Dorf und einige andere Dorfer schenkte als sie selbst in das Kloster eintrat Bereits 1224 gehorten zu den Landereien und Besitztumern des Klosters sowohl der Brodnosee als auch der Gartsnosee nordwestlicher Auslaufer des Radaunesees in der Region um Chmelno 3 Herzog Mestwin II von Ostpommern bestatigte spater dem Kloster die Immunitat von der Gerichtsbarkeit landesherrlicher Amtstrager den Besitz der im Laufe der Zeit erworbenen Eigentumsortschaften und genehmigte ihre Umlegung zu deutschem Recht 4 1260 verlieh der pommerellische Herzog Swantopolk II dem Kloster das Marktrecht und stellte ihm anheim die Ortschaft zu einer Stadt auszubauen Dieser Plan wurde jedoch nicht in die Tat umgesetzt Im Jahr 1433 fugten durchziehende marodierende Hussiten dem Kloster durch Brandlegung und Raub schwerste Schaden zu Im Jahr 1443 war das Refektorium noch immer ohne Dach Als das Kloster das ursprunglich fur die Aufnahme von 60 Nonnen ausgelegt worden war den Deutschen Orden um Hilfe bat machte dieser den Ubertritt der Nonnen zur Regel des Deutschen Ordens zur Bedingung Die Nonnen wandten sich daraufhin an den Papst der den Ubertritt genehmigte und waren seit 1445 Deutschordens Schwestern Dem Abt der Pramonstratenser verbot der Papst in dem Kloster in Zukunft Visitationen durchzufuhren 5 Im Jahr 1564 kaufte der Lauenburger Landeshauptmann Ernst von Weiher der altere Bruder des Camminer Bischofs Martin von Weiher die Guter Charbrow Labenz und Ossecken die zuvor zum Kloster Zuckau gehort hatten von dem Wloclaweker Bischof Jakub Uchanski fur 12 000 Taler 6 Das Dorf Charbrow hatte Herzog Mestwin II im Jahr 1286 dem Kujavischen Domkapitel geschenkt 7 Um 1600 waren die Gebaude des Klosters baufallig geworden und seit 1604 wurden umfassende Instandsetzungsmassnahmen durchgefuhrt Im Jahr 1661 wurde festgehalten dass das Kloster guter Leute Kinder sowohl adliger als auch burgerlicher in die Lehre nahm denen es neben der Furcht des Herrn Schreiben Lesen und Nahen beibrachte ausser einer Madchenschule gab es auch eine Knabenschule 1 1834 wurde das Kloster aufgehoben Seit 1836 wurde die Klosterkirche als Pfarrkirche verwendet Ein Teil der Klosteranlage wurde 1863 zum Abbruch verkauft 1 Literatur BearbeitenErnst Bahr Zuckau In Handbuch der historischen Statten Ost und Westpreussen Kroner Stuttgart 1981 ISBN 3 520 31701 X S 247 Theodor Hirsch Das Kloster Zuckau und seine Umgebungen wahrend des 13 und 14 Jahrhunderts In Neue Preussische Provinzialblatter Band 3 Jahrgang 1853 Januar Juni Konigsberg 1853 S 4 71 Online Fassung Max Perlbach Das Totenbuch des Pramonstratenserinnen Klosters Zuckau bei Danzig 1906 Fussnoten Bearbeiten a b c d e Ernst Bahr Zuckau In Handbuch der historischen Statten Ost und Westpreussen Kroner Stuttgart 1981 ISBN 3 520 31701 X S 247 Theodor Hirsch Das Kloster Zuckau und seine Umgebungen wahrend des 13 und 14 Jahrhunderts In Neue Preussische Provinzialblatter Band 3 Jahrgang 1853 Januar Juni Konigsberg 1853 S 4 71 Online Fassung Archivierte Kopie Memento des Originals vom 14 Mai 2008 im Internet Archive nbsp Info Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht gepruft Bitte prufe Original und Archivlink gemass Anleitung und entferne dann diesen Hinweis 1 2 Vorlage Webachiv IABot pom wpru kerntopf com Herbert Helbig und Lorenz Weinreich Diplomata et chronica historiam locationis Teutonicorum illustranta 1968 August von Kotzebue Preussens altere Geschichte Band 4 Riga 1808 S 373 Reinhold Cramer Geschichte der Lande Lauenburg und Butow Teil I Konigsberg 1858 S 183 Johann Jakob Sell Geschichte des Herzogtums Pommern von den altesten Zeiten bis zum Tode des letzten Herzogs oder bis zum Westfalischen Frieden 1 Teil Berlin 1819 S 349 350 Fussnote b Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Kloster Zuckau amp oldid 234827660