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Martin Weiher auch Martin von Weiher 1512 in Leba Kreis Lauenburg Pommern 8 Juni 1556 in Koslin war ein lutherischer Theologe und Bischof von Cammin in Pommern Leben BearbeitenMartin Weiher entstammte dem hinterpommerschen Adelsgeschlecht von Weiher Er war der zweite Sohn des Claus von Weiher auf Leba und der Sophie von Ramel Zum geistlichen Stand bestimmt besuchte er die Schule in Stolp und wurde am 1 Mai 1534 an der Universitat Wittenberg immatrikuliert Martin Weiher war ein Schuler von Philipp Melanchthon mit dem er spater einen Briefwechsel fuhrte und wohnte zeitweise im Haus Martin Luthers Die Verleihung einer Pfrunde durch den Herzog Barnim IX von Pommern im Jahre 1535 ermoglichte es ihm auf Reisen zu gehen und seine Studien in Bologna fortzusetzen Anschliessend kehrte er nach Pommern zuruck wo er 1549 zum Camminer Domkapitel gehorte Nachdem Bartholomaus Suawe vom Amt des Bischofs von Cammin zurucktrat wurde Martin Weiher am 29 Juli 1549 zu seinem Nachfolger gewahlt Die pommerschen Herzoge genehmigten diese Wahl am 1 Mai 1550 Uberraschenderweise trat Weiher schon bald mit dem Papst in Verbindung und liess sich sogar am 5 Oktober 1551 von Papst Julius III seine Wahl zum Bischof bestatigen In dieser Bestatigung Confirmation bezeichnete ihn der Papst als rechtmassigen Nachfolger von Erasmus von Manteuffel Arnhausen des letzten vorreformatorischen Bischofs von Cammin Nach dessen Tod im Jahre 1544 namlich hatte Suawe das Amt als erster lutherischer Bischof von Cammin ubernommen Martin Weiher nun also lutherischer Bischof mit papstlicher Zustimmung liess sich am 6 Oktober 1551 vom Papst gestatten dass er der nur die niederen kirchlichen Weihen besass von einem Bischof der romischen Kirche unter Beistand von zwei oder drei anderen Bischofen die Konsekration empfangen durfte den Treueeid nach einem vorgegebenen Formular leisten und daruber dem Papst berichten sollte Am 20 Oktober 1551 befreite jedoch der zustandige Kardinal ihn da er in partibus inferioris Saxonie Lutheraniae heresi plurimum infecti lebte von der Verpflichtung auf zwei oder drei Bischofe und forderte lediglich die Anwesenheit eines Abtes bei der Weihe Am 31 Oktober 1551 schliesslich erteilte Papst Julius III Bischof Weiher die Vollmacht Priesterweihen zu vollziehen In der Zeit seines Bischofsamtes begannen in den Jahren 1554 und 1555 die von lutherischer Seite eingefuhrten Kirchenvisitationen Trotz seiner engen Verbindung zum Papst hinderte Weiher nicht deren Durchfuhrung sondern fuhrte sie im Gegenteil sogar selber durch verbot allerdings den Geistlichen auf den Papst und andere werte Heilige zu schimpfen Bei diesen Visitationen betonte Weiher immer wieder die Gultigkeit der von Johannes Bugenhagen verfassten und auf dem Landtag zu Treptow 1534 in Treptow an der Rega verabschiedeten Pommerschen Kirchenordnung Auch verlangte Weiher von den Pfarrern seines Bistums die Predigt der reinen Lehre Wallfahrten galten ihm der damaligen lutherischen Meinung entsprechend als Abgotterei Andererseits begegnete Weiher den Klagen von Geistlichen dass immer weniger Glaubige ein Testament zugunsten der Kirche machten mit dem Vorwurf daran seien die Pfarrer selber schuld da sie die romische Lehre von den guten Werken in ihren Predigten bekampften Im Jahre 1556 starb der geele Bischof wie er wegen seiner bleichen Gesichtsfarbe die auf einer Erkrankung beruhte genannt wurde Das Bischofsamt ging nun auf Johann Friedrich den 14 jahrigen Sohn des Herzogs Philipp I von Pommern Wolgast uber Ihn wahlte das Camminer Domkapitel auf Drangen des pommerschen Herzogshauses Von diesem Zeitpunkt an versahen Angehorige des Herzogshauses das Camminer Bischofsamt als weltliche Bischofe als geistliche Leiter von ganz Pommern fungierten mehrere General Superintendenten Die theologische wie kirchenpolitische Stellung Martin Weihers war schillernd Seine Person machte einmal mehr deutlich mit welchen Problemen und auch Zugestandnissen im Rahmen der Reformation auch die Kirche in Pommern zu tun hatte Kaiser Karl V hatte nach Suawes Abgang eigentlich Johannes Agricola den confabricator interimi als Bischof von Cammin wahlen lassen wollen doch hatte sich besonders der Bischof von Arras Antoine Perrenot de Granvelle fur den ihn befreundeten Weiher eingesetzt Literatur BearbeitenGottfried von Bulow Martin von Weyher In Allgemeine Deutsche Biographie ADB Band 20 Duncker amp Humblot Leipzig 1884 S 476 478 Norbert Buske Pommersche Kirchengeschichte in Daten Schwerin 2001 2003 ISBN 3 935749 17 1 Hellmuth Heyden Kirchengeschichte Pommerns In Osteuropa und der deutsche Osten Reihe III Westfalische Wilhelms Universitat zu Munster Buch 5 2 Bande Koln Braunsfeld 1957 Roderich Schmidt Martin von Weiher In Neue Deutsche Biographie NDB Band 16 Duncker amp Humblot Berlin 1990 ISBN 3 428 00197 4 S 274 f Digitalisat Weyer Martin In Heinz Scheible Hrsg Melanchthons Briefwechsel Band 16 Personen T Z und Nachtrage Stuttgart Bad Cannstatt 2022 S 280 281 Siehe auch BearbeitenListe der Generalsuperintendenten und Bischofe Pommerns Pommersche Evangelische KircheVorgangerAmtNachfolgerBartholomaus SuaweBischof von Cammin 1549 1556Johann Friedrich von Pommern Wolgast Georg VenetusNormdaten Person GND 137353995 lobid OGND AKS VIAF 81556366 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Weiher MartinALTERNATIVNAMEN Weiher Martin von Weyher Martin Weyher Martin vonKURZBESCHREIBUNG lutherischer Theologe und Bischof von CamminGEBURTSDATUM 1512GEBURTSORT LebaSTERBEDATUM 8 Juni 1556STERBEORT Koslin Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Martin Weiher amp oldid 234339319