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Philipp I 14 Juli 1515 in Stettin 14 Februar 1560 in Wolgast war Herzog von Pommern Wolgast 1534 schloss sich ganz Pommern Pommern Wolgast und das durch Barnim IX beherrschte Pommern Stettin der Reformation an Philipp I von Pommern Wolgast nach Lucas Cranach d J Herzog Philipp I von Pommern Wolgast Ausschnitt aus dem Croy TeppichPhilipp I mit seiner Gemahlin Maria von Sachsen aus dem Bilderstammbaum der Greifen von Cornelius Krommeny 1598 Herzog Philipp I von Pommern Wolgast Inhaltsverzeichnis 1 Leben 2 Epitaph 3 Genealogie 4 Literatur 5 Weblinks 6 EinzelnachweiseLeben BearbeitenGeboren als einziger uberlebender Sohn des Herzogs Georg aus dessen erster Ehe mit Amalie von der Pfalz 6 Januar 1525 erhielt er nach dem Tod der Mutter ab 1526 seine weitere Erziehung am Hofe in Heidelberg bei seinem Onkel Kurfurst Ludwig V von der Pfalz Nach dem Tod seines Vaters ubernahm er 16 jahrig die Amtsgeschafte in Stettin Mit seinem Onkel Herzog Barnim IX teilte er am 21 Oktober 1532 das Herzogtum Pommern und er erhielt Pommern Wolgast Vorpommern Die Teilung war zunachst nur auf neun Jahre befristet und wurde erst 1541 auf Dauer bestatigt Als Rate dienten ihm u a Jobst von Dewitz Rudiger von Massow und der Kanzler Nikolaus Brun Auch der Chronist Thomas Kantzow stand als Sekretar in seinen Diensten Es galt zunachst die Beziehung zur ungeliebten Stiefmutter Margareta von Brandenburg zu regeln 1533 musste er ihr das aufgrund des Heiratsvertrages von 1530 zugesicherte und durch die Teilung von 1532 aber zu verandernde Leibgedinge Wittum bestehend aus den Amtern Barth Tribsees Grimmen und Klempenow uberweisen Aber schon ein Jahr darauf heiratete sie in zweiter Ehe Furst Johann IV von Anhalt Bei seiner Regierungsubernahme fand er auch auf politischem und kirchlichem Gebiet Verwirrung vor Die Reformation war in seinem Herrschaftsgebiet vorangekommen und wollte er seine Macht erhalten konnte er sich ihr nicht weiter verschliessen Daher entschlossen sich die beiden Herzoge die Reformation auch offiziell einzufuhren Sie beriefen dazu am 13 Dezember 1534 einen Landtag in Treptow an der Rega ein und luden den Bischof von Cammin Erasmus von Manteuffel die Stiftstande den Adel die Stadte die evangelischen Vertreter der Stadte Christian Ketelhut Stralsund Paul vom Rode Stettin Johannes Knipstro Greifswald Hermann Riecke Stargard Jacob Hogensee Stolp sowie Luthers Mitstreiter Johannes Bugenhagen einen geburtigen Pommern ein Der Landtag scheiterte jedoch am Widerspruch des Adels aber man beauftragte Bugenhagen trotzdem eine Kirchenordnung fur das Herzogtum Pommern zu entwerfen Diese wurde aber nicht offiziell in Kraft gesetzt Bugenhagen fuhrte weiterhin 1535 Visitationen nach sachsischem Muster durch So konnte sich die Reformation in Pommern allmahlich durch namhafte evangelische Vertreter wie Paul von Rode und Johannes Knipstro durchsetzen Nachdem der Bischof von Cammin gestorben war stand der Weg vollstandig fur die Reformation offen Nach Ablehnung von Johannes Bugenhagen besetzte Bartholomaeus Suawe das Bischofsamt Herzog Philipp heiratete am 27 Februar 1536 in Torgau Maria von Sachsen Martin Luther hielt dabei die Predigt 1 1554 liess Philipp dieses Ereignis idealisiert auf dem Croy Teppich darstellen Nach seiner Heirat mit der Halbschwester des sachsischen Kurfursten trat Philipp gemeinsam mit Barnim im April 1536 in Frankfurt am Main dem Schmalkaldischen Bund bei Durch die Niederlage der Protestanten 1547 befurchtete Philipp Verfolgungen durch Karl V Den erzurnten Kaiser konnte man jedoch durch Zahlung einer Geldbusse besanftigen Durch die veranderte Sachlage wurde zunehmend auch die Arbeit von Suawe schwieriger so dass er 1549 abdankte und nun zunachst ein katholischer Bischof an seinen Platz gelangte der die alten Verhaltnisse wiederherstellen wollte und die Landeskirche dem romischen Stuhl unterstellen wollte Jedoch kam er dazu nicht und zur Sicherung der Landeskirche setzte Philipp seinen altesten Sohn Johann Friedrich auf den Bischofsstuhl liess die von Bugenhagen verfasste Kirchenordnung revidieren und war bestrebt die theologischen Zwistigkeiten die in seinem Land tobten zu schlichten Nachdem Philipp ein eigenes Hofgericht in Wolgast errichtet hatte gab er sich der Rechtspflege hin und nahm personlich an Gerichtsverhandlungen teil Er forderte auch in seinem Landesteil den Handel und Verkehr 1540 konnte er den seit 1534 schwelenden Streit mit dem Adel beilegen und die allgemeine Huldigung der Landstande entgegennehmen In seinen spateren Regierungsjahren waren Jacob von Zitzewitz Valentin von Eickstedt und Ulrich von Schwerin seine wichtigsten Hofrate die auch nach seinem Tod fur seine Sohne tatig blieben Besonderes Vertrauen genoss jedoch sein Kammerrat Michael Kussow der zu Beginn des Jahres 1558 starb und dem dessen Bruder Christian Kussow im Amt nachfolgte Von 1540 bis 1546 liess Philipp die herzogliche Burg an der Uecker zum Schloss Ueckermunde ausbauen Dort ist er auf einem Reliefstein abgebildet Die herzogliche Residenz das auf einer Insel im Peenestrom befindliche Wolgaster Schloss liess er in mehreren Etappen umbauen wobei ein am 11 Dezember 1557 ausgebrochener Grossbrand erhebliche Teile der Anlage vernichtete deren Wiederaufbau Philipp noch einleitete die Fertigstellung jedoch nicht mehr selbst erlebte Er starb noch vor Vollendung seines 45 Lebensjahres Beigesetzt wurde er in der Herzogsgruft in der St Petri Kirche zu Wolgast Sein Sohn Ernst Ludwig hatte die Gruft 1587 erbauen lassen dort wurde Herzog Philipps Sarg eingestellt Die altere Herzogsgruft wird in den vermauerten Zugangsbereichen vermutet sie ist jedoch noch nicht ausgegraben worden Jetzt steht der rekonstruierte Sarkophag Philipp I in der oberirdischen Greifenkapelle der Kirche neben dem seiner Frau Maria seinem Sohn Ernst Ludwig und seinem Enkel Philipp Julius von links nbsp Epitaph Philipp I in der St Petri Kirche in Wolgast nbsp Sarkophag von Herzog Philipp I 4 v rechts Epitaph BearbeitenSein Epitaph in der St Petri Kirche in Wolgast besteht aus einem Messingguss von Wolfgang Hilliger aus Freiberg Die retabelartig gestaltete Inschriftentafel mit den sieben pommerschen Wappen wird von einem Renaissanceornament aus Pflanzen und figurlichen Grotesken geschmuckt Genealogie BearbeitenAus seiner am 27 Februar 1536 geschlossenen Ehe mit Maria von Sachsen 15 Dezember 1515 der Tochter Johann des Bestandigen von Sachsen gingen sieben Sohne und drei Tochter hervor Georg 1540 1544 Johann Friedrich 1542 1600 Erdmuthe von Brandenburg Tochter von Kurfurst Johann Georg von Brandenburg Bogislaw XIII 1544 1606 Klara 1550 1598 Tochter von Herzog Franz von Braunschweig Luneburg Ernst Ludwig 1545 1592 Sophia Hedwig Tochter von Herzog Julius von Braunschweig Wolfenbuttel Amelia 1547 1580 Barnim X XII 1549 1603 Anna Maria Tochter von Kurfurst Johann Georg von Brandenburg Erich 1551 1551 Margaretha 1553 1581 Herzog Franz II von Sachsen Lauenburg Anna 1554 1626 Herzog Ulrich von Mecklenburg Gustrow Kasimir VI IX 1557 1605 Literatur BearbeitenGottfried von Bulow Philipp I Herzog von Pommern Wolgast In Allgemeine Deutsche Biographie ADB Band 26 Duncker amp Humblot Leipzig 1888 S 31 34 Dirk Schleinert Philipp I In Dirk Alvermann Nils Jorn Hrsg Biographisches Lexikon fur Pommern Band 1 Veroffentlichungen der Historischen Kommission fur Pommern Reihe V Band 48 1 Bohlau Verlag Koln Weimar Wien 2013 ISBN 978 3 412 20936 0 S 215 220 Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Philipp I Pommern Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Lebensbeschreibung bei www ruegenwalde comEinzelnachweise Bearbeiten Luthers Hochzeitspredigt in der Weimarer Luther AusgabeVorgangerAmtNachfolgerGeorg I Herzog von PommernHerzog von Pommern Wolgast 1532 1560Ernst LudwigNormdaten Person GND 102324212 lobid OGND AKS LCCN n2011071378 VIAF 5316232 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Philipp I KURZBESCHREIBUNG Herzog von Pommern WolgastGEBURTSDATUM 14 Juli 1515GEBURTSORT StettinSTERBEDATUM 14 Februar 1560STERBEORT Wolgast 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