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Dieser Artikel behandelt das Leitungsamt der romisch katholischen Kirche Zu anderen Bedeutungen siehe Papst Begriffsklarung Papst von altgriechisch pappa kindliche Anrede Papa Kirchenlatein papa mittelhochdeutsch babes t neuhochdeutsch Babst ist der deutschsprachige geistliche Titel fur den Bischof von Rom als Oberhaupt der romisch katholischen Kirche Weitere Bezeichnungen sind u a Heiliger Vater und Pontifex Maximus Bischof von RomPapstwappen von FranziskusDer amtierende Papst Franziskus nach seiner Wahl im Marz 2013Amtierender Bischof von RomPapst Franziskusseit dem 13 Marz 2013Amtssitz Lateranbasilika RomAmtszeit auf LebenszeitOberhaupt von Romisch katholische KircheLetzte Wahl 13 Marz 2013Gewahlt durch das KonklaveAnrede Seine Heiligkeit Heiliger Vater formell Eure Heiligkeit informell Pontifex Maximus im Lateinischen Webseite www vatican vaDarstellung des hl Silvester 314 335 Bischof von Rom mit Papstkreuz in Pisa von Giovanni Antonio CybeiDer Amtsinhaber Jorge Mario Kardinal Bergoglio SJ mit dem Papstnamen Franziskus wurde im Konklave am 13 Marz 2013 zum 266 Papst gewahlt Sein am 31 Dezember 2022 verstorbener Vorganger Benedikt XVI wurde seit seinem Amtsverzicht zum 28 Februar 2013 als Papa emeritus emeritierter Papst bezeichnet 1 Das Amt des Papstes der bischofliche Stuhl des Bistums Rom ist als Heiliger Stuhl bekannt Er ist ein nichtstaatliches Volkerrechtssubjekt und vertritt in internationalen Beziehungen den Staat Vatikanstadt und die romisch katholische Kirche Gemass dem Grundgesetz des Staates der Vatikanstadt verfugt der Papst zudem als Oberhaupt des Vatikanstaates uber die Fulle der gesetzgebenden ausfuhrenden und richterlichen Gewalt 2 Er kann im Volkerrecht im Namen des Heiligen Stuhls und des Vatikanstaats handeln wobei Letzteres selten vorkommt Die Kathedralkirche des Bistums Rom und somit Bischofssitz des Papstes ist die Lateranbasilika Residenz des Papstes ist seit 1871 der Apostolische Palast Inhaltsverzeichnis 1 Geschichte 2 Titel 2 1 Anrede 3 Kirchenrechtliche Stellung 3 1 Primatialgewalt 3 1 1 Hochstgewalt 3 1 2 Vollgewalt 3 1 3 Unmittelbare Gewalt 3 1 4 Universalgewalt 3 1 5 Bischofliche Gewalt 3 1 6 Frei ausubbare Gewalt 3 2 Bischof von Rom 4 Wahl 5 Aufgaben und Funktionen 5 1 Leitung der Kirche 5 2 Souveran des Staates der Vatikanstadt 6 Behinderung und Erledigung des papstlichen Stuhls 7 Besonderheiten 7 1 Insignien 7 2 Kleidung 7 3 Namensgebung 7 4 Strafrechtlicher Schutz des Papstes 7 5 Amtsenthebungen 7 6 Wappen 8 Stellung und Kritik 9 Siehe auch 10 Literatur 11 Weblinks 12 EinzelnachweiseGeschichte Hauptartikel Geschichte des Papsttums Avignonesisches Papsttum und Abendlandisches Schisma Petrus Teilansicht des Bildes Die vier Apostel von Albrecht DurerNach der Lehre der romisch katholischen Kirche und der mit ihr unierten Kirchen ist der amtierende Papst Nachfolger des Apostels Petrus der nach der Uberlieferung um das Jahr 67 in Rom den Martyrertod erlitt Der Tradition zufolge war Petrus erster Bischof von Rom 3 Die dogmatische Konstitution des Zweiten Vatikanischen Konzils uber die Kirche Lumen gentium bezeichnet den Papst als das immerwahrende und sichtbare Prinzip und Fundament fur die Einheit der Vielheit sowohl von Bischofen als auch von Glaubigen 4 Der Anspruch des Petrus und seines Nachfolgers auf Leitungsgewalt wird aus mehreren Bibelstellen abgeleitet vor allem aus dem Felsenwort Mt 16 18 EU und dem Schlusselwort Mt 16 19 EU auch von Lk 22 32 EU starke deine Bruder und Joh 21 15 ff EU weide meine Lammer Papste bei der Anbetung des Lammes Teilansicht des Genter Altars von Jan van Eyck Umstritten ist ob der erste Clemensbrief aus dem Jahr 98 nach manchen aus dem Jahr 69 bereits eine Vorrangstellung der Gemeinde von Rom dokumentiert oder als bruderliche Ermahnung unter Gleichberechtigten anzusehen ist In diesem Brief an die Gemeinde von Korinth fordert die Gemeinde von Rom von den Korinthern die Rucknahme von abgesetzten Presbytern Der Brief nimmt Bezug auf das Martyrium der Apostel Petrus und Paulus in Rom In der romisch katholischen Kirche stammt die erste bekannte Verbindung der Bezeichnung papa mit dem Bischof von Rom erst aus der Zeit des Marcellinus 304 der in der Grabinschrift des Diakons Severus so bezeichnet wird Bischof Siricius Amtszeit 385 399 trug als Erster die Eigenbezeichnung papa Als ausschliessliche Amtsbezeichnung fur den Bischof von Rom wird der Begriff von Gregor I von 590 bis 604 gesetzlich festgeschrieben Spatestens ab dem 2 Jahrhundert war im griechischen Orient Papa allgemein eine Ehrenbezeichnung fur christliche Wurdentrager Das Oberhaupt der koptischen Kirche die seit dem Konzil von Chalcedon 451 nicht mehr in Gemeinschaft mit der griechischen oder lateinischen Kirche steht trug spatestens seit Heraclas 232 248 ebenfalls den Titel Papa im Deutschen meist als Papst oder Patriarch von Alexandria ubertragen siehe auch Liste der koptischen Papste Seit der Amtszeit von Leo I 440 461 fuhrt der romische Papst die Bezeichnung Pontifex Maximus die seit dem 5 Jahrhundert v Chr in der romischen Verwaltung verwendet wurde und die spater bis zu Kaiser Gratian der Kaiser des Romischen Reichs als oberster Priester der romischen Religionen trug Etymologien fur die Bezeichnung Pontifex sind unter anderem Bruckenbauer oder Pfadbahner Im Mittelalter gab es wiederholt gleichzeitig mehrere Papste da zu Lebzeiten eines bereits kanonisch gewahlten Papstes ein Gegenpapst erhoben wurde Ursachen waren dass sich das Kardinalskollegium spaltete und Kaiser oder stadtromische Adelsfamilien in die Papstwahl eingriffen Auch war die Exklusive eine Eingriffsmoglichkeit katholischer Monarchen in die Papstwahl Solche Eingriffe sind seit Pius X unter Androhung der Exkommunikation verboten Vor dem 13 Jahrhundert residierte der Papst im Lateran Im 15 Jahrhundert gewann der Konziliarismus an Auftrieb der Konzilien hohere Autoritat zusprach als papstlichen Entscheidungen aber bald zuruckgedrangt wurde 5 TitelDie Titel des Papstes sind nach dem Annuario Pontificio dem Jahrbuch des Heiligen Stuhls die folgenden 6 Episcopus Romanus Bischof von Rom Vicarius Iesu Christi Stellvertreter Jesu Christi Dieser schon im 5 Jahrhundert belegte Titel bezieht sich ursprunglich auch auf Bischofe und Priester Die dogmatische Konstitution Lumen gentium des Zweiten Vatikanischen Konzils bezieht diesen Titel sowohl auf den Papst mit Blick auf die Gesamtkirche LG 18 2 als auch auf den einzelnen Bischof mit Blick auf die ihm anvertraute Teilkirche LG 27 1 Der Codex Iuris Canonici verwendet den Titel ausschliesslich fur den Papst Successor Principis Apostolorum Nachfolger des Apostelfursten Petrus Dieser Titel bezieht sich auf die geistlichen Fundamente des Papstamtes insofern Petrus sowohl der Erste im Apostelkollegium als auch erster Bischof von Rom war Summus Pontifex Ecclesiae Universalis Oberster Bruckenbauer der Weltkirche Dieser Titel bringt den Anspruch auf die hochste Autoritat innerhalb der ganzen Kirche auf der Erde zum Ausdruck Von da her leitet sich die Stellung des Papstes in der Liturgie etwa der Konzelebration mit Patriarchen ab Primas Italiae Primas von Italien Dabei handelt es sich um einen reinen Ehrentitel Die einem Primas zukommende Gewalt ubt der Papst schon aufgrund des papstlichen Primats aus Archiepiscopus et Metropolitanus Provinciae Romanae Erzbischof und Metropolit der romischen Kirchenprovinz Wie alle Metropolitanbischofe ubt er bestimmte Aufsichts und Kontrollrechte uber seine Suffraganbischofe aus Princeps sui iuris Status Civitatis Vaticanae unabhangiger Furst des Staates der Vatikanstadt Dies ist der volkerrechtlich weltliche Titel des Papstes Servus Servorum Dei Diener der Diener Gottes Diesen Titel hat sich zuerst Papst Gregor der Grosse gegeben nachfolgende Papste haben dies weitergefuhrt Der Titel Patriarch des Abendlandes Patriarcha Occidentis beziehungsweise Patriarch des Westens wurde von den Papsten nach dem Konzil von Chalcedon im Jahr 451 angenommen und 1500 Jahre lang gefuhrt Das Patriarchat des Abendlandes war das einzige der funf altkirchlichen Patriarchate das im Westromischen Reich lag Aus ihm entwickelte sich die Lateinische Kirche 7 Papst Benedikt XVI legte den Titel nach seiner Papstwahl nieder er wurde daher im Annuario Pontificio des Jahres 2006 aus der offiziellen Papsttitulatur entfernt 8 9 10 Unabhangig vom Titel eines Patriarchen wird der Papst von einigen Kanonisten als Patriarch der Westkirche betrachtet aus dem sich seine Befugnisse und die Jurisdiktionsgewalt in der Lateinischen Kirche ergeben 11 Zusatzlich zu dieser offiziellen Titulatur wird der Papst auch als Pontifex Maximus in Inschriften oft als P M oder Pont Max abgekurzt oder auch als Episcopus Ecclesiae Catholicae Bischof der katholischen Kirche bezeichnet Unterschrift Pius XII Dokumente werden vom Papst gewohnlich mit seinem Papstnamen unterzeichnet wobei dem eigentlichen in der Regel latinisierten Namen direkt die Abkurzung PP fur papa oder pastor pastorum Hirte der Hirten folgt mit gegebenenfalls angehangter Ordnungszahl 12 Ioannes Paulus PP II oder Benedictus PP XVI oder Franciscus PP Anrede Als Anrede des Papstes benutzen Katholiken meist Heiliger Vater Dem diplomatischen Protokoll entspricht die Bezeichnung oder Anrede des Papstes als Eure Seine Heiligkeit oder als Heiliger Vater 13 Kirchenrechtliche StellungDem Papst kommt im Recht der katholischen Kirche die zentrale Rolle zu Die umfassenden Kompetenzen sind in den canones 331 bis 335 des kirchlichen Gesetzbuches CIC bzw in den gleichlautenden Normen des Gesetzbuches fur die mit Rom unierten katholischen Ostkirchen CCEO normiert Die Bischofe von Rom verstehen sich seit altester Zeit als Nachfolger des Apostels Petrus und Inhaber des Petrusdienstes gemass Matthaus 16 18 Du bist Petrus und auf diesen Felsen werde ich meine Kirche bauen und die Machte der Unterwelt werden sie nicht uberwaltigen Ich werde dir die Schlussel des Himmelreichs geben was du auf Erden binden wirst das wird auch im Himmel gebunden sein und was du auf Erden losen wirst das wird auch im Himmel gelost sein Mt 16 18 19 EU Gemass can 331 CIC lebt im Papst als Bischof von Rom das von Jesus Christus an Simon Petrus ubertragene Amt fort Der Papst hat nicht nur einen Ehrenvorrang vor den ubrigen Bischofen er ist vielmehr Haupt des Bischofskollegiums und als solcher mit wirklichen Kompetenzen uber die Gesamtkirche ausgestattet 14 Ein Ehrenvorrang der romischen Bischofe in der Liebe wird prinzipiell von vielen Kirchen und Konfessionen anerkannt und im Can 6 des Konzils von Nicaea als Gewohnheit bezeichnet Seine dogmatische und rechtliche Tragweite ist jedoch von Anfang an Gegenstand innerchristlicher Kontroversen Die Lehre dass die Bischofe von Rom als Nachfolger des Petrus exklusive Vorrechte namlich den Jurisdiktionsprimat und bei Lehraussagen ex cathedra Unfehlbarkeit geniessen wird nur von Gliedern der katholischen Kirchen die den Papst als Oberhaupt anerkennen geglaubt Primatialgewalt Der Primatsanspruch des Papstes wird dogmatisch aus dem Petruswort in Matthaus 16 hergeleitet Als Nachfolger des Apostels Petrus irdischer Stellvertreter Jesu Christi und Hirte der Universalkirche verfugt der Papst in der romisch katholischen Kirche uber hochste volle unmittelbare und universale ordentliche Gewalt die er immer frei ausuben kann can 331 CIC Naher bestimmt wird diese Gewalt als Hochstgewalt Der Papst ist Trager der Hochstgewalt potestas suprema das heisst dass es in der Kirche keine Gewalt gibt die ihm rechtlich ubergeordnet ist 15 In diesem Zusammenhang stellt sich die Frage wie mit ungeeigneten beispielsweise haretischen Papsten umgegangen werden soll Mittelalterliche Kirchenrechtler wie Huguccio waren der Uberzeugung ein Papst gehe automatisch ipso facto des Amtes verlustig wenn er offenkundig a fide devius vom Glauben abgekommen sei Gegebenenfalls stellt ein Konzil oder auch nur das Kardinalskonsistorium den Glaubensabfall fest Diese Konzeption ist nicht vereinbar mit der neuzeitlichen Entwicklung der Lehre von Papst und Kirche vor allem seit den Dogmen des Ersten Vatikanischen Konzils Einen haretischen Papst kann es gemass diesem Konzil nicht mehr geben weil seine Lehrsatze irreformabel sind wenn sie feierlich also nach katholischer Uberzeugung als im Glauben verpflichtend geaussert werden Der Papst musste von Amts wegen feierlich einen irrigen Satz lehren was er wegen des bewahrenden Beistands des Heiligen Geistes aber nicht kann Eine kirchenrechtliche Regelung ist daher fur solche Falle in der katholischen Kirche nicht vorgesehen weil sie nicht vorkommen konnen 15 Vollgewalt Der Begriff der Vollgewalt potestas plena bezeichnet eine Gewaltenfulle in materieller und formeller Hinsicht plenitudo potestatis 16 Materiell bedeutet sie dass sich die Primatialgewalt des Papstes nicht auf bestimmte Sachgebiete beschrankt sondern sich auf alle Angelegenheiten der Kirche erstreckt also auf die klassischen Bereiche des Lehrens Heiligens und Leitens 16 In formaler Hinsicht bedeutet Vollgewalt dass die Amtsgewalt des Papstes Exekutive Legislative und Judikative umfasst So ist der Papst oberster Gesetzgeber der Kirche und nur an das gottliche Recht ius divinum welches als solches unveranderlich ist gebunden 16 Bezuglich rein kirchlichen Rechts ius mere ecclesiasticum kann er jederzeit neue Kanones erlassen alte streichen oder von ihnen befreien dispensieren Der Papst ist oberster Richter der Kirche und selbst keinem kirchlichen Gericht unterworfen prima sedes a nemine iudicatur Urteile des Papstes sind demgemass stets letztinstanzlich und unanfechtbar Mit Ausnahme bestimmter Falle can 1405 1 CIC ist die Rechtsprechung an entsprechende Gerichte der Kurie delegiert Als oberster Verwalter der Kirche ist der Papst mit der Aufsicht uber das ganze kirchliche Leben betraut Dabei bedient er sich vor allem seiner Kurie der Nuntien und besonderer Visitatoren Zudem besteht fur jede Bischofskonferenz die Pflicht alle funf Jahre in Rom uber das kirchliche Leben auf dem Gebiet der Konferenz Bericht zu erstatten Ad limina Besuch 16 Unmittelbare Gewalt Die Primatialgewalt ist unmittelbar potestas immediata Das bedeutet dass sich der Papst ohne Einschaltung eines Zwischenorgans jeder Sache annehmen kann Er kann so unter Ausschluss aller originar zustandigen Instanzen eine Sache an sich ziehen und sich eine bestimmte Entscheidung vorbehalten affectio papalis 17 Umgekehrt kann sich jeder Glaubige direkt an den Papst wenden ohne einen bestimmten Instanzenweg einhalten zu mussen can 1417 CIC Die affectio papalis wird freilich nur subsidiar angewandt damit die Kirchenverfassung nicht ausgehohlt wird Die Unmittelbarkeit der papstlichen Gewalt ist durch die auf gottlichem Recht beruhende Eigenstandigkeit des Bischofsamts begrenzt 17 Die Amtsgewalt des Papstes tritt damit in der Regel nicht in Konkurrenz zur Amtsgewalt der Bischofe Universalgewalt Universalgewalt potestas universalis bedeutet dass sich die Primatialgewalt auf die ganze Kirche also auf alle Teilkirchen z B Bistumer und kirchlichen Teilgemeinschaften 18 bezieht Der Papst ist also Universalbischof der katholischen Kirche wobei zu berucksichtigen ist wie die Unmittelbarkeit der papstlichen Gewalt verstanden wird Bischofliche Gewalt Die Bezeichnung der Primatialgewalt als wirkliche bischofliche Gewalt potestas vere episcopalis geht vor allem auf Bestrebungen zuruck die Primatialgewalt deutlich von der weltlichen Gewalt fur das aussere Kirchenregiment zu unterscheiden und sie so gleichzeitig dem weltlichen Einfluss zu entziehen 19 Die Primatialgewalt ist also eine geistliche Gewalt was heute nicht mehr in Frage steht Frei ausubbare Gewalt Dass der Papst von seiner Primatialgewalt frei Gebrauch machen kann bedeutet dass er hierbei von keiner kirchlichen Instanz gehindert werden kann 19 Bischof von Rom Die Lateranbasilika Kathedrale des Bischofs von RomAls Bischof von Rom ist der Papst Leiter der romischen Ortskirche Die Fuhrung der Amtsgeschafte ist weitgehend an den Kardinalvikar fur das Bistum Rom delegiert Dogmatisch und kirchenrechtlich ungeklart ist die Frage ob die Personalunion des romischen Bischofsamtes und des Petrusdienstes gottlichen Ursprunges bzw Rechtes und damit unaufhebbar ist oder nicht 20 Eine notwendige Residenzpflicht des Bischofs von Rom in der Stadt Rom scheint selbstverstandlicher als sie tatsachlich war Wahrend des Abendlandischen Schismas haben mehrere Bischofe von Rom ihre Bischofsstadt und ihre Bischofskirche in ihrer Amtszeit nie gesehen 21 Die christliche Gemeinde der Stadt Rom fuhrt in ihrer Bischofsliste an erster Stelle den Apostel Petrus Uberliefert und in den ersten Jahrhunderten unbestritten ist dessen Martyrium und Grab in Rom am vatikanischen Hugel Kathedrale des Bistums Rom ist die Lateranbasilika Dort befindet sich der Sitz des papstlichen Kardinalvikars und seiner Behorde Sie ist die ranghochste der romischen Patriarchalbasiliken Wahl Hauptartikel Papstwahl Zum Papst kann grundsatzlich jeder mannliche Katholik gewahlt werden Dabei erhalt der Gewahlte gemass Kirchenrecht wenn er zu diesem Zeitpunkt schon Bischof ist unmittelbar die volle und hochste Gewalt in der Kirche durch die Annahme der rechtmassig erfolgten Wahl can 332 1 CIC Wenn der Gewahlte noch nicht Bischof ist ist er sofort zum Bischof zu weihen Der Papst wird im Konklave einer Versammlung aller Kardinale die bei Eintritt der Sedisvakanz junger als 80 Jahre sind auf Lebenszeit gewahlt Diese Altersbeschrankung gibt es erst seit Paul VI Das Konklave wird heute in der Sixtinischen Kapelle am Petersdom abgehalten Der letzte Papst der zum Zeitpunkt seiner Wahl kein Kardinal war und der Wahlversammlung darum selbst nicht angehorte war Urban VI im Jahre 1378 Die 1996 mit der Konstitution Universi Dominici Gregis eingefuhrte Anderung der Wahlordnung wonach nach dem 30 bzw 33 erfolglosen Wahlgang abhangig vom Zeitpunkt des ersten Wahlgangs 22 abweichend von der normalerweise geforderten Zweidrittelmehrheit zuzuglich einer Stimme auch eine absolute Mehrheit ausreicht wurde 2007 von Papst Benedikt XVI mit dem Motu proprio De aliquibus mutationibus in normis wieder ruckgangig gemacht allerdings werden nach dem 30 bzw 33 Wahlgang nur noch Stichwahlen durchgefuhrt Die Zeit in der fur einen verstorbenen oder zuruckgetretenen Amtsinhaber noch kein Nachfolger bestimmt oder der Heilige Stuhl aus anderen Grunden vakant unbesetzt ist wird als Sedisvakanz bezeichnet Wahrend dieser Zeit wird die Leitung der Kirche durch das Kardinalskollegium wahrgenommen Dieses besitzt nach den Normen der apostolischen Konstitution Universi Dominici Gregis jedoch nur sehr eingeschrankte Kompetenzen Es darf allein uber ordentliche Angelegenheiten und solche die keinen Aufschub dulden entscheiden Fragen die der Jurisdiktion des Papstes zugewiesen sind darf das Kollegium nicht an sich ziehen Auch papstliche Gesetze und die Rechte des Apostolischen Stuhls und der Romischen Kirche darf es nicht antasten 23 Die Hauptaufgabe liegt bei der Vorbereitung der Papstwahl Aufgaben und FunktionenLeitung der Kirche Aufgabe des Papstes ist die Leitung der Gesamtkirche Hierzu bedient er sich seiner amtlichen Gewalten insbesondere der Primatialgewalt Der Papst stellt so die Einheit der in Teilkirchen Bistumer Kirchen eigenen Rechts aufgeteilten Kirche sicher Fragen und Sachen die die Kirche als Ganzes betreffen sind seiner Amtsgewalt reserviert Allein der Papst darf Bistumer errichten neu umschreiben oder aufheben die Erlaubnis zur Bischofsweihe erteilen religiose Institute aufheben und uber Selig und Heiligsprechungen abschliessend befinden Zudem sind dem Papst gewisse Prozesse etwa Ehenichtigkeitsverfahren von Staatsoberhauptern oder Prozesse gegen Kardinale reserviert Im Hinblick auf die unierten Ostkirchen sind bei alldem die Rechte der Patriarchen und Metropoliten zu beachten die im CCEO geregelt sind Zur Leitung der Gesamtkirche bedient sich der Papst eines umfangreichen Verwaltungsapparats der Romischen Kurie Die Kompetenzen und Zustandigkeiten der Kurienbehorden ist in der Apostolischen Konstitution Pastor Bonus geregelt Souveran des Staates der Vatikanstadt Der Papst ist Souveran des Staates der Vatikanstadt Der durch die Lateranvertrage gegrundete Staat ist eine absolute Wahlmonarchie der Papst ist Trager der gesetzgeberischen rechtsprechenden und ausfuhrenden Gewalt Princeps sui iuris Status Civitatis Vaticanae unabhangiger Furst des Staates der Vatikanstadt Die Verwaltung des Staates ist an eine Kurienbehorde die Papstliche Kommission fur den Staat der Vatikanstadt delegiert Behinderung und Erledigung des papstlichen StuhlsBehinderung bedeutet dass der Papst aus irgendeinem Grund dauerhaft an der Amtsausubung gehindert ist Gefangenschaft Exil Geisteskrankheit 24 Erledigung des papstlichen Stuhls tritt mit Amtsverzicht can 332 2 CIC oder Tod des Papstes ein Im Fall der Behinderung oder der Erledigung darf hinsichtlich der Leitung der Gesamtkirche nichts verandert werden 25 Die Moglichkeit des Amtsverzichts Siehe auch Liste von Papsten die auf das Amt verzichtet haben Ein Papst kann jederzeit auf das Amt verzichten Nach Kanonischem Recht can 332 2 CIC ist zur Gultigkeit verlangt dass der Verzicht frei geschieht und hinreichend kundgemacht wird Der Amtsverzicht bedarf nicht der Annahme irgendeiner kirchlichen Stelle und kann daher nicht verhindert oder aufgeschoben werden Dass Papste auf das Amt verzichteten kam in der Kirchengeschichte sehr selten vor und fand meist unter ausserem Druck statt Papst Pontianus legte 235 sein Amt nieder nachdem er nach Sardinien verbannt worden war 537 verzichtete der auf der Insel Ponza gefangengehaltene Papst Silverius auf das Papstamt 1415 wurde Gregor XII beim Konzil von Konstanz zum Amtsverzicht gedrangt Coelestin V 1294 und Benedikt XVI 2013 verzichteten freiwillig auf ihr Amt BesonderheitenInsignien Krone der Papste Tiara fur Priester Hirten und Lehrgewalt mit dem Reichsapfel als Symbol fur die weltliche Macht wurde nach Paul VI bislang nicht mehr getragenDie papstlichen Insignien bestehen aus der Cathedra Petri dem Papstthron der Tiara der dreifachen Papstkrone Paul VI war der letzte Papst der mit der Tiara gekront wurde 1964 legte er die Tiara ab Seine Nachfolger verzichteten fortan auf eine Kronungszeremonie fuhrten die Tiara aber weiterhin in ihrem personlichen Wappen Benedikt XVI ersetzte die Tiara in seinem personlichen Wappen durch eine einfache Bischofsmitra mit drei goldenen in der Mitte verbundenen Ringen der Ferula dem papstlichen Hirtenstab dem Fischerring anulus piscatoris einer besonderen Form des Palliums sowie bestimmten liturgischen Gewandern wie dem Mantum oder dem FanonSiehe auch Papstkronung Kleidung Benedikt XVI in Soutane mit Zingulum Pileolus und PektoraleAls Alltagsbekleidung tragt der Papst gewohnlich eine weisse Soutane diesen Brauch fuhrte Pius V ein ein weisses Zingulum Gurtel und einen weissen Pileolus Scheitelkappchen Paul VI trug darunter barocke Kniebundhosen Fur kaltere Tage steht dem Papst ein weiter roter Umhang der sogenannte Mantello zur Verfugung Als weitere traditionelle Kopfbedeckung kann der Papst in der kalten Jahreszeit einen mit Hermelinfell gefutterten Camauro tragen so Johannes XXIII und Benedikt XVI Auf seiner Brust tragt der Papst wie jeder katholische Bischof das Pektorale ein Brustkreuz an einer Halskette Fur kalteres Wetter hat der Papst zudem einen weissen Mantel mit doppelreihigem Knopfbesatz Bei der Liturgie tragt der Papst ein Messgewand fakultativ darunter die Dalmatik Mitra und uber dem Messgewand das Pallium Bei nichteucharistischen Liturgien etwa zum Stundengebet tragt er das Pluviale und Albe und bei besonderen Anlassen wie beispielsweise beim Empfang von Staatsbesuchen kann er uber seiner Soutane ein weisses Rochett Chorhemd und eine rote Mozetta Schulteruberwurf aus Seide oder Samt anlegen Die Winterversion der Mozetta ist aus rotem Samt und hat einen Hermelinsaum Wahrend der Osterzeit trug Benedikt XVI die bis zu Paul VI ubliche weisse Mozetta aus Damast die ebenfalls mit einem weissen Fellsaum versehen ist Die rote Mozetta stammt noch aus der Zeit als der Papst die Farbe Rot trug Zu hohen Festtagen kann der Papst den Fanon tragen ein ihm vorbehaltenes kreisrundes Schultergewand Zu Empfangen trug der Papst fruher einen Rauchmantel die Tiara und weisse Pontifikalhandschuhe Namensgebung Hauptartikel Papstname Nach der erfolgten Wahl wird der neue Papst gefragt welchen Namen er annimmt Die Namenswahl unterliegt der freien Entscheidung des Papstes Aus der Wahl des Namens versuchen Beobachter politische Ziele des neuen Papstes abzuleiten indem die charakteristischen Eigenschaften von fruheren Papsten und Heiligen dieses Namens untersucht werden Der Name Pius war vom Ende des 18 bis zur Mitte des 20 Jahrhunderts der mit Abstand am haufigsten gewahlte Name Seit dem Tod von Pius XII 1958 wurde er nicht mehr gewahlt Papste konnen Namen annehmen die die latinisierte Form ihres burgerlichen Namens darstellen Hadrian VI Adrian Florisz Marcellus II Marcello Cervini was jedoch seit dem 16 Jahrhundert nicht mehr vorgekommen ist Viele Papste nehmen die Namen bedeutender Vorganger an wie Leo und Gregor oder jene von Heiligen wie Paul VI nach Apostel Paulus Andere gehen nach der Bedeutung der Namen Pius fromm Innozenz unschuldig Einige Papste wahlen ihren Namen aus personlichen Grunden wie Johannes XXIII zu Ehren seines Vaters Ursprunglich behielten die Papste nach der Wahl ihren eigenen Vornamen Der erste Papst der einen neuen Namen annahm war Johannes II im Jahr 533 Er hiess eigentlich Mercurius und wollte als Papst nicht den Namen eines heidnischen Gottes tragen Jedoch blieb die Annahme eines neuen Namens bis zum Ende des 1 Jahrtausends eine Ausnahme und wurde erst mit Sergius IV im Jahr 1009 zur Regel Der erste Name der wiederholt von einem Papst getragen wurde war Sixtus durch Sixtus II im Jahr 257 Seitdem werden die Namen die mehrfach angenommen werden mit nachgestellten romischen Ziffern versehen Die Papste der Antike und des Fruhmittelalters trugen jedoch haufig Namen die kein zweites Mal angenommen wurden Einige der antiken Namen wie Clemens und Pius wurden ab dem Hochmittelalter und damit dem Aufkommen der Namenswahl wieder aufgegriffen Albino Luciani wahlte in Erinnerung an seine beiden Vorganger mit Johannes Paul I den ersten Doppelnamen der Papstgeschichte zugleich war dies der erste neue Papstname seit Lando von 913 bis 914 Sein Nachfolger Karol Wojtyla wahlte ebenfalls den Papstnamen Johannes Paul II Der Name von Benedikt XVI nimmt Bezug auf Benedikt XV von 1914 bis 1922 der vergeblich versuchte den Ersten Weltkrieg zu verhindern bzw zu beenden sowie auf den Monchsvater und Patron Europas Benedikt von Nursia Jorge Mario Bergoglio wahlte wiederum als erster den Namen Franziskus mit Bezug auf Franz von Assisi den Begrunder des Franziskanerordens und dessen Ziel einer armen Kirche die sich fur die Bedrangten und Bedurftigen einsetzt Auch uber einen Bezug zum heiligen Franz Xaver einem der Begrunder des Jesuitenordens dem Kardinal Bergoglio angehort wurde nach der Wahl spekuliert Strafrechtlicher Schutz des Papstes Der Papst ist durch kirchliches und weltliches Recht gegen Akte physischer Gewalt geschutzt Can 1370 1 droht als Strafe fur solche Gewalt gegen den Papst die Exkommunikation an Gemass Artikel 8 des Lateranvertrags wird ein Attentat oder die Anstiftung zu einem solchen mit denselben Strafen bedroht wie entsprechende Handlungen gegen den italienischen Konig und nun den Staatsprasidenten Amtsenthebungen Ein Verfahren zur Absetzung eines Papstes ist nicht vorgesehen und nach heutigem Selbstverstandnis des Papsttums nicht moglich Im Laufe der Kirchengeschichte kam es jedoch wiederholt zur Erhebung von Gegenpapsten etwa durch den romisch deutschen Kaiser oder interessierte Machtzirkel die um den mit grosser weltlicher Macht ausgestatteten Papstthron kampften Wer in die Geschichte als Gegenpapst einging hing oft davon ab welcher Kandidat sich im Kampf um den papstlichen Stuhl letztlich durchsetzen konnte Bekannte Falle waren 897 Formosus posthum siehe Leichensynode 963 Johannes XII wegen Unwurdigkeit durch eine von Otto I einberufene Synode 964 Leo VIII wegen crimina 964 Benedikt V wegen unrechtmassiger Besetzung des Bischofsstuhles 998 Gegenpapst Johannes XVI als Usurpator 1415 Gegenpapst Johannes XXIII wegen Simonie und Schisma durch das Konzil von Konstanz 1415 Gregor XII wurde im Zuge des Konzils von Konstanz wegen Haresie und Schisma zum Rucktritt gezwungen 1417 Benedikt XIII durch das Konzil von KonstanzWappen Hauptartikel PapstwappenStellung und KritikDer universale Primatsanspruch des Bischofs von Rom entwickelte sich im Lauf des ersten Jahrtausends und gipfelte im Dictatus Papae von 1075 Der Papst gilt in der romisch katholischen Kirche als oberster Herr der Gesamtkirche und Stellvertreter Christi auf Erden ein Anspruch der abgesehen von den katholischen Unierten Kirchen von allen ubrigen Kirchen nicht anerkannt wird Das erste Vatikanische Konzil von 1869 bis 1870 erhob die Glaubensuberzeugung der Papst sei wenn er ex cathedra spricht in Glaubensfragen unfehlbar zum Dogma Auch dieser Anspruch wird von den ubrigen Kirchen abgelehnt als Folge entstand zudem die Altkatholische Kirche Ausdrucklich angewendet wurde das Unfehlbarkeitsdogma seit 1870 ein einziges Mal 1950 bei der Formulierung des Dogmas von der leiblichen Aufnahme Mariens in den Himmel Enzykliken und Lehrschreiben des Papstes sind fur die romisch katholische Kirche zwar bindend aber nicht ohne weiteres als unfehlbare Lehrentscheidungen anzusehen Die theologische Diskussion hieruber ist nicht abgeschlossen In der Alten Kirche gab es folgende funf massgebliche Patriarchen in der Reihenfolge des durch okumenische Konzile definierten Ehrenvortritts den Bischof von Rom den Bischof von Konstantinopel seit Chalcedon im gleichen Rang wie Rom aber im Vortritt nach Rom da Rom alter ist den Bischof von Alexandria den Bischof von Antiochia den Bischof von JerusalemDamals schon galt unter den Christen der romische Bischofssitz als primus inter pares da Rom die Hauptstadt des Romischen Reiches war und die Kirche von Rom insbesondere durch die Graber der Apostelfursten Petrus und Paulus als verehrungswurdig angesehen wurde Der Kirchenhistoriker Eusebius von Caesarea 339 notiert das Martyrium von Petrus und Paulus in Rom als eine in der ganzen Kirche bekannte Tatsache Irenaus von Lyon um 202 gibt die romische Ortstradition wieder wonach das romische Bischofsamt sich in direkter Nachfolge vom Apostel Petrus herleite der der erste Vorsteher episkopos der romischen Christengemeinde gewesen sei Auch das Patriarchat von Antiochia beruft sich darauf dass Petrus bevor er nach Rom gegangen sei dort seit dem Jahr 38 der erste Bischof war Ebenso fuhren sich die ubrigen Patriarchate und einige weitere ostliche Bischofssitze auf einen Apostel zuruck Ob Petrus wirklich in Rom gewesen ist ist unter Historikern allerdings umstritten Die romische Petrustradition ist historisch nicht ausgeschlossen war aber in den ersten Jahrhunderten kein wichtiges Thema Fur die Anwendung von Mt 16 18 auf die Bischofe von Rom als Petrusnachfolger findet sich das fruheste schriftliche Zeugnis bei Papst Damasus I im 4 Jahrhundert Dort wird die romische Kirche erstmals exklusiv als sedes apostolica apostolischer Stuhl bezeichnet eine Sonderstellung die von den ubrigen Patriarchaten nicht anerkannt wird Durch die Teilung des Romischen Reiches wurden aber die monarchischen Tendenzen des einzigen westlichen lateinischen Patriarchensitzes weiter begunstigt Scharfe Kritiker sehen im Papsttum die Fortsetzung des Machtanspruchs des alten Rom und das Papstamt wird aus protestantischer Sichtweise sehr skeptisch wenn auch nicht ausschliesslich negativ beurteilt 26 Die konstantinische Wende rief einen vollig anderen Menschenschlag als den bisherigen an die Spitze der noch jungen Kirche Wahrend in den ersten Jahrhunderten Christen noch grausam verfolgt wurden und zum Christsein ausserordentlich viel Mut gehorte war nun das Christentum Teil der kaiserlichen Machtpolitik geworden und bot begehrenswerte weil gut bezahlte und einflussreiche Amter Die romische Kirche hatte im Westen die traditionelle Vorherrschaft Roms ubernommen Versuche sie auf die ubrigen Patriarchate auszudehnen scheiterten jedoch In der Folge setzte sich das Papsttum in Westeuropa mehr und mehr auch als weltliche Herrschaft durch Eine Stellvertreterschaft Gottes die aus der Bibel nicht stichhaltig abzuleiten sei habe ihr Vorbild dagegen im romischen Kaisertum Originar ist der Titel des Pontifex Maximus dem romischen Kaiser vorbehalten und findet nach dem Untergang des romischen Reiches eine Ubertragung auf den Bischof von Rom So stellte sich der Papst im Hochmittelalter in geistlichen und weltlichen Fragen als Gebieter uber Konige und Volker was sich jedoch ab dem 14 Jahrhundert immer weniger durchsetzen liess Auch auf religiosem Gebiet kam es im Spatmittelalter zu einer immer starkeren Diversifikation wobei die Kirche allerdings gegen Andersdenkende in ihrem Machtbereich vorging Siehe auchListe der Papste Liste der historischen Gegenpapste Papalsystem Papstbesuche in Deutschland Papstbesuche in OsterreichLiteraturStefan Bauer The Invention of Papal History Onofrio Panvinio between Renaissance and Catholic Reform Oxford University Press Oxford 2020 ISBN 978 0 19 880700 1 Georg Denzler Das Papsttum C H Beck Munchen 1997 ISBN 3 406 41865 1 Walter Fleischmann Bisten Hrsg Papstamt pro und contra Geschichtliche Entwicklungen und okumenische Perspektiven Bensheimer Hefte 97 Vandenhoeck amp Ruprecht Gottingen 2001 ISBN 3 525 87188 0 Horst Fuhrmann Die Papste 3 Auflage C H Beck Munchen 2005 ISBN 3 406 51097 3 Horst Herrmann Die Heiligen Vater Aufbau Verlag Berlin 2004 ISBN 3 7466 8110 3 Rudolf Lill Die Macht der Papste Lahn Verlag Kevelaer 2006 ISBN 978 3 7867 8603 0 erweiterte Neuausgabe Butzon amp Bercker Kevelaer 2011 ISBN 978 3 7666 1543 5 Gerhard Kardinal Muller Der Papst Sendung und Auftrag Herder Freiburg im Breisgau 2017 ISBN 978 3 451 37758 7 Ludwig Freiherr von Pastor Die Geschichte der Papste 16 Bde Herder Freiburg im Breisgau 1886 1933 Leopold von Ranke Die romischen Papste in den letzten vier Jahrhunderten 3 Bde Duncker amp Humblot Munchen 1915 Rankes Meisterwerke Bd 6 8 Volker Reinhardt Pontifex Die Geschichte der Papste C H Beck Munchen 2017 ISBN 978 3 406 70381 2 Ludwig Ring Eifel Weltmacht Vatikan Papste machen Politik Pattloch Verlag Munchen 2004 ISBN 3 629 01679 0 Bernhard Schimmelpfennig Das Papsttum Von der Antike bis zur Renaissance 6 bibliografisch aktualisierte Auflage Wissenschaftliche Buchgesellschaft Darmstadt 2009 ISBN 978 3 534 23022 8 Georg Schwaiger Papsttum und Papste im 20 Jahrhundert Von Leo XIII zu Johannes Paul II C H Beck Munchen 1999 ISBN 3 406 44892 5 Alexander Smoltczyk Vatikanistan Eine Entdeckungsreise durch den kleinsten Staat der Welt Heyne Munchen 2008 ISBN 978 3 453 15434 6 Jorg Traeger Der reitende Papst Ein Beitrag zur Ikonographie des Papsttums Munchner kunsthistorische Abhandlungen Bd 1 Schnell u Steiner Munchen und Zurich 1970 ISBN 3 7954 0450 9 Harald Zimmermann Papstabsetzungen des Mittelalters Bohlau Graz 1968 Weblinks Commons Papste Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Wiktionary Papst Bedeutungserklarungen Wortherkunft Synonyme Ubersetzungen Wikiquote Papst Zitate Wikinews Themenportal Papst in den Nachrichten Der Heilige Stuhl Papst Franziskus Datenbank zu den Grabmalern und Karrieren der Papste in Renaissance und Barock Linkkatalog zum Thema Papste bei curlie org ehemals DMOZ Aktuelle Literatur zum Papstamt Diakon Anton Odaysky Die patristische Auslegung des Evangeliums nach Matthaus 16 18 Der Primat des Papstes in den Werken der Kirchenvater Einzelnachweise Vatican Information Service 26 Februar 2013 Memento vom 3 Dezember 2013 im Internet Archive vatican va Das Grundgezetz des Vatikanstaates 26 November 2000 Art 1 und Art 2 in der Aufarbeitung vom 26 November 2000 Papst ist Bischof von Rom und Nachfolger des Apostels des Petrus 877 vgl Lumen gentium Thomas Ribi Die Macht der Papste Wieso ist der Papst immer noch so machtig In Neue Zurcher Zeitung vom 8 Juni 2017 Vgl Peter Kramer Art Papstliche Titulaturen in Lexikon fur Theologie und Kirche 3 Auflage Hrsg von Walter Kasper u a Herder Freiburg im Breisgau 1993 2001 Bd 7 1998 S 1343 f Patriarch and Patriarchate in Catholic Encyclopedia englisch Papst Benedikt XVI verzichtet auf Titel Patriarch des Abendlandes auf kath net de Titel der Papste auf der Seite katholisch de religionv1 orf at Winfried Aymans Klaus Morsdorf Kanonisches Recht Band 2 Schoningh Verlag Paderborn 1997 ISBN 3 506 70492 3 S 202 Catholic Encyclopedia Ecclesiastical Abbreviations Bundesministerium des Innern Ratgeber fur Anschriften und Anreden S 146 Stand Januar 2010 Onlinedokument Memento vom 17 November 2016 im Internet Archive Winfried Aymans Klaus Morsdorf Kanonisches Recht Band 2 Schoningh Verlag Paderborn 1997 ISBN 3 506 70492 3 S 203 a b Winfried Aymans Klaus Morsdorf Kanonisches Recht Band 2 Schoningh Verlag Paderborn 1997 ISBN 3 506 70492 3 S 205 a b c d Winfried Aymans Klaus Morsdorf Kanonisches Recht Band 2 Schoningh Verlag Paderborn 1997 ISBN 3 506 70492 3 S 206 a b Winfried Aymans Klaus Morsdorf Kanonisches Recht Band 2 Schoningh Verlag Paderborn 1997 ISBN 3 506 70492 3 S 207 Winfried Aymans Klaus Morsdorf Kanonisches Recht Band 2 Schoningh Verlag Paderborn 1997 ISBN 3 506 70492 3 S 208 a b Winfried Aymans Klaus Morsdorf Kanonisches Recht Band 2 Schoningh Verlag Paderborn 1997 ISBN 3 506 70492 3 S 209 Im gleichen Bereiche liegt die Frage ob die Verbindung der Nachfolgeschaft des Petrus mit dem Bischof von Rom unloslich sei Auch diese Frage ist in der katholischen Theologie umstritten Selbstverstandlich konnte der Bischof von Rom de facto seinen Regierungssitz in eine andere Stadt verlegen Es fragt sich aber ob auch eine rechtliche Anderung moglich ware derart dass der Bischof eines anderen Bischofssitzes Nachfolger des Apostels Petrus werden konnte Die Frage hangt naturgemass auf das engste mit dem Problem zusammen warum der Bischof von Rom Nachfolger des Apostels Petrus geworden ist Wenn man dies um in der Sprache der heutigen Theologie zu reden auf einen Hoheitsakt zuruckfuhrt der in der kirchlichen Vollmacht seinen Grund hat dann konnte durch einen ahnlichen Hoheitsakt auch de jure eine Anderung vorgenommen werden Hierfur ware zustandig der hochste Vollmachtstrager in der Kirche d h entweder der Papst selbst oder das Bischofskollegium mit dem Papst an der Spitze Diese Antwort scheint realistisch zu sein wird aber der traditionellen Uberzeugung der Kirche nicht gerecht Michael Schmaus Der Glaube der Kirche Band 5 Das Christusheil durch die Kirche und in der Kirche Teilband 2 Die Leitung der Kirche 2 Auflage St Ottilien 1982 57f Ebenso Ludwig Ott Grundriss der katholischen Dogmatik 11 Auflage Bonn 2005 S 400 Mit ausfuhrlichen Hinweisen auf theologiegeschichtliche Positionen und deren Vertreter G Glez Art Primaute IX Conclusions In Dictionnaire de Theologie Catholique Bd 13 1936 Sp 338 f Vgl G Glez Art Primaute IX Conclusions In Dictionnaire de Theologie Catholique Bd 13 1936 Sp 338 f Universi Dominici Gregis Nr 63 und 74 Apostolische Konstitution Universi Dominici Gregis In Vatican va Kapitel I Winfried Aymans Klaus Morsdorf Kanonisches Recht Band 2 Schoningh Verlag Paderborn 1997 ISBN 3 506 70492 3 S 215 Winfried Aymans Klaus Morsdorf Kanonisches Recht Band 2 Schoningh Verlag Paderborn 1997 ISBN 3 506 70492 3 S 214 Haltung der EKD Memento vom 9 Februar 2007 im Internet Archive In EKD de Normdaten Sachbegriff GND 4044561 6 lobid OGND AKS Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Papst amp oldid 234170810