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Pileolus vom lateinischen pileus Hut bzw Mutze auch Zucchetto dzukˈketto Soli Deo lateinisch Subbirettum oder Submitrale deutsch auch Scheitelkappchen altertumlich Kalotte ist Teil der kirchlichen Kleidung in der katholischen Kirche vor allem von Abten Bischofen Kardinalen und des Papstes Von diesen wird er innerhalb der Liturgie zur entsprechenden liturgischen Kleidung unter bzw statt der Mitra oder des Biretts getragen wie ausserhalb zur Soutane PileolusPapst Paul VI mit Pileolus Inhaltsverzeichnis 1 Gebrauch 2 Historische Entwicklung 3 Literatur 4 WeblinksGebrauch BearbeitenDer Papst die Kardinale und die Apostolischen Nuntii tragen einen Pileolus aus Moire die Pileoli der anderen Wurdentrager bestehen aus einfacher Seide Auch Ordensmanner kennen ein dem Pileolus ahnliches Scheitelkappchen das ursprunglich die Tonsur bedeckte und die Farbe der jeweiligen Ordensgewandung hat Heute wird es oft nur noch von den Abten getragen Die Farben der Kappchen entsprechen dem ublichen kirchlichen Farbengebrauch weiss fur den Papst scharlachrot fur die Kardinale sowie seit 1854 als Sonderprivileg fur den Erzbischof von Salzburg als Primas Germaniae und geborenen Legaten des Papstes violett fur die Bischofe und selten mit papstlicher Erlaubnis Domherren einzelner Domkapitel ausserdem fur Abte von Territorialabteien z B Kloster Einsiedeln OSB Abtei Mehrerau OCist oder kraft besonderer Verleihung Bei Abten hangt die Farbe des Pileolus von den jeweiligen Ordensfarben ab Benediktinerabte durfen einen schwarzseidenen Pileolus tragen bei Abten aus dem Pramonstratenserorden kann der Pileolus weiss sein bei Zisterzienserabten weiss oder schwarz bzw ggf violett s o In Anwesenheit des Papstes wird der weisse Pileolus von Abten nicht getragen Ausserhalb der Liturgie sofern keine Sondererlaubnis besteht durfen ein Scheitelkappchen tragen schwarz nicht aus Seide alle anderen Kleriker und Monche braun Ordensmanner der Bettelorden mit braunem Habit Karmeliten Franziskaner Kapuziner Beim Hochgebet der Heiligen Messe und bei der Aussetzung des Allerheiligsten wird der Pileolus zum Zeichen der Verehrung des Allerheiligsten abgenommen Deshalb wird das Kappchen auch Soli Deo genannt was so viel bedeutet wie Nur vor Gott und vor niemand anderem wird dieser Hut gezogen Da in der katholischen Kirche der Papst als Stellvertreter Christi gilt ist es auch Brauch bei seiner Begrussung den Pileolus abzunehmen Mit der Verwendung der judischen Kippa hat der Pileolus nichts zu tun er gleicht ihr in der Form und der Tatsache dass es sich jeweils um Bekleidung handelt die aus religiosen Grunden getragen wird Historische Entwicklung BearbeitenIn der Antike bezeichnete man eine einfache Kappe die unter anderem von Seeleuten Handarbeiten und freigelassenen Sklaven getragen wurde als Pileus Der Pileolus ist auch grammatikalisch eine Verkleinerungsform Diminutiv der antiken Kappe er war bereits im Mittelalter ein kleines Kappchen das den Hinterkopf und die Ohren bedeckte und seit der Barockzeit im 16 und 17 Jahrhundert weiter auf das heute ubliche Scheitelkappchen reduziert wurde Bischofe und andere Kleriker die zum Gebrauch der Pontifikalien berechtigt sind tragen den Pileolus oft auch unter der Mitra was den ebenfalls gebrauchlichen Namen Submitrale erklart Dieser Brauch lasst sich erstmals im Laufe des 14 Jahrhunderts belegen da auf dem Grabmal Clemens VI in La Chaise Dieu unter der Tiara bereits eine Kopfbedeckung in der Form eines Pileolus dargestellt ist Diese Sitte verbreitete sich im Laufe des 15 Jahrhunderts und wurde im 16 und 17 Jahrhundert allgemein ublich Die erstmalige Verleihung des roten Pileolus an die Kardinale ausgenommen derer aus Orden deren Mitglieder einen Habit tragen lasst sich fur das Jahr 1464 im Pontifikat Pauls II belegen Zuvor war er fur die Kirchenfursten purpur wodurch auch die Formulierung entstand dass ein Kleriker den Purpur verliehen bekommt wenn er zum Kardinal ernannt wird An Kardinale aus Orden wurde der rote Pileolus erstmals 1591 durch Gregor XIV verliehen Seit 1867 ist es mit einer auf Pius IX zuruckgehenden Verfugung auch den Bischofen die zuvor grune Pileoli trugen gestattet violette Pileoli zu tragen was sich schnell allgemein durchsetzte Literatur BearbeitenJoseph Braun SJ Die Liturgischen Paramente in Vergangenheit und Gegenwart Ein Handbuch der Paramentik 2 verbesserte Aufl Herder Freiburg im Breisgau 1924 S 182 Dieter Philippi Sammlung Philippi Kopfbedeckungen in Glaube Religion und Spiritualitat St Benno Verlag Leipzig 2009 ISBN 978 3 7462 2800 6 Christian Just Art Pileolus in LThK 2 Aufl Bd 8 Freiburg 1963 Sp 507 Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Zucchetto Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Bilder Informationen und Literaturhinweise zum Thema Pileolus Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Pileolus amp oldid 229349289