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Eine Ordensgemeinschaft auch Orden von lateinisch ordo Ordnung Stand ist eine durch eine Ordensregel verfasste Lebensgemeinschaft von Mannern oder Frauen Ordensleuten die sich durch die Profess Gelubde an ihre Lebensform binden und ein geistliches Leben in Gemeinschaft fuhren zumeist in einem Kloster Francisco de Herrera der Altere Der heilige Bonaventura erhalt den Habit der Minderbruder 1628 Inhaltsverzeichnis 1 Begriff und Verbreitung 1 1 Christentum 1 2 Sonstige 2 Geschichte der Ordensgemeinschaften im Christentum 2 1 Ursprunge und Fruhzeit 2 2 Mittelalter 2 3 Fruhe Neuzeit 2 4 Spate Neuzeit und Moderne 3 Ordensgemeinschaften in der romisch katholischen Kirche 3 1 Systematik 3 2 Lebensform und kirchenrechtliche Organisation 3 3 Finanzierung 4 Ordensgemeinschaften in den Kirchen der Reformation 5 Ordensgemeinschaften in den anglikanischen Kirchen 6 Ordensleben in den orthodoxen Kirchen 7 Okumenische Ordensgemeinschaften 8 Islamische Orden 9 Buddhistische Monchsgemeinschaften 10 Hinduistische Gemeinschaften 11 Siehe auch 12 Literatur 12 1 Ordensgeschichte 12 2 Ordensleben heute 12 3 Ordensrecht 13 Weblinks 13 1 Romisch katholische Ordensgemeinschaften 14 EinzelnachweiseBegriff und Verbreitung BearbeitenEs gibt Orden oder ordensahnliche Gemeinschaften in verschiedenen Religionen beispielsweise im Buddhismus Hinduismus Christentum und Islam Spiritualitat und Lebensformen sind in den verschiedenen Religionen sehr unterschiedlich Von Ordensleuten zu unterscheiden sind Einsiedler Eremiten die als Einzelne ein Leben in Abgeschiedenheit fuhren und Formen geweihten Lebens praktizieren Christentum Bearbeiten Innerhalb der Ordensgemeinschaften der lateinischen Kirche unterscheidet man die alten Orden und Kongregationen diese entstanden zumeist nicht vor dem 17 Jahrhundert Zu den alten Orden die feierliche Gelubde ablegen gehoren langer als 700 Jahre bestehende Gemeinschaften darunter monastische Orden deren Mitglieder Monche oder Nonnen sind geistliche Ritterorden Bettelorden und Regularkanoniker Ordensgemeinschaften neueren Ursprungs werden meist als Kongregationen bezeichnet Der romisch katholische Codex Iuris Canonici CIC von 1983 kennt die Unterscheidung zwischen Orden und Kongregationen nicht mehr Uber das Eigenrecht der einzelnen papstlich oder bischoflich approbierten Gemeinschaften sind die teilweise sehr alten Regelungen aber weiterhin Bestandteil des katholischen Kirchenrechts Der CIC von 1983 unterscheidet drei Formen von Ordensgemeinschaften und neueren verwandten nach dem Zweiten Vatikanischen Konzil entstandenen Lebensformen Ordensinstitute Cann 607 709 Sakularinstitute Cann 710 730 und Gesellschaften des apostolischen Lebens Cann 731 755 Ordensinstitute werden zusammen mit den Sakularinstituten als Institute des geweihten Lebens Cann 573 606 bezeichnet Es gibt neben den Ordensgemeinschaften in der romisch katholischen Kirche auch anglikanische sowie evangelische Gemeinschaften und Kommunitaten Kaum Ordensgemeinschaften gibt es dagegen in den orthodoxen Kirchen und den in deren kirchlicher Tradition stehenden katholischen Ostkirchen Das orthodoxe Monchtum wird vielmehr grosstenteils in selbstandigen Klostern und Klosterverbanden z B die Monchsrepublik vom Berg Athos praktiziert In einem allgemeinen weiteren Verstandnis fasst man auch orthodoxe Monche und Nonnen unter den Oberbegriff des Ordenslebens Der im Deutschen ausserhalb des kirchlichen Sprachgebrauchs allerdings wenig gebrauchliche Oberbegriff fur alle die in einer der durch Gelubde oder bindende Versprechen begrundeten religiosen Formen des geweihten Lebens lat Vita consecrata leben lautet Religiosen oder gottgeweihte Personen Sonstige Bearbeiten Die aus dem Kirchenrecht stammende Bezeichnung Orden wurde spater auch von anderen durch Ordensregeln organisierte christliche Gemeinschaften verwendet So stifteten europaische Monarchien seit dem 14 Jahrhundert eine Reihe von ursprunglich christlich geistlichen Ritterorden aus denen spater meist wichtige Verdienstorden hervorgingen z B Hosenbandorden Die heutigen Freimaurerlogen nennen sich ebenfalls teilweise Freimaurerorden womit sie ihre christliche Tradition oder einfach nur die Bedeutung ihrer Ordensregeln betonen wollen Geschichte der Ordensgemeinschaften im Christentum BearbeitenUrsprunge und Fruhzeit Bearbeiten Wahrend der Zeit der Christenverfolgungen war die grosse Anziehungskraft des christlichen Glaubens unter anderem darin begrundet dass Menschen mit Unbedingtheit und Unbeirrbarkeit ihren Glauben vertraten das Neue Testament nennt dies Zeugnis ablegen selbst wenn sie dafur ihr Leben als Martyrer oder Blutzeugen verloren Dies beruhte auf der Naherwartung der Wiederkunft Christi Man glaubte dass das Jungste Gericht innerhalb der ersten oder zweiten Generation nach Jesu Tod kommen werde und dass man sich dafur am besten durch kompromisslose Hingabe an das Gottesreich wurdig erweisen konnte Durch Kontakt mit der Gnosis und der griechischen Philosophie entwickelte die fruhe Christenheit eine von einem Hang zur Askese und einer gewissen Leibfeindlichkeit gekennzeichnete Spiritualitat bei der personliche Hingabe an die Stelle der Naherwartung trat Die Anhanger dieser Stromung suchten eine tiefere Gottesbegegnung und ihr personliches Heil durch Enthaltsamkeit Bussubungen standiges Gebet und Schweigen zu erlangen Dabei kam ein sehr radikales Vollkommenheitsideal zum Tragen das innerhalb einer weltlich orientierten Umgebung nur schwer zu verwirklichen war Bald fuhrte das Bedurfnis eine tiefere Gottverbundenheit und Spiritualitat zu verwirklichen zur Entwicklung des christlichen Eremitentums dessen theologische Basis die alttestamentliche Wustentheologie ist so bedeutet das Wort Eremit wortlich Wustenbewohner Der Begriff nimmt Bezug auf die innere Einkehr in der Wuste die als Bild nicht nur fur Stille und Zuruckgezogenheit sondern auch fur den Gehorsam und die Anerkennung Gottes als Herrn steht wie sie in der 40 jahrigen Wanderung der Israeliten in der Wuste nach ihrem Auszug aus Agypten sowie in den Berufungsgeschichten des Mose und vieler biblischer Propheten zum Ausdruck kommt So berichten die Evangelien von einem 40 tagigen Aufenthalt Jesu in der Wuste als einem einschneidenden Moment der Entscheidung und Begegnung mit Gott Das christlich eremitische Leben entwickelte sich etwa zeitgleich in Syrien und Agypten Als erster christlicher Eremit in Agypten gilt Paulus von Theben sein Schuler Antonius der Grosse wurde zu einem der grossen Wustenvater Im Verlauf des 3 Jahrhunderts fuhrten die Erfahrungen der Eremiten die sich oft zu Einsiedlerkolonien zusammenschlossen zu dem Bedurfnis vieler ein auf Gebet und Askese konzentriertes zuruckgezogenes Leben auch in einer Gemeinschaft fuhren zu konnen Monche und Nonnen deren Lebensform sich aus Zusammenschlussen von geweihten Jungfrauen entwickelt hatte die sich dem kontemplativen Leben in Gemeinschaft widmen nennt man im Unterschied zu den Eremiten Anachoreten Koinobiten Um 320 grundete Pachomios um 292 346 in Oberagypten das erste Kloster Basilius von Caesarea verfasste um 350 in Anlehnung an Pachomios Engelsregel eine Monchsregel die heute noch fur die Mehrzahl der Kloster der orthodoxen Kirchen gilt und auch Grundlage fur die von Benedikt von Nursia um 540 verfasste Regula Benedicti war Die Regeln der fruhen Monchsgemeinschaften zielten in der praktischen Verwirklichung des Evangeliums auf ein Gleichgewicht zwischen Gebet und tatiger Arbeit ab und schrieben ein anspruchsloses bruderliches gemeinsames Leben vor Schon fruh wurden die evangelischen Rate Armut Ehelosigkeit und Gehorsam als Synthese und Richtschnur dieser Lebensweise angesehen und entwickelten sich zum unterscheidenden Merkmal des Monchtums und des Ordensstandes uberhaupt Sie sollten es den Religiosen ermoglichen in einer Nachahmung der Lebensweise Jesu Imitatio Christi zu leben und damit sowohl ihre Gottesbeziehung zu vertiefen als auch fur das Seelenheil der Menschen zu beten Mittelalter Bearbeiten Im fruhen Mittelalter spielte die iroschottische Kirche in Europa eine zentrale Rolle bei der Verbreitung des christlichen Glaubens und des Ordenswesens 1 Als herausragende Monche der fruhen Zeit sind die hll Patrick und Columban von Iona zu nennen Auf dem europaischen Festland konnten sich in der Spatantike und im fruhen Mittelalter die kirchlichen Strukturen durch die Wirren der Volkerwanderung nur langsam entwickeln Das gilt insbesondere fur die zuvor romisch besetzten Gebiete Dort brachen die Verwaltungsstrukturen in den Zeiten des Umbruchs vollig zusammen bis die germanischen Stamme ihre Gebiete klar abgesteckt hatten Das Leben auch klosterlicher Gemeinschaften war somit standig bedroht Anders war das in Irland einem Gebiet das niemals romisch besetzt war und nicht von der Volkerwanderung tangiert wurde Die Ordensgemeinschaften Irlands hatten entsprechend auch wahrend der Volkerwanderung stabile und gefestigte Strukturen Monche hatten eine hohe gesellschaftliche Stellung inne da sie von Adel und Bevolkerung als Vertreter des neuen Glaubens und zugleich als legitime Nachfolger der keltischen Druiden anerkannt wurden 2 So erbluhten die Kloster Irlands in der Spatantike und im Fruhmittelalter Die Kloster waren kulturelle und religiose Zentren und legten grossen Wert auf das Studium der Schriften Irland hatte uber Jahrhunderte hinweg den Ruf als Insel der Heiligen und Gelehrten weshalb frankische Herrscher wie Karl der Grosse irische Gelehrte an ihren Hof holten Die iroschottische Kirche wurde jahrhundertelang zentral von ihren Klostern gepragt Anders als in den romisch besetzten Gebieten Englands und des Festlands gab es in Irland keine Diozesen Die Abte ernannten vielmehr in ihrem Kirchensprengel den Bischof und waren ihm vorgesetzt bisweilen ubten sie auch beide Amter aus Vor diesem Hintergrund war es moglich eine weitreichende Missionstatigkeit zu entwickeln die immer eng an das Monchtum geknupft blieb und bereits im 7 Jahrhundert sehr erfolgreich war Die Monche missionierten zunachst in Schottland wobei das Jahr 563 als Beginn gilt als Columban auf der Insel Iona ein Kloster grundete Sie weiteten die iroschottische Mission danach auf das europaische Festland aus 590 brach erstmals ein Monch Columban der Jungere 615 von den Inseln auf um auf dem europaischen Festland zu missionieren Er begann seine Missionstatigkeit auf frankischem Gebiet missionierte in Frankreich Italien und der Schweiz und grundete drei Kloster Luxeuil Bregenz und Bobbio Nachfolger Kolumbans war sein Schuler Eustasius 629 der 615 Abt im Kloster Luxeuil wurde In Suddeutschland Osterreich und der Schweiz wirkten Gallus 645 und Kilian 689 Infolge von Columbans Festlandsmission kam es im 7 Jahrhundert zu rund 300 Klosterneugrundungen 3 Den iroschottischen Monchen gelang es mit Hilfe des frankischen Adels auch auf dem Lande erfolgreich zu missionieren und in landlichen Gebieten Kloster zu grunden wahrend das Christentum zuvor vor allem in den Stadten verbreitet war Das iroschottische Monchtum und die Regel Columbans verbreiteten sich auf diese Weise in Europa Durch Beschluss des Konzils von Autun 4 um 670 versuchte man zwar die Regula Benedicti fur alle Orden verbindlich einzufuhren 5 tatsachlich blieben aber beide Regeln bis 817 Reform Benedikts von Aniane vorwiegend in Mischform verbreitet Als letzter wichtiger Vertreter der iroschottischen Mission gilt Virgilius der um 750 Bischof in Salzburg wurde Iroschottische Kloster pragten somit durch ihre fruhe Missionstatigkeit die Verbreitung des christlichen Glaubens und des Monchtums in Europa nachhaltig 6 In ihrem Bemuhen ihr geistliches Ideal mit einer nutzbringenden Arbeit zu verbinden und diese Aufgabe mit Sorgfalt zu erfullen hatten die Orden vor allem die benediktinischen grossen Anteil an der Kultivierung Europas Das in den Klostern angesammelte Wissen ermoglichte es die Kultur in den Bereichen Landwirtschaft Gartenbau Medizin Literatur Musik Kunst und Philosophie auf einen annahernd so hohen Stand zu bringen wie er im romischen Reich vor der Volkerwanderung bestanden hatte Schenkungen Erbschaften und erfolgreiches Wirtschaften fuhrten in den Klostern wie in der gesamten Kirche zu einem Anwachsen des Vermogens und der wirtschaftlichen und gesellschaftlich politischen Macht Im Lauf der Zeit kamen immer wieder Reformbewegungen auf die zu den Ursprungen des Monchtums zuruckkehren und die Klostergemeinschaft vor allem durch starkere Askese und Disziplin gegen Verwasserung der geistlichenen Ideale und Verfall der Sitten schutzen wollten Dadurch kam es haufig zu Abspaltungen und Neugrundungen Im Zuge der Kirchenreformen des 11 Jahrhunderts gewann das so erneuerte Monchtum speziell Cluny und seine Tochtergrundungen entscheidenden kirchenpolitischen Einfluss und stellte eine Reihe von Papsten Spater war es die von dem Cluniazenser und Prediger Bernhard von Clairvaux inspirierte Reformbewegung der Zisterzienser die die benediktinische Lebensweise wieder zu ihrer alten Strenge zuruckfuhren wollte Durch vielfache Klostergrundungen und Rodungen in bis dahin wenig besiedelten oder unzuganglichen Waldgebieten wurden besonders die Zisterzienser im 12 Jahrhundert zu einem Motor der siedlungsgeschichtlichen Dynamik in vielen Gebieten Europas Zur Betreuung der Pilger aller Religionen in Jerusalem entstand dort im 11 Jahrhundert ein Hospitalsorden dessen Aktivitaten 1099 erstmals dokumentiert sind und der 1113 als Johanniterorden von der Kirche anerkannt wurde Ihm folgten mehrere geistliche Ritterorden zur Pflege der Pilger als Hauptaufgabe trat deren Schutz und die Verteidigung der Pilgerstatten im Heiligen Land Als Reaktion auf die sozialen Spannungen in der hochmittelalterlichen Gesellschaft die von einer wachsenden Bedeutung der Stadte und den Umbruchen der entstehenden Geldwirtschaft gepragt war kamen im 13 Jahrhundert die Bettelorden oder Mendikanten auf Diese neuen Gemeinschaften stellten die Armut und Bedurfnislosigkeit Jesu Christi in den Mittelpunkt ihres Lebens das sich vor allem fur die Ordensmanner nicht mehr vorwiegend in der Abgeschiedenheit der Kloster abspielte sondern in den Stadten und mitten unter der Bevolkerung Die Predigt war eine Hauptaufgabe der Bruder Wahrend sich die Dominikaner besonders der Erneuerung der Priesterausbildung der theologischen Wissenschaft und der Katechese widmeten stand bei den Franziskanern die Seelsorge und die unbedingte Beachtung des Armutsideals im Vordergrund Beide Gemeinschaften sind als kirchliche Antworten auf die damaligen akuten Gefahrdungen der Kirche durch Zeitstromungen zu begreifen Sie nahmen daher auch in der Ketzerverfolgung und Inquisition wichtige Funktionen ein Auch die Karmeliten eigentlich ein Eremitenorden und die Augustiner Eremiten Mitte des 13 Jahrhunderts aus norditalienischen Mendikantengruppen entstanden gehoren zu den Bettelorden Fruhe Neuzeit Bearbeiten Martin Luther der zunachst selbst dem Orden der Augustiner Eremiten angehorte lehnte in seinen reformatorischen Lehren den Zolibat der Priester und die Ordensgelubde ab einer freiwilligen Ehelosigkeit stand er zumindest anfanglich jedoch nicht ablehnend gegenuber Die Verstrickung mancher Orden in die Ausbeutung der unteren Bevolkerungsschichten Unfreiheit der Bauern Furstabte fuhrte dazu dass in den Bauernkriegen viele Abteien geplundert wurden Nonnen und Monche die sich der Reformation anschlossen verliessen ihre Ordensgemeinschaften Haufig wurden die Frauenkloster aber in weltliche Stifte umgewandelt in denen die Stiftsdamen keine Gelubde ablegten Kloster in den evangelischen Furstentumern und Stadten wurden geschlossen Das Vermogen und die Gebaude der Orden und Kloster wurden dabei manchmal von den Fursten beschlagnahmt meist allerdings fur die Bezahlung der neuen evangelischen Pfarrer oder die Einrichtung von Schulen und Spitalern verwendet Im 16 Jahrhundert bildete der neugegrundete Orden der Jesuiten ein wichtiges ausfuhrendes Organ der einsetzenden Gegenreformation Die Eroberung Amerikas und die Ausbreitung der Europaer uber die gesamte Welt brachte eine vollig neue Perspektive im Hinblick auf die Mission In der Folge vermischten sich redliche Bemuhungen die indigene Bevolkerung mit dem christlichen Glauben bekannt zu machen und die Ausbeutung der Menschen zu einer Missionierung mit Feuer und Schwert Die Ordenspriester der Franziskaner die Jesuiten und die Dominikaner waren die ersten die in Amerika missionierten wobei es Priester gab die Sklaverei und Zwangstaufen als Mittel zur Bekehrung und Zivilisierung der Bevolkerung ansahen Manche Orden gaben sich hier als ausfuhrende Organe der erobernden Fursten her Es gab aber auch kritische Stimmen z B der Dominikaner Bartolome de Las Casas die sich dieser Barbarei entgegenstellten Spate Neuzeit und Moderne Bearbeiten Im 18 Jahrhundert fuhrte das Zeitalter der Aufklarung dazu dass viele Fursten auch Kardinale dem Ordensleben kritisch gegenuberstanden sofern es nicht mit einer humanistischen oder sozialen Komponente verbunden war In der Folge wurden kontemplative Gemeinschaften aufgefordert sich an der Schulbildung der Bevolkerung zu beteiligen Ende des 18 Jahrhunderts in Frankreich und zu Beginn des 19 Jahrhunderts in Gebieten unter franzosischer Herrschaft fuhrte die Sakularisation zur Enteignung und Aufhebung vieler Kloster 7 Die Landereien und Vermogen der Ordensgemeinschaften flossen dem franzosischen Staat oder den Fursten zu Viele Konvente starben aus weil sie keine Novizen mehr aufnehmen durften und das Ablegen der Profess verboten war Nach der Sakularisation dagegen fand in der katholischen Kirche ein Neuaufbruch auch des Ordenslebens statt Soziale Missstande wie mangelnde Krankenpflege Volksbildung und Kinderfursorge wurden aufgegriffen indem Weltpriester oder Laien an vielen Orten Gemeinschaften grundeten die haufig die Drittordensregel des hl Franz von Assisi oder die Regel der Vinzentinerinnen annahmen Die evangelische Kirche griff dieses Anliegen in den mehrheitlich reformierten Gebieten unter anderem durch die Diakonissen und die von Bodelschwinghschen Anstalten in Bethel auf Seit den 1960er Jahren geriet das Ordensleben in Westeuropa insgesamt zunehmend in eine personelle und damit verbundene strukturelle Krise In der sakularisierten Welt ist die Attraktivitat des Ordenslebens gesunken das Leben als Ordensfrau oder Ordensmann verliert an gesellschaftlichem Prestige und das Verstandnis fur eine solche Lebensform ist vielfach geschwunden 8 Neueintritte vor allem bei den aktiven Orden gehen in den westlichen Landern dadurch zuruck Viele Kongregationen mussten ihr Tatigkeitsfeld in den vergangenen Jahrzehnten stark reduzieren andern oder Niederlassungen schliessen Damit einher ging der Ruckzug aus dem Betrieb d h dass etwa in den von einer Kongregation betriebenen Krankenhausern kaum noch Mitglieder der Kongregation in der Pflege tatig sind sondern allenfalls noch vereinzelt in der Leitungsebene ahnliches ist bei Schulen zu beobachten Das entstandene unausgewogene Altersverhaltnis fuhrt mancherorts zu Spannungen Dabei lassen sich in manchen Bereichen Unterschiede zwischen aktiv und kontemplativ lebenden Gemeinschaften erkennen wobei Letztere ebenso wie einige neugegrundete Ordensgemeinschaften etwa die Gemeinschaften von Jerusalem oder die Gemeinschaft vom Lamm eine dem allgemeinen Trend gegenlaufige gute Nachwuchssituation haben Auch stellt sich die Lage des Ordenslebens in anderen Kontinenten etwa in Afrika und bis vor einiger Zeit in Lateinamerika anders dar wo einige Gemeinschaften eine hohe Zahl an Neueintritten haben und viele Neugrundungen vornehmen In Afrika treten auch deshalb viele junge Frauen einer Ordensgemeinschaft bei weil sie dort oftmals an einem gesicherteren Lebensstandard teilhaben konnen als in ihren Herkunftsfamilien Die Anspruche der Familien der Ordensschwestern auf eine Mitversorgung mit dem Ideal des Evangelischen Rates der Armut zu verbinden erweist sich im afrikanischen Ordensalltag nicht immer als einfach 9 Ordensgemeinschaften in der romisch katholischen Kirche BearbeitenSystematik Bearbeiten In der Westkirche unterscheidet man heute sechs Grundformen des Ordenslebens denen sich die einzelnen Verbande zuordnen lassen siehe auch Liste der Ordensgemeinschaften Monastische Orden fur Monche und Nonnen Benediktiner und Benediktinerinnen OSB Hieronymiten und Hieronymitinnen OSH Zisterzienser und Zisterzienserinnen OCist reformierte Benediktiner Trappisten und Trappistinnen OCSO reformierte Zisterzienser Eremiten Orden Kamaldulenser OSB Cam Kartauser OCart Regularkanoniker Augustiner Chorherren CanA CanAug CanReg CRB CRIC CRL CRSA CRV etc Pramonstratenser Chorherren und Pramonstratenserinnen OPraem Geistliche Ritterorden im Gegensatz zu weltlichen Ritterorden die keine Ordensgemeinschaften sind Templerorden auch Templer oder Tempelritter 1307 aufgehoben Souveraner Malteserorden einzige Ordensgemeinschaft mit volkerrechtlicher Souveranitat Deutscher Orden auch Deutschherren Ritterorden vom Heiligen Grab zu Jerusalem Bettelorden auch Mendikanten genannt Franziskaner OFM Franziskaner OFMConv Franziskaner Minoriten und OFMCap Kapuziner Klarissen OSCl Dominikaner und Dominikanerinnen OP Karmeliten Karmelitinnen OCarm Unbeschuhte Karmelitinnen und Unbeschuhte Karmeliten OCD Augustiner und Augustinerinnen OSA bis 1963 Augustiner Eremiten bzw Augustiner Eremitinnen OESA Serviten OSM Mercedarierorden OdeM Regularkleriker Jesuiten SJ Kamillianer MI Marianer MIC Piaristen SP Theatiner CRth Kongregationen Klerikale Kongregationen Comboni Missionare MCCJ Kalasantiner COp Legionare Christi LC Oblaten der Unbefleckten Jungfrau Maria OMI Oblaten des hl Franz von Sales OSFS Oratorianer CO Redemptoristen CSsR Salesianer Don Boscos SDB Salvatorianer SDS Steyler Missionare SVD Laienkongregationen Congregatio Jesu CJ lange bekannt als Englische Fraulein der erste Frauenorden ohne Klausur die weitaus meisten tatigen Frauenorden darunter apostolische Schwesterngemeinschaften mit unterschiedlichsten Aufgabengebieten darunter beispielsweise die Dernbacher Schwestern und viele Gemeinschaften von Franziskanerinnen Dominikanerinnen Benediktinerinnen Barmherzige Schwestern und andere Kongregationen die sich der Krankenpflege und der Fursorge fur die Armen widmen wie die Canossianerinnen diverse Schulschwestern die in Erziehung und Ausbildung tatig sind Missionsschwestern wie die Weissen Schwestern die Steyler Missionsschwestern die Comboni Missionsschwestern oder die Missionsarztlichen Schwestern und unzahlige andere Brudergemeinschaften das umfasst verschiedene als Missionare tatige Missionsbruderorden darunter etwa die Weissen Vater MAfr Schulbruder wie die Herz Jesu Bruder SC oder die Maristen Schulbruder FMS einige Bruderorden die in der Krankenpflege wirken wie die Barmherzige Bruder von Maria Hilf FMMA Barmherzige Bruder von Montabaur FMM oder die Alexianer CFA Nicht in dieser Systematik erfasst sind die mit dem Ordensleben verwandte relativ junge Lebensform der Sakularinstitute sowie die Gesellschaften apostolischen Lebens etwa die Pallottiner oder die Vinzentinerinnen die formalrechtlich nicht als Ordensinstitute betrachtet werden Lebensform und kirchenrechtliche Organisation Bearbeiten Massgebend sind zurzeit die Bestimmungen uber die Institute des geweihten Lebens im Codex des Kanonischen Rechtes in der Fassung von 1983 Ein romisch katholischer Orden im engeren Sinne ist eine Gemeinschaft von Monchen Ordensbrudern und Ordenspriestern oder Regularkanonikern beziehungsweise Nonnen oder Ordensschwestern die sich in feierlichen Gelubden zum Leben nach den Evangelischen Raten unter einem Oberen und nach ihrer jeweiligen Ordensregel verpflichtet haben Zum Lebensstil der Orden gehoren die Lebensgemeinschaft in einem Konvent oder Kloster der Gehorsam gegenuber einem Oberen je nach Tradition Abt Prior Superior Guardian oder Minister genannt bei Frauenorden Abtissin Priorin oder Oberin die teilweise offentliche Feier des Stundengebets das Leben nach einer Ordensregel und die enge Verbindung von Gebet und Arbeit sowie in der Regel eine Ordenstracht Viele Orden sind schon im fruhen bis hohen Mittelalter entstanden wie beispielsweise die Benediktiner die Pramonstratenser der Deutsche Orden oder die Augustiner Chorherren Regularkleriker sind ursprunglich Gemeinschaften von Priestern die sich unter einer ordensahnlichen Regel oder Verfassung zusammengefunden haben um einem bestimmten Charisma zu folgen Viele von ihnen entstanden im 16 und 17 Jahrhundert Ihre Lebensform kann in bestimmten Aspekten abweichend von jener der traditionellen Orden geregelt sein So fehlt bei einigen Gemeinschaften die Armutsverpflichtung oder die unbedingte Pflicht zum Gemeinschaftsleben manche etwa die Jesuiten oder die Marianen kennen zusatzliche Gelubde Kongregationen sind in der Regel jungeren Datums Viele von ihnen entstanden im 18 und 19 Jahrhundert Sie haben sich prinzipiell einer ursprunglichen Ordensregel angeschlossen jedoch eine eigene Auspragung mit eigenen Satzungen meist Konstitutionen genannt entwickelt Hierunter fallen Gemeinschaften wie die Borromaerinnen die Spiritaner Gemeinschaften der Regulierten Dritten Orden der Franziskaner oder Dominikaner und sehr viele andere Frauen und Mannergemeinschaften Die Unterscheidung zwischen Orden und Kongregationen besass im fruheren Kirchenrecht grosse Bedeutung spielt aber im heutigen Kodex nur eine untergeordnete Rolle Allerdings spiegeln sich die traditionellen Unterschiede oft im Eigenrecht der betreffenden Gemeinschaften wider Ihre Mitglieder legen keine feierlichen sondern so genannte einfache Gelubde ab was jedoch uber die kirchenrechtliche Bezeichnung hinaus kaum praktische Bedeutung besitzt Die Gesellschaften apostolischen Lebens unterscheiden sich in ihrer Lebensweise kaum von einer Kongregation Sie legen jedoch keine Gelubde ab sondern ein Versprechen was den Gelubden inhaltlich gleichkommt kirchenrechtlich aber nicht die gleiche Bindung bewirkt Die Mitglieder dieser Gemeinschaften legen nach einigen Jahren die endgultigen zeitlichen Versprechen ab Typische Gesellschaften des Apostolischen Lebens sind die Vinzentinerinnen und die Pallottiner Die Mitglieder einer Ordensgemeinschaft leben in Gemeinschaft entweder in mehr oder weniger strenger Klausur das heisst abgeschieden von der Welt und im bestandigen Wechsel von Gebet und Arbeit in der Stille Man spricht dann von kontemplativen Gemeinschaften Oder sie uben ein Apostolat aus das bedeutet sie sind im Sinne praktizierter Nachstenliebe in den unterschiedlichsten Berufen aktiv in der Welt und in der Kirche tatig was sowohl unmittelbar kirchliche Aufgabenbereiche etwa Verkundigung oder Mission als auch allgemeine soziale oder gesellschaftliche Aufgabenfelder umfassen kann etwa Krankenpflege Erziehung oder Wissenschaft Diese Gemeinschaften nennt man apostolische Ordensgemeinschaften Ein Beispiel fur eine apostolische Ordensgemeinschaft sind die Salvatorianer Es gibt auch gemischt kontemplativ apostolische Ordensgemeinschaften Streng klausurierte Orden sind zum Beispiel die Trappisten die Kartauser die Klarissen und Karmelitinnen Die Bezeichnung Nonne weibliche Form von griechisch und lateinisch nonnus Monch umfasst kirchenrechtlich nur die in der so genannten papstlichen Klausur lebenden Schwestern monastischer Orden Mitglieder die nicht klausuriert lebenden und nicht monastischen Gemeinschaften angehoren heissen dagegen allgemein Ordensschwestern Ordensgemeinschaften haben ihre eigenen Bestimmungen fur die Mitglieder die sich nach langer Erfahrung mit dem Leben in Gemeinschaft zum Eremitentum berufen fuhlen sodass sie mit Genehmigung diesen Schritt unternehmen konnen ohne ihre Zugehorigkeit zur Ordensgemeinschaft aufgeben zu mussen Nonnen und Ordensschwestern in deren Orden dies nach altem Brauch ublich ist konnen bei oder kurz nach der feierlichen Profess auch die Jungfrauenweihe empfangen Fur beide Falle sind Can 603 beziehungsweise Can 604 des CIC nicht anwendbar da diese kirchenrechtlichen Regelungen lediglich solche Eremiten und geweihte Jungfrauen betreffen die in das geweihte Leben eintreten ohne Mitglieder einer Ordensgemeinschaft zu sein Viele Institute ermoglichen es ihnen verbundenen Glaubigen die ihr weltliches Leben weiterfuhren mochten einer mit der Ordensgemeinschaft verbundenen Laienorganisation beizutreten oder sich der Gemeinschaft als Oblaten von lat oblatum dargebracht oder Drittordensmitglieder anzuschliessen Auf diese Weise konnen Manner und Frauen an der Spiritualitat einer Ordensgemeinschaft teilhaben deren geistliche Impulse in die Welt hinaustragen und an der Erfullung ihrer Aufgaben mitwirken ohne als Vollmitglieder in den Verband einzutreten Oblaten die nach einer Probezeit ihre Profess ablegen konnen sind besonders bei den Orden der benediktinischen Tradition verbreitet Andere Orden etwa die Franziskaner Karmeliten und Dominikaner verfugen traditionell uber einen eigenen weltlichen Zweig einen so genannten Dritten Orden der neben dem mannlichen und weiblichen Zweig des Hauptordens besteht In apostolischen Ordensgemeinschaften neueren Ursprungs nehmen diese Stellung oft so genannte Mitarbeiter Cooperatores ein die rechtlich meist in Form eines kirchlichen Vereins Offentliche Vereinigung von Glaubigen verfasst sind So gibt es zum Beispiel innerhalb der Don Bosco Familie die Salesianischen Mitarbeiter Don Boscos Zu den weiteren Formen des gemeinschaftlichen religiosen Lebens in der romisch katholischen Kirche gehoren die Sakularinstitute In Sakularinstituten lebt jedes Mitglied allein und unauffallig in der Gesellschaft Entsprechend diesem Grundsatz tragen die Mitglieder der Sakularinstitute auch keine ausseren Erkennungszeichen Es handelt sich hierbei um eine Form der Vita consecrata die nach dem zweiten Vatikanum entstand Traditionell bilden Ordensleute zusammen mit anderen Religiosen wie Eremiten und gottgeweihten Jungfrauen einen eigenen geistlichen Stand der weder klerikalen noch laikalen Charakter besitzt 10 11 Kirchenrechtlich gesehen sind sie in der lateinischen Kirche heute aber je nachdem ob sie das Weihesakrament empfangen haben oder nicht entweder den Klerikern oder den Laien zuzurechnen 12 Finanzierung Bearbeiten Orden und Kloster sind Lebensgemeinschaften und unter anderem auch Unternehmen und Arbeitgeber Sie mussen wirtschaften und verwalten Haushalt und Vermogen in eigener Verantwortung zumal sie keine Zuwendungen seitens der Kirche erhalten Was sie einnehmen finanziert ihr Leben Da Orden nicht in die Rentenkasse einzahlen mussen sie entsprechende Rucklagen bilden Die Finanzierung einer Gemeinschaft erfolgt durch Verkauf eigener Produkte Betrieb von Gastehausern 13 Restaurants 14 Krankenhausern Fachkliniken Wohn und Pflegeeinrichtungen 15 Einrichtung von Internaten und Schulen Verpachtung oder Verkauf von Betrieben oder Landereien Einsatz von Ordensangehorigen in der Seelsorge 16 als Haushaltskrafte 17 oder im Gesundheits und Erziehungswesen Spenden oder Aktienbesitz 18 19 20 Ordensgemeinschaften in den Kirchen der Reformation BearbeitenDie Reformatoren waren dem Ordensleben gegenuber uberwiegend ablehnend eingestellt so dass es durch die Reformation zum Erliegen des Ordenslebens in den evangelischen Konfessionen kam In den evangelischen Kirchen gibt es heute nur sehr wenige ordensahnliche Gemeinschaften Eine Besonderheit sind die Orden vom Hl Johannes Johanniter die evangelischen Zweige der heutigen katholischen Malteser die noch immer in der Tradition des vorreformatorischen Jerusalemer Ordens stehen Nach der Reformation haben verschiedene evangelische Stifte die Tradition ihrer Kloster und Konvente in erneuerter Form fortgefuhrt Ordensgemeinschaften im eigentlichen Sinne waren sie aber nicht Hier sind beispielsweise in Deutschland die Lunekloster Lune Wennigsen u a zu nennen die von der Klosterkammer Hannover verwaltet werden Bis heute leben im 1529 reformierten Kloster Ebstorf evangelische Frauen unter der Leitung einer evangelischen Abtissin Eine Sonderstellung nimmt das Kloster Loccum ein das 1585 evangelisch wurde und seitdem keinen residierenden Konvent aber nach wie vor einen Abt und Konventualen hat Die Diakonissenhauser ermoglichen Frauen einen Zusammenhalt und eine religiose Lebensgemeinschaft wie sie auch aus katholischen Ordensgemeinschaften mit stark karitativer und diakonischer Ausrichtung bekannt ist Solche Gemeinschaften entstanden vornehmlich im 19 Jahrhundert Neugrundungen zumeist im 20 Jahrhundert wie die Communitat Casteller Ring und die Communitat Christusbruderschaft Selbitz fuhren die christliche Tradition des Ordenslebens heute auch in der evangelischen Kirche weiter Andere Gemeinschaften wie etwa die Michaelsbruderschaft haben sich zwar ordensahnliche Regeln gegeben leben aber im Alltag nicht zusammen All diese Entwicklungen sind zumeist in den lutherisch gepragten Kirchen aufgekommen Die reformierte Kirche kennt hingegen keine Ordensgemeinschaften und lehnt diese Lebensform weiterhin insgesamt ab Auch pietistische und freikirchliche Gemeinschaften wie die Herrnhuter Brudergemeine stehen ihrem Selbstbild zufolge grundsatzlich nicht in der Tradition der Ordensgemeinschaften Siehe auch Beginen und BegardenOrdensgemeinschaften in den anglikanischen Kirchen BearbeitenIn der anglikanischen Kirche gibt es inzwischen wieder zahlreiche Orden und Ordensgemeinschaften Viele sind von den Franziskanern oder den Benediktinern inspiriert Ordensleben in den orthodoxen Kirchen BearbeitenDas Leben der Religiosen spielt sich in den orthodoxen Kirchen in grosstenteils selbststandigen Monchs und Nonnenklostern ab Grundlage des orthodoxen Monchtums bildet in den meisten Fallen die Ordensregel des Basilius von Caesarea oder die des Theodor Studites Fur Theologie und Spiritualitat des orthodoxen Christentums sind die Kloster von uberragender Bedeutung Da die orthodoxe Kirche den Pflichtzolibat nur fur Bischofe nicht aber fur Priester kennt kommen fur das Bischofsamt praktisch ausschliesslich Monche in seltenen Fallen auch unverheiratete Weltpriester in Frage so dass deren Gewicht innerhalb der Kirche auch institutionell sehr hoch ist Okumenische Ordensgemeinschaften BearbeitenEine okumenische Gemeinschaft stellt die Communaute de Taize dar deren Grunder Roger Schutz selbst evangelisch war jedoch Mitglieder unabhangig von ihrer Konfession aufnahm In der Liturgie und Spiritualitat der Gemeinschaft sind katholische evangelische und orthodoxe Elemente enthalten und weiterentwickelt worden In Werningshausen gibt es seit 1973 ein okumenisches Benediktinerkloster Priorat Sankt Wigberti Islamische Orden BearbeitenOrden in einem dem christlichen Ordensleben vergleichbaren Sinn kennt der Islam nicht es gibt jedoch in manchen islamischen Stromungen Bruderschaften die Formen eines religios motivierten Gemeinschaftslebens praktizieren oder Gebetsriten und Gottesdienste in geregelter Form gemeinschaftlich zelebrieren Seit dem 12 Jahrhundert entstanden besonders innerhalb der islamischen Mystik Sufismus sehr viele derartige Bruderschaften so genannte Tariqas siehe auch Derwisch Liste der Sufi Orden Buddhistische Monchsgemeinschaften Bearbeiten Hauptartikel Buddhistisches MonchtumHinduistische Gemeinschaften Bearbeiten Hauptartikel Hinduistische Orden Ordensahnliche Gemeinschaften gibt es im Hinduismus seit dem 8 Jahrhundert unserer Zeitrechnung Der alteste bekannte Orden wurde von dem Philosophen Shankara gegrundet Siehe auch BearbeitenListe der Mannerorden Liste der Frauenorden Liste von Klostern Liste der Ordenskurzel romisch katholisch Anrede Liste religioser Amts und FunktionsbezeichnungenLiteratur BearbeitenOrdensgeschichte Bearbeiten Karl Suso Frank OFM Geschichte des christlichen Monchtums 6 Auflage Wissenschaftliche Buchgesellschaft Darmstadt Darmstadt 2010 ISBN 978 3 534 23389 2 Erwin Gatz Geschichte des kirchlichen Lebens Kloster und Ordensgemeinschaften Herder Freiburg i B 2006 ISBN 3 451 23669 9 Leonard Holtz OFM Geschichte des christlichen Ordenslebens Patmos Verlag Dusseldorf 2001 Raymond Hostie SJ Vie et mort des ordres religieux Approches psychosociologiques Desclee de Brouwer Paris 1972 grundlegende Studie zu den Ursachen fur die Ausbreitung und fur den Niedergang von Orden Franz Metzger Karin Feuerstein Prasser Die Geschichte des Ordenslebens Von den Anfangen bis heute Herder Freiburg i B 2006 ISBN 3 451 29093 6 Johannes Schaber Orden zwischen Institution Wissenschaft und Mystik Friedrich von Hugels religionsphilosophischer Blick auf den Reichtum der abendlandischen Ordensgeschichte In Erbe und Auftrag Jg 79 2003 S 365 376 Joachim Schmiedl Orden als transnationale Netzwerke der katholischen Kirche in Europaische Geschichte Online hrsg vom Institut fur Europaische Geschichte Mainz 2011 pdf Ordensleben heute Bearbeiten Thomas Dienberg Thomas Eggensperger Ulrich Engel Hrsg Himmelwarts und weltgewandt Kirche und Orden in post sakularer Gesellschaft Aschendorff Munster 2014 ISBN 978 3 402 13020 9 Gertrud Huwelmeier Narrinnen Gottes Lebenswelten von Ordensfrauen Waxmann Munster 2004 ISBN 3 8309 1415 6 Philipp Thull Hrsg Mit Jesus auf dem Weg Ermutigung zum Ordensleben EOS Verlag St Ottilien 2013 ISBN 978 3 8306 7604 1 Philipp Thull Hrsg Ermutigung zum Ordensleben Lasst uns mit ihm gehen Bautz Verlag Nordhausen 2019 ISBN 978 3 95948 386 5 Ordensrecht Bearbeiten Laurentius Eschlbock OSB Eine neuerliche Anderung im Ordenrecht Das Motu proprio Authenticum Charismatis In Erbe und Auftrag Jg 97 2021 S 104 107 Laurentius Eschlbock OSB Zwei neue Motu Proprien In Erbe und Auftrag Jg 98 2022 S 188 193 behandelt die papstlichen Schreiben Fidem servare und Competentias quasdam decernere Honorius Hanstein Ordensrecht Ein Grundriss fur Studierende Seelsorger Klosterleitungen und Juristen Schoningh Paderborn 1953 DNB 451828321 Rudolf Henseler Ordensrecht cann 573 bis 576 Codex iuris canonici Kommentar Ludgerus Verlag Essen 19982 ISBN 3 87497 225 9 Bruno Primetshofer Ordensrecht Rombach Freiburg i B 20034 ISBN 3 7930 9354 9 Reinhold Sebott Ordensrecht Kommentar zu den Kanones 573 746 des Codex iuris canonici Knecht Frankfurt am Main 1995 ISBN 3 7820 0723 9 Weblinks BearbeitenRomisch katholische Ordensgemeinschaften Bearbeiten Codex des Kanonischen Rechtes 1983 in deutsch das geweihte Leben betreffend Papst Johannes Paul II Vita Consecrata Text des Nachsynodalen Schreibens vatican va Ordensgemeinschaften in Deutschland orden de Ordensgemeinschaften Osterreich Kongregation fur die Institute des geweihten Lebens und die Gesellschaften apostolischen Lebens vatican va Orden und andere geistliche Gemeinschaften Auftrag und pastorale Dienste heute Gemeinsame Synode der Bistumer in der Bundesrepublik Deutschland 1971 1975 PDF Einzelnachweise Bearbeiten Ingeborg Meyer Sickendiek Gottes gelehrte Vaganten Die Iren im fruhen Europa Wiesbaden 2000 Peter Muller Columbans Revolution 2008 S 18 ff Peter Muller Columbans Revolution 2008 S 39 ff Hubert Mordek Kirchenrecht und Reform im Frankenreich Die Collectio Vetus Gallica die alteste systematische Kanonessammlung des frankischen Gallien Berlin 1975 S 84ff Hubert Mordek Kirchenrecht und Reform im Frankenreich Die Collectio Vetus Gallica die alteste systematische Kanonessammlung des frankischen Gallien Berlin 1975 S 84ff Dorothea Walz Jakobus Kaffanke Hrsg Irische Monche in Suddeutschland Literarisches und kulturelles Wirken der Iren im Mittelalter Heidelberg 2009 Paul Fabianek Folgen der Sakularisierung fur die Kloster im Rheinland Am Beispiel der Kloster Schwarzenbroich und Kornelimunster 2012 Verlag BoD ISBN 978 3 8482 1795 3 S 6 und Anlagen Le decret des biens du clerge mis a la disposition de la Nation 1789 Anordnung Arrete portant suppres sion des ordres monastiques et congregations regulieres dans les departemens de la Sarre de la Roer de Thin et Moselle et du Mont Tonnerre 1802 Jose Casanova Europaische Sakularisierung aus globaler vergleichender Perspektive In Thomas Dienberg Thomas Eggensperger Ulrich Engel Hrsg Himmelwarts und weltgewandt Kirche und Orden in post sakularer Gesellschaft Aschendorff Munster 2014 ISBN 978 3 402 13020 9 S 41 54 Carmen Sammut SMNDA Das Armutsgelubde in Afrika Lichter Schatten und Herausforderungen im Hinblick auf die Ordensfrauen In UISG Bulletin Nr 149 2012 S 13 18 hier S 18 Can 588 1 CIC Der Stand des geweihten Lebens ist seiner Natur nach weder klerikal noch laikal Gemass der uberlieferten Lehre der Kirche ist das geweihte Leben seiner Natur nach weder laikal noch klerikal und darum stellt die Weihe von Laien von Mannern wie Frauen einen in sich vollkommenen Stand der Gelubde der evangelischen Rate dar Sie hat daher sowohl fur die betreffende Person als auch fur die Kirche einen eigenen Wert unabhangig vom Weiheamt Johannes Paul II Nachsynodales Apostolisches Schreiben Vita consecrata uber das geweihte Leben und seine Sendung in Kirche und Welt vom 25 Marz 1996 Can 207 CIC Kraft gottlicher Weisung gibt es in der Kirche unter den Glaubigen geistliche Amtstrager die im Recht auch Kleriker genannt werden die ubrigen dagegen heissen auch Laien Bruno Primetshofer Ordensrecht Rombach Freiburg i B 4 Auflage 2003 S 28 stellt im Anschluss an das oben stehende Zitat aus dem Kodex noch einmal ausdrucklich klar Christen die sich zu einem Leben nach den Evangelischen Raten verpflichtet haben stellen nach dem CIC keinen zusatzlichen Stand in der Kirche dar sondern sind entweder Kleriker oder Laien Gastehaus der Abtei Tholey In Rom Restaurant EAU VIVE RUN TOTALLY BY NUNS Barmherzige Bruder Trier u a Ordensbruder als Priester in der Pfarrei Arbeit von Nonnen in kirchlichen Haushalten Doris Wagner Nicht mehr ich Die wahre Geschichte einer jungen Ordensfrau Verlag edition a November 2014 ISBN 978 3 9900110 9 6 Kirche und Geld Katharina Kutsche in Suddeutsche Zeitung Finanzen im Kloster 30 Dezember 2018Normdaten Sachbegriff GND 4043726 7 lobid OGND AKS LCCN sh85086717 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Ordensgemeinschaft amp oldid 232474202