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Dieser Artikel beschaftigt sich mit dem Kloster als religioser Einrichtung Zu weiteren Bedeutungen siehe Kloster Begriffsklarung Ein Kloster ist eine Anlage die als Wohn Arbeits und Gebetsstatte von einer religiosen Lebensgemeinschaft genutzt wird Die vielfach Monche beziehungsweise Nonnen genannten Bewohner leben in einer auf die Ausubung ihres Glaubens konzentrierten Lebensweise im Kloster zusammen Die Klosteranlage besteht in der Regel aus Kult Wohn und Wirtschaftsgebauden und eventuell noch weiteren Bauwerken Antoniuskloster in Agypten gegrundet 356 Im westlichen Kulturraum sind insbesondere christliche Kloster bekannt die grosstenteils der katholischen Kirche und den orthodoxen Kirchen zugehoren Es gibt auch protestantische beispielsweise das Kloster Amelungsborn und okumenische wie die Taize Klostergemeinschaften Daneben bezeichnet man auch Klosteranlagen asiatischer Religionen insbesondere die Wohnanlagen buddhistischer Monche sowie die Gebets und Meditationszentren hinduistischer Gemeinschaften als Kloster Inhaltsverzeichnis 1 Christliche Tradition 1 1 Grundbegriffe 1 1 1 Aufbau 1 1 2 Klosterleben 1 2 Geschichte und kulturelle Bedeutung 2 Islamische Tradition 3 Buddhistische Tradition 4 Hinduistische Tradition 5 Siehe auch 6 Filme 7 Literatur 8 Weblinks 9 EinzelnachweiseChristliche TraditionGrundbegriffe Die Benennung Kloster stammt vom lat claustrum was verschlossener Ort bedeutet vgl auch Klausur Spater wurde mit claustrum insbesondere der fur die abendlandische Klosterarchitektur typische im Deutschen Kreuzgang genannte Innenhof eines Klosters bezeichnet Im Englischen cloister Franzosischen cloitre Italienischen chiostro Spanischen claustro und in anderen Sprachen lebt die lateinische Wurzel bis heute in dieser spezifischen Bedeutung fort Im Deutschen Niederlandischen klooster Ungarischen kolostor Estnischen klooster Polnischen klasztor Tschechischen klaster und in den skandinavischen Sprachen kloster wurde die Benennung dagegen generalisiert und bezeichnet das Klosterbauwerk als Ganzes bzw das Kloster als Einrichtung an sich Die klosterliche Lebensform christlicher Monche und Nonnen wird als monastisch bezeichnet was sich aus dem griechischen Wort fur Monch monaxos monachos ableitet Von dem davon abgeleiteten monasthrion monastḗrion lateinisch Monasterium stammen die dem deutschen Begriff Kloster entsprechenden Benennungen in vielen anderen Sprachen monastery engl Monastyr russ monastere franz monasterio span Diese Wurzel hat sich im Deutschen auch in dem Wort Munster ahd munistri munsri erhalten Im westkirchlichen Bereich sind Klosterbewohner heute in der Regel Angehorige einer Ordensgemeinschaft und werden in den kontemplativen Orden Monche und Nonnen genannt Kennzeichnend fur die Lebensweise der klosterlichen Orden ist das gemeinschaftliche Leben Vita communis das aus dem fruhchristlichen Koinobitentum entstanden ist Es gibt allerdings weiterhin auch Kloster deren Insassen eine starker eremitische Lebensweise pflegen z B Kartauser Als Konvent wird in der Regel die gesamte Gemeinschaft der Religiosen bezeichnet die in einem Kloster lebt besonders bei den Bettelorden 1 Der Ausdruck wird manchmal auch fur den Wohnbereich des Klosters selbst verwendet Im engeren Sinne bezeichnet Konvent die Versammlung der Konventualen der stimmberechtigten Mitglieder der Gemeinschaft 2 Kloster denen regular ein Abt oder eine Abtissin vorsteht nennt man Abtei Weitere Begriffe fur Niederlassungen verschiedener Orden sind Priorat Residenz Hospiz Haus Kommunitat oder Fraternitat Eine Besonderheit ist die Bezeichnung Karmel fur ein Kloster der Karmeliten oder Karmelitinnen nach dem Karmelgebirge in Israel Aufbau Idealplan eines Zisterzienserklosters Kreuzgang im Stift Lilienfeld Niederosterreich gegrundet 1202 Der idealtypische bauliche Grundriss eines fruhmittelalterlichen Klosters lasst sich am Klosterplan St Gallen ablesen Die Klosterkirche bildet in der Regel den raumlichen und geistlichen Mittelpunkt einer Klosteranlage Der Klosterhof ist die meist quadratische und von einem Kreuzgang umgebene Zentralflache eines Klosters um die sich Klosterkirche Refektorium Speisesaal Dormitorium Schlafraume und Kapitelsaal Versammlungsraum manchmal ein Infirmarium Krankenabteilung sowie das Necessarium Bedurfnisraum gruppieren Je nach Ausrichtung des Klosters gab es auch eine Schreibstube Scriptorium und in der Regel eine Bibliothek Daneben gehoren haufig eine Reihe von Neben und Wirtschaftsgebauden zur Klosteranlage etwa fur die Landwirtschaft und bei den Zisterziensern fur die Fischzucht Fur Priestermonche und Laienmonche Konversen bestanden in vielen Abteien getrennte Raumlichkeiten mit eigenen Refektorien Schlafsalen und Infirmarien Bei den Bettelorden war das Raumprogramm einfacher Die Kloster und Kirchen lagen in den Stadten und nicht wie meist bei Benediktinern und Zisterziensern auf dem Land woraus sich eine beengte innerstadtische Bauweise ergab Im Mittelalter herrschte jedoch auch hier der Typus von Klostergebauden vor die um einen Innenhof gruppiert waren und unmittelbar an die Bettelordenskirche anschlossen Klosterleben Fur klassische Kloster ist die monastische monchische Lebensform bestimmend Sie ist durch gemeinschaftliches und individuelles Gebet Einkehr Stille Kontemplation und Abgeschiedenheit von der Welt korperliche Arbeit geistiges und geistliches Studium und Gastfreundschaft gekennzeichnet Fur monastische Orden ist daruber hinaus typisch die lebenslange Bindung des Monchs oder der Nonne an das Kloster in das er oder sie eingetreten ist Bei anderen Orden etwa die Bettelorden ist die Moglichkeit einer Versetzung von einem Kloster in ein anderes ublich Ein Kloster ist im Westen meist einer Ordensgemeinschaft zugeordnet deren Regel das Leben im Kloster bestimmt Monastische Orden die klausuriert in Klostern leben sind etwa Benediktiner Zisterzienser Trappisten Kartauser sowie die Karmelitinnen und die Klarissen Ordensleute die auch aber nicht ausschliesslich in Klostern leben und kein streng monastisches Leben fuhren sind etwa die Bettelorden z B Franziskaner Dominikaner und Karmeliten oder die Regularkanoniker z B Pramonstratenser Benediktinerinnen Kloster St Johann Mustair Kanton Graubunden Schweiz gegrundet vor 800 In der ostlichen Tradition sind Kloster weitaus eigenstandiger als in der Westkirche Sie sind entweder ganz autonom oder zu lockeren Verbanden nicht aber wie in der Westkirche Orden oder zu klosterlichen Kongregationen gruppiert Zugleich spielen Kloster fur das religiose und kirchliche Leben der orthodoxen Kirchen eine hochst bedeutsame Rolle Nahezu der gesamte hohere Klerus dieser Kirchen entstammt dem Monchtum Geschichte und kulturelle Bedeutung syrisch orthodoxes Kloster Mor Gabriel gegrundet 397 Cluny einst ein einflussreiches Kloster gegrundet 910 Die ersten Kloster sind im 4 Jahrhundert aus Einsiedlerkolonien hervorgegangen Agypten und Palastina Das von 361 bis 363 in Agypten errichtete koptische Antoniuskloster Antonius dem Grossen gewidmet wird als das alteste christliche Kloster der Welt angesehen Ebenfalls sehr alt ist das noch bestehende Kloster Mor Gabriel im Tur Abdin Turkei das im Jahr 397 von Shmuel Samuel und seinem Schuler Shem un Simon gegrundet wurde Das bedeutet dass die Monche und Nonnen eine seit 1600 Jahren ununterbrochen andauernde Tradition fortfuhren Zu den ersten westlichen Klostern zahlen das Kloster Marmoutier an der Loire das vom heiligen Martin von Tours gegrundet worden sein soll sowie auf deutschem Boden die Abtei St Maximin in Trier Die Abtei Saint Maurice die 515 von Konig Sigismund errichtet wurde ist das alteste ohne Unterbrechung bestehende Kloster in Westeuropa Benedikt von Nursia grundete im Jahr 529 in Montecassino sozusagen den Prototyp des abendlandischen Klosters und stellte fur das Zusammenleben im Kloster eine Regel zusammen die Regula Benedicti die uber viele Jahrhunderte die Entwicklung der Kloster gepragt hat Das darauf fussende benediktinische Monchtum ist bis heute die pragende monastische Richtung der abendlandischen Christenheit Die orthodoxen und orientalischen Kloster der ostlichen Tradition folgen dagegen mehrheitlich der Monchsregel des Basilius von Caesarea oder der des Theodor Studites Von Anfang an waren die Kloster nicht nur Orte geistlichen Lebens sondern auch Zentren der handwerklichen und landwirtschaftlichen Kunst sowie der Erforschung und Sammlung von Wissen Klosterbibliothek Sie spielten damit eine wichtige Rolle fur den Erhalt oder Wiedererwerb des seit der Antike verloren gegangenen Wissens und dessen Verbreitung Hervorzuheben ist hier insbesondere das von Cassiodor um 554 in Suditalien gegrundete Vivarium Stift Melk gegrundet 1089 Ein Stadtkloster Franziskaner in Dusseldorf 2017 abgerissen Zisterzienserkloster Zirc Ungarn Orthodoxes Kloster in Zentral IkariaIm Mittelalter waren Kloster bedeutsam fur die Ausbildung der abendlandischen Kultur und Zentren der Bildung Kulturelle Arbeiten fanden fast ausschliesslich in Klostern statt Monche kopierten alte Bucher fertigten Kunstwerke und Kulturguter wie beispielsweise die Reichskleinodien des Heiligen Romischen Reiches an und unterhielten Klosterschulen fur ihren Nachwuchs Grundlegende Kulturtechniken wie das Lesen und Schreiben waren uber lange Zeit praktisch nur in den Klostern verbreitet Diese fuhrten auch eigene handwerkliche und landwirtschaftliche Betriebe und entwickelten praktische Techniken im Landbau in der Pflanzenzucht oder der Krauter und Heilkunde Klostergarten die sie mitunter auch an die Bevolkerung weitergaben Damit fungierten die Kloster als Stutzpunkte der Missionierung und Kultivierung und wurden zu wichtigen Entwicklungszentren Umsichtige Landesherren erkannten dies Sie grundeten Kloster oft in unterentwickelten Gegenden und statteten sie mit grossen Landereien aus Die Bezeichnung Stift die an die Stiftung durch einen weltlichen Herrn erinnert ist daraus entstanden Ein typischer Kolonisationsorden waren die Zisterzienser die vor allem im Norden und Osten Europas umfangreiche Waldgebiete rodeten und zur Erschliessung durch Siedler vorbereiteten Immer wieder richteten sich monastische Reformbewegungen gegen eine zu starke Verweltlichung der Kloster Hier ist etwa die Cluniazensische Reform zu nennen die von der Abtei Cluny ausging oder der Reformorden der Zisterzienser Uberhaupt lasst sich die Geschichte der Kloster als steter Wechsel zwischen Verweltlichung und Reform im Sinne einer Ruckbesinnung auf die Regeln lesen Der Grund fur die immer vorhandene Gefahr von Missstanden in den Klostern war besonders die Tatsache dass der Eintritt in ein Kloster nicht immer aus religiosen Grunden und freiwillig erfolgte sondern auch weltliche Motive wie politischer Machtgewinn und Einflussnahme etwa von Adelsfamilien im Mittelalter wirtschaftliche und soziale Absicherung und Versorgung bspw nicht erbberechtigter Kinder die keine wirtschaftliche Grundlage fur die eigene Familiengrundung besassen oder Prestige und Karriereziele eine Rolle spielten Die unzureichende personliche Identifikation Einzelner oder ganzer Gruppen von Gemeinschaftsmitgliedern mit den religios asketischen Zielen des Klosterlebens konnte allmahlich zum Verfall der Sitten des gesamten Klosters fuhren zumal ein Verlassen des Klosters meist nur durch Flucht moglich war So kamen u a mehrere Papste in Klosterhaft 3 Gerade die reformorientierten den klosterlichen Idealen streng verpflichteten Kloster und Klosterverbande gewannen allerdings im Mittelalter grossen wirtschaftlichen und politischen Einfluss was aus heutiger Sicht auch als eine Form der Verweltlichung erscheinen mag dem damaligen Weltbild zufolge aber in der Regel positiv gewertet wurde Mit dem wachsenden Einfluss der Stadte sank die Bedeutung der klassischen monastischen Kloster Deren Rolle als Zentren der Kultur und Entwicklung ubernahmen nun die Stadte mit ihren Handwerkern Schulen und Universitaten Mit dem Aufkommen der Hospital und Bettelorden Franziskaner Dominikaner Karmeliten Augustiner Antoniter entstand der neue Typ des Stadtklosters in dem sich eine vollig andere Art des Ordenslebens etablierte das keine klassischen monastischen Ideale mehr verfolgte Diese Kloster lagen nicht abgeschieden in schwer zuganglichen Gegenden sondern mitten in den aufstrebenden Stadten Praktisch alle grosseren Stadtgrundungen erhielten mindestens ein Kloster innerhalb der Stadtmauern Die Ordensbruder waren auch nicht mehr wie Monche an das Kloster gebunden sondern konnten innerhalb ihres Ordens versetzt werden oder begaben sich auf Wanderschaft Sie fuhrten kein rein kontemplatives Leben sondern wirkten im kirchlichen Dienst unter den Menschen und widmeten sich vor allem der Seelsorge der Predigt und anderen kirchlichen Aufgaben Frauen stand diese neue Form des religiosen Lebens allerdings aufgrund der damaligen gesellschaftlichen Beschrankungen bis ins 19 Jahrhundert hinein nur sehr begrenzt offen Unter anderem deshalb fuhrten Nonnen auch in spaterer Zeit generell ein streng klausuriertes kontemplatives Leben selbst wenn ihre Kloster in der Stadt lagen und unabhangig davon ob sie in der Tradition der alten monastischen Kloster oder der Bettelorden wie die Karmelitinnen oder die Klarissen standen Das anderte sich erst langsam mit dem Aufkommen der weiblichen Schulorden und der karitativen Schwesterngemeinschaften die in Krankenhausern Schulen oder ahnlichen Einrichtungen wirkten Damit erschloss sich Frauenorden ein neuer Aufgabenbereich in der Armenfursorge der Krankenpflege und Altenpflege In den von den Umwalzungen der Reformation betroffenen Landstrichen wurden bereits im 16 Jahrhundert viele Kloster mangels Bedarf aufgehoben da die meisten protestantischen Reformer dem Ordensleben ablehnend gegenuberstanden und die Ordensleute zum Verlassen ihrer Kloster aufforderten Auch durch Kriegseinwirkungen und Plunderungen kam es besonders etwa im Dreissigjahrigen Krieg in Deutschland immer wieder zur Zerstorung von Klostern die dann nicht immer wieder aufgebaut wurden Den grossten Einschnitt bildete dann aber die Auflosung der Kirchenguter durch die Sakularisation im Anschluss an die Franzosische Revolution und die Verbreitung des Gedankens einer sakularen Staatsrason in den durch Napoleon dominierten Gebieten Durch Sakularisation fielen die Klosterguter entweder direkt an den Staat oder aber an adlige seltener auch an burgerliche Familien Von der Sakularisation infolge des Reichsdeputationshauptschlusses 1803 waren auf einen Schlag etwa 300 Stifte Kloster und Abteien betroffen Sie wurden zum Teil abgerissen zum Teil anderweitig genutzt oder verkauft Viele Klosterkirchen wurden haufig auch auf Druck der Glaubigen hin in Pfarrkirchen umgewandelt um sie vor der Zerstorung zu retten Die Klosterbibliotheken dagegen wurden aufgelost ihre Bestande gingen in Staatsbesitz uber oder wurden in private Bibliotheken eingegliedert Viele Bucher gingen auch verloren Zisterzienserkloster Bochum Stiepel gegrundet 1988 Zu einer Wende kam es erst als Ordensgemeinschaften in der zweiten Halfte des 19 Jahrhunderts sakularisierte Kloster zuruckkaufen konnten oder in katholischen Landern teilweise ruckubertragen bekamen Seit dieser Zeit sind auch neue Kloster errichtet und neue Ordensgemeinschaften gegrundet worden Wahrend viele Kloster den Nationalsozialismus weitgehend unversehrt uberstanden kam es im Herrschaftsgebiet des Kommunismus so auch in Ostdeutschland nach 1945 erneut zu Auflosungen bzw zur Verstaatlichung von Klosterbesitz In Ostdeutschland wurden die Immobilien nach der Wende von 1989 ruckubertragen Seither kam es auch dort wieder zu Neugrundungen Insgesamt ist der Nachwuchs der Kloster Westeuropas aber im Laufe des 20 Jahrhunderts aufgrund der generell abnehmenden Bedeutung des Christentums und der Frommigkeit in der modernen pluralistischen Gesellschaft stark zuruckgegangen Islamische TraditionAuch der Sufismus kennt ein verschiedenartiges konventuales Zusammenleben von Brudern das aber mit den abendlandischen klosterlichen Traditionen nicht linear vergleichbar sind Siehe dazu Ribat Tekke ZaouiaBuddhistische Tradition Wat Phra Sri Mahathat Meditationstempel in Bang Khen Nord Bangkok Lamas in Sikkim Samye Ling das alteste buddhistische Kloster TibetsIn der Anfangszeit des Buddhismus war das Leben der buddhistischen Monche dadurch gekennzeichnet dass sie sich im Gegensatz zu den praktizierenden buddhistischen Laien stets auf der Wanderschaft befanden wie ja der Religionsstifter Buddha auch selbst bis zu seinem Tode ein itinerantes Leben gefuhrt hatte Die buddhistischen Kloster entstanden als Aufenthaltsort der Monche wahrend der Regenzeit Zunachst wurden von den glaubigen Laien Grundstucke gestiftet damit die Monche wahrend der Regenmonate ihre provisorischen Unterkunfte darauf errichten konnten Erst spater wurden ihnen auch feste Unterkunfte zur Verfugung gestellt und der Wohnbereich schliesslich um eine zentrale Halle fur Zusammenkunfte erweitert Heute gilt ein Kloster erst dann als ein solches wenn es eine Versammlungshalle hat und ihm ein vollordinierter Monch vorsteht Buddhistische Kloster sind nicht auf Selbstversorgung angelegt Ursprunglich hatten die buddhistischen Kloster kein Grundeigentum wie es spater beispielsweise im tibetischen Buddhismus ublich wurde Ihren Lebensunterhalt bestritten die Monche allein durch das Almosensammeln nicht durch Arbeit oder Verpachtung von Land Die Grundlagen fur das Leben als Monch in einem Kloster sind in der Patimokkha festgehalten die in etwa mit einer Ordensregel zu vergleichen ist Hauptaufgaben der buddhistischen Kloster sind heute Ort der Ruhe und des Ruckzugs aus dem weltlichen Leben Versammlungsort zur Durchfuhrung von Ritualen Versammlungsort fur administrative Zusammenkunfte Ort der Lehre und des Studiums Anlaufpunkt fur Opfer Handlungen von Laien Ort fur die seelsorgerische Betreuung von Laien zeitlich begrenzter Aufenthalt von Laien zum Studium und Meditation Retreat Auf Grund der sehr unterschiedlichen Aufgabenschwerpunkte haben sich die Monchsgemeinschaften vieler Kloster auf einzelne Tatigkeiten spezialisiert So gibt es unter anderem Hohlenkloster und Waldkloster die vor allem als Orte des Ruckzugs dienen Dorfkloster die neben dem monchischen Leben insbesondere auch der Bevolkerung offenstehen Schul und Lehrkloster die vor allem der religiosen Praxis und Ausbildung von Monchen und Laien dienen Buddhistische Kloster werden geweiht und sind dann fur immer Kloster auch wenn niemand mehr darin wohnt und nur noch Ruinen vorhanden sind geweihte Orte konnen nicht mehr entweiht werden Weil das Verschenken des Grundstucks an die Monche als Opfer gilt konnen die Monche den Ort auch wenn sie wollten nicht mehr zuruckgeben verschenken oder gar verkaufen weil dadurch das gute Werk bzw die Verdienste des Spenders zunichtegemacht wurden Das Ablehnen von Almosen ist die einzige Sanktion die Monche gegenuber Laien setzen konnen Sie wird beispielsweise bei ungerechtfertigter ubler Nachrede und Verleumdung von Gemeinschaftsmitgliedern angewandt In Thailand Myanmar Burma Laos und Kambodscha wo der Theravada Buddhismus praktiziert wird heissen die Kloster Wat In Tibet besassen viele Kloster vor der Annektierung des Landes durch die Volksrepublik China grosse Flachen an Pachtland Der uberwiegend in China Vietnam Japan und Korea praktizierte Zen Buddhismus bildet innerhalb des buddhistischen Monchtums die einzige Tradition in der die Monche in der Regel arbeiten und die Kloster sich zum Teil selbst versorgen Der Almosengang wird aber auch hier weiterhin betrieben als Zeichen der Demut und um den Laien Gelegenheit fur verdienstvolles Handeln zu geben Hinduistische Tradition Kloster Jharkot in NepalIndische Kloster werden Mathas genannt Heute gibt es eine ganze Reihe hinduistischer Orden Den Grundgedanken eines Klosters sich aus der profanen Welt zuruckzuziehen und in der Abgeschiedenheit Gott naher zu kommen findet man auch im Hinduismus Bereits das Konzept der vier Lebensstadien des Menschen Schuler Haushalter sich die Waldeinsamkeit Zuruckziehender Erlosung Suchender zeigt dass der Hinduismus den Weg des sich von der Welt Zuruckziehens vorsieht Der hinduistische Lebensentwurf sieht ausdrucklich vor dass der Mensch heiraten und Kinder haben soll als Grihastha Haushalter sich jedoch in jungen Jahren als Brahmacarin Schuler religiosen Studien widmen soll auf die er in spateren Jahren als Vanaprashta und Sannyasin aufbauen kann Die brahmanischen Priester lebten in Indien deshalb nie enthaltsam Jedoch spielte die Enthaltsamkeit fur die Lebensphasen die durch religiose Suche bestimmt sind seit jeher im indischen Gedankengut eine grosse Rolle Neben diesem brahmanisch gepragten Lebensmodell gibt es im Hinduismus zahllose Sadhus Asketen die umherwandern und nicht an eine Institution wie ein Kloster gebunden sind Die Mythen erzahlen von Rishis Weise die in der Einsamkeit nach Erkenntnis suchten Heute gibt es Swamis und Gurus die oftmals einen Aschram betreiben in dem sie Meditation unterrichten und den Glaubigen religiose Lehren vermitteln Die Bindung eines Glaubigen an einen Aschram ist jedoch meilenweit entfernt von der Endgultigkeit einer Ordination zudem sind die einzelnen Aschrams unabhangig und nicht an eine ubergeordnete Institution gebunden In spaterer Zeit nach 800 n Chr kamen zu den Aschrams die haufig mit einem Tempel verbundenen Kloster Matha hinzu die bis in die Gegenwart Zentren geistigen Lebens von Gelehrsamkeit und religioser Aktivitat waren Einige Kloster besitzen und unterhalten Tempel Schulen Hospitaler Waisenanstalten etc Der Gelehrte Shankara 788 820 n Chr stiftete einen Monchsorden und viele Kloster auch um das Zusammengehorigkeitsgefuhl der hinduistischen Stromungen zu fordern Diese Kloster und deren Vorsteher Mahant gelten bis heute noch bei vielen Indern als hochste religiose Autoritaten obwohl sie niemals die Stellung einer hochsten Instanz in Religionsangelegenheiten erlangt haben Aufgrund des islamischen Einflusses in Nordindien befinden sich grosse Kloster und Tempelanlagen heute hauptsachlich in Sudindien Siehe auchKlosteralltag Zisterzienser Fraterie Klosterliteratur Liste von Klostern Liste von Klostern in Osterreich Liste von Klostern in der Schweiz Skriptorium Vita contemplativa Vita activa Nachschlagewerke zu KlosternFilmeKloster Europas Zeugen des Unsichtbaren Funfteilige Fernsehdokumentation von Marie Arnaud Jacques Debs Arte Frankreich 2018 LiteraturStefan Benz Frauenkloster Mitteleuropas Verzeichnis und Beschreibung ihrer Geschichtskultur 1550 1800 Aschendorff Munster 2014 ISBN 978 3 402 11584 8 Christopher Brooke Die grosse Zeit der Kloster 1000 1300 Herder Freiburg im Breisgau 1976 ISBN 3 451 17433 2 Gudrun Gleba Kloster und Orden im Mittelalter 3 mit einer uberarbeiteten Bibliografie versehene Auflage WBG Darmstadt 2008 ISBN 978 3 534 20002 3 Hiltrud Kier Marianne Gechter Hrsg Frauenkloster im Rheinland und in Westfalen Schnell Steiner Regensburg 2004 ISBN 978 3 7954 1676 8 Patrick 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