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Die Regenzeit englisch rainy season wet season ist in der Klimatologie und Meteorologie eine wiederkehrende Jahreszeit in den Tropen und Subtropen die durch uberdurchschnittlich hohe jahrliche Niederschlagsmengen gekennzeichnet ist Pendant ist die Trockenzeit Verlagerung der Hohe der weltweiten Niederschlage uber den Landmassen im Jahresverlauf mm pro Tag Der Finniss River im Litchfield Nationalpark Australien zur Trocken und zur Regenzeit Inhaltsverzeichnis 1 Allgemeines 2 Klassifikation 3 Verlauf 4 Merkmale 5 Auswirkung 6 Weblinks 7 EinzelnachweiseAllgemeines BearbeitenRegenzeiten sind die durch starke Zenitalregen gekennzeichneten Jahreszeiten Ausgepragte Regenzeiten gibt es nur innerhalb des Tropengurtels und in den Subtropen bis etwa 30 geographischer Breite also zwischen den Wendekreisen Sie wird von der Trockenzeit durch die Ubergangszeit getrennt und umgekehrt 1 Regen und Trockenzeiten mussen sich nicht regelmassig abwechseln die Regenzeit kann auch jahrelang ausfallen Klassifikation BearbeitenDie Koppen Geiger Klassifikation 1930 fur tropische Gegenden zeigt dass der durchschnittliche Regenfall bei tropischem Regenklima wahrend der Regenzeit bei mindestens 60 Millimetern liegt 2 Tropisches Monsunklima zeigt eine mittlere Niederschlagsmenge von weniger als 60 Millimetern aber mehr als 4 der jahrlichen Niederschlagsmenge Tropisches Savannenklima ist dadurch gekennzeichnet dass die mittlere Niederschlagsmenge des trockensten Monats weniger als 60 mm und auch weniger als 4 der jahrlichen Niederschlagsmenge betragt Mit zunehmender Entfernung vom Aquator nimmt die Dauer der Regenzeit ab und die Temperatur Jahresamplitude zu 3 Der Physiker Johann Samuel Traugott Gehler definierte bereits 1789 dass die Regenzeit an der Nordseite des Aquators zwischen Marz und September an der Sudseite zwischen September und Marz liege ihr Anfang und ihre Dauer seien sehr unterschiedlich 4 Verlauf Bearbeiten nbsp Die Klimatabelle von Cairns zeigt die Regenzeit zwischen Januar und MarzIm Kalmengurtel fallen zwar ganzjahrig Niederschlage doch das Maximum des Jahresniederschlages fallt in der Regenzeit Ausgelost wird Regen und Trockenzeit durch die mittaglichen Hochststande der Sonne Zenit 5 Die durch Zenitalregen verursachten Regenzeiten beginnen etwa drei Wochen nach dem kalendarischen Zenitstand der Sonne oder spater denn die Verlagerung der ITC folgt dem Zenitstand mit einer zeitlichen Verzogerung 6 Auf der Nordhalbkugel beginnt die Regenzeit im April etwa 5 nordlicher Breite nBr setzt sich fort im Mai 15 nBr und erreicht 25 nBr im Juni auf der Sudhalbkugel zwischen September und Dezember 7 Der erste Teil der Regenzeit ist im Regelfall der langere und heisst deshalb grosse Regenzeit der zweite entsprechend kleine Regenzeit Mit Annaherung an die Wendekreise vereinigen sich beide Regenzeiten zu einer 8 Merkmale BearbeitenDie Regenzeit ist gekennzeichnet durch heftige auch lang andauernde Regenfalle so dass ein intensiver Sonnenschein selten ist 9 Folge ist eine Zunahme der Luftfeuchtigkeit hohere gefuhlte Temperatur und durch die dichte Bewolkung eine deutliche Verringerung des Tageslichts Regenwolken ersetzen zunehmend Schonwetterwolken In den Monsungebieten wird die Regenzeit vom meerseitigen Monsun durch Passat oder Monsunwinde bestimmt das Mittelmeerklima besitzt eine Winterregenzeit mit dem beruhmten Scirocco 10 In der Feuchtsavanne gibt es zwei deutlich getrennte Regenzeiten in der Trockensavanne und auch in der Dornsavanne sind sie in einer Regenzeit verbunden Auswirkung BearbeitenDie Regenzeit ist Teil des Klimas und hat deshalb Auswirkungen auf die Vegetation und den Boden Die sich wahrend der Trockenzeit ausbreitende Durre arides Klima wird durch zunehmende Luftfeuchtigkeit und anhaltenden Regenfalle beendet humides Klima so dass Pflanzen wieder bluhen und die Tierwelt nicht mehr hungern und dursten muss Gleichzeitig steigt der Wasserstand in Flussen und Seen ausgetrocknete Gewasser fuhren wieder Wasser Fallt die Regenzeit aus kann dies zur Desertifikation ganzer Regionen beitragen Umgekehrt fuhren intensive Regenfalle zu Uberschwemmungen innerhalb kurzer Zeit auch Sturzfluten und Versumpfungen In der Nahe der Wendekreise ist die einzige Regenzeit sehr kurz und bringt so geringen Niederschlag dass hier tropische Wusten liegen Die tropischen Wusten innerhalb der Wendekreise liegen die meiste Zeit des Jahres unter den absteigenden heissen austrocknenden Luftmassen der Passatinversion und konnen daher unter dem Zenitstand der Sonne nichts zur Verdunstung und zu Entwicklung der ITC beitragen Die subtropischen Wusten jenseits der Wendekreise liegen sogar standig unter dem subtropischen Hochdruckgurtel Beide Wusten innerhalb und ausserhalb der Wendekreise bezeichnet man als Wendekreiswusten in denen nur sehr kurze oder gar keine Regenzeiten stattfinden Die Gebiete in der gemassigten Zone jenseits des 42 Breitengrades geraten in den Wintermonaten unter den Einfluss der Westwindzone Hier findet man das Winterregenklima der Westseiten Dieser Winterregen fallt nicht mehr unter den Begriff der Regenzeiten im engeren Sinn obgleich die Sommermonate arid sind und im Sommer lediglich Warmegewitter etwas Niederschlag bringen Einflusse wie die Windverhaltnisse die Herkunft des Windes von Meeres oder Landflachen die Hohe uber dem Meeresspiegel und die Vegetation beeinflussen das Regenaufkommen hier starker als die jahreszeitlich bedingte Sonneneinstrahlung Wo bewaldete Gebirge Niederschlage in Form von Steigungsregen begunstigen wird es in der Hohe mehr regnen als in Talern oder im Regenschatten von Gebirgen Fachlich fehlerhaft ist die Bezeichnung der Regenzeit als Winter weil mit diesem auch kalte Temperaturen assoziiert werden die es in den meisten Tropen ebenso wenig gibt wie kurze Tageszeiten Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Regenzeit Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien nbsp Wiktionary Regenzeit Bedeutungserklarungen Wortherkunft Synonyme UbersetzungenEinzelnachweise Bearbeiten Carl Mense Tropische Gesundheitslehre und Heilkunde 1902 S 13 Nadja Podbregar Karsten Schwanke Harald Frater Wetter Klima Klimawandel 2009 S 251 f Klaus Heine Das Quartar in den Tropen 2019 S 319 Johann Samuel Traugott Gehler Physikalisches Worterbuch oder Versuch einer Erklarung der vornehmsten Begriffe und Kunstworter der Naturlehre Band 2 1789 S 769 f Westermann Verlag Wolfgang Latz Hrsg Fred Scholz Diercke Geographie 2007 S 112 und 121 Wilhelm Lauer Klimatologie 1993 S 88 und 133 Adolf Muhry Allgemeine geographische Meteorologie 1860 2012 S 198 Fischer Taschenbuch Verlag Hrsg Lexikon Technik und exakte Wissenschaften Band 8 1972 S 2445 Friedrich Vieweg Hrsg Meteorologische Zeitschrift Band 21 1904 S 539 Fischer Taschenbuch Verlag Hrsg Lexikon Technik und exakte Wissenschaften Band 8 1972 S 2445VJahreszeitenArktische und gemassigte Zonen Fruhling Sommer Herbst Winter nbsp Tropen und Subtropen Regenzeit Trockenzeit Normdaten Sachbegriff GND 4369836 0 lobid OGND AKS Abgerufen von 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