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Der Titel dieses Artikels ist mehrdeutig Zu dem Historiker siehe Otto Pflanze Als Pflanzen lateinisch Plantae werden Lebewesen bezeichnet die sich nicht fortbewegen konnen und Photosynthese betreiben Pilze und Bakterien die fruher auch als zum Pflanzenreich gehorig betrachtet wurden sind heute ausgeschlossen Derzeit sind verschiedene Definitionen der Pflanzen gebrauchlich die sich darin unterscheiden ob bzw welche Gruppen von Algen neben den Landpflanzen Embryophyta aufgenommen werden Das Teilgebiet der Biologie das sich aus historischen Grunden mit der Erforschung der Pflanzen einschliesslich aller Algen und der Pilze befasst ist die Botanik 2016 waren 374 000 Pflanzenarten bekannt 1 Verschiedene Vertreter des PflanzenreichsDer konkrete Lebensraum einer Pflanze heisst Standort In der Regel teilen sich verschiedene Pflanzenarten einen Standort Nach der Zusammensetzung aller dort vorkommenden Arten werden standorttypische Pflanzengesellschaften beschrieben Werden vorrangig die artubergreifenden Eigentumlichkeiten betrachtet gleichartige Verteilungsmuster Gestalt und Wuchsformen sowie Strategien gegen vorherrschende extreme Umweltbedingungen wie Trockenheit Kalte Feuer etc spricht man von Pflanzenformationen In Bezug auf grossere geographische Raume wird die Gesamtheit aller dort lebenden Pflanzengesellschaften mit Blick auf ihre Stellung innerhalb der biologischen Systematik Arten Gattungen Familien usw als Flora bezeichnet wahrend die Gesamtheit aller Pflanzenformationen Vegetation genannt wird Inhaltsverzeichnis 1 Begriffsgeschichte 2 Einteilung 3 Merkmale und Bedeutung 4 Siehe auch 5 Literatur 6 Weblinks 7 EinzelnachweiseBegriffsgeschichte Bearbeiten Die Phylogenie der Pflanzen in einem weit gefassten Sinn mit den verschiedenen im Text erwahnten Gruppen Paraphyletische Gruppen sind blau gekennzeichnet Der Ausdruck Pflanze von althochdeutsch pflanze ist als Fremdwort im 6 Jahrhundert entlehnt worden vom lateinischen Wort planta fur Sohle Fusssohle Setzling Er geht zuruck auf plantare in Bezug auf das Festtreten der Erde um einen frisch gepflanzten Setzling mit der Sohle bzw dem Fuss 2 Pflanzen waren also ursprunglich vor allem die Kulturpflanzen Im Lateinischen war fur das Pflanzenreich der Ausdruck vegetabilia gebrauchlich der auf die Verben vegere in Kraft sein bluhen und vegetare beleben erregen zuruckzufuhren ist etymologisch verwandt mit dem deutschen wachsen Einteilung BearbeitenDie erste Behandlung von Pflanzen als einer besonderen Kategorie von Naturwesen findet sich im Werk des Aristoteles Dieser unterschied in seinem Werk De anima die Wesen Mineralien Pflanzen Tiere und Menschen nach der Auspragung ihrer Seele Eine nahrende oder vegetative Seele die fur Wachstum und Fortpflanzung verantwortlich sei komme allen Lebewesen also auch den Pflanzen zu Tiere haben zusatzlich die Fahigkeit zur Sinneswahrnehmung ein Gefuhlsleben und die Fahigkeit zu einer aktiven Fortbewegung Erste tiefergehende Untersuchungen uber Pflanzen stellte sein Schuler und Nachfolger Theophrast an der deshalb als Vater der Botanik gilt 3 Die aristotelische Unterscheidung dreier Naturreiche Mineralien Pflanzen und Tiere blieb lange Zeit massgeblich Auch Carl von Linne folgte dieser Unterteilung in seinem Werk Systema Naturae 1969 schlug Robert Whittaker vor die Pilze als eigenes Reich aus dem Pflanzenreich auszugliedern 4 und dies setzte sich allmahlich durch Neuere Definitionen des Pflanzenreichs unterscheiden sich darin ob beziehungsweise welche Algen zu den Pflanzen gezahlt werden In der engsten Fassung werden alle Algen ausgeschlossen und nur noch die Embryophyta oder Landpflanzen als Pflanzen bezeichnet 5 zu denen die Samenpflanzen die Farne die Schachtelhalme die Barlappgewachse und die verschiedenen Gruppen der Moose gehoren Alternativ werden manche oder alle Grunalgen hinzugenommen andere Autoren beziehen zusatzlich noch die Rotalgen und die Glaucophyta mit ein 6 Merkmale und Bedeutung BearbeitenDas wesentliche Charakteristikum durch das sich Pflanzen von Tieren und von Pilzen unterscheiden ist der Besitz von Chloroplasten und damit die photoautotrophe Lebensweise Letzteres bedeutet dass sie die zum Leben notwendige Energie durch Photosynthese gewinnen konnen Phototrophie und dass sie keine organische Nahrung benotigen Autotrophie sondern organische Substanzen durch die Assimilation von Kohlendioxid bilden konnen Dabei tragen die Landpflanzen Embryophyta zu etwa 50 der photosynthetischen Primarproduktion bei 30 entfallen auf Algen und autotrophe Protisten etwa unter den Dinoflagellaten 20 auf Prokaryoten wie die Cyanobakterien 7 Die Cyanobakterien fruher Blaualgen genannt weisen viele Ubereinstimmungen mit den Chloroplasten auf und laut der allgemein akzeptierten Endosymbiontentheorie gingen letztere vor uber einer Milliarde Jahren aus Cyanobakterien hervor die als Symbionten aufgenommen wurden Da die Photosynthese der naturliche Prozess ist durch den Sauerstoff freigesetzt wird geben die vorgenannten Zahlen auch den relativen Beitrag der verschiedenen phototrophen Lebewesen an der Sauerstoffproduktion an Heterotrophe Lebewesen wie Menschen Tiere und Pilze beziehen ihre Nahrung und den zur Atmung notigen Sauerstoff letztlich von den autotrophen wobei im Meer vor allem das Phytoplankton am Anfang der Nahrungskette steht Zur Bedeutung von Pflanzen fur den Menschen siehe Nutzpflanzen und Zierpflanzen Gestresste Pflanzen konnen ihren Zustand neben Farbe Geruch und Form auch durch Tone die jedoch im fur Menschen nicht wahrnehmbaren Ultraschallbereich liegen signalisieren 8 Siehe auch BearbeitenPflanzenwachstum PflanzenphysiologieLiteratur BearbeitenJoachim W Kadereit Christian Korner Benedikt Kost Uwe Sonnewald Strasburger Lehrbuch der Pflanzenwissenschaften 37 Auflage Springer Spektrum Berlin Heidelberg 2014 Weblinks Bearbeiten Commons Pflanzen Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Wikibooks Bestimmungsbuch Pflanzen Mitteleuropas Lern und Lehrmaterialien Wikiquote Pflanze Zitate Wiktionary Pflanze Bedeutungserklarungen Wortherkunft Synonyme Ubersetzungen Peter von Sengbusch Botanik online 1996 2004 Einzelnachweise Bearbeiten Maarten J M Christenhusz amp James W Byng 2016 The number of known plants species in the world and its annual increase Phytotaxa 261 3 201 217 doi 10 11646 phytotaxa 261 3 1 Friedrich Kluge Alfred Gotze Etymologisches Worterbuch der deutschen Sprache 20 Auflage Hrsg von Walther Mitzka De Gruyter Berlin New York 1967 Neudruck 21 unveranderte Auflage ebenda 1975 ISBN 3 11 005709 3 S 544 Georg Toepfer Historisches Worterbuch der Biologie Geschichte und Theorie der biologischen Grundbegriffe Band 3 Parasitismus Zweckmassigkeit J B Metzler Stuttgart Weimar 2011 ISBN 978 3 476 02319 3 Eintrag Pflanze S 11 33 R H Whittaker New concepts of kingdoms of organisms In Science Band 163 1969 S 150 160 Sina M Adl A G B Simpson C E Lane J Lukes D Bass S S Bowser M W Brown F Burki M Dunthorn V Hampl A Heiss M Hoppenrath E Lara L le Gall D H Lynn H McManus E A D Mitchell S E Mozley Stanridge L W Parfrey J Pawlowski S Rueckert L Shadwick C L Schoch A Smirnov F W Spiegel The Revised Classification of Eukaryotes In Journal of Eukaryotic Microbiology Band 59 2012 S 429 514 PDF 815 kB Joachim W Kadereit Christian Korner Benedikt Kost Uwe Sonnewald Strasburger Lehrbuch der Pflanzenwissenschaften 37 Auflage Springer Spektrum Berlin Heidelberg 2014 S 544 f Jane Reece u a Campbell Biologie 10 Auflage Pearson Hallbergmoos 2016 S 795 Itzhak Khait Ohad Lewin Epstein Raz Sharon Kfir Saban Revital Goldstein Yehuda Anikster Yarden Zeron Chen Agassy Shaked Nizan Gayl Sharabi Ran Perelman Arjan Boonman Nir Sade Yossi Yovel Lilach Hadany Sounds emitted by plants under stress are airborne and informative In Cell Band 186 Nr 7 30 Marz 2023 ISSN 0092 8674 S 1328 1336 e10 doi 10 1016 j cell 2023 03 009 cell com abgerufen am 31 Marz 2023 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Pflanze amp oldid 234158552