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Der Titel dieses Artikels ist mehrdeutig Weitere Bedeutungen sind unter Seele Begriffsklarung aufgefuhrt Der Ausdruck Seele hat vielfaltige Bedeutungen je nach den unterschiedlichen mythischen religiosen philosophischen oder psychologischen Traditionen und Lehren in welchen er vorkommt Im heutigen Sprachgebrauch ist hierbei oft die Gesamtheit aller Gefuhlsregungen und geistigen Vorgange beim Menschen gemeint In diesem Sinne ist Seele weitgehend gleichbedeutend mit Psyche dem griechischen Wort fur Seele Seele kann aber auch ein Prinzip bezeichnen von dem angenommen wird dass es diesen Regungen und Vorgangen zugrunde liegt sie ordnet und auch korperliche Vorgange herbeifuhrt oder beeinflusst Ein Engel und ein Teufel im Kampf um die Seele eines sterbenden Bischofs Katalanisches Tempera Gemalde 15 Jahrhundert Daruber hinaus gibt es religiose und philosophische Konzepte in denen sich Seele auf ein immaterielles Prinzip bezieht das als Trager des Lebens eines Individuums und seiner durch die Zeit hindurch bestandigen Identitat aufgefasst wird Oft ist damit die Annahme verbunden die Seele sei hinsichtlich ihrer Existenz vom Korper und damit auch dem physischen Tod unabhangig und mithin unsterblich Der Tod wird dann als Vorgang der Trennung von Seele und Korper gedeutet In manchen Traditionen wird gelehrt die Seele existiere bereits vor der Zeugung sie bewohne und lenke den Korper nur vorubergehend und benutze ihn als Werkzeug oder sei in ihm wie in einem Gefangnis eingesperrt In vielen derartigen Lehren macht die unsterbliche Seele allein die Person aus der vergangliche Korper wird als unwesentlich oder als Belastung und Hindernis fur die Seele betrachtet Zahlreiche Mythen und religiose Dogmen machen Aussagen uber das Schicksal das der Seele nach dem Tod des Korpers bevorstehe In einer Vielzahl von Lehren wird angenommen dass eine Seelenwanderung Reinkarnation stattfinde das heisst dass die Seele nacheinander in verschiedenen Korpern eine Heimstatt habe In der Fruhen Neuzeit wurde ab dem 17 Jahrhundert das traditionelle aus der antiken Philosophie stammende Konzept der Seele als Lebensprinzip aller Lebewesen das die korperlichen Funktionen steuert zunehmend abgelehnt da es zur Erklarung der Affekte und Korpervorgange nicht benotigt werde Einflussreich war das Modell von Rene Descartes der nur dem Menschen eine Seele zuschrieb und deren Funktion auf das Denken beschrankte An Descartes Lehre knupfte die Debatte uber das Leib Seele Problem an die weiterhin andauert und heute Gegenstand der Philosophie des Geistes ist Dabei geht es um die Frage nach dem Verhaltnis von geistigen und korperlichen Zustanden In der modernen Philosophie wird ein breites Spektrum von stark divergierenden Ansatzen diskutiert Es reicht von Positionen die von der Existenz einer eigenstandigen korperunabhangigen seelischen Substanz ausgehen bis zum eliminativen Materialismus dem zufolge alle Aussagen uber Mentales unangemessen sind da ihnen nichts in der Realitat entspreche vielmehr seien alle scheinbar mentalen Zustande und Vorgange restlos auf Biologisches reduzierbar Inhaltsverzeichnis 1 Etymologie und Bedeutungsgeschichte im Deutschen 2 Traditionelle Vorstellungen und Lehren 2 1 Ethnische Religionen 2 2 Indien 2 2 1 Hinduistische Richtungen 2 2 2 Buddhismus 2 2 3 Sikhismus 2 2 4 Jainismus 2 2 5 Ajivikas 2 2 6 Altindischer Materialismus 2 3 China 2 4 Japan 2 5 Altes Agypten 2 6 Mesopotamien 2 7 Iranisches Hochland 2 8 Vorchristliche Antike 2 8 1 Alteste griechische Vorstellungen 2 8 2 Bedeutungswandel in der nachhomerischen Zeit 2 8 3 Seelenwanderung 2 8 4 Naturphilosophisches Verstandnis der fruhen Vorsokratiker 2 8 5 Demokrits materialistisches Modell 2 8 6 Sokrates und Platon 2 8 7 Aristoteles 2 8 8 Stoiker 2 8 9 Epikureer 2 8 10 Mittel und Neuplatoniker 2 8 11 Mythologie und Kunst 2 8 12 Die Frage nach dem Sitz der Seele 2 9 Judentum 2 9 1 Antike 2 9 1 1 Neschama 2 9 1 2 Nefesch 2 9 1 3 Ru ach 2 9 1 4 Hellenistisches Judentum 2 9 2 Mittelalter und Neuzeit 2 10 Christentum 2 10 1 Neues Testament 2 10 2 Epoche der Kirchenvater 2 10 3 Mittelalter 2 10 4 Neuzeit 2 11 Gnosis 2 12 Islam 2 13 Neuzeitliche Anknupfungen an traditionelle Konzepte 2 13 1 Kunst 2 13 2 Neuoffenbarungen 2 13 3 Theosophie und Anthroposophie 2 13 4 Spiritismus und Parapsychologie 3 Neuzeitliche Philosophie Psychologie und Anthropologie 3 1 Das cartesianische Modell und seine Nachwirkung 3 2 Die Suche nach dem Seelenorgan 3 3 Hegel 3 4 Die Kontroverse um das Forschungsprogramm des Psychologismus 3 5 Die Frage der Existenz der Seele 3 5 1 Ablehnende Positionen 3 5 2 Nichtmaterialistische Positionen 3 5 3 Gilbert Ryle 3 6 Mogliche Eigenschaften der Seele 3 6 1 Einfachheit 3 6 2 Fortexistenz nach dem Tode 3 7 Die Seele als Ganzheit und ihr Verhaltnis zum Geist 3 8 Tiefenpsychologische Betrachtungen 3 8 1 Freudsche Psychoanalyse 3 8 2 Jungsche Analytische Psychologie 4 Literatur 5 Weblinks 6 AnmerkungenEtymologie und Bedeutungsgeschichte im Deutschen BearbeitenDas deutsche Wort Seele stammt uber mittelhochdeutsch sele und althochdeutsch se u la gotisch saiwala von einer urgermanischen Form saiwalō oder saiwlō ab Diese ist einer Hypothese zufolge als die vom See stammende von dem ebenfalls urgermanischen saiwaz See abgeleitet der Zusammenhang soll darin bestehen dass nach einem altgermanischen Glauben die Seelen der Menschen vor der Geburt und nach dem Tod in bestimmten Seen leben Unklar ist allerdings wie verbreitet dieser Glaube war daher wird der Zusammenhang in der Forschung nicht allgemein akzeptiert zumal eine Verbindung zwischen dem Totenreich und saiwaz bzw davon abgeleiteten Formen in germanischen Quellen nicht bezeugt ist 1 Es wird ein Zusammenhang mit samisch saivo angenommen einem urnordischen Lehnwort das ein Totenreich bezeichnet 2 Schon im Althochdeutschen und Mittelhochdeutschen waren formelhafte Wendungen wie mit oder an Leib und Seele haufig die sich im Sinne von vollig ganz und gar nachdrucklich auf den gesamten Menschen beziehen Der seit dem Spatmittelalter beliebte Ausdruck schone Seele hat antike nobilitas cordis altfranzosische gentil cuer und spirituelle edeliu sele Wurzeln und tritt in der Variante der edelen herzen bei Gottfried von Strassburg um 1215 programmatisch auf 3 Im 14 Jahrhundert wird schone Seele in der spirituellen Literatur ublich In religiosem Sinne wird der Begriff noch im Pietismus verwendet so etwa von Susanna Katharina von Klettenberg einer Freundin von Goethes Mutter Seit dem 17 18 Jahrhundert bezeichnet Seele haufig den ganzen Menschen er ist eine gute Seele keine Seele fur niemand Die Stromung der Empfindsamkeit im Zeitalter der Aufklarung gebrauchte schone Seele auch in einem weiteren nicht mehr nur religiosen Sinne zur Kennzeichnung eines empfindsamen und tugendhaften Gemuts oder Menschen Friedrich Schiller bezeichnet mit der schonen Seele den Einklang von Sinnlichkeit und Sittlichkeit In diesem Sinne deutet Georg Wilhelm Friedrich Hegel in seinen theologischen Jugendschriften Jesus Sarkastisch formuliert dagegen Friedrich Nietzsche zu fordern dass Alles guter Mensch Heerdenthier blauaugig wohlwollend schone Seele oder wie Herr Herbert Spencer es wunscht altruistisch werden solle hiesse dem Dasein seinen grossen Charakter nehmen hiesse die Menschheit castriren und auf eine armselige Chineserei herunterbringen Und dies hat man versucht Dies eben hiess man Moral 4 Nach der Meinung von Theodor W Adorno und Max Horkheimer gewahrte die burgerliche Gesellschaft der Frau Aufnahme in die Welt der Herrschaft aber als gebrochene und lobte sie dann als schone Seele hinter dieser Fassade habe sich jedoch die Verzweiflung der Frau uber ihre Unterjochung verborgen 5 Im 20 Jahrhundert hat sich durch den Sprachgebrauch der Psychologie das Fremdwort Psyche eingeburgert Es steht fur eine nuchternere eher wissenschaftlich orientierte Betrachtung des menschlichen Innenlebens ohne den gefuhlsbetonten Beiklang von Seele Der Unterschied zwischen Psyche und Seele wird beispielsweise bei Goethe deutlich der seine Figur der Iphigenie auf Tauris ausrufen lasst Und an dem Ufer steh ich lange Tage das Land der Griechen mit der Seele suchend Hier ware auch nach dem Sprachgefuhl heutiger Leser das Land der Griechen mit der Psyche suchend unpassend 6 Traditionelle Vorstellungen und Lehren BearbeitenEthnische Religionen Bearbeiten In vielen indigenen Kulturen deren religiose Traditionen die allgemeine und vergleichende Religionswissenschaft untersucht besteht eine Fulle von Vorstellungen und Begriffen die sich ungefahr auf das beziehen was Europaer traditionell unter Seele im metaphysisch religiosen Sinn verstehen oder zumindest auf etwas in bestimmter Hinsicht damit Vergleichbares Aus religionswissenschaftlicher Sicht umfasst Seele alles das was sich dem religiosen Menschen an ihm selber und an anderen als Machtigkeit physischen und hyperphysischen paraphysischen parapsychischen psychisch geistigen und postmortalen Lebens offenbart 7 In den indigenen Traditionen wird gewohnlich davon ausgegangen dass der Vielfalt mentaler und korperlicher Funktionen eine Vielfalt von Verursachern entspricht Daraus ergibt sich die Annahme einer Vielzahl eigenstandiger seelischer Machte und Krafte oder sogar eigenstandiger Seelen die sich in einem Individuum betatigen und dessen mannigfaltige Lebensausserungen bewirken Fur jede dieser Instanzen gibt es einen eigenen Begriff doch die Zuordnung der einzelnen Funktionen zu den seelischen Machten ist oft unscharf Zum Teil ist unklar inwieweit bei den Vorstellungen von diesen Machten individuelle oder eher uberpersonliche Aspekte im Vordergrund stehen Haufig fehlt uberhaupt das Bedurfnis nach einer Unterscheidung zwischen subjektiver und objektiver Realitat Ebenso wird auch kein prinzipieller Unterschied zwischen Materiellem und Geistigem gemacht nichts ist ausschliesslich materiell und nichts rein geistig Die Seele ist gewohnlich mehr oder weniger stofflich oder feinstofflich gedacht und kommt nur in Zusammenhang mit ihren physischen Tragern oder ihren wahrnehmbaren Manifestationen ins Blickfeld 8 Trotz der Unscharfe kann eine Klassifikation vorgenommen werden Kriterien dafur sind zum einen die Funktion der Seele und ihr raumliches Verhaltnis zu ihrem Trager zum anderen ihre Gestalt 9 Die Betrachtung der Seele unter dem Gesichtspunkt von Funktion und Verhaltnis zum Trager ergibt folgende Einteilung Die Vitalseele Korperseele reguliert die Korperfunktionen Sie kann als Teil des Organismus untrennbar an ein bestimmtes Organ oder einen Korperteil gebunden sein Als Sitz oder korperlicher Trager einer solchen Seele erscheinen in den verschiedenen Kulturen unter anderem der Kopf die Kehle das Herz die Knochen die Haare und das Blut Die Existenz dieser Seele endet mit der des Korpers Die Ichseele reguliert das geistige Leben im Normalzustand Wachzustand und ermoglicht das Selbstbewusstsein Sie ist ebenfalls an den Korper oder ein bestimmtes Organ gebunden und sterblich Die Freiseele Exkursionsseele kann den Korper verlassen was im Schlaf oder in Ekstase geschieht Beim Tod gibt sie den Korper auf und wird zur Totenseele durch ihre Unsterblichkeit ermoglicht sie die individuelle Fortexistenz der Person Sie kann sich in ein Jenseits Totenreich begeben oder auch im Diesseits verbleiben bzw dorthin zuruckkehren oder manchen Traditionen zufolge als Reinkarnationsseele verschiedene Korper nacheinander bewohnen Die Aussenseele halt sich ausserhalb des Korpers auf und verbindet den Menschen mit seiner naturlichen Umwelt oder auch mit einem geistigen oder jenseitigen Bereich Wenn sie als zerstorbar gilt bedeutet ihre Vernichtung fur den Menschen den Tod Die Betrachtung unter dem Gesichtspunkt der Gestalt fuhrt zur Unterscheidung folgender Erscheinungsformen des Seelischen Die Seele erscheint in menschlicher Gestalt Diese muss nicht in jedem Fall der korperlichen Gestalt des betreffenden Individuums entsprechen so erscheint die Exkursionsseele eines Mannes oft als Frau Die Seele nimmt eine Tiergestalt an besonders haufig die eines Vogels Seelenvogel Die Seele zeigt sich in elementarer oder feinstofflicher Gestalt Eine solche Elementarseele stellt man sich als Luft Wind Hauch Feuer Licht Wasser oder Rauch vor Die Seele macht sich als optisches oder akustisches Phanomen bemerkbar etwa als Schatten Spiegelbild oder Schall speziell als Name Dabei ist zu beachten dass je nach religioser Tradition einem der Seelenbegriffe eine oder auch mehrere der genannten Funktionen zugeordnet sein konnen 10 Auf Seelenvorstellungen in der Jungsteinzeit lassen Graberfelder mit fruhneolithischen Brandbestattungen schliessen die auf eine Absicht deuten der offenbar als feinstofflich aufgefassten Seele den Weg ins Jenseits zu erleichtern Besitztumer des Verstorbenen und Fleischnahrung als Wegzehrung wurden mit auf den Scheiterhaufen gelegt 11 Indien Bearbeiten Die religiosen und philosophischen Konzepte indischen Ursprungs fussen teils auf der vedischen Religion aus der sich die verschiedenen Stromungen des Hinduismus entwickelt haben Einige Lehren stehen jedoch in scharfem Gegensatz zur Autoritat des vedischen Schrifttums Buddhismus Sikhismus und Jainismus Ein gemeinsames Merkmal aller indischen Traditionen ist dass sie keinen Unterschied zwischen menschlichen Seelen und den Seelen anderer Lebensformen Tiere Pflanzen auch Mikroben machen Die alten indischen Lehren mit Ausnahme der materialistischen nastika und des Buddhismus gehen davon aus dass der menschliche Korper von einer Vitalseele jiva wortlich Leben Lebewesen beseelt wird die zugleich Trager des individuellen Selbstbewusstseins Ich Seele ist Jede jiva kann aber auch ebenso jeden beliebigen anderen Lebewesen Korper bewohnen Im Kreislauf der Wiedergeburt Samsara Seelenwanderung verbindet sie sich nacheinander mit zahlreichen menschlichen tierischen und pflanzlichen Korpern Die Seele bzw das Selbst hat demnach immer Prioritat vor dem Korper und uberdauert seinen Tod Im Buddhismus gilt dies statt fur die Seele fur die Gesamtheit der ein Individuum pragenden mentalen Faktoren Beim Tod trennt sich die Seele vom Korper Die Ich Seele ist daher zugleich Freiseele als solche wird sie auch atman oder purusha genannt Die traditionellen Systeme die die Existenz einer Seele eines Selbst oder den Korper uberdauernder geistiger Bestandteile des Lebewesens annehmen betrachten die Verbindung der Seele mit materiellen Korpern bzw die Bildung eines Geist Korper Komplexes als einen Fehler und ein Ungluck dessen endgultige Beseitigung und kunftige Vermeidung angestrebt wird Der Weg dazu ist die Behebung der Unwissenheit Dies wird als Befreiung moksha aus dem Kreislauf bezeichnet und ist das Endziel der philosophischen oder religiosen Bestrebungen 12 Ein wesentlicher Unterschied zu den im Westen dominierenden Seelenauffassungen platonischen oder christlichen Ursprungs besteht darin dass in einem grossen Teil der indischen religios philosophischen Lehren die individuelle Seele nicht als ewig betrachtet wird Oft wird angenommen dass sie sich eines Tages in einer ubergeordneten unpersonlichen metaphysischen Realitat Brahman auflosen wird mit der sie wesensgleich ist Dieser Auffassung zufolge hat sie sich einst vom umfassenden Dasein des Brahman getrennt oder in die Illusion begeben es gebe eine solche Trennung wenn sie diesen Vorgang ruckgangig macht endet ihre individuelle Existenz bzw die Selbsttauschung es gebe tatsachlich eine solche Existenz 13 Zwecks Abgrenzung vom gangigen westlichen Seelenbegriff wird bei der Ubersetzung und Kommentierung von Texten aus solchen Traditionen oft bewusst auf die Verwendung des Ausdrucks Seele verzichtet Hinduistische Richtungen Bearbeiten Im Hinduismus existieren zwei Hauptrichtungen deren Seelenlehren trotz Harmonisierungsversuchen im Grunde unvereinbar sind Vedanta und Samkhya Ihrerseits teilt sich die Philosophie des Vedanta in Advaita Nicht Zweiheit Monismus Dvaita Zweiheit Dualismus und Vishishtadvaita auf eine gemassigt monistische Lehre die eine reale Vielheit innerhalb der Einheit annimmt Die Anhanger des Advaita sind radikale Monisten die nur eine einzige einheitliche metaphysische Realitat akzeptieren Sie halten alle Pluralitat oder Dualitat fur eine Scheinwirklichkeit die sich auflose wenn sie durchschaut werde Demnach existieren die individuellen Seelen ebenso wie die von ihnen beseelten Korper ontologisch nicht als eigenstandige Entitaten sondern sind illusionare Bestandteile einer eigentlich wert und bedeutungslosen Scheinwelt der verganglichen Einzeldinge Gegenpositionen zum indischen radikalen Monismus sind der Dualismus der Samkhya Philosophie und des Klassischen Yoga von Patanjali dem zufolge die Urmaterie und das Urseelische zwei ewige Urprinzipien sind der gemassigte Monismus Vishishtadvaita nach Ramanuja den viele Praktizierende des Bhakti Yoga vertreten und die Auffassung des im 13 Jahrhundert lehrenden Brahmanen Madhva der Gott die Einzelseelen und die Materie als drei ewige Entitaten betrachtete In diesen Systemen die den radikalen Monismus verwerfen wird eine reale individuelle Unsterblichkeit der Seele des Selbst bejaht Ziel ist das endgultige Ausscheiden aus dem Kreislauf der Seelenwanderung und der Eintritt in eine jenseitige Welt in der die Seele dauerhaft verbleibt 14 Buddhismus Bearbeiten Der Buddhismus vertritt vorwiegend die Anatta Lehre Anatta ein Wort der Sprache Pali bedeutet Nicht Atman das heisst Nicht Selbst oder Nicht Seele Buddhisten bestreiten die Existenz einer Seele oder eines Selbst im Sinne einer den Tod uberdauernden einheitlichen und bestandigen Realitat Aus buddhistischer Sicht ist das was den Tod uberdauert und den Kreislauf der Wiedergeburt in Gang halt nichts als ein vergangliches Bundel von mentalen Faktoren hinter dem kein Personenkern als eigenstandige Substanz steckt Dieser Komplex lost sich fruher oder spater in seine Bestandteile auf indem er sich fortlaufend schrittweise umwandelt wobei Teile ausscheiden und andere hinzukommen Der metaphysische Begriff atman Seele ist demnach leer da ihm kein konstanter Inhalt entspricht 15 Sikhismus Bearbeiten Im Sikhismus werden die Welt und die Lebewesen Seelen in ihr als real betrachtet aber nicht als ewig Sie seien durch Emanation aus Gott hervorgegangen und wurden in ihn zuruckkehren 16 Jainismus Bearbeiten Im Jainismus wird die individuelle Seele jiva als unverganglich angesehen Sie kann sich durch Askese reinigen von ihrer Verknupfung mit den materiellen Existenzformen befreien und in eine jenseitige Welt uberwechseln in der sie dauerhaft und ohne jeden Kontakt mit der materiellen Welt und deren Bewohnern verbleibt Ihre Erlosung muss sie aus eigener Kraft vollbringen da die Jainas als Atheisten keinen gottlichen Beistand fur moglich halten 17 Ajivikas Bearbeiten Die Ajivikas sind als Weltanschauungsgemeinschaft verschwunden nachweisbar sind sie bis ins 14 Jahrhundert Es handelte sich um eine streng deterministische Stromung Sie nahmen eine unsterbliche aber materielle aus einer besonderen Art von Atomen bestehende Seele ohne freien Willen an deren Schicksal sich unabanderlich nach vorgegebener Notwendigkeit vollzieht 18 Altindischer Materialismus Bearbeiten Der altindische atheistische Materialismus ist als philosophische Schule untergegangen Zu seinen Vertretern die Nastikas Verneiner Negativisten genannt wurden zahlten insbesondere die Anhanger der von Charvaka stammenden Lokayata Lehre die schon im ersten Jahrtausend v Chr verbreitet war Sie akzeptierten nur vier sinnlich wahrnehmbare Elemente als real und betrachteten alle mentalen Erscheinungen als Resultate bestimmter zeitweiliger Kombinationen der Elemente die mit dem physischen Tod enden Auf der Basis dieser Uberzeugung bestritten sie die Existenz der Gotter einer moralischen Weltordnung und einer vom Leib verschiedenen Seele 19 China Bearbeiten Wie zahlreiche fruhgeschichtliche und indigene Volker hatten auch die Chinesen in fruhgeschichtlicher Zeit verschiedene Ausdrucke fur die Seelen in einem Individuum Man nahm eine Korperseele p o oder p eh und eine Hauchseele hun als zwei separate Entitaten im Menschen an Die Korperseele ist fur korperliche Funktionen insbesondere die Bewegung des Korpers zustandig die Hauchseele fur Bewusstsein und Verstand Die Hauchseele ist eine Freiseele und Exkursionsseele die den Korper schon zu Lebzeiten verlassen kann und sich bei seinem Tod endgultig von ihm trennt Auch die Korperseele besteht nach dem Tode fort doch bleibt sie mit dem Korper verbunden und begleitet ihn normalerweise ins Grab wo die Grabbeigaben fur ihr Wohlergehen sorgen sollen 20 Daneben bestand die seit dem 8 Jahrhundert v Chr bezeugte Vorstellung dass die P o Seele eines Verstorbenen in die Unterwelt gelangen kann zu den Gelben Quellen Huangquan wo es ihr ubel ergeht 21 Im traditionellen chinesischen System der universellen Klassifizierung ist die P o Seele dem dunklen weiblichen Yin Prinzip und der Erde zugeordnet Sie entsteht zugleich mit dem Embryo Die Hun Seele ist dem mannlichen hellen Yang Prinzip und dem Himmel zugeordnet Sie entsteht wenn der Mensch bei seiner Geburt ins Licht kommt Mit der Nahrung nimmt der Mensch feinstoffliche Materie ching auf die von beiden Seelen zur Kraftigung benotigt wird 22 Somit sind beide Seelen nicht als immateriell gedacht Die Hun Seele kann sich nach einem naturlichen Tod des Korpers in den Himmel oder in einen anderen Jenseitsbereich begeben 23 Bei einem gewaltsamen Tod ist jedoch damit zu rechnen dass beide Seelen im sozialen Umfeld des Verstorbenen verbleiben und dort als Gier und Rachegeister ihr Unwesen treiben 24 Eine dem Menschen innewohnende und seinen Korper uberlebende aber entstandene nicht individuell praexistente geistige Entitat wurde auch als shen bezeichnet 25 Das Rad das den Kreislauf der Wiedergeburten darstellt Buddhistisches Relief Felsskulpturen von Dazu China 12 13 Jahrhundert Der schon sehr fruh zur Zeit des Shang Staates im 2 Jahrtausend v Chr stark entwickelte Ahnenkult eine Konstante in der chinesischen Kulturgeschichte und die reichen fruhgeschichtlichen Grabausstattungen sind nicht nur als Ausdruck der Pietat gegenuber den Vorfahren zu deuten sondern zeigen die Macht der Vorstellung dass die Seelen der Toten die gleichen Bedurfnisse haben wie Lebende und dass sie fordernd oder storend ins Leben der Hinterbliebenen eingreifen 26 Mo Ti der im 5 Jahrhundert v Chr den nach ihm benannten Mohismus begrundete lehrte die Fortexistenz nach dem Tode 27 Die Anhanger des seit dem 2 Jahrhundert v Chr in China als Staatsdoktrin etablierten Konfuzianismus hingegen betrachteten Spekulationen daruber als unnutz und uberliessen das Thema der traditionellen chinesischen Volksreligion Eine philosophische Auseinandersetzung um die Seele und um die Frage ob eine seelische oder mentale Entitat den Korper uberlebt oder gar ewig weiterbesteht setzte anscheinend erst spat ein und zwar als sich zur Zeit der Han Dynastie 206 v Chr 220 n Chr der Buddhismus auszubreiten begann An der Debatte beteiligten sich Skeptiker und Materialisten die sich gegen die Vorstellung einer eigenstandig existierenden Seele wandten und alle mentalen Funktionen auf korperliche zuruckfuhrten In diesem Sinne argumentierten die Philosophen Wang Chong 1 Jahrhundert n Chr und Fan Zhen 5 6 Jahrhundert n Chr Fan Zhen schrieb eine Abhandlung uber die Ausloschung der Seele Shenmie lun die am Hof des Kaisers Wu von Liang Aufsehen erregte 28 Die Polemik der Skeptiker richtete sich gegen den Buddhismus da die Buddhisten als Anhanger der Unsterblichkeitsidee betrachtet wurden Der Buddhismus lehnt zwar eigentlich das Konzept einer unsterblichen Seele entschieden ab doch in China wurde er oft durch volkstumliche Vorstellungen abgewandelt die auf eine durch den Kreislauf der Wiedergeburten schreitende bestandige Seele hinausliefen 29 Japan Bearbeiten Im Yasukuni Schrein werden die Seelen gefallener Soldaten verehrt In Japan hangen die traditionellen Seelenvorstellungen eng mit dem seit vorgeschichtlicher Zeit verbreiteten Ahnenkult zusammen der ein wichtiger Teil der indigenen Volksreligion einer Fruhform des Shintoismus war Ausserdem sind sie von den japanischen Auspragungen des im 6 Jahrhundert eingefuhrten Mahayana Buddhismus beeinflusst Unterschiedliche Varianten des alten shintoistischen Volksglaubens besagten dass die Seelen Verstorbener entweder in der Unterwelt yomo tsu kuni oder soko tsu kuni oder in einem himmlischen Reich takama no hara leben oder auch in einem als bestandiges Land toko yo bezeichneten Totenreich jenseits des Ozeans Man ging aber auch davon aus dass sie dort nicht unerreichbar sind sondern die diesseitige Welt aufsuchen und unter den Menschen weilen 30 Ab dem 9 Jahrhundert nachdem der japanische Buddhismus betrachtlichen Einfluss auf die religiosen Sitten gewonnen hatte wurden zur Beschwichtigung des Zorns der Seelen von gewaltsam ums Leben Gekommenen Feiern abgehalten die im Volk beliebt waren Man baute Seelenschreine in denen prominenter Verstorbener gedacht wurde denen zu ihren Lebzeiten Unrecht geschehen war und deren Seelen besanftigt werden sollten 31 Einer anderen bis in die Moderne verbreiteten Ansicht zufolge wohnen die Totenseelen auf bestimmten hohen Bergen Zu der beruhmten Seelenkultstatte auf dem Berg Iya zogen noch im 20 Jahrhundert jahrlich Hunderttausende von Pilgern 32 Ein Hohepunkt des Seelenkultes ist das seit dem 7 Jahrhundert alljahrlich im Sommer gefeierte buddhistische Obon Fest zu dem sich die Familien versammeln damit soll nicht den Lebenden der Segen der Totenseelen verschafft werden sondern die rituellen Handlungen sollen dem Wohlergehen der Totenseelen dienen die bei diesem Anlass jeweils zu ihren lebenden Angehorigen zuruckkehren 33 Die Bezeichnung fur die Seele ist tama oder mitama Grundbedeutung kostbar wunderbar geheimnisvoll 34 Das tama wurde als uneinheitlich betrachtet ein milder und glucklicher Seelenteil kummert sich um das Wohlergehen der Person ein anderer Teil ist wild und leidenschaftlich setzt den Menschen Risiken aus und kann auch Ubeltaten vollbringen Verbreitet war und ist die Uberzeugung dass die Seelen Lebender als Exkursionsseelen den Korper verlassen 35 Altes Agypten Bearbeiten Im Alten Agypten waren drei Begriffe zur Bezeichnung dreier Aspekte des Seelischen gebrauchlich Ka Ba und Ach Kennzeichnend fur die altagyptische Denkweise ist eine sehr enge Bindung des Seelischen an das Korperliche und daher noch uber den Tod hinaus an den Leichnam und dessen Grab Der bestattete Leichnam galt als weiterhin beseelbar und somit im Prinzip handlungsfahig Daher war die Konservierung des Korpers durch Mumifizierung fur den agyptischen Totenglauben von zentraler Bedeutung Daneben gab es aber auch mancherlei Vorstellungen uber eine Existenz im Jenseits anscheinend wurde kaum versucht die unterschiedlichen Konzepte zu einem stimmigen Ganzen zu verbinden 36 Der in der Epoche des Alten Reichs dominierende Begriff Ka bezeichnete die Quelle der Lebenskraft Nach dem agyptischen Seelenverstandnis machte das Vorhandensein des Ka den Unterschied zwischen einem Lebenden und einer Leiche aus Ferner konnte der Ka als Doppelganger oder Schutzgeist des betreffenden Menschen fungieren Er war bestandig und Garant der Kontinuitat denn er wurde vom Vater auf den Sohn ubertragen und stand damit fur die ununterbrochene Fortdauer der Lebenskraft in der Ahnenfolge Daher trat er bei der Geburt stark hervor Beim Tod verliess er den Leichnam blieb aber in dessen Nahe Seine Wohnstatte war eine eigens fur ihn errichtete Statue im Grab wo er fur das Fortleben der Person unentbehrlich war Im Alten Reich wurden fur den Ka das heisst fur die Leiche die er beleben sollte an einer Opferstelle uber dem Grab Speise und Getrankegaben bereitgestellt Die Vorstellung war so materiell dass es folgerichtig in manchen Grabern sogar einen Abort gab Diese Totenfursorge kam allerdings nur fur Angehorige der Oberschicht in Betracht 37 Konigen und Gottern wurden mehrere Kas zugeschrieben und auch in Totengebeten von Privatgrabern des Alten Reichs kommt der Begriff Ka fur eine Person im Plural vor 38 Eine Darstellung des Ba Vogels aus dem Agyptischen Totenbuch Im Mittleren Reich erlangte das Konzept Ba zunehmende Bedeutung Als Ba bezeichnete man eine personliche Lebenskraft die dem damaligen Glauben zufolge Trager der individuellen Existenz ist und den Tod uberdauert Im Alten Reich hatte man Ba als Manifestation besonderer Macht aufgefasst und anscheinend nur dem Konig zugeschrieben 39 doch spater wurde das Konzept in umgewandelter Form auf alle Menschen ausgedehnt Man verstand nun unter Ba einen sehr beweglichen Aspekt des Seelischen der nach dem Volksglauben beim lebenden Menschen zwar schon vorhanden ist aber kaum eine Rolle spielt erst beim Tod tritt er hervor denn der leibliche Tod bedeutet fur ihn eine Art Geburt 40 Meist wurde Ba als Vogel dargestellt oft mit Menschenkopf Damit zeigt sich seine Zugehorigkeit zu dem bei indigenen Volkern verbreiteten Typus des Seelenvogels Die Ba Vogel waren nach der agyptischen Vorstellung eigentlich Himmelswesen und lebten in einer nordlichen Region Qebehu doch bewahrte Ba ebenso wie Ka eine dauerhafte Bindung an den Leichnam das heisst an die Mumie Um den Ba zum Aufsuchen des Grabes zu bewegen was offenbar als eine Art Wiederbelebung des Leichnams betrachtet wurde und sehr erwunscht war wurde ihm dort Trinkwasser bereitgestellt das ihn anlocken sollte 41 Ach in Gestalt eines Ibis als Hieroglyphe Der Ach Lichtgeist abgeleitet von einem Wort fur Lichtglanz war die Verklarungsseele eines Verstorbenen die erst nach dessen Tod entstand 42 Im Unterschied zum Ka war er nicht ortsgebunden Ach war eine gotterahnliche Existenzform die nach dem Tod durch entsprechende Bemuhungen erlangt wurde indem der Tote sich die Ach Kraft aneignete und dadurch zum Ach wurde Diesem Zweck dienten magisch rituelle Massnahmen Dazu gehorten Riten die am Grab vollzogen wurden Inschriften die man dort oder auf dem Sarg anbrachte und Texte die der Tote zu rezitieren hatte Von Gottern wie Re und Osiris erhoffte man Hilfe bei der Ach Werdung Waren die Verklarungsriten am Grab richtig vollzogen so erlangte der Tote den Status eines wirksamen versehenen vollausgestatteten und verehrungswurdigen Ach als solcher konnte er auf die Welt der Lebenden einwirken 43 Im Unterschied zu Ka und Ba konnte sich der wirksame Ach als Gespenst zeigen und wohltatig oder Schaden anrichtend in das Leben der Menschen eingreifen Wie Ka und Ba zeigte auch Ach einen starken Bezug zum Grab und Interesse an dessen Zustand Dort deponierten die Agypter ihre an den Ach des Beerdigten gerichteten Botschaften 44 Manche Aspekte des Ach Glaubens unterlagen einem Wandel so wurde im Alten Reich eine zeremonielle Speisung des Ach vorgenommen spater bedurfte er aber im Gegensatz zu Ka und Ba keiner materiellen Versorgung im Vollzug des Totendienstes mehr In der alteren Form dieses Glaubens war moralisches Verhalten unwesentlich fur den Ach Status gab es keine ethischen Voraussetzungen ein Ach konnte ebenso wie ein Lebender gut oder boswillig sein Im Neuen Reich begann man jedoch einen Zusammenhang zwischen moralischen Verdiensten und dem Ach Werden herzustellen Ba Darstellung aus dem 3 Jahrhundert v Chr Walters Art Museum Baltimore Die Vorstellungen vom Totenreich waren stark von den zahlreichen Gefahren gepragt die den Verstorbenen dort drohten teils durch die Unwirtlichkeit des Gelandes teils durch Nachstellungen von Damonen So versuchten beispielsweise Damonen den vogelgestaltigen Ba mit Vogelnetzen zu fangen Gefangenen drohte Folter und Verstummelung Dagegen halfen gottlicher Beistand und vor allem Kenntnis der festgelegten zur Bannung der Gefahren erforderlichen Zauberspruche die in Sargtexten uberliefert sind Das jenseitige Dasein war eine Fortsetzung des diesseitigen so gab es dort auch Landarbeit Die Toten hatten ihre Wohnsitze im Westen und waren das Volk des Westens Imentiu die Lebenden wohnten im Osten am Nil 45 Die Toten wurden vor das Totengericht gestellt wo ihr Herz mit einer Waage gegen die Wahrheit Maat abgewogen wurde das heisst ihr Freisein von Verfehlungen gepruft wurde Psychostasie 46 Im Falle einer Verurteilung wurden sie von einem Untier Ammit gefressen also vernichtet Dieses moralische Konzept konkurrierte und vermischte sich mit dem ethisch indifferenten welches das nachtodliche Schicksal von korrekter Praktizierung der rituellen Magie abhangig machte 47 Somit waren die Seelen nach den altagyptischen Vorstellungen weder immateriell noch prinzipiell unzerstorbar Vor der Entstehung des Korpers existierten sie nicht Reinkarnation wurde nicht in Betracht gezogen 48 Denjenigen die den jenseitigen Gefahren entgingen oder vom Totengericht freigesprochen wurden wurde zwar ein erfreuliches Leben in einer angenehmen Welt in Aussicht gestellt doch stiessen solche Verheissungen seit der Zeit des Mittleren Reichs in manchen Kreisen auf erhebliche Zweifel Skeptiker stellten die Wirksamkeit der aufwendigen Vorkehrungen fur ein gluckliches oder zumindest befriedigendes nachtodliches Dasein in Frage Sie wiesen auf die Ungewissheit des Schicksals nach dem Tod oder auf dustere Aussichten fur die Verstorbenen hin Mit der Herabsetzung des Jenseits wurde oft die Aufforderung verbunden diesseitigen Lebensgenuss anzustreben 49 Mesopotamien Bearbeiten Uber Seelenvorstellungen der Sumerer und spater der Akkader bieten weder die Schriftquellen noch die Archaologie konkrete Informationen obwohl sich die sumerische Religion mit der die akkadische eng verwandt ist aus den Quellen gut erschliessen lasst In der sumerischen und der akkadischen Sprache kommen keine Ausdrucke vor deren Bedeutungsgehalt sich mit demjenigen von Seele deckt Man kann den akkadischen Begriff napischtu m napschartu Kehle Leben Lebenskraft auch Person als Bezeichnung fur eine Seele ansehen in Analogie zu den verwandten hebraischen Wortern nefesch und neschama die von der konkreten Grundbedeutung Atem ausgehend das sich im Atem zeigende Leben bezeichnen Damit und mit anderen Begriffen von gleicher oder ahnlicher Bedeutung ist aber nur eine mit dem Korper entstehende und sterbende Vitalseele Korperseele von Mensch und Tier gemeint daruber hinaus ergeben sich keine Folgerungen Das entsprechende Wort im Sumerischen ist zi 50 das mit dem Verb zi pa ag2 atmen blasen zusammenhangt es gibt eine Redewendung zi pa ga ne esch die sich auf das Uberprufen bezieht ob in einem Korper noch Leben festzustellen oder der Lebenshauch aus ihm gewichen ist 51 Daneben existiert im Sumerischen der Ausdruck libisch lipisch fur Innerstes des Menschen und im Babylonischen libbu fur Herz vergleichbar unserer Verwendung von Herz in psychischer Bedeutung Die Babylonier lokalisierten die von einer Gottheit verliehene Quelle der Lebenskraft ausser im Atem auch im Blut Auf eine anthropologische Analyse und eine konkrete Beschreibung der Seele legten sie anscheinend keinen Wert 52 Ein Totenreich kur nu gi a Land ohne Wiederkehr und ein Totengericht ist fur die Sumerer bezeugt 53 Andererseits war bei ihnen aber auch die Vorstellung verbreitet dass sich die Toten an ihren Grabstatten aufhalten Daher wurden den Verstorbenen dort Speisen und Getranke dargebracht 54 Auch in Babylonien war der Ahnenkult fur das Wohlergehen der Toten sehr wichtig taglich mussten die Ahnen mit Nahrung versorgt werden 55 In einem Anhang zum Gilgamesch Epos 56 kehrt der ins Totenreich hinabgestiegene Enkidu d h sein Totengeist utukku in die Welt der Lebenden zuruck und schildert die Schicksale der Toten die von der Todesart der Anzahl ihrer Kinder und der Fursorge der uberlebenden Angehorigen abhangen Schlimm erging es den Unbegrabenen und denen deren Grab geschandet wurde denn der Totengeist war offenbar eng mit dem Leichnam verbunden 57 Bei den mesopotamischen Volkern herrschte die Uberzeugung dass boswillige Totengeister sumerisch gidim akkadisch eṭimmu oder eṭemmu ebenso wie unzahlige sonstige Damonen den Lebenden Unheil bereiten 58 Die Totengeister galten als sichtbar und horbar Daneben gab es aber auch hilfreiche Schutzgeister die moglicherweise den aus verschiedenen indigenen Kulturen bekannten Aussenseelen des Menschen vergleichbar sind 59 Aus dem Atraḫasis Epos um 2000 1800 v Chr geht hervor dass eṭemmu der gespenstartige Aspekt des Menschen der dessen Tod uberdauert ursprunglich zusammen mit dem menschlichen Korper aus dem Fleisch eines getoteten Gottes geschaffen wurde Aus dem Blut des Gottes entstand wohl die sterbliche bis zum physischen Tod bestehende Vitalseele sie wurde als Basis des menschlichen Verstandes ṭemu betrachtet 60 Iranisches Hochland Bearbeiten Die ostiranische avestische Sprache die zu den altiranischen Sprachen gehort weist eine Reihe von Ausdrucken fur die Seele oder fur psychische Funktionen auf die schon in der vorzoroastrischen Zeit gebrauchlich waren und grossenteils spater auch in den Dokumenten der zoroastrischen Religion verwendet wurden Zum Teil beziehen sie sich auf Wahrnehmungsfunktionen beispielsweise usi ursprunglich das Ohr daher auch das Gehor und in ubertragenem Sinn die Auffassungsfahigkeit der Verstand Ausser der Vitalseele ahu oder ustana als Hauchseele vyana gab es nach den im Iran herrschenden Vorstellungen die auch unabhangig vom Korper agierende Freiseele urvan oder auch als Verstandesseele manah sowie die daena eine seelische Instanz mit nahrender Funktion Eine wichtige Rolle spielten die fravasis das waren schutzende Ahnengeister aber auch Aussenseelen lebender frommer Menschen In letzterem Sinne verstand man unter fravasi anscheinend ein den Menschen zu seinen Lebzeiten von aussen beeinflussendes hoheres Selbst Die im Korper lebende unsterbliche Freiseele vereinigte sich nach dessen Tod mit ihrer fravasi Ausdrucke die ursprunglich den Korper bezeichneten wie tanu und das etymologisch mit Korper verwandte Wort kehrp wurden auch fur die Person als Gesamtheit unter Einschluss der seelischen Dimension verwendet was auf ein nicht dualistisches Denken deutet 61 Die Zoroastrier scheinen sich nicht um die Ausarbeitung einer detaillierten anthropologischen Seelenlehre und um terminologische Klarheit bemuht zu haben zumindest haben sich keine entsprechenden Texte erhalten Bezeugt ist im Zoroastrismus immerhin die Vorstellung dass die Vitalseele schon vor dem Korper geschaffen wurde und dieser dadurch entstanden ist dass die Lebenskraft von der Gottheit korperlich gemacht wurde Diese Vitalseele die ustana wurde mit dem Tode des Korpers vernichtet 62 Charakteristisch fur den Zoroastrismus ist eine scharfe Trennung zwischen guten und bosen Menschen nicht zwischen einem an sich schlechten Korper und einer moralisch hoherwertigen Seele Eine Gesamtseele oder Weltseele scheint der Zoroastrismus nicht gekannt zu haben 63 Nach dem Tod blieb die Freiseele urvan drei Nachte lang in der Nahe des Leichnams bis ihr ihre eigene daena entgegentrat Die daena erschien in Frauengestalt als Kuh oder als Garten was auf ihre nahrende Funktion hinweist Als Frau war sie ein schones Madchen oder eine scheussliche Hexe je nach den Taten die der Mensch zu seinen Lebzeiten vollbrachte Nach der Begegnung mit ihr begab sich die Seele urvan auf den Weg ins Jenseits 64 Neben den Vorstellungen vom jenseitigen Fortleben der Seele gab es auch einen wohl sehr alten Glauben an eine Auferstehung als Wiederbelebung toter Korper die als moglich galt falls die Knochen der Verstorbenen vollzahlig und intakt aufbewahrt wurden offenbar wurde unter dem Gesichtspunkt der Lebenskraft den Gebeinen eine seelische Qualitat zugeschrieben In seiner religiosen Ausformung im Rahmen des Zoroastrismus richtete sich dieser iranische Auferstehungsglaube auf eine eschatologische Zukunft in der auch ein allgemeines Weltgericht erwartet wurde 65 Vorchristliche Antike Bearbeiten Alteste griechische Vorstellungen Bearbeiten Das altgriechische Substantiv psychḗ psyxh hangt mit dem Verb psychein blasen atmen zusammen es bedeutete ursprunglich Hauch Atem und daher auch Leben 66 Erstmals belegt ist es in den zunachst mundlich uberlieferten homerischen Epen Ilias und Odyssee Es bezeichnet hier etwas an Mensch und Tier das normalerweise wahrend des Lebens eines Individuums nicht aktiv zu sein scheint dessen Prasenz aber fur das Leben notwendig ist 67 Die psyche im Sinne von Homers Sprachgebrauch verlasst einen Menschen bei Ohnmacht Im Tod trennt sie sich vom Korper und begibt sich als dessen schattenhaftes Abbild in die Unterwelt 68 Homer benutzt fur die korperlose Seele neben dem Ausdruck psyche auch den Begriff eidōlon Abbild Schattenbild 69 Die Seele eines Verstorbenen ist dem lebenden Menschen so ahnlich dass Achilleus vergeblich versucht die Seele des toten Patroklos die ihm erscheint und ihn anredet zu umarmen 70 Der Dichter lasst die nach dem Tod korperlose Seele Gefuhle zeigen und Uberlegungen anstellen Sie jammert beklagt ihr Schicksal und sorgt sich um das Begrabnis des Leichnams 71 Der thymos mit diesem Wort bezeichnet Homer die Quelle der emotionalen Antriebe gilt ebenso wie die psyche als zum Leben notwendig auch er verlasst im Tod den Korper Zwar sagt der Dichter nicht dass der thymos sich in die Unterwelt begibt doch an einer Stelle der Ilias wunscht ein Lebender dass dies geschehen moge 72 Homer beschreibt den thymos als zerstorbar Wahrend des menschlichen Lebens wird er durch Ereignisse gemehrt oder gemindert 73 Im Gegensatz zur psyche die wie ein kalter Hauch erscheint ist der thymos heiss 74 Von der psyche ist nur im Zusammenhang mit lebensbedrohlichen Situationen die Rede So spricht Achilleus davon im Kampf die eigene psyche in Gefahr zu bringen 75 Gewohnlich ist dieser Begriff auf die Bedeutung Trager des Belebtseins begrenzt wahrend die Emotionen aber auch mit ihnen verbundene Gedanken sich im thymos abspielen Eine weitere fur die mentalen Funktionen wichtige Instanz ist der noos im spateren Griechisch nous Er ist in erster Linie fur Tatigkeiten des Intellekts zustandig erscheint aber auch gelegentlich als Trager von Gefuhlen Eine klare Abgrenzung zwischen den Begriffen gibt es in den homerischen Epen nicht Der thymos befindet sich im Zwerchfell oder allgemeiner in der Brust Auch der noos ist in der Brust lokalisiert doch ist er anscheinend immateriell gedacht 76 Der psyche weist Homer keinen bestimmten Sitz im Korper zu Sie ist Voraussetzung des Lebens fur Tiere ebenso wie fur Menschen In der Odyssee entweicht bei der Schlachtung eines Schweins dessen psyche 77 doch ob sie in die Unterwelt gelangt erfahrt man nicht Hesiod und Pindar erwahnen die psyche der Schlange 78 Bedeutungswandel in der nachhomerischen Zeit Bearbeiten Der Gott Hermes sitzend als Seelenbegleiter Psychopompos mit einer Seele die er in die Unterwelt begleiten wird Weissgrundige Lekythos des Phiale Malers aus der Mitte des 5 Jahrhunderts v Chr In poetischen und philosophischen Texten des 6 und 5 Jahrhunderts burgerte sich ein neuer erweiterter Begriff von psyche ein der den Bedeutungsgehalt von thymos mit einschloss Fur den Lyriker Anakreon spielten sich die erotischen Empfindungen in der psyche ab bei Pindar war sie Tragerin moralischer Eigenschaften Auch in der Tragodie trat die Seele in einem moralischen Kontext auf bei Sophokles konnte sie daher als schlecht bezeichnet werden 79 Die alte Grundbedeutung belebendes Prinzip im Korper war weiterhin gelaufig beseelt empsychos zu sein bedeutete lebendig zu sein doch daneben war die Seele nun auch fur das Gefuhlsleben zustandig und stellte Uberlegungen an 80 Die philosophisch religiosen Bewegungen der Orphiker und der Pythagoreer erweiterten das archaische Konzept einer den Leichnam verlassenden psyche Sie bauten es zu Lehren aus in denen die Seele als unsterblich galt und mehr oder weniger detaillierte Aussagen uber ihr Schicksal nach dem Tod gemacht wurden In diesen Stromungen sowie auch bei Empedokles und in der Lyrik bei Pindar machten sich in markantem Gegensatz zu Homer optimistische Annahmen uber die nachtodliche Zukunft der Seele geltend Sie kann diesen Konzepten zufolge unter bestimmten Voraussetzungen insbesondere indem sie sich von Schuld reinigt Zugang zur Gotterwelt gewinnen und gottlich werden oder ihre eigene ursprungliche gottliche Natur wiedererlangen 81 Seelenwanderung Bearbeiten In manchen Kreisen Orphiker Pythagoreer Empedokles wurde die Unsterblichkeitslehre mit der Vorstellung der Seelenwanderung verbunden und damit die Annahme einer naturlichen Bindung der Seele an einen bestimmten Korper aufgegeben Der Seele wurde ein eigenstandiges Dasein schon vor der Entstehung des Korpers und damit eine zuvor unbekannte Autonomie zugesprochen Die fruheste namentlich bekannte Personlichkeit die sich zur Seelenwanderung bekannte war der um 583 geborene Pherekydes von Syros dessen Schrift uber die Gotter allerdings nicht erhalten ist 82 Sein etwas jungerer Zeitgenosse und angeblicher Schuler Pythagoras verbreitete diese Lehre im griechisch besiedelten Suditalien seine Prominenz verschaffte ihr in weiten Kreisen Bekanntheit Die fruhen Pythagoreer meinten dass die Seelen der Menschen auch in Tierleiber eingehen sie gingen davon aus dass zwischen menschlichen und tierischen Seelen kein Wesensunterschied bestehe 83 Naturphilosophisches Verstandnis der fruhen Vorsokratiker Bearbeiten Die als Vorsokratiker bezeichneten fruhen Denker setzten sich unter naturphilosophischen Gesichtspunkten mit der Seele auseinander Bei ihnen erscheint die psyche als Bewegungsprinzip des sich selbst und anderes Bewegenden In diesem Sinne hielt Thales ausser den Lebewesen auch den Magneten und wegen der elektrischen Anziehung den Bernstein fur beseelt nicht jedoch wie ihm irrtumlich unterstellt wurde sonstige Gegenstande 84 Anaxagoras sah im universalen nous Geist die Bewegungsursache und den Herrscher aller Dinge einschliesslich der beseelten den Angaben des Aristoteles zufolge unterschied er nicht klar zwischen dem nous und der psyche die er ebenfalls als Beweger bezeichnete Er beschrieb den nous als das feinste und reinste aller Dinge dachte also auch ihn nicht wirklich unstofflich 85 Einige Vorsokratiker fassten die Seele zudem als Wahrnehmungs oder Erkenntnisprinzip auf 86 Die theoretische Beschreibung der Seele als Lebensprinzip bestand dabei uberwiegend in einem reduktiven Physikalismus der die psyche auf etwas Materielles oder Materiellem Ahnliches Feinstoffliches zuruckfuhrte So soll Empedokles gelehrt haben die psyche die er im traditionellen Sinn mit dem physischen Leben verband bestehe aus den vier Elementen 87 Nicht sie sondern ein Wesen das er daimōn nannte war fur ihn die unsterbliche Seele der er die Seelenwanderung zuschrieb Den daimōn dessen Befreiung aus dem Kreislauf von Geburt und Tod er anstrebte bezeichnete er ausdrucklich als einen Gott 88 Als Luft wird die Seele in einem traditionell dem Philosophen Anaximenes zugeschriebenen Fragment bezeichnet das jedoch nach heutigem Forschungsstand von Diogenes von Apollonia stammt 89 Auch Anaximander und Anaxagoras sollen sie fur luftartig gehalten haben 90 Daneben gab es eine von manchen Pythagoreern vertretene vermutlich ursprunglich aus arztlichen Kreisen stammende Vorstellung wonach die Seele eine Harmonie der Korperfunktionen sei Diese Auffassung war mit dem Unsterblichkeitsgedanken unvereinbar 91 Auch in Heraklits Seelenlehre deren Einzelheiten aus den erhaltenen Fragmenten nicht klar hervorgehen hat die psyche eine stoffliche Qualitat Sie bewegt sich zwischen zwei gegensatzlichen Zustanden hin und her von denen der eine feucht oder wassrig der andere trocken ist Wenn sie trocken und damit dem feurigen Vernunftprinzip nahe ist befindet sie sich in ihrer bestmoglichen Verfassung und ist weise Das Ausmass ihrer Verstandigkeit hangt von demjenigen ihrer aktuellen Trockenheit ab Durch Trunkenheit wird sie feucht und busst damit die Fahigkeit des Verstehens ein Setzt sich das wassrige Prinzip ganzlich durch so stirbt die Seele doch erscheint ihr dies nicht als Untergang sondern sie empfindet es als Genuss 92 Somit unterliegt sie ebenso wie der Kosmos als Ganzes unablassigen Umwandlungsprozessen Heraklit hielt sie fur so tiefgrundig dass man ihre Grenzen nicht finden konne 93 Demokrits materialistisches Modell Bearbeiten Demokrit der letzte bedeutende Vorsokratiker erklarte im Rahmen seiner konsequent materialistischen Weltdeutung die Seele als Zusammenballung von kugelformigen glatten Seelenatomen die sich von den ubrigen Atomen durch grossere Beweglichkeit unterscheiden welche sie ihrer Form und ihrer Kleinheit verdanken Die Seelenatome Demokrits sind aber nicht wie in der alteren Forschungsliteratur oft angenommen wurde durch eine feuerartige Qualitat gekennzeichnet Vielmehr sind alle Atome hinsichtlich ihrer materialen Beschaffenheit von gleicher Qualitat sie unterscheiden sich nur durch Grosse Form und Geschwindigkeit Phanomene wie Warme Kalte und Farbe entstehen erst durch die bestandige Bewegung und Interaktion der Atome Die Seelenatome schweben in der Luft durch die Atmung werden sie ihr entnommen und wieder an sie zuruckgegeben Der Tod ist das Ende dieses Stoffwechsels mit ihm zerstreuen sich die Seelenatome des Verstorbenen Eine Unsterblichkeit der Seele ist in diesem System undenkbar Korper und Seele schutzen einander durch ihre Verbindung vor der ihnen standig drohenden Auflosung Die Seele ist eine atomare Struktur deren Bestandteile die Seelenatome standig ausgetauscht werden sie verfluchtigen sich fortlaufend und werden durch neu eingeatmete Seelenatome ersetzt Wahrend des Lebens sind die Seelenatome im ganzen Korper verbreitet und setzen die Korperatome in Bewegung Auch alle mentalen Phanomene sind durch Bewegungen konzentrierter Massen von Seelenatomen mechanisch erklarbar Wahrnehmung geschieht dadurch dass sich von den Objekten Atome ablosen und in Form von Bildchen eidola in alle Richtungen ausstromen diese Abbilder der Objekte dringen ins Auge ein und vermitteln dem Wahrnehmenden so deren Gestalten Auch das ethische Verhalten und das Wohlbefinden der Person sind von den Atombewegungen verursacht Zu heftige Atombewegungen bedeuten schadliche seelische Erschutterungen Gemutsruhe und eine pragmatische Haltung entsprechen relativer Stabilitat der atomaren Strukturen 94 Sokrates und Platon Bearbeiten Buste des Sokrates romische Marmorkopie aus dem 1 Jahrhundert eines wahrscheinlich von Lysipp geschaffenen griechischen Bronze Originals heute im Louvre In der von Platon uberlieferten Fassung der Verteidigungsrede seines Lehrers Sokrates 95 469 399 tritt der Gedanke in den Vordergrund dass die Sorge um die Seele epimeleia tes psyches eine vorrangige Aufgabe sei Das Wohlergehen der Seele erscheint mit der Einsichtsfahigkeit des Menschen und seinem Zugang zur Wahrheit verknupft Bester Mann schamst du dich nicht fur Geld zwar zu sorgen wie du dessen aufs meiste erlangst und fur Ruhm und Ehre fur Einsicht aber und Wahrheit und fur deine Seele dass sie sich aufs beste befinde sorgst du nicht und hieran willst du nicht denken Apologie 29d e Fur Platon 428 7 348 7 der in seinen Werken seine Gedanken Sokrates in den Mund zu legen pflegt ist die Seele immateriell und unsterblich sie existiert unabhangig vom Korper also schon vor dessen Entstehung Daraus ergibt sich ein konsequenter anthropologischer Dualismus Seele und Korper sind nach ihrer Beschaffenheit und nach ihrem Schicksal vollig verschieden Ihr vorubergehendes Zusammentreten und Zusammenwirken ist somit nur zeitweilig bedeutsam ihre Trennung erstrebenswert der Korper ist Grab der Seele 96 Sokrates und Platon setzen die Seele sowohl ethisch als auch kognitiv mit der Person gleich Da allein die Seele eine Zukunft uber den Tod hinaus hat kommt es nur auf ihre Forderung und ihr Wohlergehen an Wegen ihrer Gottahnlichkeit als unsterbliches Wesen steht es ihr zu uber den verganglichen Korper zu herrschen 97 In mehreren Mythen beschreibt Platon das Leben der Seele im Jenseits das Seelengericht und die Seelenwanderung Dabei verknupft er das Schicksal der Seele mit ihren ethischen Entscheidungen 98 Mit folgenden Uberlegungen will Platon seine Auffassung plausibel machen Fur die gesamte Natur gilt dass entgegengesetzte Dinge auseinander entstehen und ineinander ubergehen darin besteht das Werden und der Kreislauf der Natur der ihren Fortbestand gewahrleistet Solche Gegensatze sind auch Leben und Totsein Sterben und Wiederaufleben Der Entwicklung die zum Lebensende hinfuhrt entspricht daher eine gegenlaufige die vom Tod zu einem Wiederaufleben fuhrt Das bedeutet Wiedergeburt Seelenwanderung 99 Die Seele ist in der Lage sinnlich nicht wahrnehmbare Erkenntnisgegenstande Ideen wie das Gerechte das Schone oder das Gute zu erfassen Sie wird von ihrer eigenen Natur angetrieben ihr Interesse darauf zu richten Das zeigt ihre Wesensverwandtschaft mit dem wonach sie strebt Die Ideen existieren jenseits der Verganglichkeit und unabhangig von einzelnen Sinnesobjekten Ware die Seele selbst verganglich so hatte sie keinen Zugang zum Unverganglichen 100 Das Lernen ist eine Aktivitat der Seele Es besteht nicht darin dass die Seele etwas Neues und Fremdes von aussen aufnimmt sondern darin dass sie sich etwa durch einen Anstoss von einem Lehrer an ein Wissen erinnert das sie eigentlich bereits zuvor besessen hat uber das sie aber bis zu diesem Zeitpunkt nicht bewusst hat verfugen konnen Dieses Wissen die Kenntnis der Ideen und aller Dinge hat sie aus ihrem vorgeburtlichen Dasein mitgebracht Sie hat es an einem uberhimmlischen Ort erworben hinzu kommen ihre Erfahrungen aus ihren fruheren Erdenleben und aus der Unterwelt Durch Wiedererinnerung Anamnesis macht sie sich das verschuttete Wissen verfugbar 101 Die Einzeldinge bewegen sich zwar zwischen den Gegensatzen hin und her aber die Gegenpole selbst bleiben sich immer gleich Die Seele ist ein solcher Pol denn sie ist das Leben in uns Daher ist sie todlos sterben kann nur etwas Belebtes nicht das Leben selbst 102 Im Unterschied zu allen Objekten deren Bewegungen von aussen verursacht werden und mit dem Wegfall des ausseren Verursachers aufhoren bewegt die Seele sich selbst und bewegt auch anderes Die Eigenschaft als erste Bewegungsursache von sich aus Bewegung bewirken zu konnen gehort zu ihrer Natur und ist ein Definitionsmerkmal Diese Eigenschaft kommt ihr daher nicht nur in einem bestimmten Zeitraum zu sondern ist ohne Anfang und Ende Als erster Ursprung aller Bewegung hat die Selbstbewegung keinen Ursprung in der Welt des Werdens und Vergehens die eine solche Fahigkeit nicht besitzt und nicht aus sich hervorbringen kann Daher ist die Seele als Trager dieser Fahigkeit ewig 103 Zu jedem Ding gehoren fordernde und schadigende Faktoren zu letzteren zahlt beispielsweise fur das Auge eine Augenkrankheit fur das Eisen Rost Fur die Seele ist das Ubel das sie schadigt Ungerechtigkeit ein durch Unwissenheit bedingtes Handeln gegen die eigene Natur Bei einem ungerechten Menschen zeigt sich dass seine Bosheit seine Seele nicht zerstort wie eine Krankheit den Korper Das Korperubel kann den Korper zerstoren das Seelenubel kann die Seele nicht zerstoren Also ist die Seele nicht zerstorbar 104 Buste Platons romische Kopie des griechischen Originals von Silanion heute in der Munchener Glyptothek Die inneren Konflikte der Menschen erklart Platon damit dass die Seele aus wesensverschiedenen Teilen bestehe einem vernunftbegabten logistikon mit Sitz im Gehirn einem triebhaften begehrenden epithymetikon mit Sitz im Unterleib und einem muthaften thymoeides mit Sitz in der Brust Der muthafte Seelenteil ordnet sich leicht der Vernunft unter der begehrende neigt dazu sich ihr zu widersetzen 105 Dafur verwendet Platon das Bild eines Pferdewagens die Vernunft hat als Wagenlenker ein Zweigespann von zwei verschiedenartigen Rossen Wille und Begehren zu lenken und dabei das schlechte Ross das Begehren zu bandigen damit jeder Seelenteil die ihm zukommende Funktion in rechter Weise erfullt 106 Die naturgemasse Ordnung ist dann gegeben wenn die Vernunft die sinnlichen Begierden zugelt welche sie von ihren wesentlichen Aufgaben ablenken und wenn sie bei ihrer Wahrheitssuche vom Immaterielle der absolut zuverlassigen Ideenwelt ausgeht und den irrtumsanfalligen Sinneswahrnehmungen misstraut 107 Die Funktionen sind nicht strikt aufgeteilt vielmehr hat jeder Seelenteil eine ihm eigene Form des Begehrens und verfugt uber eine kognitive Fahigkeit Daher konnen auch die nichtrationalen Teile eigene Meinungen oder zumindest Vorstellungen bilden 108 Durch die sehr unterschiedliche Beschaffenheit ihrer Teile ist die Seele uneinheitlich Dennoch bildet sie nach Platons ursprunglichem Konzept insofern eine Einheit als alle Seelenteile an der Unsterblichkeit und an der jenseitigen Existenz der Seele teilhaben Im Spatwerk jedoch fasst Platon die beiden niederen Seelenteile als vergangliche Hinzufugungen zur unsterblichen Vernunftseele auf 109 Durch diese Verselbstandigung der Vernunftseele entsteht ein dreiteiliges trichotomes Menschenbild der Mensch ist aus der Vernunftseele dem nichtrationalen Seelenbereich und dem Korper zusammengesetzt die Person ist die Vernunftseele 110 Da Platon jede selbstandige Bewegung als Beweis fur Beseeltheit betrachtet halt er nicht nur Menschen Tiere und Pflanzen sondern auch die Gestirne fur beseelt Auch dem Kosmos als Ganzem schreibt er dieses Merkmal zu er bezeichnet ihn als ein von der Weltseele beseeltes Lebewesen Die vernunftbegabte Weltseele ist nach seiner Darstellung vom Demiurgen geschaffen 111 Auch die Einzelseelen nennt er an verschiedenen Stellen etwas Entstandenes Wenn man diese Aussage wortlich im zeitlichen Sinne versteht widerspricht sie dem Prinzip der Anfangslosigkeit des Unverganglichen Schon fur die antiken Interpreten stellte sich daher die Frage was genau mit geworden gegonen gemeint ist Meist deuteten sie wohl mit Recht die Erschaffung des Kosmos bzw der Weltseele im Sinne einer metaphorischen Redewendung die auf eine ontologische Hierarchie hinweisen soll und nicht im wortlichen Sinne einer Entstehung zu einem bestimmten Zeitpunkt aufzufassen ist Demnach ist die Seele uberzeitlich aber ontologisch ist sie etwas Abgeleitetes 112 Im Dialog Phaidros beschreibt Platon die Seele als geflugelt Nach dem Verlust ihrer Flugel sinke sie zur Erde hinab und nehme einen irdischen Korper an Wenn ein Mensch philosophiere konnten seiner Seele neue Flugel wachsen uber die sie in der Todesstunde verfuge 113 Aristoteles Bearbeiten Buste des Aristoteles romische Marmorkopie nach einem griechischen Bronzeoriginal des Lysipp aus dem spateren 4 Jahrhundert v Chr heute im Palazzo Altemps Die Seelenlehre des Aristoteles ist in seinem Werk Uber die Seele Peri psyches lateinisch De anima dargelegt ferner aussert er sich daruber in seinen kleinen naturphilosophischen Schriften Parva naturalia Die Abhandlung Uber die Seele bietet auch eine Fulle wertvoller Informationen uber die Seelenvorstellungen der Vorsokratiker In seiner Jugendzeit schrieb Aristoteles den Dialog Eudemos oder Uber die Seele der bis auf Fragmente verloren ist Aristoteles erortert und kritisiert die Auffassungen fruherer Philosophen insbesondere diejenige Platons und prasentiert seine eigene 114 Er definiert die Seele als die erste Entelechie Aktualitat Verwirklichung Vollendung eines naturlichen Korpers der potentiell Leben hat einen solchen Korper bezeichnet er als organisch 115 Die Feststellung dass der Korper potentiell Leben hat besagt dass er von sich aus nur zum Belebtsein geeignet ist dass die Belebung tatsachlich verwirklicht wird ergibt sich durch die Seele Die Seele kann nicht unabhangig vom Korper existieren Sie ist seine Form und daher nicht von ihm trennbar 116 Mit der ersten Wirklichkeit der Seele spricht Aristoteles ihre Grundtatigkeit an die auch im Schlaf nicht aussetzt Die Grundtatigkeit halt den Organismus zusammen und bewirkt dass er nicht zerfallt 117 Sie unterscheidet sich von den Tatigkeiten einzelner seelischer Aspekte die den verschiedenen Seelenvermogen entsprechen nach deren Vorkommen Aristoteles das Leben klassifiziert Die grundlegenden vegetativen Seelenvermogen Ernahrung Wachstum und Fortpflanzung kommen allem Leben zu Wahrnehmung Fortbewegung und Strebevermogen nur den Tieren und dem Menschen Nur dem Menschen ist das Denken eigen 118 Die Besonderheit des Menschen seine fur die Denktatigkeit zustandige Instanz ist der Geist nous Der nous ist zwar als Moglichkeit als moglicher Intellekt griechisch nous pathetikos oder nous dynamei lateinisch intellectus possibilis in der Seele angelegt als bewirkender Intellekt spater lateinisch intellectus agens genannt ist er jedoch eine vom Korper und auch von der Seele unabhangige Substanz die von aussen hinzutritt und erst dadurch aus der Moglichkeit des menschlichen Denkens eine Wirklichkeit macht 119 So entsteht die menschliche Denkseele noetikḗ psychḗ oder speziell unter dem Aspekt ihrer diskursiven Aktivitat dianoetikḗ psychḗ Sie kann alle Formen in sich aufnehmen Ihre Erkenntnisse gewinnt sie nicht wie bei Platon durch Wiedererinnerung sondern aus den Objekten der Sinneswahrnehmung indem sie abstrahiert Die Sinneswahrnehmungen und die Emotionen darunter Affekte die auch korperlich stark hervortreten Zorn ist etwa begleitet von einem Sieden des Blutes und des Warmen um das Herz herum 120 sind Phanomene der Sinnenseele to aisthetikon oder aisthetikḗ psychḗ lateinisch anima sensitiva 121 Fur Aristoteles ist die Seele ein immaterielles Formprinzip der Lebewesen Ursache der Bewegung aber selbst unbewegt Er lokalisiert sie beim Menschen und den hoheren Tierarten hinsichtlich aller ihrer Funktionen im Herz 122 Sie steuert alle Lebensvorgange uber die Lebenswarme die im gesamten Korper vorhanden ist Die Seele wird durch die Zeugung an die Nachkommen weitergegeben sie ist bereits im Samen anwesend Die Existenz von Korper und Seele einschliesslich des moglichen Intellekts endet fur Aristoteles mit dem Tod Der aktive Intellekt hingegen ist und bleibt vom physischen Organismus getrennt und ist daher von dessen Tod nicht betroffen er ist leidensunfahig und unverganglich 123 Daraus leitet Aristoteles jedoch keine individuelle Unsterblichkeit der einzelnen Person ab Stoiker Bearbeiten Die Stoa eine im spaten 4 vorchristlichen Jahrhundert gegrundete Philosophenschule entwickelte ihre Seelenvorstellung von einem materialistischen Ansatz aus Eine Hauptquelle zur altstoischen Seelenlehre sind Auszuge aus einem verlorenen Werk des Chrysippos von Soloi das den Titel Uber die Seele trug Chrysippos war das dritte Schuloberhaupt der Stoa Seine Lehre ist eine Weiterentwicklung derjenigen des Schulgrunders Zenon von Kition Die Stoiker betrachteten im Gegensatz zu Platonikern und Peripatetikern die Seele als korperlich feinstofflich Nach der stoischen Lehre ist die ganze Welt der sinnlich wahrnehmbaren Materie von einer feuerartigen Substanz dem pneuma durchzogen Schon Zenon von Kition nahm eine vernunftbegabte feurige Weltseele an die er pneuma nannte 124 Die Seele eines irdischen Lebewesens psyche ist in ihrer Gesamtheit eine spezielle Erscheinungsform des pneuma Die Einzelseele von Mensch und Tier entsteht zwischen Zeugung und Geburt indem sich das relativ dichte pneuma in die feinere Qualitat der psyche umwandelt dieser Prozess wird mit der Geburt abgeschlossen 125 Pflanzen haben keine psyche ihr Leben basiert auf einer anderen Art von pneuma 126 Die Seele durchdringt den ganzen Korper bewahrt dabei aber stets ihre eigene Identitat Im Tod trennt sie sich vom Korper Sie uberlebt zwar nach der altstoischen Lehre zumindest bei manchen Menschen diese Trennung ist jedoch nicht unsterblich sondern lost sich zu einem spateren Zeitpunkt auf Eine Unterwelt als Totenreich gibt es nicht denn die Seele kann wegen ihrer relativen Leichtigkeit nur emporsteigen 127 Die menschliche Seele hat als Besonderheit einen herrschenden Teil hegemonikon der die Tatigkeiten des Intellekts ausfuhrt Sein Sitz ist nach der Mehrheitsmeinung der Stoiker im Herzen Vom hegemonikon gehen auch alle emotionalen Antriebe und uberhaupt jede psychische Aktivitat aus Dort werden alle Eindrucke aufgenommen und gedeutet Neben dem hegemonikon gibt es sieben untergeordnete Teile bzw Funktionen die funf Sinne das Sprachvermogen und das Fortpflanzungsvermogen Im Rahmen dieser materiellen Seelentheorie deuteten die Stoiker die Wechselwirkung zwischen der Seele und dem Korper physikalistisch Sie fuhrten sie darauf zuruck dass die Seele sich anspanne und entspanne und damit auf den Korper Druck ausube worauf sie dessen Widerstand als Gegendruck registriere Auf diesem Effekt beruhe die Selbstwahrnehmung des Individuums 128 Die fruhen Stoiker verwarfen die platonische Annahme verschiedenartiger Seelenteile mit unterschiedlichen oder gegensatzlichen teils irrationalen Neigungen Sie stellten ihr die Uberzeugung entgegen der herrschende intellektuelle Teil der Seele das hegemonikon sei die einheitliche Instanz die alle Entscheidungen falle Unerwunschte und schadliche Gefuhlsregungen erklarten sie als Fehlfunktionen des hegemonikon die von seinen falschen Einschatzungen herruhrten und insbesondere in Uberschreitung der Grenzen des Angemessenen bestunden So wurde das gesamte Gefuhlsleben auf rationale Vorgange in der Seele zuruckgefuhrt Was als emotionaler Konflikt erscheint ist demnach nur Ausdruck eines Schwankens der Vernunft in der Frage welcher Vorstellung sie zustimmen soll Daraus zogen die Stoiker die Konsequenz den Tieren mentale Funktionen weitgehend abzusprechen 129 Diese altstoischen Lehren verbreiteten sich in der radikalen von Chrysippos stammenden Version wurden aber schon in der mittleren Periode der Stoa erheblich abgewandelt So lehrte Panaitios von Rhodos im 2 Jahrhundert v Chr dass die Seele mit dem Korper sterbe Sein Schuler Poseidonios vertrat die Existenz der Seele vor der Entstehung des Korpers und ihre Fortdauer nach dem Tod hielt aber an ihrer Verganglichkeit fest Er sprach ihr eine irrationale Komponente zu In der jungeren Stoa der romischen Kaiserzeit vermieden Seneca 65 und Mark Aurel 180 eine eindeutige Festlegung hinsichtlich der Frage was beim Tod aus der Seele wird doch stand auch fur diese Stoiker fest dass ein allfalliges Fortbestehen der korperlosen Seele zeitlich begrenzt und Unverganglichkeit auszuschliessen ist 130 Epikureer Bearbeiten Epikur 342 341 271 270 fasste im Rahmen seines konsequenten Atomismus auch die Seele als materiellen Bestandteil des physischen Organismus auf er hielt sie fur einen Korper innerhalb des Korpers Daher gehort in seiner Philosophie die Seelenkunde zur Physik Er verglich die Seelenmaterie mit Wind und Hitze und meinte dass sie sich uber den gesamten Korper verteile Von der grobstofflichen Materie unterscheide sich die seelische durch ihre feinere Beschaffenheit Der romische Epikureer Lukrez beschrieb sie als eine Mischung von warmeartigen luftartigen und windartigen Atomen sowie einer vierten Atomart welche die Ubermittlung von Sinneswahrnehmungen an den Verstand ermogliche Diese Atome seien glatt rund und besonders klein und daher beweglicher als diejenigen der sonstigen Materie Dies erklare die Geschwindigkeit der Gedanken Als den Ort der psychischen Aktivitat bezeichnete Lukrez die Brust Wenn der Tod eintritt lost sich nach der epikureischen Lehre die Seele auf da ihre atomaren Bestandteile sich schnell zerstreuen Der Zusammenhalt der Seelenmaterie ist nur durch deren Anwesenheit im Korper moglich Die Wahrnehmung geschieht dadurch dass sich von den Wahrnehmungsobjekten standig Atome ablosen die der Struktur ihrer Herkunftsobjekte entsprechen und daher deren Abbilder sind Sie stromen in alle Richtungen und erreichen so auch die wahrnehmende Seele in der sie entsprechende Eindrucke erzeugen Somit setzt jede mentale Veranderung eine atomare voraus Den durchgangigen Determinismus der aus einem solchen Weltbild abgeleitet werden kann lehnte Epikur jedoch ab er schrieb den Atomen geringfugige nicht determinierte Abweichungen von den Bahnen zu denen sie nach physikalischer Gesetzmassigkeit folgen mussten und schaffte damit Raum fur die Vorstellung dass es einen Zufall gibt 131 Mittel und Neuplatoniker Bearbeiten Der einflussreiche Mittelplatoniker Numenios und die Neuplatoniker forderten eine Ruckkehr zur ursprunglichen Lehre Platons wobei sie die Kosmologie und die Seelenlehre betonten Im Neuplatonismus wurde der platonische Grundsatz das philosophische Leben als Vorbereitung auf den Tod das heisst auf ein nachtodliches Dasein der Seele aufzufassen besonders akzentuiert In der Spatantike stand die religiose Dimension des Platonismus im Vordergrund Der Neuplatonismus prasentierte sich als seelenbezogener Erlosungsweg und konkurrierte als solcher mit dem Christentum Die Praexistenz und Unsterblichkeit der Seele und die Seelenwanderung sowie das Ziel der Befreiung von der Materie waren Kernpunkte der neuplatonischen Philosophie ebenso wie die Herkunft der Seele aus der immateriellen gottlichen Welt und die Moglichkeit ihrer Ruckkehr in diese Heimat In manchen Einzelheiten gingen die Meinungen der Neuplatoniker allerdings auseinander Plotin hielt an der pythagoreischen auch von Platon vertretenen Auffassung fest dass tierische und menschliche Seelen von Natur aus wesensgleich seien Aus seiner Sicht sind die Unterschiede zwischen Menschen Tieren und Pflanzen nur Ausserlichkeiten die mit der Verschiedenheit ihrer Korperhullen zusammenhangen sie spiegeln den jeweiligen zeitbedingten Zustand der Seelen Konsequenterweise behauptete er sogar die menschlichen Seelen seien von Natur aus den Gottern gleich 132 Im Gegensatz dazu lehrten Iamblichos von Chalkis Syrianos und die anderen spaten Neuplatoniker die Menschenseele sei ihrer Natur nach von den Seelen der vernunftlosen Lebewesen verschieden und inkarniere sich daher nur in menschlichen Korpern 133 Iamblichos verwarf auch die Lehre Plotins nach der die Seele wahrend ihres Aufenthalts im Korper standig mit der intelligiblen Welt verbunden ist da ihr oberster Teil immer dort weilt Diese Annahme hielt er fur unvereinbar mit der Erfahrung dass die Seele im Korper Ungluck erlebt Auch Proklos lehnte diese Auffassung Plotins ab 134 Auch das platonische Konzept der Weltseele bauten die Mittel und Neuplatoniker aus So betrachtete Plotin die Weltseele als dritthochste Hypostase im hierarchischen Aufbau der Gesamtwirklichkeit Sie steht in Plotins Modell unterhalb des Einen und des aus dem Einen hervorgegangenen nous der Weltvernunft Die Weltseele ist aus dem nous entstanden was aber nicht in zeitlichem Sinn zu verstehen ist sondern metaphorisch im Sinn einer uberzeitlichen ontologischen Ordnung Sie gehort der intelligiblen Welt als deren unterster Teil an Unmittelbar darunter beginnt die sinnlich wahrnehmbare Welt die Welt des Werdens und Vergehens auf welche die Weltseele einwirkt Nach Plotins Uberzeugung umfasst die Weltseele alle Einzelseelen Das Weltall ist ein einheitliches von ihr beseeltes Lebewesen woraus sich die Verbundenheit aller seiner Teile miteinander ergibt 135 Mythologie und Kunst Bearbeiten Amor und Psyche romische Kopie einer hellenistischen Skulptur Kapitolinische Museen Rom In der Mythologie ist Psyche erst im 2 Jahrhundert literarisch belegt als Hauptfigur in der Erzahlung Amor und Psyche des romischen Schriftstellers Apuleius 136 Dort erscheint Psyche als sterbliche Konigstochter die von ihrem Gemahl dem Gott Amor verlassen wird Erst nachdem sie gefahrliche Aufgaben bewaltigt hat darunter einen Abstieg in die Unterwelt kann sie wieder mit ihm vereint werden und wird unter die Unsterblichen aufgenommen Ob das Hauptanliegen des Autors phantasievolle humoristische Unterhaltung war oder ein religioses an den Himmelsflug der Seele in Platons Phaidros anknupfendes Lauterungsmotiv wobei Psyche als Allegorie der menschlichen Seele aufzufassen ware wird in der Literaturwissenschaft kontrovers diskutiert 137 Das Motiv der Verbindung von Amor und Psyche ist allerdings weit alter In der griechischen bildenden Kunst kommen Madchen mit Vogelflugeln spater auch Schmetterlingsflugeln die wohl als Psyche Darstellungen anzusehen sind an der Seite von ebenfalls geflugelten Amor Gestalten schon seit dem 5 Jahrhundert v Chr vor Gelegentlich erscheint auf Gemalden in Pompeji Psyche mit Fledermausflugeln in Anknupfung an eine Stelle in der Odyssee 138 wo die Seelen der Toten mit Fledermausen verglichen werden Beliebt waren in der Antike Abbildungen der Seele als Seelenvogel oder Schmetterling vor allem als Nachtfalter Vasenmaler stellten die Seele oft als eidōlon dar als kleine geflugelte oder ungeflugelte meist in der Luft flatternde oder durch die Luft eilende Gestalt eines Verstorbenen 139 Mitunter findet sich in Kunst und Literatur auch das Motiv der Seele in Schlangengestalt 140 so berichtet Porphyrios in seiner Biographie Plotins 141 uber den Tod des Philosophen Da kroch eine Schlange unter der Bettstatt hindurch auf der er lag und schlupfte in ein Loch in der Wand und er gab seinen Geist auf Offensichtlich ist hier die Seelenschlange gemeint Die Frage nach dem Sitz der Seele Bearbeiten Schon in der Antike wurde versucht den Sitz der Seele im Korper zu ermitteln und auch einzelne psychische Funktionen zu lokalisieren Heraklit verglich die Seele mit einer Spinne die in der Mitte ihres Netzes sitzt und sobald eine Fliege einen der Faden zerreisst schnell herzueilt als wurde ihr der Schaden im Netz Schmerz bereiten So wie die Spinne begebe sich die Seele wenn ein Korperteil verletzt sei schleunig dorthin als ware ihr die Verletzung des Korpers unertraglich 142 Aristoteles hielt das Gehirn fur blutlos 143 und meinte daher es konne fur die Verarbeitung der Sinneswahrnehmungen keine Rolle spielen 144 Er nahm an dass alle Nerven von Sinnesorganen und Haut zum Herzen fuhrten und dieses der Sitz der Seele und der Sinnesempfindungen sei 145 Im Zeitalter des Hellenismus gingen die Meinungen uber den Ort des Steuerungszentrums hegemonikon der mentalen Vorgange auseinander die Lokalisierung im Herzen wurde von einem grossen Teil der Gelehrten vertreten wahrend andere fur das Gehirn pladierten Schon im 3 Jahrhundert v Chr untersuchte der Anatom Herophilos von Chalkedon die vier Hirnventrikel er vermutete das wichtigste Steuerungszentrum im vierten hintersten Ventrikel 146 Ein Hauptvertreter der Gehirnhypothese war der beruhmte Arzt Galenos 2 Jahrhundert der anatomisch argumentierte Er meinte zwar dass die Seele sich im Gehirn befinde ortete sie aber nicht im Ventrikelsystem und wies die einzelnen Verstandestatigkeiten nicht bestimmten Hirnbereichen zu Diese Zuweisung ist erst im spaten vierten Jahrhundert bezeugt Poseidonios von Byzanz Nemesios von Emesa 147 Nemesios bezeichnete die beiden vorderen Ventrikel als die Organe die fur die Auswertung der Sinneswahrnehmungen und das Vorstellungsvermogen phantastikon zustandig sind den mittleren als Organ des Denkvermogens dianoetikon und den hintersten als Organ des Gedachtnisses mnemoneutikon Er argumentierte man konne dies bei Schadigungen einzelner Ventrikel erkennen die jeweils zur Storung oder zum Verlust der zugehorigen mentalen Funktionen fuhren und erklarte damit auch unterschiedliche psychische Krankheiten 148 Judentum Bearbeiten Antike Bearbeiten In der hebraischen Bibel dem Tanach stellen Seele und Korper Aspekte des als Einheit aufgefassten Menschen dar Die den Korper belebende Kraft in religionswissenschaftlicher Terminologie die Korperseele oder Vitalseele heisst im biblischen Hebraisch nefesch נפש neschama oder auch ru ach רוח Alle drei Begriffe bezeichnen ursprunglich den Atem Weder nefesch noch neschama noch ru ach ist etwas spezifisch Menschliches die drei Ausdrucke werden auch fur Tiere verwendet 149 Neschama Bearbeiten Neschama hebraisch נ ש מ ה ist der Lebensatem den laut dem Buch Genesis 150 Gott seinem aus Erde geformten Geschopf Adam in die Nase einblies womit er ihn zu einem lebendigen Wesen nefesch machte Die konkrete Grundbedeutung von nefesch ist Atem und Atemweg Kehle sowie wegen des Fehlens einer begrifflichen Unterscheidung zwischen Luft und Speiserohre auch Gurgel Schlund Daher bezeichnet das Wort auch die Quelle des mit der Nahrungsaufnahme verbundenen Verlangens Hunger und Durst Appetit und Gier und in erweitertem Sinne auch den Sitz von sonstigem Begehren von Leidenschaften und Gefuhlen wie Rachedurst Sehnen und Zuneigung 151 Nefesch Bearbeiten Nefesch hebraisch נ פ ש naefaes ist als der belebende Atem die Lebenskraft die den Menschen beim Tode verlasst 152 und das Leben das bedroht riskiert oder ausgeloscht wird 153 Im weitesten Sinne steht nefesch auch fur den gesamten Menschen mit Einbeziehung des Korpers und bedeutet dann Person auch beim Zahlen von Personen 154 Der Mensch hat nicht eine nefesch sondern er ist sie und lebt als nefesch Daher wird nefesch auch als Ersatz fur ein Pronomen verwendet etwa in der Bedeutung von jemand 155 Der Gott JHWH hat eine nefesch bei der er schwort 156 Sie kommt im Tanach einundzwanzigmal vor allerdings nicht in allen seinen Teilen 157 Der physische Trager der Lebenskraft ist das Blut 158 Ob das Wort nefesch sogar Leichnam bedeuten konnte ist strittig 159 Jedenfalls ist die in alteren deutschen Ubersetzungen des Tanach ubliche Wiedergabe mit Seele unpassend 160 Der Tanach schreibt nefesch weder eine Existenz vor der Entstehung des Korpers noch Unsterblichkeit zu und nefesch tritt nirgends losgelost vom Korper auf 161 Ru ach Bearbeiten Ru ach hebraisch רו ח ruaḥ verbindet die Bedeutungen Atem Wind und Geist 162 Zu den einschlagigen hebraischen Ausdrucken gehort ferner das Wort leb Herz Es bezeichnet neben dem physischen Organ auch die Lebenskraft den Sitz der intellektuellen Fahigkeiten und der Gefuhle des Willens und der Entschlusse und im weitesten Sinne die ganze Person 163 Hellenistisches Judentum Bearbeiten Teile des spaten insbesondere des hellenistischen Judentums kannten eine Fortexistenz des Menschen nach seinem irdischen Tode die fur einen Teil der Autoren mit einer leiblichen Auferstehung verbunden sein musste wahrend andere an eine vom Korper losgeloste Seele dachten 164 Es wurde ein Weltgericht beschrieben in welchem die Toten nach ihren Werken gerichtet werden 165 In den Schriften aus der Zeit des Zweiten Tempels und im Judentum der Diaspora vor und nach der Zerstorung des Tempels im Jahre 70 n Chr bestanden widerspruchliche Vorstellungen nebeneinander Die rabbinischen Theologen vertraten sehr unterschiedliche Ansichten Einerseits wurde die Seele weiterhin mit dem Leben oder der Person gleichgesetzt andererseits ubernahmen griechisch beeinflusste gebildete Juden aus dem Platonismus und den philosophischen Stromungen des Hellenismus die Auffassung der Seele als eines eigenstandigen unabhangig vom Korper existierenden Wesens Unter ihnen war die Ansicht verbreitet die Seele sei himmlischer Herkunft der Leib irdischen Ursprungs Die Essener nahmen nach dem Bericht des judischen Geschichtsschreibers Flavius Josephus 166 eine unsterbliche feinstoffliche Seele an die im Korper wie in einem Gefangnis lebt und beim Tode befreit wird Die Pharisaer glaubten an eine Auferstehung die Sadduzaer hingegen bestritten Unsterblichkeit und Auferstehung Der im fruhen 1 Jahrhundert tatige stark vom Platonismus beeinflusste Philosoph Philon von Alexandrien meinte die Vernunftseele sei zwar fur ein ewiges Leben bestimmt doch seien manche Seelen nicht in der Lage diese Bestimmung zu erfullen Die Unsterblichkeit komme nicht von Natur aus allen Seelen zu sondern sei die Belohnung fur richtiges Verhalten wahrend des irdischen Lebens Nur den Tugendhaften sei die Ewigkeit beschieden fur schlechte Menschen sei der Tod des Korpers mit Ausloschung ihrer Seelen verbunden 167 Bei amoraischen Gelehrten kam die Annahme der Praexistenz der Seele hinzu Um 300 n Chr lehrte Rabbi Levi Gott habe sich mit den Seelen beraten bevor er sein Schopfungswerk ausfuhrte 168 Mittelalter und Neuzeit Bearbeiten In der mittelalterlichen judischen Philosophie setzte sich seit dem 9 und 10 Jahrhundert Saadja ben Josef Gaon Isaak Israeli unter dem pragenden Einfluss des Platonismus nunmehr einschliesslich des Neuplatonismus der spater auch indirekt uber Avicenna rezipiert wurde die Uberzeugung von der Unsterblichkeit der Seele durch die Saadja mit einem betonten Auferstehungsglauben verband Fur die Unsterblichkeit pladierten insbesondere judische Neuplatoniker des 11 und 12 Jahrhunderts wie Solomon ibn Gabirol Avicebron Bachja ben Josef ibn Paquda Abraham bar Chijja und Abraham ben Meir ibn Ezra Allerdings verstanden manche judische Philosophen des Mittelalters unter Unsterblichkeit nicht eine individuelle Fortexistenz sondern ein Aufgehen der Seelen der Verstorbenen in der geistigen Welt Dabei gingen sie davon aus dass die Materie als Individuationsprinzip mit dem Tode wegfalle und die einzelne Seele ihr auf diesem Prinzip basierendes separates Dasein ohne den Korper nicht fortsetzen konne 169 Die Seele die Saadja noch fur feinstofflich gehalten hatte wurde seit dem Hochmittelalter allgemein als unkorperliche Substanz aufgefasst man betonte ihren rationalen Aspekt Schwierigkeiten bereitete die Unsterblichkeitsidee den Aristotelikern des 12 Jahrhunderts Abraham ibn Daud Abraham ben David Halevi und Maimonides Mosche ben Maimon die die Seele in aristotelischem Sinne als Form des Korpers betrachteten Wahrend Abraham ibn Daud meinte dass die Seele mit dem Korper entstehe aber in der Unsterblichkeitsfrage der platonischen Auffassung folgte unterschied Maimonides zwischen einer angeborenen sterblichen Seele und einer erworbenen den Korper uberdauernden Vernunftseele Anscheinend glaubte Maimonides dass die Vernunftseele im Jenseits nicht ein separates Individuum bleibe sondern im gottlichen aktiven Intellekt aufgehe 170 doch vermied er es dies klar zu formulieren 171 Noch starker als bei den mittelalterlichen judischen Philosophen machte sich die neuplatonische Denkweise in der Kabbala bemerkbar Dort wurde die Praexistenz der Seele und die Seelenwanderung hebraisch gilgul gelehrt Nach einer im Buch Bahir dargestellten Tradition gibt es eine feste Zahl von praexistenten Seelen Anfanglich waren sie alle an einem guf genannten Ort versammelt der Statte der Seelen die auf ihren Eintritt in einen Korper warten Da laufend Menschen geboren werden entleert sich der guf im Lauf der Zeit bis schliesslich die Geschichte durch vollige Entleerung des guf ihr Ende erreichen wird Allerdings verzogert sich dieser Prozess durch die Sunde denn unreine Seelen mussen zu ihrer Lauterung die Seelenwanderung durchmachen 172 In kabbalistischem Schrifttum kommt die Seelenwanderung seit dem 12 Jahrhundert vor Insbesondere in der von Isaak Luria 1534 1572 begrundeten lurianischen Kabbala einer in der Folgezeit einflussreichen Stromung spielt sie eine wichtige Rolle 173 Christentum Bearbeiten Neues Testament Bearbeiten Im Neuen Testament kommt der griechische Begriff psyxh psyche vor der in alteren Bibelubersetzungen mit Seele wiedergegeben wird Schon in der Septuaginta der von judischen Gelehrten angefertigten griechischen Tanach Ubersetzung war der hebraische Begriff נפש nefesch mit psyche ubersetzt worden 174 In den Evangelien ist an den meisten Stellen wo von psyche die Rede ist Leben im Sinne von nefesch gemeint speziell zur Bezeichnung der Eigenschaft eines bestimmten Individuums Mensch oder Tier lebendig zu sein Dahinter steht die traditionelle Vorstellung eines mit dem Atem verbundenen in der Kehle lokalisierten Lebensorgans 175 In diesem Sinne ist davon die Rede dass die psyche als das Leben einer Person bedroht ist Mt 2 20 LUT etwa durch Mangel an Nahrung Mt 6 25 LUT Lk 12 22f LUT oder dass sie entzogen wird Lk 12 20 LUT und verloren wird Mk 8 35 37 LUT Die psyche ist der Sitz und Ausgangspunkt des Denkens Fuhlens und Wollens 176 In den neueren Bibelubersetzungen wird psyche nicht mit Seele sondern mit Leben Mensch oder einem Personalpronomen ubersetzt 177 Dieser ganzheitlichen Auffassung vom Menschen entspricht die schon im Urchristentum vorhandene Vorstellung einer leiblichen Auferstehung und einer leib seelischen Einheit bei den Auferstandenen im Jenseits Die Auferstehung Jesu wird als Wiederaufnehmen der zuvor hingegebenen psyche verstanden Joh 10 17f LUT Andere Stellen zeigen jedoch dass das neutestamentliche Verhaltnis von Leib und Seele kompliziert ist Der Begriff psyche ist unscharf an manchen Stellen wohl mehrdeutig die Ubergange zwischen seinen Bedeutungen sind fliessend 178 Erkennbar ist ein Bedeutungswandel Die Sprachentwicklung spiegelt das Aufkommen dualistischer Vorstellungen von Leib und Seele in der Anthropologie des hellenistischen Judentums Die psyche im Sinne des neuen hellenistisch gepragten Sprachgebrauchs existiert anders als die alttestamentliche nefesch unabhangig vom Leib und kann nicht getotet werden Mt 10 28 LUT siehe auch Offb 6 9 LUT und Offb 20 4 LUT Sie wird als ein dem Leib gegenuberstehender Teil des Menschen aufgefasst Diese Bedeutungsverschiebung lasst sich durch den Einfluss philosophischer Konzepte griechischen Ursprungs erklaren 179 Nach 1 Petr 3 19f LUT begab sich Jesus anscheinend zwischen seinem Tod und seiner Auferstehung also ohne seinen Leib zu im Kerker gefangenen Geistern die zur Zeit der Sintflut ungehorsam gewesen waren und predigte ihnen Mit Geistern griechisch pneumasin sind hier vermutlich Seelen gemeint die den Tod ihrer Korper uberlebt haben und sich in der Unterwelt Scheol aufhalten die Aussage wird traditionell und auch in neuerer Fachliteratur auf die Hollenfahrt Christi bezogen die Interpretation der schwierigen Stelle ist allerdings strittig 180 Dass den Toten also korperlosen Seelen verstorbener Menschen das Evangelium verkundet worden sei wird in 1 Petr 4 6 LUT mitgeteilt 181 In Offb 6 9 11 LUT sieht der Visionar die Seelen psychas derer die geschlachtet worden waren und hort sie mit lauter Stimme rufen Hier wird die Vorstellung einer Wahrnehmungs und Handlungsfahigkeit der Seelen die nach der Vernichtung ihrer Korper weiterhin leben vorausgesetzt Der Apostel Paulus verwendet den Begriff psyche in seinen Briefen nur elfmal und vermeidet ihn bei Aussagen uber das Leben nach dem Tode Seine Seelenvorstellung ist teils von judischem Denken teils von der griechischen Philosophie und ihrer Terminologie gepragt 182 Epoche der Kirchenvater Bearbeiten Die Apologeten des 2 Jahrhunderts setzten sich im Rahmen ihrer Verteidigung des Christentums auch mit den damals verbreiteten philosophischen Auffassungen uber die Seele auseinander Sie nahmen zwar wie die Platoniker und alle spateren Kirchenvater eine Fortexistenz der Seele bzw des Geistes nach dem Tode an bestanden aber wegen der Auferstehungslehre auf einer Verbindung von Leib und Seele auch im Jenseits einer fur Platoniker ausgeschlossenen Vorstellung Justin der Martyrer verwarf die platonische Lehre wonach die Seele von Natur aus unsterblich ist er meinte sie sei ihrer eigenen Natur nach verganglich und nur durch Gottes Willen unsterblich 183 Tatian bezeichnete die Seele als zusammengesetzt Er unterschied zwischen einer von Natur aus sterblichen Seele psyche welche auch Tiere haben denen er sogar Verstand zusprach und einem unsterblichen Geist pneuma des Menschen 184 In der Schrift Uber die Auferstehung der Toten aus dem 2 Jahrhundert die vielleicht von Athenagoras von Athen stammt 185 wird behauptet die Auferstehung des Leibes und seine Wiedervereinigung mit der Seele sei notwendig Der Argumentation des Autors zufolge wurde die menschliche Natur als solche aufgehoben wenn die Seele allein fortbestunde Die Verbindung der Seele mit dem Korper ware zwecklos wenn sie auf die Dauer des irdischen Lebens beschrankt bliebe Diese Moglichkeit sei auszuschliessen denn unter Gottes Werken und Gaben konne nichts Unnutzes sein Daher musse auch die Verbindung der beiden Bestandteile des Menschen sinnvoll und somit auf Dauerhaftigkeit angelegt sein 186 Auch Bischof Irenaus von Lyon der sich in der zweiten Halfte des 2 Jahrhunderts als theologischer Schriftsteller betatigte nahm zum nachtodlichen Schicksal der Seele Stellung Er lehrte dass nach dem Tode des Korpers die Seele dessen Merkmale und Form behalte 187 und sich in die Unterwelt Hades begeben musse die sie erst zur Zeit der kunftigen Auferstehung verlassen werde Bei der Auferstehung erhalte sie wiederum ihren Leib 188 Irenaus bekampfte die christlichen Gnostiker darunter die Karpokratianer die die Seele fur praexistent hielten und eine Seelenwanderung annahmen 189 Er meinte der naturliche Mensch sei aus Leib und Seele zusammengesetzt der vollkommene Mensch hingegen sei dreiteilig da der Geist Gottes in seine Seele eintrete und sich mit ihr verbinde 190 Tertullian nach 220 der sich scharf gegen die griechische Philosophie wandte verfasste eine Schrift Uber die Seele Er betrachtete die Seele als materiell feinstofflich licht und luftartig und schrieb ihr eine Gestalt zu die derjenigen des Korpers entspreche Dabei argumentierte er dass die Seele keine Auswirkungen korperlicher Zustande erleben konnte wenn sie nicht selbst korperlich ware Nach seiner Ansicht ist sie von Natur aus unsterblich und hinsichtlich ihrer Substanz einfach einheitlich er lehnte also die Idee von Seelenteilen ab 191 Tertullian meinte dass die Seele des Kindes bei der Zeugung aus dem Samen des Vaters hervorgehe wie ein Spross aus einer Pflanze und daher jede Menschenseele ein Zweig aus Adams Seele sei Durch diese Ubertragung elterlicher Seelensubstanz auf das Kind erklarte er die Vererbung geistiger Eigenschaften und die damals noch nicht so bezeichnete Erbsunde 192 Diese Lehre der Traduzianismus von lateinisch tradux Spross eine Form des Generatianismus fand als Erklarung fur die Erbsunde manche Befurworter wurde aber spater von der katholischen Kirche verworfen Clemens von Alexandria 215 oder 221 war stark von der platonischen und der stoischen Denkweise beeinflusst Er hielt die Seele zwar fur feinstofflich im Unterschied zu Tertullian bezeichnete er sie jedoch als relativ unkorperlich 193 Er unterschied zwei Seelenteile das pneuma hegemonikon regierender Geist Vernunftseele und einen niederen vernunftlosen Teil Wahrnehmung emotionale und vegetative Funktionen daneben verwendete er gelegentlich auch ein auf stoischen Ideen fussendes Schema mit zehn Seelenteilen Fur den vernunftlosen Seelenteil nahm er Fortpflanzung im Sinne des Generatianismus an die Vernunftseele trete dann hinzu 194 Wie auch andere Kirchenvater meinte Clemens die Seele warte im Hades auf die Auferstehung des Leibes 195 Ein Schuler des Clemens war Origenes um 253 254 Nach seiner Argumentation muss die Seele das heisst ihr geistiger Teil oder Aspekt unkorperlich sein denn sonst konnte sie Unsichtbares und Unkorperliches nicht erkennen und auch nicht uber ein Gedachtnis verfugen auch musste ihr wenn sie korperlich ware eine bestimmte sinnlich wahrnehmbare Substanz als Objekt zugeordnet sein so wie den korperlichen Sinnen 196 Origenes nahm eine Praexistenz der Seele an Spater wurde ihm von gegnerischer Seite unterstellt er habe auch die Seelenwanderung gelehrt Er vertrat eine trichotome dreiteilige Anthropologie wonach der Mensch aus einer Dreiheit besteht Korper Seele und Lebensgeist ausserdem erwog er die Moglichkeit dass im Menschen zwei Seelen sind eine praexistente himmlische und daneben eine niedere irdische die bei der Zeugung entsteht diese Frage liess er offen 197 Laktanz wohl 325 vertrat als erster klar und nachdrucklich den Kreatianismus die dem Traduzianismus entgegengesetzte Lehre 198 die sich spater in der katholischen Kirche ganzlich durchgesetzt hat Der Kreatianismus besagt dass die Seele weder vor der Zeugung bereits in einer geistigen Welt existiert noch durch die Fortpflanzung von den Eltern empfangen wird sondern zum Zeitpunkt der Empfangnis unmittelbar von Gott geschaffen und in den sich bildenden Korper eingefugt wird Auch Hieronymus trat fur den Kreatianismus ein 199 Augustinus 430 hingegen schwankte da er fur den Kreatianismus einerseits Verstandnis aufbrachte andererseits aber nicht in der Lage war eine solche Erschaffung der Seelen mit der Erbsunde zu vereinbaren 200 Er vertrat die Einheit der Seele gegen die platonische Lehre von den Seelenteilen nahm aber innerhalb der Seele eine Stufung in Anlehnung an die aristotelischen Tradition vor rationale Seele Seelenfunktion mit Geist mens und Willen irrationale Seelenfunktion mit Trieb Sinneswahrnehmung und Gedachtnis und nur lebende vegetative Seelenfunktion Eingehend bemuhte sich Augustinus um einen Nachweis der Unkorperlichkeit und Immaterialitat der Seele 201 Eine dreiteilige Anthropologie mit soma psyche und nous Korper Seele und Geist vertrat im spaten 4 Jahrhundert der Bischof Apollinaris von Laodicea wobei er sich auf eine Paulus Stelle berief 202 Seine Anwendung dieser Lehre auf die Christologie wonach Christus eine menschliche psyche hat an die Stelle des menschlichen nous bei ihm jedoch der gottliche logos tritt wurde spater von der Kirche verurteilt Mittelalter Bearbeiten Die Seele eines sterbenden Mannes wird beim Verlassen des Korpers von einem Damon bedroht ein Engel bietet ihr Schutz Zeichnung in einer Ars moriendi aus England 14 Jahrhundert Die katholische Seelenlehre des Mittelalters orientierte sich jahrhundertelang an den Kirchenvatern vor allem an Augustinus dessen Ansichten in dem popularen Traktat De statu animae Uber die Beschaffenheit der Seele des Kirchenschriftstellers Claudianus Mamertus 5 Jahrhundert und in der aus dem 6 Jahrhundert stammenden Schrift Cassiodors De anima Uber die Seele zusammengefasst waren Der Einfluss der platonischen Denkweise machte sich sowohl durch Augustinus als auch durch die ebenfalls sehr geschatzten theologischen Werke des spatantiken Neuplatonikers Pseudo Dionysius Areopagita geltend Hinzu kam der seit dem 11 Jahrhundert in lateinischer Ubersetzung vorliegende spatantike Traktat Uber die Natur des Menschen des Bischofs Nemesios von Emesa der fur die Betrachtung der Seele unter anthropologischem Gesichtspunkt eine wichtige Rolle spielte Nemesios trat fur die Praexistenz der Seele ein Als Anhanger der platonischen Auffassung die der Seele ein eigenstandiges Dasein zuschreibt bekampfte er die aristotelische Lehre von der Seele als Entelechie des Leibes 203 Besonders stark vom Platonismus beeinflusst war der irische Philosoph Johannes Scottus Eriugena 9 Jahrhundert der meinte dass der Mensch nicht einen Intellekt habe sondern sein wahres und hochstes Wesen nichts anderes als der Intellekt sei 204 Die menschliche Seele betrachtete Eriugena als einen Aspekt der Weltseele 205 Auch im 12 Jahrhundert griffen einige Theologen insbesondere Abaelard Wilhelm von Conches und Thierry von Chartres die platonische Idee einer Weltseele auf Sie identifizierten die Weltseele mit dem Heiligen Geist Diese Auffassung erregte allerdings Anstoss und wurde auf Betreiben Bernhards von Clairvaux von der Kirche verurteilt daraufhin gaben Abaelard und Wilhelm von Conches sie auf 206 Andere Theologen des 12 Jahrhunderts wie Robert von Melun und der einflussreiche Augustiner Chorherr Hugo von St Viktor meinten dass das Personsein des Menschen allein der Seele zukomme und diese daher der eigentliche Mensch sei 207 Die Gegenposition wonach nicht die Seele sondern nur der Mensch als Person bezeichnet werden kann vertraten Gilbert von Poitiers Gilbertus Porretanus und seine Schuler 208 dieser Standpunkt setzte sich schliesslich durch Die meisten Theologen waren damals der Meinung die Unsterblichkeit der Seele sei philosophisch nicht beweisbar und nur aus der biblischen Offenbarung abzuleiten 209 Die Vorherrschaft der platonischen Seelenauffassung endete nachdem die im 12 Jahrhundert von Jakob von Venedig angefertigte lateinische Ubersetzung von Aristoteles Schrift De anima Uber die Seele im fruhen 13 Jahrhundert in Gelehrtenkreisen allgemein bekannt geworden war Dieses Werk wurde zusammen mit dem ausfuhrlichen Kommentar des Averroes eifrig studiert und oft kommentiert ebenso wie andere Schriften des Aristoteles wurde es an den Universitaten ein grundlegendes Lehrbuch 210 Der aristotelische Grundsatz dass die Seele die Entelechie des Korpers ist und das Verhaltnis der beiden dasjenige von Form und Materie ist und die Lehre von den drei Seelenteilen intellektive sensitive und vegetative Seele im Menschen waren die Basis der Uberlegungen und Diskussionen der spatmittelalterlichen Magister den Rahmen ihrer anthropologischen Erkenntnisbemuhungen bildeten generell die Terminologie und die Definitionen des Aristoteles Ein schwieriges oft erortertes Problem bestand in der Aufgabe das aristotelische Seelenverstandnis mit dem Unsterblichkeitskonzept zu vereinbaren auf das auch die Aristoteliker aus theologischen Grunden nicht verzichten wollten Dabei ging es um die Frage ob die Seele eine wesenhaft selbstandige Substanz ist ein hoc aliquid dieses Etwas das die vollstandige Natur einer Spezies in sich tragt wie die platonisch denkenden Gelehrten meinten oder ob sie im Sinne der von Aristoteles gegebenen Definition als Form des Korpers nur Teil eines solchen hoc aliquid namlich des Menschen ist 211 Die erstere Auffassung vertraten zahlreiche Theologen und Philosophen in teils radikaleren teils gemassigten Varianten teils nur hinsichtlich der intellektiven Seele Roger Bacon teils auch hinsichtlich der sensitiven Seele der Tiere und der vegetativen der Pflanzen Galfrid von Aspall Daraus wurde mitunter ausdrucklich die Konsequenz gezogen im Sinne der neuplatonischen Tradition die Seele als zusammengesetzt aus Form und geistiger Materie materia spiritualis aufzufassen und damit ihre Eigenstandigkeit gegenuber dem Korper zu untermauern Roger Bacon Bonaventura 212 Die aristotelische Gegenposition vertrat der Dominikaner Thomas von Aquin so konsequent wie es bei Berucksichtigung der Unsterblichkeitslehre moglich war Er stellte die Behauptung auf die Seele sei die einzige Form des Korpers anima unica forma corporis womit er die Zusammengehorigkeit von Seele und Korper unterstrich Dieser Satz wurde ein Kernbestandteil des von ihm begrundeten Thomismus Die gegenteilige Position wonach es im Menschen eine Mehrzahl von Formen gibt und der Korper unabhangig von der Seele eine eigene Form forma corporeitatis hat wurde insbesondere von Franziskanern vertreten darunter Bonaventura und Johannes Duns Scotus 213 Von einer Lehrmeinung des Augustinus ausgehend meinten manche Philosophen die Seele sei fur sich selbst ein unmittelbar zugangliches Erkenntnisobjekt daher sei die zuverlassigste Erkenntnis die sie besitzen konne die intuitive Selbsterkenntnis Uber diese verfuge sie ohne Hilfe eines von anderswoher empfangenen Erkenntnisbildes Der gegenteiligen streng aristotelischen Sichtweise zufolge die Thomas von Aquin vertrat gelangt die Seele nur indirekt zur Selbsterkenntnis namlich durch einen Akt der sich auf ein ausseres Erkenntnisobjekt richtet dadurch erhalt sie ein Erkenntnisbild und die Erkenntnisgewinnung geschieht diskursiv und reflexiv durch Ruckwendung der Seele auf sich selbst 214 Hinsichtlich des Verhaltnisses der Seele zur Aussenwelt wurde kontrovers diskutiert inwieweit die Seele gemass einer beruhmten Feststellung des Aristoteles 215 in gewisser Weise alles Seiende sei Diese Aussage wurde im Sinne des Aristoteles damit begrundet dass die Seele fahig sei die Erkenntnisbilder alles Erkennbaren aufzunehmen und in sich zu tragen Ferner wurde behauptet die Seele verfuge uber angeborene Erkenntnisbilder der Aussenweltobjekte Uberdies wurde angefuhrt es bestehe eine Ahnlichkeits oder Analogiebeziehung zwischen der Seele und den Aussenweltobjekten insofern umfasse die Seele als Mikrokosmos den Makrokosmos die gesamte Wirklichkeit da sie ihn abbilde Eine solche Realentsprechung oder Analogie zwischen der Seele und dem gesamten Kosmos war die starke Variante der Mikrokosmos Theorie die schwache Variante liess die Theorie nur in gewisser Weise gelten 216 Turbulent verliefen die Auseinandersetzungen um den Averroismus Der muslimische Philosoph Averroes der als Aristoteles Kommentator in der katholischen Welt viel Beachtung fand hatte an Aristoteles anknupfend gelehrt dass es nur einen einzigen universellen Intellekt gebe und daher in allen Menschen ein und derselbe Intellekt tatig sei und die Erkenntnis herbeifuhre Damit wurde das individuelle Fortleben der vernunftbegabten Seele nach dem Tode in Zweifel gezogen was zu heftigen Reaktionen mancher Theologen und der kirchlichen Obrigkeit fuhrte Ausserdem war in averroistisch beeinflussten Kreisen die Uberzeugung verbreitet die Tatigkeit des Intellekts sei das Merkmal das den Menschen zum Menschen mache und daher sei das philosophische Leben die Vollendung des Menschseins wer den Intellekt vernachlassige konne nur in einem uneigentlichen Sinne aequivoce Mensch genannt werden Auch Albert der Grosse betonte der Mensch sei seinem Wesen nach identisch mit dem was das Vorzuglichste in ihm sei namlich dem Intellekt homo solus intellectus Dagegen wurde jedoch eingewendet dass nach Aristoteles die Korpermaterie zur Wesens und Begriffsbestimmung des Menschen gehort Besonders Thomas von Aquin bekampfte die Gleichsetzung des Menschen als Art oder auch als Individuum mit der Seele die Formulierung dass der Mensch Intellekt sei akzeptierte er nur in einer stark abgeschwachten Auslegung 217 Wahrend eine Verstorbene begraben wird kampfen ein Engel und ein Damon um ihre Seele Buchmalerei in einem Stundenbuch aus dem spaten 15 Jahrhundert Intensiv wurden im Spatmittelalter Fragen diskutiert die sich auf die Rolle des moglichen und des tatigen Intellekts und das Verhaltnis des Intellekts zur Seele oder die Funktion des Intellekts in der Seele bezogen An neuplatonische Ideen anknupfend fasste Dietrich von Freiberg den tatigen Intellekt als Seelengrund auf also nicht als Potenz der Seele sondern als begrundenden Ursprung ihres Wesens Dieses Konzept wurde von Meister Eckhart abgewandelt Er betonte dass der Seelengrund oder das Seelenfunklein nicht der tatige Intellekt und nicht etwas an der Seele aliquid animae sei sondern etwas in der Seele aliquid in anima Dieses Funklein sei in gewisser Hinsicht geschaffen in anderer wesentlicherer Hinsicht ungeschaffen und unerschaffbar und damit zur Gotteserkenntnis befahigt welche allem Geschaffenen prinzipiell verschlossen bleibe weil Gott ungeschaffen und damit von allem Geschaffenen absolut verschieden sei 218 Ein weiterer Themenbereich dem die spatmittelalterlichen Philosophen im Anschluss an Aristoteles viel Beachtung schenkten war die Beschaffenheit der Tierseele also die Frage nach den mentalen Fahigkeiten der Tiere Gelehrigkeit Vorstellungskraft Gedachtnis zweckmassiges Handeln Verstandigung uber innere Zustande durch Lautausserungen deren Bedeutung erfasst wird Den Tieren wurde anstelle des menschlichen Verstandes eine Einschatzungskraft virtus aestimativa der sensitiven Seele zugeschrieben mit der beispielsweise ein Schaf den Wolf auch dann als Feind erkennt wenn es noch nie zuvor einen Wolf gesehen hat und mit der die Tiere wissen welche Nahrung fur sie bekommlich ist Diskutiert wurde inwieweit diese Fahigkeit der Tierseele als verstandesahnlich einzustufen ist Eine weitere Frage war ob bei Tieren eine freie Wahlentscheidung vorkommt In diesem Zusammenhang richtete sich das Interesse auch auf die mentalen Eigenschaften angenommener Mittelwesen oder Zwischenstufen zwischen Mensch und Tier zu denen manche Gelehrte wie Albert der Grosse die Pygmaen zahlten 219 Die faktische Gleichsetzung der Person mit der Seele fand in Begriffen wie Seelenheil salus animae und Seelsorge cura animarum Ausdruck Das Gebet fur das Heil der armen Seelen Verstorbener im Fegefeuer war in der Volksfrommigkeit verwurzelt Es wurde eifrig betrieben und bildete insbesondere eine wichtige Aufgabe der Monche die diesen Gebetsdienst im Rahmen der Liturgie vollzogen Zur allgemeinen Furbitte fur die Seelen im Fegefeuer wurde der Gedenktag Allerseelen eingefuhrt der in der katholischen Kirche alljahrlich am 2 November begangen wird Neuzeit Bearbeiten Ein Engel holt die entweichende Seele eines Sterbenden Holzschnitt aus dem fruhen 16 Jahrhundert Seelen Verstorbener auf dem Olgemalde Der Aufstieg in das himmlische Paradies von Hieronymus Bosch 1516 Palazzo Ducale Venedig In der Neuzeit ist die Seelenlehre der Kirchenvater in ihren Grundzugen sowohl auf katholischer als auch auf evangelischer Seite bis in die Moderne vorherrschend geblieben wenngleich es in der evangelischen Theologie schon in der Reformationszeit zur Neuinterpretation einzelner Aspekte kam Nachdem aristotelisch und averroistisch orientierte Philosophen Argumente gegen die herkommliche Unsterblichkeitslehre vorgebracht hatten reagierte die katholische Kirche auf dem Funften Laterankonzil mit einer dogmatischen Definition die am 19 Dezember 1513 von den Konzilsvatern beschlossen wurde In der Bulle Apostolici regiminis schrieb das Konzil die individuelle Unsterblichkeit der menschlichen Seele als verbindliche Glaubenswahrheit fest Der Konzilstext druckte die Uberzeugung aus es handle sich um eine nicht nur geoffenbarte sondern auch auf naturlichem Wege mittels der Vernunft einsehbare Tatsache gegenteilige Meinungen seien nicht nur theologisch sondern auch philosophisch unhaltbar 220 Ein namhafter Vertreter der Gegenmeinung war der Philosoph Pietro Pomponazzi 1462 1525 der lehrte die Unsterblichkeit der Seele sei eine blosse Glaubenswahrheit und philosophisch nicht bewiesen 221 Die lehramtliche Festlegung des Funften Laterankonzils ist noch heute ein fester Bestandteil der katholischen Dogmatik Auch hinsichtlich der Entstehung der Seele und ihrer Verbindung mit dem Korper steht die katholische Kirche in der antiken und mittelalterlichen Tradition So stellte Papst Pius XII 1950 in der Enzyklika Humani generis fest Dass namlich die Seelen unmittelbar von Gott geschaffen werden heisst uns der katholische Glaube festzuhalten 222 Damit wendet sich die Kirche gegen den Traduzianismus der annimmt die Seele des Kindes werde diesem bei der Zeugung aus den Seelen der Eltern mitgeteilt indem ein Teil der elterlichen Seelensubstanz durch den korperlichen Samen auf das Kind ubergehe Die traditionelle Lehre wurde 2005 im Katechismus der Katholischen Kirche bekraftigt Die Geistseele kommt nicht von den Eltern sondern ist unmittelbar von Gott geschaffen sie ist unsterblich Sie geht nicht zugrunde wenn sie sich im Tod vom Leibe trennt 223 Auf evangelischer Seite wandte sich Martin Luther gegen die aristotelische Bestreitung der Unsterblichkeit der Seele 224 Er lehnte aber auch das Dogma des Funften Laterankonzils nachdrucklich ab Ihm missfiel die Vorstellung des Thomismus und der Konzilsvater die Seele werde unabhangig vom Leib erschaffen und diesem dann eingegossen Eine solche Anthropologie kann nach Luthers Meinung die erbsundliche Verdorbenheit des ganzen Menschen nicht erklaren Daher nahm er an die Seele werde nicht von aussen her in den Leib hineingestossen sondern Gott wirke sie von innen heraus durch seinen belebenden Atemhauch und sein allmachtiges Wort 225 Anderer Meinung war der Reformator Johannes Calvin der eine stark platonisch gepragte Seelenlehre vertrat und den Korper als Gefangnis der Seele bezeichnete Er betrachtete die Seele als immaterielle und unsterbliche Substanz und deutete den Tod als Befreiung der Seele vom Korper und damit auch als Erlosung von den Sunden 226 In der Moderne haben manche evangelische Theologen einen radikalen Bruch mit der herkommlichen Seelenlehre vollzogen indem sie die Existenz der Seele als eigenstandige Substanz und damit auch ihre Trennbarkeit vom Leib und ihre Unsterblichkeit bestritten Ihrer Auffassung nach stirbt die Seele zusammen mit dem Korper da sie mit ihm eine unauflosliche Einheit bildet Die kunftige Auferstehung ist somit nicht eine Wiederverbindung der ununterbrochen fortexistierenden Seele mit dem auferstandenen Korper sondern Auferstehung des ganzen Menschen Diese Lehre ist als Ganztodtheorie bekannt Zu ihren Vertretern zahlen Paul Althaus Karl Barth Emil Brunner Eberhard Jungel Jurgen Moltmann und Oscar Cullmann Die dem Ganztod Konzept zugrundeliegende Denkweise hat auch auf katholischer Seite Zustimmung gefunden insofern sie eine reale Trennung von Leib und Seele verneint Beispielsweise schrieb Johann Baptist Metz 1964 im katholischen Lexikon fur Theologie und Kirche uber den Menschen Die Wirklichkeit seines Leibes ist nichts anderes als seine wirkliche Seele so wie etwa ein Nadelstich mit dem man ein Loch in ein Stuck Papier sticht in seiner Wirklichkeit nur gegeben ist als durchstochenes Papier Seele ist darum immer eine Aussage uber den ganzen Menschen 227 Katholische Theologen die den Gedanken der Ganzheitlichkeit des Menschen betonen meinen der Mensch als Leib Seele Einheit sterbe als ganzer Sie unterscheiden sich aber von den evangelischen Ganztod Befurwortern durch ihre Ansicht der Tod sei nicht als ganzliche Ausloschung zu verstehen Kritiker der Ganztodtheorie bringen vor der Ganztod lasse keine Kontinuitat zwischen dem geschichtlichen und dem auferstandenen Menschen zu Bei einer Auferstehung aus dem Nichts ware der Auferstandene ein neues Subjekt Daher werde eine unsterbliche Seele als Trager der Kontinuitat des menschlichen Ich benotigt 228 Gnosis Bearbeiten Bei den antiken Gnostikern wurde eine Vielzahl von teils christlichen teils nichtchristlichen Heilslehren verkundet Es gab keine einheitliche Seelenvorstellung aller gnostischen Richtungen und insbesondere keine einheitliche Terminologie Die griechisch schreibenden Gnostiker ubernahmen fur ihre Anthropologie gangige Ausdrucke der Platoniker gaben aber dem Begriff psyche eine abgewandelte Bedeutung und schatzten die Seele anders ein Wahrend sich die Platoniker zum Ideal einer von der Vernunft gelenkten Seele bekannten welche die gute gottliche Weltordnung erkenne und sich nach ihr richte war unter den Gnostikern eine wesentlich ungunstigere Bewertung der psyche verbreitet Die Abwertung der psyche hing mit der gnostischen Ablehnung des sinnlich wahrnehmbaren Kosmos zusammen Die Gnostiker unterschieden zwischen der gottlichen Lichtwelt die sie pleroma nannten und dem Bereich der Finsternis dem von der Materie gepragten Diesseits dem sie zu entkommen trachteten Nur den menschlichen Geist pneuma ordneten sie der Lichtwelt zu Unter psyche verstanden viele Gnostiker einen vom Geist verschiedenen zwar immateriellen aber zum Diesseits gehorenden und damit der Materie zugeordneten Teil des Menschen Sie meinten die psyche sei an sich wertlos und konne nur durch ihre Verbindung mit dem pneuma eine gewisse Bedeutung erlangen Im Gegensatz zu den Platonikern die den Hervorgang der Seele aus dem Geist als eine naturgemasse Selbstentfaltung des Geistes deuteten und daher positiv werteten sahen die Gnostiker in der Entstehung des seelischen Bereichs eine bedauerliche Entfremdung des Geistes von sich selbst die ruckgangig zu machen sei Sie strebten nach Erlosung der Geistpartikel die sich im Diesseits verirrt hatten und in den Seelen gebunden seien Nur der Geist nicht die Seele konne erlost werden Allerdings verwendeten manche gnostische Autoren den Begriff psyche synonym zu pneuma oder fassten das Verhaltnis von Seele und Geist anders auf Der einflussreiche Gnostiker Basilides verglich die psyche mit einem Vogel und das pneuma mit dessen Flugeln der Vogel konne ohne Flugel nicht fliegen die Flugel seien ohne Vogel nutzlos 229 Islam Bearbeiten Die fruhe arabische Dichtung bezeichnet mit nafs das Selbst bzw die Person Der Koran verwendet das Wort ebenfalls in diesem Sinn auch fur die Person Gottes aber auch im Sinn von menschliche Seele dabei geht es auch um die psychischen Funktionen insbesondere um unerwunschte Begierden die von der Seele ausgehen und zu zugeln seien Daneben findet sich bei den fruhen Dichtern und im Koran das Wort ruḥ das ursprunglich Atem oder Wind bedeutet und dann religios den Hauch oder Atem den Gott Adam einblast um seinem Korper das Leben zu verleihen Vitalseele Ausserdem bezeichnet ruḥ im Koran auch eine besondere kognitive Qualitat die Gott ausgewahlten Geschopfen verleiht und in ubertragenem Sinne die damit ausgestatteten gottlichen Botschafter 230 Seit der Epoche der Umayyaden wird ruḥ oft gleichbedeutend mit nafs als Bezeichnung fur die menschliche Seele verwendet doch legen manche Autoren Wert auf eine Unterscheidung zwischen diesen Begriffen Im Koran steht dass Gott die Seelen im Schlaf aus den Korpern austreten lasst und danach zuruckschickt 231 Uber ruḥ wird im Koran festgestellt Ar ruḥ gehort zu der Fugung meines Herrn Aber ihr habt nur wenig Wissen erhalten 232 Daraus ergibt sich aus theologischer Sicht dass das Wesen der Seele geheimnisvoll und normaler menschlicher Erkenntnis weitgehend entzogen ist 233 Namhafte muslimische Philosophen wie al Kindi 873 al Farabi 950 und Avicenna 1037 gingen von der aristotelischen Seelenlehre aus waren aber auch von der neuplatonischen Metaphysik beeinflusst Wie fruhere Denker ubernahm Avicenna aus der aristotelischen Tradition den Begriff des aktiven Intellekts und verband ihn mit einer neuplatonischen Emanationslehre welche die Seele auf den Geist Nous zuruckfuhrt Im aktiven Intellekt sah er das universelle Prinzip das dafur sorgt dass der menschliche Intellekt aus Potentialitat zum Akt ubergeht Der aktive Intellekt gibt dem Intellekt des Menschen die intelligiblen Formen ein durch welche Wissen konstituiert wird Die Sinneswahrnehmung kann die Aufnahme der Formen nicht herbeifuhren sie disponiert nur dazu In Avicennas Modell geht die Seele aus dem aktiven Intellekt hervor sie ist immateriell unzerstorbar unsterblich und nicht notwendig an den Korper gebunden Nach seiner Uberzeugung konnte ein Mensch in gesundem Zustand wenn er zeitweilig nichts von seinem Korper wahrnehmen konnte seine eigene Identitat als Selbst oder Seele nicht leugnen auch wenn ihm sonst nichts bekannt ware 234 Der persische Philosoph Rhazes 925 oder 935 fuhrte den Eintritt der Seele in die materielle Welt auf ihre Unwissenheit zuruck Sie habe das Dasein im Korper erleben wollen und Gott habe es ihr nicht verwehrt sondern den verhangnisvollen Schritt zugelassen damit sie aus eigener Erfahrung lernen und schliesslich die unzutragliche Umgebung verlassen konne 235 Der einflussreiche Theologe al Ghazali 1111 meinte der Islam bestatige zwar die Existenz der Seele als einer eigenstandigen Substanz doch handle es sich dabei um eine Glaubenswahrheit und die Philosophen seien nicht in der Lage einen philosophischen Beweis dafur zu erbringen 236 Er hielt die Seele fur eine unkorperliche rein spirituelle Substanz die uber Wissen und Wahrnehmung verfugt 237 Diese Auffassung wurde zwar von manchen Philosophen geteilt hat sich aber nicht in der islamischen Theologie durchsetzen konnen Die traditionell dominierende Ansicht ist die gegenteilige die der prominente Theologe ibn al Qaiyim 1350 am ausfuhrlichsten dargelegt hat In seinem Buch uber die Seele kitab ar ruḥ argumentierte er dass die Seele wenn sie unkorperlich ware keine Beziehung zum Raumlichen und Korperlichen haben konnte Sie sei materiell wenn auch von anderer Beschaffenheit als der physische Korper und stelle einen eigenstandigen Korper dar 238 Nach der Lehre des von al Ghazali beeinflussten Theologen Fachr ad Din ar Razi 1209 ist nafs die unsterbliche individuelle Seele ruḥ eine feinstoffliche Materie im Korper die zwischen nafs und den grobstofflichen Korperorganen vermittelt 239 Hinsichtlich der Praexistenz der Seelen gingen die Meinungen auseinander Nach einer verbreiteten Auffassung die u a der spanische Gelehrte Ibn Hazm 1064 vertrat sind die Seelen aller Menschen schon vor Adam und Eva erschaffen worden sie warten an einem Himmelsort bis sie in einen Embryo eingehaucht werden Andere Theologen nahmen einen spateren Erschaffungszeitpunkt an 240 Unter den Philosophen gab es Anhanger der auf antiker Tradition fussenden Auffassung dass es eine Weltseele an nafsu l kulliyya gebe und die menschlichen Seelen deren Ausfluss seien und an ihr teilhatten Dieser Meinung war schon al Kindi und spater der beruhmte Sufi Ibn ʿArabi 1240 241 Eine Sonderposition nahm der Aristoteliker Averroes 1198 ein der Aristoteles folgend die individuelle Unsterblichkeit verwarf Psyche Wolf von Hoyer 1842 Neue Pinakothek in Munchen Seit dem Mittelalter befassen sich die Theologen vor allem die Sufis und vom Sufismus beeinflusste Autoren mit der Seele in erster Linie unter dem Gesichtspunkt ihrer Triebhaftigkeit Fur die Seele als triebhafte Instanz wird stets die Bezeichnung nafs verwendet Die Triebseele gilt als schlimmster Feind des Menschen da sie ihn mit ihrer Unwissenheit Sprunghaftigkeit und unersattlichen Gier ins Verderben bringe Daher wird gefordert ihr nicht nachzugeben sondern sie zu verachten und streng zu disziplinieren Man soll sie sogar toten was aber nur metaphorisch gemeint ist denn angestrebt wird nicht ihre Vernichtung sondern ihre radikale Umwandlung in mehreren Entwicklungsstufen Im Laufe dieses Prozesses soll sie gelautert werden sich zunehmend von korperlichem Genuss abwenden und sich in den Dienst des Geistes stellen 242 Neuzeitliche Anknupfungen an traditionelle Konzepte Bearbeiten Eine Anknupfung an Seelenvorstellungen antiken Ursprungs ist in der Neuzeit sowohl in religios weltanschaulichem Kontext als auch in der Kunst erfolgt Insbesondere in der Moderne und bis in die Gegenwart sind Einzelpersonen sowie neue religiose oder weltanschauliche Bewegungen und Gemeinschaften mit eigenen Seelenlehren hervorgetreten die sie oft empirisch jedoch subjektiv d h auf der Basis personlicher Erfahrungen begrunden Haufig berufen sich die Vertreter dieser Lehren auf Aussagen einzelner Personen die den Anspruch erheben durch ihre Erfahrungen einen Zugang zu Wissen uber die Seele erlangt zu haben In manchen Fallen wird behauptet den ursprunglichen Verkundern der Lehren seien Neuoffenbarungen von Gott von Christus oder von Boten Gottes oder Geistwesen zuteilgeworden Andere Anhanger neuer Seelenkonzepte fuhren das beanspruchte Wissen auf eine Fahigkeit zu aussersinnlicher Wahrnehmung zuruck Oft wird an traditionelle Seelenvorstellungen angeknupft Wie im Platonismus und der platonisch beeinflussten christlichen Tradition wird die Seele oder zumindest ihr Kern als immaterielle vom Korper trennbare und unvergangliche Substanz beschrieben In der modernen Esoterik sind zahlreiche Konzepte verbreitet die auf dieser Grundannahme basieren Dabei werden auch Begriffe wie Selbst synonym zu Seele verwendet 243 Zum Teil handelt es sich um Weiterentwicklungen von Gedankengut indischen Ursprungs mit entsprechender Terminologie Kunst Bearbeiten Eine Seele wird zum Himmel getragen Olgemalde von William Adolphe Bouguereau 1878 Musee du Perigord Bildende Kunstler haben das Motiv der Seele ikonographisch als Psyche in der Tradition antiker Darstellungen aufgegriffen und neu gestaltet Die Bildhauer Wolf von Hoyer 1806 1873 und Georgios Bonanos 1863 1940 schufen Skulpturen der geflugelten Psyche Die Himmelfahrt der Seele nach dem Tode ist unter anderem auf Gemalden von Antonio Balestra 1666 1740 und William Adolphe Bouguereau 1825 1905 dargestellt Vor allem die Psyche Gestalt aus der antiken Erzahlung von Amor und Psyche hat sich bis in die Moderne in der bildenden Kunst grosser anhaltender Beliebtheit erfreut Neuoffenbarungen Bearbeiten Der schwedische Gelehrte Emanuel Swedenborg 1688 1772 gab an er habe durch gottliche Gnade die Fahigkeit erhalten die geistige Welt wahrzunehmen und mit Engeln und Geistern Gesprache zu fuhren Er identifizierte den Menschen mit der unsterblichen Seele die den Korper nur vorubergehend als Organ nutze Beim Tod trenne sich die Seele vom Korper und gehe in eine andere Welt uber Jakob Lorber 1800 1864 bezeichnete sich als Schreibknecht Gottes der Neuoffenbarungen einer inneren Stimme der Stimme Christi aufgezeichnet habe Er unterschied zwischen dem Leib der als menschengestaltig beschriebenen Seele und dem reinen Geist der in der Seele wohne und zu ihrer Leitung berufen sei Die Aufgabe der Seele sei es sich dem Geistigen zu offnen und sich nach dem Geist zu richten Der Tod befreie die Seele vom Leib Ahnliche Seelenkonzepte in denen der Tod als Trennung der unsterblichen Seele vom Korper aufgefasst wird und die Schicksale der Seelen im Jenseits beschrieben werden finden sich in einer Reihe von Neuoffenbarungen beispielsweise bei Bertha Dudde 1891 1965 244 Theosophie und Anthroposophie Bearbeiten Die Seele des ermordeten Abel steigt zum Himmel Gemalde von Antonio Balestra Verona Museo di Castelvecchio Die Seelenkunde bildet einen wichtigen Bestandteil der von Helena Petrovna Blavatsky 1831 1891 begrundeten Theosophie sowie der von Rudolf Steiner 1861 1925 begrundeten Anthroposophie und des auf Steiners Weltanschauung fussenden Gedankenguts der Christengemeinschaft Blavatsky ging von einer Dualitat des geistigen Menschen aus der aus einer sterblichen und einer unsterblichen Seele bestehe die unsterbliche sei gottlicher Natur und mit dem Nous gleichzusetzen 245 Den Aufenthalt der Seele im Korper betrachtete Blavatsky als Gefangenschaft und Verunreinigung und daher als Ubel Dabei berief sie sich sowohl auf die platonische Tradition als auch auf die buddhistische Deutung des menschlichen Daseins 246 Rudolf Steiner bekampfte die Ansicht der Mensch bestehe aus zwei Teilen Leib und Seele Ihr stellte er die anthroposophische Auffassung entgegen der zufolge eine dreigliedrige Einteilung der menschlichen Wesenheit anzunehmen ist 247 Die drei Glieder seien Korper Seele und Geist Auch die Seele weise eine Dreigliederung auf sie sei aus der Empfindungsseele der Verstandes oder Gemutsseele und der Bewusstseinsseele zusammengesetzt Die Empfindungsseele sei fur die Sinneswahrnehmungen zustandig sie sei auch der Sitz der Triebe Begierden und Willensimpulse Die Verstandes oder Gemutsseele wandle die Affekte der Empfindungsseele in hohere Regungen wie etwa Wohlwollen um Die Bewusstseinsseele sei diejenige seelische Instanz die durch das Denken nach der Erkenntnis einer in ihr selbst gegenwartigen Wahrheit strebe Diese Seelenlehre hat Steiner in zahlreichen Publikationen detailliert dargelegt 248 Spiritismus und Parapsychologie Bearbeiten Die Seele Skulptur von Georgios Bonanos Im Spiritismus wird die Totenbeschworung praktiziert Spiritisten behaupten mit den Geistern Verstorbener kommunizieren zu konnen Die Annahme eines Fortlebens nach dem Tode ist daher die Grundvoraussetzung einer spiritistischen Weltanschauung Zwar ist in der spiritistischen Literatur oft nicht von Seelen sondern von Geistern die Rede doch ist dabei mit Geist ein als unsterblich und vom Korper unabhangig geltender Teil des Menschen gemeint also das was in vielen traditionellen Seelenlehren als Seele oder Geistseele bezeichnet wird Allan Kardec ein fuhrender Theoretiker des Spiritismus verwendete die Begriffe Seele und Geist synonym 249 In der Parapsychologie werden die Phanomene auf die sich die Spiritisten als empirische Grundlage ihrer Theorie berufen unterschiedlich gedeutet Die erorterten Erklarungen zerfallen in mehrere Hauptgruppen wobei zwei Deutungstypen in der Diskussion im Vordergrund stehen die animistische Hypothese und die spiritistische Hypothese oder survival hypothesis Die spiritistische Hypothese besagt es handle sich vermutlich zumindest bei einem Teil der Phanomene tatsachlich um reale Kontakte mit fortlebenden Verstorbenen das heisst je nach Terminologie mit deren Seelen Geistern oder Astralleibern Unter dem Begriff animistische Hypothese werden Deutungen zusammengefasst die alles was nicht mit normaler Informationsubermittlung erklarbar zu sein scheint auf verschiedene Formen von aussersinnlicher Wahrnehmung zuruckfuhren Diese Modelle kommen ohne die Annahme realer Geistwesen aus 250 Verschiedentlich werden Nahtoderfahrungen als Hinweise auf ein Weiterleben der Seele nach dem Tod gedeutet 251 Neuzeitliche Philosophie Psychologie und Anthropologie BearbeitenUnter moderner systematischer Perspektive lassen sich die mit der Thematik der Seele zusammenhangenden philosophischen Fragen zu unterschiedlichen Themenfeldern gruppieren Diese gehoren grosstenteils zu den Gebieten Erkenntnistheorie einschliesslich Wahrnehmungstheorie Philosophie des Geistes und Ontologie Zentral ist das sog Leib Seele Problem oder auch Korper Geist Problem also die Frage wie korperliche und geistige Phanomene zusammenhangen 252 Gefragt wird beispielsweise ob korperlichen und geistigen Phanomenen dieselbe oder eine ontologisch verschiedene Substanz zugrunde liegt und ob es eine wirkliche Interaktion von Uberlegungen und Korperzustanden gibt oder das Bewusstsein blosse Folgewirkung somatischer und insbesondere neuronaler Determinanten ist Das cartesianische Modell und seine Nachwirkung Bearbeiten Rene Descartes Gemalde nach einem Original von Frans Hals aus der zweiten Halfte des 17 Jahrhunderts heute im Louvre Neue Impulse bekam die Debatte in der Neuzeit insbesondere durch die Naturphilosophie und Metaphysik von Rene Descartes 1596 1650 Seine Denkweise wird in Anlehnung an die latinisierte Namensform des Philosophen als cartesianisch bezeichnet Descartes verwarf das traditionelle aristotelische Verstandnis der Seele als Lebensprinzip das Tatigkeiten der Lebewesen wie Ernahrung Bewegung und Sinneswahrnehmung ermoglicht und steuert sowie fur die Affekte zustandig ist Alle Vorgange die nicht nur beim Menschen sondern auch bei Tieren ablaufen hielt er fur seelenlos und rein mechanisch Demnach haben die Tiere keine Seele sondern sind maschinenartig Die Seele identifizierte er ausschliesslich mit dem Geist lateinisch mens dessen Funktion nur das Denken sei Nach Descartes Auffassung hat man streng zwischen der durch ihre raumliche Ausdehnung gekennzeichneten Materie res extensa und der ausdehnungslosen denkenden Seele res cogitans zu unterscheiden Das denkende Subjekt kann sich nur von seiner eigenen Denktatigkeit unmittelbar Gewissheit verschaffen Damit kann es einen Ausgangspunkt der Natur und Welterkenntnis gewinnen Der Korper zu dessen Bereich Descartes die irrationalen Lebensakte zahlt ist ein Teil der Materie und lasst sich vollstandig im Rahmen der Mechanik erklaren wahrend sich die denkende Seele als immaterielle Entitat einer solchen Erklarung entzieht 253 Die Seele ist fur Descartes eine reine unveranderliche Substanz und daher von Natur aus unsterblich Descartes zentrales Argument fur seine dualistische Position wird mit Abwandlungen bis heute in der Philosophie diskutiert 254 Es lautet zunachst konne man sich klar und deutlich vorstellen dass sich das Denken als seelischer Vorgang unabhangig vom Korper vollziehe Alles was man sich klar und deutlich vorstellen konne sei zumindest theoretisch auch moglich es konne von Gott entsprechend eingerichtet worden sein Wenn es zumindest theoretisch moglich sei dass Seele und Korper unabhangig voneinander existieren so musse es sich um verschiedene Entitaten handeln 255 Ein zweites naturphilosophisches Argument besagt dass die Fahigkeit zu sprechen und intelligent zu handeln sich durch die Interaktion physischer Komponenten nach Naturgesetzen nicht erklaren lasse sondern vielmehr etwas Nichtphysisches voraussetze das man mit Recht Seele nennen konne 256 Im Kontext der Debatten des 17 Jahrhunderts uber den aristotelischen Vitalismus der die Seele als Form Individuationsprinzip und Kontrollorgan des Korpers versteht und die cartesianische mechanistische Interpretation die alle Korperfunktionen durch Naturgesetze erklaren will vertrat Anne Conway 1631 1679 eine Sonderposition Sie kritisierte den cartesianischen Dualismus u a mit dem Argument dass er im Widerspruch zu seinen Voraussetzungen lokale und andere Begriffe auf die Seele anwende die nach dualistischem Verstandnis nur fur die Materie angemessen seien Zudem sei im Dualismus die Verbindung von Seele und Korper nicht einsichtig eine Interaktion von Seele und Korper wie z B geistige Kontrolle oder Schmerzempfinden setze voraus dass sie gemeinsame Eigenschaften aufweisen Daher nahm Conway nur eine einzige Substanz im Universum an In ihrem System sind Materie und Geist nicht absolut verschieden sondern zwei Erscheinungsformen der einen Substanz daher konnen sie ineinander ubergehen 257 Die Cambridger Platoniker eine Gruppe von neuplatonisch orientierten englischen Philosophen und Theologen des 17 Jahrhunderts machten die Verteidigung der individuellen Unsterblichkeit der Seele zu einem ihrer Hauptanliegen Dabei wandten sie sich sowohl gegen die Vorstellung eines Aufgehens der Einzelseele in einer umfassenden Einheit als auch gegen das materialistische Konzept eines Endes der Personlichkeit mit dem Tod Gegen den Materialismus brachten sie insbesondere vor eine zureichende mechanische Erklarung der Lebensvorgange und geistigen Prozesse sei nicht moglich Ihre antimechanistische Grundhaltung fuhrte sie auch zur Kritik an der mechanistischen Naturauffassung der Cartesianer Gottfried Wilhelm Leibniz 1646 1716 entwickelte sein Seelenkonzept in Auseinandersetzung mit dem cartesianischen Modell Wie Descartes nahm er immaterielle Seelen an Im Unterschied zu dem franzosischen Philosophen hielt er aber nicht den Gegensatz zwischen Denken und Ausdehnung Materie sondern den Unterschied zwischen der Fahigkeit Vorstellungen zu haben und dem Nichtvorhandensein dieser Fahigkeit fur das wesentliche Kriterium Daher verwarf Leibniz die cartesianische These dass die Tiere Maschinen seien und vertrat die Ansicht dass zumindest manche Tiere eine Seele hatten da sie ein Gedachtnis besassen Er schrieb nicht nur den menschlichen sondern auch den Tierseelen eine individuelle Fortexistenz nach dem Tode zu 258 Immanuel Kant 1724 1804 hielt es fur unmoglich auf theoretischer Ebene die Existenz einer unsterblichen Seele zu beweisen oder zu widerlegen Mit seiner Stellungnahme wandte er sich sowohl gegen die traditionelle auf dem Platonismus fussende Seelenmetaphysik als auch gegen den Cartesianismus Seine Argumentation in der Kritik der reinen Vernunft richtete sich aber nicht gegen die Annahme einer unsterblichen Seele Er bestritt nur ihre Beweisbarkeit und die Wissenschaftlichkeit einer rationalen Psychologie die durch blosse Folgerungen aus etwas unmittelbar Einsichtigem dem Selbstbewusstsein unabhangig von aller Erfahrung Erkenntnis uber die Seele zu gewinnen versucht Die rationale Psychologie sei allein auf dem Satz Ich denke erbaut und diese Grundlage sei zu durftig fur Aussagen uber die Substantialitat und die Eigenschaften der Seele Kant legte dar dass es sich bei den angeblichen Unsterblichkeitsbeweisen um Paralogismen Fehlschlusse handle Aus der Tatsache des Selbstbewusstseins lasse sich nicht wie Descartes meinte eine inhaltliche Selbsterkenntnis der Seele gewinnen Innerhalb der reinen Rationalitat gelange die Selbsterkenntnis nicht uber die Feststellung einer inhaltlich leeren Selbstbeziehung hinaus sobald man aber zu Aussagen uber Zustande und Eigenschaften der Seele ubergehe komme man ohne Erfahrung nicht aus Das Subjekt konne sich in seiner Selbstwahrnehmung nicht als Ding an sich erfassen sondern nur als Erscheinung und wenn es uber sich selbst nachdenke sei der Gegenstand dieses Denkens ein reines Gedankending das von den verschiedenen Varianten der traditionellen Seelenmetaphysik mit einem Ding an sich verwechselt werde Daraus folgerte Kant aber nicht dass der Begriff Seele in der Wissenschaft uberflussig sei Vielmehr hielt er eine empirische Psychologie die eine Naturbeschreibung der Seele liefert fur sinnvoll diese konne allerdings nicht zu einer ontologischen Wesensbeschreibung fuhren 259 Eine empirisch erforschbare Seele schrieb Kant auch den Tieren zu wobei er auf Analogien zwischen Mensch und Tier verwies 260 Unabhangig von seiner Kritik an der rationalen Psychologie bejahte Kant die Annahme dass die menschliche Seele unsterblich sei auf der Grundlage moralphilosophischer Uberlegungen Nach seiner Argumentation handelt es sich dabei um ein Postulat der praktischen Vernunft Unsterblich ist die Seele nicht schon dann wenn sie nach dem Tode leben und fortdauern wird sondern nur dann wenn sie dies ihrer Natur nach muss Letzteres ist anzunehmen wenn man das moralische Subjekt als Wesen versteht dessen Wille durch das moralische Gesetz bestimmt werden kann Ein solches Subjekt strebt notwendigerweise nach dem hochsten Gut das heisst nach einer vollkommenen Sittlichkeit die jedoch in der Sinnenwelt unerreichbar ist Dies erfordert ein Fortschreiten ins Unendliche und damit eine ins Unendliche fortdauernde Existenz Die Erreichbarkeit dessen wonach ein moralisches Wesen notwendigerweise strebt hielt Kant fur eine im Rahmen der praktischen Vernunft plausible Annahme Daher pladierte er fur ein Furwahrhalten der Unsterblichkeit 261 Die Suche nach dem Seelenorgan Bearbeiten Leonardo da Vincis Skizze der Hirnventrikel Codex Windsor 1489 Die Frage nach dem Sitz der Seele war in der Fruhen Neuzeit weiterhin aktuell und es wurde auch nach ihrem Organ gefragt Unter dem Seelenorgan verstand man das materielle Substrat fur das Zusammenwirken von Geist und Korper das Instrument mit dem die Seele Eindrucke aus der Aussenwelt erhalt und Befehle an den Korper weiterleitet 262 Averroistisch gesinnte Gelehrte des 15 und 16 Jahrhunderts waren der Meinung der Intellekt sei nicht an einer bestimmten Stelle lokalisiert und habe kein eigenes Organ sondern agiere im gesamten Korper Als unpersonliche und unvergangliche Instanz sei er nicht an korperliche Funktionen gebunden Gegen diese Auffassung wandten sich sowohl Thomisten als auch nichtaverroistische Aristoteliker und von der Denkweise des Kirchenvaters Augustinus beeinflusste Humanisten Fur die Befurworter eines Seelenorgans kam als Ausgangsbasis fur eine Klarung der Frage die Untersuchung der Hirnventrikel in Betracht Diesem Ansatz folgte Leonardo da Vinci der induktiv argumentierte Er meinte die Natur erzeuge nichts Unzweckmassiges und daher lasse sich aus dem Studium der von ihr hervorgebrachten Strukturen erschliessen welches organische System den seelischen Funktionen zugeordnet sei Diesem Grundsatz folgend wies Leonardo dem ersten Ventrikel die Aufnahme der Sinnesdaten zu dem zweiten Ventrikel das Vorstellungs und Urteilsvermogen und dem dritten die Funktion des Gedachtnisspeichers 263 Nach Descartes dualistischem Konzept kann man die ausdehnungslose Seele nicht im Korper oder an irgendeinem Ort der materiellen Welt lokalisieren 264 doch gibt es eine Kommunikation zwischen Seele und Korper die an einem auffindbaren Ort stattfinden muss Descartes vermutete die Zirbeldruse ein zentral im Gehirn gelegenes Organ sei dieser Ort Seine Vermutung wurde zwar bald von der Hirnforschung widerlegt doch fuhrte die Auseinandersetzung mit Descartes Theorie zu zahlreichen neuen Hypothesen uber den Ort des Seelenorgans Albrecht von Haller 1708 1777 nahm an dass das Seelenorgan uber die gesamte weisse Hirnsubstanz verteilt sei 265 Den letzten gross angelegten Versuch zur Lokalisierung des Seelenorgans unternahm der Anatom Samuel Thomas von Soemmerring in seiner 1796 veroffentlichten Schrift Uber das Organ der Seele 266 Indem er den Hirnventrikeln eine zentrale Rolle bei der Kommunikation zwischen Seele und Korper zuwies machte er die traditionelle Ventrikellehre zur Ausgangsbasis seiner Uberlegungen Neu war jedoch seine Argumentation Er brachte vor dass sich nur in der Ventrikelflussigkeit die einzelnen Sinnesreizungen zu einem einheitlichen Phanomen verbinden konnten und verwies darauf dass die Enden der Hirnnerven bis zu den Ventrikelwanden reichen Als Seelenorgan bestimmte er den Liquor cerebrospinalis der die Hirnnerven umspule und verbinde Soemmerring beschrankte sich aber nicht auf empirische Aussagen sondern behauptete die Suche nach dem Seelenorgan sei das Thema der trancendentalsten bis in die Gefilde der Metaphysik fuhrenden Physiologie 267 Unterstutzung erhoffte er von Immanuel Kant der das Nachwort zu Uber das Organ der Seele verfasste Kant ausserte sich dort jedoch kritisch zu Soemmerrings Ausfuhrungen Aus grundsatzlichen Erwagungen erklarte er das Vorhaben einen Seelensitz zu finden fur verfehlt Dies begrundete er mit der Uberlegung die Seele konne sich selbst nur durch den inneren Sinn und den Korper nur durch aussere Sinne wahrnehmen daraus folge dass sie sich wenn sie sich selbst einen Ort bestimmen wollte mit demselben Sinn wahrnehmen musste mit dem sie die Materie wahrnehme dies aber bedeute dass sie sich zum Gegenstand ihrer eigenen ausseren Anschauung machen und sich ausser sich selbst versetzen musste welches sich widerspricht 268 Im 19 Jahrhundert kam die Suche nach einem Sitz und einem Organ der Seele zum Erliegen Der Begriff Seelenorgan 269 blieb zunachst erhalten Unter dem Einfluss neuer biowissenschaftlicher Entdeckungen etwa auf den Gebieten der Evolutionstheorie der Elektrophysiologie und der organischen Chemie entstanden materialistische und monistische Modelle die ohne den Begriff Seele auskommen Fur die Befurworter nichtmaterialistischer Modelle bleibt jedoch die Frage nach dem Ort der Interaktion von Geist und Korper weiterhin aktuell 270 Hegel Bearbeiten Fur Georg Wilhelm Friedrich Hegel ist die Seele kein fertiges Subjekt sondern eine Entwicklungsstufe des Geistes Zugleich stellt sie die absolute Grundlage aller Besonderung und Vereinzelung des Geistes dar Hegel identifiziert sie mit dem passiven rezeptiven Intellekt des Aristoteles welcher der Moglichkeit nach Alles ist 271 Hegel wendet sich dezidiert gegen den neuzeitlichen Dualismus von Leib und Seele den cartesianischen Gegensatz zwischen immaterieller Seele und materieller Natur Die Frage nach der Immaterialitat der Seele die diesen Gegensatz schon voraussetzt stellt sich fur Hegel nicht da er es ablehnt in der Materie etwas Wahres und im Geist ein davon getrenntes Ding zu sehen Vielmehr ist aus seiner Sicht die Seele die allgemeine Immaterialitat der Natur deren einfaches ideelles Leben 272 Daher ist sie stets auf die Natur bezogen Sie ist nur dort wo Leiblichkeit ist Sie stellt das Prinzip der Bewegung dar mit der die Leiblichkeit in Richtung auf das Bewusstsein transzendiert wird In ihrer Entwicklung durchlauft die Seele die drei Stadien einer naturlichen einer fuhlenden und einer wirklichen Seele 273 Anfangs ist sie naturliche Seele Als solche ist sie noch vollig mit der Natur verwoben und empfindet deren Qualitaten zunachst nur unmittelbar Das Empfinden ist das gesunde Mitleben des individuellen Geistes in seiner Leiblichkeit 274 Es ist durch seine Passivitat gekennzeichnet Der Ubergang zum Fuhlen in dem sich die Subjektivitat zur Geltung bringt ist fliessend Die Seele ist als fuhlende nicht mehr bloss naturliche sondern innerliche Individualitat 275 Zunachst befindet sich die fuhlende Seele in einem Zustand der Dunkelheit des Geistes da dieser noch nicht hinreichend zu Bewusstsein und Verstand gelangt ist Hier besteht die Gefahr dass das Subjekt in einer Besonderheit seines Selbstgefuhls verharrt statt diese zur Idealitat zu verarbeiten und zu uberwinden Da der Geist hier noch nicht frei ist kann es zur Geisteskrankheit kommen Nur ein als Seele in einem dinglichen Sinne betrachteter Geist kann verruckt werden Einen Entwicklungsfortschritt macht die fuhlende Seele wenn sie das Besondere der Gefuhle auch des Bewusstseins zu einer nur seienden Bestimmung an ihr reduziert 276 Dazu verhilft ihr die Gewohnheit die als Ubung erzeugt wird Die Gewohnheit wird mit Recht eine zweite Natur genannt denn sie ist eine von der Seele gesetzte Unmittelbarkeit neben der ursprunglichen Unmittelbarkeit des Empfindens Hegel wertet die Gewohnheit im Gegensatz zum gangigen herabsetzenden Sprachgebrauch positiv Das Merkmal der dritten Entwicklungsstufe der wirklichen Seele ist das hohere Erwachen der Seele zum Ich der abstrakten Allgemeinheit wobei das Ich in seinem Urteil die naturliche Totalitat seiner Bestimmungen als ein Objekt eine ihm aussere Welt von sich ausschliesst und sich darauf bezieht und in dieser Totalitat unmittelbar in sich reflektiert ist Hegel definiert die wirkliche Seele als die fur sich seiende Idealitat ihrer Bestimmtheiten 277 Die Kontroverse um das Forschungsprogramm des Psychologismus Bearbeiten Die empirische Psychologie als eigenstandige Disziplin neben der Philosophie hat Vorlaufer seit der Antike im modernen Sinn beginnt sie jedoch erst mit im 18 Jahrhundert entwickelten Studien Methodisch grundlegend fur die Auspragung des Paradigmas einer empirischen Psychologie waren die Arbeiten von Empiristen wie John Locke 1632 1704 oder David Hume 1711 1776 Hume fuhrte Verursachungsbeziehungen nicht auf ontologische Beziehungen zuruck etwa auf starre Naturgesetze sondern versuchte sie als blosse Denkgewohnheiten zu erklaren Fur diese Empiristen hat Wissen selbst seinen Ursprung in psychischen Funktionen Diese Variante des Empirismus hat mit den Ansichten fruher Idealisten und dem transzendentalphilosophischen Ansatz von Kant gemeinsam dass sie den Blick weniger auf metaphysisch objektive extrinsische als vielmehr auf innerpsychische subjektive oder der Vernunft selbst eigentumliche Strukturen richtet In diesem Sinne argumentierte Hume in seiner Abhandlung Of the Immortality of the Soul gegen die Unsterblichkeit der Seele er hielt sie allenfalls dann fur moglich wenn man auch ihre Praexistenz annimmt Da die Seele kein Erfahrungsbegriff sei musse die Frage nach ihrer Fortexistenz unbeantwortet bleiben und eine Antwort sei ohnehin fur das menschliche Leben belanglos Der Mediziner David Hartley publizierte 1749 seine Erkenntnisse uber die neurophysiologischen Grundlagen der Sinneswahrnehmung der Vorstellung und der Gedankenverknupfung Hinzu kam spater die Entwicklung evolutionstheoretischer Erklarungsmodelle durch Charles Darwin 1809 1882 und andere Der Moralphilosoph Thomas Brown 1778 1820 verfasste Anfang des 19 Jahrhunderts seine Lectures on the philosophy of the human mind 278 in denen er die Grundgesetze des sogenannten Assoziationismus formulierte Derartige Methodologien verbanden sich mit Modellen der Logik die sich an faktischen Denkoperationen statt idealen Vernunftgesetzen orientierten Anfang des 19 Jahrhunderts verteidigten Jakob Friedrich Fries und Friedrich Eduard Beneke ein solches Forschungsprogramm das sie Psychologismus nannten gegen die Dominanz einer Philosophie des Geistes im Sinne Hegels Vincenzo Gioberti 1801 1852 bezeichnete als Psychologismus alle moderne Philosophie seit Descartes sofern diese vom Menschen statt von Gott ausgeht also nicht wie er es ausdruckte dem Programm des Ontologismus folgt 279 Dem Psychologismus zufolge hat philosophische Untersuchung als Erkenntnisprinzip einzig die Introspektion Kant habe recht darin gehabt das Eigenrecht der Erfahrung zu etablieren aber gehe in die Irre wenn er apriorische Moglichkeitsbedingungen der Erkenntnis sucht Der psychologistische Ansatz stiess bei rein logischen und mathematischen Aussagen auf grossere Schwierigkeiten als im Bereich der empirischen Erkenntnis Gerade auf diesem Feld aber wurde Mitte des 19 Jahrhunderts eine psychologistische Logik verteidigt Der Utilitarist John Stuart Mill publizierte 1843 sein System der deduktiven und induktiven Logik Ihr zufolge grunden die Axiome der Mathematik wie auch logische Prinzipien einzig auf der psychischen Introspektion Neben Mill arbeiteten auch deutsche Theoretiker wie Wilhelm Wundt Christoph von Sigwart Theodor Lipps und Benno Erdmann ahnlich akzentuierte Logiken aus Ende des 19 Jahrhunderts war der Psychologismus die Auffassung vieler Psychologen und Philosophen Unter ihnen waren auch zahlreiche Vertreter der sogenannten Lebensphilosophie Alle geistigen oder uberhaupt philosophischen Probleme sollten mit den neuen Mitteln der Psychologie erklart werden also alle Denkoperationen und deren Regularitaten als psychische Funktionen verstanden werden Dagegen richteten sich fruh Theoretiker welche fur die These Kants eintraten dass mit psychologischen Erklarungen nichts uber die Wahrheitsfrage ausgemacht sei Den kantischen Ansatz verteidigten Rudolf Hermann Lotze fur die Logik Gottlob Frege fur die Mathematik Wilhelm Windelband und Heinrich Rickert fur die Wertethik Hermann Cohen und Paul Natorp fur die Wissenschaftstheorie Auch die Forschungsprogramme der Phanomenologie richteten sich gegen den Psychologismus Eine grundlegende Kritik des Psychologismus entwickelte Edmund Husserl in seinem Werk Logische Untersuchungen Martin Heidegger wendete den Blick nicht auf psychische Vorkommnisse sondern auf Strukturen des Daseins Ahnliches gilt fur die meisten Existenzphilosophen wie etwa Jean Paul Sartre Aus teilweise anderen Grunden widersprachen auch viele logische Empiristen dem Psychologismus Einer der ersten unter ihnen war Rudolf Carnap Sein Argument war dass es nicht nur genau eine Sprache gibt diejenige welche durch psychologische Gesetze bestimmt ware Neben den Arbeiten von David Hartley und Thomas Brown und der Mitte bis Ende des 19 Jahrhunderts im Kontext des Psychologismus tatigen Philosophen und Naturwissenschaftler waren fur die Anfange der modernen Psychologie auch die Arbeiten von Johann Friedrich Herbart massgeblich Herbart war ab 1809 Nachfolger Kants auf dessen Konigsberger Lehrstuhl Die Frage der Existenz der Seele Bearbeiten In der Diskussion des 20 und 21 Jahrhunderts sind unterschiedliche Bestimmungen des Begriffs Seele vorgeschlagen und unterschiedlichste Standpunkte zur Tauglichkeit des Begriffs und zu den verschiedenen Seelenkonzepten eingenommen worden Grob schematisiert kann man folgende Positionen unterscheiden einen Realismus welcher unter Seele eine eigene Substanz versteht von der das Denken und Fuhlen und andere geistige Akte ausgehen und die nur zeitweise an den Korper gebunden ist und ihn in diesem Zeitraum kontrolliert Auch die Fortexistenz nach dem leiblichen Tod wird von einigen Metaphysikern und Religionsphilosophen verteidigt Dies kommt meist einem platonischen oder cartesianischen Seelenbegriff gleich einen Materialismus welcher die Existenz einer Seele ablehnt und behauptet dass alle Rede von Seelischem reduzierbar ist auf Rede uber korperliche und neuronale Zustande im Detail jeweils schwieriger einzuordnende Positionen welche zwar einen Materialismus ablehnen und Mentales fur nicht nur real sondern auch irreduzibel und oft auch kausal wirksam halten etwa im Sinne einer Kontrolle von Korperzustanden aber sich nicht auf den Begriff einer Seele in einem traditionellen Sinne festlegen insbesondere nicht auf deren Unsterblichkeit eine dezidiert antiplatonische Auffassung mancher christlicher Theologen und Philosophen die im Sinne einer ganzheitlichen Anthropologie Seele und Korper als Einheit betrachten Diese Einheit wird nach dem Stoff Form Prinzip Hylemorphismus verstanden wie es Aristoteles formuliert und Thomas von Aquin weiterentwickelt hat Demnach geht die Seele als Form des Leibes mit diesem in die substantielle Einheit des individuellen Menschen ein Mit Form ist dabei nicht die aussere Gestalt gemeint sondern ein den Leib zuinnerst durchformendes Lebensprinzip 280 Ablehnende Positionen Bearbeiten Die eindeutigste Ablehnung eines Seelenbegriffs findet sich im Rahmen des eliminativen Materialismus bei Philosophen wie Patricia und Paul Churchland 281 Die Alltagspsychologie sei eine falsche und seit der Antike stagnierende Theorie alltagspsychologischen Begriffen entspreche nichts in der Realitat Alles was es in Wirklichkeit gebe seien biologische Prozesse Der Philosoph Richard Rorty versuchte schon in den 1970er Jahren eine solche Position mit einem Gedankenexperiment zu verdeutlichen Man konne sich eine extraterrestrische Zivilisation vorstellen die kein psychologisches Vokabular verwende und stattdessen nur von biologischen Zustanden spreche 282 Eine solche Zivilisation ware hinsichtlich ihrer kommunikativen Fahigkeiten der Menschheit in nichts unterlegen Traditionelle Materialismen bestreiten jedoch nicht die Existenz von mentalen Zustanden Sie erklaren vielmehr dass es mentale Zustande gebe diese jedoch nichts anderes als materielle Zustande seien Solche Positionen sind zumindest mit einem sehr schwachen Seelenbegriff kompatibel Versteht man unter Seele schlicht die Summe der ontologisch nicht spezifizierten mentalen Zustande so kann man auch im Rahmen solcher Theorien den Begriff Seele verwenden So erklart etwa die Identitatstheorie dass mentale Zustande real existieren jedoch identisch mit Gehirnzustanden seien 283 Diese Position wird gelegentlich als Kohlenstoffchauvinismus kritisiert da sie Bewusstsein an die Existenz eines organischen Nervensystems binde Bewusste Lebensformen auf anorganischer Basis etwa Silicium wurden dadurch genauso konzeptionell ausgeschlossen wie bewusste kunstliche Intelligenzen Im Kontext der Entwicklung der kunstlichen Intelligenz entstand eine materialistische Alternativposition die als Funktionalismus bezeichnet wird 284 Der klassische Funktionalismus beruht auf einer Computeranalogie Eine Software kann durch sehr verschiedene Computer realisiert werden etwa Turingmaschinen und PCs daher kann man einen Softwarezustand nicht mit einer spezifischen physischen Struktur identifizieren Vielmehr ist Software durch funktionale Zustande spezifiziert die durch verschiedene physische Systeme realisiert werden konnen Auf gleiche Weise seien mentale Zustande funktional zu begreifen das Gehirn biete somit nur eine von vielen moglichen Realisierungen Nach einigen Meinungsanderungen 285 vertritt auch Daniel Dennett den Funktionalismus Ein bewusster menschlicher Geist ist mehr oder weniger eine seriale virtuelle Maschine die ineffizient an der parallelen Hardware montiert ist die die Evolution uns geliefert hat 286 Einwande gegen Identitatstheorie und Funktionalismus ergeben sich im Wesentlichen aus der erkenntnistheoretischen Debatte um die Struktur reduktiver Erklarungen Wolle man ein Phanomen X etwa mentale Zustande auf ein Phanomen Y etwa Gehirnzustande oder funktionale Zustande zuruckfuhren so musse man alle Eigenschaften von X durch die Eigenschaften von Y verstandlich machen konnen 287 Nun haben jedoch mentale Zustande die Eigenschaft auf bestimmte Weise erlebt zu werden es fuhlt sich auf eine bestimmte Weise an etwa Schmerzen zu haben vgl Qualia Dieser Erlebnisaspekt konne jedoch weder in einer neurowissenschaftlichen noch in einer funktionalen Analyse erklart werden Reduktive Erklarungen des Mentalen mussten daher zwangslaufig scheitern Derartige Probleme haben in der Philosophie des Geistes zu der Entwicklung zahlreicher nichtreduktiver Materialismen und Monismen gefuhrt deren Vertreter eine Einheit der Welt annehmen ohne sich auf reduktive Erklarungen festzulegen Beispiele hierfur finden sich im Rahmen von Emergenztheorien gelegentlich wird auch David Chalmers Eigenschaftsdualismus zu diesen Ansatzen gezahlt 288 Es ist allerdings umstritten inwieweit derartige Positionen noch als Materialismen gelten konnen da die Grenzen zu dualistischen pluralistischen 289 oder generell antiontologischen 290 Ansatzen haufig verschwimmen Nichtmaterialistische Positionen Bearbeiten In der modernen Philosophie des Geistes werden auch dualistische Positionen vertreten Ein Typ von Argumenten bezieht sich dabei auf Gedankenexperimente bei denen man sich entkorpert vorstellt 291 Eine entsprechende Uberlegung von Richard Swinburne 292 lasst sich wie folgt alltagssprachlich wiedergeben Wir konnen uns eine Situation vorstellen in der unser Korper zerstort wird aber unser Bewusstsein andauert Dieser Bewusstseinsstrom benotigt einen Trager oder eine Substanz Und damit diese Substanz identisch mit der Person vor dem korperlichen Tod ist muss es etwas geben was die eine Phase mit der anderen verbindet Da der Korper zerstort wird kann dieses Etwas nicht physikalische Materie sein Es muss also etwas Immaterielles geben und das nennen wir Seele 293 Auch William D Hart beispielsweise hat einen cartesianischen Dualismus verteidigt mit dem Argument dass wir uns vorstellen konnen ohne Korper zu sein gleichwohl aber unsere Akteurskausalitat beizubehalten da Vorstellbares moglich ist konnen wir selbst also auch ohne Korper existieren also sind wir selbst nicht notwendigerweise und damit nicht eigentlich an Materielles gebunden 294 Eine ahnliche dualistische Position verteidigt John A Foster 295 Dazu weist er einen eliminativen Materialismus zuruck Wer mentale Zustande leugne befinde sich selbst in einem mentalen Zustand und mache eine bedeutungsvolle Aussage was selbst bereits mentale Phanomene impliziere Behavioristische Reduktionen scheiterten daran die Verhaltenszustande ebenfalls durch mentale Zustande spezifizieren zu mussen Ausserdem bringt Foster eine Variante des Wissensarguments vor Waren diese Materialismen wahr konnte ein von Geburt Blinder den Gehalt von Farbwahrnehmungen erfassen was aber ausgeschlossen sei Ahnliche Probleme seien mit Reduktionen auf funktionale Rollen verbunden wie sie von Sydney Shoemaker in der komplizierteren Variante funktionaler Profile auch von David M Armstrong und David K Lewis vertreten werden sowie mit Theorien der Typenidentitat Insbesondere konnten mentale Zustande mit gleichen funktionalen Rollen nicht zureichend unterschieden werden Auch eine Unterscheidung derart dass der phanomenale Gehalt durch Introspektion der neurophysiologische Typ durch wissenschaftliche Begriffe erfasst wird eine von Michael Lockwood entwickelte Idee konne nicht erklaren warum materiell gleiche Einheiten mit verschiedenen Erfahrungen zusammenhangen Statt solcher Token und Typenidentitatstheorien musse ein cartesianischer Interaktionismus von Seele und Korper angenommen werden Dazu wird das Argument von Donald Davidson zuruckgewiesen dass hier keine strikten Gesetze denkbar seien Da materielle Objekte keine mentalen Zustande besitzen konnten weil nur mentale Eigenschaften konstituieren dass ein mentaler Zustand einem Objekt zukommt musse eine nichtphysikalische Seele angenommen werden Diese konne nur direkt ostensiv nicht durch Attribute wie denkend charakterisiert werden weil sie z B zu einem Zeitpunkt auch nur unbewusste okkurente mentale Zustande besitzen kann Eine Person sei zudem gegen John Locke identisch mit dem Subjekt phanomenaler Zustande 296 Auch die radikale Position dass die Wirklichkeit uberhaupt nur aus Psychischem bestehe ein sogenannter Immaterialismus wird in modernen Debatten vertreten beispielsweise von Timothy Sprigge Gilbert Ryle Bearbeiten Gilbert Ryle meint dass es einem Kategorienfehler gleichkomme uber Mentales wie uber Materielles zu sprechen Es sei ebenso unsinnig neben dem Korper noch einen Geist zu suchen wie neben den einzelnen Spielern einer Fussballmannschaft die in ein Stadion einzieht noch ein Etwas die Mannschaft zu suchen 297 Die Mannschaft besteht namlich nicht neben den Einzelspielern sondern aus ihnen Je nachdem ob man die Mannschaft als rein begriffliches irreales Konstrukt auffasst oder ihr eine eigene Realitat zuspricht Universalienproblem gelangt man zu unterschiedlichen Antworten in Bezug auf die Realitat der Existenz einer Seele Im Wesentlichen knupft Ryle damit an die aristotelische Definition an wonach die Seele als Formprinzip des Materiellen speziell des Lebendigen zu begreifen ist das vom Korper abgesondert nicht existieren kann Mogliche Eigenschaften der Seele Bearbeiten Einfachheit Bearbeiten Das traditionelle Konzept einer unsterblichen Seele setzt voraus dass sie nicht aus Teilen besteht in die sie zerlegbar ist da sie sonst verganglich ware Andererseits wird ihr komplexe Interaktion mit der Umwelt zugeschrieben was nicht mit der Vorstellung vereinbar ist dass sie absolut einfach und unveranderlich sei Swinburne nimmt daher im Rahmen seines dualistischen Konzepts an dass die menschliche Seele eine kontinuierliche komplexe Struktur aufweist Dies folgert er aus der moglichen Stabilitat eines Systems von miteinander verbundenen Ansichten und Begehren eines Individuums 298 Ludwig Wittgenstein hat die Auffassung vertreten dass die Seele das Subjekt etc wie sie in der heutigen oberflachlichen Psychologie aufgefasst wird ein Unding ist Eine zusammengesetzte Seele ware namlich keine Seele mehr 299 Roderick M Chisholm hat den Gedanken der Einfachheit im Sinne von Nichtzusammengesetztheit der Seele wieder aufgegriffen Dabei versteht er Seele gleichsinnig mit Person und beansprucht dass dies auch die von Augustinus Descartes Bernard Bolzano und vielen anderen gemeinte Wortbedeutung sei In diesem Sinne verteidigt er wie auch in anderen Wortmeldungen zur Theorie der Subjektivitat dass unser Wesen fundamental anders beschaffen sei als das Wesen zusammengesetzter Entitaten 300 Fortexistenz nach dem Tode Bearbeiten Wahrend Materialisten die Existenz einer Seele verneinen und viele Dualisten den Begriff Seele nicht mehr in einem traditionellen Sinne verstehen ist die Frage eines postmortalen Weiterlebens in den letzten Jahrzehnten wieder debattiert und teilweise positiv beantwortet worden Lynne Rudder Baker unterscheidet sieben metaphysische Positionen welche die Fortexistenz einer personlichen Identitat nach dem Tode bejahen Immaterialismus die Fortdauer der Person beruht auf Selbigkeit der Seele vor und nach dem Tode Animalismus die Fortdauer der Person beruht auf Selbigkeit des lebenden Organismus vor und nach dem Tode Thomismus die Fortdauer der Person beruht auf Selbigkeit des Kompositums von Korper und Seele vor und nach dem Tode Gedachtnistheorien eine Person ist vor und nach dem Tod genau dann dieselbe wenn eine psychische Kontinuitat vorliegt Seele als Software die Selbigkeit der Person ist analog derjenigen einer von Hardware in diesem Fall dem Gehirn unabhangigen Software Seele als informationstragendes Muster die Selbigkeit der Person beruht auf Selbigkeit eines Informationsmusters das von der Korpermaterie getragen wird und nach dem Tod der Person wiederhergestellt werden kann KonstitutionstheorienBaker diskutiert inwieweit sich diese Positionen als metaphysische Grundlage fur den christlichen Auferstehungsglauben eignen Dabei verwirft sie die ersten sechs Positionen und verteidigt dann eine Variante der siebten 301 Die Seele als Ganzheit und ihr Verhaltnis zum Geist Bearbeiten Abseits der Diskussion zwischen Dualisten und Materialisten hat sich im deutschen Sprachraum ein Seelenbegriff entwickelt der seine Bestimmung in erster Linie daraus zieht dass er die Seele als eine Ganzheit gegen den Geist und dessen Vielheit objektiver Inhalte abgrenzt Fur Georg Simmel ist der Geist der objektive Inhalt dessen was innerhalb der Seele in lebendiger Funktion bewusst wird Seele ist gleichsam die Form die der Geist d h der logisch begriffliche Inhalt des Denkens fur unsere Subjektivitat als unsere Subjektivitat annimmt 302 Geist ist also verobjektivierte Seele Seine Inhalte liegen in Teilen vor wahrend die Seele immer die Einheit des ganzen Menschen ausmacht Ahnlich sieht es Helmut Plessner fur den die Seele die Ganzheit des Menschen mit allem Wunschen und Wollen und allem unbewussten Drang ausmacht Dem Geist kommt haufig die Aufgabe zu der Seele bei der Befriedigung ihrer Wunsche zu dienen Geist wird von einem individuellen unvertretbaren sich wenigstens so wissenden Seelenzentrum erfasst und wirkt auch so allein auf die physische Daseinssphare 303 Damit meint Plessner jedoch nicht den auf Nietzsche zuruckgehenden Zusammenhang von Korper und Intellekt bei dem der Intellekt die Aufgabe hat dafur zu sorgen dass die naturlichen Bedurfnisse des Korpers befriedigt werden Geist meint bei Plessner den vollen kulturellen Gehalt aller menschlichen Selbst und Weltverhaltnisse Wahrend der Mensch aufgrund seiner exzentrischen Positionalitat zwar einzelne Inhalte seines Geistes in objektivierter Form fur sich fassbar machen kann ist ihm das fur seine Seele verwehrt denn er kann sich niemals als Ganzes vor sich selbst bringen und uber sich reflektieren Oswald Spengler betont ebenfalls die Einheit der Seele Eher liesse sich ein Thema von Beethoven mit Seziermesser oder Saure zerlegen als die Seele durch Mittel des abstrakten Denkens 304 Alle Versuche Seelisches darzustellen seien nur Bilder die ihrem Gegenstand niemals gerecht werden An Nietzsches starken Subjektivismus anknupfend ubertragt Spengler den Seelenbegriff zudem auf Kulturen Jede grosse Kultur beginnt mit einer Grundauffassung der Welt sie hat eine Seele mit der sie der Welt gestaltend gegenubertritt Kulturen formen sich geistig und materiell ihre je eigene Wirklichkeit als den Inbegriff aller Symbole in Bezug auf eine Seele 305 Ernst Cassirer erortert die Seele im Rahmen seiner Philosophie der symbolischen Formen Er meint dass jede symbolische Form die Grenze zwischen Ich und Wirklichkeit nicht als feststehende im Voraus habe sondern sie selbst erst setze Daher sei auch fur den Mythos zu vermuten dass er sowenig mit einem fertigen Begriff vom Ich oder von der Seele wie von einem fertigen Bild des objektiven Seins und Geschehens seinen Ausgang nimmt sondern dass er beide erst zu gewinnen erst aus sich heraus zu bilden hat 306 Eine Vorstellung von der Seele bilde sich erst langsam im Kulturprozess heraus Damit es dazu kommen konne musse der Mensch erst die Trennung von Ich und Welt vollziehen sich als Ich und Seele begreifen und aus dem Gesamtzusammenhang der Natur herauslosen Die Vorstellungen von einer Seele als Einheit seien sowohl in der Religion als auch in der Philosophie erst spate Konzepte 307 Bei Ludwig Klages wird aus dem Verhaltnis von Geist und Seele eine Gegnerschaft die sich zwangslaufig aus dem Wesen der beiden Pole ergibt In seinem dreibandigen Hauptwerk Der Geist als Widersacher der Seele erlautert Klages der hier stark von Friedrich Nietzsche beeinflusst ist ausfuhrlich seine These dass der Geist und das Lebensprinzip die Seele einander feindlich entgegengesetzt seien Der Geist der philosophische und wissenschaftliche Systeme hervorbringt sei starr statisch und wirklichkeitsfremd Er baue am Kerker des Lebens Die Seele hingegen wandle sich bestandig und sei fahig sich in tiefem Erleben der Wirklichkeit hinzugeben Sie sei verganglich und solle ihre Verganglichkeit als Gebot des Sterbens und Voraussetzung allen Lebens bejahen Die Vorstellung einer unsterblichen Seele sei ein Produkt des lebensfeindlichen Geistes 308 Tiefenpsychologische Betrachtungen Bearbeiten Freudsche Psychoanalyse Bearbeiten Zur Aufgabe der Psychoanalyse stellte Sigmund Freud 1914 fest sie habe bislang nicht beansprucht eine vollstandige Theorie des menschlichen Seelenlebens uberhaupt zu geben 309 auch die Metapsychologie als ein spater unternommener Versuch diesen Sinnes verblieb aufgrund der noch fehlenden wissenschaftlichen Moglichkeiten im Zustand eines Torso 310 Freud schrieb dass die Begriffe Seele und Psyche im Kontext dieser Theorie synonym verwendet wurden und dass vom Seelenleben zweierlei bekannt sei das Gehirn mit dem Nervensystem als biologische Organe und die Bewusstseinsakte welche auf die Korperlichkeit als Schauplatz der psychischen Vorgange verweisen Die Bewusstseinsakte seien jedoch unmittelbar gegeben und konnten dem Menschen daher durch keine Beschreibung naher gebracht werden Eine empirische Beziehung zwischen diesen beiden Endpunkten unseres Wissens sei nicht gegeben und selbst wenn sie bestunde konnte sie nur zur Lokalisation der Bewusstseinsvorgange nicht zu deren Verstandnis beitragen Das Seelenleben sei die Funktion des psychischen Apparates der raumlich ausgedehnt und aus mehreren Stucken zusammengesetzt sei ahnlich wie ein Fernrohr oder Mikroskop Die Instanzen oder Bezirke des Seelenlebens seien das Es das Ich und das Uber Ich 311 Freud vermutete die Raumlichkeit sei Projektion der Ausdehnung des psychischen Apparates dessen Bedingungen Kants a priori zu ersetzen hatten Dazu notierte Freud 1938 Psyche ist ausgedehnt weiss nichts davon 312 Er meinte die Philosophie musse den Ergebnissen der Psychoanalyse in ausgiebigster Weise Rechnung tragen insofern sie auf Psychologie aufgebaut sei Sie musse ihre Hypothesen uber das Verhaltnis des Seelischen zum Leiblichen entsprechend modifizieren Mit den unbewussten Seelentatigkeiten hatten sich die Philosophen bislang Freud schrieb dies 1913 nicht auf angemessene Weise beschaftigt denn sie hatten deren Phanomene nicht gekannt 313 Freud meinte sein allgemeines Schema des psychischen Apparates gelte auch fur die hoheren dem Menschen seelisch ahnlichen Tiere So sei bei Tieren die langere Zeit zum Menschen in einem Verhaltnis kindlicher Abhangigkeit gestanden hatten ein Uber Ich anzunehmen Die Tierpsychologie solle dies erforschen 314 Tatsachlich erlebte die Erforschung tierischen Verhaltens unter psychologischen Gesichtspunkten in der ersten Halfte des 20 Jahrhunderts einen Aufschwung Die Tierpsychologie die spater Ethologie genannt wurde entwickelte sich zu einem eigenstandigen Fachgebiet Jungsche Analytische Psychologie Bearbeiten Carl Gustav Jung gab in seiner 1921 veroffentlichten Untersuchung Psychologische Typen eine Definition des Begriffs Seele im Rahmen der von ihm verwendeten Terminologie Er unterschied zwischen Seele und Psyche Als Psyche bezeichnete er die Gesamtheit aller bewussten und unbewussten psychischen Vorgange Die Seele beschrieb er als einen bestimmten abgegrenzten Funktionskomplex den man am besten als eine Personlichkeit charakterisieren konnte 315 Zu unterscheiden sei zwischen der ausseren und der inneren Personlichkeit des Menschen die innere setzte Jung mit der Seele gleich Die aussere Personlichkeit sei eine von den Absichten des Individuums und von den Anspruchen und Meinungen seiner Umgebung gepragte Maske Diese Maske nannte Jung die antike lateinische Bezeichnung fur Masken von Schauspielern aufgreifend Persona Die innere Personlichkeit die Seele sei die Art und Weise wie sich einer zu den inneren psychischen Vorgangen verhalt seine innere Einstellung der Charakter den er dem Unbewussten zukehrt 316 Jung formulierte den Grundsatz die Seele verhalte sich zur Persona komplementar Sie enthalte diejenigen allgemein menschlichen Eigenschaften welche der Persona fehlten So gehore zu einer intellektuellen Persona eine sentimentale Seele zu einer harten tyrannischen unzuganglichen Persona eine unselbstandige beeinflussbare Seele zu einer sehr mannlichen Persona eine weibliche Seele Daher konne man den Charakter der nach aussen verborgenen haufig auch dem Bewusstsein des betreffenden Menschen selbst unbekannten Seele aus dem Charakter der Persona ableiten 317 Literatur BearbeitenAllgemeines Jan N Bremmer Die Karriere der Seele Vom antiken Griechenland ins moderne Europa In Bernd Janowski Hrsg Der ganze Mensch Zur Anthropologie der Antike und ihrer europaischen Nachgeschichte Akademie Verlag Berlin 2012 ISBN 978 3 05 005113 0 S 173 198 Gerd Juttemann Michael Sonntag Christoph Wulf Hrsg Die Seele Ihre Geschichte im Abendland Psychologie Verlags Union Weinheim 1991 ISBN 3 621 27114 7 Bela Revesz Geschichte des Seelenbegriffes und der Seelenlokalisation Enke Stuttgart 1917 Religionswissenschaft Johann Figl Hans Dieter Klein Hrsg Der Begriff der Seele in der Religionswissenschaft Konigshausen amp Neumann Wurzburg 2002 ISBN 3 8260 2377 3 Hans Peter Hasenfratz Die Seele Einfuhrung in ein religioses Grundphanomen Theologischer Verlag Zurich 1986 ISBN 3 290 11567 4 Philosophische Ubersichts und Gesamtdarstellungen Katja Crone Robert Schnepf Jurgen Stolzenberg Hrsg Uber die Seele Suhrkamp Berlin 2010 ISBN 978 3 518 29516 8 Aufsatze zur Philosophiegeschichte und Beitrage zur Diskussion im 21 Jahrhundert Dieter Huning Stefan Klingner Gideon Stiening Hrsg Das Problem der Unsterblichkeit der Seele in der Philosophie den Wissenschaften und den Kunsten des 18 Jahrhunderts Martin Mulsow Gideon Stiening Friedrich Vollhardt Hrsg Aufklarung interdisziplinares Jahrbuch zur Erforschung des 18 Jahrhunderts und seiner Wirkungsgeschichte Band 29 Felix Meiner Verlag Hamburg 2018 ISBN 978 3 7873 3449 0 Aufsatze uber die Behandlung der Frage der Unsterblichkeit der Seele bei Abbt Bonnet Butler Canz Cooper Crusius Herder Hume Jacobi Kant Lessing Mendelssohn Priestley Reid Wieland Wolff im franzosischen und deutschen Materialismus in der Neologie Sandro Nannini Seele Geist und Korper Historische Wurzeln und philosophische Grundlagen der Kognitionswissenschaften Peter Lang Frankfurt am Main 2006 ISBN 3 631 54883 4 Gesamtdarstellung aus materialistischer Sicht Hartmut Sommer Unsterbliche Seele Antworten der Philosophie Topos Kevelaer 2016 ISBN 978 3 8367 1048 0 Gesamtdarstellung aus der Sicht einer christlichen Philosophie Philosophiegeschichte Jan N Bremmer The Early Greek Concept of the Soul Princeton University Press Princeton 1983 ISBN 0 691 06528 4 David B Claus Toward the Soul An Inquiry into the Meaning of psyxh before Plato Yale University Press New Haven 1981 ISBN 0 300 02096 1 Barbara Feichtinger Hrsg Korper und Seele Aspekte spatantiker Anthropologie Saur Munchen 2006 ISBN 978 3 598 77827 8 Jens Holzhausen Hrsg psyxh Seele anima Festschrift fur Karin Alt zum 7 Mai 1998 Teubner Stuttgart 1998 ISBN 3 519 07658 6 enthalt zahlreiche Beitrage zu Antike Mittelalter und Neuzeit Hans Dieter Klein Hrsg Der Begriff der Seele in der Philosophiegeschichte Konigshausen amp Neumann Wurzburg 2005 ISBN 3 8260 2796 5 Klaus Kremer Hrsg Seele Ihre Wirklichkeit ihr Verhaltnis zum Leib und zur menschlichen Person Brill Leiden 1984 ISBN 90 04 06965 8 Herbert Reier Heilkunde im mittelalterlichen Skandinavien Seelenvorstellungen im Altnordischen 2 Bande Kiel 1976 John P Wright Paul Potter Hrsg Psyche and Soma Physicians and metaphysicians on the mind body problem from Antiquity to Enlightenment Clarendon Press Oxford 2000 ISBN 0 19 823840 1 Moderner philosophischer Diskurs Ansgar Beckermann Das Leib Seele Problem Eine Einfuhrung in die Philosophie des Geistes Wilhelm Fink Paderborn 2008 ISBN 978 3 7705 4571 1 Darstellung aus naturalistischer Sicht Mark C Baker Stewart Goetz Hrsg The Soul Hypothesis Investigations into the Existence of the Soul Continuum New York 2011 ISBN 978 1 4411 5224 4 Aufsatzsammlung Argumente aus dualistischer Sicht Georg Gasser Josef Quitterer Hrsg Die Aktualitat des Seelenbegriffs Interdisziplinare Zugange Schoningh Paderborn 2010 ISBN 978 3 506 76905 3 Aufsatzsammlung nichtnaturalistische Ansatze Marcus Knaup Leib und Seele oder mind and brain Zu einem Paradigmenwechsel im Menschenbild der Moderne Karl Alber Freiburg 2012 ISBN 978 3 495 48547 7 Darstellung eines neuaristotelischen Ansatzes Simon L Frank Die Seele des Menschen Versuch einer Einfuhrung in die philosophische Psychologie Simon L Frank Werke in acht Banden Band 2 Alber Freiburg im Breisgau 2008 ISBN 978 3 495 47936 0 Theologie Wilhelm Breuning Hrsg Seele Problembegriff christlicher Eschatologie Herder Freiburg u a 1986 ISBN 3 451 02106 4 Godehard Bruntrup Matthias Rugel Maria Schwartz Hrsg Auferstehung des Leibes Unsterblichkeit der Seele Kohlhammer Stuttgart 2010 ISBN 978 3 17 020979 4 Heinrich Karpp Probleme altchristlicher Anthropologie Bertelsmann Gutersloh 1950 Karl Ludwig Koenen Josef Schuster Hrsg Seele oder Hirn Vom Leben und Uberleben der Personen nach dem Tod Aschendorff Munster 2012 ISBN 978 3 402 16056 5 Caspar Soling Das Gehirn Seele Problem Neurobiologie und theologische Anthropologie Schoningh Paderborn 1995 ISBN 3 506 78586 9 Beatrice La Farge Leben und Seele in den altgermanischen Sprachen Studien zum Einfluss christlich lateinischer Vorstellungen auf die Volkssprachen Skandinavistische Arbeiten 11 Winter Heidelberg 1991 ISBN 978 3 8253 4416 0 Biologie Olaf Breidbach Die Materialisierung des Ichs Zur Geschichte der Hirnforschung im 19 und 20 Jahrhundert Suhrkamp Frankfurt a M 1997 ISBN 3 518 28876 8 Michael Hagner Homo cerebralis Der Wandel vom Seelenorgan zum Gehirn Insel Frankfurt a M 2000 ISBN 978 3 458 34364 6 Weblinks Bearbeiten Commons Soul Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Wikiquote Seele Zitate Wiktionary Seele Bedeutungserklarungen Wortherkunft Synonyme Ubersetzungen Theologie Dirk Evers Heute von der Seele reden PDF 250 kB Vortrag fur die Evangelische Akademie im Rheinland Bonn 2006 Herbert Frohnhofen Bibliographie zum Thema Leib und Seele im Kontext theologischer Anthropologie Kallistos Ware The unity of the human person Darstellung aus orthodoxer Sicht Philosophie Merle Curti Psychological Theories in American Thought In Dictionary of the History of Ideas Rudolf Eisler Seele In Worterbuch der philosophischen Begriffe Band 2 Berlin 1904 S 304 321 Anthony A Long Psychological Ideas in Antiquity In Dictionary of the History of Ideas Hendrik Lorenz Ancient Theories of Soul In Edward N Zalta Hrsg Stanford Encyclopedia of Philosophy Fernand Lucien Mueller Psychological Schools in European Thought In Dictionary of the History of Ideas Voltaire uber die Seele In Dictionnaire philosophique portatif deutsche Ubersetzung Psychologie Jesse M Bering The folk psychology of souls PDF 561 kB In Behavioral and Brain Sciences 29 2006 S 453 498 Darstellung aus naturalistischer Sicht Wolfgang Mack Braucht die Wissenschaft der Psychologie den Begriff der Seele PDF 208 kB In e Journal Philosophie der Psychologie 2007 Roland Muller Bibliographie zur Geschichte des Seelenbegriffs und der Seelenvorstellungen Christopher D Green Classics in the History of Psychology Textsammlung Benjamin Rand The classical psychologists Selections illustrating psychology from Anaxagoras to Wundt 1912 Robert M Young Mind Brain and Adaptation in the Nineteenth Century Cerebral Localization and Its Biological Context from Gall to Ferrier Bibliographie Nahtoderfahrung Spiegel TV Gibt es ein Leben nach dem Tod Blick ins Jenseits Video vom 9 Marz 2014 Anmerkungen Bearbeiten Wolfgang Pfeifer Etymologisches Worterbuch des Deutschen Band M Z 2 Auflage Berlin 1993 S 1268 Friedrich Kluge Etymologisches Worterbuch der deutschen Sprache 21 Auflage Berlin 1975 S 697 Die See Hypothese vertrat Josef Weisweiler Seele und See In Indogermanische Forschungen Band 57 1940 S 25 55 ihm widersprach Fritz Mezger Gotisch saiwala Seele In Zeitschrift fur vergleichende Sprachforschung Band 82 1968 S 285 287 Lennart Ejerfeldt Germanische Religion In Jes Peter Asmussen u a Hrsg Handbuch der Religionsgeschichte Band 1 Gottingen 1971 S 277 342 hier S 316 f Prolog des Tristan zum Begriff und seinem Hintergrund Klaus Speckenbach Studien zum Begriff edelez herze im Tristan Gottfrieds von Strassburg Munchen 1965 Hermann Kunisch edelez herze edeliu sele Vom Verhaltnis hofischer Dichtung zur Mystik In Ursula Hennig Herbert Kolb Hrsg Mediaevalia litteraria Festschrift fur Helmut de Boor Munchen 1971 S 413 450 Gertrud Grunkorn Die Fiktionalitat des hofischen Romans um 1200 Berlin 1994 S 135 f Friedrich Nietzsche Ecce homo Warum ich ein Schicksal bin 4 Max Horkheimer Theodor W Adorno Dialektik der Aufklarung Amsterdam 1947 S 299 Weitere Belege bei Jacob Grimm Wilhelm Grimm Seele In Deutsches Worterbuch Band 9 Leipzig 1899 Sp 2851 2926 Hans Peter Hasenfratz Seele I In Theologische Realenzyklopadie Band 30 Berlin 1999 S 733 737 hier S 734 Claude Riviere Soul Concepts in Indigenous Religions In Lindsay Jones Hrsg Encyclopedia of Religion 2 Auflage Detroit 2005 Band 12 S 8531 8534 hier S 8531 f Hans Peter Hasenfratz Seele I In Theologische Realenzyklopadie Band 30 Berlin 1999 S 733 737 hier S 734 f Hans Peter Hasenfratz Die Seele Zurich 1986 S 105 111 mit Beispielen Prasentation und Auswertung einer Fulle von Material zu den multiplen Seelen bieten die Arbeit von Ernst Arbman Untersuchungen zur primitiven Seelenvorstellung mit besonderer Rucksicht auf Indien In Le Monde Oriental 20 1926 S 85 226 und 21 1927 S 1 185 und die grossen Regionalstudien von Arbmans Schulern Ake Hultkrantz Conceptions of the Soul among North American Indians Stockholm 1953 und Ivar Paulson Die primitiven Seelenvorstellungen der nordeurasischen Volker Stockholm 1958 Siehe auch Ernest A Worms Der australische Seelenbegriff In Zeitschrift fur Missionswissenschaft und Religionswissenschaft 43 1959 S 296 308 Hans Fischer Studien uber Seelenvorstellungen in Ozeanien Munchen 1965 mit methodischen Erorterungen S 45 ff Ina Wunn Die Religionen in vorgeschichtlicher Zeit Stuttgart 2005 S 293 f und 340 346 Zu den widerspruchsvollen Vorstellungen der fruhgeschichtlichen Kelten uber das Schicksal der Totenseelen siehe Jan de Vries Keltische Religion Stuttgart 1961 S 205 f und 248 260 Heinrich Zimmer Philosophie und Religion Indiens Zurich 1961 S 35 38 50 55 Jan Gonda Die Religionen Indiens I Veda und alterer Hinduismus Stuttgart 1960 S 201 213 Heinrich Zimmer Philosophie und Religion Indiens Zurich 1961 S 255 299 Jan Gonda Die Religionen Indiens II Der jungere Hinduismus Stuttgart 1963 S 131 150 Hans Wolfgang Schumann Der historische Buddha Kreuzlingen 2004 S 162 170 Adi Granth S 276 online mit englischer Ubersetzung Paul Dundas The Jains 2 Auflage London 2002 S 93 111 Walther Schubring The Doctrine of the Jainas 2 Auflage Delhi 2000 S 152 203 Helmuth von Glasenapp Der Jainismus Hildesheim 1964 Nachdruck der Ausgabe von 1925 S 152 ff Heinrich Zimmer Philosophie und Religion Indiens Zurich 1961 S 240 245 Jan Gonda Die Religionen Indiens I Veda und alterer Hinduismus Stuttgart 1960 S 313 f Heinrich Zimmer Philosophie und Religion Indiens Zurich 1961 S 544 und Anm 1 Michael Loewe Chinese Ideas of Life and Death London 1982 S 26 f 114 f und S 120 122 Ulrich Unger Grundbegriffe der altchinesischen Philosophie Darmstadt 2000 S 34 Florian C Reiter Religionen in China Munchen 2002 S 98 Tu Wei Ming Soul Chinese Concepts In Lindsay Jones Hrsg Encyclopedia of Religion 2 Auflage Band 12 Detroit 2005 S 8554 8556 hier S 8554 Michael Loewe Ways to Paradise The Chinese Quest for Immortality London 1979 S 10 f Werner Eichhorn Die Religionen Chinas Stuttgart 1973 S 65 79 83 Ulrich Unger Grundbegriffe der altchinesischen Philosophie Darmstadt 2000 S 127 Zu den Jenseitsvorstellungen siehe Michael Loewe Chinese Ideas of Life and Death London 1982 S 26 ff und 114 ff Michael Loewe Ways to Paradise The Chinese Quest for Immortality London 1979 S 11 ff und 33 f Ulrich Unger Grundbegriffe der altchinesischen Philosophie Darmstadt 2000 S 34 119 Werner Eichhorn Die Religionen Chinas Stuttgart 1973 S 66 Ulrich Unger Grundbegriffe der altchinesischen Philosophie Darmstadt 2000 S 102 f Werner Eichhorn Die Religionen Chinas Stuttgart 1973 S 19 21 25 27 36 41 Werner Eichhorn Die Religionen Chinas Stuttgart 1973 S 53 f Etienne Balazs Chinese Civilization and Bureaucracy New Haven 1964 S 260 265 Fung Yu Lan A History of Chinese Philosophy Band 2 Princeton 1983 Nachdruck der Ausgabe von 1953 S 284 292 Eine Zusammenstellung einschlagiger chinesischer Texte in englischer Ubersetzung bietet Walter Liebenthal The Immortality of the Soul in Chinese Thought In Monumenta Nipponica 8 1952 S 327 397 Masaharu Anesaki History of Japanese Religion London 1963 S 39 f Matthias Eder Geschichte der japanischen Religion Band 1 Nagoya 1978 S 81 Matthias Eder Geschichte der japanischen Religion Band 2 Nagoya 1978 S 32 f Matthias Eder Geschichte der japanischen Religion Band 1 Nagoya 1978 S 77 79 u 99 Masaharu Anesaki History of Japanese Religion London 1963 S 70 Matthias Eder Geschichte der japanischen Religion Band 1 Nagoya 1978 S 79 81 96 Robert J Smith Ancestor Worship in Contemporary Japan Stanford 1974 S 15 19 99 104 Zu dem Wort und seiner Bedeutung siehe Matthias Eder Geschichte der japanischen Religion Band 1 Nagoya 1978 S 11f Masaharu Anesaki History of Japanese Religion London 1963 S 40 Richard Bowring The Religious Traditions of Japan 500 1600 Cambridge 2005 S 40f Robert J Smith Ancestor Worship in Contemporary Japan Stanford 1974 S 39f Hellmut Brunner Grundzuge der altagyptischen Religion Darmstadt 1983 S 138 141 143f Hermann Kees Totenglauben und Jenseitsvorstellungen der alten Agypter 2 Auflage Berlin 1956 S 33f Helmer Ringgren Die Religionen des Alten Orients Gottingen 1979 S 61 Hellmut Brunner Grundzuge der altagyptischen Religion Darmstadt 1983 S 138 140 Hermann Kees Totenglauben und Jenseitsvorstellungen der alten Agypter 2 Auflage Berlin 1956 S 21 33f Klaus Koch Geschichte der agyptischen Religion Stuttgart 1993 S 85 87 Jan Assmann Tod und Jenseits im Alten Agypten Munchen 2001 S 13 139 Hermann Kees Totenglauben und Jenseitsvorstellungen der alten Agypter 2 Auflage Berlin 1956 S 46 50 Siegfried Morenz Agyptische Religion Stuttgart 1960 S 216 Es gibt zwar den beruhmten poetischen Dialog eines lebensmuden Mannes mit seinem Ba aus der Zeit der 12 Dynastie doch kommt auch dort der Ba nur unter dem Gesichtspunkt des Todes ins Blickfeld Zum Inhalt Klaus Koch Geschichte der agyptischen Religion Stuttgart 1993 S 254 256 Winfried Barta Das Gesprach eines Mannes mit seinem Ba Berlin 1969 Textausgabe mit deutscher Ubersetzung zur Geburt des Ba S 87 Hellmut Brunner Grundzuge der altagyptischen Religion Darmstadt 1983 S 140 141 siehe auch Winfried Barta Das Gesprach eines Mannes mit seinem Ba Berlin 1969 S 92 96 zur gegenseitigen Abhangigkeit von Ba und Leichnam Eberhard Otto Ach In Wolfgang Helck Eberhard Otto Hrsg Lexikon der Agyptologie Band 1 Wiesbaden 1975 Sp 49 vgl Rainer Hannig Grosses Handworterbuch Agyptisch Deutsch 2800 950 v Chr 4 Auflage Mainz 2006 S 11f Eberhard Otto Ach In Wolfgang Helck Eberhard Otto Hrsg Lexikon der Agyptologie Band 1 Wiesbaden 1975 Sp 50f Hellmut Brunner Grundzuge der altagyptischen Religion Darmstadt 1983 S 141 143 Klaus Koch Geschichte der agyptischen Religion Stuttgart 1993 S 175 Hellmut Brunner Grundzuge der altagyptischen Religion Darmstadt 1983 S 33 135 Hermann Kees Totenglauben und Jenseitsvorstellungen der alten Agypter 2 Auflage Berlin 1956 S 24f Herman Ludin Jansen Agyptische Religion In Jes Peter Asmussen Hrsg Handbuch der Religionsgeschichte Band 1 Gottingen 1971 S 400 Fritz Wagner Gezahlt gewogen und zu leicht befunden Dan 5 25 28 Bemerkungen zum Motiv der Seelenwagung In Jens Holzhausen Hrsg psyxh Seele anima Festschrift fur Karin Alt Stuttgart 1998 S 369f Leopold Kretzenbacher Die Seelenwaage Klagenfurt 1958 S 24 28 Hellmut Brunner Grundzuge der altagyptischen Religion Darmstadt 1983 S 132f 135 137 Klaus Koch Geschichte der agyptischen Religion Stuttgart 1993 S 321 325 Der Ka entsteht erst mit der Geburt siehe Hans Bonnet Reallexikon der agyptischen Religionsgeschichte Berlin 1952 S 358 Herodot behauptete irrtumlich die Agypter hatten eine Seelenwanderung angenommen siehe dazu Siegfried Morenz Religion und Geschichte des alten Agypten Koln 1975 S 214 224 Hellmut Brunner Grundzuge der altagyptischen Religion Darmstadt 1983 S 146f Pietro Mander Soul Ancient Near Eastern Concepts In Lindsay Jones Hrsg Encyclopedia of Religion 2 Auflage Band 12 Detroit 2005 S 8535 8540 hier S 8537 Willem H Ph Romer Sumerische Emesallieder In Bibliotheca Orientalis 54 1997 S 604 619 hier S 609 und 617 Jean Bottero La religion babylonienne Paris 1952 S 85 99f Fur Naheres siehe Helmer Ringgren Die Religionen des Alten Orients Gottingen 1979 S 110f Karel van der Toorn Family Religion in Babylonia Syria and Israel Leiden 1996 S 60 Karel van der Toorn Family Religion in Babylonia Syria and Israel Leiden 1996 S 48 51 Tafel 12 Verse 84ff Alfred Jeremias Die babylonisch assyrischen Vorstellungen vom Leben nach dem Tode Leipzig 1887 S 54 57 Quellenbelege Jean Bottero La religion babylonienne Paris 1952 S 103 107 Erich Ebeling Damonen In Reallexikon der Assyriologie Band 2 Berlin 1938 S 108 Helmer Ringgren Die Religionen des Alten Orients Gottingen 1979 S 151 Pietro Mander Soul Ancient Near Eastern Concepts In Lindsay Jones Hrsg Encyclopedia of Religion 2 Auflage Band 12 Detroit 2005 S 8535 8540 hier S 8535 f Leo Oppenheim Ancient Mesopotamia Chicago 1977 S 198 206 Tzvi Abusch Ghost and God Some Observations on a Babylonian Understanding of Human Nature In Albert I Baumgarten u a Hrsg Self Soul and Body in Religious Experience Leiden 1998 S 363 383 Geo Widengren Die Religionen Irans Stuttgart 1965 S 20 23 84f Otto Gunther von Wesendonk Urmensch und Seele in der iranischen Uberlieferung Hannover 1924 S 191ff Geo Widengren Die Religionen Irans Stuttgart 1965 S 84 87 siehe auch Otto Gunther von Wesendonk Urmensch und Seele in der iranischen Uberlieferung Hannover 1924 S 193 der fur Zarathustra eine klare Abgrenzung der Begriffe annimmt Otto Gunther von Wesendonk Urmensch und Seele in der iranischen Uberlieferung Hannover 1924 S 193f Geo Widengren Die Religionen Irans Stuttgart 1965 S 85 102 104 Otto Gunther von Wesendonk Urmensch und Seele in der iranischen Uberlieferung Hannover 1924 S 197 200 Zur daena siehe auch Mansour Shaki Den In Encyclopaedia Iranica Band 7 Costa Mesa 1996 S 279 281 Michael Stausberg Die Religion Zarathustras Band 1 Stuttgart 2002 S 144 150 Geo Widengren Die Religionen Irans Stuttgart 1965 S 105 Hans Peter Hasenfratz Die Seele Zurich 1986 S 45 59 Zahlreiche Belege zum antiken Sprachgebrauch bei Wilhelm Pape Griechisch deutsches Handworterbuch 3 Auflage Band 2 Graz 1954 Nachdruck S 1403f noch ausfuhrlicher ist Henry George Liddell Robert Scott A Greek English Lexicon 9 Auflage Oxford 1996 S 2026f Zur Etymologie siehe Pierre Chantraine Dictionnaire etymologique de la langue grecque Histoire des mots Paris 2009 S 1248 Jan Bremmer The Early Greek Concept of the Soul Princeton 1983 S 15 22 Hans Schwabl Fruhgriechische Seelenvorstellungen In Hans Dieter Klein Hrsg Der Begriff der Seele in der Philosophiegeschichte Wurzburg 2005 S 29 64 hier S 30 32 David B Claus Toward the Soul An Inquiry into the Meaning of psyxh before Plato New Haven 1981 S 61 ff und 92 ff Thomas Jahn Zum Wortfeld Seele Geist in der Sprache Homers Munchen 1987 S 27 38 und 119 ff Ohnmacht Ilias 5 696 22 467 beim Tod verlasst sie den Korper durch den Mund Ilias 9 408f die Gliedmassen Ilias 16 856 22 362 oder eine Wunde in der Brust Ilias 16 504f und entfliegt in den Hades Ilias 1 3f 16 856 22 362 Odyssee 10 560 11 65 Jan Bremmer The Early Greek Concept of the Soul Princeton 1983 S 78f Martin F Meyer Der Wandel des Psyche Begriffs im fruhgriechischen Denken von Homer bis Heraklit In Archiv fur Begriffsgeschichte 50 2008 S 9 28 hier S 12 f Ilias 23 97 104 Ilias 16 855 857 22 363 23 71 79 Ilias 7 130f Zum thymos bei Homer siehe David B Claus Toward the Soul An Inquiry into the Meaning of psyxh before Plato New Haven 1981 S 21f 37 42 Martin F Meyer Der Wandel des Psyche Begriffs im fruhgriechischen Denken von Homer bis Heraklit In Archiv fur Begriffsgeschichte 50 2008 S 9 28 hier S 12 f Ilias 9 322 Jan Bremmer The Early Greek Concept of the Soul Princeton 1983 S 54 57 Odyssee 14 425f Jan Bremmer The Early Greek Concept of the Soul Princeton 1983 S 126f Sophokles Philoktetes 1014 ahnlich Antigone 176 Hans Schwabl Fruhgriechische Seelenvorstellungen In Hans Dieter Klein Hrsg Der Begriff der Seele in der Philosophiegeschichte Wurzburg 2005 S 29 64 hier S 46 48 Hans Schwabl Fruhgriechische Seelenvorstellungen In Hans Dieter Klein Hrsg Der Begriff der Seele in der Philosophiegeschichte Wurzburg 2005 S 29 64 hier S 47 Bartel Leendert van der Waerden Die Pythagoreer Zurich und Munchen 1979 S 117 ff Hermann S Schibli Pherekydes of Syros Oxford 1990 S 104ff 121ff Zum pythagoreischen Seelenkonzept siehe Carl Huffman The Pythagorean conception of the soul from Pythagoras to Philolaus In Dorothea Frede Burkhard Reis Hrsg Body and Soul in Ancient Philosophy Berlin 2009 S 21 43 Thales Fragmente DK 11 A 1 Diogenes Laertios I 24 und DK 11 A 22 Aristoteles De anima I 2 405a Anaxagoras Fragment DK 59 B 12 Aristoteles De anima 404a 405a Aristoteles De anima I 2 403b25 28 404b7ff 405b15ff Aristoteles De anima 404b Aetios IV 3 David B Claus Toward the Soul An Inquiry into the Meaning of psyxh before Plato New Haven 1981 S 114f Hans Schwabl Fruhgriechische Seelenvorstellungen In Hans Dieter Klein Hrsg Der Begriff der Seele in der Philosophiegeschichte Wurzburg 2005 S 29 64 hier 52 f Pseudo Anaximenes Fragment DK 13 B 2 zur Zuschreibung Karin Alt Zum Satz des Anaximenes uber die Seele In Hermes 101 1973 S 129 164 David B Claus Toward the Soul An Inquiry into the Meaning of psyxh before Plato New Haven 1981 S 122 125 Anaximander Fragment DK 12 A 29 Walter Burkert Weisheit und Wissenschaft Studien zu Pythagoras Philolaos und Platon Nurnberg 1962 S 251f Heraklit Fragmente DK 22 B 36 B 77 B 117 B 118 Heraklit Fragment DK 22 B 45 Siehe auch David B Claus Toward the Soul An Inquiry into the Meaning of psyxh before Plato New Haven 1981 S 125 138 zu Heraklits Seelenverstandnis Die Seelenlehre Demokrits uberliefert Aristoteles De anima 403b31 404a16 405a7 13 406b15 22 und De respiratione 471b30 472a17 Siehe dazu David B Claus Toward the Soul An Inquiry into the Meaning of psyxh before Plato New Haven 1981 S 142 148 Georg Rechenauer Demokrits Seelenmodell und die Prinzipien der atomistischen Physik In Dorothea Frede Burkhard Reis Hrsg Body and Soul in Ancient Philosophy Berlin 2009 S 111 142 hier S 118 124 und 132 138 Diese Rede ist allerdings kein authentisches historisches Dokument sondern ein von Platon literarisch gestaltetes Werk mit historischem Kern siehe Michael Erler Platon Hellmut Flashar Hrsg Grundriss der Geschichte der Philosophie Die Philosophie der Antike Band 2 2 Basel 2007 S 99 103 Platon Phaidon 64a 65a 67b 68b Die beruhmte Charakterisierung des Korpers als Grab der Seele findet sich im Gorgias 493a und im Kratylos 400c siehe dazu Pierre Courcelle Grab der Seele In Reallexikon fur Antike und Christentum Band 12 Stuttgart 1983 Sp 455 467 vgl Phaidros 250c zur verwandten Metapher Gefangnis der Seele siehe Pierre Courcelle Gefangnis der Seele In Reallexikon fur Antike und Christentum Band 9 Stuttgart 1976 Sp 294 318 Platon Phaidon 79e 80b Platon Phaidon 107d 114c Gorgias 523a 527b Politeia 614b 621b Siehe ferner Phaidros 248a 249c 256a e Phaidon 69c 81a 82e Timaios 42a e 90e 92c Platon Phaidon 70d 72d siehe dazu Peter M Steiner Psyche bei Platon Gottingen 1992 S 58 60 Platon Phaidon 78b 81a Platon Phaidon 72e 77a und Menon 80d 86b siehe dazu Peter M Steiner Psyche bei Platon Gottingen 1992 S 60 62 Platon Phaidon 102a 106d Platon Phaidros 245c 246a Siehe dazu Thomas A Szlezak Seele bei Platon In Hans Dieter Klein Hrsg Der Begriff der Seele in der Philosophiegeschichte Wurzburg 2005 S 65 86 hier 69 71 Platon Politeia 608d 611a Platon Politeia 434d 441c Platon Phaidros 246a 247c 253c 254e Platon Phaidon 65a 67b 82b 84b Politeia 521c 535a Michael Frede Seelenlehre In Der Neue Pauly Band 11 Stuttgart 2001 Sp 325 328 hier Sp 326 Platon Timaios 69c 70a Zu Platons Auffassung von der Beschaffenheit den Bestandteilen und dem nachtodlichen Schicksal der Seele siehe Michael Erler Platon Hellmut Flashar Hrsg Grundriss der Geschichte der Philosophie Die Philosophie der Antike Band 2 2 Basel 2007 S 375 390 besonders S 383 Vgl die einschlagigen Beitrage in Maurizio Migliori Hrsg Inner Life and Soul Psyche in Plato Sankt Augustin 2011 Platon Timaios 30a b 34b 37c Thomas A Szlezak Seele bei Platon In Hans Dieter Klein Hrsg Der Begriff der Seele in der Philosophiegeschichte Wurzburg 2005 S 65 86 hier S 74 f mit Diskussion alterer Literatur Zum Motiv der geflugelten und fliegenden oder flatternden Seele siehe Richard Seaford The Fluttering Soul In Ueli Dill Christine Walde Hrsg Antike Mythen Medien Transformationen und Konstruktionen Berlin 2009 S 406 414 Eine Untersuchung und Gesamtdarstellung von Aristoteles Seelenlehre bietet Thomas K Johansen The Powers of Aristotle s Soul Oxford 2012 Aristoteles De anima 412a27 412b6 William Charlton Aristotle s Definition of Soul In Michael Durrant Hrsg Aristotle s De Anima in focus London 1993 S 197 216 hier S 197 f und 202 pladiert fur eine andere Ubersetzung nicht erste Entelechie sondern Entelechie im erstgenannten Sinn im Sinn von Wissen und nicht im Sinn der aktuellen Ausubung eines Wissens beim Uberlegen Organisch organikon wird meist verstanden als mit Organen ausgestattet Abraham P Bos Die Aristotelische Lehre der Seele Widerrede gegen die moderne Entwicklungshypothese In Hans Dieter Klein Hrsg Der Begriff der Seele in der Philosophiegeschichte Wurzburg 2005 S 87 99 hier 92f tritt jedoch dem sonstigen Sprachgebrauch des Aristoteles folgend fur die Ubersetzung als Instrument dienend ein Aristoteles De anima 413a4 Aristoteles De anima I 5 411b6 9 Siehe hierzu Hubertus Busche Die Seele als System Aristoteles Wissenschaft von der Psyche Hamburg 2001 S 13 17 35 Aristoteles De generatione animalium 736b27f Aristoteles De anima I 1 403a30 403b1 Aristoteles De anima I 1 403a3ff II 3 414a29ff Zu den Funktionen der Sinnenseele bei Mensch und Tier siehe Richard Sorabji Intentionality and Physiological Processes Aristotle s Theory of Sense Perception In Martha C Nussbaum Amelie Oksenberg Rorty Hrsg Essays on Aristotle s De Anima Oxford 1992 S 195 225 zu den einzelnen Emotionen Christof Rapp pathos In Otfried Hoffe Hrsg Aristoteles Lexikon Kroners Taschenausgabe Band 459 Stuttgart 2005 S 427 436 hier 430f Hubertus Busche Die Seele als System Aristoteles Wissenschaft von der Psyche Hamburg 2001 S 18 26 Aristoteles De anima 430a22 25 408b18f Peter Steinmetz Die Stoa In Hellmut Flashar Hrsg Grundriss der Geschichte der Philosophie Die Philosophie der Antike Band 4 2 Basel 1994 S 491 716 hier 538f Anthony A Long Stoic psychology In Keimpe Algra u a Hrsg The Cambridge History of Hellenistic Philosophy Cambridge 1999 S 560 584 hier 563f Richard Sorabji Animal Minds and Human Morals Ithaca 1993 S 98f Erwin Rohde Psyche Band 2 2 Auflage Freiburg i Br 1898 Nachdruck Darmstadt 1961 S 316 321 Anthony A Long Stoic psychology In Keimpe Algra u a Hrsg The Cambridge History of Hellenistic Philosophy Cambridge 1999 S 560 584 hier 565f Einzelheiten der stoischen Auseinandersetzung mit der Frage nach dem animal mind erortert Richard Sorabji Animal Minds and Human Morals Ithaca 1993 S 20 28 40 44 51 55 58 61 Zu den Seelenvorstellungen in der mittleren und der jungeren Stoa siehe Erwin Rohde Psyche Band 2 2 Auflage Freiburg i Br 1898 Nachdruck Darmstadt 1961 S 322 326 mittlere Stoa 326 331 jungere Stoa Zur epikureischen Seelenlehre siehe Stephen Everson Epicurean psychology In Keimpe Algra u a Hrsg The Cambridge History of Hellenistic Philosophy Cambridge 1999 S 542 559 Christopher Gill The Structured Self in Hellenistic and Roman Thought Oxford 2006 S 46 66 David Konstan Some Aspects of Epicurean Psychology Leiden 1973 Michael Erler Epikur In Hellmut Flashar Hrsg Grundriss der Geschichte der Philosophie Die Philosophie der Antike Band 4 1 Basel 1994 S 29 202 hier 146f Heinrich Dorrie Matthias Baltes Der Platonismus in der Antike Band 6 1 Stuttgart 2002 S 288 291 Band 6 2 Stuttgart 2002 S 100 103 358 365 Heinrich Dorrie Matthias Baltes Der Platonismus in der Antike Band 6 2 Stuttgart 2002 S 371 382 Heinrich Dorrie Matthias Baltes Der Platonismus in der Antike Band 6 1 Stuttgart 2002 S 249 251 Siehe zu diesen Lehren Plotins Clemens Zintzen Bemerkungen zur neuplatonischen Seelenlehre In Gerd Juttemann Hrsg Die Seele Ihre Geschichte im Abendland Weinheim 1991 S 43 58 hier 45 48 und Heinrich Dorrie Matthias Baltes Der Platonismus in der Antike Band 6 1 Stuttgart 2002 S 285 290 Apuleius Metamorphosen 4 28 6 24 Aufsatzsammlungen Gerhard Binder Hrsg Amor und Psyche Darmstadt 1968 Maaike Zimmerman u a Hrsg Aspects of Apuleius Golden Ass Band 2 Cupid and Psyche Groningen 1998 Odyssee 24 6 9 Otto Waser Psyche In Wilhelm Heinrich Roscher Hrsg Ausfuhrliches Lexikon der griechischen und romischen Mythologie Band 3 2 Hildesheim 1965 Nachdruck Sp 3201 3256 hier 3213 3256 Noelle Icard Gianolio Psyche In Lexicon Iconographicum Mythologiae Classicae Band 7 1 Zurich 1994 S 569 585 Luc Brisson Notes sur la Vita Plotini 2 27 In Luc Brisson u a Hrsg Porphyre La Vie de Plotin Band 2 Paris 1992 S 203 f Otto Waser Psyche In Wilhelm Heinrich Roscher Hrsg Ausfuhrliches Lexikon der griechischen und romischen Mythologie Band 3 2 Hildesheim 1965 Nachdruck Sp 3201 3256 hier 3221f Porphyrios Vita Plotini 2 9 Heraklit Fragment DK 22 B 67a zur Echtheit siehe Serge N Mouraviev Heraclitea Band III 3 B iii Sankt Augustin 2006 S 78 Aristoteles Historia animalium 514a18f Julius Rocca Galen on the brain Leiden 2003 S 30f Manfred Wenzel Seelensitz In Werner E Gerabek u a Enzyklopadie Medizingeschichte Berlin New York 2005 S 1316 f hier 1316 Julius Rocca Galen on the brain Leiden 2003 S 34 38 Julius Rocca Galen on the brain Leiden 2003 S 246 Nemesios von Emesa De natura hominis 6 12 13 Karin Schopflin Seele II Altes Testament In Theologische Realenzyklopadie Band 30 Berlin 1999 S 737 740 hier 738 740 Genesis 2 7 Karin Schopflin Seele II Altes Testament In Theologische Realenzyklopadie Band 30 Berlin 1999 S 737 740 hier 738f Hans Walter Wolff Anthropologie des Alten Testaments 7 Auflage Gutersloh 2002 S 26 37 Genesis 35 18 Belege bei Karin Schopflin Seele II Altes Testament In Theologische Realenzyklopadie Band 30 Berlin 1999 S 737 740 hier 738 und Hans Walter Wolff Anthropologie des Alten Testaments 7 Auflage Gutersloh 2002 S 37 40 Karin Schopflin Seele II Altes Testament In Theologische Realenzyklopadie Band 30 Berlin 1999 S 737 740 hier 738f vgl Heinz Horst Schrey Leib Leiblichkeit In Theologische Realenzyklopadie Band 20 Berlin 1990 S 638 643 hier 638f und die ausfuhrliche Darstellung von Horst Seebass נפש In Theologisches Worterbuch zum Alten Testament Band 5 Stuttgart 1986 Sp 531 555 hier 538 552 Karin Schopflin Seele II Altes Testament In Theologische Realenzyklopadie Band 30 Berlin 1999 S 737 740 hier 739 Hans Walter Wolff Anthropologie des Alten Testaments 7 Auflage Gutersloh 2002 S 41 46 Am 6 8 EU Belege bei Hans Walter Wolff Anthropologie des Alten Testaments 7 Auflage Gutersloh 2002 S 47 siehe auch S 29 Anm 6 Deuteronomium 12 23 Leviticus 17 11 und 17 14 Genesis 9 4f Die einschlagige Stelle ist Numeri 6 6 Siehe dazu Diethelm Michel naepaes als Leichnam In Zeitschrift fur Althebraistik 7 1994 S 81 84 Hans Walter Wolff Anthropologie des Alten Testaments 7 Auflage Gutersloh 2002 S 25f Karin Schopflin Seele II Altes Testament In Theologische Realenzyklopadie Band 30 Berlin 1999 S 737 740 hier 740 Zusammenstellung und Erorterung der Belege bei Hans Walter Wolff Anthropologie des Alten Testaments 7 Auflage Gutersloh 2002 S 57 67 Karin Schopflin Seele II Altes Testament In Theologische Realenzyklopadie Band 30 Berlin 1999 S 737 740 hier 739 Hans Walter Wolff Anthropologie des Alten Testaments 7 Auflage Gutersloh 2002 S 68 95 George W E Nickelsburg Resurrection Immortality and Eternal Life in Intertestamental Judaism Cambridge 1972 S 23 123f 165 180 Dan 7 10 EU und 12 1 3 EU Flavius Josephus De bello Iudaico 2 154 165 und Antiquitates Iudaicae 18 14 18 Siehe zu Philons Seelenlehre John Dillon Philo of Alexandria and Platonist Psychology In Maha Elkaisy Friemuth John Dillon Hrsg The Afterlife of the Platonic Soul Leiden 2009 S 17 24 Gunter Stemberger Seele III Judentum In Theologische Realenzyklopadie Band 30 Berlin 1999 S 740 744 hier 740 742 Eduard Lohse psyxh im palastinischen Judentum In Gerhard Friedrich Hrsg Theologisches Worterbuch zum Neuen Testament Band 9 Stuttgart 1973 S 633 635 Gunter Stemberger Seele III Judentum In Theologische Realenzyklopadie Band 30 Berlin 1999 S 740 744 hier 742 Gunter Stemberger Seele III Judentum In Theologische Realenzyklopadie Band 30 Berlin 1999 S 740 744 hier 742f Zur Diskussion im 12 Jahrhundert siehe Sarah Stroumsa Twelfth Century Concepts of Soul and Body The Maimonidean Controversy in Baghdad In Albert I Baumgarten u a Hrsg Self Soul and Body in Religious Experience Leiden 1998 S 313 334 Johann Maier Geschichte der judischen Religion Berlin 1972 S 331f 394 Gunter Stemberger Seele III Judentum In Theologische Realenzyklopadie Band 30 Berlin 1999 S 740 744 hier 743f Boaz Huss Seelenwanderung II Judentum In Theologische Realenzyklopadie Band 31 Berlin 2000 S 4 6 Siehe dazu Theo A W van der Louw Transformations in the Septuagint Leuven 2007 S 111f Gerhard Dautzenberg Seele IV Neues Testament In Theologische Realenzyklopadie Band 30 Berlin 1999 S 744 748 hier 744 746 Gerhard Dautzenberg Seele IV Neues Testament In Theologische Realenzyklopadie Band 30 Berlin 1999 S 744 748 hier 747 Vgl zu diesem Verstandnis der psyche Eduard Schweizer psyxh D Neues Testament In Gerhard Friedrich Hrsg Theologisches Worterbuch zum Neuen Testament Band 9 Stuttgart 1973 S 635 657 Jean Zumstein Seele III Christentum 1 Neues Testament In Religion in Geschichte und Gegenwart 4 Auflage Band 7 Tubingen 2004 Sp 1100f Gerhard Dautzenberg Seele IV Neues Testament In Theologische Realenzyklopadie Band 30 Berlin 1999 S 744 748 hier 745 Gerhard Dautzenberg Seele naefaes psyche im biblischen Denken sowie das Verhaltnis von Unsterblichkeit und Auferstehung In Klaus Kremer Hrsg Seele Ihre Wirklichkeit ihr Verhaltnis zum Leib und zur menschlichen Person Leiden 1984 S 186 203 hier 198 Vgl Eduard Schweizer psyxh D Neues Testament In Gerhard Friedrich Hrsg Theologisches Worterbuch zum Neuen Testament Band 9 Stuttgart 1973 S 635 657 hier 653 Siehe dazu Heinz Jurgen Vogels Christi Abstieg ins Totenreich und das Lauterungsgericht an den Toten Freiburg 1976 S 15 44 86 97 101 120 Reinhard Feldmeier Der erste Brief des Petrus Leipzig 2005 S 135 137 Leonhard Goppelt Theologie des Neuen Testaments Teil 1 Gottingen 1975 S 507f Siehe dazu Norbert Brox Der erste Petrusbrief 3 Auflage Zurich 1989 S 196 199 Heinz Jurgen Vogels Christi Abstieg ins Totenreich und das Lauterungsgericht an den Toten Freiburg 1976 S 142 169 George H van Kooten St Paul on Soul Spirit and the Inner Man In Maha Elkaisy Friemuth John Dillon Hrsg The Afterlife of the Platonic Soul Leiden 2009 S 25 44 Die einschlagige Passage aus Justins Dialog mit dem Juden Tryphon steht in deutscher Ubersetzung bei Albert Warkotsch Antike Philosophie im Urteil der Kirchenvater Munchen 1973 S 10 12 Martin Elze Tatian und seine Theologie Gottingen 1960 S 88 99 Bernhard Geyer Die patristische und scholastische Philosophie 13 Auflage Basel 1958 S 22f Zur strittigen Frage der Echtheit siehe Miroslav Markovich Hrsg Athenagorae qui fertur De resurrectione mortuorum Leiden 2000 S 1 3 Pseudo Athenagoras von Athen Uber die Auferstehung der Toten 15 hrsg von Bernard Pouderon Athenagore Supplique au sujet des chretiens et Sur la resurrection des morts Paris 1992 S 211 317 hier 272 277 Irenaus von Lyon Adversus haereses 2 19 und 2 34 Vgl Dietmar Wyrwa Seelenverstandnis bei Irenaus von Lyon In Jens Holzhausen Hrsg psyxh Seele anima Festschrift fur Karin Alt Stuttgart 1998 S 301 334 hier 311f Bernhard Geyer Die patristische und scholastische Philosophie 13 Auflage Basel 1958 S 43 Dietmar Wyrwa Seelenverstandnis bei Irenaus von Lyon In Jens Holzhausen Hrsg psyxh Seele anima Festschrift fur Karin Alt Stuttgart 1998 S 301 334 hier 313f die Argumentation des Irenaus steht in deutscher Ubersetzung bei Albert Warkotsch Antike Philosophie im Urteil der Kirchenvater Munchen 1973 S 49 51 Dietmar Wyrwa Seelenverstandnis bei Irenaus von Lyon In Jens Holzhausen Hrsg psyxh Seele anima Festschrift fur Karin Alt Stuttgart 1998 S 301 334 hier 332f Anders Christian Lund Jacobsen The Constitution of Man according to Irenaeus and Origen In Barbara Feichtinger Hrsg Korper und Seele Aspekte spatantiker Anthropologie Munchen 2006 S 67 94 hier 67 78 Einige Argumente Tertullians fur seine Seelenauffassung sind in deutscher Ubersetzung zusammengestellt bei Albert Warkotsch Antike Philosophie im Urteil der Kirchenvater Munchen 1973 S 102 126 Siehe dazu Heinrich Karpp Probleme altchristlicher Anthropologie Gutersloh 1950 S 41 43 46 49 102f Tertullian De anima 19f 27 36 40f vgl Heinrich Karpp Probleme altchristlicher Anthropologie Gutersloh 1950 S 43f 47f 52 59 67 Clemens von Alexandria Stromateis 6 52 Ubersetzung der Stelle bei Albert Warkotsch Antike Philosophie im Urteil der Kirchenvater Munchen 1973 S 190 siehe dazu Heinrich Karpp Probleme altchristlicher Anthropologie Gutersloh 1950 S 93f und Ulrich Schneider Theologie als christliche Philosophie Zur Bedeutung der biblischen Botschaft im Denken des Clemens von Alexandria Berlin 1999 S 194f Die einschlagigen Texte des Clemens stehen in deutscher Ubersetzung bei Albert Warkotsch Antike Philosophie im Urteil der Kirchenvater Munchen 1973 S 188 193 siehe dazu Heinrich Karpp Probleme altchristlicher Anthropologie Gutersloh 1950 S 94 99 111 Clemens von Alexandria Stromateis 6 45 4 und 6 47 3 Origenes De principiis 1 1 7 Origenes De principiis 3 4 Laktanz De opificio dei 19 siehe dazu Heinrich Karpp Probleme altchristlicher Anthropologie Gutersloh 1950 S 143 147 Heinrich Karpp Probleme altchristlicher Anthropologie Gutersloh 1950 S 242 John M Rist Augustine Ancient thought baptized Cambridge 1994 S 317 320 Heinrich Karpp Probleme altchristlicher Anthropologie Gutersloh 1950 S 243 246 Wolfgang Kersting Noli foras ire in te ipsum redi Augustinus uber die Seele In Gerd Juttemann Hrsg Die Seele Ihre Geschichte im Abendland Weinheim 1991 S 59 74 hier 64 67 Die Stelle ist 1 Thess 5 23 Siehe dazu Bernhard Geyer Die patristische und scholastische Philosophie 13 Auflage Basel 1958 S 90 Einschlagige Passagen aus dem Werk des Nemesios sind zusammengestellt bei Albert Warkotsch Antike Philosophie im Urteil der Kirchenvater Munchen 1973 S 487 498 Edouard Jeauneau Hrsg Iohannis Scotti seu Eriugenae periphyseon Band 4 Turnhout 2000 S 57 Siehe zu Eriugenas Seelenlehre Catherine Kavanagh The Nature of the Soul According to Eriugena In Maha Elkaisy Friemuth John Dillon Hrsg The Afterlife of the Platonic Soul Leiden 2009 S 77 92 Ludwig Ott Die platonische Weltseele in der Theologie der Fruhscholastik In Kurt Flasch Hrsg Parusia Frankfurt am Main 1965 S 307 331 Richard Heinzmann Die Unsterblichkeit der Seele und die Auferstehung des Leibes Munster 1965 S 78 82 114 117 Richard Heinzmann Die Unsterblichkeit der Seele und die Auferstehung des Leibes Munster 1965 S 22ff Richard Heinzmann Die Unsterblichkeit der Seele und die Auferstehung des Leibes Munster 1965 S 246 Theodor W Kohler Homo animal nobilissimum Konturen des spezifisch Menschlichen in der naturphilosophischen Aristoteleskommentierung des 13 Jahrhunderts Leiden 2008 S 39 51 Theodor W Kohler Grundlagen des philosophisch anthropologischen Diskurses im dreizehnten Jahrhundert Leiden 2000 S 474 484 Belege bei Theodor W Kohler Grundlagen des philosophisch anthropologischen Diskurses im dreizehnten Jahrhundert Leiden 2000 S 476 482 Bernhard Geyer Die patristische und scholastische Philosophie 13 Auflage Basel 1958 S 389f 514 Theodor W Kohler Grundlagen des philosophisch anthropologischen Diskurses im dreizehnten Jahrhundert Leiden 2000 S 534 558 Aristoteles De anima III 8 431b20ff Theodor W Kohler Grundlagen des philosophisch anthropologischen Diskurses im dreizehnten Jahrhundert Leiden 2000 S 518 520 558 569 Theodor W Kohler Grundlagen des philosophisch anthropologischen Diskurses im dreizehnten Jahrhundert Leiden 2000 S 598 622 Burkhard Mojsisch Meister Eckhart Analogie Univozitat und Einheit Hamburg 1983 S 130 143 Theodor W Kohler Homo animal nobilissimum Konturen des spezifisch Menschlichen in der naturphilosophischen Aristoteleskommentierung des 13 Jahrhunderts Leiden 2008 S 170 181 238 271 354 384 419 443 Heinrich Denzinger Peter Hunermann Enchiridion symbolorum 43 Auflage Freiburg 2010 S 449f Nr 1440 und 1441 Siehe dazu Olivier de La Brosse u a Lateran V und Trient 1 Teil Mainz 1978 S 95 100 Vgl auch William Henry Hay II Ubers On the Immortality of the Soul In Ernst Cassirer Paul Oskar Kristeller John Hermann Randall jr Hrsg The Renaissance Philosophy of Man Chicago London 1948 Heinrich Denzinger Peter Hunermann Enchiridion symbolorum 43 Auflage Freiburg 2010 S 1022 Nr 3896 Katechismus der Katholischen Kirche Kompendium Munchen 2005 S 49 Friedrich Beisser Hoffnung und Vollendung Handbuch Systematischer Theologie Band 15 Gutersloh 1993 S 64 66 Zu Luthers Auffassung siehe Albrecht Peters Der Mensch Handbuch Systematischer Theologie Band 8 Gutersloh 1979 S 24f Siehe zu Calvins Seelenlehre Herman J Selderhuis Calvin Handbuch Tubingen 2008 S 283f Jung Uck Hwang Der junge Calvin und seine Psychopannychia Frankfurt am Main 1991 S 193 284 Johann Baptist Metz Seele III Systematisch In Lexikon fur Theologie und Kirche 2 Auflage Band 9 Freiburg 1964 Sp 570 573 hier 571 Heino Sonnemans Unsterblichkeit III Systematisch theologisch In Lexikon fur Theologie und Kirche 3 Auflage Band 10 Sp 434f Albert Dihle Karl Wolfgang Troger psyxh E Gnosis In Gerhard Friedrich Hrsg Theologisches Worterbuch zum Neuen Testament Band 9 Stuttgart 1973 S 657 661 Edwin E Calverley Nafs In Encyclopaedia of Islam Band 7 Leiden 1993 S 880 884 hier 880 Siehe auch Michael E Marmura Soul Islamic Concepts In Lindsay Jones Hrsg Encyclopedia of Religion 2 Auflage Band 12 Detroit 2005 S 8566 8571 hier 8566f Sure 39 Vers 42 Sure 17 Vers 85 Timothy J Gianotti Al Ghazali s Unspeakable Doctrine of the Soul Leiden 2001 S 1 6 Tilman Nagel Geschichte der islamischen Theologie Munchen 1994 S 194 Shams C Inati The Soul in Islamic Philosophy In Routledge Encyclopedia of Philosophy Band 9 London 1998 S 40 44 Lenn E Goodman al Razi In Encyclopaedia of Islam Band 8 Leiden 1995 S 474 477 hier 476f Tilman Nagel Geschichte der islamischen Theologie Munchen 1994 S 193 Zu dieser Seelenlehre siehe die Untersuchung von Timothy J Gianotti Al Ghazali s Unspeakable Doctrine of the Soul Leiden 2001 Zusammenfassung der Ergebnisse S 168 176 Edwin E Calverley Nafs In Encyclopaedia of Islam Band 7 Leiden 1993 S 880 884 hier 881f Michael E Marmura Soul Islamic Concepts In Lindsay Jones Hrsg Encyclopedia of Religion 2 Auflage Band 12 Detroit 2005 S 8566 8571 hier 8567 Siehe zur Seelenlehre ar Razis Maha Elkaisy Friemuth Tradition and Innovation in the Psychology of Fakhr al Din al Razi In Maha Elkaisy Friemuth John Dillon Hrsg The Afterlife of the Platonic Soul Leiden 2009 S 121 139 Edwin E Calverley Nafs In Encyclopaedia of Islam Band 7 Leiden 1993 S 880 884 hier 881f Tilman Nagel Geschichte der islamischen Theologie Munchen 1994 S 178f Edwin E Calverley Nafs In Encyclopaedia of Islam Band 7 Leiden 1993 S 880 884 hier 882 Richard Gramlich Weltverzicht Grundlagen und Weisen islamischer Askese Wiesbaden 1997 S 152 217 Jan N Bremmer Die Karriere der Seele In Bernd Janowski Hrsg Der ganze Mensch Zur Anthropologie der Antike und ihrer europaischen Nachgeschichte Berlin 2012 S 173 198 hier 191 194 Wouter J Hanegraaff New Age Religion and Western Culture Leiden 1996 S 210 219 Eine Ubersichtsdarstellung bietet Kurt Hutten Seher Grubler Enthusiasten 15 Auflage Stuttgart 1997 S 560 687 speziell zu den Seelenlehren S 568 592f 598 601 635f Helena Petrowna Blavatsky Isis entschleiert Band 2 Hannover 2000 S 325 Helena Petrowna Blavatsky Isis entschleiert Band 2 Hannover 2000 S 115f Rudolf Steiner Spirituelle Psychologie 3 Auflage Stuttgart 2004 S 34 Elf einschlagige Vortrage Steiners sind zusammengefasst in dem Sammelband Rudolf Steiner Spirituelle Psychologie 3 Auflage Stuttgart 2004 Siehe auch Rudolf Steiner Theosophie 32 Auflage Dornach 2005 S 23 52 76 100 Zum spiritistischen Seelenverstandnis siehe Gerhard Adler Zur Reinkarnationsidee In Andreas Resch Hrsg Fortleben nach dem Tode Innsbruck 1987 S 357 393 hier 378 382 Gerda Lier Das Unsterblichkeitsproblem Teil 2 Gottingen 2010 S 983 1157 Werner Schiebeler Das Fortleben nach dem Tode im Hinblick auf Naturwissenschaft und Parapsychologie In Andreas Resch Hrsg Fortleben nach dem Tode Innsbruck 1987 S 533 592 hier 586 592 Hubert Knoblauch Hans Georg Soeffner Hrsg Todesnahe Wissenschaftliche Zugange zu einem aussergewohnlichen Phanomen Konstanz 1999 S 38 47 97 239 Eine historische Ubersicht bieten Richard Stanley Peters und Cecil Alec Mace Psychology In Encyclopedia of Philosophy 2 Auflage Band 8 Detroit 2006 S 117 150 sowie Paul Thagard Psychology Addendum im selben Band S 150 157 Zu Descartes Seelenkonzept siehe Michel Henry The Soul According to Descartes In Stephen Voss Hrsg Essays on the Philosophy and Science of Rene Descartes Oxford 1993 S 40 51 Saul A Kripke Naming and Necessity Oxford 1981 Rene Descartes Meditationes de prima philosophia 1641 dazu einfuhrend Ansgar Beckermann Analytische Einfuhrung in die Philosophie des Geistes 2 Auflage Berlin 2001 S 29 32 Rene Descartes Discours de la methode 5 10 12 hrsg von Charles Adam und Paul Tannery Œuvres de Descartes Band 6 Paris 1956 S 56 60 dazu einfuhrend Ansgar Beckermann Analytische Einfuhrung in die Philosophie des Geistes 2 Auflage Berlin 2001 S 32 37 Louise D Derksen Anne Conway s Critique of Cartesian Dualism Herbert Breger Die Seele bei Leibniz In Peter Nickl Georgios Terizakis Hrsg Die Seele Metapher oder Wirklichkeit Bielefeld 2010 S 169 186 hier 169 174 Immanuel Kant Kritik der reinen Vernunft A 341 405 B 399 432 Vgl Otfried Hoffe Kants Kritik der reinen Vernunft 4 Auflage Munchen 2004 S 221 238 und die zusammenfassende Darstellung von Kants Position bei Ulrich Barth Selbstbewusstsein und Seele In Zeitschrift fur Theologie und Kirche 101 2004 S 198 217 hier 200 203 Stefan Hessbruggen Walter Seele In Marcus Willaschek u a Hrsg Kant Lexikon Band 3 Berlin Boston 2015 S 2047 2051 hier 2050 Tobias Rosefeldt Unsterblichkeit In Marcus Willaschek u a Hrsg Kant Lexikon Band 3 Berlin Boston 2015 S 2408 2410 Manfred Wenzel Seelenorgan In Werner E Gerabek u a Enzyklopadie Medizingeschichte Berlin New York 2005 S 1315 f hier 1315 Martin Kemp Il concetto dell anima in Leonardo s Early Skull Studies In Journal of the Warburg and Courtauld Institutes 34 1971 S 115 134 hier 127 134 Siehe dazu Stephen Voss Simplicity and the Seat of the Soul In Stephen Voss Essays on the Philosophy and Science of Rene Descartes Oxford 1993 S 128 141 Steven J Wagner Descartes on the Parts of the Soul In Philosophy and Phenomenological Research 45 1984 S 51 70 Peter Remnant Descartes Body and Soul In Canadian Journal of Philosophy 9 1979 S 377 386 Albrecht von Haller Anfangsgrunde der Physiologie des menschlichen Korpers Band 4 Das Gehirn Berlin 1768 Eine Inhaltsubersicht bietet die Einleitung des Herausgebers Manfred Wenzel in Samuel Thomas Soemmerring Werke hrsg von Jost Benedum Werner Friedrich Kummel Band 9 Basel 1999 S 55 57 Samuel Thomas von Soemmerring Uber das Organ der Seele Konigsberg 1796 S 38 Immanuel Kant Werke in sechs Banden hrsg von Wilhelm Weischedel Band 6 Darmstadt 1964 S 259 Christian Gottfried Ehrenberg Beobachtung einer bisher unbekannten auffallenden Structur des Seelenorgans bei Menschen und Thieren In Abhandlungen der Koniglichen Akademie der Wissenschaften zu Berlin aus dem Jahre 1834 Vortrag in der Akademie am 24 Oktober 1833 gedruckt 1836 S 665 721 Jan Evangelista Purkyne Ueber die Struktur des Seelenorgans 1836 1837 In Opera omnia Sebrane spisy Hrsg von der Tschechoslowakischen Akademie der Wissenschaften Band 2 Prag 1937 S 87 f Uber die letzte Phase der Bemuhungen um die Bestimmung von Sitz und Organ der Seele informiert zusammenfassend Irmgard Muller Seelensitz In Historisches Worterbuch der Philosophie Band 9 Basel 1995 Sp 105 110 hier 107f Hegel Enzyklopadie 387 und 389 Hegel Enzyklopadie 389 Hegel Enzyklopadie 390 Hegel Enzyklopadie 401 Hegel Enzyklopadie 403 Hegel Enzyklopadie 410 Hegel Enzyklopadie 412 Thomas Brown Lectures on the philosophy of the human mind Andover 1822 Faksimileausgabe Siehe zum Psychologismus allgemein Nicola Abbagnano Psychologism In Encyclopedia of Philosophy 2 Auflage Band 8 Detroit 2006 S 114 116 Hartmut Sommer Unsterbliche Seele Antworten der Philosophie Kevelaer 2016 Patricia Churchland Neurophilosophy Toward a Unified Science of the Mind Brain Cambridge Massachusetts 1986 Richard Rorty Philosophy and the Mirror of Nature Princeton 1981 Ullin Place Is Consciousness a Brain Process In British Journal of Psychology 47 1956 S 44 50 und John Smart Sensations and Brain Processes In Philosophical Review 68 1959 S 141 156 Hilary Putnam Psychological Predicates In William H Capitan Hrsg Art Mind and Religion Pittsburgh 1967 S 37 48 Daniel Dennett Real Patterns In The Journal of Philosophy 88 1991 S 27 51 Daniel Dennett The intentional stance Cambridge Massachusetts 1998 Daniel Dennett Philosophie des menschlichen Bewusstseins Hamburg 1994 S 288 Ansgar Beckermann Die reduktive Erklarbarkeit phanomenalen Bewusstseins C D Broad zur Erklarungslucke In Michael Pauen Achim Stephan Hrsg Phanomenales Bewusstsein Ruckkehr zur Identitatstheorie Paderborn 2002 S 122 147 David Chalmers The Conscious Mind Oxford 1996 John Dupre The Disorder of Things Cambridge Massachusetts 1993 Hilary Putnam The Threefold Cord Mind Body and World New York 2000 Eine Bibliographie zu dieser Debatte gibt David Chalmers Arguments from Disembodiment Richard Swinburne Personal Identity The Dualist Theory In Sidney Shoemaker Richard Swinburne Personal Identity Oxford 1984 S 1 66 Richard Swinburne The Evolution of the Soul 2 Auflage Oxford 1997 Niko Strobach Ludger Jansen Die Unzulanglichkeit von Richard Swinburnes Versuch die Existenz einer Seele modallogisch zu beweisen In Zeitschrift fur philosophische Forschung 53 1999 S 268 277 hier 268f Ansgar Beckermann Analytische Einfuhrung in die Philosophie des Geistes 2 Auflage Berlin 2001 S 37 42 erklart und erortert die tatsachliche formelle Argumentation Swinburnes William D Hart The Engines of the Soul Cambridge 1988 John A Foster The immaterial self A defence of the Cartesian dualist conception of the mind London 1991 So Gary Rosenkrantz in einer Rezension der Arbeit von Foster in Philosophy and Phenomenological Research 54 2 1994 S 489 491 Rosenkrantz selbst schlagt vor eine Seele als ortlose Substanz zu charakterisieren welche fahig zu Selbstbewusstsein ist Gilbert Ryle The Concept of Mind London 1949 Richard Swinburne The Evolution of the Soul 2 Auflage Oxford 1997 S 262 297 Ludwig Wittgenstein Tractatus 5 5421 Roderick M Chisholm On the Simplicity of the Soul In James E Tomberlin Hrsg Philosophical Perspectives Band 5 Philosophy of Religion Atascadero 1991 S 167 181 Lynne Rudder Baker Persons and the metaphysics of resurrection PDF 132 kB In Religious Studies 43 2007 S 333 348 Georg Simmel Philosophie des Geldes 6 Auflage Berlin 1958 S 527 Helmuth Plessner Grenzen der Gemeinschaft Eine Kritik des sozialen Radikalismus Gesammelte Schriften 5 Frankfurt am Main 2003 S 103 Oswald Spengler Der Untergang des Abendlandes Munchen 1980 Kapitel V Abschnitt I S 382 Oswald Spengler Der Untergang des Abendlandes Munchen 1980 Kapitel III Abschnitt I S 212 Ernst Cassirer Gesammelte Werke Band 12 Hamburg 2002 S 182 Ernst Cassirer Gesammelte Werke Band 12 Hamburg 2002 S 181 204 Ludwig Klages Der Geist als Widersacher der Seele 4 Auflage Munchen und Bonn 1960 S 70 72 445f 730 967 1357 1359 1412 Sigmund Freud Zur Geschichte der psychoanalytischen Bewegung In Gesammelte Werke Bd 10 5 Auflage Frankfurt am Main 1969 S 43 113 hier 93 Sigmund Freud Das Unbewusste In Zeitschrift fur Psychoanalyse 1915 Band III Sigmund Freud Abriss der Psychoanalyse In Gesammelte Werke Bd 17 5 Auflage Frankfurt am Main 1972 S 63 138 hier 67 69 Sigmund Freud Ergebnisse Ideen Probleme In Gesammelte Werke Bd 17 5 Auflage Frankfurt am Main 1972 S 149 152 hier 152 Sigmund Freud Das Interesse an der Psychoanalyse In Gesammelte Werke Bd 8 5 Auflage Frankfurt am Main 1969 S 389 420 hier 405f Sigmund Freud Abriss der Psychoanalyse In Gesammelte Werke Bd 17 5 Auflage Frankfurt am Main 1972 S 63 138 hier 69 Carl Gustav Jung Psychologische Typen Gesammelte Werke Band 6 10 revidierte Auflage Zurich 1967 S 503 510 hier 503 Carl Gustav Jung Psychologische Typen Gesammelte Werke Band 6 10 revidierte Auflage Zurich 1967 S 503 510 hier 507 Carl Gustav Jung Psychologische Typen Gesammelte Werke Band 6 10 revidierte Auflage Zurich 1967 S 503 510 hier 508 510 Dieser Artikel wurde am 18 April 2013 in dieser Version in die Liste der exzellenten Artikel aufgenommen Normdaten Sachbegriff GND 4054146 0 lobid OGND AKS Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Seele amp oldid 233627214