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Die judische Diaspora hebraisch גלות Galut jiddisch Golus ist die bis heute anhaltende Zerstreuung griechisch diaspora diaspora der Juden Sie begann mit der ersten babylonischen Eroberung des Reiches Juda im Jahr 597 v Chr wobei viele Judaer nach Babylon exiliert wurden Im 20 Jahrhundert wurde als Analogie zum griechischen Begriff Diaspora das Wort Tefutsot hebraisch תפוצות gebildet In der Judaistik bezeichnet der Begriff גלות Galut meist nur die Exilzeit zwischen dem Ansiedlungsverbot fur Juden in Jerusalem 135 n Chr durch Kaiser Hadrian bis zur Grundung des Staates Israel im Jahre 1948 Maurycy Minkowski Nach dem Pogrom Ol auf Leinwand 103 9 152 4 cm The Jewish Museum New York Inhaltsverzeichnis 1 Begriff und Abgrenzung 2 Prinzip des Vorrangs der Landesgesetze 3 Vorgeschichte 4 Entstehung 5 Weitere Entwicklung 5 1 In der Antike 5 2 In der Folge 6 Chronologie gewaltsamer Ereignisse 6 1 In der Antike 6 2 In der Spatantike 6 3 Im Mittelalter 6 4 In der Neuzeit 6 5 Seit der Staatsgrundung 1948 7 Diaspora Museum 8 Demographie 9 Siehe auch 10 Weblinks 11 EinzelnachweiseBegriff und Abgrenzung BearbeitenDas griechische Wort diaspora diaspora kommt in der antiken Literatur erstmals in der Septuaginta der griechischen Ubersetzung der Tora im 3 vorchristlichen Jahrhundert vor Es ist im Kontext historischer Theologie von dem schon vorher gebrauchlichen Verb diaspeirw diaspeiro ausstreuen zerstreuen abgeleitet und wurde nur fur Juden ausserhalb von Palastina verwendet Es wird dabei als Metapher gebraucht die eine Auflosung des Volkes bzw Trennung und Entfernung von seinem Heimatland umschreibt Die Zerstreuung wird als Gefangenschaft und Exil erfahren und als Strafe oder Fluch JHWHs verstanden Sie resultiert aus einem Fehlverhalten der Israeliten der Sunde gegenuber Gott 5 Mos 28 30 EU Ps 126 2 EU Jer 13 EU 24 EU 15 7 EU 34 17 EU Die mit Diaspora korrespondierende hebraische Bezeichnung ת פו צ ה tefutṣah ist erst im 9 10 Jh belegt 1 Die Anusim hebraisch אנוסים Plural von anus gezwungen sind eine rabbinisch juristische Bezeichnung fur Juden die zum Verlassen des Judentums gegen ihren Willen gezwungen wurden und die so weit ihnen nur moglich das Judentum unter den repressiven Umstanden weiter praktizieren Er leitet sich ab vom talmudischen Begriff abera be ones Traktat Avoda sara 54a Weitere synonyme Bezeichnungen sind Kofer Min und Epikuros Das aus dem Altathiopischen abgeleitete Wort Falasha als Begriff fur Juden in Athiopien eingedeutscht Falaschen bedeutet Ausgewanderte oder Exilierte und ist abwertend konnotiert 2 In hellenistischer Zeit entstanden die Begriffe Judische Diaspora beziehungsweise das Diaspora Judentum nachdem sich das Diaspora Verstandnis gewandelt hatte Ab dem Ende der antiken griechischen Geschichte 30 v Chr wurde die Judische Diaspora als Chance fur das Imperium begriffen Schon die Ubersetzung der Septuaginta akzentuiert das Wort Zerstreuung vollig anders Diaspora meint das Saen die Zerstreuung einer Saat Und eine Saat die auf fruchtbaren Boden fallt geht auf und ist eigentlich eher etwas Gutes Die Juden in der Diaspora lebten in fremder Umwelt und sollten Heil und Licht fur die Volker sein Jes 35 8 EU 49 6 EU Dan 12 2 EU 2 Makk 1 27 EU Ps 8 34 EU Sie hatten sich freiwillig in fremden Landern angesiedelt 3 Die Situation anderte sich mit der Vertreibung der Juden aus Palastina im 1 und 2 Jahrhundert n Chr wie der Sprachgebrauch im Neuen Testament nahelegt Die ersten Christen ubernahmen noch das judische Diasporaverstandnis fur die judische Minderheit unter Nicht Juden aber mit dem Staatskirchentum seit Kaiser Konstantin dem Grossen 270 288 337 verschwand der Begriff Diaspora im lateinisch griechischen Sprachraum bis zum 16 Jahrhundert Die Reformation 1517 1648 und der nachfolgende Pietismus fuhrten den Begriff Diaspora fur die Existenz kirchlicher Minderheiten in kirchlichen Mehrheiten ein Nach dem Zweiten Weltkrieg wurde der Diaspora Begriff in der evangelischen und katholischen Kirche Deutschlands aufgenommen Davon abzugrenzen ist die Verwendung des Begriffs judische Diaspora in dem das Adjektiv judisch im Zusammenhang mit dem Substantiv Diaspora im modernen Sprachgebrauch die allgemeine Diaspora bezeichnet jedoch im speziellen Einzelfall die Juden meint Die Differenzierung zwischen Diaspora und Exil ist dabei schwierig 4 Wahrend der Begriff der Diaspora im religionshistorischen Kontext gemeinhin negativ konnotiert ist ist der Diasporabegriff des aktuellen Theoriediskurses nicht mehr zwingend primar negativ besetzt Der Begriff Galut hebraisch גלות ist ein fester hebraischer Begriff und wird fur die Exilantengemeinschaften gebraucht demnach fur Diasporagemeinden also fur ausserhalb des Landes Israel lebende Judinnen und Juden 4 Der Migrationsforscher Robin Cohen unterscheidet in seinem Buch uber den Begriff der Diaspora verschiedene Konzepte von Diaspora Zunachst die Opfer Diaspora fur die er als Beispiel die Armenier die Juden oder auch die afrikanischen Sklaven nennt Er kategorisiert ferner die Diaspora von Arbeitsmigration von der Diaspora des Handels der kulturellen Diaspora und der Diaspora einer starke Sehnsucht nach einem Heimatland die einen Mythos eines solchen Heimatlandes pflegen 5 Daran anlehnend definiert Marcia Reynders Ristaino die mitteleuropaischen judischen Fluchtlinge als eine Opferdiaspora Opferdiasporas werden durch die traumatischen Vertreibungen aus der Heimat und dem Gefuhl der Coethinizitat die von den verfolgten und zerstreuten Juden geteilt wird charakterisiert Eine Opferdiaspora entstand durch die Massenflucht von judisch slawischen Fluchtlingen vor der Verfolgung in Osteuropa dem imperialistischen Russland und der UdSSR nach Shanghai Die andere bestand aus den judischen Fluchtlingen vor dem Nazi Regime in Europa um dem Holocaust zu entkommen 6 Die Opferdiaspora bestehe in unterschiedlicher Auspragung aus traumatischen Erfahrungen im Heimatland einem kollektiven Gedachtnis und einem Mythos vom Heimatland einer Entwicklung der Ruckkehrbewegung einem starken ethnischen Bewusstsein basierend auf dem Gefuhl der Andersartigkeit problematischen Beziehungen zur Gastgesellschaft einer Empathie gegenuber Mitgliedern der gleichen ethnischen Gruppe in der Diaspora und der Moglichkeit eines kreativen und bereichernden Lebens in einer toleranten Gastgesellschaft Seit 1948 lebt eine Mehrheit der Juden der Welt formal betrachtet freiwillig in der Diaspora Nach Hanno Loewy wird nicht zum ersten Mal in der judischen Geschichte die Diaspora auch als eine positive bereichernde Erfahrung verstanden Er fuhrt aus dass es heute nicht eine sondern viele verschiedene judische Diasporas gibt zum Beispiel auch eine israelische Mit der Migration zwischen der Diaspora und Israel in beide Richtungen hat sich die Diaspora selbst verandert Viele Juden in den USA halten die USA jedoch gar nicht fur eine Diaspora 7 Fur Diasporen stellt das Heimatland nicht zwangslaufig einen Ort der unmittelbaren physischen Ruckkehr dar Oft stellt ein Land der judischen Diaspora fur Juden die eigentliche Heimat dar wobei Israel vielfach nur einen wichtigen historischen religiosen kulturellen linguistischen und nationalen Bezugspunkt der eigenen individuellen und kollektiven Identitat und Zugehorigkeit untereinander und oder zu Israel bildet Sie haben in vielen Fallen gar nicht die Absicht physisch nach Israel zu migrieren Die Abgrenzung der judischen Diaspora zur judischen Transmigration bedeutet die Zugehorigkeit zum Aufenthaltsort als auch zu Israel Fur Transmigranten besteht keine Notwendigkeit neue Wurzeln zu schlagen da sie nie entwurzelt wurden Sie sind in Bezug auf ihre Identitat und oft auch physisch in beiden Landern zu Hause 8 Im 20 Jahrhundert wurde als Analogie zum griechischen Begriff Diaspora das Wort Tefutsot hebraisch תפוצות fur judische Diaspora gebildet Man versteht darunter die Auswanderung oder Flucht in judische Gemeinden ausserhalb Palastinas In der heutigen judischen Diaspora gibt es eine breite Diskussion daruber was gemeinsame Nenner judischer Identitat sind und was es bedeutet heute Jude zu sein Prinzip des Vorrangs der Landesgesetze Bearbeiten Hauptartikel Dina de malchuta dina Fur Juden gilt das talmudische Prinzip des Dina de malchuta dina aramaisch ד ינ א ד מ ל כו ת א ד ינ א Das Gesetz des Landes ist Gesetz Es wurde vom babylonischen Amoraer Samuel in Verhandlungen mit dem Sassanidenherrscher Schapur I im 3 nachchristlichen Jahrhundert festgelegt und hat seine Gultigkeit in der judischen Diaspora bis heute bewahrt Es schreibt vor dass Juden grundsatzlich verpflichtet sind die Gesetze des Landes in dem sie leben zu respektieren und zu befolgen Das bedeutet auch dass die Landesgesetze in bestimmten Fallen sogar den Rechtsgrundsatzen der Halacha vorgehen Vorgeschichte BearbeitenBereits weit vor dem Untergang des Reiches Juda gab es judische Handelsniederlassungen ausserhalb des Landes Israel vgl 1 Buch der Konige 20 34 Auch gab es einige Juden die aus wirtschaftlichen Grunden ihre Heimat verliessen vgl Buch Ruth 1 1 9 Nach dem Tod Konig Salomos 926 v Chr kam es nach der biblischen Uberlieferung zu einer Teilung des israelitischen Reiches Das Nordreich Israel wurde zwischen 722 und 721 v Chr von Assyrien erobert Ein Teil der Einwohner wurde zwangsumgesiedelt und durch deportierte Bewohner anderer Teile des assyrischen Grossreichs ersetzt Im Laufe der Zeit vermischten sich die Einwohner zum Volk der Samaritaner Die deportierten Bewohner des Nordreiches gelten bis heute als verschollen und werden als Verlorene Stamme Israels bezeichnet Das Sudreich Juda bestehend aus den Stammen Juda Benjamin sowie dem Priesterstamm der Leviten konnte vorerst noch weiter bestehen Entstehung Bearbeiten Hauptartikel Babylonisches Exil 597 v Chr eroberte der babylonische Konig Nebukadnezar II Jerusalem und das Konigreich Juda Dabei verschleppte er einen Teil der Bevolkerung Judaas etwa 10 000 Menschen vor allem Angehorige der Oberschicht nach Babylon und siedelte sie dort an 586 v Chr nach einem weiteren Kriegszug der Babylonier unter Nebukadnezar II der zum Untergang des Reiches Juda und zur Zerstorung des salomonischen Tempels fuhrte wurden mindestens genauso viele Juden nach Babylon exiliert Die Babylonier siedelten die Judaer in geschlossenen Siedlungen an unter anderem am Fluss Kebar vgl Ez 1 1 und 3 EU Damit konnten die Judaer ihre Traditionen und ihren Glauben innerhalb einer andersglaubigen Bevolkerung bewahren Diese Lebensweise als Minderheit mit eigenem judischen Glauben und oft auch mit unterschiedlichem Rechtsstatus unter Andersglaubigen ist das Charakteristische an der judischen Diaspora 10 11 Gemass dem Buch Jeremia Jer 52 28 30 kam es 582 v Chr zu einer dritten kleineren Deportation vermutlich als Folge der Ermordung des von den Babyloniern eingesetzten Statthalters Gedalja ben Achikams Zom Gedalja Sicher belegt ist dass nach 597 v Chr Namen von Hebraern aus der privilegierten Oberschicht in babylonischen Urkunden auftauchen Weitere Entwicklung BearbeitenIn der Antike Bearbeiten Aus Furcht vor der Vergeltung Nebukadnezars II fur die Ermordung des von ihm eingesetzten Statthalters Gedalja ben Achikam im Jahr 586 v Chr flohen viele der noch auf dem Gebiet des ehemaligen Konigreichs Juda lebenden Juden nach Agypten siehe hierzu auch Buch Jeremia Kapitel 43 und 44 Im 6 Jahrhundert v Chr siedelte eine in agyptischen Diensten stehende judaische Militarkolonie in Elephantine im Suden Agyptens 539 v Chr eroberte der persische Konig Kyros II das babylonische Reich Er erlaubte im Jahr 538 v Chr den Exilanten in einem Erlass die Ruckkehr in die nun persische Provinz Jehudah Davon machte aber nur ein kleinerer Teil Gebrauch Die Ruckkehrer in die persische Provinz Jehudah waren die Ersten die Juden genannt wurden Von Babylonien und von Judaa aus breitete sich in den folgenden Jahrhunderten der altpersischen Herrschaft die judische Diaspora im syrischen Raum Kleinasien in den Norden Mesopotamiens nach Persien im Osten auf die arabische Halbinsel und nach Zentralasien aus 332 v Chr besetzte Alexander der Grosse das persische Reich Nach der Aufteilung unter die Diadochen fiel die Provinz Jehudah an die Ptolemaer In hellenistischer Zeit entstand die nach Babylonien grosste Siedlungsdichte in Agypten Nach der Grundung von Alexandria siedelten sich viele Juden dort an Kleinere Gemeinden entstanden in der Kyrenaika an der Kuste des Schwarzen Meeres in Griechenland und in fast allen bedeutenden Hafen und Handelsstadten des ostlichen Mittelmeerraumes nbsp Synagogen in der Antike 1 2 Jahrhundert n Chr Die Seleukiden ubernahmen 198 v Chr die Provinz Jehudah von den Ptolemaern Konig Antiochos IV versuchte mit aller Macht das Judentum durch den Hellenismus zu ersetzen was im Jahr 168 v Chr zum Makkabaeraufstand fuhrte 141 v Chr konnten die Juden einen unabhangigen Staat unter der Dynastie der Hasmonaer grunden Im Jahre 63 v Chr verlor das Reich nach der Eroberung durch Pompeius seine Unabhangigkeit Es existierte als romischer Klientelstaat fort Die Hasmonaer verloren im Jahre 37 v Chr endgultig ihre Macht und der Idumaer Herodes der Grosse wurde Konig Im Jahre 6 n Chr wurde das Konigreich durch Kaiser Augustus in die romische Provinz Judaa umgewandelt und verlor damit seine Eigenstaatlichkeit Der judische Geschichtswissenschaftler Salo W Baron schatzt dass es damals etwa zwei Millionen Juden in Judaa gab aber vier Millionen Juden im Romischen Reich ausserhalb Judaas und mindestens eine weitere Million in Babylonien und in anderen Landern die nicht von Rom regiert wurden 12 In der folgenden Zeit kam es immer wieder zu Aufstanden und Rebellionen die in den Judischen Krieg von 66 bis 74 n Chr mundeten Viele Juden wurden nach dem verlorenen Krieg versklavt oder verliessen ihre verwustete Heimat und kamen so in alle Teile des romischen Reiches Einige wanderten auch ins Perserreich In der Folge Bearbeiten Hauptartikel Geschichte der JudenChronologie gewaltsamer Ereignisse BearbeitenDieser Artikel oder Abschnitt bedarf einer grundsatzlichen Uberarbeitung Naheres sollte auf der Einseitig auf Verfolgung und Gewalt gerichtet Die Geschichte der Juden ist nicht die Geschichte der gegen sie gerichteten Gewalt Teilweise liegt hier eine Doppelung des Artikels Geschichte der Juden vor angegeben sein Bitte hilf mit ihn zu verbessern und entferne anschliessend diese Markierung In der Antike Bearbeiten 597 v Chr Eroberung des Konigreichs Juda durch Nebukadnezar II und Verschleppung von etwa 10 000 Judaern nach Babylon 586 v Chr Nebukadnezar II besiegte Juda erneut und zerstorte den salomonischen Tempel Weitere ca 10 000 Juden kamen nach Babylon Viele flohen danach nach Agypten 49 Kaiser Claudius verwies alle Juden aus der Stadt Rom 66 74 Judischer Krieg viele Juden wurden nach dem Krieg versklavt oder verliessen ihre verwustete Heimat und kamen in alle Teile des romischen Reiches 115 117 Diasporaaufstand 132 135 Bar Kochba Aufstand gegen die Romer Vernichtung des letzten grosseren judischen SiedlungsgebietsIn der Spatantike Bearbeiten 212 Der romische Kaiser Caracalla gab den judischen Bewohnern seines Reiches das Burgerrecht 417 und 423 Judengesetze des byzantinischen Kaisers Theodosius II 534 Judengesetze des byzantinischen Kaisers Justinian I sie degradierten die Juden zu Burgern minderen Rechts 590 604 Papst Gregor der Grosse legte die papstliche Judenpolitik des Mittelalters fest Ablehnung der Zwangstaufe Gewinnung durch Vergunstigungen schutzbedurftige Fremde die durch den Konig gewahrt wird Konigsmunt Im Mittelalter Bearbeiten 1012 Vertreibung der Juden aus Mainz zur Zeit des Kaisers Heinrich II 1017 und 1020 Papst Benedikt VIII liess die Juden Roms enthaupten oder verbrennen 1066 Massaker an den Juden in Granada durch Berber 1084 In Speyer entstand das erste urkundlich belegte Ghetto 1096 Zu Beginn des 1 Kreuzzuges wurden Juden in Worms Geldern Kerpen Wesel Neuss Moers Xanten Bonn Koln Altenahr Mainz Speyer Trier und in anderen rheinischen Stadten insgesamt uber 12 000 sowie alle Juden in Prag ermordet Beginn der Wanderung nach Osteuropa 1144 Im englischen Norwich wurde erstmals der Vorwurf eines Ritualmordes gegen Juden erhoben 1147 Beginn des 2 Kreuzzuges mit Massakern an Juden in Nordfrankreich und Wurzburg 1171 Vertreibung der Juden aus Bologna 1179 Das 3 Laterankonzil beschloss dass Juden nur aus reiner Menschlichkeit geduldet werden 1182 Vertreibung der Juden aus der Ile de France in Frankreich 1189 Zu Beginn des 3 Kreuzzuges wurden viele englische Juden ermordet 1215 Das 4 Laterankonzil beschloss einheitliche abweichende Kleidung und ein Amterverbot fur Juden 1235 1236 Massaker an Juden in Fulda und in West und Nordfrankreich nach Ritualmordlegenden 1236 Kaiser Friedrich II stellte alle Juden im Heiligen Romischen Reich Deutscher Nation gegen Bezahlung von Gebuhren unter seinen Schutz Judenregal Dies fuhrte zu einer personlichen und wirtschaftlichen Abhangigkeit vom Kaiser Kammerknechtschaft 1290 Vertreibung aller Juden aus England durch Edward I bis 1655 1298 Wahrend des Rintfleisch Pogroms wurden mindestens 4000 5000 Juden in Suddeutschland ermordet 1306 Vertreibung aller Juden aus Frankreich unter Philipp IV 1336 1338 Massaker an Juden in Franken im Elsass und in Sudwestdeutschland durch die Armledererhebung 1348 1351 Etwa eine Million Juden etwa ein Drittel der judischen Bevolkerung wurden in ganz Europa als angebliche Urheber der Pest ermordet siehe Judenverfolgungen zur Zeit des Schwarzen Todes In der Neuzeit Bearbeiten 1391 Beginn von Judenverfolgungen in Spanien mit mehr als 25 000 Toten 1394 Ausweisung der Juden aus Frankreich 1478 Offizieller Beginn der katholischen Inquisition in Spanien mit uber 30 000 judischen Opfern 1492 Vertreibung aller Juden aus Spanien unter Ferdinand II und Isabella I 1496 Vertreibung aller Juden aus dem Herzogtum Osterreich unter Maximilian I 1497 Vertreibung aller Juden aus Portugal 1511 Im Augenspiegel forderte Johannes Reuchlin die Wiederherstellung des ursprunglichen romischen Rechts gegenuber den Juden 1614 Vertreibung aller Juden aus Frankfurt wahrend des Fettmilch Aufstandes 1648 1657 Ermordung vieler Juden durch ukrainische Kosaken wahrend des Chmelnyzkyj Aufstands 1654 Aus Spanien nach Amsterdam gefluchtete Juden grundeten in Nieuw Amsterdam dem spateren New York die erste judische Gemeinde in der spateren USA 13 1776 Burgerliche Gleichstellung der Juden in den neugegrundeten USA 1791 Burgerliche Gleichstellung der Juden in Frankreich 1796 Katharina II beschrankte den Lebensraum der Juden im Russischen Kaiserreich auf ein 400 000 km grosses Gebiet Ansiedlungsrayon 1819 Hep Hep Krawalle in vielen Stadten Europas 1821 Pogrom in Odessa Russisches Kaiserreich 1864 Judenverfolgungen in Marokko 1867 Judenverfolgungen in Rumanien 1881 1884 Pogrome im Russischen Kaiserreich 1882 Beginn der Einwanderungswellen nach Palastina Alija 1903 1906 Pogromwelle im Russischen Kaiserreich 1917 1921 Pogrome in Russland und der Ukraine wahrend des Russischen Burgerkriegs 1933 Mit der Machtubernahme durch die Nationalsozialisten begann die Verfolgung in Deutschland 1938 Mit den Novemberpogromen begann die systematische Verfolgung durch die Nationalsozialisten 1941 1945 Holocaust ca sechs Millionen ermordete Juden 1941 Massaker von Jedwabne 1 600 ermordete polnische Juden 1946 Pogrome in Krakau und Kielce 353 ermordete polnische JudenSeit der Staatsgrundung 1948 Bearbeiten 1948 1973 Die Juden aus Nordafrika lassen sich in Frankreich Kanada oder Israel nieder 1992 Anschlag von Buenos Aires 1992 1994 Anschlag von Buenos Aires 1994 2002 Der Anschlag auf die al Ghriba Synagoge auf Djerba in Tunesien 2003 Die Anschlage von Casablanca Marokko 2003 Terroranschlage auf zwei Synagogen in Istanbul 2012 Amoklauf in der judischen Schule in Toulouse Frankreich 18 Juli 2012 Anschlag am Flughafen Burgas Bulgarien 2014 Bei einem Anschlag auf das judische Museum von Belgien wurden am 24 Mai 2014 vier Menschen erschossen 2015 am Rande des Anschlages gegen die Redaktion Charlie Hebdo Ermordung von vier judischen Personen in einem Supermarkt der Ladenkette Hyper Cacher in Paris 2018 Anschlag Tree of Life Synagoge Pittsburgh 11 Tote darunter vier Polizisten 2019 Anschlag in Halle Saale 2019 an Jom Kippur in Halle Saale Deutschland zwei Tote Diaspora Museum Bearbeiten1978 wurde auf dem Campus der Universitat Tel Aviv in Ramat Aviv Israel das Beit Hatefutsot Diaspora Haus heute bekannt als ANU Museum des Judischen Volkes eroffnet Demographie Bearbeiten Hauptartikel Demografie der Juden Stand 1 Januar 2016 lebten 8 074 300 Juden in der Diaspora und 6 336 400 Juden in Israel 14 In der Diaspora stellen Juden in den USA mit 1 8 den grossten judischen Bevolkerungsanteil gefolgt von Kanada mit 1 1 und Frankreich mit 0 7 In Deutschland betragt der Bevolkerungsanteil 0 1 Die meisten Juden leben in folgenden Staaten in der Diaspora Vereinigte Staaten 5 700 000 Frankreich 460 000 Kanada 388 000 Grossbritannien 290 000 Russland 179 500 Argentinien 180 700 Deutschland 117 000 Australien 113 000 Brasilien 94 200 Sudafrika 69 500Nach Stadten New York City New York USA 2 007 850 Los Angeles Kalifornien USA 684 950 Miami Florida USA 485 850 San Francisco Kalifornien USA 345 700 Paris Frankreich 284 000 Chicago Illinois USA 270 500 Philadelphia Pennsylvania USA 263 800 Boston Massachusetts USA 229 100 Washington D C USA 215 600 London Vereinigtes Konigreich 195 000 Toronto Kanada 180 000 Atlanta Georgia USA 119 800 Moskau Russland 95 000Siehe auch BearbeitenListe der Artikel zur Geschichte der Juden in der DiasporaWeblinks Bearbeiten nbsp Commons Jewish diaspora Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Jona Lendering Jewish Rome In Livius org englisch Einzelnachweise Bearbeiten The Historical Dictionary Project Abgerufen am 30 Juni 2017 Wolf Leslau Etymological Dictionary of Harari University of California Press 1963 ISBN 0 520 09293 7 S 160 Raimund Hoenen Diaspora Schicksal und Chance Universitat Leipzig Abgerufen am 30 Juni 2017 a b Jorn Kiefer Diaspora Bibellexikon in der Bibelwissenschaft Abgerufen am 30 Juni 2017 Robin Cohen Global Diasporas An Introduction Routledge 2008 ISBN 978 0 415 43550 5 google com Marcia Reynders Ristaino Port of Last Resort The Diaspora Communities of Shanghai Stanford University Press 2003 ISBN 978 0 8047 5023 3 S 2 google com Hanno Loewy Warum Israel die Diaspora neu begrundet Bruno Kreisky Forum fur internationalen Dialog 17 Januar 2008 Abgerufen am 30 Juni 2017 Jenny Kuhlmann Exil Diaspora Transmigration Bundeszentrale fur politische Bildung 6 Oktober 2014 Abgerufen am 1 Juli 2017 Die Beziehungen zwischen Israel und der Diaspora Memento vom 8 Januar 2009 im Internet Archive Alberto R Green The Chronology of the last days of Judah Two apparent discrepancies In Journal of biblical literature 101 1982 Seite 57 73 Vgl Donner Geschichte 370 381 A Social and Religious History of the Jews Bd I 1 Teil Philadelphia 1952 S 167 171 Dan Diner Enzyklopadie judischer Geschichte und Kultur Band 5 Pr Sy Springer Verlag 2014 ISBN 978 3 476 01220 3 S 119 120 google com Sergio Della Pergola World Jewish Population 2016 In Arnold Dashefsky Ira M Sheskin Hrsg American Jewish Year Book 2016 Springer 2017 ISBN 978 3 319 46121 2 E Book doi 10 1007 978 3 319 46122 9 S 274 311 317 Eingeschrankte Vorschau in Google Books Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Judische Diaspora amp oldid 236631597