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Theodosius II altgriechisch 8eodosios Bʹ 10 April 401 in Konstantinopel 1 28 Juli 450 einziger Sohn der Aelia Eudoxia und des Arcadius war von 408 bis zu seinem Tod ostromischer Kaiser Im Codex Theodosianus liess er die Gesetze und Verfugungen der romischen Kaiser seit 312 sammeln Wahrend Theodosius traditionell als schwacher uneigenstandiger Herrscher gilt wird in der neueren Forschung vermehrt auf die Erfolge seiner langen Regierungszeit verwiesen die der Osthalfte des Romischen Reiches zudem Stabilitat verlieh Inhaltsverzeichnis 1 Leben 1 1 Anfange bis 414 1 2 Schwester Pulcheria Ehefrau Aelia Eudocia Tochter Licinia Eudoxia und Sohn Arcadius II 1 3 Religionspolitik 1 4 Der Codex Theodosianus und kulturelles Leben 1 5 Aussenpolitik 1 6 Die Beziehung zu Westrom 1 7 Tod und Nachfolge 2 Bewertung 3 Quellen 4 Literatur 5 Weblinks 6 AnmerkungenLeben Bearbeiten nbsp Theodosius II Benennung unsicher Anfange bis 414 Bearbeiten Nach dem Tod seines Vaters Arcadius wurde der erst siebenjahrige Theodosius am 1 Mai 408 zum alleinigen Kaiser des Ostromischen Reiches erhoben nachdem er nominell bereits im Januar 402 nur wenige Monate alt als Augustus zum Mitkaiser ernannt worden war Er trug nun den Titel Imperator Caesar Flavius Theodosius Augustus Der spatantike Historiker Prokop berichtet in seinen Historien der sterbende Arcadius habe seinen Sohn nicht schutzlos zurucklassen wollen weshalb er den Perserkonig Yazdegerd I schriftlich als epitropos Vormund bzw Testamentsvollstrecker eingesetzt habe 2 Dieser soll jeden der Theodosius anzugreifen wagen sollte mit Krieg bedroht haben Laut dem Bericht des mittelbyzantinischen Chronisten Theophanes um 800 entsandte er zudem einen persischen Eunuchen namens Antiochus der in seinem Namen als Vormund des jungen Kaisers agiert haben soll Die Historizitat dieser Episode ist in der Forschung sehr umstritten 3 oft wird aber angenommen dass es zumindest einen historischen Kern gibt Um 408 waren die Beziehungen zwischen Romern und Persern so gut wie selten davor oder danach Die Regierungsgeschafte fuhrte 408 bis 414 faktisch der energische praefectus praetorio Orientis Anthemius Dieser hielt Frieden mit Persien verbesserte die Stellung Ostroms auf dem Balkan und veranlasste insbesondere die Errichtung der beruhmten Theodosianischen Mauer die Konstantinopel schutzte und nur zweimal im vierten Kreuzzug 1204 und bei der Belagerung Konstantinopels 1453 von Angreifern uberwunden wurde Schwester Pulcheria Ehefrau Aelia Eudocia Tochter Licinia Eudoxia und Sohn Arcadius II Bearbeiten nbsp Solidus der Kaiserin Aelia Pulcheria der altesten Schwester des Kaisers Theodosius II Die alteste Schwester des Kaisers Aelia Pulcheria hielt nach der Entmachtung des Prafekten Anthemius ab Anfang 414 eine Weile als Augusta weitgehend die Faden der kaiserlichen Macht in der Hand kontrollierte den Zugang zu ihrem kleinen Bruder und bestimmte so die Politik entscheidend mit Zugleich gelobte sie ewige Jungfraulichkeit was sicherlich auch dafur sorgen sollte dass ehrgeizige Manner nicht hoffen konnten durch eine Ehe mit ihr an die Macht zu gelangen Die tatsachlichen Verhaltnisse am Herrscherhof entziehen sich allerdings letztlich unserer Kenntnis da die Quellen in diesem Punkt wenig zuverlassig sind und die Passivitat des jungen Kaisers moglicherweise ubertreiben Es ist aber zumindest moglich dass die uberzeugte Christin Pulcheria einen Krieg mit den unglaubigen Persern provozierte 420 21 422 der jedoch mit einem Patt endete siehe unten Im Juni 421 heiratete Theodosius dann die Dichterin Athenais die bei ihrer Taufe den Namen Aelia Eudocia annahm Seine Frau soll ebenfalls Einfluss auf die Regierungsgeschafte genommen haben die Theodosius so die feindseligen Quellen angeblich zu Gunsten religioser und philosophischer Fragen vernachlassigte und trat offenbar zeitweilig in bittere Rivalitat zu ihrer Schwagerin Pulcheria und wurde in Machtkampfe am Hof verwickelt Als ihr eine Affare mit dem machtigen Hofling Paulinus nachgesagt wurde verlor sie schliesslich die Gunst des Kaisers Paulinus wurde hingerichtet und Aelia Eudocia begab sich ins Exil im Heiligen Land wo sie einige Jahre spater auch verstarb Theodosius und Aelia Eudocia hatten drei Tochter von denen nur Licinia Eudoxia die 437 mit ihrem Vetter Valentinian III vermahlt wurde uberlebte Ein verlorenes durch mittelalterliche Beschreibungen und Abbildungen uberliefertes Mosaik in der Kirche San Giovanni Evangelista in Ravenna zeigte neben Eudoxia einen D ominus N oster Arcadius der von dem Althistoriker Ralf Scharf mit einem um 435 geborenen 439 zum Mitkaiser erhobenen und kurz darauf gestorbenen Sohn des Theodosius identifiziert wird 4 was aber umstritten ist Religionspolitik Bearbeiten Im Jahre 426 wurden auf Veranlassung von Theodosius das Zeusheiligtum in Olympia geschlossen und damit die bereits von seinem Grossvater untersagten Olympischen Spiele offiziell eingestellt sie durften heimlich jedoch in bescheidenem Rahmen noch bis weit ins 6 Jahrhundert hinein praktiziert worden sein Die Moglichkeiten der spatantiken Kaiser ihre Gesetze wirklich durchzusetzen waren oft begrenzt Theodosius erliess zahlreiche judenfeindliche Gesetze siehe Antijudaismus wohl auf Veranlassung seiner Schwester Pulcheria Er verbot Juden Synagogen zu bauen setzte 415 den letzten judischen Patriarchen Gamaliel VI wegen Verstosses dagegen ab fuhrte nach dessen Tod die Patriarchensteuer dem kaiserlichen Schatzamt zu und legalisierte 438 die Umwandlung alter Synagogen in Kirchen Der Kaiser untersagte ferner den Juden als Richter in Fallen zu amtieren an denen Christen beteiligt waren und christliche Sklaven zu halten Andererseits kann von einem regelrechten Religionskampf nicht die Rede sein denn ein 423 erlassenes Gesetz verbot Juden oder Heiden Gewalt anzutun wenn sie in Ruhe lebten und nicht die Ordnung storten oder gegen Gesetze verstiessen Wenn diesbezuglich Unschuldige doch bestohlen wurden sollte ihnen das Dreifache zuruckerstattet werden 5 Nach wie vor war der kaiserlichen Regierung die Aufrechterhaltung der pax Augusta wichtiger als die Durchsetzung religioser Dogmen 431 berief Theodosius das Konzil von Ephesos ein das die heftigen christologischen Auseinandersetzungen dieser Zeit beenden sollte aber mit der Abspaltung der Nestorianer von der orthodoxen Kirche endete In seinen letzten Jahren wandte sich der Kaiser dann angeblich unter dem Einfluss des praepositus Chrysaphius dem Monophysitismus zu Ein erneut nach Ephesos einberufenes Konzil wurde 449 derart stark vom alexandrinischen Patriarchen einem prominenten Vertreter dieser Lehre dominiert dass sich viele andere Kirchenfuhrer darunter der romische Bischof der die Versammlung als latrocinium Raubersynode abtat weigerten die Ergebnisse anzuerkennen Auf diesem Konzil wurde namlich der Monophysitismus das heisst die christologische These Jesus Christus habe nur eine einzige namlich gottliche Natur zum Dogma erklart Eine religiose Einigung seines Reiches erreichte Theodosius II somit ebenso wenig wie alle seine Vorganger und Nachfolger Der Codex Theodosianus und kulturelles Leben Bearbeiten 429 berief Theodosius eine Kommission ein die alle Gesetze sammeln sollte die seit der Regierung Konstantins I erlassen wurden um ein systematisch geordnetes Gesetzeswerk zu schaffen Dieser Plan blieb unvollendet aber die Aufgabe einer zweiten Kommission alle gesetzlichen Erlasse zu sammeln und zu aktualisieren wurde erfullt Diese Sammlung siehe auch Rechtsschule von Beirut wurde 438 als Codex Theodosianus veroffentlicht und erst 534 unter Justinian durch den Codex Iustinianus ersetzt Mit dem in Ravenna residierenden Kaiser Valentinian III einigte sich Theodosius darauf dass der Codex auch in der westlichen Reichshalfte gelten solle und dass auch zukunftige Gesetze beider Herrscher im gesamten Imperium Gultigkeit haben sollten Der Codex war auf Latein abgefasst Bemerkenswert ist aber dass Theodosius es nur wenige Jahre nach 438 zuliess dass erste Schritte eingeleitet wurden neben Latein auch Griechisch als Gerichts und Verwaltungssprache zuzulassen Dass sich Ostrom damit bereits unter Theodosius II in ein griechisches Reich verwandelte wie es 2006 Fergus Millar postuliert hat wird zwar von mehreren Forschern bezweifelt 6 Fest steht aber wohl dass nun eine langfristige Entwicklung einsetzte die sich unter Justinian 527 bis 565 beschleunigen und schliesslich unter Herakleios 610 bis 641 zur vollstandigen Ersetzung des Lateinischen durch das Griechische fuhren sollte In die Regierungszeit des Theodosius fiel auch die Grundung bzw die Reorganisation der so genannten Universitat von Konstantinopel 425 Uberhaupt erlebte das Reich in der ersten Halfte des 5 Jahrhunderts eine kulturelle Blute klassische Bildung Paideia galt als wichtiges Statusmerkmal der Reichselite Die Dichtkunst war im Aufschwung ebenso verfassten in dieser Zeit Eunapios von Sardes und Olympiodoros von Theben die beide selbst Heiden waren sowie die Kirchenhistoriker Sokrates Scholastikos Sozomenos Philostorgios und Theodoret ihre Werke Aussenpolitik Bearbeiten nbsp Die Theodosianische MauerAufgrund der traditionell als Volkerwanderung bezeichneten Wirren im Westen des romischen Reichs einerseits und angesichts schwerer Kampfe zwischen den iranischen Hunnen und dem Sassanidenreich anderseits waren sowohl Romer als auch Perser im 5 Jahrhundert grundsatzlich an einem friedlichen Verhaltnis zueinander interessiert Bald nach dem Sturz des Anthemius siehe oben kam es dennoch zu Spannungen mit Persien Diese entluden sich in zwei kurzen aber blutigen Kriegen Ein erster Krieg brach nachdem es vielleicht bereits 416 7 zu begrenzten Kampfen gekommen war bereits Ende 420 aus noch zu Lebzeiten Yazdegerds I dabei spielten religiose Konflikte eine Rolle Anfangs wurde in Armenien gekampft dann verlagerten sich die Kampfe bald nach Mesopotamien wo die Romer in ein oder zwei grosseren Schlachten siegten die wichtige Stadt Nisibis aber vergeblich belagerten 421 griff der neue Sassanidenkonig Bahram V personlich in die Kampfe ein entsetzte Nisibis und griff dann die Romer an die sich aber behaupten konnten Der anschliessende Friedensvertrag von 422 war fur die Romer recht gunstig zumal Bahram den vorher verfolgten Christen die freie Religionsausubung in Persien gestattete wahrend die Romer diese auch den wenigen Zoroastriern im Imperium zustanden und sich vermutlich zu symbolischen Geldzahlungen an die Perser verpflichteten die als Subsidien verbramt wurden 7 441 brachen erneut Kampfhandlungen aus offenbar hatte Theodosius den Sassaniden nach dem Tod Bahrams V die zuvor vereinbarten Zahlungen verweigert Der neue Konig Yazdegerd II drang mit seinem Heer auf romisches Gebiet vor schloss aber sobald der Kaiser die Tributzahlungen wieder aufgenommen hatte bereits nach wenigen Wochen wieder Frieden dieser sollte bis 502 Bestand haben siehe auch Romisch Persische Kriege 8 Im Westen kam es mit den Hunnen auf dem Balkan zu Kampfen obwohl Ostrom den Hunnen vielfach Subsidien zahlte ohne sie dadurch von Plunderungszugen abhalten zu konnen 395 also zur Zeit des Arcadius war es sogar zu einem Hunneneinbruch im romischen Orient gekommen die Angreifer passierten damals die Kaukasuspasse plunderten die sassanidische Provinzen Mesopotamiens und stiessen auch auf ostromisches Gebiet vor bevor sie 397 gestoppt werden konnten 9 Die Bedrohung durch die Steppenvolker scheint Ostrom und Persien zeitweilig zur Kooperation bewogen zu haben Im Vertrag von Margus hatten die Ostromer den Hunnen unter Attila und Bleda weitreichende Konzessionen gemacht und Zahlungen geleistet diese aber spater wieder eingestellt was hunnische Gegenaktionen zur Folge hatte Insbesondere in den 440er Jahren wurden die Balkanprovinzen von den Hunnen verwustet ohne dass es den kaiserlichen Truppen gelang die Lage zu stabilisieren 447 erlitten die Romer eine schwere Niederlage und mussten sich zu sehr hohen Tributen verpflichten Gegen Ende der Herrschaft des Theodosius scheiterte ein Versuch der Ostromer den Hunnenkonig Attila zu ermorden woruber der Bericht des Geschichtsschreibers Priskos vorliegt Theodosius Nachfolger verweigerte wie bereits Theodosius den Hunnen wieder die Tribute und hatte diesmal mehr Erfolg zumal Attila 452 im Westen gebunden war und 453 verstarb Die Beziehung zu Westrom Bearbeiten nbsp Solidus zur Feier der Hochzeit des westromischen Kaisers Valentinian III mit Licinia Eudoxia der Tochter des ostromischen Kaisers Theodosius II Auf der Ruckseite werden sie zu dritt in Hochzeitskleidung dargestellt Der senior Augustus Theodosius II etwas grosser stehend in der Mitte seine Hande ruhen auf der Schulter seines Schwiegersohns Valentinian III links und der Schulter seiner Tochter Licinia Eudoxia rechts die Hande haltend vor ihm stehen Auf der Vorderseite des Solidus ist Valentinian III im Profil zu sehen Nicht zur Aussen sondern zur Innenpolitik zahlten die Beziehungen zwischen Ostrom und der westlichen Reichshalfte in der zunachst bis 423 Theodosius Onkel Honorius und ab 425 sein Vetter Valentinian III herrschten 10 Die Kontakte blieben trotz mancher Spannungen am Anfang des 5 Jahrhunderts und unter Constantius III der 421 sogar einen Burgerkrieg gegen Theodosius vorbereitete eng Als nach Honorius Tod der Usurpator Johannes in Ravenna das Kaisertum beanspruchte schickte Theodosius Anfang 425 Truppen nach Italien die Johannes besiegten und seinen sechsjahrigen Vetter Valentinian im Herbst 425 als neuen Augustus des Westens etablierten Theodosius der offenbar vor der Usurpation geplant hatte den Westen von Konstantinopel aus selbst zu regieren sandte nun eigens seinen magister officiorum Helio nach Italien um die Kaiserkronung vorzunehmen Valentinian III wurde einige Jahre spater zudem Theodosius Schwiegersohn und besuchte anlasslich der Heirat mit Licinia Eudoxia 437 personlich Konstantinopel um gemeinsam mit Theodosius aufzutreten und die Eintracht beider Reichshalften zu demonstrieren Bei dieser Gelegenheit gab der Westen auch seine Anspruche auf das seit Jahrzehnten zwischen den beiden Kaiserhofen umstrittene Illyricum auf das damit endgultig an den Osten fiel Bereits 431 schickte Theodosius Truppen unter seinem Heermeister Aspar in den Westen um in Nordafrika gegen Geiserich zu kampfen und 441 entsandte er eine grosse Flotte diesmal um Westrom auf Sizilien im Kampf gegen die Vandalen beizustehen man musste die Operation aber abbrechen als im Orient die Perser angriffen Insgesamt ist das Bewusstsein nur zwei Halften eines einzigen Imperiums darzustellen unter Theodosius II noch vielfach greifbar und wurde gezielt gefordert So erfolgte die Ernennung der wichtigsten Beamten durch die beiden Kaiser normalerweise in gegenseitiger Absprache man erkannte den Konsul an der im jeweils anderen Reichsteil ernannt wurde und datierte nach allen beiden Gesetze des einen Kaisers galten meist auch im jeweils anderen Reichsteil in den Senatscurien in Rom und Konstantinopel waren jeweils die Busten beider Augusti aufgestellt und auch finanzielle Unterstutzung einer Reichshalfte fur die andere war keine Seltenheit Dabei erwies sich der Osten bereits fruh als der erfolgreichere und stabilere Reichsteil Dazu trugen auch die uberwiegend friedlichen Beziehungen zu Persien bei die den romischen Orientprovinzen eine okonomische Blute ermoglichten Der Vorwurf der alteren Forschung Theodosius II habe den zunehmend instabilen Westen des Reiches barbarischen Angriffen preisgegeben um seine Reichshalfte zu schonen ist sicher ungerechtfertigt Tod und Nachfolge Bearbeiten Theodosius II starb 450 uberraschend an den Folgen eines Reitunfalls Bei einem Ausritt sturzte er brach sich offenbar das Ruckgrat und starb nach drei Tagen Sein Nachfolger wurde Markian der die Schwester seines Vorgangers Pulcheria heiratete und so wenigstens formal die theodosianische Dynastie fortfuhrte Der neue Kaiser wurde von Valentinian III der vergeblich Mitsprache in der Nachfolgefrage beanspruchte aber dennoch erst 452 anerkannt Bewertung BearbeitenTheodosius galt seit Edward Gibbon lange Zeit als ein schwacher antriebsarmer Herrscher der wahrend seiner gesamten Regierungszeit nie in grosseren Massen in die weltlichen Regierungsgeschafte eingegriffen habe sondern ein Spielball von machtigen Funktionaren wie Anthemius Frauen wie Pulcheria und Eunuchen wie Chrysaphius geblieben sei In jungster Zeit haben Althistoriker begonnen diese Sichtweise zu revidieren Zunehmend wird Theodosius II nun als durchaus geschickter und zielstrebiger Augustus betrachtet der ab etwa 420 sehr wohl selbst die Zugel der Regierung in Handen gehalten habe Die Rolle der Kaiserfrauen sei in den Quellen aus verschiedenen Grunden uberzeichnet worden und Manner wie Chrysaphius habe der Herrscher bewusst aufgebaut um sich der Tagespolitik und damit der Kritik zu entheben Es scheint ihm zudem anders als den westromischen Kaisern gelungen zu sein den Einfluss der Militars auf die Geschicke des Reiches nicht zu gross werden zu lassen und den Vorrang der zivilen Verwaltung alles in allem zu behaupten Theodosius habe zudem so etwa Giusto Traina wesentlichen Einfluss auf die Entwicklung des ostromischen Hofzeremoniells gehabt und damit entscheidende Weichenstellungen auf dem Weg von der romischen zur byzantinischen Monarchie vorgenommen Ob sich diese Neueinschatzung des Kaisers durchsetzen wird bleibt abzuwarten Fergus Millar vertritt die These unter Theodosius II sei insgesamt der Wandel der ostlichen Halfte des Romischen Reiches in das griechisch byzantinische Reich des Mittelalters wesentlich vorangeschritten Diese These ist von Averil Cameron und anderen angegriffen worden die betonen dass romisch lateinische Traditionen im Osten noch im 6 Jahrhundert lebendig und pragend gewesen seien Quellen BearbeitenTheodor Mommsen P Meyer Theodosiani libri XVI cum constitutionibus Sirmondianis et leges novellae ad Theodosianum pertinentes Berlin 1905 Nachdruck 1954 1970 Literatur BearbeitenJohn B Bury History of the Later Roman Empire Band 1 New York 1958 Nachdruck der Ausgabe von 1923 Geoffrey B Greatrex Deux notes sur Theodose II et les Perses In Antiquite Tardive 16 2008 S 19 25 Kazimierz Ilski Der schwache Kaiser Theodosios In Lars Martin Hoffmann Anuscha Monchizadeh Hrsg Zwischen Polis Provinz und Peripherie Beitrage zur byzantinischen Geschichte und Kultur Wiesbaden 2005 S 3 24 Christopher Kelly Hrsg Theodosius II Rethinking the Roman Empire in Late Antiquity Cambridge 2013 A D Lee The eastern empire Theodosius to Anastasius In Averil Cameron u a Hrsg The Cambridge Ancient History Band 14 Cambridge 2000 S 34 42 Adolf Lippold Theodosius II In Paulys Realencyclopadie der classischen Altertumswissenschaft RE Supplementband XIII Stuttgart 1973 Sp 961 1044 Mischa Meier Aspekte der religiosen Selbstinszenierung bei Theodosius II 408 450 n Chr In Andreas Pecar Kai Trampedach Hrsg Die Bibel als politisches Argument Voraussetzungen und Folgen biblizistischer Herrschaftslegitimation in der Vormoderne Munchen 2007 S 135 158 Fergus Millar A Greek Roman Empire Power and Belief under Theodosius II 408 450 Berkeley 2006 ISBN 0 520 24703 5 aktuelle und wichtige Studie zur Regierungszeit des Theodosius Edward A Thompson The Foreign Policies of Theodosius II and Marcian In Hermathena 76 1950 S 58 75 Giusto Traina 428 AD An Ordinary Year at the End of the Roman Empire Princeton Oxford 2009 ISBN 978 0 691 13669 1 Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Theodosius II Album mit Bildern Videos und Audiodateien Literatur von und uber Theodosius II im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek Geoffrey S Nathan Kurzbiografie englisch bei De Imperatoribus Romanis mit Literaturangaben Anmerkungen Bearbeiten Adolf Lippold Theodosius II In Paulys Realencyclopadie der classischen Altertumswissenschaft RE Supplementband XIII Stuttgart 1973 hier Sp 962 Prokopios De bello Persico I 2 Vgl Henning Borm Prokop und die Perser Untersuchungen zu den romisch sasanidischen Kontakten in der ausgehenden Spatantike Stuttgart 2007 S 308ff Vgl Ralf Scharf Die Apfel Affare oder gab es einen Kaiser Arcadius II In Byzantinische Zeitschrift 83 1990 S 435 450 insbesondere S 445ff Codex Theodosianus 16 10 24 Vgl z B Averil Cameron Old and New Rome Roman Studies in Sixth Century Constantinople In Philip Rousseau u a Hrsg Transformations in Late Antiquity Aldershot 2009 S 15 36 Vgl zum Problem der persischen Geldforderungen an die Romer Henning Borm Es war allerdings nicht so dass sie es im Sinne eines Tributes erhielten wie viele meinten In Historia 57 2008 S 327 346 Zu den beiden romisch persischen Kriegen im 5 Jahrhundert vgl Geoffrey B Greatrex The two fifth century wars between Rome and Persia In Florilegium 12 1993 S 1 14 Vgl dazu Otto Maenchen Helfen Die Welt der Hunnen Wiesbaden 1997 S 38 43 Nachdruck der Ausgabe von 1978 Vgl Henning Borm Westrom Von Honorius bis Justinian Stuttgart 2018 VorgangerAmtNachfolgerArcadiusOstromischer Kaiser 408 450MarkianNormdaten Person GND 118756885 lobid OGND AKS LCCN n93049411 VIAF 46929243 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Theodosius II KURZBESCHREIBUNG Kaiser des ostromischen ReichesGEBURTSDATUM 10 April 401GEBURTSORT KonstantinopelSTERBEDATUM 28 Juli 450 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Theodosius II amp oldid 222039548