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Der Titel dieses Artikels ist mehrdeutig Weitere Bedeutungen sind unter Attila Begriffsklarung aufgefuhrt Attila 453 war seit 434 Mitherrscher mit seinem Bruder Bleda und von 444 45 bis zu seinem Tod Alleinherrscher des Kriegerverbands der Hunnen Zentrum seines Machtbereichs war das Gebiet des heutigen Ungarns wo die Hunnen im 5 Jahrhundert ein kurzlebiges Reich errichteten das unter Attila die grosste Machtentfaltung erlebte aber bereits kurz nach seinem Tod wieder zusammenbrach Ungefahre Ausdehnung des Hunnenreichs unter Attila bzw die von den Hunnen abhangigen StammeAttila unternahm wiederholt Kriegszuge die oft mit grosser Harte durchgefuhrt wurden und sich zunachst gegen Ostrom 451 52 jedoch vor allem gegen Westrom richteten Daneben unterhielt er zu beiden Reichsteilen diplomatische Kontakte die vor allem darauf abzielten moglichst hohe Tributzahlungen der Romer durchzusetzen die Attila benotigte um sein nur locker aufgebautes Vielvolkerreich zusammenzuhalten Die Romer wiederum waren an moglichst stabilen Verhaltnissen im angrenzenden Barbaricum interessiert um die Grenzen zu sichern Fur die romisch hunnischen Kontakte dieser Zeit steht mit dem fragmentarisch erhaltenen Geschichtswerk des Priskos eine wichtige Quelle zur Verfugung Als legendare Figur Etzel lebte Attila in zahlreichen mittelalterlichen Werken weiter so im Nibelungenlied und der Dietrichepik Inhaltsverzeichnis 1 Grundlagen hunnischer Herrschaftsbildung 2 Leben 2 1 Geteilte Herrschaft 2 2 Hof und Reich 2 3 Verhaltnis zu Westrom 2 4 Verhaltnis zu Ostrom 2 5 Feldzug nach Gallien 2 6 Italienfeldzug 2 7 Tod und Folgen 3 Spatantike und fruhmittelalterliche Quellen und Wertungen 4 Rezeption 4 1 Mittelalter 4 2 Moderne 5 Forschung 5 1 Forschungsgeschichte 5 2 Namensherkunft 6 Quellenausgaben und Quellensammlungen 7 Literatur 8 Weblinks 9 AnmerkungenGrundlagen hunnischer Herrschaftsbildung Bearbeiten Hauptartikel Hunnen und Volkerwanderung Die Hunnen ursprunglich ein aus Zentralasien stammendes heterogen zusammengesetztes Reitervolk unklarer Herkunft 1 losten nach vorherrschender Meinung um 375 die sogenannte Volkerwanderung aus als sie die Goten und andere Stamme aus ihren Stammsitzen in Osteuropa vertrieben was eine wellenartige Fluchtbewegung zur Folge hatte 2 Um 400 traten die Hunnen in das nahere Umfeld des Romischen Reichs in der ersten Halfte des 5 Jahrhunderts errichteten sie in der ungarischen Tiefebene einen eigenen Herrschaftsraum 3 Die hunnische Herrschaft war in Form eines Steppenreichs uberaus locker aufgebaut Sie beruhte im Wesentlichen auf den militarischen Fahigkeiten der Hunnen die nicht nur germanische Stammesgruppen und Romanen unterworfen hatten sondern auch im Kontakt mit dem Romischen Reich in West und Ost standen In den Quellen werden hunnische reges was hier nur eingeschrankt als Konige zu verstehen ist und phylarchoi Stammesfuhrer erwahnt Immer wieder kam es zu allerdings begrenzten kriegerischen Ubergriffen der Hunnen auf romisches Territorium die oft darauf abzielten von den Romern Gelder zu erpressen 4 In den Quellen sind mehrmals romische Gesandtschaften zu den Hunnen belegt wie die des Olympiodoros von Theben im Jahr 412 zu den Hunnen im Donaugebiet und die Reise des Priskos an den Hof Attilas im Jahr 449 In diesem Zusammenhang kam es offenbar nicht selten zu Spannungen so berichtet Olympiodoros nicht nur von der Reise sondern auch vom Mord an dem Hunnenfuhrer Donatus und der Wut des Hunnenkonigs Charaton uber diese Tat 5 Die klassizistisch orientierten griechischsprachigen ostromischen Geschichtsschreiber bezeichneten im Ruckgriff auf traditionelle ethnographische Vorstellungen die Hunnen als Skythen Skythai In der Folgezeit wurde der Begriff Hunne von griechischen byzantinischen Geschichtsschreibern wiederum fur spater auftauchende Gruppen aus dem pontischen Steppengebiet nordlich des Schwarzen Meeres benutzt 6 wie beispielsweise die Kutriguren Ebenso ist zwischen den westlichen Hunnen im Balkanraum und den sogenannten iranischen Hunnen in Zentralasien zu unterscheiden siehe dazu auch die Ausfuhrungen im Artikel Spatantike Zur Zeit Attilas bestand der hunnische Verband dann aus Menschen unterschiedlichster Herkunft der Augenzeuge Priskos beschreibt sie als ein Gemisch aus vielen Volkern und schildert eine Begegnung mit einem hochrangigen Hunnen griechischer Herkunft Die Hunnen waren nicht nur Gegner sondern agierten auch als Partner Roms Die Kaiserhofe in Mailand bzw spater Ravenna im Westen und in Konstantinopel im Ostreich waren bestrebt moglichst gute Beziehungen zu den Hunnen zu unterhalten um so hunnische Vorstosse in das Reich zu verhindern Attilas Vorganger Rua agierte mehrmals als Gegner und Partner Roms und erhielt dafur offenbar auch Zahlungen Auf diese waren die Hunnen angewiesen um durch materielle Zuwendungen an die eigenen Gefolgsleute den Herrschaftsverband zusammenzuhalten wahrend die Romer an moglichst stabilen Verhaltnissen im ausserromischen Barbaricum interessiert waren um so die Gefahr von feindlichen Angriffen der Hunnen oder ihnen untergebenen Stammen aus diesem Raum zu reduzieren Attilas Hunnen konnten ihr Ziel am Wohlstand des Imperiums zu partizipieren im Grunde als angeworbene Soldner als plundernde Kriegergruppen oder durch indirekten Druck und Erpressung von Tributen erreichen Die materielle Abhangigkeit der Hunnen ist durchaus typisch fur das Beziehungsgeflecht zwischen Reitervolkern und den an sie grenzenden sesshaften und staatlich organisierten Gemeinwesen 7 Infolge einer oft prekaren Existenzgrundlage waren Reitervolker auf die Ressourcen sesshafter Gesellschaften angewiesen wodurch sich eine Spannungssituation ergab die die Forschung als endemischen Konflikt bezeichnet 8 Selbst auf dem Hohepunkt ihrer Macht verfugten die Hunnen anscheinend uber keine ausreichende materielle Versorgungsgrundlage bzw waren aufgrund der losen Struktur ihrer Herrschaft auf Beuteverteilung angewiesen Anscheinend konnte Rua ein relativ verlasslicher Partner sein so unterstutzte er 433 Flavius Aetius der einen Teil seiner Jugend als Geisel bei den Hunnen verbracht hatte 9 Mit Hilfe von Ruas Hunnen setzte sich Aetius im Westreich im dortigen internen Machtkampf durch 436 vernichtete er mit Unterstutzung hunnischer Krieger das Burgundenreich am Rhein Der letztere Vorgang bildet wahrscheinlich den historischen Kern der Nibelungensage bei den damals am Rhein kampfenden Hunnen handelte es sich jedoch wohl um eigens von den Romern angeworbene Soldner Foederaten 10 Leben BearbeitenGeteilte Herrschaft Bearbeiten Uber Attilas fruhe Jahre ist kaum etwas bekannt Er wurde wohl um 400 geboren sein Vater hiess Mundzuk der Name seiner Mutter ist unbekannt Mundzuk war zusammen mit seinen Brudern Oktar und Rua auch Ruga genannt die einige Zeit ein hunnisches Doppelkonigtum ausubten 11 wohl ein Fuhrer der Hunnen im Balkanraum doch ist seine genaue Herrschaftsposition unbekannt In der Forschung wird auch manchmal vermutet dass Mundzuk keinen Anteil am hunnischen Konigtum hatte 12 Rua starb 434 unter ungeklarten Umstanden Attila vollendete zusammen mit seinem Bruder Bleda die von ihrem Onkel begonnene weitgehende Einigung der Hunnen im Balkanraum wenngleich Attila nie uber alle Hunnen herrschte Zu dem grossen Kriegerverband der ihm und Bleda unterstand zahlten neben Sondergruppen wie den Akatziren die um 448 49 unterworfen wurden hochst verschiedene germanische und sogar kleinere iranische Gruppen Alanen Nach Ruas Tod schlossen die Bruder wohl noch im Jahr 434 die Datierung ist umstritten den Vertrag von Margus mit dem Ostromischen Reich Der Vertrag begunstigte eindeutig die Hunnen Die Romer wurden zur Auslieferung von geflohenen Hunnen verpflichtet und mussten den Hunnen Zugang zu Markten gestatten Hinzu kamen eine einseitige Neutralitatsverpflichtung der Romer die keinen gegen die Hunnen gerichteten Vertrag mit einer anderen Partei schliessen durften sowie Tribute des ostromischen Kaisers Theodosius II Statt der 350 Goldpfund die Rua erhalten hatte sollten die Romer nun jahrlich 700 Goldpfund entrichten 13 Die Spannungen zwischen Ostrom und den Hunnen blieben bestehen wahrend der Prestigegewinn Attilas und Bledas beachtlich war Immer wieder nutzten die Romer Gelegenheiten sich vom hunnischen Druck zu entlasten die Zahlungen sollten immer nur Zeit erkaufen Andererseits war Attila an einer grossangelegten direkten Konfrontation nicht interessiert zumal die Erfolgsbilanz hunnischer Truppen im 5 Jahrhundert nicht aussergewohnlich war 14 Ostrom verschleppte weitere Verhandlungen daher fuhrten Attila und Bleda 441 42 15 eine grossere Offensive gegen das Ostreich den Anlass bot die Plunderung hunnischer Konigsgraber durch den Bischof der Stadt Margus 16 Mehrere Festungen und Stadte wurden erobert und geplundert darunter strategisch wichtige Orte wie Viminacium Singidunum und Sirmium die 441 42 fielen 17 Die Berater des Theodosius reagierten und es kam zu einer vorlaufigen Einigung doch schon kurz darauf stellten die Romer die ihre Grenzbefestigungen wiederhergestellt hatten die Zahlungen wieder ein 18 Dennoch verzichtete Attila der mit einer internen Auseinandersetzung beschaftigt war auf eine neue Offensive Er totete 444 45 seinen Bruder Bleda 19 und trat die Alleinherrschaft uber die Hunnen an Hof und Reich Bearbeiten Attila errichtete sein Hauptlager in der heutigen ungarischen Tiefebene an der Theiss am Drehpunkt zwischen dem Ostromischen und dem Westromischen Reich Er festigte seine Herrschaft uber die unterworfenen Stammesgruppen und konnte so gegenuber West und Ostrom gestarkt auftreten Er residierte in einem prachtigen Holzpalast den der ostromische Gesandte und Geschichtsschreiber Priskos nach Augenschein beschrieb Wir uberquerten mehrere Flusse und gelangten in ein sehr ausgedehntes Dorf Dort stand ein stattliches Haus das grosser und schoner sein sollte als alle anderen Wohnsitze Attilas Es war aus Balken gefugt hatte getafelte Wande und war rings von einem Palisadenzaun umgeben nicht zum Schutz sondern zur Zierde 20 Hinsichtlich der inneren Verhaltnisse im Reich und am Hof Attilas stehen nur sehr wenige Quellen zur Verfugung in erster Linie die Darstellung des Priskos 21 Seinen Schilderungen ist zu entnehmen dass mehrere Wurdentrager Attilas im Umfeld des Hofes durchaus komfortabel lebten Der vornehme Hunne Onegesios der eine hohe Stellung am Hof bekleidete und ein enger Vertrauter Attilas war hatte sich ein steinernes Badehaus erbauen lassen welches auch die Familie Attilas benutzte Wie aus dem Bericht des Priskos hervorgeht wurde am Hof neben Hunnisch auch Gotisch und Latein gesprochen Attila lehnte sich offenbar recht stark an die spatantike Mittelmeerwelt an wobei er wie auch die Germanen in ihren Reichen die romische Herrschaftspraxis als Vorbild fur die Regierung seines weite Raume umfassenden Vielvolkerreiches nahm Der Hunnenkonig scheint sogar uber einen rudimentaren Verwaltungsapparat nach romischem Vorbild verfugt zu haben zumindest hatte er eine Kanzlei denn er beschaftigte unter anderem den Romer Orestes als Sekretar notarius als dessen Vorganger ein Romer aus Gallien namens Constantius fungiert hatte 22 Allerdings war Attilas Reich sehr locker aufgebaut und verwaltungstechnisch keineswegs durchstrukturiert wie das romische West und Ostreich Es war als Personenverband organisiert Am Hof ubten ausgewahlte Vertrauensleute Hunnen Germanen und auch einige Romer wichtige Funktionen aus und stritten um Einfluss Eine solche Herrschaftsordnung war keineswegs besonders stabil Die Grossen oder Stammesfuhrer mussten durch reiche Geschenke und andere Gunstbeweise an den Herrscher gebunden werden Davon profitierten in erster Linie die Grossen mittelbar partizipierten daran aber auch die jeweiligen Stamme deren Loyalitat sich Attila so sicherte Fur sie stellte die hunnische Herrschaft durchaus eine Alternative zur romischen dar Grabfunde deuten auf die Multikulturalitat des Attilareichs hin Die meisten Grabfunde sind eher Germanen zuzuordnen und belegen die materiellen Vorteile fur fremdstammige Angehorige des Hunnenreichs 23 Priskos berichtet zudem von einzelnen Romern die sich gut mit der hunnischen Herrschaft arrangiert hatten Attilas Herrschaft beruhte in erster Linie nicht auf einer ererbten Stellung sondern durchaus typisch fur die Konigswurde in der Volkerwanderungszeit siehe Heerkonig auf seinen militarischen und diplomatischen Fahigkeiten die nicht nur ihm sondern auch seinem Gefolge entsprechende Gewinne einbrachten Der Hunnenherrscher war daher auf einen standigen Zufluss ausreichender finanzieller Mittel angewiesen den er sich durch Plunderungen und vor allem in Form von romischen Tributzahlungen verschaffte Wenn dieser Geldfluss abbrach wurde die Lage fur ihn kritisch Daher stand er stets unter starkem Druck materiell verwertbare Erfolge zu erzielen mit denen er Prestige gewann Er war zur Stabilisierung seiner Herrschaft vom Imperium und dessen Mitteln abhangig und auf den stetigen Zustrom von Gold und Prestigegutern aus dem romischen Imperium angewiesen 24 Dieses Spannungsfeld war durchaus typisch fur die Rolle von reiternomadischen Gruppen gegenuber sesshaften Gesellschaften ein ahnliches Beispiel ist die Politik der Chinesen gegenuber den Barbaren im Norden ihres Reiches 25 siehe auch heqin Im personlichen Umgang scheint Attila keineswegs unangenehm gewesen zu sein Gegenuber romischen Gesandten verhielt er sich freundlich was ihn freilich nicht davon abhielt vehement die eigenen Interessen zu vertreten und sie notigenfalls auch mit Gewalt durchzusetzen Priskos berichtet von mehreren Vertrauten im Umfeld Attilas 26 Der notarius Orestes spielte am Hunnenhof eine wichtige Rolle und war mehrmals mit diplomatischen Missionen beauftragt Spater 475 rief er seinen Sohn Romulus Augustulus zum letzten westromischen Kaiser aus Der wichtigste Vertraute Attilas war anscheinend Onegesios der auch diplomatische Aufgaben erfullte Priskos nannte in Anlehnung an Herodot den fuhrenden Stamm der Hunnen die koniglichen Skythen 27 Daneben waren verschiedene Gruppen wie die Gepiden und Ostgoten im Attilareich von Bedeutung Die Hunnen verliessen sich bei ihren Feldzugen auf die Truppenaufgebote untergebener Germanen 28 Ein weiterer Vertrauter Attilas war der Gepidenfurst Ardarich der spater vom Zusammenbruch des Attilareichs profitierte gegen die Hunnen revoltierte und ein eigenes kurzlebiges Reich im Donauraum errichtete Ahnlich agierte spater Edekon der nach dem Niedergang der hunnischen Macht ebenfalls eine eigene Herrschaftsbildung anstrebte Mit Attilas Tod 453 erlosch schliesslich das dunne einigende Band der von den Hunnen beherrschten Stamme Edekon gehorte wie Ardarich und Onegesios zu den wie Priskos sie nennt logades Attilas den Auserwahlten Wahrscheinlich handelte es sich hierbei aber um keine Amtstrager sondern um besonders hervorgehobene Vertrauenspersonen des Hunnenkonigs 29 Verhaltnis zu Westrom Bearbeiten nbsp Solidus der 437 zur Feier der Hochzeit Valentinians III mit Licinia Eudoxia der Tochter des ostromischen Kaisers Theodosius II gepragt wurdeZu Westrom unterhielt Attila zunachst gute Kontakte Grund dafur war vor allem die Politik des westromischen Heermeisters magister militum Flavius Aetius der die Hunnen seit Jahren gut kannte und bereits mit Rua kooperiert hatte als dieser ihm hunnische Truppen fur den Machtkampf im Westreich zur Verfugung gestellt hatte 30 Wenngleich Aetius formal nur im Auftrag des westromischen Kaisers Valentinian III handelte verfugte er uber die wahre Macht im Westreich Aus romischer Sicht konnten die Tributzahlungen an die Hunnen auf die Attila wie schon Rua angewiesen war durchaus als sinnvoll erscheinen Die Romer profitierten davon mit Attila uber einen Ansprechpartner zu verfugen der die Kriegergruppen jenseits der Donau kontrollieren konnte Solange die Beziehungen zu ihm relativ gut blieben war die Gefahr von feindlichen Raubzugen auf romisches Gebiet reduziert Dieses Arrangement setzte voraus dass die Romer ihre Zahlungsverpflichtungen erfullten Vielleicht uberliessen die Romer den Hunnen Teile Pannoniens Dies wird aus einer Passage bei Priskos abgeleitet 31 und oft in das Jahr 433 datiert Allerdings sind die Einzelheiten unklar und teilweise wird die Abtretung in der Forschung bestritten 32 In den folgenden Jahren unterhielt Aetius jedenfalls recht gute Beziehungen zu den Hunnen Trotz wiederholter Raubzuge sah Attila in einer langfristigen geregelten Beziehung zu Rom wohl einen wichtigen Faktor zur Stabilisierung und Versorgung seines nur lose aufgebauten Herrschaftsraums 439 wurde ein aus hunnischen Soldnern bestehender Verband unter dem Kommando des Romers Litorius formal ein Untergebener des Aetius der aber mit ihm konkurriert zu haben scheint vor Toulouse von den West Goten vernichtend geschlagen 33 444 45 scheinen Spannungen zwischen Attila und dem Hof von Ravenna bestanden zu haben die aber letztlich nicht in eine offene Konfrontation mundeten 34 Ernsthafte von den Hunnen ausgehende Kampfhandlungen betrafen zu dieser Zeit nur ostromisches Gebiet Von diesem Zustand profitierte Aetius bis 451 erheblich Allerdings blieben die Beziehungen nie ganz spannungsfrei 449 erschien am Hof Attilas eine hochrangige westromische Gesandtschaft zu der Tatulus und Romulus gehorten der Vater und der Schwiegervater von Attilas Sekretar Orestes Sie trafen dort auf die ostromische Gesandtschaft der Priskos angehorte Der genaue Auftrag der westromischen Gesandtschaft ist unklar 35 Am westromischen Kaiserhof scheint man jedenfalls besorgt gewesen zu sein ob man den Hunnenkonig in Zukunft noch besanftigen konnte Zu dieser Besorgnis wird die Aufnahme des letzten gallischen Bagaudenfuhrers des Arztes Eudoxius am hunnischen Hof im Jahr 448 36 beigetragen haben sowie der Umstand dass Attila in Kontakt mit dem Vandalenherrscher Geiserich stand der nun in der ehemaligen romischen Provinz Africa herrschte 37 Moglicherweise war Attila 444 45 vom westromischen Kaiser zum Heermeister ehrenhalber erhoben doch sind die Details in der neueren Forschung umstritten So oder so mochte eine Konfrontation nur eine Frage der Zeit sein zumal die Verleihung des Heermeisteramts an den Hunnen rechtliche Probleme aufwarf 38 Verhaltnis zu Ostrom Bearbeiten Die Romer in Ost und West scheinen die Etablierung des hunnischen Machtbereichs zunachst weitgehend hingenommen zu haben da sie zur Hoffnung Anlass gab dass im ausserst unruhigen Vorland des Imperiums Ruhe einkehren wurde Das Verhaltnis Attilas dessen Herrschaftsgebiet direkt an das Ostreich grenzte zu den Ostromern blieb aber fortwahrend gespannt 39 Nach der Offensive von 441 unternahm Attila noch mehrere weitere Feldzuge gegen Ostrom da Theodosius II die Zahlung der Jahrgelder an die Hunnen wohl 444 40 eingestellt hatte 447 schlug Attila den ostromischen Heermeister Arnegisclus der im Gefecht fiel und drang bis zu den Thermopylen vor Die hunnischen Feldzuge hatten verheerende Auswirkungen auf die romischen Grenzgebiete im Balkanraum In den erzahlenden Quellen wird von mehreren Tausend Gefangenen berichtet archaologisch sind grossere Zerstorungen fur diesen Zeitraum nachweisbar 41 Priskos berichtet dass Naissus 449 eine verlassene Stadt war 42 Im Herbst 447 war der Krieg durch den sogenannten Anatoliusfrieden beendet der nach dem romischen Unterhandler Flavius Anatolius benannt wird Es war der grosste Sieg der Hunnen uber das Imperium Theodosius II musste sich in einem neuen Vertrag foedus zu erheblichen jahrlichen Zahlungen an Attila verpflichten einmalig 6 000 Goldpfund sowie anschliessend jahrlich 2 100 Goldpfund 43 Dieser Vertrag demonstriert erneut die wirtschaftliche Bedeutung romischer Tribute an die Hunnen Generell scheinen wirtschaftliche Fragen eine grosse Rolle bei diversen ostromisch hunnischen Gesandtschaften gespielt zu haben 44 Die Tributzahlungen erwiesen sich fur die Romer als eine gewisse Belastung 45 Sie mochten zwar als gunstigere Alternative zu militarischen Risiken erscheinen waren aber mit Prestigeeinbusse verbunden Attila hatte vorerst sein Ziel erreicht und befand sich auf dem Hohepunkt seiner Macht 449 verschlechterten sich die Beziehungen als Attila erfuhr dass Ostrom seine Ermordung in Auftrag gegeben hatte die Planungen waren fruh gescheitert Priskos der an einer ostromischen Gesandtschaft zu Attila teilnahm berichtet daruber 46 Wohl im Sommer 449 reiste der ostromische Hauptunterhandler Maximinus den Priskos nicht nur auf dieser Mission begleitete in Begleitung von Attilas Vertrauensleuten Edekon und Orestes aus Konstantinopel ab 47 Das Attentat war vom kaiserlichen Eunuchen Chrysaphios 48 einem engen Vertrauten des Theodosius anscheinend dilettantisch geplant und vorbereitet worden Man hatte versucht Personen aus dem Umfeld Attilas dafur zu gewinnen was klaglich scheiterte 49 Maximinus der nicht direkt daran beteiligt war konnte keinen tragfahigen Ausgleich erreichen 450 stellte Theodosius Nachfolger Markian dann die jahrlichen Zahlungen an die Hunnen erneut ein Diesmal kam es aber zu keiner hunnischen Offensive gegen das Ostreich Attila musste sich nach einer neuen Geldquelle umsehen da der verwustete Balkan nun kaum mehr Beute hergegeben hatte und Markian im Gegensatz zu seinem Vorganger militarisch kompetent war Die reichen romischen Orientprovinzen lagen jenseits der Reichweite von Attilas Heeresmacht Feldzug nach Gallien Bearbeiten Im Westromischen Reich war derweil die Schwester Kaiser Valentinians III Justa Grata Honoria aufgrund von Machtkampfen am Hof sowie vorgeblich des Bruches eines Keuschheitsgelubdes bestraft und gegen ihren Willen verheiratet worden Nun bat Honoria Attila uber einen Mittelsmann um Hilfe gegen Aetius und liess ihm uberdies laut Jordanes der ein Jahrhundert nach den Ereignissen lebte auch ein Heiratsangebot zukommen 50 Die Historizitat der Geschichte ist umstritten 51 und sicherlich haben noch andere politische Erwagungen eine Rolle gespielt Attilas Zeitgenosse Priskos ist die Hauptquelle er berichtet ebenfalls von einem Hilferuf Honorias an Attila nicht aber von einem Heiratsangebot Honoria habe sich demnach uber einen Mittelsmann den Eunuchen Hyacinthus an Attila gewandt und ihm Geld angeboten wenn er sie gegen Aetius unterstutzen sollte 52 Nicht auszuschliessen ist eine Kontaktaufnahme bereits 449 durch die oben erwahnte westromische Gesandtschaft 53 Was auch immer die genauen Hintergrunde der Honoriaaffare waren Fest steht dass Attila nun Westrom mit Krieg drohte 54 nbsp Die wahrscheinlichen Marschrouten der Hunnen bei ihrer Invasion Galliens 451Aetius dachte jedoch nicht daran dem Hunnen nachzugeben und damit seine eigene politische Position im Westreich aufs Spiel zu setzen Daraufhin fiel Attila im Fruhjahr 451 in Gallien ein Als weiterer Vorwand diente ihm ein Streit um die Herrschaftsnachfolge bei einem frankischen Stamm 55 Die genaue Route von seinem Hauptlager in den Westen ist unbekannt doch sind die uberfallenen gallischen Stadte recht gut belegt Augusta Treverorum wurde von den Hunnen bedrangt am 7 April fiel Metz 56 bald darauf Reims Der Zug ging weiter uber Troyes in Richtung Orleans das Attila vergeblich belagerte 57 In diesem Raum stellte sich Aetius den Hunnen entgegen Obwohl er nur uber einen Bruchteil des alten westromischen Heeres verfugte nicht zuletzt wegen des Fehlens von Einnahmen aus Africa und Hispanien wo germanische Stammesgruppen die Herrschaft ubernommen hatten gelang es ihm einen effektiven Widerstand zu organisieren wobei er sich vor allem auf die in Aquitanien angesiedelten Westgoten verliess 58 Sie traten kurz vor der Entscheidungsschlacht auf die Seite des Aetius wenngleich ihr Verhaltnis zum Heermeister in der Vergangenheit angespannt gewesen war In der Schlacht auf den Katalaunischen Feldern deren Ort meist bei Chalons en Champagne vermutet wird 59 schlug Aetius in der zweiten Junihalfte 451 60 Attilas Vielvolkerheer mit einem ebenso gemischten Kampfbundnis aus Romern Westgoten und anderen Germanen unter hohen Verlusten zuruck Die diesbezuglichen Angaben schwanken zuverlassige Zahlen sind kaum zu ermitteln Angeblich zogerte Aetius den sich zuruckziehenden Hunnen nachzusetzen oder den Westgoten dies zu gestatten womoglich wollte er Hunnen wie Westgoten geschwacht wissen um so beide Seiten weiter gegeneinander auszuspielen 61 Faktisch war Attilas Ruckzug eine strategische Niederlage In der Forschung wird betont dass es den Hunnen nie gelang ein grosseres romisches Heer in offener Schlacht vernichtend zu schlagen 62 Die geplante Eroberung Galliens war gescheitert Damit war ein betrachtlicher Prestigeverlust des Hunnenherrschers verbunden Italienfeldzug Bearbeiten Ungeachtet der Niederlage in Gallien war Attilas Angriffskraft offensichtlich ungebrochen Er fiel bereits 452 in Italien und damit in das Zentrum des westlichen Imperiums ein 63 Die westromischen Truppen hatten im Vorjahr offensichtlich so hohe Verluste erlitten dass weder die Alpenpasse verteidigt noch die Hunnen erneut zur Schlacht gestellt werden konnten Aquileia wurde nach langer Belagerung zerstort die Fluchtlinge in der Lagune legten der Legende nach die Keimzelle fur das spatere Venedig Daneben wurden Mailand immerhin eine kaiserliche Residenzstadt Bergamo Padua Verona und andere Stadte erobert Bald stockte der Vormarsch jedoch In den Quellen wird eine Begegnung Attilas mit dem damaligen Papst Leo I als wesentlich fur die Entscheidung des Hunnen zum Ruckzug dargestellt doch wird in der Forschung bezweifelt dass das Gesprach grossere Auswirkungen gehabt hat die angebliche Rettung Roms durch das Eingreifen Leos gilt zumeist als Mythos Unglaubwurdig ist diese Legende unter anderem deshalb weil die Quellen das Treffen Attilas mit der westromischen Delegation der hochrangige kaiserliche Beamte angehorten wie der Pratorianerprafekt Trygetius und Gennadius Avienus der Konsul von 450 in Norditalien am Fluss Mincio also weit von Rom entfernt lokalisieren es fand also statt als die Hunnen den Marsch in Richtung Rom bereits abgebrochen hatten 64 Es ist aber vorstellbar dass Attila der unter Erfolgsdruck stand Zahlungen von den kaiserlichen Gesandten erhielt und sich daraufhin entschloss weitere Risiken zu vermeiden und endgultig abzurucken 65 Die Hunnen hatten in Italien namlich mit Versorgungsproblemen und Seuchenausbruchen zu kampfen was ihrem Heer stark zu schaffen machte so dass an eine Eroberung Roms oder Ravennas nicht mehr ernsthaft zu denken war Attilas Ressourcen waren erschopft 66 Hydatius von Aquae Flaviae berichtet uberdies dass Kaiser Markian Truppen nach Italien sandte mit denen Aetius den Hunnen nun doch Widerstand leisten konnte 67 So musste Attila erneut abrucken ohne Erfolge und grossere Beute vorweisen zu konnen die den Aufwand gerechtfertigt hatten Aetius hatte sich behaupten konnen Attila zog sich in seinen Herrschaftsraum in der ungarischen Tiefebene zuruck Seine Machtentfaltung hatte ihren Hohepunkt uberschritten Ostrom verweigerte nach wie vor die Jahrgelder und hatte sich unter Markian stabilisiert der Balkan war langst ausgeplundert die Vorstosse nach Gallien und Italien waren gescheitert Fur einen Herrscher wie Attila dessen Macht fast ausschliesslich auf militarischem Erfolg und materiellen Gewinnen beruhte war dies fatal Tod und Folgen Bearbeiten Uber die letzten Monate Attilas ist kaum etwas bekannt Priskos berichtet er habe nach seiner Ruckkehr aus Italien geplant gegen das Ostreich vorzugehen 68 Anlass dazu hatte Attila da 452 etwa zeitgleich mit seinem Italienfeldzug ostromische Truppen hunnisches Siedlungsgebiet angegriffen und dort einen bedeutenden Sieg errungen hatten 69 Attila starb 453 in seiner Hochzeitsnacht mit Ildico 70 Die Ursache seines Ablebens ist nicht mehr eindeutig feststellbar Jordanes berichtet Dieser Attila heiratete wie der Geschichtsschreiber Priskos berichtet zur Zeit seines Todes ein sehr schones Madchen namens Ildico nachdem er bereits unzahlige Frauen gehabt hatte wie es die Sitte seines Volkes war Er verband sich mit ihr und in zu grosser Freude uber die Hochzeit erregt lag er zuruckgelehnt von Wein und Schlaf beschwert wobei ihn das Blut erstickte das aus seiner Nase quoll da es in seinem gewohnlichen Fluss gehindert wurde und ihn durch einen todlichen Abfluss aus dem Schlund totete 71 Diese Schilderung passt zu dem Bild eines Barbarenherrschers der angeblich ausschweifend lebte und dessen Tod gerade nicht im Kampf den Romern wie eine Strafe Gottes erscheinen mochte sie widerspricht aber dem Augenzeugenbericht des Priskos der die massvolle Lebensweise Attilas betont In anderen Quellen wird behauptet Attilas junge Braut habe den Hunnenherrscher getotet 72 Johannes Malalas berichtet auf der Grundlage des Priskosberichts die Informationen stammten aber wohl aus einer Zwischenquelle vom Tod Attilas erweitert dies aber um eine alternative Erzahlung demzufolge steckte Aetius selbst hinter der Ermordung seines hunnischen Rivalen die er durch einen bestochenen Leibwachter habe ausfuhren lassen 73 Die spatere mittelalterliche Uberlieferung schmuckte die Todeserzahlung weiter aus 74 Attilas Reich uberdauerte sein Ende nur kurze Zeit Es kam rasch zu Nachfolgekampfen und mehrere der unterworfenen Volker sagten sich von der hunnischen Herrschaft los Ohne die Fuhrung Attilas brach sein Reich innerhalb eines Jahres in sich zusammen 75 Seinen Sohnen Ellac Ernak und Dengizich die er von mehreren Frauen hatte gelang es nicht eigene Herrschaften zu etablieren In der Schlacht am Nedao 454 55 verloren die Hunnen im Kampf mit aufstandischen Verbanden ihre Oberherrschaft Das Hunnenreich zerbrach da es zu lose aufgebaut und zu sehr auf den Herrscher ausgerichtet war Hinzu kam dass Attila zuletzt einige militarische Ruckschlage erlitten hatte 76 Mehrere seiner engsten Gefolgsleute wie Ardarich und Edekon sicherten sich nun Teile des Reichs Die Folgen des Zusammenbruchs des Attila Reichs wirkten sich vielleicht bis nach Zentralasien aus als Hunnengruppen nun weiter das Sassanidenreich bedrohten 77 Mit dem Auseinanderbrechen des hunnischen Herrschaftsraums destabilisierte sich erneut die Lage jenseits der romischen Grenzen Die bisher von den Hunnen kontrollierten Gruppen unternahmen wieder Ubergriffe auf romisches Gebiet Wahrend Ostrom an der Donau wieder zur Ordnungsmacht wurde 78 verschlechterte sich die schwierige politische und militarische Situation Westroms bald weiter 79 Aetius der nach Attilas Tod versuchte seinen Sohn als Schwiegersohn und Nachfolger Valentinians III durchzusetzen wurde 454 von diesem ermordet der wiederum selbst ein halbes Jahr spater von ehemaligen Gefolgsleuten des Heermeisters getotet wurde Damit sturzte Westrom endgultig ins Chaos Das westromische Kaisertum in Italien erlosch 476 Spatantike und fruhmittelalterliche Quellen und Wertungen BearbeitenDie Quellenlage ist ungunstig die Berichte sind sehr luckenhaft und die Chronologie ist teils umstritten Wichtig sind neben archaologischen Funden vor allem die erzahlenden Quellen die die verschiedenen Handlungen in einen weiteren Kontext einordnen Attila wird in den spatantiken Quellen meist sehr duster beschrieben Das ist sicher auf die extreme Brutalitat seiner Kriegszuge zuruckzufuhren aber auch darauf dass die Darstellungen meist aus der Perspektive von Parteigangern seines Gegenspielers Aetius verfasst sind Eine relativ unvoreingenommene Darstellung die das Verhalten der Hunnen nicht beschonigt liefert der bereits erwahnte sehr gut informierte zeitgenossische Geschichtsschreiber Priskos 80 Sein nur fragmentarisch uberliefertes griechischsprachiges Werk war stilistisch stark an Herodot und Thukydides angelehnt und stand somit in der Tradition der klassizistischen antiken Historiographie Es behandelte etwa die Zeit von 430 bis 474 in acht Buchern Priskos weilte 448 9 mit einer ostromischen Gesandtschaft an Attilas Hof und ist somit ein wichtiger Augenzeuge Ein langerer Auszug mit seiner Schilderung der dortigen Vorgange und Zustande ist erhalten geblieben Er ist damit die bedeutendste Quelle fur die Verhaltnisse am Hunnenhof die anderen Quellen beschreiben hauptsachlich die militarischen Ereignisse Wichtig sind zudem die Ausfuhrungen bei Jordanes in dessen um 551 verfasstem lateinischem Werk Getica Jordanes bezog seine Informationen aus einer heute verlorenen Vorlage nach seiner Aussage der Gotengeschichte Cassiodors Oft nennt er seine Quellen nicht aber zum Teil beruft er sich auf Priskos Die Angaben des Jordanes sind nicht immer vertrauenswurdig zu berucksichtigen ist dass er moglicherweise Priskos nicht selbst gelesen hat sondern die Informationen uber Cassiodor vermittelt bekam 81 Einige Forscher gehen allerdings davon aus dass sowohl Cassiodor als auch Jordanes aus der Darstellung des Priskos schopften 82 Unter diesen Umstanden ist teils unklar wie zutreffend Aussagen im Detail sind Das Attilabild bei Jordanes ist ambivalent hatte aber da sein Werk komplett erhalten blieb erheblichen Einfluss auf die Nachwelt Er liefert eine kurze Charakterskizze des Herrschers einschliesslich einer Beschreibung von dessen angeblichem Aussehen 83 Attila erscheint als selbstbewusster Herrscher der sich vor den Romern nicht furchtet und fest von sich uberzeugt ist was jedoch zu Ubermut und letztlich zu seiner Niederlage fuhrt Diese Einschatzung geht direkt oder indirekt sehr wahrscheinlich auf Priskos zuruck 84 Ansonsten sind nur relativ sparliche und verstreute Quellenaussagen zu Attila uberliefert so in einigen spatantiken Chroniken und bei Prokopios von Caesarea der direkt oder uber eine Zwischenquelle Priskos benutzt hat 85 und Johannes von Antiochia nur fragmentarisch erhalten auch er zog Priskos heran in den Historien des fruhmittelalterlichen Bischofs und Geschichtsschreibers Gregor von Tours und bei dem byzantinischen Geschichtsschreiber Theophanes fruhes 9 Jahrhundert 86 Rezeption BearbeitenMittelalter Bearbeiten nbsp Attilas Begegnung mit Papst Leo I im Chronicon Pictum um 1360Attila lebte als legendare Figur in zahlreichen mittelalterlichen und neuzeitlichen Werken weiter 87 Zu ihnen zahlen insbesondere die Servatiuslegende das Nibelungenlied die Volsunga saga und die Thidrekssaga In der legendenhaften Uberlieferung tritt Attila nicht zuletzt im Umfeld der Burgundersagen in Erscheinung zusammen mit anderen Sagengestalten wie Dietrich von Bern In diesem Zusammenhang wurden oft historische und mythische Erzahlungen miteinander verschmolzen In dem um 1200 entstandenen Nibelungenlied erscheint Attila als Etzel der grosse Konig der Hunnen 88 Etzel ist in der mittelalterlichen deutschen Literatur die gangige Namensform Attilas sie muss bereits durch andere Erzahlungen recht bekannt gewesen sein 89 Etzel heiratet die Burgunderprinzessin Kriemhild die sich fur den Tod ihres Geliebten Siegfried an ihren Brudern rachen will Der Plan Kriemhilds entsteht am Hof Etzels Dieser wird jedoch durchaus positiv beschrieben und es wird ihm keine direkte Schuld am Untergang der Burgunder gegeben er ist vielmehr betroffener Zuschauer mit benommenen Sinnen 90 Vollkommen anders ist die Darstellung in den altnordischen Werken der Eddadichtung 91 Dort erscheint er in Gestalt des Atli eher als Intrigant als treibende Kraft im Komplott gegen die Burgunder etwa im Atlilied Er fungiert in den meisten Eddaliedern als Gegenspieler der Helden Gunnar und Hogni Ambivalent wie auch deutlich unterscheidbar von seinen Erscheinungsmerkmalen im Nibelungenlied ist das Attilabild in der Thidrekssaga wo der Hune ebenfalls eine wichtige Rolle spielt Attila Atli ist der Herrscher uber Hunaland im heutigen Nordwestdeutschland und der zweite Sohn eines Friesenkonigs Er wird in eine Falle gelockt und verhungert Thidrek tritt seine Nachfolge an In der mittelalterlichen deutschen Dietrichepik Dietrichs Flucht Hildebrandslied Rabenschlacht 92 erscheint Attila als Etzel wiederum in einem heroisch hofischen Kontext Dort wird geschildert wie Dietrich als heroisiert angenommener Theoderich der Grosse sich an den Hof Etzels begibt und dieser ihn gegen seinen Feind Odoaker bzw Ermanarich unterstutzt Im Waltharius tritt Attila am Rande als ruhmsuchtiger Herrscher in Erscheinung In den verschiedenen Heldenepen wird Attila differenziert hervorgehoben sei es im positiven oder im negativen Sinne In diesem Sinne liegen sehr unterschiedliche Attilabilder aus mittelalterlichen Uberlieferungen vor 93 nbsp Die Begegnung des Heiden mit dem Papst fuhrt zu dessen Umkehr Gemalde von Raffael Urbino 1514 nbsp Attila auf einer Renaissancemedaille mit Analogien zum Diabolischen Ende des 15 JahrhundertsIn der kirchlichen Uberlieferung wird Attila als Feind der Menschheit beschrieben Er galt als die Geissel Gottes flagellum Dei welche die Romer fur deren lasterhaftes Leben bestraft habe In den entsprechenden Heiligenviten etwa der Vita sanctae Genovefae wird denn auch hervorgehoben es seien heilige Manner und Frauen gewesen die Attila dazu gebracht hatten ihre Stadt zu verschonen 94 Attila tritt nicht nur im germanischen Sagenkreis auf sondern auch in altfranzosischen altspanischen ungarischen und anderen volkssprachlichen Werken Fur den spatmittelalterlichen italienischen Dichter Dante war Attila ein Zerstorer Dante liess ihn in der Gottlichen Komodie im siebten Kreis der Holle brennen 95 Zudem entstanden zahlreiche lokale Attilalegenden wie etwa in Troyes in dessen Umgebung die Entscheidungsschlacht 451 stattfand Die Legende der heiligen Ursula hielt seinen Namen ebenfalls weiter popular 96 Venedig sah in Attilas Italienzug den unmittelbaren Anlass seiner Grundung infolge einer dadurch ausgelosten Fluchtbewegung Die Grundungslegende einer zuvor unbewohnten venezianischen Lagune taucht erstmals im Werk De administrando imperio des byzantinischen Kaisers Konstantin VII auf 97 Martino da Canale nennt erstmals das Jahr 421 als Grundungsdatum Venedigs Im Gegensatz zum west und sudeuropaischen Attilabild identifizierte die Geschichtsschreibung der Ungarn seit den Gesta Hungarorum des Simon von Keza 1285 der eine Abstammung der Ungarn von den Hunnen behauptete das ungarische Konigtum stark mit Attila Dieser galt geradezu als ein Pendant zu Alexander dem Grossen Dies hing damit zusammen dass die Ungarn auch nach dem Ubertritt zum Christentum in Mittel und Westeuropa weiterhin fur heidnisch gehalten und diskreditiert wurden eine Tendenz die sich erst mit den Angriffen der Osmanen ins Gegenteil verwandelte Ungarn im 16 Jahrhundert geradezu als Vorkampfer des christlichen Abendlandes betrachtet hatte Attila jedoch langst als Ahnherrn seiner Konige akzeptiert 98 Zudem wurden die Skythen ein ausserst diffus gebrauchter Begriff fur alle Volker aus Osteuropa allesamt als Vorfahren beansprucht Bis heute ist der Vorname Attila in Ungarn weit verbreitet und auch der Name Ildiko stand 1967 nach Maria bei der Haufigkeit an zweiter Stelle 99 Vor und fruhgeschichtliche Bodendenkmaler wurden im Mittelalter und in der Fruhen Neuzeit nicht selten mit Attila und seinen Hunnen in Verbindung gebracht So ist im 14 Jahrhundert der Name Etzelsburg fur das Romerkastell Schirenhof bei Schwabisch Gmund belegt Die venezianische Insel Monte dell Oro Goldberg sollte Goldschatze bergen die angeblich von Attila stammten 100 Moderne Bearbeiten nbsp Modernes Phantasiebild Attilas als Beispiel fur eine patriotische Inanspruchnahme Man vergleiche den Brustschild mit der ungarischen Flagge und der sogenannten Arpad Flagge nbsp Attila im Kampf Gemalde von Eugene DelacroixDas ambivalente Attilabild der mittelalterlichen Uberlieferung hat sich auch auf die neuzeitliche Rezeption ausgewirkt in der unterschiedliche Facetten betont werden Napoleon Bonaparte drohte Venedig 1796 Je serai un Attila pour Venise Ich werde fur Venedig ein Attila sein woraufhin sich die Republik Venedig selbst aufloste 101 In der heroisierenden Rhetorik des 19 Jahrhunderts spielte Etzel Attila nicht mehr die Rolle des Stadtezerstorers die sich fur Drohungen eignete Als es in China zum Boxeraufstand gegen die Kolonialherrschaft kam forderte Kaiser Wilhelm II Wie vor tausend Jahren die Hunnen unter ihrem Konig Etzel sich einen Namen gemacht der sie noch jetzt in Uberlieferung und Marchen gewaltig erscheinen lasst so moge der Name Deutscher in China auf 1000 Jahre durch euch in einer Weise bestatigt werden dass es niemals wieder ein Chinese wagt einen Deutschen scheel anzusehen 102 Diese Hunnenrede mit ihrer Aufforderung Pardon wird nicht gegeben Gefangene werden nicht gemacht nutzte die britische Propaganda um die Deutschen als Hunnen zu diffamieren was wiederum das Attilabild stark beeinflusste 103 Das Treffen Attilas mit Papst Leo wurde von Raffael in einem Wandfresko dargestellt das 1511 konzipiert aber wohl erst 1513 vollendet wurde Es beeinflusste noch Friedrich Wilhelm Joseph Schelling 104 In Theaterstucken Opern und Romanen wird Attila meistens negativ gezeichnet oft verbunden mit einer generell ungunstigen Darstellung der Hunnen Hinzu kommen bewusst nationale Farbungen insbesondere in Deutschland und Italien wo sich erst im 19 Jahrhundert der Nationalstaat bildete Noch immer betont nationalistisch ist die Darstellung in manchen ungarischen und turkischen Werken wo Attila vollkommen ahistorisch vereinnahmt wird 105 In der neueren Belletristik wurden teils psychologisierende Charakterbilder entworfen doch ist die filmische Darstellung des Hunnen weiterhin eher einseitig 106 Mit Pierre Corneilles Attile Roy des Huns einer funfaktigen Tragodie entstand 1667 ein erstes Drama uber Attila in dem er gleichsam durch das Bose selbst in Form eines Tobsuchtsanfalls stirbt Im 17 Jahrhundert wurden die ersten Attila Opern komponiert als erste mit einem Libretto von Matteo Noris das dramma per musica das Pietro Andrea Ziani fur Venedig Carlo Porsile 1675 fur Neapel komponierte 107 Pietro Metastasio verfasste das Libretto des Musikdramas Ezio das 1728 in Rom aufgefuhrt wurde 1752 durch Handel in London Beethoven plante 1809 gleichfalls eine Attila Oper 108 Auch im Ballett wurde der Hunne zum Sujet erstmals bei Gasparo Angiolini 1781 in Mailand 109 Zu Beginn des 19 Jahrhunderts entstanden mehrere Dramen in denen Attila eine mehr oder weniger bedeutende Rolle spielte Zu nennen ist etwa das Drama Held des Nordens 1810 von Friedrich de La Motte Fouque Es folgten mehrere Inszenierungen vor allem im Rahmen der Nibelungensage so das Trauerspiel Friedrich Hebbels Die romantische Tragodie Attila Konig der Hunnen von Zacharias Werner aus dem Jahr 1808 behandelt die letzten Lebensjahre Attilas und projiziert einen religiosen Mystizismus in die Hauptfiguren 110 das Stuck war nicht sonderlich erfolgreich diente aber spater als Grundlage fur Giuseppe Verdis 1846 uraufgefuhrte Oper Attila Libretto von Temistocle Solera 111 Hier wurden der Hunnenkonig und seine Zeitgenossen jeweils zur Projektionsflache politischer und gesellschaftlicher Vorstellungen und Ideale Verdi machte Aetius zum Vorkampfer des italienischen Risorgimento der dem osterreichischen Hunnen zurufen konnte Avrai tu l universo resti l Italia a me Magst Du die Welt besitzen mir aber bleibe Italien 112 Andere deuteten Attila und die Invasion der Barbaren wie man in Sudeuropa bis heute die Volkerwanderung nennt entweder als Bedrohung fur das christliche Abendland oder als Hoffnung auf die Zerschlagung des absolutistischen Regiments Nach den gescheiterten Revolutionen der Jahre 1848 und 1849 wurde die gesamte Spatantike wieder zu einer Epoche des Niedergangs und der Abwehr der Barbaren und Wilden gar des Antichristen Dennoch ging von Attila weiterhin eine grosse Faszination aus In der ungarischen Literatur wurde seine Gestalt im Zuge der nationalen Bewusstwerdung im 19 Jahrhundert erneut als durchaus positive Herrschergestalt dargestellt Ein zentrales Werk ist das Epos Buda halala Der Tod des Bleda 1863 des Dichters Janos Arany der die beiden Konigsbruder in typologischen Gegensatz setzt Ahnlich starke Wirkung entfaltet fur die ungarische Sicht auf Attila bis heute Geza Gardonyis Ich war den Hunnen untertan A lathatatlan ember 1901 ein Roman aus der Sicht eines Sklaven und Schulers von Priskos der sich in eine fur ihn unerreichbare hunnische Adelige am Hof Attilas verliebt und sich deshalb den Hunnen anschliesst Im deutschen Sprachraum zeigt sich diese fortwahrende Faszination in Felix Dahns historischem Werk Attila von 1888 ebenso wie deutlich spater in Tilman Rohrigs Die Burgunderin 2007 einem Roman uber eine junge Burgunderin die ahnlich wie die Hauptfigur in Gardonyis Buch als Sklavin im Reich Attilas lebt Quellenmassig auf besonders unsicheres Terrain begibt sich Thomas R P Mielke mit Attila Konig der Hunnen von 1999 einem Roman uber Attila bis zur Geburt seiner Kinder Wie gewohnt ist Rom bei ihm dekadent Attila wird dadurch dass er beide Welten kennt fur Rom besonders gefahrlich Erst recht bieten Spielfilme Attila als Projektionsflache dar Das fruheste Werk stammt von Fritz Lang aus dem Jahr 1924 und behandelt Attila im Rahmen des Nibelungenstoffs Mehr im Zentrum stand der Hunnenkonig in den beiden 1954 entstandenen Filmen Attila die Geissel Gottes mit Anthony Quinn und Attila der Hunnenkonig mit Jack Palance als Attila in deren Handlung kulturelle Klischeevorstellungen des Kalten Krieges eingeflochten sind In beiden geht es um den Feldzug nach Italien wobei im erstgenannten Sophia Loren als Honoria versucht Attila aufzuhalten was jedoch nur dem Papst gelingt Im zweiten im Amerikanischen Sign of the Pagan zeigt der Regisseur Douglas Sirk den Hunnenkonig als einen von Melancholie und Selbstzweifeln gequalten Mann In Attila Der Hunne den Dick Lowry 2001 mit Gerard Butler als Attila drehte geht es um Prophezeiungen personlichen Ehrgeiz Dekadenz des Kaiserhauses und die personliche Enttauschung durch die romische Politik die den Hunnen dazu veranlasst Krieg zu fuhren wobei am Ende der imaginierte Osten das Wilde The Huns are savages die Volker eint Zeitweise lasst der Film die Zuschauer sogar die Perspektive der Hunnen einnehmen 113 Mit Attilas und Aetius Tod beginnt demnach das dunkle Zeitalter Weitere Werke wie das Computerspiel Total War Attila beziehen sich auf Attila als zentrale pragende Personlichkeit der Volkerwanderungszeit Forschung BearbeitenForschungsgeschichte Bearbeiten In der modernen Forschung sind teils deutliche Unterschiede in der Bewertung auszumachen Die Quellenlage erlaubt ohnehin keine im eigentlichen Sinne biographische Annaherung an den Hunnenherrscher In dem bis heute wichtigen Hunnenbuch von Edward A Thompson aus dem Jahr 1948 114 wird Attilas angebliche Feldherrnkunst relativiert und seine Politik gegenuber Rom kritisch beurteilt diese sei schon zu seinen Lebzeiten gescheitert Franz Altheim der auch eine mehrbandige Hunnengeschichte herausgegeben hat 115 hat 1951 eine allgemeine Darstellung uber Attila vorgelegt 116 die allerdings als inhaltlich problematisch und methodisch teils unzureichend kritisiert wird 117 Ebenfalls 1951 ist Helene Homeyers Werk uber Attila erschienen 118 Es handelt sich um eine Sammlung von ubersetzten und knapp kommentierten Quellenauszugen das Werk ist in der Forschung trotz einzelner Fehler 119 durchaus positiv aufgenommen worden 120 Eine ahnlich angelegte Sammlung ins Englische ubersetzter und fortlaufend kommentierter Quellentexte bietet das von der angloamerikanischen Forschung bis in die jungere Zeit rezipierte Buch von Colin Gordon aus dem Jahr 1960 121 Das Buch Otto Manchen Helfens uber die Hunnen ist obwohl unvollendet und daher teils luckenhaft ein wichtiges Standardwerk in dem die Quellen kritisch ausgewertet sind 122 Die Studie von Istvan Bona ist aufgrund der starken Berucksichtigung archaologischer Funde von Bedeutung 123 Eher ereignisgeschichtlich angelegt ist die Darstellung Gerhard Wirths der die problematische Situation Attilas nach den gescheiterten Feldzugen 451 52 betont 124 Ein mehrfach rezipierter Ansatz stammt von Herwig Wolfram der das Attilareich als hunnische Alternative zum Romerreich betrachtet So sei das Hunnenreich einerseits ein bedrohlicher Machtfaktor gewesen andererseits aber auch ein alternatives Lebens und Kulturmodell fur die dort lebenden Germanen 125 Timo Stickler betont die Misserfolge von Attilas Konzeption seiner Anlehnung vor allem an das Westromische Reich als politischen Partner und der Institutionalisierung seiner Herrschaft nach romischem Vorbild Diesbezuglich habe sich der Hunnenkonig verkalkuliert Zudem habe es nach den militarischen Ruckschlagen 451 52 an den finanziellen Schmiermitteln gefehlt 126 Christopher Kelly wiederum betrachtet Attila als kompetenten Herrscher dem das gelungen sei woran andere Hunnenherrscher vor ihm wie Rua gescheitert seien die Errichtung eines uber mehrere Jahre recht stabilen politischen Herrschaftskomplexes Dies sei trotz des letztlichen Scheiterns eine respektable Leistung die abseits der ubersteigerten positiven und negativen Uberlieferungstraditionen zu wurdigen sei was auch Attilas Zeitgenosse Priskos erkannt habe 127 Thematisch breit angelegt ist der Katalog zur 2007 veranstalteten Ausstellung Attila und die Hunnen in Speyer 128 Dort wird nicht nur die Person Attila ausgewogen behandelt sondern auch die allgemeine Geschichte der Hunnen ihre Lebensform und die Rezeptionsgeschichte Eine aktuelle Einfuhrung zur Geschichte der Hunnen mit besonderer Berucksichtigung der archaologischen Zeugnisse bietet Michael Schmauders Darstellung aus dem Jahr 2009 129 Einen Uberblick zur Forschung rund um das Zeitalter Attilas weniger zur Person des Hunnenherrschers selbst geben die Beitrage in einem von Michael Maas 2015 herausgegebenen Sammelband 130 Die derzeit aktuelle Darstellung hat Klaus Rosen im Marz 2016 vorgelegt wobei sowohl die Geschichte der Hunnen geschildert als auch ein im weitesten Sinne biographischer Ansatz versucht wird 131 In Anlehnung an das negativ konnotierte Geschichtsbild Attilas werden in der modernen Forschung auch andere Herrscher als die Attilas ihrer Zeit bezeichnet so bezogen auf China der Xiongnuherrscher Liu Cong 132 fruhes 4 Jahrhundert und auf Indien der Alchonherrscher Mihirakula 133 fruhes 6 Jahrhundert Namensherkunft Bearbeiten Die Etymologie des Namens Attila hat zu zahlreichen Herleitungsversuchen aus verschiedensten Ausgangssprachen gefuhrt Es scheint sich nicht um den Geburtsnamen sondern moglicherweise um die Uminterpretation seines hunnischen Namens zu handeln Fest steht nur dass die griechischen und lateinischen Autoren den Namen des Hunnenherrschers als Attila wiedergeben ohne dass der genaue Ursprung klar ist 134 Die grosste Akzeptanz fand die These Wilhelm Grimms dass der Begriff Attila der in der westgotischen Bibelubersetzung des Wulfila gut belegten gotischen Sprache entstammt und das Diminutiv von atta Vater darstellt 135 Der Name ware demnach mit Vaterchen zu ubersetzen Da Goten und Hunnen nach 375 vielfach Verbindungen miteinander eingingen und Falle von Goten mit hunnischen Namen und Hunnen mit gotischen Namen bekannt sind 136 gilt dieser Erklarungsansatz als plausibel 137 Die im mittelhochdeutschen Nibelungenlied verwendete Namensform Etzel lasst sich lautgesetzlich aus der Vorform Attila herleiten Es ist auch moglich dass der ursprunglich hunnische Name Attilas von den Goten sprachlich nur entsprechend interpretiert wurde und ursprunglich etwa im Sinne von Reiter gelautet hat 138 Eine vornehmlich von turkischen Turkologen vertretene Hypothese leitet den Namen hingegen aus dem Altturkischen her altturkisch ata Vater vgl Ataturk Diese Interpretation ist ausserhalb der Turkei jedoch stark umstritten zumal es sehr unsicher ist ob die Hunnen uberhaupt ein Turkvolk waren jedenfalls waren die Hunnen Attilas kein ethnisch homogener Verband 139 Aber selbst im Fall einer Herleitung von einer altaischen Sprache zumal von der hunnischen Sprache faktisch kaum etwas uberliefert ist und daher ein altaischer Namensursprung sehr unsicher ist sind andere Namensableitungen moglich 140 Attila ist in Ungarn und in der Turkei heute noch ein popularer Name Er wird in Ungarn Attila geschrieben in der Turkei Atilla oder Atila Quellenausgaben und Quellensammlungen BearbeitenPia Carolla Hrsg Priscus Panita Excerpta et fragmenta de Gruyter Berlin 2008 alternative Priskosedition zu der Roger Blockleys die die Fragmente teilweise anders anordnet und zahlt als dieser sowie mogliche zusatzliche Fragmente berucksichtigt John Given The Fragmentary History of Priscus Attila the Huns and the Roman Empire AD 430 476 Evolution Publishing Merchantville NJ 2014 aktuelle englische Ubersetzung aller Fragmente des Priskos auf Basis der Ausgabe von Pia Carolla Colin D Gordon The Age of Attila Fifth Century Byzantium and the Barbarians University of Michigan Press Ann Arbor 1960 Onlineversion Auszuge der wichtigsten Geschichtsschreiber des 5 Jahrhunderts die die Ereignisse im Westen beschrieben in englischer Ubersetzung Literatur BearbeitenUberblicksdarstellungen Attila und die Hunnen Begleitbuch zur Ausstellung Herausgegeben vom Historischen Museum der Pfalz Speyer Theiss Stuttgart 2007 ISBN 978 3 8062 2114 5 reich bebilderter Ausstellungskatalog mit wissenschaftlichen gut lesbaren Beitragen zur Archaologie Geschichte und Rezeption Henning Borm Westrom Von Honorius bis Justinian Kohlhammer Urban Taschenbucher Bd 735 Kohlhammer Stuttgart 2013 ISBN 978 3 17 023276 1 aktuelle Darstellung der Epoche die Attila als einen von mehreren Warlords wie Aetius oder Geiserich begreift die um Macht und Einfluss im Romischen Reich rangen Hyun Jin Kim The Huns Routledge New York 2016 aktuelles in einzelnen Schlussfolgerungen zur Herkunft und Rolle der Hunnen aber sehr umstrittenes Werk Michael Maas Hrsg The Cambridge Companion to the Age of Attila Cambridge University Press Cambridge 2015 ISBN 978 1 107 63388 9 aktuelle Sammlung von Fachbeitragen zu zahlreichen Aspekten dieser Zeit Otto Maenchen Helfen Die Welt der Hunnen Herkunft Geschichte Religion Gesellschaft Kriegfuhrung Kunst Sprache Deutschsprachige Ausgabe besorgt von Robert Gobl VMA Verlag Wiesbaden 1997 ISBN 3 928127 43 8 deutsch zuerst Wien 1978 Standardwerk zu den Hunnen aber stellenweise luckenhaft und teils uberholt Mischa Meier Geschichte der Volkerwanderung Europa Asien und Afrika vom 3 bis zum 8 Jahrhundert Beck Munchen 2019 grundlegende umfassende und aktuelle Darstellung der Volkerwanderung in globaler Perspektive Michael Schmauder Die Hunnen Ein Reitervolk in Europa Wissenschaftliche Buchgesellschaft Darmstadt 2009 ISBN 978 3 89678 342 4 reich bebilderte Einfuhrung Timo Stickler Die Hunnen Beck sche Reihe 2433 C H Beck Wissen Beck Munchen 2007 ISBN 978 3 406 53633 5 knappe informative Einfuhrung Edward A Thompson The Huns Revised and with an afterword by Peter Heather Blackwell Oxford 1999 ISBN 0 631 21443 7 Neudruck der Auflage von 1948 mit neuem Nachwort Biographische Darstellungen Bruno Bleckmann Attila Aetius und das Ende Roms Der Kollaps des Westromischen Reiches In Mischa Meier Hrsg Sie schufen Europa Historische Portraits von Konstantin bis Karl dem Grossen Beck Munchen 2007 ISBN 3 406 55500 4 S 93 110 Jorg Fundling Horden gegen das Abendland Attila ca 400 453 In Stig Forster Markus Pohlmann Dierk Walter Hrsg Kriegsherren der Weltgeschichte 22 historische Portraits Beck Munchen 2006 ISBN 3 406 54983 7 S 93 109 Christopher Kelly Attila the Hun Barbarian Terror and the Fall of the Roman Empire Bodley Head London 2008 ISBN 978 0 224 07676 0 Klaus Rosen Attila Der Schrecken der Welt Beck Munchen 2016 ISBN 978 3 406 69030 3 Fachbesprechung bei sehepunkte Gerhard Wirth Attila Das Hunnenreich und Europa Kohlhammer Urban Taschenbucher Bd 467 Kohlhammer Stuttgart u a 1999 ISBN 3 17 014232 1 Rezeption Matthias Daumer Attila In Peter von Mollendorff Annette Simonis Linda Simonis Hrsg Historische Gestalten der Antike Rezeption in Literatur Kunst und Musik Der Neue Pauly Supplemente Band 8 Metzler Stuttgart Weimar 2013 ISBN 978 3 476 02468 8 Sp 127 138 Matthias Hardt Attila Atli Etzel Uber den Wandel der Erinnerung an einen Hunnenkonig im europaischen Mittelalter In Behemoth A Journal on Civilisation 2 2009 S 19 28 Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Attila Album mit Bildern Videos und Audiodateien J B Bury 1928 The Invasion of Europe by the Barbarians A Series of Lectures englisch PDF Download 603 kB Anmerkungen Bearbeiten Einfuhrend siehe mit Hinweisen zur neueren Forschung Attila und die Hunnen Begleitbuch zur Ausstellung Herausgegeben vom Historischen Museum der Pfalz Speyer Stuttgart 2007 Michael Schmauder Die Hunnen Ein Reitervolk in Europa Darmstadt 2009 Timo Stickler Die Hunnen Munchen 2007 Die fruher oft angenommene Verbindung der Hunnen mit den in chinesischen Quellen erwahnten Xiongnu ist heute sehr umstritten und wird vielfach bezweifelt siehe dazu zusammenfassend Mischa Meier Geschichte der Volkerwanderung Munchen 2019 S 156 ff Walter Pohl Hunnen In Reallexikon der Germanischen Altertumskunde 2 Auflage Band 15 Berlin New York 2000 S 246 261 hier S 248 Klaus Rosen Attila Der Schrecken der Welt Munchen 2016 S 31 Michael Schmauder Die Hunnen Ein Reitervolk in Europa Darmstadt 2009 S 50 53 Timo Stickler Die Hunnen Munchen 2007 S 21 24 vgl auch Nicola di Cosmo Ancient China and its Enemies Cambridge 2002 S 163ff Sie wird heute nur noch vereinzelt vertreten in abgeschwachter Form etwa bei Etienne de La Vaissiere The Steppe World and the Rise of the Huns In Michael Maas Hrsg The Cambridge Companion to the Age of Attila Cambridge 2015 S 175 192 und Hyun Jin Kim The Huns New York 2016 S 6ff keine biologische Verbindung aber ein politisches und kulturelles Erbe Der Name Hunne selbst ist der neueren Forschung zufolge aber wohl eher als eine prestigetrachtige Bezeichnung fur eine heterogen zusammengesetzte Gruppe zu verstehen da in verschiedenen Quellen ganz unterschiedliche Gruppen der Steppenzone darunter zusammengefasst wurden vgl Timo Stickler Die Hunnen Munchen 2007 S 24ff Mischa Meier Geschichte der Volkerwanderung Munchen 2019 Walter Pohl Die Volkerwanderung 2 Auflage Stuttgart 2005 Vgl zur hunnischen Herrschaftsbildung zusammenfassend Timo Stickler Die Hunnen Munchen 2007 S 51ff Christopher Kelly Neither Conquest Nor Settlement Attila s Empire and Its Impact In Michael Maas Hrsg The Cambridge Companion to the Age of Attila Cambridge 2015 S 193ff Timo Stickler Die Hunnen Munchen 2007 S 57ff Olympiodoros Fragment 18 nach der Ausgabe Fragmenta Historicorum Graecorum Paris 1851 Vgl auch Klaus Rosen Attila Der Schrecken der Welt Munchen 2016 S 90f Vgl Walter Pohl Die Awaren 2 Auflage Munchen 2002 S 21ff Vgl dazu vor allem Thomas Barfield Perilous Frontier Nomadic Empires and China Cambridge MA Oxford 1989 Timo Stickler Die Hunnen Munchen 2007 S 12ff Siehe zu seiner Person Timo Stickler Aetius Gestaltungsspielraume eines Heermeisters im ausgehenden Westromischen Reich Vestigia Bd 54 Munchen 2002 Vgl Alexander Demandt Die Spatantike 2 Auflage Beck Munchen 2007 S 187f Klaus Rosen Attila Der Schrecken der Welt Munchen 2016 S 97ff Vgl Herwig Wolfram Die Goten 4 Aufl Munchen 2001 S 259 Priskos Fragment 1 1 Edition Pia Carolla Zum Vertrag vgl auch Christopher Kelly Attila the Hun London 2008 S 87 89 der den Vertrag allerdings in das Jahr 439 datiert Klaus Rosen Attila Der Schrecken der Welt Munchen 2016 S 106ff Raimund Schulz Die Entwicklung des romischen Volkerrechts im vierten und funften Jahrhundert n Chr Stuttgart 1993 S 110ff Vgl Christopher Kelly Neither Conquest Nor Settlement Attila s Empire and Its Impact In Michael Maas Hrsg The Cambridge Companion to the Age of Attila Cambridge 2015 hier S 205f Zur problematischen Datierung vgl Otto Maenchen Helfen Die Welt der Hunnen Wiesbaden 1997 S 80ff Priskos Fragment 2 Edition Pia Carolla Priskos geht dort nicht weiter darauf ein um welche Graber es sich konkret gehandelt hat Alexander Demandt Die Spatantike 2 Auflage Munchen 2007 S 202 Vgl mit Belegen zum Krieg von 441 42 Timo Stickler Aetius Gestaltungsspielraume eines Heermeisters im ausgehenden Westromischen Reich Munchen 2002 S 115f Zur Problematik der Datierung Otto Maenchen Helfen Die Welt der Hunnen Wiesbaden 1997 S 77 Priskos Fragment 8 Edition Pia Carolla Ubersetzung nach Ernst Doblhofer Byzantinische Diplomaten und ostliche Barbaren Aus den Excerpta de legationibus des Konstantinos Porphyrogennetos ausgewahlte Abschnitte des Priskos und Menander Protektor Graz 1955 S 40f Priskos Fragment 8 Edition Pia Carolla Vgl dazu auch Klaus Rosen Attila Der Schrecken der Welt Munchen 2016 S 148ff Klaus Rosen Attila Der Schrecken der Welt Munchen 2016 S 123 und S 127f Zusammenfassend etwa Peter J Heather Empires and Barbarians The Fall of Rome and the Birth of Europe Oxford u a 2009 S 228 230 Vgl auch Jaroslav Tejral Das Attilareich und die germanischengentesim Mitteldonauraum In Attila und die Hunnen Herausgegeben vom Historischen Museum der Pfalz Speyer Stuttgart 2007 S 106 115 hier S 110 113 Vgl auch Rene Pfeilschifter Die Spatantike Der eine Gott und die vielen Herrscher Munchen 2014 S 161f Vgl Kai Vogelsang Geschichte Chinas 3 durchgesehene und aktualisierte Auflage Stuttgart 2013 S 144 und 151 Vgl Michael Schmauder Die Hunnen Ein Reitervolk in Europa Darmstadt 2009 S 127f Vgl etwa Priskos Fragment 1 1 Edition Pia Carolla Jaroslav Tejral Das Attilareich und die germanischengentesim Mitteldonauraum In Attila und die Hunnen Herausgegeben vom Historischen Museum der Pfalz Speyer Stuttgart 2007 S 106 115 Vgl zu ihnen Klaus Rosen Attila Der Schrecken der Welt Munchen 2016 S 186f Vgl Timo Stickler Aetius Gestaltungsspielraume eines Heermeisters im ausgehenden Westromischen Reich Munchen 2002 S 106ff Priskos Fragment 7 Edition Pia Carolla Uberblick bei Otto Maenchen Helfen Die Welt der Hunnen Wiesbaden 1997 S 64 66 Timo Stickler Aetius Gestaltungsspielraume eines Heermeisters im ausgehenden Westromischen Reich Munchen 2002 S 106ff Vgl Klaus Rosen Attila Der Schrecken der Welt Munchen 2016 S 114 Timo Stickler Aetius Gestaltungsspielraume eines Heermeisters im ausgehenden Westromischen Reich Munchen 2002 S 88f Timo Stickler Aetius Gestaltungsspielraume eines Heermeisters im ausgehenden Westromischen Reich Munchen 2002 S 116ff Hrvoje Gracanin The western Roman embassy to the court of Attila in AD 449 In Byzantinoslavica 61 2003 S 53 74 geht davon aus dass die Gesandtschaft mit der Honoria Affare von 451 in Verbindung steht Chronica Gallica zum Jahr 448 Vgl Michael Schmauder Die Hunnen Ein Reitervolk in Europa Darmstadt 2009 S 122 Timo Stickler Aetius Gestaltungsspielraume eines Heermeisters im ausgehenden Westromischen Reich Munchen 2002 S 125f Vgl Timo Stickler Aetius Gestaltungsspielraume eines Heermeisters im ausgehenden Westromischen Reich Munchen 2002 S 117ff Einen zusammenfassenden Uberblick bietet etwa Walter Pohl Byzanz und die Hunnen In Attila und die Hunnen Herausgegeben vom Historischen Museum der Pfalz Speyer Stuttgart 2007 S 184 193 Timo Stickler Aetius Gestaltungsspielraume eines Heermeisters im ausgehenden Westromischen Reich Munchen 2002 S 123 Noel Lenski Captivity among the Barbarians and its Impact on the Fate of the Roman Empire In Michael Maas Hrsg The Cambridge Companion to the Age of Attila Cambridge 2015 S 230 246 hier S 232ff Priskos Fragment 8 Edition Pia Carolla Priskos Fragment 5 Edition Pia Carolla Vgl Christopher Kelly Attila the Hun London 2008 S 107f Otto Maenchen Helfen Die Welt der Hunnen Wiesbaden 1997 S 92f Walter Pohl Byzanz und die Hunnen In Attila und die Hunnen Herausgegeben vom Historischen Museum der Pfalz Speyer Stuttgart 2007 hier S 186 188 Timo Stickler Die Hunnen Munchen 2007 S 73 Walter Pohl Byzanz und die Hunnen In Attila und die Hunnen Herausgegeben vom Historischen Museum der Pfalz Speyer Stuttgart 2007 hier S 188 Vgl Noel Lenski Captivity among the Barbarians and its Impact on the Fate of the Roman Empire In Michael Maas Hrsg The Cambridge Companion to the Age of Attila Cambridge 2015 S 230 246 hier S 237f Priskos Fragment 8 Edition Pia Carolla Christopher Kelly Attila the Hun London 2008 S 127 Vgl Dariusz Brodka Priskos von Panion Chrysaphios und die Macht der Eunuchen In Eos 106 2019 S 77ff Christopher Kelly Attila the Hun London 2008 S 123ff Jordanes Getica 224 Maenchen Helfen hielt die ganze Geschichte fur vollig unglaubwurdig und bestenfalls fur Hofklatsch Otto Maenchen Helfen Die Welt der Hunnen Wiesbaden 1997 S 98 Fur einen historischen Kern pladiert etwa Henning Borm Westrom Stuttgart 2013 S 81ff Priskos Fragment 62 Edition Pia Carolla Vgl zur Honoriaaffare ausfuhrlich nun Mischa Meier A Contest of Interpretation Roman Policy toward the Huns as Reflected in the Honoria Affair 448 50 In Journal of Late Antiquity 10 2017 S 42 61 Vgl allgemein Christopher Kelly Attila the Hun London 2008 S 177ff Klaus Rosen Attila Der Schrecken der Welt Munchen 2016 S 196ff Priskos Fragment 16 Edition Pia Carolla Gregor von Tours Historiae 2 6 Das Datum wird auch in der neueren historischen Forschung akzeptiert Vgl Timo Stickler Aetius Gestaltungsspielraume eines Heermeisters im ausgehenden Westromischen Reich Munchen 2002 S 136 Christopher Kelly Attila the Hun London 2008 S 187ff Alexander Demandt Die Spatantike 2 Auflage Munchen 2007 S 188 Raimund Schulz Feldherren Krieger und Strategen Krieg in der Antike von Achill bis Attila Stuttgart 2012 S 408 Vielleicht am 20 Juni vgl Timo Stickler Aetius Gestaltungsspielraume eines Heermeisters im ausgehenden Westromischen Reich Munchen 2002 S 140 Anmerkung 749 Vgl Bruno Bleckmann Attila Aetius und das Ende Roms Der Kollaps des Westromischen Reiches In Mischa Meier Hrsg Sie schufen Europa Munchen 2007 hier S 105 Christopher Kelly Neither Conquest Nor Settlement Attila s Empire and Its Impact In Michael Maas Hrsg The Cambridge Companion to the Age of Attila Cambridge 2015 hier S 207 Otto Maenchen Helfen Die Welt der Hunnen Wiesbaden 1997 S 97ff Vgl Michael Schmauder Die Hunnen Ein Reitervolk in Europa Darmstadt 2009 S 150 Timo Stickler Aetius Gestaltungsspielraume eines Heermeisters im ausgehenden Westromischen Reich Munchen 2002 S 149 Christopher Kelly Attila the Hun London 2008 S 206f Vgl Peter Heather The Fall of the Roman Empire London u a 2005 S 333ff Hydatius Chronicon zum Jahr 453 Priskos Fragment 19 Edition Pia Carolla Hydatius Chronicon zum Jahr 452 Zu seinem Ende und dem Untergang des Hunnenreichs vgl etwa Klaus Rosen Attila Der Schrecken der Welt Munchen 2016 S 226ff Jordanes Getica 254 Ubersetzung leicht modifiziert nach Jordanes Die Gotengeschichte Ubersetzt eingeleitet und erlautert von Lenelotte Moller Wiesbaden 2012 Marcellinus Comes Chronik sub anno 454 Malalas 14 10 Vgl Matthias Hardt Attila Atli Etzel Uber den Wandel der Erinnerung an einen Hunnenkonig im europaischen Mittelalter In Behemoth A Journal on Civilisation 2 2009 S 19 28 hier S 22f Otto Maenchen Helfen Die Welt der Hunnen Wiesbaden 1997 S 107ff Vgl Edward A Thompson The Huns Oxford 1999 S 226ff Vgl Mischa Meier Das Ende des westromischen Kaisertums ein Ereignis der chinesischen Geschichte Auswirkungen von Mobilitat in eurasischer Perspektive In Historische Zeitschrift 311 2020 S 275 ff Klaus Rosen Attila Der Schrecken der Welt Munchen 2016 S 233f Christopher Kelly Attila the Hun London 2008 S 209ff Barry Baldwin Priscus of Panium In Byzantion 50 1980 S 18 61 Warren Treadgold The early Byzantine Historians Basingstoke u a 2007 S 96ff Vgl Wolf Liebeschuetz Making a Gothic History Does the Getica of Jordanes Preserve Genuinely Gothic Traditions In Wolf Liebeschuetz East and West in Late Antiquity Leiden Boston 2015 S 101 134 hier S 122f Vgl Dariusz Brodka Attila Tyche und die Schlacht auf den Katalaunischen Feldern Eine Untersuchung zum Geschichtsdenken des Priskos von Panion In Hermes 136 2008 S 227 245 hier S 237ff Jordanes Getica 182 von kleiner Gestalt breiter Brust ziemlich grossem Kopf winzigen Augen schwachem Bartwuchs und grauem Haar platter Nase dunkler Hautfarbe diese Zeichen seiner Abstammung trug er Ubersetzung nach Jordanes Die Gotengeschichte Ubersetzt eingeleitet und erlautert von Lenelotte Moller Wiesbaden 2012 Zum Geschichtsdenken bei Priskos hinsichtlich Attilas siehe Dariusz Brodka Attila Tyche und die Schlacht auf den Katalaunischen Feldern Eine Untersuchung zum Geschichtsdenken des Priskos von Panion In Hermes 136 2008 S 227 245 Dariusz Brodka Attila und Aetius Zur Priskos Tradition bei Prokopios von Kaisareia In J Styka Hrsg From Antiquity to Modern Times Classical Poetry and its Modern Reception Krakau 2007 S 149 158 Eine knappe Zusammenfassung der wichtigsten Quellen bietet der Artikel John Robert Martindale Attila In The Prosopography of the Later Roman Empire PLRE Band 2 Cambridge University Press Cambridge 1980 ISBN 0 521 20159 4 S 182 183 Zum Folgenden siehe Matthias Daumer Attila In Peter von Mollendorff Annette Simonis Linda Simonis Hrsg Historische Gestalten der Antike Rezeption in Literatur Kunst und Musik Der Neue Pauly Supplemente Band 8 Metzler Stuttgart Weimar 2013 ISBN 978 3 476 02468 8 Sp 127 138 Vgl auch Matthias Hardt Attila Atli Etzel Uber den Wandel der Erinnerung an einen Hunnenkonig im europaischen Mittelalter In Behemoth A Journal on Civilisation 2 2009 S 19 28 Attila und die Hunnen Herausgegeben vom Historischen Museum der Pfalz Speyer Stuttgart 2007 S 336ff Klaus Rosen Attila Der Schrecken der Welt Munchen 2016 S 248ff Ursula Schulze Der weinende Konig und sein Verschwinden im Dunkel des Vergessens Konig Etzel im Nibelungenlied und in der Klage In Attila und die Hunnen Herausgegeben vom Historischen Museum der Pfalz Speyer Stuttgart 2007 S 336 347 Ursula Schulze Der weinende Konig und sein Verschwinden im Dunkel des Vergessens Konig Etzel im Nibelungenlied und in der Klage In Attila und die Hunnen Herausgegeben vom Historischen Museum der Pfalz Speyer Stuttgart 2007 S 336 347 hier S 337 Ursula Schulze Der weinende Konig und sein Verschwinden im Dunkel des Vergessens Konig Etzel im Nibelungenlied und in der Klage In Attila und die Hunnen Herausgegeben vom Historischen Museum der Pfalz Speyer Stuttgart 2007 S 336 347 hier S 338 Knapper Uberblick bei Hermann Reichert Attila in altnordischer Dichtung In Attila und die Hunnen Herausgegeben vom Historischen Museum der Pfalz Speyer Stuttgart 2007 S 348 357 Vgl Joachim Heinzle Einfuhrung in die mittelhochdeutsche Dietrichepik Berlin 1999 Vgl Matthias Hardt Attila Atli Etzel Uber den Wandel der Erinnerung an einen Hunnenkonig im europaischen Mittelalter In Behemoth A Journal on Civilisation 2 2009 hier S 23 28 Matthias Hardt Attila Atli Etzel Uber den Wandel der Erinnerung an einen Hunnenkonig im europaischen Mittelalter In Behemoth A Journal on Civilisation 2 2009 hier S 21f Dante Divina Commedia 12 134 Cornelia Herberichs Die Jungfrau und der Hunnenkonig Attila in der Ursula Legende In Attila und die Hunnen Herausgegeben vom Historischen Museum der Pfalz Speyer Stuttgart 2007 S 358 367 Constantine Porphyrogenitus De Administrando Imperio Hrsg von Gyula Moravcsik 2 uberarbeitete Auflage Washington DC 1985 Kapitel 28 Marcus Jorger Die Fremd und Eigenwahrnehmung in Janos Thuroczys Chronica Hungarorum im Vergleich zum Diskurs der Turkengefahr im 15 Jahrhundert in Joachim Laczny Jurgen Sarnowsky Hrsg Perzeption und Rezeption Wahrnehmung und Deutung im Mittelalter und in der Moderne V amp R unipress Gottingen 2014 S 173 212 hier S 180 f Elke Gerr Das grosse Vornamenbuch 12 Auflage Hannover 2011 S 263 Ermolao Paoletti Il fiore di Venezia ossia i quadri i monumenti le vedute ed i costumi veneziani Band 1 Fontana Venedig 1837 S 105 Ahnlich Fabio Mutinelli Lessico veneto Venedig 1851 S 270 Amable de Fournoux Napoleon et Venise 1796 1814 Editions de Fallois Paris 2002 S 402 Vollstandiger Text der inoffiziellen Version Memento vom 30 Dezember 2013 im Internet Archive Deutsches Historisches Museum Vgl Herbert Pahl Attila und die Hunnen im Spiegel von Kunst und Literatur In Attila und die Hunnen Herausgegeben vom Historischen Museum der Pfalz Speyer Stuttgart 2007 S 369 373 hier S 372f Vgl zusammenfassend Arne Zerbst Schelling und die bildende Kunst Munchen 2011 S 197 199 Vgl Matthias Daumer Attila In Peter von Mollendorff Annette Simonis Linda Simonis Hrsg Historische Gestalten der Antike Rezeption in Literatur Kunst und Musik Der Neue Pauly Supplemente Band 8 Metzler Stuttgart Weimar 2013 ISBN 978 3 476 02468 8 Sp 132 136 Matthias Daumer Attila In Peter von Mollendorff Annette Simonis Linda Simonis Hrsg Historische Gestalten der Antike Rezeption in Literatur Kunst und Musik Der Neue Pauly Supplemente Band 8 Metzler Stuttgart Weimar 2013 ISBN 978 3 476 02468 8 Sp 137 Markus Engelhardt Verdi und andere Parma 1992 S 161 258 hier S 164 f Markus Engelhardt Verdi und andere Parma 1992 S 161 258 hier S 172 Markus Engelhardt Verdi und andere Parma 1992 S 161 258 hier S 166 f Peter Jelavich Werner Zacharias In McGraw Hill Encyclopedia of World Drama Bd 5 2 Aufl New York 1984 S 137 f Dirk Bottger Verdi amp Wagner die Antipoden der Oper Berlin 2013 S 106 f Timo Stickler Aetius Gestaltungsspielraume eines Heermeisters im ausgehenden Westromischen Reich Munchen 2002 S 2 Anja Weber Leben im Schatten der Planwagen Zur Darstellung der Hunninnen im Film in Christoph Ulf Robert Rollinger Hrsg Frauen und Geschlechter Bilder Rollen Realitaten in den Texten antiker Autoren der romischen Kaiserzeit Bohlau Wien u a 2006 S 139 166 hier S 160 Edward Thompson A History of Attila and the Huns Oxford 1948 Neuauflage The Huns Oxford 1999 Geschichte der Hunnen 5 Bande Berlin 1959 1962 Das Werk ist jedoch keine zusammenhangende Darstellung sondern eine Sammlung von Einzelbeitragen mit Schwerpunkt auf Zentralasien vgl Walter Pohl Hunnen In Reallexikon der Germanischen Altertumskunde 2 Auflage Band 15 Berlin New York 2000 S 246 261 hier S 246 Franz Altheim Attila und die Hunnen Baden Baden 1951 Siehe die Besprechung von Otto Maenchen Helfen Attila und die Hunnen von Franz Altheim Attila Der Hunnenkonig von seinen Zeitgenossen dargestellt Ein Beitrag zur Wertung geschichtlicher Grosse von H Homeyer In Gnomon 24 1952 S 500 504 Helene Homeyer Attila Der Hunnenkonig von seinen Zeitgenossen dargestellt Berlin 1951 Siehe die Besprechung von Edward A Thompson in The Classical Review New Series 3 1953 S 217 Vgl die Besprechungen von Otto Maenchen Helfen Attila und die Hunnen von Franz Altheim Attila Der Hunnenkonig von seinen Zeitgenossen dargestellt Ein Beitrag zur Wertung geschichtlicher Grosse von H Homeyer In Gnomon 24 1952 S 500 504 hier S 504 und John Michael Wallace Hadrill in The Journal of Roman Studies 43 1953 S 170 Colin D Gordon The Age of Attila Fifth Century Byzantium and the Barbarians Ann Arbor 1960 Onlineversion Otto Maenchen Helfen Die Welt der Hunnen Wien 1978 hier benutzt in der Neuauflage Wiesbaden 1997 Die deutsche Ausgabe ist der amerikanischen von 1973 vorzuziehen da in ihr auch Material aus dem Nachlass Manchen Helfens verarbeitet wurde Istvan Bona Das Hunnenreich Budapest 1991 Gerhard Wirth Attila Das Hunnenreich und Europa Stuttgart u a 1999 Herwig Wolfram Das Reich und die Germanen Zwischen Antike und Mittelalter Berlin 1990 S 183 Timo Stickler Die Hunnen Munchen 2007 S 99f Christopher Kelly Attila the Hun London 2008 S 221ff Attila und die Hunnen Begleitbuch zur Ausstellung Herausgegeben vom Historischen Museum der Pfalz Speyer Stuttgart 2007 Michael Schmauder Die Hunnen Ein Reitervolk in Europa Wissenschaftliche Buchgesellschaft Darmstadt 2009 Michael Maas Hrsg The Cambridge Companion to the Age of Attila Cambridge 2015 Klaus Rosen Attila Der Schrecken der Welt Munchen 2016 Rene Grousset Die Steppenvolker Munchen 1970 S 99 Robert Gobl Dokumente zur Geschichte der iranischen Hunnen in Baktrien und Indien Band 2 Wiesbaden 1967 S 68 Upendra Thakur The Hunas in India Varanasi 1967 S 132 Einfuhrend siehe Heinrich Beck Attila 8 Der Name In Reallexikon der Germanischen Altertumskunde Band 1 Berlin New York 1973 S 470 Vgl nun auch Magnus Snaedal Attila In Studia Etymologica Cracoviensia 20 2015 S 211 219 Vgl Magnus Snaedal Attila In Studia Etymologica Cracoviensia 20 2015 hier S 212 215 Vgl Herwig Wolfram Die Goten 4 Aufl Munchen 2001 S 258 der dies auch auf Attila und Bleda bezieht Vgl dazu Otto Maenchen Helfen Die Welt der Hunnen Wiesbaden 1997 S 261 263 So jedenfalls Magnus Snaedal Attila In Studia Etymologica Cracoviensia 20 2015 hier S 216f Vgl Timo Stickler Aetius Gestaltungsspielraume eines Heermeisters im ausgehenden Westromischen Reich Munchen 2002 S 92 mit Anmerkung 469 Vgl Magnus Snaedal Attila In Studia Etymologica Cracoviensia 20 2015 hier S 216f nbsp Dieser Artikel wurde am 11 September 2015 in dieser Version in die Liste der exzellenten Artikel aufgenommen Normdaten Person GND 118504959 lobid OGND AKS LCCN n50030729 NDL 00620293 VIAF 48005872 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME AttilaALTERNATIVNAMEN Etzel nur in der mittelalterlichen Literatur KURZBESCHREIBUNG Konig der HunnenGEBURTSDATUM 4 Jahrhundert oder 5 JahrhundertSTERBEDATUM 453 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Attila amp oldid 234379613