www.wikidata.de-de.nina.az
Svava ist eine Weiterleitung auf diesen Artikel Zur danischen Fussballspielerin siehe Sofie Svava Die Thidrekssaga ist eine umfangreiche Sagenkompilation des 13 Jahrhunderts in altnordischer Sprache neben der alteren norwegischen Fassung und mit ihr verwandten islandischen Fassungen existiert auch eine knappere altschwedische aus dem 15 Jahrhundert Didrikskronike von der zumeist angenommen wird dass es sich um eine verkurzende und Widerspruche ausgleichende Ubersetzung der uns erhaltenen norwegischen Handschrift handelt Die Saga erzahlt in Prosa zu den Werken in Versform siehe Dietrichsepik das Leben des Helden THidrekr af Bern der im deutschen Sprachraum als Dietrich von Bern bekannt war Thidrekssaga Blatt aus Handschrift Perg fol nr 4Um diesen Thidrek gruppiert sich eine grossere Zahl ursprunglich vermutlich in andere Kontexte gehorende Heldensagen wie die von Siegfried die Nibelungensage die Sage von Wieland dem Schmied und die Wilzensage deren Protagonisten mittels Gefolgschaft oder Verwandtschaft mit Thidrek verknupft werden Dadurch wird die Thidrekssaga zur fruhesten Kompilation deutscher Heldensagen in Prosaform weshalb sie in der germanistischen Forschung haufig benutzt wird Die Gestalt des Thidrek Didrik Dietrich von Bern ist nach mehrheitlicher Forschungsauffassung an die Person des historischen Ostgotenkonigs Theoderich angelehnt Allerdings hat ein erheblicher Teil der alteren deutschen Philologie dieser Annahme widersprochen und halt stattdessen eine ursprunglich rheinfrankische Sagengenese uber den Merowingerkonig Theuderich I der in heldenepischem Kontext mit dessen Sohn Theudebert I auch als sagenoriginarer Protagonist des Wolfdietrich befurwortet wird fur wahrscheinlicher Die wesentlichen literarischen Veranderungen des historischen ostgotischen und oder rheinfrankischen Herrschertypus zur Sagenfigur des Thidrek waren bereits zur Zeit Karls des Grossen erreicht der eine angebliche Theoderich Statue aus Ravenna nach Aachen uberfuhren liess 1 Schon im Hildebrandslied aufgezeichnet um 830 840 vermutlich alter musste Dietrich zu einem Hunnen Herrscher fliehen und zwar vor Odoaker der tatsachlich sein Zeitgenosse war nicht wie in jungeren Sagenformen vor Ermanarich der tatsachlich ca 150 Jahre vor Theoderich lebte Heinz Ritter Schaumburg der erstmals die altschwedische Fassung der Thidrekssaga ins Deutsche ubersetzt hat stellte im Gegensatz dazu die umstrittene These auf dass sich die Thidrekssaga auf historische Ereignisse der Volkerwanderungszeit Niederdeutschlands beziehe und Dietrich von Bern nicht mit dem Ostgotenkonig Theoderich identisch sei 2 3 Ritter Schaumburgs Auslegung der Thidrekssaga wird jedoch von weiten Teilen der Forschung abgelehnt 4 Der Sagaschreiber gibt an seine Erzahlung sei zusammengestellt nach der Erzahlung deutscher Manner teilweise nach ihren Liedern womit man grosse Herren unterhalten soll Vorlage der Saga waren demnach Quellen aus dem niederdeutschen Raum Sachsenland teils in Prosa teils in Versen Am Schluss des Niflungenteiles werden ausserdem Gewahrsleute aus Bremen Munster und Soest 5 erwahnt Seit dem Hochmittelalter mit dem Eindringen einer niederdeutsch gepragten Adels und Kaufmannskultur in den Norden vgl Hanse vergrosserte sich das skandinavische Interesse an Dietrich zunachst in Danemark Schweden und Norwegen Inhaltsverzeichnis 1 Quellenlage 1 1 Die altnordischen Pergament Handschriften 1 2 Die altislandischen Handschriften 1 3 Die altschwedische Fassung 2 Inhalt 2 1 Uberblick uber den Inhalt der Kapitel 2 1 1 I Erzahlsequenz Jugend und Erprobung 2 1 2 II Erzahlsequenz Heiraten 2 1 3 III Erzahlsequenz Untergang und Tod 3 Lokalisierungen von Dietrichs Bern Dietrichsbern 3 1 Dietrichs Bern als das rheinfrankische Verona 3 2 Dietrichs Bern als ein italienischer Begriff 4 Nibelungen und Thidrekssaga 5 Unterschiede zur oberdeutschen Dietrichepik 5 1 Erzahlungsteile der Thidrekssaga im Vergleich zur mittelhochdeutschen Dietrichepik 6 Struktur der Saga und Ruckschluss auf ihre Entstehungsgeschichte 6 1 Inhaltliche Ruckschlusse auf deutsches Quellenmaterial 6 1 1 Die Heime Ludwig Erzahlung als Anspielung auf einen niederdeutschen Vorlagenverfasser 6 1 2 Textindizien fur Entnahmen aus deutschen Chroniken 6 1 2 1 Gesta Friderici I Imperatoris und deren Quellen 6 1 2 1 1 Das Wedinghausener und Soester Milieu in der Kolner Erzdiozese 6 1 2 1 2 Sigurd 6 1 2 2 Chronicon Montis Sereni 6 1 2 2 1 Erminriks Tod 6 1 2 2 2 Thetleifs Gastmahl 6 1 2 2 3 Velents Anschlag auf Konig Nidungs Tafel 6 1 2 3 Chronica regia Coloniensis 6 1 2 3 1 Siegersteine 6 1 2 3 2 Gransport 7 Klassifizierung der Thidrekssaga 8 Thidrekssaga als historische Quelle 8 1 Geografische Ruckschlusse auf originare Raumvorstellungen 9 Literatur 9 1 Ubersetzungen 9 2 Sekundarliteratur 10 Literarische Bearbeitungen 11 Weblinks 12 EinzelnachweiseQuellenlage BearbeitenDie Thidrekssaga ist in drei Pergament Handschriften in altwestnordischer altislandisch altnorwegisch Sprache und einer altschwedischen Fassung in zwei sehr ahnlichen Handschriften uberliefert Von zweien der altwestnordischen Pergament Handschriften liegen heute jedoch nur noch Abschriften vor Die altnordischen Pergament Handschriften Bearbeiten Von den drei Pergament Handschriften gingen zwei verloren Wahrscheinlich wurden sie bei dem Kopenhagener Stadtbrand im Jahr 1728 vernichtet nbsp Johan Peringskiolds dreisprachige Textausgabe nach der Stockholmer HandschriftDie dritte der Pergament Handschriften ist somit die alteste und wird in der Koniglichen Bibliothek in Stockholm aufbewahrt Sie wird normalerweise Membrane Mb genannt und durfte um die Mitte des 13 Jahrhunderts in der norwegischen Hafenstadt Bergen aufgezeichnet worden sein 6 7 Diese Version wird bei der Ubersetzung ins Deutsche bevorzugt benutzt Der Text ist allerdings nicht mehr vollstandig vor allem am Anfang und am Schluss gibt es Lakunen 8 Diese Handschrift umfasst nur noch 129 sowie zwei unbeschriebene Blatter von ursprunglich 162 Blattern die sich in 19 Lagen mit je 8 Blattern befanden Der achten Lage wurden nachtraglich 10 Blatter hinzugefugt Im 1308 1314 verfertigten Handschriftenverzeichnis des Bergener Bischofs Arni Sigurdarson ist eine Handschrift der Thidrekssaga vermerkt Dahinter wird diese heute in Stockholm verwahrte Membrane vermutet Wichtig ist auch die zeitliche Lokalisierung dieser Handschrift in der Hanse und Konigsstadt Bergen unter Hakon IV da sie Ruckschlusse auf das Entstehungsmilieu der Thidrekssaga zulasst Die Stockholmer Membrane lasst die Hand von funf verschiedenen Schreibern bzw Redaktoren Mb1 bis Mb5 erkennen Mb1 und Mb2 waren Norweger Mb4 und Mb5 Islander aus diesen Nationalitaten ist die Herkunft von Mb3 umstritten Mb2 hat nachtraglich Titel fur Mb1 geschrieben sowie Mb3 fur Mb4 und Mb5 Die Schreiber Mb2 und Mb3 waren Hauptschreiber bzw Abschriftleiter Nach Carl Richard Ungers Gliederung der Stockholmer und altislandischen Handschriften umfasst die erste Redaktion die Kapitel Mb 1 bis Mb 196 Der dritte Redaktor redigierte seinen Vorganger durch Einschiebung von 10 Blattern uber die Erzahlung von Sigurds Jugend Mb 152 169 vgl Bertelsen I 282 350 Ausserdem strich Mb3 die beiden folgenden Abschnitte von Mb2 Mb 170 171 B I 351 352 und fugte ersatzweise seine Version uber das Niflungengeschlecht ein B I 322 325 so dass zwei Redaktionen erhalten blieben Vergleichbare Vorgehensweisen zeigen sich auch an den Wilzenberichten Teil I Mb 21 56 vgl auch die Todeserzahlungen uber Osantrix in Teil II Mb 134 145 hier Mb 144 mit der Version in III Mb 291 315 hier Mb 292 Diese Redaktoren lassen sich also daran erkennen dass sie offenbar verschiedene Vorlagen benutzten Aber auch ein und derselbe Redaktor bzw Schreiber verwendete gelegentlich verschiedene inhaltlich voneinander abweichende Vorlagen Dadurch ist die Thidrekssaga besonders wertvoll fur die Sagengenese welche Ruckschlusse auf verschiedene Versionen der nach Altnorwegen gelangten Traditionen gestattet Die bekanntesten erzahlerischen Widerspruche innerhalb der Thidrekssaga sind insoweit zwei unterschiedliche Todesberichte uber den Wilzenkonig Osantrix und die Niflungenherkunft diese vom selben Schreiber Mb3 zweimal unmittelbar hintereinander mit zum Teil unterschiedlichen Gestaltennamen Mb3 liefert Konig Aldrian als Niflungenvater und der Geschwisteranzahl Mb2 nennt zusatzlich Guthorm bzw Guttorm unter den jedoch von Konig Irung gezeugten Niflungenbrudern 9 Erzahllogische Dopplungen soweit diese die Kapitelabfolge betreffen und im Gesamtzusammenhang allerdings weniger erheblich sind begegnen beispielsweise in der Auslobung von Hildebrands Schwertfuhrung nach Mb 187 verspatet und dem Erwerb von Thidreks Pferd Falke nach Mb 188 das jedoch nach Mb 100 langst im Besitz des Helden ist 10 Vermutlich handelt sich in diesen Fallen nicht um irrtumliche Deplatzierungen sondern um absichtliche Hinterlegungen unterschiedlicher Quellenfassungen Die Membrane Mb wurde bei Ubersetzungen ins Deutsche meist bevorzugt vor allem weil sie das alteste Textzeugnis der Thidrekssaga darstellt Dabei enthalten die Abschriften A E und B D einige Abweichungen Johan Peringskiold seinerzeit tatig als Sekretar Antiquar und islandischer Ubersetzer in Schwedens Reichsarchiv antikvitetsarkiv hat in seiner Handschriftenausgabe von 1715 zwar die Anfangslakune von Mb mit den Berichten uber Samsons Eroberungen Thidreks und Hildebrands Geschlecht Heimirs Einfuhrung und die Hilde Grim Erzahlung wohl mit einer altislandischen Handschrift gefullt 11 jedoch nicht Thidreks Drachenkampf Heimirs Klosterepisode und die Erzahlungen uber dessen und Thidreks Ende als Ersatz fur die Endlakune veroffentlicht Diese Berichte sind jedoch in einer alter datierten altschwedischen Handschrift s u enthalten Die altislandischen Handschriften Bearbeiten Von beiden verlorenen altnorwegischen Textzeugnissen existieren je zwei gute islandische Papierhandschriften aus dem 17 Jahrhundert in der Arnamagnaanischen Sammlung die als A AM 178 fol Sigle A mit E sowie B AM 177 fol Sigle B mit D bezeichnet werden Die Handschriften umfassen 109 A und 194 Blatter B und befanden sich im Besitz des islandischen Gelehrten Arni Magnusson der zur Handschrift A den Vermerk notierte dass diese Uberlieferungen mit einem beigefugten Prolog aus Austfjarda Ostfjorden und dem Ort Braedratunga stammen Zur Ausfullung der Lakunen in der alteren altnorwegischen Membrane und zur Darstellung von Textabweichungen werden in der Handschriften Ausgabe von Henrik Bertelsen diese beiden Handschriften verwendet Besonders die Handschrift A fallt dadurch auf dass sie mit anderen nordischen Uberlieferungen wie der Vǫlsunga saga in vielem ubereinstimmt So nennt diese Handschrift Kriemhild unter dem Namen Gudrun sie bezeichnet Brynhildr als Budlis Tochter und erzahlt als einzige von deren fruhem Tod nach Sigurdrs bzw Siegfrieds Tod Auch kennt sie den Namen von Siegfrieds Schwester Signy 12 Die altschwedische Fassung Bearbeiten Neben den auf einer gemeinsamen Quellengrundlage beruhenden altwestnordischen Uberlieferungen der Thidrekssaga gibt es noch eine altschwedische Fassung in zwei Handschriften Sv A und Sv B aus dem 15 Jahrhundert die Didrikskronike Didriks Kronikan Dietrichschronik oder Sagan om Didrik af Bern genannt wird Die altere Fassung Sv A umfasst 159 Blatter und wird um 1500 datiert unter der Signatur E 9013 vormals unter Skoklostersamlingen nr 115 116 Sie liefert zunachst Blatter 1r 36r den Ritterroman Hertig Fredrik af Normandie aus dem Zyklus der Eufemiavisorna Die Uberlieferung der THidriks saga af Bern Blatter 37r 159r wurde von zwei Skriptoren geschrieben 13 Die etwas jungere fragmentarische Handschrift Sv B mit der Codexbezeichnung K 45 4 datiert noch in das erste Jahrzehnt des 16 Jahrhunderts uberliefert mit besonders auffalligen Danismen nur bis Kap 229 worin die Erzahlungsabschnitte uber Sigurds Jugend und seine Hochzeit mit Crimilla fehlen Diese Handschriften berichten insgesamt sachlicher und kurzer Inhaltlich unterscheidet sich Sv A vor allem im Schlussteil von den islandischen Uberlieferungen indem sie eine sonst nirgends tradierte zweite Todeserzahlung uber ihren Titelhelden konstruiert Didrik kampft am Ende mit Wideke Welandsson der die Sohne Attilas und Didriks Bruder getotet hatte besiegt ihn er stirbt aber nach Versenkung seines Schwerts Mimungs Mymmings in einem Gewasser in Svava an seinen Wunden Der Literaturwissenschaftler und Publizist Heinz Ritter Schaumburg ubersetzte diese Handschriften erstmals ins Deutsche und belegte sie mit der Bezeichnung Svava Dass es sich bei der schwedischen Fassung der Thidrekssaga um eine Ubersetzung handelt gibt sie selbst ganz am Schluss zu verstehen mit den Worten Herrn Didriks Buch hat nun sein Enden Gott moge seine Gnade senden Dem der es tat auf Schwedisch wenden dd Vor allem deshalb wird die altschwedische Fassung im Allgemeinen fur eine verkurzte Ubersetzung der altwestnordischen Handschriften betrachtet Dass die schwedische Uberlieferung keine eklatanten Widerspruche oder Doppelungen enthalt wie Mb fuhrt man darauf zuruck dass deren Skriptoren bewusst versuchten ein einheitliches und nicht in sich widerspruchliches Werk herzustellen 14 Ritter Schaumburg bestreitet diese Abhangigkeit und halt die schwedische Fassung fur die Ubersetzung eines nicht mehr existierenden danischen bzw ursprunglich niederdeutschen Textes wofur auch die verwendeten niederdeutschen Namen der Helden und zahlreiche Danismen sprachen Er verweist auch auf das Verhaltnis der beiden Handschriften Sv A und Sv B der schwedischen Fassung die ihm zufolge eigenstandige Ubersetzungen ein und desselben Textes sein mussen Dies ware an den vielfach verwendeten gleichbedeutenden aber anders lautenden Worten erkennbar Die auslandische Quelle musse aber aufgrund der starken Verwandtschaft beider Handschriften dieselbe gewesen und konne somit nicht die Membrane sein Die Abweichungen zwischen Sv A und Sv B halten sich jedoch im Rahmen dessen was spatmittelalterlichen Schreibern zuzutrauen ist Die Annahme einer zweimaligen Ubersetzung ist daher unnotig Wo die schwedische Fassung Namen verwendet die deutschen Sagenfassungen ahnlicher sehen als die entsprechenden Namen in den altwestnordischen Handschriften handelt es sich um im Spatmittelalter sehr populare deutsche Sagen der Ubersetzer kannte offensichtlich ausser seiner Vorlage noch verschiedene Sagen in der damals in Deutschland aktuellen Form Die Textkritik an den schwedischen Handschriften beanstandet neben einigen Fehlubersetzungen auch Fehlinterpretationen die Kay Busch wie folgt zusammenfasst Der Dreh und Angelpunkt liegt hierbei in der Lokalisation von Vilkinaland welches sich wohl ursprunglich auf slavischem Gebiet befand in der altschwedischen Ubertragung aber als alter Name fur Schweden angesehen wurde Der Inhalt der Saga hatte schon im 15 Jahrhundert eine hohe politische Bedeutung was deutlich daran zu sehen ist dass Textpassagen dieser Ubersetzung Eingang in die Prosaiska kronika von Konig Karl Knutson fanden Sehr wahrscheinlich ist diese fruhe Ubertragung auch von der regierenden Seite initiiert worden 15 dd Inhalt BearbeitenUberblick uber den Inhalt der Kapitel Bearbeiten Im Folgenden die Inhaltsangabe der Membrane Uberlieferung ersatzweise erganzt mit den altislandischen Handschriften A und B nach Carl R Unger Mb gefolgt von Band und Seitenangaben nach Henrik Bertelsens Handschriftenausgabe Die Unterteilung in die Erzahlsequenzen stammt von Susanne Kramarz Bein 2002 I Erzahlsequenz Jugend und Erprobung Bearbeiten Hier sind nur die altislandischen Handschriften A und B sowie die altschwedische Fassung Textzeugen Der Anfang von Mb ist verloren Prolog der Thidrekssaga ThS Enthalt eine sagengeschichtliche Einschatzung aus altnordischem Schrifttum uber die Quellen und den Handlungsraum der Saga Die Entstehungszeit dieses Prologs entspricht dem Datierungsbereich der beiden altislandischen AB Handschriften Mb 1 14 I 8 32 Ritter Samson und seine Sohne Ritter Samson ein beinahe riesengrosser schwarzhaariger Krieger verliebt sich in Hildisvid die Tochter des Jarl Rodgeir von Salerni meist mit Salerno gleichgesetzt handelt sich im Zusammenhang der Ortlichkeiten jedoch eher um einen salfrankischen Sitz im heutigen Belgien und entfuhrt sie mit ihrer Zustimmung Zunachst lebt er mit ihr als Rauber in einem Wald dort erschlagt er den Jarl sowie Konig Brunstein die Hildisvid zuruckholen wollen Schliesslich wird er von den Burgern Salernis auf einem Thing zum Herzog gewahlt und dann sogar zum Konig erhoben Mit Hildisvid hat er zwei Sohne Erminrik und Thetmar Im Alter beginnt er noch einen Krieg gegen Jarl Elsung von Bern gegenuber Bonn als das rheinische Verona meist mit Verona in Oberitalien gleichgesetzt Er erschlagt Elsung eigenhandig und verheiratet dessen Tochter Odilia mit seinem jungeren Sohn Thetmar den er zum Konig von Bern macht Mit seinem alteren Sohn Erminrik zieht er weiter nach Suden gegen Rom stirbt aber auf dem Weg dorthin Erminrik erobert den Grossteil des Romergebietes samt vielen Inseln des griechischen Meeres Die auch eine nordlichere Berichtgeografie zulassende altschwedische Fassung nennt hier nur Grekin das als Graacher Gebiet ostlich von Roma secunda bzw Trier gedeutet werden kann Seinen dritten Sohn Aki den er mit einer Nebenfrau hatte machte Samson zum Herzog von Fritila Mb 15 20 I 32 43 Jung Thidrek Erzahlt von Hildebrand Konig Thetmar und seinem Sohn Thidrek Thidrek wachst zu einem Mann von gewaltiger Kraft und mit vielen guten Eigenschaften seines Grossvaters Samson heran Hildibrand entspricht dem deutschen Hildebrand Sohn des Herzogs von Venedi oft mit Venedig gleichgesetzt kommt nach Bern und wird von Thetmar zum Erzieher des jungen Thidrek bestellt Thidrek fangt auf der Jagd den Zwerg Alfrik die nordisierte Form des deutschen Namens Alberich der ihm um freigelassen zu werden das von ihm selbst geschmiedete Schwert Nagelring ausliefert Mit diesem grossartigen Schwert kampft Thidrek mit Hildebrands Hilfe gegen die zauberkundige Riesin Hild und ihren Mann Grim Obwohl sich die Korperhalften der erschlagenen Hild durch Zauber wieder zusammenfugen konnen gelingt es ihm sie endgultig zu toten Thidreks wertvollstes Beutestuck ist der Hildigrim genannte Helm der beiden Ungeheuer Durch diese und andere Grosstaten wird Thidrek beruhmt Heimir ist der Sohn des Studas des Verwalters von Brynhilds Gestut auf Burg Seegard im Reich der Sueben 16 Vom Gestut der Brynhild kommen die besten aller Heldenrosse Heimir hiess ursprunglich nach seinem Vater Studas da er jedoch so grimmig ist wie der Drache Heimir der bosartigste aller Drachen wird er spater nach diesem benannt Von seinem Vater Studas bekommt Heimir den Hengst Rispe Heimir zieht zu Thidrek und fordert ihn zum Zweikampf auf dem Sieger sollen die Waffen des Unterlegenen gehoren Thidrek siegt Heimir lasst sich von ihm als Gefahrten aufnehmen Hier beginnt der erhaltene Teil von Mb Mb 21 56 I 44 63 amp II 61 105 Erste Redaktion der Wilzensaga Die Wilzen sind ein Volk das von der ThS widerspruchlich lokalisiert wird meist sudlich der Ostsee manchmal naher an Russland manchmal westlicher manchmal aber auch als Gross Schweden mit Teilen nordlich und sudlich der Ostsee Diese Saga ist in Mb in zwei Fassungen Redaktionen aufgenommen die inhaltlich keine grossen Unterschiede aufweisen sich aber stilistisch unterscheiden Es sieht so aus als hatten zwei Ubersetzer denselben deutschen Text ubersetzt oder wahrscheinlicher eine ursprungliche Ubersetzung ware sehr frei bearbeitet worden und der Redaktor Mb3 hatte sich entschlossen auch die zweite Version aufzunehmen diese folgt in Mb erst viel spater zwischen den Geschichten von Herburt und Hilde und Walther und Hildegund Die islandischen Handschriften bieten nur die Zweite Redaktion der Wilzensaga und zwar weder dort wo Mb die Erste Redaktion noch dort wo Mb die Zweite Redaktion hat sondern nach den Erzahlungsabschnitten von Velent Vidga Ecke und Fasold Der Inhalt der Ersten Redaktion der Wilzensaga Erster Bericht uber die Kampfe zwischen Wilzen und Russen Der Wilzenkonig Vilcinus besiegt den Russenkonig Hertnit zieht in dessen Hauptstadt Holmgard Nowgorod ein und macht Russland tributpflichtig Auf der Ruckfahrt uber die Ostsee nach dem Russenkrieg wird sein Schiff von einer Meerfrau angehalten er geht an Land wo sie ihm als Frau begegnet und ein Kind empfangt Die Meerfrau uberbringt das Neugeborene in das Reich des Vilcinus wo es unter dem Namen Vadi zu einem Riesen heranwachst Vilcinus ubergibt Vadi 12 Hofe in Schweden Vilcinus hat auch einen menschlichen aber grimmigen und habgierigen Sohn Nordian Nach dem Tode des Wilzinus gelingt es Hertnit Nordian zu unterwerfen dieser und spater Nordians riesenhafte Sohne Aventrod Etgeir Aspilian und Vidolfr werden Hertnit zinspflichtig Konig von Wilzenland wird einer der Sohne Hertnits Osantrix wahrend Russland und Polen ein anderer Sohn Hertnits Waldimar erbt Hertnit uberlasst Nordian nur Seeland Osantrix schickt zwei seiner Neffen auf Werbungsfahrt zu Konig Melias von Hunaland das heutige westfalische und niedersachsische Gebiete umfasst um die Hand von dessen Tochter Oda Der hochmutige Melias lasst jedoch die Werber ins Gefangnis werfen Osantrix bedient sich auf dem Rachefeldzug einer List er zieht inkognito an den Hof des Melias und gibt sich dort als Friedrich Konig von Spanien aus und der Kraft der riesigen Sohne Nordians Insbesondere Vidolfr Mittumstangi im Konig Rother der das Vorbild fur die Brautwerbung des Osantrix darstellt heisst er Widolt mit der stangen verbreitet solchen Schrecken dass die anderen Riesen ihn an Eisenketten halten mussen und er nur im argsten Kampfgetummel losgelassen wird Die Gefangenen werden befreit die Konigstochter wird entfuhrt Osantrix probiert ihr inkognito einen silbernen und dann einen goldenen Schuh an die Schuhe passen Dann gibt er sich zu erkennen Die Schuhprobe ist hier unmotiviert im Konig Rother hat sie Sinn Osantrix heiratet Oda und zeugt mit ihr eine Tochter Erka diese wird spater die Frau Attilas Mb 39 56 I 56 73 amp II 84 105 Attilas Brautwerbung Der Friesenprinz Attila wird Konig von Hunaland des Reiches der Hunir oder Hynir nicht Hunnen die Schreibung von Doppelbuchstaben wurde im Mittelalter allerdings sehr unregelmassig gehandhabt indem er sich durch List in den Besitz der Wilzenprinzessin Erka der Tochter des Osantrix bringt Die Werbung Attilas um Erka ist der Werbung des Osantrix um Oda strukturell ahnlich insbesondere konnen beide Braute nur durch Listen erworben werden Wahrend Osantrix bei seiner Werbung um Oda selbst die entscheidende Rolle spielt verdankt Attila das Gelingen der Werbung weitgehend dem zweiten von ihm ausgesandten Werber Markgraf Rodolfr von Bakalar dieser entspricht dem mittelhochdeutschen Ruedeger von Bechelaren Pochlarn in Niederosterreich Mb 57 78 I 73 131 Die Geschichte von Velent dem Schmied Vadi der riesische Sohn des Konig Vilcinus hat mit einer Meerfrau vom Walde einen Sohn namens Velent der bei Zwergen in der Balver Hohle in die Schmiedelehre geht Nach Vadis Tod erschlagt er die Zwerge kommt nach Jutland zu Konig Nidung als Hofschmied schmiedet sein beruhmtes Schwert Mimung Nidung lasst ihm die Fusssehnen durchschneiden damit er nicht fliehen kann Velent racht sich dafur indem er die Konigssohne erschlagt und ihre Schadel zu Schadelbechern verarbeitet aus denen Nidung trinkt ohne es zu wissen und indem er die Konigstochter vergewaltigt Velent flieht mit Hilfe eines aus Vogelflugeln konstruierten Flugapparates wie der Daidalos der griechischen Sage Auf Befehl Nidungs muss Velents Bruder Egil der Meisterschutze auf den Davonfliegenden schiessen es kommt zu Egils Meisterschuss Egil hatte einst um von Nidung aufgenommen zu werden als Probe einen Apfel vom Haupt seines Sohnes schiessen mussen und dazu drei Pfeile zu sich gesteckt obwohl ihm Nidung nur einen Schuss erlaubt hatte Als Nidung nach dem Schuss fragte weshalb antwortete Egil freimutig die beiden anderen Pfeile hatte er auf den Konig abgeschossen falls er sein Kind getroffen hatte Nun bei der Flucht Velents hat Egil die Gelegenheit sich an Nidung zu rachen Velent hatte mit Egil ausgemacht er solle im Falle Nidung ihm auf Velent zu schiessen befehle auf eine mit Blut gefullte Blase die Velent unter seiner Achsel befestigte schiessen damit es so aussahe als habe Egil seinen Auftrag erledigt Egil trifft tatsachlich die Blase genau Nidung glaubt das Blut sei Velents und erkennt daher nicht dass Egil ihn betrog Velent fliegt davon Im Wegfliegen enthullt Velent Nidung seine Rachetaten Aus der Verbindung mit der Konigstochter entspringt der Sohn Vidga es kommt nach Nidungs Tod zur Versohnung mit Nidungs Sohn Egils Meisterschuss ist direkt verwandt mit der Sage von Wilhelm Tell die ihre Quelle in den Gesta Danorum des Saxo Grammaticus in der Erzahlung vom Meisterschutzen Toko hat Toko wurde vom danischen Konig Harald gezwungen einen Apfel vom Kopf seines Sohnes zu schiessen die Erzahlung Saxos von Toko spielt im 10 Jahrhundert und entstand vor 1216 die Erzahlung der ThS um 1250 die Schlacht von Sempach in der Wilhelm Tell mitgekampft haben soll war erst 1307 Der Schweizer Chronist Agidius Tschudi den Schiller als Quelle fur seinen Wilhelm Tell benutzte kannte die Fassung des Saxo Grammaticus und ubertrug sie auf den erfundenen Schweizer Nationalhelden Durch die Figuren von Vidga entspricht dem Witege oder Wittich genannten Helden der deutschen Sagen Velent Wieland der Schmied und Attila ist die Wilzensaga mit Thidrek verknupft Mb 79 95 I 131 173 Vidgas erste Ausfahrt Vidga zieht nach Bern um sich in einem Zweikampf gegen Thidrek zu erproben und begegnet unterwegs Gefahrten Thidreks darunter Hildibrand Dieser vertauscht das wunderbare Schwert Mimung im Zweikampf Vidgas gegen Thidrek um Thidreks Leben zu schonen Nur dadurch kann Thidrek siegen Hildibrand gibt aber Vidga Mimung zuruck als Thidrek ihn erschlagen will Konig Thetmar trennt Vidga und Thidrek Vidga wird Gefahrte Thidreks Mb 96 107 I 174 203 Thidreks Kampfe mit Ecke und Fasold Thidrek zieht aus um Ruhm zu erwerben erschlagt Ecke und gewinnt dessen Bruder Fasold als Gefahrten Mb 108 131 I 203 250 Von Thetleif dem Danen Heimir wird verbannt und schliesst sich einer Rauberbande an Thetleif Aschenpuster wird vorgestellt dieser kampft auf seinem Weg zu Thidrek gegen Ingram und Heimir Heimir kehrt nach Bern zuruck Thetleif wird Thidreks Mann Es kommt zum Kampf zwischen Waltari von Wasgenstein und Thetleif Amlung wird Kampe Thidreks Konig Thetmar stirbt Mb 134 146 I 253 273 Der Wilzensaga zweiter Teil Vildiver kommt zu Thidrek Herbrand wird Thidreks Bannertrager Attila bittet Thidrek um Hilfe gegen Osantrix von Wilzenland Vidga wird von den Wilzen gefangen genommen Vildiver befreit mit Hilfe Isungs Vidga Heimir entwendet Mimung dem ohnmachtigen Vidga der spater nach Bern zuruckkehrt Attila lobt Thidreks Gefahrten Mb 147 151 I 273 281 Der Zug gegen Jarl Rimstein Auf Bitte seines Onkels Ermanrik der als Kaiser in Rom herrscht zieht Thidrek gegen Jarl Rimstein und besiegt ihn Heimir und Vidga streiten die Stadt Gerimsheim Germersheim wird erobert Mb 152 168 I 282 319 Jung Sigurd Sigmund Konig von Tarlungaland wirbt um Sisibe von Hispania Sie wird verleumdet ihn betrogen zu haben und soll dafur im Wald ermordet werden Die beiden gedungenen Morder sind sich jedoch uneins Sisibe entbindet im Wald und legt das Kind in ein glasernes Metgefass die beiden Manner geraten in Kampf und stossen dabei an das Gefass das in den Fluss rollt und meerwarts treibt Sisibe stirbt vor Schmerz daruber Das Glasgefass zerschellt an einem Ufer eine Hirschkuh saugt das Kind Ein Schmied Mimir der im Wald Kohlen brennt findet das Kind und zieht es auf Er gibt ihm den Namen Siegfried erst spater erkennen die Schreiber dass es sich beim Siegfried ihrer deutschen Quellen um dieselbe Sagenfigur handelt die in Skandinavien Sigurd bzw Sigurd genannt wird und gehen zu dieser nordischen Form uber Da dieser bald so stark wird dass er die Schmiedeknechte verprugelt und den Amboss in den Boden schlagt will Mimir ihn von seinem Bruder Regin der als Drache im Wald lebt umbringen lassen Siegfried erschlagt den Drachen mit der Holzaxt und einem Baumstamm und kocht sich das Drachenfleisch Mimir voll Angst schenkt ihm um ihn gut zu stimmen eine Rustung und das Schwert Gram und verspricht ihm ein Ross von Brynhilds Gestut trotzdem erschlagt Siegfried Sigurd Mimir Sigurd kommt zu Brynhild diese nennt ihm seine Herkunft schenkt ihm ein Ross Mb 169 188 I 319 350 Die Heldenschau Oda die Frau des Konigs Aldrian schlaft im Garten ein ein Albe wohnt ihr bei so wird der Sohn Hǫgni Hagen gezeugt Anschliessend schreibt derselbe Schreiber dieselbe Erzahlung nochmals aber der Gatte Odas heisst jetzt Irung auch die Zahl der Geschwister ist unterschiedlich Die Helden an Thidreks Hof Hildibrand Heimir Vidga Jarl Hornbogi Aumlung Sintram Fasold Vildiver und Herbrand werden vorgestellt Mb 190 225 I 354 II 37 Thidreks Zug ins Bertangenland Thidrek zieht gegen Konig Isung im Bertangenland Dort kampft Sigurd fur Isung gegen Thidrek mittels eines trugerischen Eides kann Thidrek in hochster Not Mimung einsetzen und gewinnt Sigurd erkennt zwar den Betrug wird aber trotzdem freiwillig Thidreks Mann II Erzahlsequenz Heiraten Bearbeiten Mb 226 230 II 37 43 Sigurds und Gunnars Hochzeit erzahlt wie Sigurd Gunnars Schwester Grimhild zur Frau bekommt und auf seiner Hochzeit Gunnar uberredet um die schonste Frau der Welt Brynhild zu werben Zu viert brechen Gunnar Thidrek Sigurd und Hogni zu Brynhild auf Diese ist nun auf Sigurd bose weil er ihre Verlobung brach im Bericht der ThS uber die erste Begegnung Sigurds mit Brynhild ist allerdings keine Verlobung erwahnt Da Sigurd nun verheiratet ist stimmt sie der Heirat mit Gunnar zu Brynhild wird also bei der Werbung nicht belogen Trotzdem ist sie nicht glucklich daruber dass Gunnar ihr Gatte werden soll und verweigert sich ihm in der Hochzeitsnacht Als er sich ihr trotzdem nahert bindet sie ihn und hangt ihn an einen Nagel an der Wand So geht es in drei aufeinander folgenden Nachten Da bittet Gunnar Sigurd Brynhild das Magdtum zu nehmen Sigurd gelobt Stillschweigen Sigurd schleicht sich in der Finsternis in Gunnars Schlafzimmer tauscht mit ihm die Kleider uberwaltigt und vergewaltigt Brynhild Dann zieht er ihr jedoch einen Ring vom Finger ohne dass sie es merkt Da ihre ubernaturlichen Krafte an die Jungfraulichkeit gebunden waren ist sie nun so schwach wie jede andere Frau und ist in Hinkunft Gunnar zu Willen Sigurd verschwindet wieder im Schutz der Finsternis Die beiden tauschen die Kleider zuruck Niemand merkt etwas Man reist an Gunnars Hof zuruck Gunnar regiert nun das Niflungenland zusammen mit seinen Brudern Gernoz und Hogni sowie mit Sigurd Thidrek reist heim nach Bern Mb 231 240 II 43 61 Herbort und Hilde Herbort zieht als Brautwerber fur Thidrek zu Konig Artus von Britannien um dessen Tochter Hild entflieht aber mit der Prinzessin wohnt ihr bei erschlagt seine Verfolger wird Herzog bei einem fremden Konig und erwirbt sich bei diesem grossen Ruhm Thidrek gewinnt Gudilinda die Tochter des Konigs Drusian zur Frau Seine Gefahrten Fasold und Thetleif der Dane heiraten Schwestern Gudilindas Mb 241 244 II 105 109 Valtari und Hildigund Valtari Walther von Vaskastein Wasgenstein Neffe Konig Ermanriks und Hildigund Tochter des Herzogs Ilias von Griechenland kommen zu Konig Attila von Susat als Geiseln Sie fliehen gemeinsam Valtari wird aller Verfolger Herr auch Hognis der ihn von hinten feig erschlagen will Hildigund bemerkt ihn warnt Valtari der mit einem Wildschweinknochen den er gerade abgenagt hat Hogni ein Auge ausschlagt Sie kommen zu Konig Ermanrik der Attila durch grosse Geschenke freundlich stimmt Mb 245 275 II 109 158 Jarl Iron Jarl Iron ist Sohn von Konig Artus Hs A Arkimannus von Bertangenland Irons Frau heisst Isolde diese Isolde hat nichts mit den Isolden der Tristan Sage zu tun Irons Bruder ist Apollonius von Tyra Iron ist jagdsuchtig bei einer der Jagden wird er Gefangener des Konigs Salomon von Frankreich Isolde erreicht seine Freilassung stirbt aber bald darauf Iron zieht als Witwer und Gefolgsmann Attilas zu einem Fest Ermanriks nach Rom Er kehrt auf dem Weg dorthin bei Herzog Aki Orlungenschutz ein Akis Frau Bolfriana und Iron verlieben sich ineinander Der Jarl steckt Bolfriana einen Zauberring an Herzog Aki erschlagt Iron stirbt aber wenig spater Die verwitwete Bolfriana heiratet Vidga Velentssohn Sie wird Mutter der Aumlungen die spater Opfer des Ermanrik werden Aumlungen in der mittelhochdeutschen Sage Harlungen historisch die Amelungen sind die Vorfahren Theoderichs im nordlichen Raumbild um Bern Bonn erscheinen die Amelungen als Volk zwischen der Ahr vgl H ARLUNGEN im Bereich des romischen Kastells Brisiacum Bad Breisig und der Amel III Erzahlsequenz Untergang und Tod Bearbeiten Mb 276 283 II 158 169 Sifkas Rache Konig Ermanrik schandet in Abwesenheit seines bis dahin getreuen Ratgebers Sifka dessen Frau Sifka veranlasst den Konig zuerst seine Sohne zum Tode zu verurteilen oder in den Tod zu schicken Danach fuhrt er den Tod der Aumlungen Neffen herbei Das Vermogen Vidgas ihres Stiefvaters wird vernichtet Auf Fursprache Thidreks entschadigt Ermanrik Vidga Mb 284 290 II 169 179 Thidreks Flucht Sifka hetzt Ermanrik gegen Thidrek auf Ermanrik zieht gegen Thidrek Heimir verfeindet sich mit Ermanrik Thidrek flieht erst zu Rodingeir deutsch Rudiger dann nach Susat zu Attila Mb 291 315 II 179 218 Der Wilzensaga dritter Teil schildert die Kriegsfahrten Thidreks gegen die Ostlander der Wilzen und Russen Mb 316 341 II 218 258 Thidreks Zug gegen Ermanrik Thidrek erhalt von Attila nach Fursprache der Konigin Erka ein Heer Sogar die Sohne Attilas werden ihm anvertraut Es kommt zur Schlacht von Gronsport altnord auch Gransport an der Mosel in der Dietrichepik die Rabenschlacht Raben ist der alte deutsche Name fur Ravenna wo Theoderich begraben liegt und die mittelhochdeutsche Heldenepik diese Ravennaschlacht ansiedelt In der Schlacht fallt Herzog Naudung Attilas Sohne und Thidreks jungerer Bruder Thether kommen durch Vidgas Mimung zu Tode worauf dieser von Dietrich verfolgt aber nicht erreicht wird Thidrek kehrt glucklos zu Attila zuruck Wieder setzt sich Konigin Erka bei Attila fur Thidrek ein er wird von der Schuld fur den Tod der Attilasohne freigesprochen Konigin Erka stirbt Thidrek dient weiter bei Attila Mb 342 348 II 258 268 Der nachste Teil der Nibelungensage Sigurds Tod Lange Zeit war seit den beiden Hochzeiten vergangen und das Reich der Nibelungen mit der Hauptstadt Werniza nach der Meinung der meisten Forscher Worms am Rhein herrscht Konig Gunnar mit seinem Bruder Hogni und seinem Schwager Jung Sigurd Das Reich floriert vor allem wegen der Starke und Weisheit Sigurds Eines Tages betritt Brynhild die Halle in der schon Grimhild Sigurds Frau im Hochsitz sitzt und verlangt von ihr diesen zu verlassen weil er ihr allein gebuhre ein Hochsitz bot zwei bis drei Personen Platz der Streit geht also allein von Brynhild aus Grimhild antwortet das sei der Sitz ihrer Mutter Da beschimpft Brynhild sie dass Sigurd hinter einer Hirschkuh hergelaufen sei eine Anspielung auf Sigurds Jugend im Wald und daher seine Frau hinter Gunnars Frau zurucktreten musse Daraufhin wird sie von Grimhild blossgestellt die ihr vor den Anwesenden das Geheimnis von Brynhilds Entjungferung verrat und zum Beweis einen Ring vorzeigt den Sigurd Brynhild abzog als er sie uberwand Brynhild ist nicht einmal sonderlich uberrascht sie ahnte was geschehen war und fordert Sigurds Ermordung nach dem Streit mit Grimhild nicht weil Sigurd Gunnar in diesem Punkt geholfen hatte sondern weil er es Grimhild verraten und damit ihre Schande publik gemacht hatte Sie klagt Gunnar Hogni und Gernoz ihr Leid und fordert Sigurds Tod und reizt die Niflungen dadurch gegen ihn auf dass sie darauf aufmerksam macht dass Sigurd immer machtiger wird und ihnen die Herrschaft entreissen konnte Der Mord braucht keine Requisiten wie im Nibelungenlied ein auf Siegfrieds Gewand genahtes Kreuzchen es genugt dass Hogni Sigurd einen Speer zwischen die Schulterblatter stosst als der sich auf der zu diesem Zweck inszenierten Jagd auf den Boden legt um aus einem Bach zu trinken Die Leiche tragen sie heim und werfen sie Grimhild ins Bett Sie behaupten ein Eber hatte ihn auf der Jagd getotet Dieser Eber bist du gewesen sagt Grimhild Hogni auf den Kopf zu Mb 349 355 II 268 275 Hertnidis Kampf mit Isung Tod von Fasold und Thetleif Valtari war schon vor Gronsport gefallen Thidrek vereinsamt immer mehr Mb 356 394 II 275 328 Grimhilds Rache In diesem grossten Kapitelbereich der ganzen Saga kommt es zu wesentlich geringeren Abweichungen vom Nibelungenlied als in fruheren Abschnitten Stellenweise merkt man deutlich die Benutzung einer gemeinsamen Vorlage z B dass Oda Nibelungenlied Ute ihren Sohnen vor der Abreise an den Hof Attilas einen warnenden Traum von toten Vogeln erzahlt Es gibt jedoch auch wesentliche Abweichungen beider Werke von ihrer vermuteten gemeinsamen Nebenquelle So liegt der in Susater Soester Hof Attilas im Hunaland bzw heutigen Westfalen nicht in Ungarn wie im Nibelungenlied Nach uberwiegender Forschungsauffassung soll hier die ThS die Schauplatze nordwarts verlegt haben siehe z B oben zur Ravennaschlacht Eine weitere offensichtliche Anderung der ThS ist dass Gunnar von Osid einem Neffen Attilas gefangen genommen und dann wie in anderen nordischen Versionen der Sage von Attila in einen Schlangenturm geworfen wird Der Gunther des Nibelungenliedes wird dagegen von Dietrich von Bern besiegt und an Kriemhild ausgeliefert Sicherlich die altere Version bewahrt die ThS dagegen darin dass Thidrek Grimhild auf Befehl Attilas erschlagt nicht Hildebrand im Alleingang wie im Nibelungenlied Grimhild handelt in der ThS objektiv teuflisch auch in den Augen des Erzahlers sodass sogar ihr Gatte ihren Tod fordert wahrend das Nibelungenlied sie teilweise entschuldigt und Hildebrand nicht den Charakter eines objektiven Rachers erhalt In der ThS totet sie nicht Hagen sondern ihren schwer verletzten Bruder Giselher indem sie ihm ein brennendes Scheit in den Mund stosst Attila entspricht deutsch Etzel ist goldgierig wie auch in anderen skandinavischen Dichtungen Hogni wurde von Thidrek schwer verwundet lebt aber noch einen ganzen Tag lang bis er stirbt In dieser Nacht zeugt er noch einen Sohn und gibt der Frau den Schlussel zum Siegfriedskeller den sie dem Kind geben soll wenn es herangewachsen ist Auch kennt die ThS keinen Koch und daher auch nicht Rumolds Rat des Nibelungenliedes An einigen Stellen benutzt die ThS bzw ihre Quelle aber anscheinend nicht nur dieselbe Vorlage wie das Nibelungenlied sondern kennt auch dieses selbst und benutzt es als Nebenquelle Einige Formulierungen der ThS ahneln namlich mehr der jungeren Bearbeitung C des Nibelungenliedes als dessen ursprunglicher Fassung Mb 395 402 II 328 341 Thidreks Heimkehr Berichtet wird der Abschied von Attila die Klage uber Rodingeirs Tod das Treffen mit und der Sieg uber Jarl Elsung von Babilonia Thidrek erfahrt dass Ermanrik erkrankt ist Ab Mb 398 Thidreks Aufenthalt in Bakalar werden die auf Aumlunga Orlunga Orlunga basierenden Schreibweisen auch uneinheitlich in gleichen Kapiteln von Mb und den AB Handschriften konsequent aufgegeben Beginnend mit Thidreks Zwischenaufenthalt bei Herzog Lodvijgur Hlodver Mb 403 werden stattdessen auf eine gemeinsame Vorlage von offenbar einem Verfasser hindeutend sowohl in der altesten Stockholmer Handschrift als auch in den AB Texten lediglich die Formen Omlunga und Omlunga gesetzt 17 Mb 403 411 II 343 355 Thidreks und Hildibrands Empfang in Bern Hildebrand trifft seinen Sohn Alibrand Nachdem der Vater den Sohn besiegt hat geben sie sich zu erkennen Alibrand ubergibt Thidrek Bern Ermanrik stirbt Sifka will Herrscher werden Thidrek zieht zur Schlacht gegen Sifka Mb 412 416 II 355 359 Thidreks Sieg Thidrek siegt in der Schlacht gegen Sifka Thidrek besteigt den Thron zu Romaburg 18 Hildebrand und die Konigin Herrad sterben Mb 417 422 II 359 368 Thidreks Drachenkampf Konig Hernit findet im Kampf gegen einen Drachen den Tod Seine Frau wieder eine Isolde wartet vergebens Thidrek kann den Drachen besiegen reitet in Hernits Rustung nach dessen Burg und heiratet Isolde Mb 423 428 II 369 375 Attilas Tod Aldrian Sohn Hagens wachst an Attilas Hof auf Seine Mutter informiert ihn uber den Tod seines Vaters und ubergibt ihm die Schlussel zum Siegfriedskeller Aldrian racht daraufhin den Tod Hognis an Attila indem er den goldgierigen Attila in den Siegfriedskeller fuhrt und von aussen die Tur zuschlagt sodass Attila bei den Schatzen verhungern muss Nach Attilas Tod wird Thidrek auch Konig von Hunaland Mb 429 438 II 375 394 Heimirs und Thidreks Ende Bericht uber dieser beiden letzten Helden Tod Heimir wird zum Monch in einem Kloster das die altislandischen Handschriften als Wadhincusan uberliefern Er totet als Klosterbruder Lodvigur einen Riesen der das als westfalisches Kloster Wedinghausen interpretierte Pramonstratenser Stift bedroht 19 20 21 22 23 24 Davon erfahrt Thidrek holt den einzig noch lebenden der alten Gesellen zu sich und racht ihn spater indem er einen anderen Riesen totet welcher Heimir erschlagen hat Bald danach wird Thidrek von einem schwarzen Ross aus dem Bad entfuhrt Das Ross ist zwar der Teufel doch gelingt es Thidrek noch Gott und Maria anzurufen daher kann seine Seele noch gerettet werden Hier endet die altislandische Uberlieferung Lokalisierungen von Dietrichs Bern Dietrichsbern BearbeitenDietrichs Bern als das rheinfrankische Verona Bearbeiten Ein betrachtlicher Teil der alteren deutschen Philologie hat erhebliche Einwande gegen eine sagenhistorische Identifizierung des vor allem in der Thidrekssaga und im Nibelungenlied dargestellten Dietrich von Bern im Vergleich mit Theoderich dem Grossen erhoben Franz Joseph Mone macht fur das ursprungliche jedoch unzureichend tradierte niederdeutsche Sagenmilieu von Dietrich und den Nibelungen den Einfluss einer an Boden gewinnenden hochdeutschen Heldenepik fur die geografisch erzahlerische Entstellung von Bern bzw Bonn Verona verantwortlich 25 26 Nach seinen namentlichen Identifizierungen liegt Dietrichs Bern nur unweit vom Sitz der Nibelungen die er mit dem Neffelbach und anderen mit dem Sagenstoff offenbar verwandten Ortsnamen in der Voreifel in Verbindung bringt vgl Heinz Ritter Schaumburg 27 Laurenz Lersch folgt der grundsatzlichen Auffassung von F J Mone uber den niederrheinischen Sitz von Dietrich Lersch folgert dass zwei verschiedene Sagen die eine uber den italienischen Theoderich die andere uber einen rheinfrankischen Dietrich in der pragenden Epoche des deutsch italienischen Kaisertums und somit auch des mittelhochdeutschen Literaturmilieus miteinander verwoben wurden 28 Lersch weist ausserdem auf Munzfunde hin aus deren Pragungen Bonn als das nordliche Verona hervorgeht welches er im Bereich des Bonner Munsters gelten lassen will Dazu bezieht er sich auf die legendenhafte Schrift Passio sanctorum Gereonis Victoris Cassi et Florentii Thebaeorum martyrum aus der zweiten Halfte des 10 Jahrhunderts die den Bonner Raum bzw die Hinrichtungsstelle der Martyrer Cassius und Florentius als das rheinische Verona emporhebt Er zitiert ausserdem aus einer im 11 Jahrhundert ausgestellten erzbischoflichen Besitzurkunde die sich auf eine enge Verbindung von Bonn Verona mit Zulpich bezieht das Gregor von Tours als einen Sitz des ersten merowingischen Dietrich Theuderich I nahegelegt hat 29 Anhand der ersten Strophe des Eckenliedes und den geografischen Angaben im Anhang des Heldenbuches erkennt Lersch den Raum zwischen Koln Aachen und dem Mittelrhein als heimatlichen Uberlieferungsbereich von Dietrichs Kampfgefahrten Ecke Fasolt Helffrich Hjalprikr in der Thidrekssaga 30 Nach Lersch positioniert Karl Mullenhoff einen frankischen Dietrich von Bern in den geografisch wie gestaltennamentlich orientierten Erzahlungsbereich von Widukind von Corvey den Quedlinburger Annalen und dem altenglischen Widsith Mullenhoff erkennt in den Wolfdietrich Uberlieferungen die er als Beleg fur die literarische Anziehungskraft ostmerowingischer Geschichte impliziert historische Anspielungen vielmehr auf frankische als romanisch ostgotische Verhaltnisse Er postuliert daher dass die raum und erzahlungsgeschichtliche Konsistenz einer austrasischen Dietrichsage somit uber Theuderich I bzw auch dessen Sohn Theudebert I mit einer transferierenden sudlichen Heldendichtung verschmolzen wurde 31 Den grundsatzlichen Standpunkt von Lersch uber die erzahlerische Herkunft des Wolfdietrich bestatigte zuletzt Joachim Heinzle Die Uberlieferung von Wolfdietrich muss als eigenstandige Sage gelten deren Ursprunge nicht in der gotischen sondern in der frankischen Geschichte zu suchen sind 32 Nach Hermann Lorenz lassen die Eintrage des Quedlinburger Annalisten uber die geografischen figurlichen und erzahlungscharakteristischen Milieus zweier Theoderiche des amalischen und des Hugo Theodericus Theuderich I die Folgerung zu dass frankisch sachsische Geschichte mit einer bereits sagenhaften ostgotischen Historiografie verwoben wurde 33 vgl u a Jordanes uber Ermanarich dessen Verhaltnis zu einem in den Harz umgesiedelten Odoaker 34 und jenem Attila der als Unterstutzer von Theoderichs Wiedererlangung seines Reiches textinterpretatorisch offenbar auch uber das Harzgebiet verfugen konnte In dessen Region soll dieser seinem in die Verbannung geschickten Blutsverwandten Odoaker einen Sitz am Zusammenfluss von Elbe und Saale gegeben haben 35 Der Annalist oder die Annalistin vermerkt den von Kindeshand herbeigefuhrten Tod von diesem Attila unter den Eintragen zum Jahr 531 darunter auch den Auftritt des frankischen Theoderich Theuderich I mit seinen zwolf edelsten Gefolgsmannern bei den Sachsen 36 jedoch nirgends einen Anschlag auf diesen Odoaker Karl Simrock weist in seiner Rezension uber Laurenz Lersch die Beschrankung des rheinischen Verona nur auf den Bereich des Bonner Munsters zuruck dem angeblichen Sterbeort der beiden Thebaischen Legionare und Martyrer Cassius und Florentius Auf das Eckenlied eingehend sieht Simrock den auch von der Thidrekssaga erzahlten Kampf zwischen Dietrich und Ecke wie auch spater mit Fasold im niederdeutschen Bereich eines ursprunglich hier und nicht in Italien sitzenden Dietrich Als Prototyp dieser Sagengestalt will Simrock ebenfalls den Frankenkonig Theuderich I erkannt haben Er folgert aus den raumzeitlichen Erzahlungsstrukturen im Gestaltenkreis des Widsith sowie auch in grundsatzlicher Ubereinstimmung mit Mone s o dass zwei Dietriche fur die Heldensage zu viel waren einer musste dem anderen weichen und so traf durch das Ubergewicht welches hochdeutsche Sprache und Literatur vollends unter den staufischen Kaisern erlangte den frankischen das Los mit seiner Sage in den machtigen Sagenstrom des ostgotischen zu munden 37 Karl Simrock und Hermann Lorenz stimmen Mullenhoffs Auffassung uber Darstellungswert und Rezeptivitat des frankischen Hugdietrich bzw des ersten merowingischen Theuderich fur die gotische Dietrichsage zu 38 39 Demgegenuber bezieht sich Friedrich Heinrich von der Hagen in seiner Ubersetzung der Thidrekssaga auf italienische Schauplatze und damit auch auf Verona an der Etsch als Thidreks Sitz 40 41 Der diese Saga spater ubertragende Theologe August Rassmann bestatigt zwar dass die hochdeutsche Heldenepik sich Dietrichs Residenz im italienischen Verona vorstellt weist jedoch mit einigen geografisch strategischen Abwagungen darauf hin dass man fur die Thidrekssaga vielmehr von Bonn als dessen Sitz ausgehen musse 42 Noch deutlicher als in der Ubersetzung von F H von der Hagen treten in der Dissertation von Ferdinand Holthausen geostrategisch widerspruchliche Verhaltnisse fur die Saga Schauplatze hervor Holthausen stimmt im Rahmen des Saga Prologs zwar einerseits den geografischen Lokalisationen von Gustav Storms Nye studier over Thidreks saga kritiklos zu zeigt aber andererseits vor allem interpretierfahige Anhaltspunkte fur einen historischen Nibelungenuntergang im westfalischen Soest auf vgl Heinz Ritter Schaumburg 43 Aus den rechtsverbindlichen Statuten des hochmittelalterlichen Soest zitiert Holthausen dessen reklamierte friesische und gallische Herkunft Preterea iuris aduocati est hereditatem accipere frisonum et gallorum 44 Auf dieser Grundlage verbindet Holthausen die intertextuelle Herkunft des scheinbar anachronistischen Attila mit erzahlerischen Parallelen zu der chronistisch abgefassten Friesengeschichte von Suffridus Petrus Sjoerd Pietersz der ebenso umstritten wie auch dessen literarischer Nachfolger Martinus Hamconius Maarten Hamckema von einer unter dem Friesenfuhrer Odilbald erfolgten und auf das Jahr 344 datierten Einnahme von Soest berichtet 45 46 Willi Eggers stimmt Holthausen allerdings nur dahingehend zu dass die Ausfuhrungen von Petrus und Hamconius mit nicht mehr als einer Vorstufe der Soester Ortssage bzw dessen Grundungssage nach der Thidrekssaga vereinbar sind 47 Diese wegen ihrer fruhgeschichtlichen Darstellungen uberwiegend apokryph bewerteten Friesenchroniken liefern neben Herrschernamen wie etwa Odilbold Adelbold Adelbricus Adelen jedoch auch historisch verifizierbare Herrscher wie z B Adgillus bzw Aldgisl 48 nbsp Das Bonner Stadtsiegel aus dem 13 Jahrhundert zeigt den Martyrer Cassius in ritterlicher Rustung unter einem Baldachin Im Hintergrund das Bonner Munster am unteren Siegelrand die mit Zinnen dargestellte Stadtmauer Inschrift VERONA NVNC OPIDI BVNNENSIS SIGILLV ANTIQUAUber Thidreks familiaren Sitz liegen textinhaltlich keine explizite Angaben daruber vor ob das nach Altnorwegen gelangte Quellenmaterial sich auf Bonn als das niederrheinische Verona oder den gleichnamigen Ort an der Etsch bezieht Auch unter der Annahme wortlicher Quellenubersetzung bleibt fur die nordischen Skriptoren der interpretatorische Spielraum fur die Lokalisierung von Dietrichs Sitz somit unklar zumal auch deswegen weil die Datierung der altesten Gleichsetzung von Verona mit Bonn auf einer fur die Kolner Pantaleonkirche gestifteten Altartafel zweite Halfte des 10 Jahrhunderts mit der niederrheinischen Ausgabe der Thebaerlegende auffallig korreliert Die Gleichsetzung auf dieser Altartafel wird allerdings von Wilhelm Levison und Theodor Joseph Lacomblet kritisch gesehen Sie verweisen dazu auf den geschichtlichen Zusammenhang wonach der inschriftlich ausgelobte Erzbischof Bruno ein Sohn von Kaiser Otto I einen Teil seiner Ausbildung in der Diozese des italienischen Verona erhalten und den dort wirkenden Bischof Rather spater massgeblich unterstutzt hatte Lacomblet mochte aufgrund dieser Beziehung die dadurch unterstellbare italienische Namenspatenschaft nicht ausschliessen 49 Levison sieht uberdies keinen Anlass diese Tafel uberhaupt als Wertungsgrundlage heranzuziehen da hier ebensogut das Verona an der Etsch gemeint sein kann 50 Beide Auffassungen wurden von dem Bonner Historiker Josef Niessen der demgegenuber das Gewicht von einerseits numismatischen und andererseits mehrmalig nachweisbaren urkundlichen Gleichsetzungen favorisiert als nicht hinreichende Argumentation zuruckgewiesen 51 Die bekanntesten hochmittelalterlichen und insoweit als Rezeption aus dem 10 Jahrhundert anzunehmenden Gleichsetzungen finden sich im Bonner Stadtsiegel 13 Jahrhundert in der Kolner Konigschronik Chronica regia Coloniensis und in Gottfried Hagens Reimchronik der Stadt Koln von 1270 darin verschiedene Bezugnahmen auf Dietrich von Bern Falls die aus Niederdeutschland stammende Quelle fur ihre Verschriftlichung am Bergenser Hof jedoch keine eindeutige geografische Angabe uber Thidreks Bern lieferte dann konnten deren Skriptoren uber einen interpretatorischen Freiraum bis in ostgotische Bereiche verfugen oder diesen sonst mutmassend erganzen so wie sich dies vor allem aus zwei Passagen schliessen lasst dem Schlusssatz von Mb 13 Bertelsen I 30 31 und seiner einleitenden Wiederholung in Mb 276 Bertelsen II 158 uber das Reich von Erminrik der mit solcher Auslobung jedoch weder ein Zeitgenosse des grossen ostgotischen noch eines frankischen Theoderich sein konnte 52 Besonders diese beiden Passagen in den Handschriften die darin ethnisch aber nicht genealogisch verzeichneten Amaler der getrennt verfasste Saga Prolog als kommentierende Beilage wie auch ostgotisch romanische Sagenmilieus erzeugende mittelhochdeutsche Dietrichepik fuhrten den uberwiegenden Teil der wissenschaftlichen Forschung zu der Folgerung hinter der Gestalt des Thidrek nur den ostgotischen Theoderich festzuschreiben oder mangels ihrer bislang jedoch nicht beweiskraftig dargestellten Gleichsetzung zu vermuten Nach den Auffassungen der alteren deutschen Philologie siehe oben und inhaltlich indizierbaren Darstellungen der Saga konnte aber durchaus soweit die Texte beispielsweise das personifizierte Raumbild Erminriks projizieren eine niederdeutsche Vorlage uber eine rheinfrankische Dietrich Historia vgl dazu Roswitha Wisniewski William J Pfaff u a mit Zusatzen aus ostgotischem Uberlieferungsmilieu etwa auch durch Einfugung des vaterlichen Namens des italienischen Theoderich in Altnorwegen angereichert oder nach dortigem redaktionellen Ermessen emendiert worden sein Eine rheinfrankische Dietrich Vita als Prosa Werk in oder aus karolingischer Bibliografie lasst sich nicht belegen Zu der von Karl dem Grossen angeordneten Uberfuhrung von Theoderichs Reiterstatue aus Ravenna in die Aachener Kaiserpfalz liegen unterschiedliche Interpretationen zu sagengeschichtlichen Assoziationen vor Wenngleich Walahfrid Strabo unter Karls Sohn Ludwig dem Frommen uber diese Statue sein 23 und insoweit ausnehmend kritisches bis abfallig urteilendes Gedicht De imagine Tetrici bereits in namentlicher Ubertragung auf einen germanisch frankischen Dietrich verfasste 53 weist Felix Thurlemann darauf hin dass vor allem Heinrich Fichtenau und Walter Schlesinger die These ausgestaltet haben wonach das architektonische Zitat fur Karl weniger einen religiosen Stellenwert als vielmehr eine Funktion im Rahmen des politisch ideologischen Wettstreits zwischen dem frankischen Aachen und dem italienischen Rom erfullt habe Aachen sollte sich auch ausserlich als Roma secunda prasentieren und damit sichtbar machen dass die romische Herrschaft auf die Franken ubergegangen war 54 55 56 Kemp Malone sieht in der von Karl dem Grossen vereinnahmten Theoderichstatue und dem zeitgleich offenbar im fruhen 9 Jahrhundert errichteten Runenstein von Rok vielmehr die koinzidente Bezugnahme auf die heroisierte Gestalt eines frankischen Theoderich Theuderich I fur Dietrich von Bern in der altnordischen Heldendichtung und insoweit auch fur die Thidrekssaga 57 Malone bezieht sich auf die Inschrift raith THiaurikr hin thurmuthi stiliR flutna strantu HraithmaraR sitiR nu karuR a kuta sinum skialti ub fatlathR skati Marika Dietrich der Mutige Herrscher uber die See und den Strand vom Hraidmeer sitzt nun gerustet auf seinem Ross den Schild fest umgebunden Furst Mann der Marika Nach der Auffassung von Malone auch anhand einer alternativen Identifizierung der Maeringer 58 soll die unter Theuderichs Sohn Theudebert I gefuhrte Vernichtung eines gotlandischen und somit nicht gotischen Seefeldzugs unter deren Anfuhrer Hygelac im ersten Viertel des 6 Jahrhunderts bei den Nordlandern eine nachhaltige Reminiszenz erfahren haben Zur altnordischen Vorstellung des Hreidgotalands am HraithmaraR zitiert William J Pfaff den Redaktor der Hervara saga Er that sagt at Reidgotaland ok Hunaland se nu thydskaland kallat 59 Vom Zeitpunkt der Erstellung der unmittelbar vorausgehenden Runenzuge THat sakum anart huaR fur niu altum an That I say second who nine generations ago geht Malone zur Identifizierung bzw ungefahren Ruckdatierung auf diese Schlacht von dieser Zeitspanne aus 60 Dietrichs Bern als ein italienischer Begriff Bearbeiten nbsp Das Reiter und Hirschrelief am Portal der Basilika San Zeno Inschriftlich fehlt die Nennung Theoderichs stattdessen wird der Reiter lediglich als regem stultum torichter Konig bezeichnet Wie bereits im Saga Prolog und auch wesentlich in der mehrheitlichen Forschungsauffassung zum Ausdruck kommt soll die altnordische Textauffassung ein offenbar romanisches bzw ostgotisches Milieu fur die Titelgestalt der Thidrekssaga mit dessen angeblichem Sitz in Verona an der Etsch reflektieren 61 Daneben berucksichtigt William J Pfaff jedoch auch die Moglichkeit dass in Vergessenheit geratene Traditionen uber den Nibelungenuntergang bei jenem Attila der mit der Todeserzahlung Aldrians Rache Mb 423 428 Bertelsen II 369 375 bedacht wurde ein nordliches Raummilieu uberlieferten 62 wonach later German poems even place THidrikr at Bonn because the town had been known as Verona Cisalpina in earlier times 63 64 Mit Bertelsens Ubertragungen der Erzahlungsabschnitte nach II 43 46 AB Fassungen zu Mb 231 232 mit den Ortsbegriffen Weronni und Iverne bedenkt Pfaff des Weiteren dass vor allem die erstgenannte Form if not an error for Verona in Italy may reflect a German localization of the story in Bonn Verona Cisalpina 65 66 Aus den altislandischen Handschriften zu erganzen ist ferner Thidreks Ende nach Mb 438 Bertelsen II 392 in offensichtlicher Anspielung auf jene beiden Reliefs am Portal der Kirche San Zeno in Verona und die Weltchronik des Otto von Freising 1143 1146 uberarbeitet 1157 Er interpretiert diese Darstellungen mit einer volkstumlichen Uberlieferung nach der Theoderich auf einem Pferd reitend zur Holle gefahren sein soll 67 Ottos Zuruckweisung von dessen zeitgenossischer Konstellation mit dem Greutungenkonig Ermanarich wie auch dem Hunnenfuhrer Attila liess bereits seinerzeit so auch die vorausgegangene Kritik des Frutolf von Michelsberg anhand der Gotenchronik von Jordanes sowie der oder die Verfasser der wesentlich ubernehmenden Kaiserchronik Schlussfolgerungen auf unwahre ostgotische Dietrich Traditionen zu Es bleibt unklar ob sich diese Autoren auf das alteste Textzeugnis uber Dietrich von Bern das als Fragment vorliegende althochdeutsche Altere Hildebrandlied beziehen konnten Der besondere Wert dieses wohl um 830 im Kloster Fulda verfassten Werks zeigt sich fur die Textforschung und Uberlieferungsgenese vor allem in Dietrichs Erzfeind der hier jedoch nicht mit dem Greutungenherrscher Ermanarich sondern mit Theoderichs historischem Gegner Odoaker gleichgesetzt wird Die Darstellung dieses Lieds widerspricht allerdings der realgeschichtlichen Tatsache dass Theoderich von Odoaker niemals vertrieben sondern eklatant abweichend von der Saga dieser schliesslich von Theoderich eigenhandig ermordet wurde Die erzahlungschronologisch mit diesem Lied in enge Verbindung gebrachten wie offenbar zwei Traditionslinien amalgamierenden Quedlinburger Aufzeichnungen lassen zum figurlichen Beziehungskontext zwischen ihrem Attila Theoderich und jenem Odoacrus allerdings nicht erkennen dass der in Sachsen auftretende frankische Theoderich Theuderich I einst von einem gleichnamigen gallisch sachsischen Heeresfuhrer wie Gregor von Tours einen solchen als Odovaker um 470 in Nordgallien erwahnt wegen einer moglicherweise frankeninternen Auseinandersetzung bereits vertrieben worden war 68 Die weitere und forschungswissenschaftlich uberwiegend an den Ostgotenkonig Theoderich den Grossen orientierte Auslegung einer offenbar mythischen Dietrich Legende verlangt fur dessen Gleichsetzung mit dem altnordischen Thidrek erhebliche Zugestandnisse sowohl an geopolitische als auch figurtypologische Deutungsspielraume die zwar eher weniger zur mittelhochdeutschen Dietrichdichtung Theoderich der Grosse Dietrich von Bern als vielmehr zum Inhalt der Saga im Widerspruch stehen So beispielsweise Thidreks Ruckeroberungszug zur unteren Mosel Musula und die Schlacht an ihrer Mundungsstelle Gransport bzw bei Raben 69 In jedoch geringerer textinhaltlicher Ubereinstimmung wird dieser Passus aber auch umgedeutet als die Kampfhandlung am grandis portus von Ravenna die historische Residenz also zugleich der Schlachtort Raben des grossen ostgotischen Theoderich Daneben scheint auch hochst fraglich ob der Saga dazu jener Witichis von 536 bis 540 Konig der Ostgoten als der von Thidrek verfolgte und spater getotete Erzfeind vgl altschwedische Texte abverlangt werden kann Ein weiteres signifikantes Missverhaltnis besteht fur die interpretative Einbeziehung der ostgotischen Dynastie der Amaler welche die Quelltexte lediglich als einen Volksstamm darstellen und sich somit auch nicht mit jener grossvaterlich hispanisch verstandenen Herkunft von Thidrek vereinbaren lassen Zu Theoderichs Herkunft lasst sich eine namentliche Entsprechung mit dessen Vater Theodemir allerdings nicht mit dessen Vater und samtliche Vorvater zwar in der Saga aufzeigen Jedoch lassen sich in den fruhfrankischen Konigsfolgen nach den Angaben von Gregor von Tours und des pseudonymischen Fredegar ein Theodomer wie auch in der Saga ein fruherer THettmar ausmachen vgl Mb 9 AB Handschriften bzw Bertelsen I 23 Demnach bestehen sowohl zu dem ersten merowingischen Theoderich als auch zu Thidrek auf einer urgrossvaterlichen Ebene vergleichbare Ahnenverhaltnisse gleichwohl mit verschiedenen genealogisch namentlichen Zwischenbeziehungen Ein grundsatzliches Interpretationsproblem liegt in dem offensichtlich richtungsgebundenen Abhangigkeitsverhaltnis zwischen zeitgenossisch lateinischer Chronistik uber den ostgotischen Theoderich und dessen Transmission in die Heldenepik als den altnordisch dargestellten Thidrek Die Einleitung dieses Prozedere sollte demnach einem Gelehrtenkreis vorbehalten gewesen sein der die eklatanten Missverhaltnisse in den Vitae des realgeschichtlichen und episierten Theoderich zu vermeiden wusste denn Heldenlieder wie sie in oralen oder semioralen Gesellschaften der Bewahrung der Memoria grosser Konige und Krieger dienen sind prinzipiell durch Jordanes Getica wohl 550 551 auch fur die Goten bezeugt aber nicht fur Theoderich 70 dd Hierzu merkt Elisabeth Lienert an dass lediglich Ennodius im Jahr 507 uber ihn einen jedoch lateinisch verfassten Panegyricus geschaffen hat Insoweit stellt auch Joachim Heinzle vor allem zu den gegensatzlichen Fluchtkonstellationen den uberaus markanten biografischen Stigmata von Dietrich Thidrek und dem ostgotischen Theoderich keineswegs unkritisch fest Ratselhaft bleibt indes die Hauptsache wie es zur Verwandlung der historischen Eroberung Italiens durch Theoderich in die Vertreibung Dietrichs aus Italien kommen konnte 71 dd Nibelungen und Thidrekssaga BearbeitenMehrere durch andere Erzahlungen unterbrochene Episoden der Thidrekssaga behandeln die Nibelungensage wobei die Nibelungen hier durchweg Niflungen genannt werden Wie Roswitha Wisniewski mit textsynoptischen Untersuchungen der Thidrekssaga und den Handschriften des Nibelungenliedes darunter deren sog Klageschrift und ein postuliertes Notepos aufgezeigt hat bediente sich die Autorenschaft der Thidrekssaga zu Gestaltennamen und einer Reihe von szenischen Handlungsablaufen zwar dieser oberdeutschen Heldendichtung folgte aber kerninhaltlich einem Vorlagenmaterial das unter dem Begriff einer Zweiten Quelle darin unter anderem jene Soester Darstellungen uber die Niflungen zusammengefasst werden kann 72 Hierzu nicht widerspruchlich stellt Joachim Heinzle z B zu Thidreks Herrads und Hildebrands Ruckmarsch aus deren Exil nach Bern fest dass sowohl die Thidrekssaga als auch die Nibelungenklage berichten dass die drei in Bakalar Bechelaren Station machten und in beiden Erzahlungen wird in auffalliger Weise Gewicht darauf gelegt dass sie ein Packpferd mitnahmen Es ist unwahrscheinlich dass die Berichte vollig unabhangig voneinander sind aber man kann nicht sagen ob sie auf einer gemeinsamen Sagenbasis beruhen oder ob die Thidrekssaga die Nibelungenklage ausschreibt 73 Ein anderes Vergleichsbeispiel nennt Carl Richard Unger in seiner Untersuchung uber die Vorlagenverhaltnisse zwischen der Thidrekssaga ihrer altschwedischen Uberlieferung und dem Nibelungenlied Er weist darauf hin dass nach dem mittelhochdeutschen Reimepos zwar jenes schicksalstrachtige Lindenblatt fur Siegfrieds einzig verwundbare Korperstelle sorgte jedoch dieses bedeutende erzahlerische Gestaltungselement in keiner Handschrift der Thidrekssaga gefunden werden kann 74 Somit setzt die Annahme dass ihre alteste Uberlieferung anhand einer Grossvorlage erst nach dem um 1200 geschriebenen Nibelungenlied verfasst wurde eine offenbar wenig plausible Kurzung jenes signifikanten dramaturgischen Gestaltungsmittels im altwestnordischen bzw Bergenser Skriptorium voraus Einige grossere erzahllogische Unterschiede bestehen zwischen der Thidrekssaga und anderen nordischen Fassungen Liederedda Snorra Edda Vǫlsunga saga Beispielsweise ist Brynhild die im Nibelungenlied als amazonenhafte Konigin aus dem fernen Island dargestellt wird in der Thidrekssaga anfangs Herrin uber einen Ort namens Seegard Saegard in Svava womit nicht zwingend das heutige Schwaben gemeint sein muss zu karolingischer Zeit existierte auch ein Svava Gau in Ostsachsen Dort hat sie ein beruhmtes Gestut von dem die Streithengste der beruhmtesten Helden kommen auch das Ross Sigurds das er von ihr erhalt Zudem wird sie von Sigurd Siegfried entjungfert im Nibelungenlied hilft Siegfried lediglich Konig Gunther die widerspenstige Brunhild in der zweiten Brautnacht zu bezwingen damit Gunther den Beischlaf mit ihr vollziehen kann Ganz anders verlauft dies in der ubrigen altnordischen Uberlieferung dort wirbt Sigurd in Gunnars Gunthers Gestalt um Brynhild weil dieser die Hindernisse Flammenwall auf dem Weg zu ihr nicht uberwinden kann legt aber in der darauffolgenden Nacht die er als Hochzeitsnacht mit ihr verbringen muss sein Schwert zwischen beide um sie fur den Freund jungfraulich zu bewahren In der Thidrekssaga fordert Brynhild Sigurds Totung weil Sigurd Grimhild das Geheimnis der Brautnacht verraten hatte Dass sie mit Gunnar einen geringeren Helden als Sigurd heiraten musste ist der Grund fur ihre Verweigerung in der Hochzeitsnacht Unterschiede zur oberdeutschen Dietrichepik BearbeitenIm Unterschied zur mittelhochdeutschen Dietrichepik wird die Figur Dietrichs in der Thidrekssaga weniger positiv gezeichnet Sein Zogern z B mit Ecke zu kampfen scheint eher auf Angst denn wie im oberdeutschen Eckenlied auf moralisch begrundete Bedachtsamkeit gegrundet Siegfried besiegt er zwar wie im Rosengarten zu Worms doch nur mit einer List die es ihm ermoglicht Vidgas Mimung einzusetzen einer List die ihn unfair erscheinen lasst und Siegfried als einen Betrogenen Demgegenuber ist die Figur des Vidga viel positiver gezeichnet als der in der mittelhochdeutschen Dichtung entsprechende Verrater Wittich Es spricht auch nach Ansicht mancher nicht fur Thidrek dass er Heimir der sich zeitweise einer Rauberbande anschliesst immer wieder unterstutzt und ihn wieder an den Hof aufnimmt nachdem er als Rauberhauptmann von Thetlef dem Danen im Mittelhochdeutschen Dietleip von Stire Steiermark besiegt wurde Doch kann man darin auch einen Vorzug Thidreks sehen der seine Gefolgsleute wieder aufnimmt wenn sie reuig zuruckkehren Dietrich Thidrek ist das Ideal eines Gefolgsherrn der sich bedingungslos fur seine Gefolgsleute einsetzt Darauf beruht wesentlich seine Beliebtheit in mittelalterlicher Dichtung Seine Tragik ist dass die Rivalitat unter den Helden letztlich die Oberhand gewinnt und seine Bemuhungen die Gruppe zusammenzuhalten scheitern Das Motiv des teuflischen schwarzen Rosses das Thidrek an seinem Ende aus dem Bad entfuhrt stammt nach Auffassung einiger Forscher aus der Abneigung der katholischen Kirche gegen den Arianer Theoderich Es wurde in der deutschen Dietrichdichtung abgeandert um den vorbildlichen Helden nicht in die Holle fahren zu lassen ahnlich in der Thidrekssaga in der islandischen Version ruft Thidrek noch Gott und Maria an und kann daher gerettet werden in der altschwedischen Fassung ist die Entfuhrung durch ein schwarzes Ross nur eine List Didriks um unerkannt Wideke ausforschen zu konnen nbsp Romerfestung in Thon Samson am Sudrand der Hesbaye Haspengau Der Name Samson erscheint auch in der merowingischen Herrschergenealogie 75 Wenngleich die Sage offenbar wesentlich weiter sudlich beginnt der Ahnherr Dietrichs Samson herrscht in Salerni altschwedische Fassung Salerna in Appolij das meist mit Salerno und Apulien oder unwahrscheinlich Salurn gleichgesetzt wird und gewinnt Bern erst spater fur sich ist der geographische Schwerpunkt mit dem Aktionsraum Thidreks mit Susat Soest und den Wilzenkampfen jedoch mehr in den Norden verlagert Dadurch kommt es zu geographischen Unklarheiten die allerdings mit dem bereits altphilologisch verorteten Bonn Verona als das sagengeschichtliche Bern der belgischen Hesbaye als Samsons Hispania und dem sudniederlandischen Hochmoorgebiet de Peel im vielmehr salischen Einzugsgebiet des 5 Jahrhunderts behoben werden konnen Ein weiteres zusammenhangendes nordliches Raumbild zeigt sich z B in der Episode um den Jarl Iron dessen Residenz Brandinaburg Brandenburg heisst der aber im benachbarten Valslongu Wald der westlich an Frankenland gelegen war jagen kann Jarl Irons Sitz musste demnach mehr im Westen liegen Die altschwedische Fassung nennt in diesem Zusammenhang allerdings nur Brandenburg Der wesentliche Unterschied liegt in der Form und deren literarische Gattung Eine an der altnordischen Biographie Thidreks bzw Dietrich von Berns ausgerichtete Prosaerzahlung gibt es weder in einer oberdeutschen Uberlieferung noch in einem niederdeutschen Grosswerk das jedoch Teile der Quelltextforschung als vermisste Ubersetzungsvorlage der Thidrekssaga befurworten siehe Klassifizierung der Thidrekssaga Sie ist uberlieferungscharakteristisch am ehesten mit der ebenfalls altnorwegischen Karlamagnus Saga 13 Jahrhundert dem franzosischen Prosa Lancelot vermutlich kurz vor der Thidrekssaga erstes Drittel des 13 Jahrhunderts und Sir Thomas Malorys Artusroman Le Morte Darthur 1469 1470 entstanden 1485 publiziert zu vergleichen Die rheinische Karlskompilation Karlmeinet um 1320 ist ebenfalls spater und von geringerer Qualitat als die Thidrekssaga und zudem in Versform Es ist ein Kennzeichen der Ubersetzungen deutscher und franzosischer Werke ins Norwegische des 13 Jahrhunderts dass die Versform der Vorlagen in Prosa umgewandelt wird Erzahlungsteile der Thidrekssaga im Vergleich zur mittelhochdeutschen Dietrichepik Bearbeiten Wie bereits Joachim Heinzle zu den vergleichbar bekanntesten Epen Dietrichs Flucht und Rabenschlacht anmerkt hat sich die altere Forschung bemuht eine genaue Abfolge von Vorganger Dichtungen zu ermitteln Dabei kam es zu wahren Exzessen einer zugellosen Rekonstruktionsphilologie 76 Wegen unklarer Vorstufenlagen kann auch zu den ubrigen Uberlieferungen in der folgenden Ubersicht kein unmittelbares Abhangigkeitsverhaltnis zwischen den zeilenweise angefuhrten Erzahlungen bzw mittelhochdeutschen Epen konstituiert werden Thidrekssaga Kapitel DietrichepikHilde Grim Episode Mb 16 17 B I 34 38 Eckenlied und Jungerer SigenotHeimir und Thidrek Mb 19 20 B I 40 43 Alpharts Tod Anklange in Virginal Wilzenuberlieferung IWidolf Schuhprobe Kniesetzung Mb 27 B I 44 49 amp II 62 70Mb 36 37 B II 80 83 Konig RotherThidreks Kampf gegen Ecke Fasold Mb 96 104 B I 174 196 EckenliedThidrek u Fasold mit Sintram Mb 105 107 B I 196 203 Virginal Rentwins Befreiung Z 117 176 Thetleifs Zug zu Thidrek Mb 111 129 B I 209 249 Biterolf und DietleibThidreks Zug zu Konig Isung Wettkampfe Mb 191 225 B I 356 II 37 Jungerer Sigenot Rosengarten VirginalHerburt und Hilde Mb 231 239 B II 43 60 Quellen des Tristan bzw Tristan und Isolde vgl Tristrams saga ok IsondarWaltari und Hilde Mb 241 244 B II 105 109 WalthariusEntehrung von Sifkas Gattin Mb 276 B II 158 159 Heldenbuch 77 Thidreks Vertreibung Mb 284 290 B II 169 179 Dietrichs Flucht Anklange in Alpharts Tod Gransport Mb 316 341 B II 218 258 Rabenschlacht Dietrichs Flucht Alpharts TodHildebrand und Alebrand Mb 407 409 B II 348 352 Jungeres HildebrandsliedHertnid von Bergara Mb 417 422 B II 359 368 Mb 419 B II 363 365 OrtnitWolfdietrich Anm B Bertelsen Struktur der Saga und Ruckschluss auf ihre Entstehungsgeschichte BearbeitenEs besteht Einigkeit daruber dass die Thidrekssaga auf niederdeutsche Quellen zuruckgeht 78 Eine niederdeutsche Erzahltradition in Form einer entsprechenden Grossvorlage wird fur die Thidrekssaga allerdings vermisst Daher hat ein Teil der germanistischen und nordistischen Textforschung die Moglichkeit in Betracht gezogen dass die Thidrekssaga keine Ubersetzung eines niederdeutschen Textes darstellt sondern am norwegischen Konigshof in der Hansestadt Bergen aus niederdeutschen kleineren Formen eher heldenbuchartigen schriftlichen Prosatexten als Liedern entsprechend der entstandenen norwegischen Lebenszyklus Saga Tradition komponiert bzw kompiliert wurde Zwar werden im niederdeutschen Sprachraum des 13 Jahrhunderts bedeutende Prosawerke wie der Sachsenspiegel und die Sachsische Weltchronik geschaffen doch gehoren diese anderen Literaturgattungen an Sie zeigen dass die Prosa im niederdeutschen Sprachraum im Gegensatz zum mittelhochdeutschen Sprachraum als literaturwurdig gilt Da jedoch andererseits den verfugbaren Handschriften wie auch den im Vorlagenkontext zu beachtenden altschwedischen Uberlieferungen abschriftliche Texteigenschaften nicht abgesprochen werden konnen widerspricht ein anderer Teil der Quellenforschung einem im altwestnordischen Milieu weitgehend selbststandig kompilierten Werk aus zum Teil mundlich vorgetragenen zum Teil auch schriftlich tradierten Heldenliedern Insoweit postuliert die quellenkritische Forschung auch eine gemeinsame altere und somit rekurrente Textfassung fur alle vorliegenden Handschriften siehe Klassifizierung der Thidrekssaga die wegen eines beachtlichen Teils an inhaltlichen Darstellungen als Ubersetzungsvorlage jedoch nicht mehr ohne Weiteres mit dem einheimischen Stand der altnordischen Philologie und Bibliografie vereinbart werden kann Inhaltliche Ruckschlusse auf deutsches Quellenmaterial Bearbeiten Mit Hinweisen auf zum Teil altere Forschungsbeitrage zeigt Friedrich Panzer zu der Eroberungsfigur Samson Parallelen aus italo normannischer Geschichte des 11 Jahrhunderts auf 79 Allerdings konzediert Hermann Schneider hierzu nur ubereinstimmende Wesensmerkmale mit dem normannischen Herzog Robert Guiskard sowie einen rezeptiven Einfluss des italienischen Salerno Schneider negiert jedoch textkritische Annahmen die von einem auch franzosisches Kolorit enthaltenes Samson Urlied in Niederdeutschland ausgehen 80 81 82 und pladiert vor dem Hintergrund des italienischen bzw amalisch unterstellten Sagamilieus von Thidrek fur einen selbstandig entwickelten Saga Einfuhrungsteil 83 Hermann Reichert argumentiert wesentlich gegen die Annahme einer fehlenden niederdeutschen Erzahltradition als Grosswerk und Vorlage fur die Thidrekssaga Wie er in seinen textkritischen Untersuchungen zur Vorlagenfrage der Thidrekssaga aufzeigt befinden sich bestimmte gemeinsame offenbar nicht zufallbasierte und somit auffallig indizierbare Zusatzformulierungen zwar in den altislandischen und altschwedischen Texten aber nicht in vergleichbarer Grossenordnung in der wesentlich alteren Stockholmer Handschrift 84 Er folgert daraus eine nicht mehr immediate orale Vorlagengebung sondern vermisste Handschrift als unmittelbare Quelle aller verfugbaren zumindest aber altnorwegischen und altschwedischen Uberlieferungen Diese Vorlage bzw deren rekurrente Fassung Th sieht Reichert als ein aus einzelnen Quellen bzw Erzahlungen bestehendes Grosswerk niederdeutscher Herkunft das nach Einschatzung von Heinrich Beck unter anderem mit sachsisch danischen Thematisierungen an altnordischen Genrebeispielen erzahltechnisch anknupfend am Bergenser Konigshof im Wesentlichen ubersetzt worden sein soll 85 86 Die Frage ob dieses als umfassende Vorlage zu verstehende Werk eher in Niederdeutschland bzw Soest oder Altnorwegen hergestellt wurde verbindet also Reichert mit der zuletzt vertretenen Auffassung von Heinrich Beck wonach niederdeutsche Quellen zweifellos so vermittelt worden sein sollen dass einerseits eine deutsche Perspektive der Quellen vermutet andererseits in der altnorwegischen Verschriftlichung bzw Schopfung eine zusatzliche Deutungsdimension textinterpretatorisch zum Beispiel auch die Lokalisierung von Thidreks Sitz jedoch nicht ausgeschlossen werden kann 87 Die abschnittsweise unterschiedliche Sprachstilistik sowie einige widerspruchliche Darstellungen vor allem in der altesten Handschrift zeigen die ubersetzerische Tatigkeit von Redaktoren verschiedener nordischer Herkunft die offensichtlich unterschiedliche Quellen aus dem handschriftlich wiederholt angemerkten deutschsprachigen Raum verwendeten und wie die Stockholmer Handschrift mit ihren funf Schreibern Norweger und Islander erkennen lasst von zwei Hauptschriftleitern Mb2 und Mb3 redigiert wurden 88 Die Textinterpolationen von Mb3 siehe oben betreffen insbesondere Sigurds Jugendgeschichte und Thidreks Gastmahl mit nachfolgender Heldeneinfuhrung Die auf die Gestaltennamen und Bruderanzahl der Niflungen bezogenen Eingriffe von Mb3 in dem gleichwohl niederschriftlich beigefugten Erzahlungsteil von Mb2 erweisen den redaktionellen Zugriff auf zwei verschiedene Traditionen 89 Ein weiteres signifikantes Beispiel fur widerspruchliche Dopplungen betrifft die Todeserzahlung uber den Wilzenherrscher Osantrix der nach Mb2 im zweiten jedoch gemass Mb3 im dritten Teil der Wilzenuberlieferung stirbt Die altschwedische Fassung der Thidrekssaga enthalt allerdings keine derartig widerspruchlichen Dopplungen Gegen die These einer selbstandigen Entstehung in Norwegen sprechen jene inhaltliche Angaben aus denen in der Thidrekssaga stellenweise die Spuren direkter Ubernahmen aus schriftlichen deutschen Quellen erkennbar sind etwa wenn die Saga an mehreren Stellen Siegfried statt Sigurd schreibt In den Handschriften befinden sich jedoch nicht nur bestimmte Anthroponyme sondern auch solche erzahlerische Begriffsformen die eine im Altwestnordischen originar vermutete Urheberschaft von teilweise weit auseinander liegenden nicht oder kaum zusammenhangenden Berichten angreifbar machen Hierzu zahlen zum Beispiel Nennungen in altdeutscher Goldwahrung in den Erzahlungen uber Vadi und seinen Sohn Velent Mb 58 59 Bertelsen I 75 77 siehe auch Velents Runensolidus von Schweindorf uber Velents Sohn Vidga Mb 81 Bertelsen I 136 138 uber Thetleif Mb 117 125 127 Bertelsen I 221 224 239 242 244 245 wie auch uber Erkas Tod Mb 340 Bertelsen II 254 257 Unter den szenischen Erzahlformeln der Thidrekssaga hat Helmut Voigt den Schuhproben und Kniesetzungsbrauch in der Brautwerbung des Osantrix um Oda vgl dazu Konig Rothers Brautwerbung um Konstantins Tochter als deutsche und nicht altnordische Erstschopfung erkannt Er folgert insoweit zum Abfassungskontext Dass der Urheber der Kniesetzung der Prinzessin in der Vs Wilzensage deutsches Rechtsbrauchtum auf deutschem Boden kennenlernte ist unter allen denkbaren Moglichkeiten die wahrscheinlichste und einfachste 90 dd Die mit niederdeutschem Quellenmaterial in Verbindung stehende Erzahlungsintention der Wilzenberichte hat Willi Eggers thematisiert 91 Eggers erkennt im ersten Teil der Wilzenuberlieferung Mb 21 56 darin die Ubernahme von Soest als Hauptstadt des Hunalands von einem friesischen Attila und dessen Brautwerbung um Osantrix Tochter Erka eine Gelehrtenfassung aus dem Soester Milieu 92 Auch durch die inhaltliche Einbeziehung des Lurwalds als Herkunftsgebiet von Vildivers Barenkleid das dominierende Erzahlungsmittel im zweiten Teil Mb 134 146 und die schliesslich von Soest ausgehenden Eroberungen wichtiger deutscher wie auch spater hansischer Handelsplatze wie Smalenskia und Palteskia im dritten Teil Mb 291 315 macht Eggers eine niederdeutsche Vorlage wesentlich wahrscheinlicher als eine von Bergenser Schreibern selbststandig verfasste Wilzensaga fur die Vita Thidreks Die Heime Ludwig Erzahlung als Anspielung auf einen niederdeutschen Vorlagenverfasser Bearbeiten nbsp Vorlagenstemma der Thidrekssaga nach Roswitha Wisniewski 1961 Hsr Rache von Hǫgnis Sohn Roswitha Wisniewski erkennt in der Erzahlung uber Heimir im Kloster Wadhincusan Mb 429 435 Bertelsen II 375 387 eine in diesem Uberlieferungsteil hinterlegte Urheberschaftsanspielung 93 Den bereits von der alteren und neueren Textforschung lokalisierten und insoweit als literarische Assoziation zu sehenden Klostergang von Heimir in das westfalische Pramonstratenserkloster Wedinghausen erganzt Wisniewski mit erzahlerischen Darstellungen die mit der seinerzeit besonderen Wedinghausener Topologie und deren Klosteranlage 94 ubereinstimmen Als markantes Beispiel nennt sie Heimirs Zweikampf mit Konig Nordians Sohn Asplian auf einer Insel bzw den Klosterbereich umgebenden Ruhrschleife die spatmittelalterliche Kartografie mit Flussinseln uberliefert Da Heimir sich jedoch inkognito unter dem Pseudonym Ludwig dem Abt vorgestellt hatte und nur unter diesem Namen der Klostergemeinschaft diente verbindet Wisniewski dieses erzahlerische Verhaltnis mit jenem Ludovicus Scriptor der in der ersten Halfte des 13 Jahrhunderts seinen literarischen Dienst im Kloster Wedinghausen verrichtete sowie spater auch in Rumbeck bei Arnsberg wirkte Diese Koinzidenz fuhrt sie zu der Annahme dass von ihm nicht nur die Klostererzahlung fur die Thidrekssaga sondern auch nach ihren textkritischen Erwagungen als wahrscheinlichste niederdeutsche Quelle deren Grossvorlage in Form einer lateinischen Chronik oder Historia verfasst wurde Den Niflungenteil der Thidrekssaga betreffend geht sie davon aus dass diese Vorlage als inhaltlich entscheidende Zweite Quelle in Altnorwegen mit anderem Quellenmaterial kompiliert wurde 95 Sie nennt hierzu suddeutsche Heldenepik insbesondere eine postulierte Vorstufenversion des Nibelungenlieds Notepos bzw Altere Not wodurch sich das vorliegende Gattungsgenre der Thidrekssaga weniger als Chronik sondern eher als Historia klassifizieren liesse Hilkert Weddige folgert aus Wisniewskis inhaltlicher Erschliessung der Zweiten Quelle Gleichwohl ist es Roswitha Wisniewski zu einem guten Teil gelungen die Kontaminationen in der Darstellung des Niflungenunterganges zu entwirren Sie erschliesst fur die Saga im genauen Vergleich mit dem Nibelungenlied konkrete Zuge eines zweiten Quellenbereichs neben der Alteren Not In jenem scheinen niederdeutsche Dietrich Dichtung und eine Historia Dietrichs von Bern die womoglich im Kloster Wedinghausen aufgeschrieben und mit Soester und westfalischen Lokalisationen versetzt wurde zusammenfliessen Die Methode nach Dopplungen zu suchen deren Ergiebigkeit Bumke fur die Vorlagen Rekonstruktion der Brunhildfabel demonstriert hat wird hier allerdings gelegentlich uberstrapaziert weil jede Dopplung systematisch auf zwei Vorlagen namlich auf die Altere Not und jene zweite Quelle zuruckgefuhrt wird Schliesslich handelt es sich um ein gangiges Erzahlprinzip mittelalterlicher Epik 96 dd Die fruhest mogliche Entstehungszeit einer Wedinghausener Vorlage der Thidrekssaga entnimmt Wisniewski aus dem Dialog zwischen dem Abt und Heimir uber den Verlust seines Schwerts Nagelring da dessen Material fur den Wieder Aufbau des Kirchengebaudes vorgesehen worden war Sich auf seine Zerstorung im Jahr 1210 beziehend folgert sie fur die postulierte Wedinghausener Niederschrift eine Abfassung nach diesem Zeitpunkt In seiner Rezension von Wisniewskis Habilitationsarbeit thematisiert der Sprachwissenschaftler William J Pfaff das Gattungsgenre der Thidrekssaga aus einem chronistischen Vorlagenmaterial sowie auch die Wahrscheinlichkeit eines westfalischen Transmissionswegs von lateinischem Quellenmaterial nach Altnorwegen 97 Er verweist dazu auf identifizierbare Latinismen in den Handschriften die ubrigens auch zur signifikanten altnordischen Genreproblematik der Thidrekssaga eine lateinische Chronik als Vorlage grosseren Umfangs in Bergen nahelegen I should agree that a Latin chronicle played a role in the transmission of much of the material in the Thidreks saga In support of this thesis one might add that some names from sequences unrelated to the fall of the Nibelungs exhibit the peculiarities and variation which were attributed to faulty use of Latin orthographic symbols for instance Ruzcia land and Villcina land although in the latter the variants with c t z and k are further confused by the possibility that two Slavic words one with a t one with a k phoneme are involved If these errors are traceable to the same Latin chronicle a compilation embracing more than the fall of the Nibelungen was assembled in northern Germany in chronicle form dd Er beanstandet jedoch dass die Skriptoren der AB Handschriften das Wedinghausener Kloster im italienischen Langbardaland uberliefern Als erwagenswerte aber letztlich kaum uberzeugende altfranzosische und sudlichere Rezeptionsmotive hat Pfaff den textinhaltlich nicht greifbaren Moniage Ogier sowie die Heymo Tradition vom Wiltener Pramonstratenserkloster bereits genannt 98 Eine uberzeugende Erklarung fur Heimirs Wirken im italienischen Langbardaland kann Pfaff jedoch nicht anbieten weil nach seinen Quellenbewertungen der originare Handlungsraum von Thidreks Gefolgsmann weder anhand von nordischen noch sudlichen Traditionen zuverlassig erschlossen werden kann 99 Da er irrtumliche Ubersetzungen von weniger gelaufigen geografischen Begriffen in der Thidrekssaga keineswegs ausschliesst gelangt er zu der generellen Folgerung dass sicherlich viele geografische und sagengeschichtliche Fehler mit hoherer Wahrscheinlichkeit in Bergen als in Westfalen gemacht wurden 100 Heimirs erzahlerische Lokalisation im Wedinghausener Pramonstratenserkloster soweit von Roswitha Wisniewski zu ihrer Uberlieferungsthese vorgetragen haben Horst P Putz und Susanne Kramarz Bein mit dem Einwand zuruckgewiesen dass Heimir sich uberlieferungsgemass eine schwarze und nicht wie bei den im 13 Jahrhundert in Altnorwegen jedoch kaum Fuss fassenden Pramonstratensern ublich eine weisse Kutte anlegte 101 102 Nichtsdestoweniger vertritt Kramarz Bein die Auffassung dass die Identitat von Wadincusan mit dem westfalischen Wedinghausen kaum in Zweifel gezogen werden kann Die Kritik richtet sich im Detail vielmehr gegen die von Roswitha Wisniewski vertretene Wedinghausen Theorie die uberwiegend inhaltlich Chronikcharakter des Heimir Moniage vermeintliche Verbindungen chronologischer und lokaltraditioneller Art orientiert ist und zu der mit dem westfalischen Ortsnamen verknupften weitreichenden Schlussfolgerung der Ubersetzungstheorie einer niederdeutschen Gesamtvorlage gelangt 103 dd Hermann Reichert geht in seinem Aufsatz uber Heime in Wilten und in der Thidrekssaga 104 nicht explizit auf die von Wisniewski angeregte Zulieferung von Wedinghausener Quellenmaterial fur die altnordische Verschriftlichung der Thidrekssaga ein In seiner Zuruckweisung der raumlichen Kloster und Ordenzuweisungen von Putz stellt Reichert zur stoffgeschichtlichen Hinzufugung von Heimirs Habitfarbe klar dass der Schritt in der Uberlieferung in dem die Erzahlung im Kloster Wedinghausen lokalisiert wurde weder in Wedinghausen noch durch eine mit Wedinghausener Verhaltnissen vertraute Person geschehen ist 105 Wie bereits Wisniewski zu ihrer Uberlieferungsthese angemerkt hat lasst auch Reichert eine altnorwegische Annahme und Hinzufugung von Heimirs Habitfarbe zu Er folgert dementsprechend wohl als die wahrscheinlichste von drei Moglichkeiten dass jemand eine Erzahlung von Heime die bereits in Wedinghausen spielte und gar keine Kuttenfarbe enthielt nach einem letztlich romanischen Werk uber einen Helden von dem Ahnliches mit Nennung der Farbe erzahlt wurde bearbeitet und erganzt Das kann auch in Norwegen geschehen sein 106 Zu seiner vorausgesetzten romanischen Rezeption liefert auch Reichert keine belastbare bibliografische Perspektive Zum argumentativen Stellenwert von Heimirs Kuttenfarbe weist schliesslich der Arnsberger Philologe Norbert Hoing darauf hin dass fur die hochmittelalterlichen Pramonstratenserstifte in Westfalen ein weisser Habit keineswegs vorausgesetzt werden darf 107 Die altschwedische Uberlieferung von Heimirs Klosteraufenthalt geht nicht auf dessen Kuttenfarbe ein Textindizien fur Entnahmen aus deutschen Chroniken Bearbeiten Aus der lateinischen Chronistik hat Karl Droege durch textsynoptische Untersuchungen die von Rahewin fortgesetzte Stauferchronik und die in Norddeutschland geschriebene Chronicon Montis Sereni als Nebenquellen fur motivisch szenische wie auch Gestalten charakterisierende Darstellungen wahrscheinlich gemacht Die Einleitung der Chronik vom Hallenser Augustiner Chorherrenstift Lauterberg Mons Serenus verdeutlicht beispielhaft den literarischen Umgang mit historischer Faktizitat und Rezeption eines mittelniederdeutschen Chronisten der den Mangel an umfanglich brauchbaren Quellen zur beabsichtigten Gestaltung eines Grosswerks in diese Worte gefasst hat Diesen Vorsatz konnte ich jedoch wegen der geringen Ausbeute an Geschehnissen von denen ich Kenntnis erlangt hatte nicht erfullen So hielt ich es denn fur nicht nutzlos weil mir eigener Stoff fehlte fremden zu verborgen Daher habe ich um dem Mangel von dem ich sprach abzuhelfen die Taten anderer sowie mit unserem Stift nicht verbundene Ereignisse also solche die der ursprunglichen Absicht nicht entsprachen aber wert waren im Gedachtnis bewahrt zu werden in den Bericht von den Vorgangen bei uns eingefugt Das habe ich sogar soweit getrieben dass ich fast uberall einzig um der Unterhaltung der Leser willen Fremdes mit Eigenem vermischte 108 dd Gesta Friderici I Imperatoris und deren Quellen Bearbeiten Im Textvergleich mit diesem von Otto von Freising begonnenen und von Rahewin fortgesetzten Werk uber Friedrich Barbarossa erkennt Karl Droege in der Thidrekssaga auffallige Anspielungen sowie in Erzahlformeln verarbeitete Parallelen 109 Unter diesen von Droege als Einfugungen bezeichneten Rezeptionen kommt dem klerikalen Einflussbereich des westfalischen 12 Jahrhunderts ein erhebliches quellenkritisches Gewicht zu Das Wedinghausener und Soester Milieu in der Kolner Erzdiozese Bearbeiten Unter Hinweis auf Rahewins Gesta IV 10 fuhrt Droege aus der Heime Ludwig Erzahlung Kap Mb 430 Bertelsen II 377 378 gerade zum Verstandnis der Ministerialenkreise an wonach Aspilians Aufforderung zum Kampf um den Besitz des Klosters und so nach diesem Landesrecht ok thetta eru landz log als Verhohnung des von Barbarossa mit der roncaglischen Lex Edictalis eingefuhrten Verbots von Zweikampfen um Besitzanspruche gedeutet werden kann Das Soester Geistlichenmilieu aufgreifend bezieht sich Droege auf Otto L Jiriczeks Bemerkung in Deutsche Heldensagen I S 155 uber den ungewohnlich seltenen wie offenbar unnordischen Namen des von Thidreks Grossvater Samson bezwungenen Konigs Brunstein Mb 8f Bertelsen I 21f Er erklart dessen inspirative Namengebung vom gleichnamigen angesehenen Soester Ministerialengeschlecht dessen Patron die Soester Brunsteinkapelle gedenkt und aus welchem ein ritterlicher Dienstmann seit 1166 neben anderen vornehmen Ministerialen fast immer im Gefolge Reinalds Kolner Erzbischof und Erzkanzler unter Barbarossa erscheint der uber Soest wie seine Vorganger und namentlich seinen Nachfolger Philipp v Heinsberg die geistliche und weltliche Herrschaft ausubte Droege sieht diesen Reinald als den Namenspaten von Thidreks Dienstmann Mb 90 Bertelsen I 161 Erminriks Edelmann und Ritter Mb 284 nur A B Bertelsen II 170 und zuletzt Herzog bei Gransport Mb 324f Bertelsen II 231f Ein weiterer Rainald amtierte als Statthalter unter Friedrich II Das Heldenbuch kennt einen Reinold als Herzog von Mailand Auf das Umfeld der Kolner Erzdiozese konnte ausserdem ein Passus uber Thetleifs Zug zu Thidrek an jener Stelle von Mb 122 Bertelsen I 233 hinweisen wo nach der altesten Handschrift der Danenheld von einem unbekannten Weggefahrten ortskundig beraten wird welchen aber die jungeren altislandischen Texte als Goszwin Hs A Godzsvin bezeichnen Droege sieht in ihm entweder eine Anspielung auf das um die Jahrtausendwende an der oberen Eder sitzende Gosmaren Geschlecht oder die namentliche Reminiszenz an Goswin II von Heinsberg und Valkenburg der als Vater von Philipp I von Heinsberg und als Nachfolger von Rainald von Dassel als Kolner Erzbischof und Erzkanzler des Heiligen Romischen Reiches unter Barbarossa wirkte Die vom Kolner Erzbischof Friedrich I zu Beginn des 12 Jahrhunderts am Mittelrhein und in unmittelbarer Umgebung vom Drachenfels erbaute Wolkenburg welche schliesslich auch im Jahr 1131 als dessen Sterbeort bekannt wurde erkennt Droege als Rezeptionsmuster fur die Erzahlung vom Hinterhaltsmord an Erminriks Sohn Fridrekr Mb 278 Bertelsen II 160 161 Er zitiert den unmittelbar nachfolgenden Dialog zwischen Sifka und Erminrik in der Vorplanung fur die Beseitigung eines weiteren seiner Sohne wie folgt c 279 Ich vermute Herr dass du keine Schatzung von England wirst erhalten haben und dafur sollst du furwahr Schatzung haben und das weiss ich wenn dein Insiegel dahin kommt dass der Angeln Konig es nicht abzuschlagen wagt dir Schatzung zu entrichten dd und folgert daraus dieses historische Motiv fur den nach seiner Auffassung in einer rheinischen und westfalischen Heimat schreibenden Vorlagenverfasser Sollte bei dieser starken Betonung der sicher zu erwartenden Schatzung nicht eine geschichtliche Tatsache jener Zeit Anlass gegeben haben Nach Rahewin III 7 1157 schickte Heinrich II von England an Friedrich I ein von Ergebenheit uberfliessendes Schreiben und erklarte seine Unterwerfung In den litterae mellito sermone plenae hiess es regnum nostrum vobis exponimus ut vestrae committamus potestati ut ad vestrum nutum omnia disponantur Bei solcher Demutigung konnte man in der Tat den Gedanken hegen man sollte auch Schatzung fordern dd Droege entnimmt diesem historischen Kontext wie auch gleichem Kapitel Rahewins eine weitere Erzahlformel fur Sigurds Beschreibung von Thidreks Zelt vor Konig Isungs Sitz Mb 200 Bertelsen II 1 Auch auf das Prachtzelt das die Gesandten als Geschenk bringen kann man eine Beziehung in der Ths finden Von ihm sagt Rahewin papilionem unum quantitate maximum qualitate bonissimum perspeximus und in der Ths heisst es Ich sah ein Zelt und dieses Zelt ist auf andere Weise bereitet als ich je zuvor gesehen und nach der Beschreibung Ich glaube dass kein Mann ein prachtigeres Zelt wird gesehen haben ahnlich den Worten bei Rahewin nec materia nec opere putem superatum iri dd Des Weiteren betont Droege anhand von Rahewins Gesta III 28 den erstmals durch kaiserliche Bestimmungen von 1158 definierten Unterschied zwischen Streitross und Zelter dessen hippologischer Niederschlag als turnreid oc gaengara in Heimirs Vorstellung als Pferdezuchter und Dressurreiter vorgefunden werden kann Mb 18 Bertelsen I 39 Weiter anzumerken ist jedoch auch die literarhistorisch bekannte Hervorhebung jenes Zelters der Enite in Hartmann von Aues Erec Roman um 1180 90 Sigurd Bearbeiten Droege vergleicht die Beschreibung Sigurds bzw Siegfrieds mit Rahewins Schilderung von Barbarossas Aussehen und Charakter So entspricht die eingehende Schilderung Siegfrieds Th c 185 der nicht minder ausfuhrlichen des Kaisers bei Rahewin Gesta IV 86 Siegfrieds Leib ist ganz ebenmassig bei Friedrich ist die forma corporis decenter exacter Siegfried hat braunes schones Haar das in grossen Locken herabfallt Friedrich flava caesaries paululum a vertice frontis crispata Siegfrieds Nase ist hoch bei Friedrich nasus venustus Siegfrieds Augen sind scharf Friedrich hat acuti et perspicares orbes oculorum der Bart Siegfrieds ist dick und braun Friedrichs barba subrufa die Schultern stark bei Friedrich umeri paulisper prominentes Wohl verstand Siegfried den Bogen zu spannen und Hengste zu reiten und Friedrich ipsemet arcum tendit in equis nulli secundus Von Siegfried wird fur den starken Helden der Tat auffallig erzahlt er war kuhn im Reden und hielt gern Rat mit seinen Freunden er war gewandt und ausfuhrlich im Reden von Friedrich heisst es consilio validissimus in patria lingua admodum facundus wie wir ja bei ihm und anderen Staatsmannern die mirabilis eloquentia erwarten Das war Siegfrieds Lust seinen Freunden Hilfe und Beistand zu leisten und von Friedrich wird geruhmt erga familiares in proferendo alloquio non minax nec in admittendo consilio spernax Siegfried war bereit Gut und Kleinode seinen Freunden zu schenken Friedrich elemosinas ispe manu sua distribuit usw Auffallend ist wieder der Schluss dass Siegfrieds Name in allen Zungen geht von Norden bis an Griechenlands Meer das weist vielmehr auf einen Herrscher hin der wie Friedrich mit Griechen zu kampfen hatte wie auch von Friedrich am Schluss berichtet wird Imperatorem Constantinopolitanum cum sese sicut antecessores sui Romanorum appellaret imperatorem inflexit ut se non Romae sed Neoromae vocet imperatorem dd Als Indiz fur einen frankischen Ursprung und die niederdeutsche Quellenprioritat fur die Thidrekssaga erkennt Droege die Angleichung von Sigurds Geburt wie auch dem Schicksal seiner Mutter aus der Legende uber Genoveva von Brabant Chronicon Montis Sereni Bearbeiten Erminriks Tod Bearbeiten Uber das Ende der historischen wie insbesondere heldenepisch vereinnahmten Gestalt des Greutungenkonigs Ermanarich von mittelhochdeutscher Dichtung und der ihr folgenden Forschung auch als Odoaker uminterpretiert liegen widerspruchliche Darstellungen vor Als Widersacher von Dietrich bzw Thidrek in der Thidrekssaga jedoch nicht nach den Heldenliedern der Alteren Edda vgl Gudrunarhvǫt und Hamdismal und der Vǫlsunga saga soll Erminrik nach einem misslungenen operativen Eingriff gestorben sein Nach der Darstellung von Mb 401 Bertelsen II 340 341 wurde ihm der Leib aufgeschnitten um die Verfettung der Eingeweide zu heben Walther Kienast und Karl Droege erkennen in dieser Beschreibung die unmittelbare Parallele nach einem Passus in der niederdeutschen Chronicon Montis Sereni 110 Diese Chronik von Kloster Lauterberg spater Petersberg beschreibt die Todesfolge von Dedos III der zuletzt uber die Lausitzer Ostmark marchio Orientalis verfugte in diesen Worten Dedonem Orientalem marchionem secum voluit proficisci Qui itineris illius asperitatem et aeris qualitatem corpori suo quia crassus erat contrariani sciens pro tollenda intestinorum arvina medico adhibito ventris incisione mortuus est 111 dd Der Passus in der Thidrekssaga nach der altesten Handschrift lautet nach Bertelsen II 340 341 Ec kann segia ther mikil tidindi af thinom fadorbrœdr ermenrik konungi hann hefir nu nockora rid siukr vœrit af thui at hans kuidr var slitnadr oc ofan hafa sigit hans tharmar oc istra oc her hefir Sifka lagt til rad at skera skylldi til oc draga sua ut istru og seiger ath tha munde wera betur Ok suo war gert og er nv halfu werr enn aedur ok nv vitum wier aeigi hvort kongur lifer edur aeigi dd Diese Rezeption lasst sich vor allem mit dem zeit und ortsgeschichtlichen Zusammenhang erharten dass Dedos Gemahlin die Schwester des Philipp von Heinsberg war 112 der als Erzbischof von Koln zumeist in Soest weilte 113 Aufgrund der Positionierung von diesem Passus in den Handschriften den der Vorlagengeber offenbar bewusst zur Identifizierung einer raumzeitlichen Urheberschaft hinterlegt hat geht Droege auch von dieser niederdeutschen Nebenquelle aus der zum grossten Teil die Historisierung des Stoffes zu verdanken ist 114 Mit Erminriks Tod durch Fettleibigkeit konnte der Verfasser dieser Episode jedoch auf den von Johannes von Antiochia uberlieferten Ausspruch von Theoderich d Gr angespielt haben Er soll nach eigenhandiger Erschlagung seines Erzfeindes Odoaker spottisch ausgerufen haben dass nicht ein Knochen in diesem Schuft gewesen war 115 Thetleifs Gastmahl Bearbeiten Die Lauterberger Klosterchronik enthalt einen auf das Jahr 1205 datierten Eintrag der eine Rezeption fur Thetleifs verschwenderisches Gastmahl siehe Mb 125 bzw Bertelsen I 239 242 wahrscheinlich macht Im Fall der Lauterberger Aufzeichnung soll sich um das Amt des Propstes ein Tidericus beworben haben dessen ausnehmende Charaktereigenschaft der Klosterschreiber unter anderen personlichen Merkmalen wie folgt angibt Er gab fur seinesgleichen zu unpassender Zeit Festessen und Gelage und trieb mit ihnen Scherz und Kurzweil alles Dinge durch die man so haufig Dummkopfe fur sich einnimmt 116 dd Velents Anschlag auf Konig Nidungs Tafel Bearbeiten Die altnordischen Handschriften berichten in Mb 72 Bertelsen I 112 116 uber den Versuch Velents sich fur die Verbannung aus Nidungs Reich durch einen traumatisierenden Giftanschlag auf die konigliche Tafel an dieser auf dessen Tochter zu rachen Der Lauterberger Chronist bietet dazu eine Parallele aus dem Jahr 1223 wonach dem Abt in vertrauter Gasterunde zwar ebenfalls ein sorgfaltig zubereitetes und hier mit einem todlichen Gift versetztes Essen vorgesetzt wurde jedoch auch bei diesem Gastmahl dieser Speisezusatz dem Abt noch rechtzeitig offenbart wurde 117 Chronica regia Coloniensis Bearbeiten Siegersteine Bearbeiten Der gescheiterte Versuch Velents sich an Konig Nidungs Tafel durch einen Giftanschlag auf dessen Tochter zu rachen basiert auf der vorausgegangenen Erzahlung uber den koniglichen Siegerstein Nach der Darstellung in Mb 70 71 Bertelsen I 106 112 hatte Velent dem Konig diesen Stein fur dessen Feldzug zwar noch rechtzeitig nachgeliefert war jedoch uber diesen Sieg bringenden Talisman einer Intrige von Nidungs Truchsess zum Opfer gefallen Bereits Jakob Grimm Deutsche Mythologie 1835 S 631 wies darauf hin dass ausserdem ein derartiger sigursteininn uber die Tochter von dessen Besitzer Sigurdr grikr schliesslich in die Hande von Thetleif gelangte Mb 120 Bertelsen I 231 Abgesehen vom Liber lapidum eine Abhandlung uber die verborgenen Krafte edler Steine des Bischofs Marbod von Rennes 1123 und der Alberti Magni Opera omnia spatestens 1280 macht die Kolner Konigschronik den Schreibern dieser Erzahlungen mit jenem lapis victoriae ein inspiratives Angebot aus dem Jahr 1174 der als Grabbeigabe aus der angeblichen jedoch fabulosen letzten Andernacher Ruhestatte von Kaiser Valentinian gehoben wurde 118 Gransport Bearbeiten Die staufische Geschichtsschreibung nach Rahewins Tod bezieht sich insoweit auf diese von Heinz Ritter Schaumburg verortete Stelle im Moselmundungsbereich als sich hier wie er ubrigens selbst mit einem Zitat anfuhrt Philipp von Schwaben gegen den Welfen Otto IV eine entscheidende Schlacht im Jahr 1198 lieferten 119 Insoweit bleibt dahingestellt ob der Vorlagengeber fur die altwestnordischen Texte ein Rezeptionsangebot aus der Kolner Konigschronik Chronica regia Coloniensis bzw den Annales Colonienses maximi umsetzte 120 oder aus diesem strategisch wichtigen Bereich von einem moglicherweise historischen Ereignis uber frankisch thuringisch sachsische Auseinandersetzungen des 6 Jahrhunderts wusste Wie August Rassmann darauf hingewiesen hat 121 datiert der Schreiber der Kolner Konigschronik auf das Vorjahr 1197 als diese beiden Herrscher bereits um die Krone stritten eine Erscheinung des Theoderich aus Verona Kodex B bzw von Bern Kodex A der auf seinem schwarzen Pferd die Mosel uberquerte und dem Reich schwere Zeiten prophezeite 122 Waldemar Haupt widerspricht auch anhand dieser Darstellung der grundsatzlichen Lokalisierung im italienischen Reich von Theoderich dem Grossen 123 Haupt verweist dazu auf die kontextuelle Unterscheidung in der Thidrekssaga zwischen dem Ravennater Sitz und dem Schlachtschauplatz den er als synonymische Anleihe aus der Auseinandersetzung zwischen dem Salier Heinrich IV und dem Gegenkonig Rudolf von Rheinfelden erkannt haben will 124 Zu deren Schlacht bei Hohenmolsen nennt er das damalige Sumpfgebiet der Wustung Grunau die als Gruonouuva in einer Ottonischen Schenkung des 10 Jahrhunderts auftaucht und nachfolgend u a als Granove Grana uberliefert wurde Klassifizierung der Thidrekssaga BearbeitenTraditionen die als Vorstufen der Epen Ortnit Wolfdietrich Eckenlied Virginal Rosengarten erscheinen zahlen zum Quellenmaterial der Thidrekssaga Jedoch anders als die meisten Heldendichtungen liefert die Thidrekssaga historiografische Darstellungen uber jene Topoi die in Dietrichs Flucht Rabenschlacht Alpharts Tod Hildebrandsliedern und anderen mittelhochdeutschen Epen wiederzufinden sind Nach Roswitha Wisniewski ist demzufolge die Thidrekssaga jedoch auch bemuht die fur Chroniken typische sachliche und ursachliche Verknupfung der Einzelereignisse und Einzelgeschehnisse mit oft wechselnden Hauptpersonen vorzunehmen wenn auch die Thidrek Handlung einen durchgehenden immer wieder aufgenommenen Erzahlzusammenhang darstellt Einerseits so Wisniewski ist die Thidrekssaga eher als Mischung aus Chronik und Vita zu betrachten denn als Roman mit Haupt und Nebenhandlungen andererseits lasst sie auch deutlich jenen ganz anderen Biographie Typus erkennen der in vielen Heldensagen begegnet Das Leben des Helden wird hier durch bestimmte Versatzstucke wie aussergewohnliche Geburt Verstossen des Kindes Erwerb von Waffen Zauberhilfen und Helfern durch Drachen und Riesenkampfe und gewaltsamen Tod typisiert 125 nbsp Reihenkampfmotiv aus dem Hundeshagener Kodex Ms germ fol 855 Blatt 10rDie Vorlagen und Genese der Thidrekssaga gehen nach allgemeiner Ansicht auf niederdeutsche Quellen entweder altniederdeutsche Lieder und oder bereits schriftliche Uberlieferungen zuruck die durch die hansischen Handelsbeziehungen zwischen dem norwegischen Bergen und Deutschland im Mittelalter nach Skandinavien gelangen konnten Fur die Transmission mittelhochdeutscher Dietrichdichtung in die altnorwegische Verschriftlichung muss allerdings von unklaren Vorstufen und Vorlagenverhaltnissen ausgegangen werden 126 Zu dem erzahlungsstrukturell dominierenden Heldenkreis von Thidrek nennen lediglich die im 10 Jahrhundert begonnenen Quedlinburger Annalen zum Jahr 531 einen sachsisch thuringischen Zug des frankischen Theoderich Theuderich I mit seinen zwolf edelsten Vertrauensleuten Dieses figurliche Herrschercharakteristikum ist in manifestiertem Erzahlungskontext jedoch weder in italienischer Theoderich Chronistik noch mittelhochdeutscher Dietrichepik zu finden Der Rosengarten Fassung A erdichtet zwar fur deren Reihenkampfe eine gleiche Gegnerzahl aus vier Riesen vier Konigen und vier Helden auf burgundischer Seite jedoch lasst sich zu solchem Uberlieferungsgenre kein Vorlagenzusammenhang fur die erheblich alteren Annalen aufzeigen Schriftliche im niederdeutschen Raum vermutete Quellen der Thidrekssaga sind nicht erhalten Deswegen wurde fur die Thidrekssaga auch ein Quellenwert fur die mundliche Sagenuberlieferung auf deutschem Boden im 12 13 Jahrhundert erwogen etwa in Form des Heldenzeitliedes Fur die germanistische Forschung handelt es sich um ein eigenwilliges Zeugnis das deutlich von der oberdeutschen mittelhochdeutschen Dietrichepik und dem Nibelungenlied abweicht Auch die skandinavische Forschung versuchte sie entweder als Riddarasaga Rittersage oder als Fornaldarsaga Vorzeitsage zu klassifizieren obwohl sie keiner der beiden klassischen Genredefinitionen entspricht Seit langem ist in der Forschung auch strittig ob es sich um eine Ubersetzung oder um eine Kompilation handelt Die Ubersetzungsthese wird vor allem von deutschen die Kompilationsthese vor allem von skandinavischen Forschern vertreten Die Vertreter der Ubersetzungshypothese gehen vom Vorhandensein einer vermissten niederdeutschen Gesamtvorlage aus die in Norwegen nur ubersetzt wurde Bekannte Vertreter dieser Ubersetzungsthese sind R C Boer 127 Dietrich von Kralik 128 Karl Droege 129 Heinrich Hempel 130 Roswitha Wisniewski s o Heinrich Matthias Heinrichs 131 William J Pfaff s o Helmut Voigt s o Theodore M Andersson 132 Hermann Reichert s o und Heinz Ritter Schaumburg Die Anhanger der Kompilationsthese halten uber Hanseaten nach Norwegen gelangte mundliche oder teilweise auch schriftliche Quellen fur die Grundlage die erst in Norwegen selbst zum Gesamtwerk der Thidrekssaga geformt wurden Dazwischen gibt es vermittelnde Positionen die vermuten ein grosser Teil der Quellen seien verlorene schriftliche niederdeutsche Texte gewesen die Endkompilation sei jedoch in Norwegen erfolgt Wie nicht nur Helmut Voigt s o zum Schuhprobenritual in den Wilzenberichten sondern auch Karl Droege s o beispielhaft anhand von staufischen Quellen mit textsynoptischen Untersuchungen des gesamten Inhalts der Thidrekssaga aufgezeigt hat lasst sich deren Erstverschriftlichung bzw Komposition vor dem Hintergrund eigener literarischer Ressourcen Altnorwegens eher weniger in dessen Zentrum Bergen als vielmehr mit einer mittelniederdeutschen Grossvorlage wahrscheinlich machen Umgekehrt haben die Befurworter einer von Bergenser Autorenschaft weitgehend selbststandig abgefassten Zusammenstellung aus einzelnen wie dort langst vorliegenden Traditionen nicht den Nachweis erbracht dass die z B von Karl Droege Helmut Voigt Roswitha Wisniewski und anderen Autoren aufgezeigten Detailkenntnisse aus mittelnieder und mittelhochdeutschem Schrifttum bereits dem eigenen altnordischen Kenntnisstand entsprechen konnten 133 Die Folgerung auf ein verschollenes niederdeutsches Grosswerk lasst sich somit bereits anhand der ersten Kapitel der Thidrekssaga der Samson Erzahlung uber Thidreks Herkunft mit der darin erzahlerisch eingebetteten Konigsgestalt Brunstein nachdrucklich erharten dessen Namengebung nach Jiriczek und Droege siehe oben nur aus einer Soester Gegenwartsrezeption eines scheinbar vorsatzlich hinterlegenden westfalischen Urhebers stammen kann Auf ein und denselben Vorlagengeber weisen ausserdem die letzten Uberlieferungsteile sowohl von Mb als auch den AB Handschriften hin Ab Thidreks Aufenthalt bei Herzog Lodvijgur Hlodver Mb 403 werden die einst zum Besitz von Herzog Ake gerechneten und in gleichen Kapiteln auch uneinheitlich verwendeten Geonyme Ethnonyme in den Varianten Aumlunga Orlunga Orlunga aufgegeben vgl oben Erzahlsequenz Untergang und Tod Nachfolgend wird stattdessen nur noch die zuvor gelegentlich gesetzte Schreibweise Omlunga oder Omlunga uberliefert Die Erforschung der Struktur der Thidrekssaga zeigt dass die Thidrekssaga im Gegensatz zu alteren Annahmen keine Kompilation im Sinne von einem kunstlosen Sammelsurium darstellt sondern einen Strukturplan aufweist der anderen Gross Kompilationen aus der gleichen Zeit in Norwegen ahnelt z B der Karlamagnus Saga Der Anteil der sogenannten hansischen Literaturbeziehungen konkret der hansischen deutschen Kaufleute in Bergen wird heute weniger hoch eingeschatzt da ein Kontor der Hanse erst 100 Jahre nach der vermutlichen Entstehung der Thidrekssaga um 1350 gegrundet wurde Auch die in Bergen gefundenen sich auf die Hanse beziehenden Texte beziehen sich eher auf den Rechtsbereich oder das alltaglichen Leben weniger auf Literatur Die Initiierung und Verschriftlichung der Thidrekssaga entspricht den literarkulturellen Zielsetzungen von Hakon IV Die Rezeption von kontinentaler hofischer Literatur um Thidrek Dietrich Theoderich Karl und den sagenhaften Artus wird insoweit als Bestandteil von Hakons umfassendem Kulturprogramm gesehen das auf eine innenpolitische Konsolidierung wie auch Norwegens Annaherung an die europaische Bibliografie und Philologie ausgerichtet war Thidrekssaga als historische Quelle BearbeitenEiner breiteren deutschen Offentlichkeit ist die Thidrekssaga seit einigen Jahrzehnten ein Begriff geworden weil der Literaturwissenschaftler und Publizist Heinz Ritter Schaumburg sie zu Hauptzeugen fur eine sagenhistorische Neuinterpretation des Nibelungenstoffs erhob In einigen medienwirksamen Veroffentlichungen vertrat er die These dass die Thidrekssaga nicht als spater Auslaufer der ursprunglich sudgermanischen Dietrichsepik sondern als Bericht von historischen Ereignissen im rheinfrankischen und norddeutschen Raum des 5 6 Jahrhunderts n Chr zu gelten habe Eine wichtige Grundlage fur diese Neuinterpretation war eine andere Auslegung der Ortsnamen sowie die Annahme dass nicht die altnorwegische Thidrek Saga in der Membrane Fassung sondern der kurzere schwedische Sv Text naher an den nicht erhaltenen Urtexten dieser Saga sei Dies liesse sich unter anderem daran erkennen dass die Personennamen in Sv in der niederdeutschen Fassung erhalten seien in den altwestnordischen Uberlieferungen dagegen ubersetzt wurden siehe auch Quellenlage Daher habe die Thidrekssaga als historische Quelle fur die germanische Fruhgeschichte des Rhein Weser Raums einen hohen Wert Diese Auffassung uber eine ursprungliche Sagengenese in rheinfrankischen und niederdeutschen Bereichen aus dortigen historischen Zusammenhangen hat auch die altere deutsche Forschung bereits vorformuliert vgl Abschnitt Dietrichs Bern als das rheinfrankische Verona Zwar hat Ritter Schaumburg unter Auslassung bereits dazu bestehender Veroffentlichungen vor allem Franz Josef Mones heimatliche Lokalisierung der Nibelungen an der Neffel und die ebenso fruhe Identifizierung von Soest als deren finales Marschroutenziel unreferenziert ubernommen 134 jedoch mit eingehenden Textuntersuchungen weiter ausgebreitet Die Folgerichtigkeit dieser uberwiegend geografisch topografischen Angaben steht demnach in einem signifikanten Gegensatz zu den genretypischen Raumvorstellungen von Heldendichtung wie das Nibelungenlied und die mittelhochdeutsche Dietrichepik Entsprechend diesem allgemeinen literarcharakteristischen Zusammenhang vgl dazu Andreas Heusler und andere hat Ritter Schaumburg jedoch nicht nur auf eine vermisste Chronik als Hauptvorlage der altschwedischen Textzeugnisse und heldenepisch anreichernden altnordischen altislandischen Handschriften geschlossen sondern in diesen auch eine kerninhaltlich weitgehend authentische Geschichtsvermittlung erkannt Die grundsatzliche Zulassigkeit des zumindest gattungsliterarischen Typus als die vorherrschende chronistische Quelle der Thidrekssaga hat Roswitha Wisniewski mit Hinweis auf die Untersuchungen von Karl Droege 135 bestatigt Fur die Gestaltungsweise der Thidrekssaga sind Eigenheiten kennzeichnend die aus Chroniken Historien und Gesten bekannt sind Die Bezeichnung Dietrichschronik fur die schwedische Fassung durfte nicht von ungefahr kommen Im Gegensatz zu Heldenliedern und Heldenepen die Sagen personalisieren und entpolitisieren ist fur Chroniken und verwandte Formen gerade die Politisierung typisch 136 dd Nach Wisniewski und Droege ist fur Ritter Schaumburgs Auffassung die Historizitatsfrage der Thidrekssaga wodurch sagenonomastische und geonymische Identifikationen als indizierbare Gradmesser fur eine historisch oder historiografisch belastbare Geschichtsschreibung letztendlich ohnehin einer Nachbewertung unterliegen mit der Vertraglichkeit mit Quellen uber kreditierte und somit nicht poetologische Geschichtsdarstellung uber das fruhmerowingisch ostfrankische und angrenzende nordosteuropaische 5 und 6 Jahrhundert verbunden Im Gegensatz zu Wisniewskis Rezensenten William J Pfaff s o und Hilkert Weddige in Kurzform s o die eine chronistische Quellenveranlagung der Thidrekssaga zur Kenntnis genommen und keineswegs negiert haben verlegt sich Heinrich Beck in der Historizitatsdiskussion spekulativ auf einige von der Nibelungendichtung ausgehende Namen und Routenidentifikationen vgl Heinrich Hempel Karl Weller sowie auch von mittelhochdeutscher Heldenepik konstruierte ostgotische Sagentradition welche der Sagaverfasser im Interesse aktueller Stoffaneignung zu einer Botschaft subtilerer Art umgeschrieben haben soll 137 Geografische Ruckschlusse auf originare Raumvorstellungen Bearbeiten Die Problematik fur Identifizierungen originarer Ortsnamen kann beispielhaft anhand einer Bezeugungsformulierung uber ein wahrhaftiges Ereignis an der Schlacht von Gransport Gronsport dargestellt werden Bei dieser Schlacht an der Mosel in der mittelhochdeutschen Dietrichepik die Rabenschlacht fallen Attilas Sohne und Thidreks Bruder erzahlungschronologisch eher dessen Sohn durch Vidgas Schwert Mimung Raben ist der alte deutsche Name fur Ravenna wo Theoderich begraben liegt und die in Italien gedeutete Saga diese Ravennaschlacht ansiedelt Nach dem historischen Ereignis belagerte Theoderich der Grosse im Bereich einer sumpfigen Lagune seinen Konigssitz Ravenna wohin sich Odoaker zuruckgezogen hatte Im Juli 491 scheiterte jedoch sein Ausbruchsversuch den Theoderich zwar erfolgreich zuruckschlagen jedoch nicht die Stadt erobern konnte Das in der Saga genannte allerdings nicht mit der Belagerung von Thidreks einzigem Konigssitz Verona Bern verbundene Gransport soll der grandis portus der grosse Hafen von Ravenna sein Tatsachlich gab es in dieser Zeit zwei Ravennater Hafen den Handelshafen an der heutigen Basilika S Maria Porto Fuori und den Kriegshafen an der Kirche S Apollinare in Classe 138 Nach der Moselkartografie verfolgt Thidrek Vidga jedoch bis dorthin wo die Mosel am Rauenthal 139 fliesst und schiesst ihm seinen Speer nach bevor Vidga in den Fluten versinkt Der Speer bleibt stecken und jeder der dorthin kommt kann ihn heute noch sehen Zur Lokalisierung des Niflungensitzes in der Voreifel bestreitet Heinrich Beck die Ubertragbarkeit der Schreibweisen Vernica Verniza auf den Ort Virnich bei Zulpich vgl dazu auch die altislandischen Formen Vermintzu z B Hs A und Wermintza z B Hs B mit der unweit gelegenen Burg und Siedlung Virmenich bzw Firmenich 140 Allerdings halt der Altsprachler und Historiker Ernst F Jung die auf den Zulpicher Vorort weisenden Originalformen nach der altesten Handschrift fur grundsatzlich zulassig 141 Des Weiteren haben auch die Sprachwissenschaftler William J Pfaff und Hans den Besten gegen die von Roswitha Wisniewski aufgezeigte Vereinbarkeit der altnordischen Schreibweisen mit Virnich keine Einwande erhoben 142 143 Einige Autoren sind der Meinung ein grosser Teil der Thidrekssaga oder ihrer niederdeutschen Vorlagen ubertrage mechanisch sudliche Sagenstoffe in nordlichere Gebiete Deutschlands oder auch Danemark Dabei bliebe die Umgebung unverandert Die Historizitatsproblematik wiederum an der Gransport Schlacht verdeutlichend sehen sie in dorthin den Ort an dem die Mosel ins Meer fliesst Sie mundet allerdings in den Rhein Die bairische Rabenschlacht ware hier offenbar primar die Lokalisierung der Thidrekssaga sekundar Daher so diese Forscher konnte die Thidrekssaga auch Donau und Rhein rin und duna zusammenfliessen lassen wenn man die Nibelungensage nach Westfalen versetzte wofur als ein Beweis jener Markgraf Rodingeir mittelhochdeutsch Rudiger von Bechelaren zahlen soll der bei Pochlarn schon ca 40 Jahre vor dem Nibelungenlied bei Metellus von Tegernsee als Sagenfigur bezeugt ist Allerdings gibt es hier keinen Widerspruch wenn duna als Dhunn interpretiert wird 144 Die altschwedische Fassung der Thidrekssaga die durchweg sachlicher und logischer berichtet und von Heinz Ritter Schaumburg als die ursprunglichste Version der Saga angesehen wird kennt diese Widerspruche nicht Im Vergleich zu dem Beispiel Rabenschlacht bzw Gransport jagt Wideke Vidga hier lediglich am Fluss der Moselstrom heisst entlang sprengte in die Flut und sank gleich unter Wasser Ritter vermutet die ihm zufolge historische Schlacht von Gransport an der Moselmundung welche jedoch auch die altwestnordischen Handschriften zumindest als Verortungsalternative anbieten Gerade die Herstellung stimmiger Versionen wird aber in der Forschung allgemein als Charakteristikum sekundarer Bearbeitungen angesehen So nimmt man an dass der Schreiber der altschwedischen Fassung den Fehler vom Meer an der Moselmundung ausgebessert hat Allerdings argumentiert Ritter genau andersherum dass die altwestnordischen Versionen zum Teil Zusatze enthalten die beim Gedanken an Theoderich den Grossen entstanden waren Demnach ware die Mundung der Mosel ins Meer eine sekundare Zufugung in die alteren Handschriften die im Gedanken an die Kustenstadt Ravenna entstand Primar war Ritter zufolge im rheinischen Einflussgebiet ein See der einst im Bereich der Moselmundung gelegen habe bis das Binger Loch gesprengt wurde Die Verortung der Schlacht an der Moselmundung hat insoweit erhebliche Ruckwirkungen auch auf andere erzahlungsgeografische Grundverhaltnisse Darunter fallt schliesslich auch die fur eine hochmittelalterliche Leserschaft zumutbare Lokalisierung von Verona als Thidreks Bern der als ostgotischer Theoderich die Alpen uberquert haben musste um an einem mittelrheinischen Schlachtort sein Reich zuruckzuerobern Literatur BearbeitenHenrik Bertelsen Hrsg THidriks saga af Bern 2 Bde Kopenhagen 1905 1911 Gunnar Olof Hylten Cavallius Hrsg Sagan om Didrik af Bern Stockholm 1850 Samlingar utg af Svenska Fornskrift sallskapet Heft 14 15 22 Bd 10 Siehe unter Ubersetzungen Ubersetzungen Bearbeiten Keine der Ubersetzungen spiegelt die komplizierte Anordnung des Originaltextes mit seinen Widerspruchen und Doppelungen Die Ubersetzer versuchen leider einen in unserem Sinn einheitlichen Text herzustellen der die Thidrekssaga ja nicht ist und nicht sein will Die Ubersetzung von Fine Erichsen wird fachwissenschaftlich bevorzugt Die Geschichte Thidreks von Bern Sammlung Thule Bd 22 Ubertragen von Fine Erichsen Diederichs Jena 1924 Die Thidrekssaga oder Dietrich von Bern und die Niflungen Ubers durch Friedrich Heinrich von der Hagen Mit neuen geographischen Anm vers von Heinz Ritter Schaumburg 2 Bande Der Leuchter Reichl St Goar 1989 Gunnar Olof Hylten Cavallius Hrsg Sagan om Didrik af Bern Stockholm 1850 Textausgabe der altschwedischen Handschriften Die Didriks Chronik oder die Svava das Leben Konig Didriks von Bern und die Niflungen Erstmals vollst aus der altschwed Hs der Thidrekssaga ubers und mit geographischen Anm versehen von Heinz Ritter Schaumburg Der Leuchter St Goar 1989 ISBN 3 87667 102 7 The Saga of Thidrek of Bern Translated by Edward R Haymes Garland New York 1988 ISBN 0 8240 8489 6 Saga de Theodoric de Verone THidrikssaga af Bern Legendes heroiques d Outre Rhin Introduction traduction du norrois et notes par Claude Lecouteux Honore Champion Paris 2001 ISBN 2 7453 0373 2 Saga de Teodorico de Verona Anonimo del siglo XIII Introduccion notas y traduccion del nordico antiguo de Mariano Gonzalez Campo Prologo de Luis Alberto de Cuenca La Esfera de los Libros Madrid 2010 ISBN 978 84 932103 6 6 Ian Cumpstey The Saga of Didrik of Bern Northern Displayers Skadi Press 2017 Ubersetzung der altschwedischen Uberlieferung mit einer Ubersetzung von Zwergkonig Laurin aus dem Danischen nach Carl Joakim Brandt Romantisle Digtningfra Middelalderen II Copenhagen 1870 Sekundarliteratur Bearbeiten Thidreks saga In Rudolf Simek Hermann Palsson Lexikon der altnordischen Literatur Kroners Taschenausgabe Band 490 Kroner Stuttgart 1987 ISBN 3 520 49001 3 S 346 f Heinrich Beck Zur Thidrekssaga Diskussion In Zeitschrift fur deutsche Philologie 112 1993 S 441 448 Hans Jurgen Hube Thidreks Saga Marix Wiesbaden 2009 ISBN 978 3 86539 158 2 Susanne Kramarz Bein Hrsg Hansische Literaturbeziehungen Das Beispiel der THhidreks saga und verwandter Literatur Reallexikon der Germanischen Altertumskunde Erganzungsbande 14 Walter der Gruyter Berlin New York 2012 ISBN 978 3 11 081488 0 kostenpflichtig bei der Gruyter Online Susanne Kramarz Bein Die THidreks saga im Kontext der altnorwegischen Literatur Beitrage zur Nordischen Philologie 33 Francke Tubingen Basel 2002 ISBN 3 7720 3096 3 Susanne Kramarz Bein THidreks saga und Karlamagnus saga In Hansische Literaturbeziehungen Das Beispiel der THhidreks saga und verwandter Literatur De Gruyter Berlin New York 1996 S 200 203 Gerhart Lohse Die Beziehungen zwischen der Thidrekssaga und den Handschriften des Nibelungenliedes In Beitrage zur Geschichte der deutschen Sprache u Literatur 81 1959 S 295 347 E E Metzner Dietrich von Bern in Skandinavien In Lexikon des Mittelalters Bd 3 1986 Sp 1020 1021 Hanswilhelm Haefs Thidrekssage und Nibelungenlied Vergleichende Studien Forschungen zur Thidrekssaga Untersuchungen zur Volkerwanderungszeit im nordlichen Mitteleuropa Band 2 Thidrekssaga Forum e V Bonn 2004 Hermann Reichert Heldensage und Rekonstruktion Untersuchungen zur Thidrekssaga Wien 1992 ISBN 3 900538 34 4 Hermann Reichert Die Nibelungensage im mittelalterlichen Skandinavien In Joachim Heinzle Klaus Klein Ute Obhof Hrsg Die Nibelungen Sage Epos Mythos Wiesbaden 2003 ISBN 3 89500 347 6 H Ritter Schaumburg Die Nibelungen zogen nordwarts Reichl 2003 H Rosenfeld Dietrich von Bern In Reallexikon der germanischen Altertumskunde Bd V Berlin New York 1984 S 425 430 H Rosenfeld Dietrichdichtung In Reallexikon der germanischen Altertumskunde Bd V Berlin New York 1984 S 430 442 ein separater Artikel Thidreks saga ist im Druck Hermann Schneider Germanische Heldensage Band I I Buch Berlin New York 1928 1934 und 1962 zu Dietrich Thidrek bes S 214 331 Literarische Bearbeitungen BearbeitenGunnar Kunz Der Ruf der Walkuren Ein Nibelungenroman Erfurt 2010 ISBN 978 3 86680 677 1 Weblinks BearbeitenRolf Badenhausen Zwolf um Dietrich von Bern Heldenphysiognomie aus der Retorte Aufsatz abgerufen am 25 August 2023 Rolf Badenhausen Wadhincusan monasterium Ludewici Zur Ludwig Signatur der Thidrekssaga PDF 2 9 MB Aufsatz abgerufen am 25 August 2023 Harry Boseke Hier sind sie durchgezogen Interview mit Constanze John im Deutschlandfunk vom 27 Marz 2011 Abgerufen am 25 August 2023 Achim Konejung und David Eisermann Die Nibelungen am Neffelbach Videobeitrag abgerufen am 7 August 2023 Otto Klaus Schmich Aufsatzsammlung Sarah Wulle Nibelungen Mythos und Soest Das Potential des Mythos fur Tourismusforderung und Stadtwerbung Bachelorarbeit 2004 Universitat Duisburg Essen GRIN Verlag 2004 2007 Uberwiegend textkritische Untersuchung zur Soester Nibelungenrezeption nach Ritter Schaumburgs Auslegung der Thidrekssaga Einzelnachweise Bearbeiten Agnellus von Ravenna Liber pontificalis ecclesiae Ravennatis 94 In MGH SS rer Lang 1 Heinz Ritter Schaumburg Die Nibelungen zogen nordwarts Taschenbuchausgabe mit Register 4 unveranderte Auflage Reichl St Goar 2002 ISBN 3 87667 129 9 Derselbe Dietrich von Bern Konig zu Bonn Herbig Munchen 1982 ISBN 3 7766 1227 4 Kritiken Henry Kratz 1983 Die Nibelungen zogen nordwarts by Heinz Ritter Schaumburg The German Quarterly 56 4 S 636 638 Gernot Muller 1983 Allerneueste Nibelungische Ketzereien Zu Heinz Ritter Schaumburgs Die Nibelungen zogen nordwarts Munchen 1981 Studia neophilologica 57 1 S 105 116 Werner Hoffmann 1993 Siegfried 1993 Bemerkungen und Uberlegungen zur Forschungsliteratur zu Siegfried im Nibelungenlied aus den Jahren 1978 bis 1992 Mediaevistik 6 S 121 151 JSTOR 42583993 S 125 128 Walter Bockmann Der Nibelungen Tod in Soest Econ Munchen 1991 ISBN 3 430 11378 4 Ein Digitalisat ist zuganglich unter https digitalesamlinger hum ku dk Home Samlingerne 36579 Joachim Heinzle Einfuhrung in die mittelhochdeutsche Dietrichepik Walter de Gruyter 1999 S 38 Vgl die Angaben in der Handschriftenausgabe von Henrik Bertelsen THidriks saga af Bern Band I und II Kopenhagen 1905 1911 Abschnitt Inledning I VXII mit neuerer Bewertung Nach der Zahlung von Peter Andersen fehlen die Blatter aus diesen Lagen 12 8 22 27 73 76 111 118 132 137 171 178 181 188 192 7 siehe http gottfried unistra fr nibelungen islandische und norrone fassungen thidrekssaga abgerufen am 8 Mai 2019 Derselbe II XXXII Inledning Vgl Susanne Kramarz Bein Die THidreks saga im Kontext der altnorwegischen Literatur Beitrage zur Nordischen Philologie 33 Francke Tubingen Basel 2002 Seite 51 Kay Busch gibt hierzu ein von Jon Eggertson erstelltes Manuskript aus einer Voruberlieferung der beiden altislandischen Handschriften AM 178 fol und insbesondere AM 177 fol in Verbindung mit der islandischen Handschrift Papp fol nr 100 an siehe Grossmachtstatus und Sagainterpretation Diss Friedrich Alexander Universitat Erlangen Nurnberg 2002 S 203 220 vgl S 207 Vgl Henrik Bertelsen II 400f Register Vgl Gunnar Olof Hylten Cavallius Transkription von 1850 1854 auf S XLI ff Siehe die digitalisierte Ausgabe unter https books google de books id QYAAAAAAcAAJ amp hl de amp pg PA307 v onepage amp q amp f false abgerufen am 9 Mai 2019 Peter Andersen Didrikskronikan zur Handschriftenlage und Editionsgeschichte Gottfried Portal Universitat Strassburg 2014 abgerufen am 10 Januar 2023 Kay Busch Grossmachtstatus und Sagainterpretation Diss Friedrich Alexander Universitat Erlangen Nurnberg 2002 Siehe S 203f mit weiteren Hinweisen auf Hylten Cavallius Handschriftenausgabe von 1850 1854 S IXff und Fornnorsk islandsk litteratur i Sverige S 50f Nach der altesten Handschrift j Suava thar er su borg er heiter Saegard thar ried fyrer hin rika og hin fagra og hin mikilata Brynhilldur vgl Henrik Bertelsen THidriks saga af Bern Band I und II Kopenhagen 1905 1911 hier Bd I S 38 Siehe Bertelsen II 345 347 352 358 376 Vgl Heinz Thomas Studien zur Trierer Geschichtsschreibung des 11 Jahrhunderts insbesondere zu den Gesta Treverorum Rheinisches Archiv 68 Bonn 1968 Demnach soll Trier die mit dem Titel Roma secunda am meisten gewurdigte abendlandische Stadt sein S 162 und dieser auf romischer Namengebung beruhen S 178 August Rassmann Die deutsche Heldensage und ihre Heimat Hannover 1858 Bd II Siehe Vorwort S XI Ferdinand Holthausen Studien zur Thidrekssaga Diss Nachdruck PBB Bd 9 Heft 3 Siehe S 490 491 William J Pfaff The Geographical and Ethnic Names in the THidriks Saga Mouton amp Co S Gravenhage 1959 Siehe S 57 122 205 Roswitha Wisniewski Die Darstellung des Niflungenunterganges in der Thidrekssaga Eine quellenkritische Untersuchung Habilitation Tubingen 1961 Siehe S 263ff Norbert Hoing Klosterschreiber Ludovicus von Wedinghausen 1210 36 und die Thidrekssaga In Arnsbergs Alte Schriften Strobel Arnsberg 1988 S 62 68 Hermann Reichert Heime in Wilten und in der Thidrekssaga In Studien zum Altgermanischen Festschrift fur Heinrich Beck Hrsg Heiko Uecker Erganzungsband 11 zum Reallexikon der Germanischen Altertumskunde Berlin 1994 S 503 512 Franz Joseph Mone Untersuchungen zur Geschichte der teutschen Heldensage Quedlinburg Leipzig 1836 S 65f Siehe S 67 Derselbe Anzeiger fur Kunde der teutschen Vorzeit Karlsruhe 1836 Siehe S 418 Derselbe Untersuchungen zur Geschichte der teutschen Heldensage Quedlinburg Leipzig 1836 Siehe S 28f Laurenz Lersch I Chorografie und Geschichte Verona In Jahrbucher des Vereins von Alterthumsfreunden im Rheinlande Bonn 1842 Bd I S 1 34 S 34 Derselbe S 6 unter Bezugnahme auf Lacomblets Urkundenbuch fur die Geschichte des Niederrheins Bd I Dusseldorf 1840 Vgl Urkunde Nr 179 atque thelonio civitatis verone libram I et de Zulpigo iterum de thelonio iterum libram I et ecclesiam unam Bardinbach Bardenberg bei Aachen dictam non censualem libram dimidiam ad sustentandam fratrum inopiam Derselbe S 24f Karl Mullenhoff Die austrasische Dietrichsage In ZfdA 6 1848 S 435 459 Joachim Heinzle Einfuhrung in die mittelhochdeutsche Dietrichepik Walter de Gruyter 1999 S 43 Hermann Lorenz Das Zeugniss fur die deutsche Heldensage in den Annalen von Quedlinburg In GERMANIA 31 19 1886 S 137 150 Gregor von Tours berichtet im zweiten Buch Kap 18 seiner Frankengeschichte Decem libri historiarum uber einen um die Jahre 463 und 464 65 in Gallien kampfenden sachsischen Feldherrn Odovaker vgl Ubers Wilhelm Giesebrecht sonst nach Gregor auch Adovacrius und zuletzt Odovacrius Odovacarius Nach den Quedlinburger Annalen ist Odoaker auf Dietrichs Ruckkehr bezogen dessen Rolle in der Thidrekssaga von Erminriks Nachfolger Sifka verkorpert wird vgl Hinweis von Joachim Heinzle 1999 S 19 Vgl MGH SS 3 Pertz S 31 MGH SS 3 S 32 Karl Simrock Bonna Verona In Bonn Beitrage zu seiner Geschichte und seinen Denkmalern Festschrift Bonn 1868 Bd III S 1 20 Siehe S 13 Vgl Simrock S 18 Hermann Lorenz Das Zeugniss fur die deutsche Heldensage in den Annalen von Quedlinburg In GERMANIA 31 19 1886 S 139 Friedrich Heinrich von der Hagen Die Thidrekssaga oder Dietrich von Bern und die Niflungen J Max amp Co Breslau 1814 Vgl Neuauflage Otto Reichl Verlag St Goar 1989 mit Kommentar von Heinz Ritter Schaumburg August Rassmann Die deutsche Heldensage und ihre Heimat Zweiter Band Die Sagen von den Wolsungen und Niflungen den Wilcinen und Konig Thidrek von Bern in der Thidrekssaga Carl Rumpler Hannover 1858 Seite X Ferdinand Holthausen Studien zur Thidrekssaga In Beitrage zur Geschichte der deutschen Sprache und Literatur PBB Band 9 Heft 3 1884 S 451 503 Johann S Seibertz Urkundenbuch zur Landes und Rechtsgeschichte des Herzogtums Westfalen 1 Band Arnsberg 1839 S 50 Suffridus Petrus De Frisiorum antiquitate et orgine libri tres Koln 1590 und 1698 Martinus Hamconius Frisia seu De viris rebusque Frisiae illustribus libri duo Franekara 1620 Willi Eggers Die niederdeutschen Grundlagen der Wilzensage in der Thidrekssaga Diss Hamburg 1936 Nachdruck Niederdeutsches Jahrbuch 62 1936 S 84f Herrius Halbertsma Frieslands Oudheid Rijksuniversiteit Groningen 1982 Zusammenfassung engl S 791 798 Nach Munzfunden in den Niederlanden und England wird ein friesischer Herrscher AUDWULF Anfang des 7 Jahrhunderts datiert dessen Name als Kompositum aus Adel und Wolf angenommen wird siehe auch Halbertsma Neuausgabe 2000 S 68 und Peter Pentz Evert Kramer Ubers Konige der Nordsee 250 850 n Chr Leeuwarden Friesisches Museum 2000 Th J Lacomblet Die romische Basilica von Bonn In Archiv fur die Geschichte des Niederrheins II S 65f Wilhelm Levison BONN VERONA In Rheinische Vierteljahresblatter I S 351 357 Josef Niessen Geschichte der Stadt Bonn I Ferdinand Dummlers Verlag Dusseldorf 1956 S 69f Siehe als wahrscheinlichen Quellenpassus die Getica von Jordanes der den Greutungenkonig Ermanarich mit Alexander dem Grossen vergleicht und wie jener selbst uber ganz Germanien und alle Skiren herrschte Vgl dazu auch die Quedlinburger Annalen Ermanricus super omnes Gothos regnavit Vgl den um Relativierungen bemuhten Beitrag von Kurt Smolak Bescheidene Panegyrik und diskrete Werbung Walahfrid Strabos Gedicht uber das Standbild Theoderichs in Aachen In Franz Reiner Erkens Hrsg Karl der Grosse und das Erbe der Kulturen Berlin 2001 S 89 109 Felix Thurlemann Die Bedeutung der Aachener Theoderich Statue fur Karl den Grossen 801 und bei Walahfrid Strabo 829 Materialien zu einer Semiotik visueller Objekte im fruhen Mittelalter In Archiv fur Kulturgeschichte 59 Heft 1 1977 S 25 65 S 35 Siehe Online Ausgabe https archiv ub uni heidelberg de artdok 428 abgerufen am 13 Mai 2019 Heinrich Fichtenau Byzanz und die Pfalz zu Aachen In MIOG 59 1951 S 1 54 Walter Schlesinger Beobachtungen zur Geschichte und Gestalt der Aachener Pfalz in der Zeit Karl des Grossen In Studien zur europaischen Vor und Fruhgeschichte Herbert Jankuhn gewidmet Neumunster 1968 S 258 281 Kemp Malone Studies in Heroic Legend and in Current Speech Kopenhagen 1959 S 116 123 Die Deutungen aus bzw fur Marika vgl Maeringa burg im altenglischen Deor ergeben keine sichere ethnische Schlussfolgerung vgl in Geir T Zoegas altislandisch englischem Worterbuch maeringr s ar m a noble man Bezugnehmend auf Robert E Zachrisson Studia Neophilologica VI S 30 deutet Malone Marika Mearing als einen angrenzenden Bereich vgl Jan de Vries maeri William J Pfaff The Geographical and Ethnic Names in the THidriks Saga Mouton amp Co S Gravenhage 1959 Siehe S 99 ferner S 79 zu Gautland Gotaland in der Thidrekssaga Kemp Malone Studies in Heroic Legend and in Current Speech Kopenhagen 1959 Siehe S 116 The Theoderic of the Rok Inscription Zur vorangehenden Runenstrophe that sakum anart huaR fur niu altum an urthi fiaru miR Hraithkutum auk tumi iR an ub sakaR liegen erheblich abweichende interpretative Ubersetzungen vor Die Ubertragungen von Otto Hofler Wien 1954 und Malone in eckigen Klammern lauten Das sage ich zum zweiten wer vor neun Menschenaltern Generationen bei den Hreidgoten zur Welt kam Mensch wurde anlegte William J Pfaff The Geographical and Ethnic Names in the THidriks Saga Mouton amp Co S Gravenhage 1959 S 34 zu BERN Vgl Rolf Badenhausen Hrsg Geographical and Ethnic Glossary THidreks saga and Old Swedish Sagan om Didrik af Bern Didrikskronikan Angaben nach William J Pfaff und Heinz Ritter Schaumburg Pfaff S 106 unter Huna land Hermann Schneider Germanische Heldensage I III Berlin 1928 1934 u 1962 Siehe Band I I Buch S 434f William J Pfaff The Geographical and Ethnic Names in the THidriks Saga Mouton amp Co S Gravenhage 1959 S 109 Gudmund Schutte Gotthiod und Utgard II Jena 1936 Siehe Seite 211f Vgl zu den Reliefdarstellungen Joachim Heinzle Einfuhrung in die mittelhochdeutsche Dietrichepik Walter de Gruyter 1999 S 9 Unklar ist auch ob damonische Zuge die Dietrich in manchen Uberlieferungen tragt er soll ein Spross des Teufels sein und ist in der Lage Feuer zu speien in den Sagenkomplex Theoderichs Dietrichs Ende gehoren Offenbleiben muss ob die Uberlieferungen von Theoderichs Dietrichs Ende zur Verteufelung des Gotenkonigs allererst aus kirchlich katholischer Sicht entwickelt wurden oder ob es sich um die gezielte Verkehrung einer alteren Theoderich Apotheose ins Negative handelt Die von Alexander Demandt vertretene und von Matthias Springer nicht ausgeschlossene Gleichsetzung dieses Odovaker Adovacrius mit dem rex Italiae vgl Demandt Die Spatantike 2 Aufl Munchen 2007 S 212 und Anmerkung 70 vgl Springer Die Sachsen Stuttgart 2004 S 52f wird forschungsmehrheitlich zuruckgewiesen Siehe dagegen Penny MacGeorge Late Roman Warlords Oxford 2002 S 102 ff Stephane Lebecq The two faces of King Childeric History archaeology historiography In Walter Pohl Maximilian Diesenberger Hrsg Integration und Herrschaft Wien 2002 S 119 132 hier S 121 Guy Halsall Barbarian Migrations and the Roman West Cambridge 2007 S 270f Nach textkritischen Untersuchungen des Fredegar auch zuletzt von Ulrich Nonn Die Franken Stuttgart 2010 hier S 103 mit Hinweis auf Herwig Wolfram der eine gemeinsame Identitat dieser beiden Gestalten fur einen prosopografischen Beziehungswahn halt vgl Artikel Odowakar in Reallexikon der Germanischen Altertumskunde Band 21 hier S 574 Vgl Rauenthal und Hunnenkopf an der Moselmundung Elisabeth Lienert Die historische Dietrichepik Berlin New York 2010 S 27 Joachim Heinzle Einfuhrung in die mittelhochdeutsche Dietrichepik Walter de Gruyter 1999 Seite 6 Roswitha Wisniewski Die Darstellung des Niflungenunterganges in der Thidrekssaga Eine quellenkritische Untersuchung Habilitation Tubingen 1961 Siehe dazu die Rezension von William J Pfaff 1961 und kommentierend Hilkert Weddige 1989 Joachim Heinzle Einfuhrung in die mittelhochdeutsche Dietrichepik Walter de Gruyter 1999 S 40 Carl R Unger Saga thidriks konungs af Bern Fortaellling om Kong Thidrik af Bern og hans Kaemper 1853 siehe Seite VI Z 32 37 Erst die spater verfasste altschwedische Uberlieferung gibt ein Ahornblatt lonnallof Kap 158 auf Sigords Schulter fur dessen Verwundbarkeit an Siehe Gregor von Tours Historiarum libri decem V 22 Joachim Heinzle Einfuhrung in die mittelhochdeutsche Dietrichepik Walter de Gruyter 1999 S 76 S 79 HBFaks I Blatt 4v Suss M C 2021 Der Markgraf Rudiger von Bechelaren im Nibelungenlied und Rodingeir von von Bakkalar in der Thidrekssaga Figurenportrat Vergleich und Hofisierung Studien zur deutschen Sprache und Literatur 45 29 49 Friedrich Panzer Italische Normannen in deutscher Heldensage Frankfurt 1925 Zu Samson S 1 25 Richard Heinzel Uber die ostgotische Heldensage Sitzungsberichte d Akad d Wiss Wien 1889 S 83 Otto L Jiriczek Deutsche Heldensagen I Strassburg 1898 S 150f Waldemar Haupt Zur Niederdeutschen Dietrichsage Palaestra 129 Berlin 1914 S 164f Hermann Schneider Germanische Heldensage I Band I Buch Berlin New York 1928 1934 und 1962 S 284 286 Hermann Reichert Heldensage und Rekonstruktion Untersuchungen zur Thidrekssaga Wien 1992 Derselbe S 36 Vgl Heinrich Beck Die Thidrekssaga in heutiger Sicht Vortragsdruck in 2 Pochlarner Heldenliedgesprach Die historische Dietrichepik Hrsg von Klaus Zatloukal fur Philologica Germanica 13 Wien 1992 S 1 11 Heinrich Beck THiđreks saga als Gegenwartsdichtung In Hansische Literaturbeziehungen Das Beispiel der THiđreks saga und verwandter Literatur Hrsg von Susanne Kramarz Bein Berlin New York 1996 S 91 99 Siehe S 92 Susanne Kramarz Bein Die THidreks saga im Kontext der altnorwegischen Literatur Beitrage zur Nordischen Philologie 33 Francke Tubingen Basel 2002 Seite 17f Dieselbe Seite 46f Helmut Voigt Zur Rechtssymbolik der Schuhprobe in der THidriks saga Viltina THattr In PBB 87 1965 S 93 149 Siehe S 148 Willi Eggers Die niederdeutschen Grundlagen der Wilzensage in der Thidrekssaga Diss Hamburg 1936 Nachdruck Niederdeutsches Jahrbuch 62 1936 S 70 125 Derselbe S 84 94 Roswitha Wisniewski Die Darstellung des Niflungenunterganges in der Thidrekssaga Eine quellenkritische Untersuchung Habilitation Tubingen 1961 Siehe S 261 266 Siehe Datei Metzger Arnsberg jpg Dieselbe S 21 22 Hilkert Weddige Heldensage und Stammessage Niemeyer Tubingen 1989 S 112 113 William J Pfaff The Journal of English and Germanic Philology 61 1962 S 948 952 Derselbe The Geographical and Ethnic Names in the THidriks Saga Mouton amp Co S Gravenhage 1959 Siehe S 205 207 Aus der Traditionsforschung hat allerdings Raymond W Chambers auf die ptolemaische und insoweit bis in das Spatmittelalter gebrauchliche Geografie hingewiesen Demnach befand sich der westfalische Klosterort Wedinghausen im Gebiet der Suevi Longobardi vgl Chambers Widsith A study in old English heroic legend Cambridge 1912 hier Karte S 259 Vgl Pfaff Seite 952 Surely many of the errors in geography and legendary history are more likely to have been made in Bergen than in Westphalia Horst Peter Putz Heimes Klosterepisode Ein Beitrag zur Quellenfrage der Thidrekssaga In ZfdA 100 S 178 195 Siehe S 189 191 Susanne Kramarz Bein Die THidreks saga im Kontext der altnorwegischen Literatur Beitrage zur Nordischen Philologie 33 Francke Tubingen Basel 2002 Siehe S 99 101 151 159 Dieselbe S 158 Zitat unter Auslassung der Fussnoten Hermann Reichert Heime in Wilten und in der Thidrekssaga In Studien zum Altgermanischen Festschrift fur Heinrich Beck Hrsg Heiko Uecker Erganzungsband 11 zum Reallexikon der Germanischen Altertumskunde Berlin 1994 S 503 512 Derselbe S 507 Derselbe S 508 Norbert Hoing Klosterschreiber Ludovicus von Wedinghausen 1210 36 und die Thidrekssaga In Arnsbergs Alte Schriften Strobel Arnsberg 1988 S 62 68 Wolfgang Kirsch Hrsg Ubersetzung Chronik vom Petersberg Cronica Montis Sereni Halle 1996 Zitat S 11 Vgl Originaltext nach MGH SS 23 S 1393 12 Karl Droege Zur Geschichte der Nibelungendichtung und der Thidrekssaga In ZfdA 58 1921 S 1 40 Nachfolgend zitiert aus S 19 39 Walther Kienast Erminreks Tod in der Thidrekssaga In Anzeiger fur deutsches Altertum und deutsche Literatur 40 41 1921 S 97 Karl Droege Zur Thidrekssaga In ZfdA 66 Heft 1 1921 S 33 46 hier S 40 Zitat nach MGH SS 23 S 163 Vgl Herrschaft Heinsberg Karl Droege Zur Thidrekssaga In ZfdA 66 Heft 1 1921 Seite 40 Karl Droege Zur Thidrekssaga In ZfdA 66 Heft 1 1921 Seiten 37 u 45 Man beachte zu diesem Erzahlungsabschnitt in der Thidrekssaga auch den nachfolgenden Auftritt der von Roswitha Wisniewski beobachteten Gestalt Ludwig bzw Lodvigur in Mb 405 kontextuell Mb 403 411 Bertelsen II 346 354 ferner die Begegnung Thidreks mit jenem greive Lodvigr auf seinem Ruckmarsch vom Osning nach Bern in Mb 107 Bertelsen I 201 Johannes von Antiochia Historia chronike Vgl Hans Ulrich Wiemer Theoderich der Grosse Konig der Goten Munchen 2018 u a S 15 Wolfgang Kirsch Hrsg Ubersetzung Chronik vom Petersberg Cronica Montis Sereni Halle 1996 Zitat S 92 Siehe S 169 Vgl Annales Colonienses maximi MGH SS 17 S 787 Heinz Ritter Schaumburg Dietrich von Bern Munchen 1982 Siehe S 226 und S 300 Endnote 101 MGH SS 17 S 807 Siehe Zeile 15f August Rassmann Die deutsche Heldensage und ihre Heimat Zweiter Band Die Sagen von den Wolsungen und Niflungen den Wilcinen und Konig Thidrek von Bern in der Thidrekssaga Carl Rumpler Hannover 1858 S 688 MGH SS 17 S 804 Siehe Zeile 36f Waldemar Haupt Zur Niederdeutschen Dietrichsage Palaestra 129 Berlin 1914 S 184f Vgl Bruno von Merseburg Brunonis liber de bello Saxonico c 122 124 In MGH SS 5 S 380 Siehe Zeile 24 Roswitha Wisniewski Mittelhochdeutsche Dietrichdichtung Metzler Heidelberg 1986 S 59 60 Vgl Joachim Heinzle Einfuhrung in die mittelhochdeutsche Dietrichepik Walter de Gruyter 1999 S 76f R C Boer Die Sagen von Ermanarich und Dietrich von Bern Halle a d S 1910 Dietrich von Kralik Deutsche Heldendichtung In Das Mittelalter in Einzeldarstellungen Leipzig 1930 S 168 193 Karl Droege Zur Thidrekssaga In ZfdA 66 Heft 1 1929 S 33 46 Heinrich Hempel Sachsische Nibelungendichtung und sachsischer Ursprung der Thidrikssaga In Edda Skalden Saga Festschrift fur Felix Genzmer Hrsg Hermann Schneider Heidelberg 1952 S 138 156 Siehe S 140ff Heinrich Matthias Heinrichs Sivrit Gernot Kriemhilt ZfdA 86 1955 56 S 279 290 Siehe S 289 Theodore M Andersson An interpretation of thidreks saga In Structure and Meaning in Old Norse Literature Hrsg John Lindow und weitere Odense 1986 S 347 377 Siehe S 349ff Vgl zum Teil zusammenfassend Susanne Kramarz Bein Die THidreks saga im Kontext der altnorwegischen Literatur Beitrage zur Nordischen Philologie 33 Francke Tubingen Basel 2002 Es lasst sich keineswegs ausschliessen hier S 17 vor allem mit Hinweis auf Dietrich Hofmann 1976 und nachfolgendem Kap IV 2 2 dass die auch im Saga Prolog anzutreffenden Berufungen auf orale Quellen und Heldenlieder bereits zu einer importierten Grossvorlage gehorten vgl z B in den Handschriften die Schluss bzw Bezeugungsformulierungen zum Niflungenuntergang in Soest und Thidreks Todeserzahlung nach Kap 438 Bertelsen II 392 393 en suo seigia thẏdwersker menn die auch als Hinzufugung von altwestnordischer Quelltextbearbeitung gedeutet werden kann Dazu die Kritik von Heinrich Beck Zur Thidrekssaga Diskussion In ZfdPh 112 1993 siehe S 442 Karl Droege Zur Geschichte der Nibelungendichtung und der Thidrekssaga In ZfdA 58 1921 S 1 40 Siehe S 19f Roswitha Wisniewski Mittelalterliche Dietrichdichtung Metzler Heidelberg 1986 S 79 Heinrich Beck Zur Thidrekssaga Diskussion In ZfdPh 112 1993 S 441 448 Siehe S 445 446 Becks Rezension uber Ritter Schaumburg entbehrt zwar jeglicher Perspektive die Thidrekssaga der z T luckenhaften Geschichtsschreibung uber das nordeuropaische 5 und 6 Jahrhundert gegenuberzustellen jedoch nicht einer sachthematisch unangebrachten Polemik gegen Ritter Schaumburg wenn er z B schreibt Mag die Annahme die Ths bezeuge einen von Dietrich von Bern Theoderich dem Grossen unabhangigen niederdeutschen Dietrich ca 470 534 36 von den Sagenforschern nicht geteilt werden in einem Punkt hat der literarisch gebildete Heinz Ritter ein sicheres Gespur Die Ths erweckt fur den naiven Leser den Eindruck eines geschichtlichen Berichts uber historische Ereignisse im niederdeutschen Raum und angrenzenden Gebieten Vgl z B Ludwig Schmidt Die Ostgermanen Munchen 1962 S 298 Siehe Datei Tranchot Mueffling Moselmuendung 1806 jpg Derselbe S 443 444 Ernst F Jung Der Nibelungen Zug durchs Bergische Land Bergisch Gladbach Heider 1986 ISBN 3 87314 165 5 Siehe Seite 36f William J Pfaff The Journal of English and Germanic Philology 61 1962 S 950 Hans den Besten Bemerkungen zu einer Kritik Johannes Jonata u a zu Ritter Schaumburgs Die Nibelungen zogen nordwarts In Amsterdamer Beitrage zur Alteren Germanistik 33 1991 S 127 Heinz Ritter War die Lippe die norddeutsche Duna In Zeitschrift des Vereins fur die Geschichte Soests und der Boerde 77 1963 Dietrichepik Historische DietrichepikDietrichs Flucht Rabenschlacht Alpharts TodAventiurehafte DietrichepikVirginal Konig Laurins Rosengarten Der Rosengarten zu Worms Das Eckenlied Goldemar Sigenot Der Wunderer Dietrich und WenezlanWeitere Werke mit Dietrich von BernHildebrandslied Jungeres Hildebrandslied Nibelungenlied Thidrekssaga Ermenrichs Tod Normdaten Werk GND 4134596 4 lobid OGND AKS VIAF 185468556 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Thidrekssaga amp oldid 237632573