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Die Brunsteinkapelle ist ein denkmalgeschutztes ehemaliges Kirchengebaude in der Kreisstadt Soest Nordrhein Westfalen Sie ist die letzte von ca 20 mittelalterlichen Burgerkapellen die es in Soest einst gab Brunsteinkapelle Inhaltsverzeichnis 1 Geschichte 2 Architektur 3 Ausstattung 4 Literatur 5 Weblinks 6 EinzelnachweiseGeschichte Bearbeiten nbsp Zustand von 1902Das Gebaude wurde erstmals 1225 urkundlich erwahnt Es ist eine Stiftung der Familie Brunstein genannt Schonkind die auch das Patronats und Prasentationsrecht hatte Die Rechte wurden 1291 auf die Familie van der Molen und 1399 auf Offizial Bernt von Salzkotten ubertragen Am 11 Oktober 1408 ging die Kapelle in den Besitz des Rates der Stadt Soest eine Bestatigung erfolgte 1420 durch den Erzbischof Dietrich von Moers Die Rekatholisierung Soests begann 1548 Auf Verlangen der Burger stellte der Rat 1552 die Kapelle als Gotteshaus zur Austeilung des Abendmahls unter beiderlei Gestalt zur Verfugung Die Kirche wurde deshalb Ketzerkirche genannt Das neue Abendmahl wurde erstmals 1552 durch den evangelischen Pfarrer Walter von Stolwyk zelebriert Aus Platzmangel wich die Gemeinde in die evangelische Paulikirche aus Nur noch unregelmassig fand in der Kapelle Gottesdienst statt und so begann der langsame Verfall der Kapelle Nach dem Einsturz des Chorgewolbes im Jahr 1662 wurde das Kirchengebaude von der reformierten Gemeinde mit Hilfe einer Spende des Rates in Hohe von 200 Talern renoviert und dann genutzt Pfingsten 1664 erfolgte die Einweihung durch Erasmus Bernhard Avermann aus Hamm Die reformierte Gemeinde verlegte 1873 ihren Sitz in die Alte Thomakirche Schiefer Turm und so wurde das Gebaude nicht mehr benutzt Die Stadt verkaufte es fur den symbolischen Preis von einer Mark an die Petrigemeinde Nach der Restaurierung 1932 fanden wieder Andachten und Versammlungen im Haus statt Nach der Zerstorung der Alten Thomakirche konnte die reformierte Gemeinde von 1949 bis 1958 die Kapelle nutzen Von 1968 bis 1998 diente sie der evangelischen Baptistengemeinde als Gotteshaus Seit dem 1 Oktober 1998 ist das Gebaude Atelier und Ausstellungsraum des Malers Fritz Risken aus Ampen Die Kapelle wurde 2001 auf Initiative der Arbeitsgemeinschaft Historische Stadtkerne in NRW zum Denkmal der Monats Januar auserwahlt Im Jahr 2004 wurde sie offiziell entwidmet da die St Petri Pauli Kirchengemeinde sie auch langfristig nicht mehr als Gottesdienststatte nutzen wird Architektur BearbeitenDer Bau aus dem Anfang des 15 Jahrhunderts ist ein kleiner hoher Saal mit eingezogenem Chor im 5 8 Schluss auf einem fast quadratischen Grundriss Die gotische Kapelle ist 12 m lang 8 8 m breit und 10 7 m hoch An den Aussenecken des Saales stehen Strebepfeiler Der Chor wird von spitzbogigen Masswerkfenstern durchbrochen uber dem Sudeingang ist ein Grosses Spitzbogenfenster eingebaut Das Bleidach wurde 1570 durch ein Schieferdach ersetzt 1622 sturzte das Gewolbe des Chores ein es wurde nicht wieder erneuert sondern es wurde eine Flachdecke eingezogen Die kleine sudliche Eingangshalle mit einem spitzbogigen Tonnengewolbe ist wohl noch gotisch Im Rahmen der Renovierung von 1822 wurden holzerne Emporen eingebaut Unter Leitung des Architekten Janisch wurde 1895 das geschweifte Chordach erhoht und auf die Hohe des Langhauses gebracht Die Glocke wurde 1899 auf 99 Jahre an die Kapelle in Wickede an der Ruhr ausgeliehen sie kam allerdings schon fruher zuruck Sie hangt nun nicht mehr im Dachreiter sondern uber dem Chor Das Masswerk im Chor wurde 1907 eingesetzt Der Dachreiter wurde 1932 mit einer Zwiebel bekront Im April 2010 wurde mit dem Umbau und der Renovierung der Brunsteinkapelle begonnen Der Chor war so marode dass ein Betreten wegen Einsturzgefahr untersagt war Seit dem 30 August 2010 konnte das Atelier wieder benutzt werden Ausstattung BearbeitenDie pultartige Kanzel mit Schnitzwerk und Ranken ist mit der Inschrift DNI 1553 versehen Sie ist somit die alteste Kanzel in Soest Die Eckschnitzereien wurden spater erganzt Die Tur stammt vom Ende des 17 Jahrhunderts Der barocke Altartisch aus Holz ist zwischen den schweren Balusterfussen mit einer profilierten Verbindung versehen Er ist 127 77 91 cm gross und stammt aus der Zeit um 1620 Die Glocke mit einem Durchmesser von 36 cm wurde 1727 in der Soester Glockengiesserei Stule gegossen Sie tragt die Inschrift DIE REFORMIERTE GEMEINDE BINNEN SOIST HABEN MICH UMGIESEN LASSEN IM JAHR 1727 Etwa 20 alte Grabplatten werden durch einen Holzfussboden geschutzt 1 2 Literatur BearbeitenGeorg Dehio Handbuch der Deutschen Kunstdenkmaler Nordrhein Westfalen Band 2 Westfalen Deutscher Kunstverlag Munchen 1969 Hubertus Schwartz Soest in seinen Denkmalern Dritter Band Gotische Kirchen Soester wissenschaftliche Beitrage Band 16 2 unveranderte Auflage Westfalische Verlagsbuchhandlung Mocker amp Jahn Soest 1979 S 80 84 Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Brunsteinkapelle Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Internetseiten der Ev St Petri Pauli Kirchengemeinde gt Kirchen gt Brunsteinkapelle Die Brunsteinkapelle Memento vom 21 Februar 2012 im Internet Archive Website des Besitzers Fritz Risken uber die Brunsteinkapelle Internet Archiv archiviert am 21 Februar 2012 Einzelnachweise Bearbeiten Georg Dehio Dorothea Kluge Wilfried Hansmann Ernst Gall Nordrhein Westfalen In Handbuch der Deutschen Kunstdenkmaler Band 2 Deutscher Kunstverlag Munchen Berlin 1969 OCLC 272521926 S 540 Geschichte Memento vom 21 Februar 2012 im Internet Archive 51 57391 8 102565 Koordinaten 51 34 26 1 N 8 6 9 2 O Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Brunsteinkapelle amp oldid 232918804