www.wikidata.de-de.nina.az
Heinrich Fichtenau 10 Dezember 1912 in Linz 15 Juni 2000 in Wien war ein osterreichischer Historiker und Diplomatiker Seine beiden wichtigsten Arbeiten waren Das Urkundenwesen in Osterreich vom 8 bis zum fruhen 13 Jahrhundert und die Lebensordnungen des 10 Jahrhunderts Inhaltsverzeichnis 1 Leben und Wirken 2 Schriften Auswahl 3 Literatur 4 Weblinks 5 AnmerkungenLeben und Wirken BearbeitenHeinrich Fichtenau war das einzige Kind des Beamten Heinrich von Fichtenau und der Maria von Fichtenau geb Schachermeyr einer Schwester des Althistorikers Fritz Schachermeyr Ab 1931 studierte er Geschichte und Kunstgeschichte an der Universitat Wien und schloss 1935 seine dreijahrige Ausbildung am Institut fur Osterreichische Geschichtsforschung ab 1936 wurde er Assistent von Hans Hirsch bei der Edition der Diplome Konrads III fur die Monumenta Germaniae Historica In der Staatsprufungsarbeit widmete er sich Gerhoch von Reichersberg Er wurde in Wien mit einer Arbeit uber die Landeshoheit in der Dauphine und in Savoyen promoviert Fichtenau hatte sich im Mai 1938 um Aufnahme in die NSDAP bemuht Seine Aufnahme wurde jedoch zuruckgestellt Fichtenau erneuerte sein Ansuchen nicht 1 Im Juni 1940 zur Wehrmacht eingezogen gelang es ihm unter widrigsten Verhaltnissen 1942 seine Habilitation uber Mensch und Schrift im Mittelalter abzuschliessen Im Mai 1942 habilitierte er sich wahrend eines Kurzurlaubs Nach zwei weiteren Kriegsjahren in der Ukraine wurde er 1944 unabkommlich gestellt und erlebte den Zusammenbruch 1945 in Wien mit Auf Betreiben Leo Santifallers wurde Fichtenau der nach dem Krieg im Entnazifizierungsverfahren als minderbelastet eingestuft wurde 2 im Jahr 1950 zum ausserordentlichen Professor fur Mittelalterliche Geschichte an der Universitat Wien ernannt 1953 war er Teilnehmer am Colloque international de paleographie in Paris an welchem ein Katalog datierter Handschriften als internationales Projekt beschlossen worden ist Von 1962 bis zu seiner Emeritierung 1983 war er ordentlicher Professor fur Mittelalterliche Geschichte und Historische Hilfswissenschaften und zugleich Vorstand des Instituts fur Osterreichische Geschichtsforschung 1979 erhielt er den Wilhelm Hartel Preis und 1986 den Kulturpreis des Landes Oberosterreich 1989 wurde ihm Osterreichische Ehrenzeichen fur Wissenschaft und Kunst verliehen 1962 wurde er korrespondierendes Mitglied der Monumenta Germaniae Historica 1969 Mitglied der Medieval Academy of America und 1970 in die British Academy aufgenommen Von 1962 bis 1983 war er Vorstand des Instituts fur osterreichische Geschichtsforschung 3 nbsp Das Grab Fichtenau am Friedhof in Baden bei Wien Fichtenau war Verfasser zahlreicher grundlegender Monographien und Aufsatze sowohl zur Geschichte als auch zu den historischen Hilfswissenschaften Seine 1949 veroffentlichte Darstellung Karolingische Imperium wurde ins Englische 1957 Italienische und Franzosische 1958 ubersetzt Kennzeichnend fur Fichtenau war es Geschichte an Anekdoten zu exemplifizieren und immer auch als historische Anthropologie zu verstehen die viel uber menschliche Denk und Verhaltensweisen aussagt Schriften Auswahl BearbeitenMonographien Mensch und Schrift im Mittelalter Veroffentlichungen des Instituts fur Osterreichische Geschichtsforschung Band 5 Universum Wien 1946 Grundzuge der Geschichte des Mittelalters Universum Bibliothek des Wissens Band 23 Universum Wien 1947 Das karolingische Imperium Soziale und geistige Problematik eines Grossreiches Fretz amp Wasmuth Zurich und Geitner Wien 1949 englisch unter dem Titel The Carolingian Empire The Age of Charlemagne Ubersetzt von Peter Munz Toronto London 1957 mit Erich Zollner Urkundenbuch zur Geschichte der Babenberger in Osterreich Teil 1 und 2 Holzhausen Wien 1950 und 1955 Arenga Spatantike und Mittelalter im Spiegel von Urkundenformeln Mitteilungen des Instituts fur Osterreichische Geschichtsforschung Erganzungsband 18 Bohlau Graz u a 1957 Das Urkundenwesen in Osterreich vom 8 bis zum fruhen 13 Jahrhundert Mitteilungen des Instituts fur Osterreichische Geschichtsforschung Erganzungsband 23 Bohlau Wien u a 1971 Lebensordnungen des 10 Jahrhunderts Studien uber Denkart und Existenz im einstigen Karolingerreich Hiersemann Stuttgart 1984 Nachdruck Reihe Wissenschaft Band 4577 dtv Munchen 1992 englisch unter dem Titel Living in the Tenth Century Mentalities and Social Orders Ubersetzt von Patrick J Geary Chicago London 1991 Ketzer und Professoren Haresie und Vernunftglaube im Hochmittelalter Munchen 1992 englisch unter dem Titel Heretics and Scholars in the High Middle Ages 1000 1200 Ubersetzt von Denise A Kaiser Philadelphia 1998 Literatur BearbeitenFichtenau Heinrich In Fritz Fellner Doris A Corradini Osterreichische Geschichtswissenschaft im 20 Jahrhundert Ein biographisch bibliographisches Lexikon Veroffentlichungen der Kommission fur Neuere Geschichte Osterreichs Band 99 Bohlau Wien 2006 ISBN 3 205 77476 0 S 121 122 Othmar Hageneder Heinrich Fichtenau In Osterreichische Akademie der Wissenschaften Almanach 1999 2000 150 2000 S 443 456 Alfred Hoffmann Dr Heinrich Fichtenau In Oberosterreichische Heimatblatter Linz 1947 ooegeschichte at PDF Andreas Schwarcz Katharina Kaska Hrsg Urkunden Schriften Lebensordnungen Neue Beitrage zur Mediavistik Vortrage der Jahrestagung des Instituts fur Osterreichische Geschichtsforschung aus Anlass des 100 Geburtstags von Heinrich Fichtenau 1912 2000 Wien 13 15 Dezember 2012 Veroffentlichungen des Instituts fur Osterreichische Geschichtsforschung Band 63 Bohlau Wien 2015 ISBN 3 205 79633 0 Winfried Stelzer Heinrich Fichtenau In Mitteilungen des Instituts fur Osterreichische Geschichtsforschung 109 2001 S 272 284 Thomas Winkelbauer Heinrich Fichtenau als Vorstand des Instituts fur Osterreichische Geschichtsforschung 1962 1983 In Andreas Schwarcz Katharina Kaska Hrsg Urkunden Schriften Lebensordnungen Neue Beitrage zur Mediavistik Vortrage der Jahrestagung des Instituts fur Osterreichische Geschichtsforschung aus Anlass des 100 Geburtstags von Heinrich Fichtenau 1912 2000 Wien 13 15 Dezember 2012 Veroffentlichungen des Instituts fur Osterreichische Geschichtsforschung Band 63 Bohlau Wien 2015 S 311 336 Herwig Wolfram Grabrede auf Heinrich Fichtenau In Mitteilungen des Instituts fur Osterreichische Geschichtsforschung 109 2001 S 1 3 Online Memento vom 13 Marz 2007 im Internet Archive Weblinks BearbeitenLiteratur von und uber Heinrich Fichtenau im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek Veroffentlichungen von Heinrich Fichtenau im Opac der Regesta ImperiiAnmerkungen Bearbeiten Thomas Winkelbauer Heinrich Fichtenau als Vorstand des Instituts fur Osterreichische Geschichtsforschung 1962 1983 In Andreas Schwarcz Katharina Kaska Hrsg Urkunden Schriften Lebensordnungen Neue Beitrage zur Mediavistik Vortrage der Jahrestagung des Instituts fur Osterreichische Geschichtsforschung aus Anlass des 100 Geburtstags von Heinrich Fichtenau 1912 2000 Wien 13 15 Dezember 2012 Wien 2015 S 311 336 hier S 312 Gernot Heiss Von der gesamtdeutschen zur europaischen Perspektive Die mittlere neuere und osterreichische Geschichte sowie die Wirtschafts und Sozialgeschichte an der Universitat Wien 1945 1955 In Margarete Grandner Gernot Heiss Oliver Rathkolb Hrsg Zukunft mit Altlasten Die Universitat Wien 1945 bis 1955 Innsbruck u a 2005 S 189 210 hier S 198 Thomas Winkelbauer Heinrich Fichtenau als Vorstand des Instituts fur Osterreichische Geschichtsforschung 1962 1983 In Andreas Schwarcz Katharina Kaska Hrsg Urkunden Schriften Lebensordnungen Neue Beitrage zur Mediavistik Vortrage der Jahrestagung des Instituts fur Osterreichische Geschichtsforschung aus Anlass des 100 Geburtstags von Heinrich Fichtenau 1912 2000 Wien 13 15 Dezember 2012 Wien 2015 S 311 336 Normdaten Person GND 125165803 lobid OGND AKS LCCN n85033631 VIAF 24601399 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Fichtenau HeinrichKURZBESCHREIBUNG osterreichischer HistorikerGEBURTSDATUM 10 Dezember 1912GEBURTSORT LinzSTERBEDATUM 15 Juni 2000STERBEORT Wien Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Heinrich Fichtenau amp oldid 231960619