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Die Virginal ist ein Text der aventiurehaften Dietrichepik der auch als Dietrich und seine Gesellen Dietrichs Drachenkampfe oder Dietrichs erste Ausfahrt betitelt wird Entstanden wohl im 13 Jahrhundert im schwabisch alemannischen Raum wurde sie im Bernerton abgefasst Die Dichtung der deutschen Heldensage schildert die ersten Abenteuer des jugendlichen Dietrich von Bern Mit Hildebrand ausziehend befreit er die Konigin Virginal von Tirol welche von dem Heiden Orkise bedrangt wird und kampft dann siegreich gegen die Riesen und Drachen im Gebirge Das Ganze schliesst mit Turnieren und Festen Inhaltsverzeichnis 1 Die Uberlieferungen 2 Das Motiv des Halbverschlungenen 3 Siehe auch 4 Literatur 5 WeblinksDie Uberlieferungen BearbeitenDie vollstandig erhaltenen Handschriften enthalten selbstandige Textversionen darum unterscheidet man zwischen Heidelberger Dresdner und Wiener Virginal Neben diesen vollstandigen Handschriften gibt es noch 10 Fragmente die im Wesentlichen mit der Heidelberger Virginal ubereinstimmen Im Heidelberger Virginal Cpg 324 Papierhandschrift um 1440 1097 Strophen ziehen Hildebrand und Dietrich ins Waldgebirge von Tirol um gegen den Heiden Orkise zu kampfen der in das Land der Konigin Virginal eingefallen ist Hildebrand findet ein Madchen aus Virginals Gefolge das zum Tribut fur Orkise bestimmt ist Er besiegt Orkise Dietrich ist inzwischen in Kampf mit einer ganzen Schar von Heiden verwickelt Hildebrand hilft ihm sie zu besiegen Das Madchen ladt die beiden nach Konigin Virginals Residenz Jeraspunt ein Sie geht voraus Virginal schickt ihnen den Zwerg Bibung entgegen Dietrich und Hildebrand sind aber in einen Kampf gegen Drachen geraten Einer davon hat einen Ritter im Maul Hildebrand kann den Drachen toten der Ritter ist Rentwin Sohn des Helferich und ein Grossneffe Hildebrands Hildebrand und Dietrich gehen nach Arona der Residenz von Rentwins Eltern Helferich und Portalaphe Dort findet sie Bibung und uberbringt Virginals Einladung 14 Tage spater brechen Hildebrand und Dietrich mit Helferich und Gefolge auf Dietrich reitet voraus verirrt sich gelangt zur Burg Muter Der Riese Wicram mit anderen Riesen im Dienste von Nitger dem Burgherrn von Muter uberwaltigt ihn und bringt ihn zu Nitger der ihn gefangen setzt Doch kummert sich Nitgers Schwester Ibelin um Dietrich Sie sendet eine Nachricht nach Jeraspunt Daraufhin holt man Dietrichs Gefolgsleute aus Bern den Konig Iman von Ungarn und Biterolf und Dietleib zu Hilfe Nach Sammlung in Jeraspunt ziehen sie nach Muter In elf Zweikampfen werden alle Riesen erschlagen Nitger muss sein Land von Dietrich zu Lehen nehmen Auf dem Weg nach Jeraspunt kommt es wieder zu elf Einzelkampfen mit Riesen und wieder zu Drachenkampfen Angekommen gibt es ein grosses Fest Auf eine Nachricht von einer drohenden Belagerung Berns hin kehren Dietrich und seine Gesellen nach Hause zuruck Im Dresdner Virginal Mscr M 201 Papier 1472 Teil des Dresdner Heldenbuches 130 Strophen fehlt der Muter Teil Im Arona Teil kommt Furst Libertin von Palerne nach Arona fordert Dietrich zum Zweikampf wird besiegt und schliesst mit ihm Freundschaft Hildebrand Helferich Rentwin sowie Libertin werden auf dem Weg von Arona nach Jeraspunt von Janapas dem Sohn Orkises nach Burg Orteneck eingeladen Dort geraten sie in einen Hinterhalt mussen mit Lowen Janapas und seinen Leuten kampfen und konnen drei weitere Madchen befreien die Orkise als Tribut nach Orteneck gebracht hatte Dietrich hat unterdessen einen Eber erlegt doch muss er gegen einen Riesen kampfen der das Jagdrecht in diesem Gebiet in Anspruch nimmt Dietrich besiegt ihn und nimmt ihn gefangen Dann ziehen sie nach Jeraspunt das Fest dort endet mit der Heirat von Dietrich und Virginal Die Wiener Virginal ONB Cod 15478 Papier 1480 90 866 Strophen ist ein Mischtext aus Heidelberger und Dresdner Virginal Sie enthalt auch die Libertin und Janapas Episode Dietrichs Eberjagd mit Riesenkampf und seine Hochzeit mit Virginal Das Motiv des Halbverschlungenen BearbeitenDas Motiv mit dem Ritter im Maule eines Drachen findet sich auch in der Thidrekssaga Dort heisst der Ritter aber Sintram oder Sistram und wird von einem Flugdrachen im Maul gehalten Fasold in der Thidrekssaga ein Gefahrte Dietrichs reisst ein Schwert aus dem Rachen des Ungeheuers und kann den Drachen damit toten Wie Rentwin ist Sintram mit Hildebrand verwandt Hildebrand ist Sohn des Reginbald Reginbalds Bruder ist Boltram Sintram ist Boltrams Enkel Da die Namen der Thidrekssaga von denen der Virginal unterschiedlich sind kann man annehmen dass die Thidrekssaga bei dieser Episode nicht direkt auf die Virginal zuruckgreift sondern auf eine mit der Virginal gemeinsame ursprunglichere Erzahltradition Auch in der Berner Chronik des Konrad Justinger von 1420 30 wird eine schweizerische Lokalsage erwahnt bei der ein Sintram vorkommt die Festung Burgdorf wurde von den Brudern Sintram und Baltram erbaut In der Nahe dieser Festung befand sich eine grosse Hohle wo ein Drache hauste Dieser verschlang Baltram doch Sintram konnte seinen Bruder lebendig aus dem Drachen herausschneiden Das Motiv des Halbverschlungenen findet sich auch in einer Geschichte von Sindbad dem Seefahrer der eine Schlange durch einen gezielten Schlag mit seinem goldenen Stab dazu bringt einen bis zum Nabel verschluckten Mann wieder auszuspeien Seit dem 14 Jahrhundert tragt das Wappen der Visconti die seit 1277 im Besitz der Burg Arona am Sudende des Lago Maggiore sind eine Schlange die einen nackten Knaben bis zur Taille verschlungen hat Bildliche Darstellungen eines von einem Drachen halb verschlungenen Mannes finden sich auch in einem Fries der Aussenwand der Abteikirche Andlau im Elsass 1130 40 einer Kapitellplastik im Chorumgang des Basler Munsters nach 1185 und der Initiale zu Psalm 69 im Albani Psalter 12 Jh Christus zieht einen Menschen aus dem Schlund des Drachen Nicht alle diese bildlichen Darstellungen mussen sich also auf eine Urfassung der Virginal beziehen sondern konnen schon fruh zu einem Teil der christlichen Ikonographie geworden sein in der der Drache als Symbol des Bosen verwendet wird Siehe auch BearbeitenDietrichepik Dietrich von BernLiteratur BearbeitenHeinzle Joachim Einfuhrung in die mittelhochdeutsche Dietrichepik Berlin de Gruyter 1999 ISBN 3 11 015094 8 besonders S 135 145 Weblinks BearbeitenDigitalisat der Heidelberger Handschrift mit Bibliographie Digitalisat der Ausgabe von Zupitza Handschriftenubersicht im Handschriftencensus GBS Franz Stark Hg Dietrichs erste Ausfahrt 1860 StLV Dietrichepik Historische DietrichepikDietrichs Flucht Rabenschlacht Alpharts TodAventiurehafte DietrichepikVirginal Konig Laurins Rosengarten Der Rosengarten zu Worms Das Eckenlied Goldemar Sigenot Der Wunderer Dietrich und WenezlanWeitere Werke mit Dietrich von BernHildebrandslied Jungeres Hildebrandslied Nibelungenlied Thidrekssaga Ermenrichs Tod Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Virginal Dietrichepik amp oldid 213680550