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Gregor von Tours eigentlich Georgius Florentius Gregorius 30 November 538 bei Clermont Ferrand vermutlich 17 November 594 in Tours war Bischof von Tours Geschichtsschreiber und Hagiograph Seine beruhmten Zehn Bucher Geschichten gehoren zu den wichtigsten Quellen fur die Ubergangszeit zwischen der Spatantike und dem Fruhmittelalter Emmanuel Fremiet Saint Gregoire de Tours Skulptur fur das Pantheon in Paris um 1875 seit 1934 in der Kathedrale von Arras Inhaltsverzeichnis 1 Leben 2 Werke 2 1 Zehn Bucher Geschichten Geschichte der Franken 2 1 1 Inhalt 2 1 2 Sprache 2 1 3 Wirkung und Bewertung 2 2 Weitere Werke 3 Familienbeziehungen 3 1 Die Familie Gregors 3 2 Die Familie Gregors von Langres Gregorius Attalus 3 3 Die Nachkommen des Senators Florentinus 4 Ausgaben 5 Ubersetzungen 6 Literatur 7 Weblinks 8 AnmerkungenLeben BearbeitenGregor hiess ursprunglich Georgius Florentius 1 Er wurde als drittes Kind in eine vornehme galloromisch senatorische Familie der Auvergne geboren die auf eine lange und stolze Tradition zuruckblicken konnte In spatromischer Zeit hatte sie hohe romische Beamte gestellt nach dem Untergang Westroms dienten mehrere Familienmitglieder der Kirche 2 Gregor hatte einen alteren Bruder namens Petrus 3 und eine Schwester deren Name unbekannt ist Sein Vater hiess Florentius 4 seine Mutter Armentaria 5 sie war vermutlich eine Tochter des Bischof Armentarius von Langres 6 Sein Vater und sein Grossvater vaterlicherseits Georgius 7 gehorten der senatorischen Adelsschicht an sein Onkel Gallus 8 war Bischof von Clermont Mutterlicherseits war Gregor auf einer Seite verwandt mit den Bischofen Sacerdos und Nicetius von Lyon auf der anderen Seite mit den Bischofen Gregor von Langres und dessen Sohn Tetricus von Langres die beide ebenfalls einem senatorischen Geschlecht entstammten Zu Ehren Gregors von Langres nahm er den Namen Gregor Gregorius an unter dem er bekannt wurde Gregor verstand sich zeitlebens nicht als Franke sondern als Romer und war erkennbar stolz auf seine vornehme Abstammung was in seinen Schriften immer wieder klar zum Ausdruck kommt 9 Gregor scheint eine gute Bildung erhalten zu haben er kannte unter anderem Werke Vergils und Sallusts wenn auch vielleicht nur in Form von Kompendien In jungen Jahren erkrankte er schwer und gelobte im Falle einer Genesung Geistlicher zu werden Sein Vater starb jung und Gregor wurde erst von seiner Mutter Armentaria in der Nahe von Cavaillon und dann von seinem Onkel Gallus 551 sowie dem Archidiakon und spateren Bischof Avitus in Clermont erzogen Vor dem Tod des Gallus war Gregor bereits in den geistlichen Stand eingetreten Eine weitere Ausbildung erhielt er von seinem Onkel Nicetius in Lyon Lugdunum wohin er 563 geschickt wurde 563 unternahm er erneut erkrankt eine Pilgerreise zum Grab des heiligen Martin Zu diesem Zeitpunkt war er bereits zum Diakon ordiniert Uber die folgenden Jahre ist kaum etwas bekannt Als Diakon war er wohl in der Auvergne tatig wenn er auch Verwandte besuchte wie seine Mutter im Teilreich Burgund oder seinen Vetter mutterlicherseits Bischof Euphronius von Tours Gregor war mit dem Dichter Venantius Fortunatus befreundet der ihm seine Gedichtsammlung widmete 571 hielt er sich einige Zeit in St Julian in Brioude auf wohin seine Familie gute Verbindungen unterhielt wobei seine dortige Stellung aber recht unklar ist 573 wurde er als Nachfolger des Euphronius zum Bischof von Tours gewahlt vermutlich auf Veranlassung des Konigs Sigibert I von Austrasien dem Gregor bereits von Besuchen am Konigshof bekannt war Als Bischof von Tours war Gregor fur einen der wichtigsten Bischofssitze Galliens verantwortlich Wahrend seines Episkopats war er oft mit den Streitigkeiten der frankischen Teilkonige konfrontiert denen nicht zuletzt an der Beherrschung von Tours gelegen war Ihnen trat Gregor mehrmals und entschieden entgegen So verweigerte er die Auslieferung politischer Gegner an Konig Chilperich I von Neustrien den Gregor als Nero und Herodes seiner Zeit bezeichnete 10 und dessen Gemahlin Fredegunde Gregor setzte sich auch allerdings vergeblich fur Bischof Praetextatus von Rouen ein der fur den Prinzen Merowech eingetreten war nachdem Merowech sich gegen seinen Vater Chilperich erhoben hatte und unterlegen war Chilperich selbst scheint Gregor fur dessen Engagement Respekt entgegengebracht zu haben denn er zog den Bischof verschiedentlich als theologischen Berater heran Die politischen Gegner Gregors darunter vor allem Leudast als Regionalherrscher bzw comes von Tours intrigierten jedoch gegen ihn so dass er sich im Sommer 580 vor einer Synode verantworten musste Durch eine Eidesleistung gewann Gregor das Vertrauen Chilperichs zuruck Nach Chilperichs Tod 584 setzte sich Gregor fur die Aussohnung der merowingischen Teilherrscher Guntram I von Burgund und Childebert II ein Beide Herrscher verstandigten sich 585 und Gregor stand denn auch in ihrer Gunst Dennoch musste er sich 585 und wieder 588 fur den Frieden zwischen den Teilherrschern einsetzen Er starb Ende 594 in Tours vermutlich am 17 November der sein Gedenktag ist 11 In Tours und Clermont wird er als Heiliger verehrt Werke BearbeitenZehn Bucher Geschichten Geschichte der Franken Bearbeiten Inhalt Bearbeiten nbsp Eine Seite einer Handschrift der Historiae Paris Bibliotheque Nationale Lat 17655 fol 13v spates 7 Jahrhundert Das Hauptwerk Gregors stellen die Zehn Bucher Geschichten Decem libri historiarum dar die in der Forschung gewohnlich kurz als Historiae Historien oder allerdings irrefuhrend Historia Francorum Geschichte der Franken bezeichnet werden 12 Ein Original aus Gregors Hand existiert nicht mehr doch ist das umfangreiche Werk in mehr als 50 mittelalterlichen Handschriften uberliefert Die altesten darunter stammen aus dem 7 Jahrhundert sind jedoch unvollstandig und fehlerhaft Verlasslichere Handschriften stammen aus dem 11 Jahrhundert Es handelt sich um eine christliche Universalgeschichte in spatantiker Tradition Gregors Absicht war es die Geschichte der Gesamtkirche aus eschatologischer Sicht darzustellen von der Erschaffung der Welt bis zu den frankischen Konigen des 6 Jahrhunderts Das erste Buch schildert die Zeit bis zum Tod des heiligen Martin von Tours 397 das zweite beschreibt die Zeit der ersten Merowinger bis zum Tod Konig Chlodwigs I den Gregor im Rahmen der Taufschilderung als neuen Konstantin bezeichnet und so eine Brucke von der frankischen zur gallo romischen Geschichte baut Mit dem vierten Buch erreicht Gregor seine eigene Zeit es endet mit der Ermordung Konig Sigiberts I Die restlichen sechs Bucher behandeln die weitere Zeitgeschichte bis in den Sommer 591 An den Schluss stellt Gregor eine Autobiographie mit einem Verzeichnis seiner Werke Die Historiae wurden sukzessiv verfasst Die ersten vier Bucher verfasste Gregor um oder kurz nach 575 wenngleich sie spater wohl noch einmal uberarbeitet wurden die restlichen sechs Bucher folgten dann spater Alexander Callander Murray geht hingegen neuerdings abweichend davon aus die Historien seien nach 585 entstanden 13 Gregor verbindet in seiner Darstellung genau wie sein griechischer Zeitgenosse Euagrios Scholastikos kirchliche und weltliche Geschichtsschreibung Er sieht die Franken in der Nachfolge der Romer beschonigt aber nicht die teils katastrophalen Zustande in ihrem regnum Gregor Historien IV 50 Gregor ubersieht nicht die brutalen Methoden Chlodwigs und seiner Nachkommen beurteilt die Merowinger aber eher hinsichtlich ihrer Rolle als ausfuhrende Instrumente des gottlichen Willens Grossen Wert legt er daher auf das Verhaltnis des Konigs zur Kirche besonders dessen Bischofen die den Konig beraten und anleiten sollen So verurteilt er nicht hartes Vorgehen wenn es effektiv ist und die Herrschaft als gerecht bewertet werden kann Im Hinblick auf die Generationen nach Chlodwig bemangelt Gregor allerdings zunehmend sundhaftes Verhalten und bezeichnete etwa Chilperich I als den Nero und Herodes seiner Zeit Das Werk liefert nicht nur Informationen uber die Franken etwa uber ihren angeblichen Ursprung siehe Origo gentis sondern ist breit angelegt Aufgrund seines zentralen Themas wird es dennoch wie gesagt oft als Geschichte der Franken Historia Francorum bezeichnet was aber dem Anliegen Gregors nicht gerecht wird die neuere Forschung betont den universalen Charakter der Schrift 14 Gregor geht sogar auf Ereignisse im fernen Orient an der Ostgrenze des geschrumpften Imperium Romanum ein etwa auf die Plunderung Antiochias durch die Perser im Jahr 540 oder den Ausbruch eines neuen Perserkriegs 572 Gregor Historien IV 40 15 Der ostromische Kaiser gilt ihm noch immer als Oberherr und wird als dominus noster bezeichnet und insbesondere uber Ereignisse am Hof von Justin II und Tiberius Constantinus zeigt sich Gregor gut informiert 16 Zu Gregors Quellen gehorten neben der lateinischen Bibel Vulgata unter anderem Orosius Eusebius Avitus von Vienne und Sidonius Apollinaris Gregor benutzte auch heute verlorene Quellen so etwa Annalen wie die sogenannten Annalen von Angers 17 sowie das Geschichtswerk des Sulpicius Alexander und das des Renatus Profuturus Frigeridus 18 Oft nennt er seine Quellen oder zitiert Dokumente Nicht zuletzt wegen der Stoffmenge ist das Werk unersetzlich und stellt bei allen Problemen die Hauptquelle fur das spatantike Gallien und die fruhe Merowingerzeit dar Sprache Bearbeiten Sprachgeschichtlich interessant ist Gregors Latein das wertvolles Material zur Geschichte des spatantik fruhmittelalterlichen Vulgarlatein bietet In der Einleitung entschuldigt sich Gregor fur seine ungepflegte und landliche Sprache Tatsachlich weicht das Latein vieler Handschriften durch seine Nahe zur damals gesprochenen Sprache sowohl in der Morphologie als auch in der Syntax stark vom klassischen Latein und auch vom Latein klassizistischer spatantiker Autoren ab Darin spiegelt sich nach Ansicht mancher Gelehrter der Ubergang zwischen Latein und den romanischen Sprachen Klassisches Latein ist fur Gregor zwar einerseits noch keine zu erlernende Fremdsprache andererseits doch schon nicht mehr identisch mit dem Vulgarlatein seiner Zeit Erich Auerbach betonte 1946 einen seiner Meinung nach vorhandenen Bruch Gregors gegenuber spatantiken Autoren deren Kunstsprache und hierarchischen Periodenbau er hinter sich lasse Das zeige sich in der Vermengung des Alltaglich Realistischen mit dem Erhaben Tragischen und dem ungeschickten und wenig klaren Aufbau seiner oft vom konkreten Miterleben gepragten Erzahlungen in denen kausale konzessive und andere Abhangigkeiten teils verworren und unscharf ausgedruckt werden und monstrose und systemlose Partizipalgebilde zu finden sind Auerbach hielt Gregor fur einen nicht an dogmatischen Diskussionen interessierten sondern dem Praktisch Organisatorischen zugewandten Seelsorger der sich seiner Aufgabe bewusst ist angesichts der zunehmenden Verrohung und des Zivilisationsruckgangs der zunehmend auch den galloromischen Teil des Merowingerreichs betroffen habe 19 mit Hilfe seiner Geschichten christliche Gesittung aufzubauen 20 Allerdings ist es durchaus moglich dass Gregors Sprache in Wirklichkeit dem antiken Latein naher war als die massgebliche Textausgabe von Bruno Krusch erkennen lasst Krusch erwartete von Gregor ein vulgares umgangssprachliches Latein er orientierte sich daher an denjenigen Handschriften die ein solches bieten und entschied sich im Zweifel stets fur die ungepflegte Variante wahrend er anspruchsvollere Konstruktionen fur spatere Verbesserungen durch Kopisten hielt Dieses Verfahren ist von spateren Gelehrten teils kritisiert worden 21 In neuerer Zeit kommt etwa Pascale Bourgain in seiner Untersuchung von Gregors Stil und Sprache zu einem positiven Urteil Ihm zufolge lassen die modernen Editionen die Sprachformen Gregors nicht mehr erkennen ebenso weist er den Vorwurf einer verwilderten Sprache Gregors zuruck 22 Wenngleich daher Forscher wie Martin Heinzelmann die Merowingismen in Gregors Werk fur spatere Verfalschungen halten halten andere Autoren wie der Altphilologe Roman Muller die Absenkung der Stilhohe bei Gregor ahnlich wie bei dem durch seine gut verstandlichen Volkspredigten bekannten Caesarius von Arles fur authentisch und beabsichtigt Gregor bezichtigt sich selbst des sermo rusticus der einfachen landlichen Sprache die er als Prediger einer erfolgreichen Breitenwirkung willen als neue zukunftsweisende Sprech und Schreibvarietat legitimieren und sie dem gebildeten Volk andienen mochte 23 Auch Rudolf Buchner 24 geht von einer absichtlichen Absenkung der Stilhohe aus Er und andere Gelehrte sind der Ansicht der klassisch gebildete Gregor habe sich bewusst darum bemuht einen Mittelweg zwischen dem gepflegten Latein der spatantiken Kirchenschriftsteller und der von frankischen Dialekten beeinflussten romanischen Volkssprache seiner Zeit zu finden In einem anderen Werk in der Einleitung der Libri de virtutibus St Martini fuhrt Gregor aus dass seine Mutter ihm geraten habe die Wundertaten des Heiligen Martin von Tours ohne Rucksicht auf seine sprachlichen Bedenken niederzuschreiben Die Frage nach Gregors Lateinkompetenz verlore an Bedeutung wenn man eine programmatische Absicht annimmt 25 Wirkung und Bewertung Bearbeiten Im Mittelalter wurde das Geschichtswerk viel gelesen In den folgenden Jahrhunderten wurde es von unbekannten Autoren weitergefuhrt die als Fredegar und Pseudo Fredegar bekannt sind Der erste Druck editio princeps erschien 1511 12 in Paris In der modernen Forschung ist Gregors Glaubwurdigkeit umstritten Besonders kritisch wurde sie in der jungeren Zeit von Ian N Wood beurteilt Wood wurdigt zwar dass Gregor nach fast einem Jahrhundert das erste Mitglied der gallo romischen Aristokratie gewesen sei das ein Geschichtswerk verfasste 26 und lobt auch Gregors Kunst als Geschichtenerzahler setzt dort aber auch mit seiner Kritik an Denn nach Wood arrangierte Gregor sein Werk so wie es seiner Sichtweise dienlich war und verschwieg gezielt manche Ereignisse seiner eigenen Zeit Wood und andere meinen zudem dass die kulturelle Diskrepanz zwischen dem 5 Jahrhundert als in Gallien der vorzuglich gebildete Schriftsteller Sidonius Apollinaris lebte und Gregors Zeit in Wahrheit nicht so gross war wie Gregor sie darstellt 27 Schliesslich wirkten dort auch um 600 noch bedeutende Dichter in spatantiker Tradition wie Venantius Fortunatus Wood kommt daher zu einer generell skeptischen Einschatzung von Gregors Zuverlassigkeit da dieser bewusst ein finsteres Bild seiner Zeit gezeichnet habe 28 Ein weiterer Kritiker ist Walter A Goffart der Gregor ebenfalls vorwarf bestimmte Ereignisse bewusst unterschlagen zu haben 29 Insgesamt hat die neuere Forschung betont wie sehr Gregor noch spatantiken Traditionen verhaftet war sie hat sich damit deutlich von alteren Positionen entfernt die Gregor ganz dem Mittelalter zurechneten Allerdings ist es moglich dass Gregor manches uberging weil er es nicht fur erwahnenswert hielt und nicht weil er es den Lesern vorenthalten wollte um sie zu beeinflussen Tatsachlich konnen Gregors selektiver Umgang mit seinem Stoff und seine Neigung zum Moralisieren moderne Leser befremden doch war beides damals normal und keine Besonderheit Gregors Ebenso wie andere kirchliche Autoren verstand er sein Werk als Darstellung der Heilsgeschichte und verfuhr in diesem Sinne konsequent 30 Kritisiert werden auch manche nicht korrekte chronologische Angaben und ungenaue Zahlenangaben in den fruhen Buchern etwa bezuglich Gregors Schilderungen zu Chlodwig zu dessen Regierungszeit Gregor wohl nur luckenhafte Informationen zur Verfugung hatte Der hohe Quellenwert des Werks nicht nur fur die politischen Ereignisse sondern auch fur die Kulturgeschichte in einer ansonsten quellenarmen Zeit ist jedenfalls unbestreitbar 31 Gregor bemuht sich jedoch nicht um ein Verstandnis historischer Entwicklungen und Zusammenhange sondern reiht manchmal zusammenhanglos Begebenheiten aneinander Daher ist er mehr Geschichtenerzahler als im eigentlichen Sinne des Begriffs Historiker Weitere Werke Bearbeiten Die weiteren Werke Gregors gehoren hauptsachlich in das Gebiet der Hagiographie dabei stehen Wundererzahlungen im Mittelpunkt Sie finden heute weit weniger Beachtung als das grosse Geschichtswerk doch im Mittelalter waren sie bekannter als die Historiae Gregor verfasste folgende Schriften Libri octo miraculorum Acht Bucher der Wunder eine Sammlung von Lebensgeschichten gallischer Heiliger mit folgender Unterteilung Buch 1 Liber in gloria martyrum Buch zum Ruhm der Martyrer Buch 2 Liber de passione et virtutibus sancti Iuliani martyris Buch uber das Leiden und die Wunder des heiligen Martyrers Julianus handelt von dem antiken Martyrer Julianus von Brioude Bucher 3 6 Libri IV de virtutibus sancti Martini Vier Bucher uber die Wunder des heiligen Martin Buch 7 Liber vitae patrum Buch vom Leben der Vater enthalt zwanzig Lebensbeschreibungen von Heiligen vorwiegend aus der Gegend von Clermont und Tours Buch 8 Liber in gloria confessorum Buch zum Ruhm der Bekenner Liber de miraculis beati Andreae apostoli Buch uber die Wunder des seligen Apostels Andreas kurz vor 593 verfasst Passio sanctorum septem dormientium apud Ephesum Leiden der heiligen sieben Schlafer von Ephesos eine lateinische Fassung der orientalischen Siebenschlaferlegende De cursibus ecclesiasticis auch De cursu stellarum ratio eine Abhandlung uber die Beobachtung der Gestirnsbewegungen zum Zweck der Bestimmung der Gebetszeiten im Zeitraum 575 582 verfasst 32 In psalterii tractatum commentarius Psalmenkommentar von diesem Werk sind nur Fragmente erhalten geblieben Familienbeziehungen BearbeitenGregor gibt in seinem Werk zahlreiche Hinweise auf seine Familie die eine zusammenhangende Darstellung ermoglichen und ein Bild zum sozialen Status Gregors und seiner Verwandten geben 33 Die Familie Gregors Bearbeiten Georgius Senator der Auvergne Leocadia Schwester des Inpetratus um 525 bezeugt aus der Familie des Vectius Epagatus 177 Martyrer in Lyon dessen Nachkomme Leocadius Senator in Bourges Ende des 3 Jahrhunderts und dessen Sohn Lusor Ende 3 Anfang 4 Jahrhundert Gallus 487 Bischof der Auvergne 525 551 Florentius Senator der Auvergne Armentaria Tochter von NN Sohn von Gregor von Langres comes von Autun Bischof von Langres und Armentaria und NN Tochter von Florentinus Senator Elekt von Genf 513 und Artemia Petrus Diakon in Langres 574 verjagt Gregorius Georgius Florentius 538 594 573 Bischof von Tours Tochter Iustinus Iustina Propstin in Poitiers Eusthenia NicetiusDie Familie Gregors von Langres Gregorius Attalus Bearbeiten Gregorius Attalus um 450 um 540 ex senatoribus primis comes von Autun 466 67 Bischof von Langres 506 07 Heiliger Armentaria vor 506 07 wohl Tochter von Armentarius Bischof von Langres etwa 479 506 Tetricus von Langres Bischof von Langres 539 572 73 Sohn Euphronius von Tours 503 Bischof von Tours 556 573 Kind Attalus Sohn NN Tochter von Florentinus Senator von Genf Elekt von Genf um 513 und Artemia Armentaria Florentius Senator der Auvergne siehe oben Euphronius von Autun wohl ein Onkel Gregors von Langres Bischof von Autun ca 451 nach 475 Heiliger Die Nachkommen des Senators Florentinus Bearbeiten NN Florentinus Senator von Genf Elekt von Genf 513 verzichtet wegen der Schwangerschaft seiner Frau Artemia Gundulfus 581 dux Tochter NN Sohn von Gregor comes von Autun siehe oben Nicetius 513 Bischof von Lyon 552 573 Sacerdos 486 87 551 52 Bischof von Lyon nach 541 Onkel des Nicetius somit vielleicht auch Bruder Artemias Aurelianus Bischof von ArlesAusgaben BearbeitenBruno Krusch Wilhelm Levison Hrsg Scriptores rerum Merovingicarum 1 1 Gregorii Turonensis Opera Teil 1 Libri historiarum X Hannover 1951 Monumenta Germaniae Historica Digitalisat massgebliche Ausgabe der Historiae Bruno Krusch Hrsg Scriptores rerum Merovingicarum 1 2 Gregorii Turonensis Opera Teil 2 Miracula et opera minora Hannover 1885 Monumenta Germaniae Historica Digitalisat enthalt alle anderen Werke Gregors Ubersetzungen BearbeitenGregor von Tours Zehn Bucher Geschichten 2 Bande Auf Grund der Ubersetzung Wilhelm Giesebrechts neu bearbeitet von Rudolf Buchner Wissenschaftliche Buchgesellschaft Darmstadt 1955 1956 und Nachdrucke Gregor von Tours Frankische Geschichte 3 Bande Nach der Ubersetzung von Wilhelm von Giesebrecht neu bearbeitet von Manfred Gebauer Phaidon Verlag Essen u a 1988 Gregory of Tours Life of the Fathers Ins Englische ubersetzt von Edward James Translated Texts for Historians Band 1 2 Auflage Liverpool University Press Liverpool 1991 ISBN 0 85323 327 6 Gregory of Tours Glory of the Martyrs Ins Englische ubersetzt von Raymond Van Dam Translated Texts for Historians Band 4 Reprint with corrections Liverpool University Press Liverpool 2004 ISBN 0 85323 236 9 Gregory of Tours Glory of the Confessors Ins Englische ubersetzt von Raymond Van Dam Translated Texts for Historians Band 5 Reprint with corrections Liverpool University Press Liverpool 2004 ISBN 0 85323 226 1 Gregory of Tours Lives and Miracles Dumbarton Oaks Medieval Library Band 39 Herausgegeben und ins Englische ubersetzt von Giselle de Nie Harvard University Press London 2019 Literatur BearbeitenMax Bonnet Le latin de Gregoire de Tours Hachette Paris 1890 zugleich Dissertation Universitat Paris 1889 1890 Nachdruck Olms Hildesheim 1968 Grundlegende Untersuchung der Sprache Gregors Adriaan H B Breukelaar Historiography and Episcopal Authority in Sixth Century Gaul The Histories of Gregory of Tours interpreted in their historical context Forschungen zur Kirchen und Dogmengeschichte Band 57 Vandenhoeck und Ruprecht Gottingen 1994 ISBN 3 525 55165 7 zugleich Dissertation Universitat Amsterdam 1991 Albrecht Diem Gregory s Chess Board Monastic Conflict and Competition in Early Medieval Gaul In Philippe Depreux Francois Bougard Regine Le Jan Hrsg Competition et sacre au haut Moyen Age entre mediation et exclusion Brepols Turnhout 2015 S 165 191 Peter Classen Gregor In Neue Deutsche Biographie NDB Band 7 Duncker amp Humblot Berlin 1966 ISBN 3 428 00188 5 S 20 f Digitalisat Walter A Goffart The Narrators of Barbarian History A D 550 800 Jordanes Gregory of Tours Bede and Paul the Deacon Princeton University Press Princeton NJ 1988 ISBN 0 691 05514 9 Martin Heinzelmann Gregor von Tours 538 594 Zehn Bucher Geschichte Historiographie und Gesellschaftskonzept im 6 Jahrhundert Wissenschaftliche Buchgesellschaft Darmstadt 1994 ISBN 3 534 08348 2 Standardwerk zu den Historien Martin Heinzelmann Die Franken und die frankische Geschichte in der Perspektive der Historiographie Gregors von Tours In Anton Scharer Georg Scheibelreiter Hrsg Historiographie im fruhen Mittelalter Veroffentlichungen des Instituts fur Osterreichische Geschichtsforschung Band 32 Oldenbourg Munchen u a 1994 ISBN 3 486 64832 2 S 326 344 Martin Heinzelmann Bischofsherrschaft in Gallien Zur Kontinuitat romischer Fuhrungsschichten vom 4 bis 7 Jahrhundert Soziale prosopographische und Bildungsgeschichtliche Aspekte Francia Beiheft 5 Artemis Verlag Zurich Munchen 1976 online Kathleen Mitchell Ian Wood Hrsg The World of Gregory of Tours Cultures Beliefs and Traditions Band 8 Brill Leiden u a 2002 ISBN 90 04 11034 8 Alexander Callander Murray Hrsg A Companion to Gregory of Tours Brill Leiden 2016 Alexander Callander Murray Chronology and the Composition of the Histories of Gregory of Tours In Journal of Late Antiquity Band 1 2008 S 157 196 Antonio Serra L ingenium artis di Gregorio di Tours Preliminari d indagine In Invigilata Lucernis Band 32 2010 S 157 175 Ian Wood Gregory of Tours Headstart History Bangor 1994 ISBN 1 873041 71 3 Weblinks Bearbeiten nbsp Wikisource Gregorius Turonensis Quellen und Volltexte Latein nbsp Wikisource Gregor von Tours Quellen und Volltexte nbsp Commons Gregory of Tours Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Literatur von und uber Gregor von Tours im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek Werke von und uber Gregor von Tours in der Deutschen Digitalen Bibliothek Vollstandiger lateinischer Text der Historien in The Latin Library S Georgii Florentii Gregorii Turonensis Episcopi liber ineditus De cursu stellarum ratio Gregors Historien in dt Ubersetzung von Giesebrecht Gregory of Tours History of the Franks englische Ubersetzung allerdings unvollstandig Immo Eberl Gregor von Tours In Historisches Lexikon der Schweiz Markus Vinzent Offener Anfang Die Entstehung des Christentums im 2 Jahrhundert mp3 Audio 100 MB 54 46 Minuten In Domradio 1 November 2021 abgerufen am 10 April 2023 Anmerkungen Bearbeiten Zur Vita siehe Martin Heinzelmann Gregory of Tours The Elements of a Biography In Alexander Callander Murray Hrsg A Companion to Gregory of Tours Leiden 2016 S 7ff Vgl auch Luce Pietri Gregor von Tours In Theologische Realenzyklopadie Bd 14 1985 S 184 188 zum Leben S 184f sowie Karl Friedrich Stroheker Der senatorische Adel im spatantiken Gallien Tubingen 1948 Nachdruck Darmstadt 1970 S 179f Zur Familie vgl Martin Heinzelmann Gregory of Tours The Elements of a Biography In Alexander Callander Murray Hrsg A Companion to Gregory of Tours Leiden 2016 S 11ff Karl Friedrich Stroheker Der senatorische Adel im spatantiken Gallien Tubingen 1948 Nachdruck Darmstadt 1970 S 204 Nr 299 Karl Friedrich Stroheker Der senatorische Adel im spatantiken Gallien Tubingen 1948 Nachdruck Darmstadt 1970 S 176 Nr 163 Karl Friedrich Stroheker Der senatorische Adel im spatantiken Gallien Tubingen 1948 Nachdruck Darmstadt 1970 S 148 Nr 35 Patrick J Geary Die Merowinger Europa vor Karl dem Grossen Beck Munchen 2003 S 134 Karl Friedrich Stroheker Der senatorische Adel im spatantiken Gallien Tubingen 1948 Nachdruck Darmstadt 1970 S 177 Nr 175 Karl Friedrich Stroheker Der senatorische Adel im spatantiken Gallien Tubingen 1948 Nachdruck Darmstadt 1970 S 176f Nr 171 Vgl auch Karl Friedrich Stroheker Der senatorische Adel im spatantiken Gallien Tubingen 1948 Nachdruck Darmstadt 1970 S 112 f Gregor Historiae VI 46 Der 17 November wird allerdings erst in der im 10 Jahrhundert entstandenen Vita sancti Gregorii des Odo von Cluny erwahnt Moglicherweise liegt hier eine Gleichsetzung mit Gregor dem Wundertater vor Vgl zu Details Heinzelmann Gregor von Tours Goffart Narrators Alexander Callander Murray The Composition of the Histories of Gregory of Tours and its Bearing on the Political Narrative In Alexander Callander Murray Hrsg A Companion to Gregory of Tours Leiden 2016 hier S 91f Gregor vermied die Bezeichnung Franken weitgehend In Bezug auf sein Werk ist bei ihm neben dem vollstandigen Titel decem libri historiarum X 31 Edition Krusch S 535 Z 20 oft wohl der antiken historiographischen Tradition folgend von historia bzw historiae die Rede So bezeichnete Gregor der beide Begriffe synonym benutzte auch mehrere seiner Quellen Heinzelmann Gregor von Tours S 95f Vgl allgemein Walter Goffart From Historiae to Historia Francorum and back again Aspects of the textual history of Gregory of Tours In Walter Goffart Romes Fall and After London 1989 S 255ff Edward James Gregory of Tours and the Franks In Alexander C Murray Hrsg After Rome s Fall Narrators and Sources of Early Medieval History Toronto 1998 S 51ff Vgl dazu Averil Cameron The Byzantine Sources of Gregory of Tours In Journal of Theological Studies 26 1975 S 421ff Cameron aussert sich insgesamt positiv bzgl Gregors Schilderungen der Ereignisse im Osten Vgl Simon Loseby Gregory of Tours Italy and the Empire In Alexander Callander Murray Hrsg A Companion to Gregory of Tours Leiden 2016 S 462ff Historiae II 18f Siehe dazu David Frye Aegidius Childeric Odovacer and Paul In Nottingham Medieval Studies 36 1992 S 1ff Diese zog er etwa zur Darstellung der Fruhgeschichte der Franken heran siehe Marcomer Georg Scheibelreiter Die barbarische Gesellschaft Wissenschaftliche Buchgesellschaft Darmstadt 1999 S 387 Erich Auerbach Mimesis 1946 10 Auflage Tubingen Basel 2001 S 83 ff Vgl zur handschriftlichen Uberlieferung unter anderem die Hinweise bei Goffart Romes Fall and After S 255ff Detaillierter ist Pascale Bourgain Martin Heinzelmann L œuvre de Gregoire de Tours la diffusion des manuscrits In Gregoire de Tours et l espace gaulois Actes du congres international Tours 3 5 novembre 1994 Hrsg von Nancy Gauthier Henri Galinie Tours 1997 S 273 317 Pascale Bourgain The Works of Gregory of Tours Manuscripts Language and Style In Alexander Callander Murray Hrsg A Companion to Gregory of Tours Leiden 2016 S 141ff Roman Muller Sprachbewusstsein und Sprachvariation im lateinischen Schrifttum der Antike Munchen 2001 S 74 Ahnlich uber den Sinn der Bescheidenheitstopik Gregors auch Manfred Fuhrmann Rom in der Spatantike Darmstadt 1994 S 346 Rudolf Buchner Hrsg Gregor von Tours Zehn Bucher Geschichten Band I Darmstadt 1955 S XL Roman Muller Sprachbewusstsein und Sprachvariation im lateinischen Schrifttum der Antike Beck Munchen 2001 S 75 f Vgl Ian N Wood The Merovingian Kingdoms Harlow u a 1994 S 30f Wood hatte seine Position auch vorher in Aufsatzen deutlich gemacht Wood Kingdoms S 31 Wood Kingdoms S 32 Der Generalkritik Woods widersprach unter anderem Hans Hubert Anton Gregor von Tours In Lexikon des Mittelalters Band 4 Munchen Zurich 1989 hier Sp 1679ff hier Sp 1682 Goffart Narrators S 159ff An anderen Stellen fand Goffart durchaus Lob fur Gregor so bewunderte er gerade die Einfachheit der Sprache und wies wie andere Forscher darauf hin dass die einfache Rede in der Spatantike Tradition hatte und daher nicht notwendig ein Zeichen von Verfall sei Martin Heinzelmann Gregor von Tours In Reallexikon der Germanischen Altertumskunde Bd 12 1998 S 612 615 hier 615 Zusammenfassend Heinzelmann Gregor von Tours in RGA 12 S 615 Trotz der theol didaktischen Ausrichtung die in den Hist deutlicher wird als in den hagiographischen Schriften ist G ein glaubwurdiger Zeuge seiner Zeit ahnlich Hubert Gregor von Tours in LexMA Bd 4 Sp 1679 1682 Vgl dazu auch Andreas Loose Astronomische Zeitbestimmung im fruhen Mittelalter De cursu stellarum des Gregor von Tours Bochum Univ Diss 1989 Vgl Bruno Krusch Gregorii Episcopi Turonensis Decem Libri Historiarum Praefatio S IX X MGH Scriptores Rerum Merovingicarum Band 1 Teil 1 1937 und Martin Heinzelmann Gallische Prosopographie 260 527 In Francia Band 10 1982 S 531 718 online VorgangerAmtNachfolgerEuphronius von ToursBischof von Tours 573 594Pelage I Normdaten Person GND 118697439 lobid OGND AKS LCCN n80128596 NDL 00441670 VIAF 95289837 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Gregor von ToursALTERNATIVNAMEN Gregoire de Tours Georgius Florentius Geburtsname KURZBESCHREIBUNG christlicher Heiliger Bischof von Tours ab 573 und gallo romanischer HistorikerGEBURTSDATUM 30 November 538GEBURTSORT bei Clermont FerrandSTERBEDATUM unsicher 17 November 594STERBEORT Tours Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Gregor von Tours amp oldid 237664055