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Die romanischen Sprachen gehoren zum modernen italischen Zweig der indogermanischen Sprachen Die Gruppe der romanischen Sprachen bietet insofern eine Besonderheit als es sich um eine Sprachgruppe handelt deren gemeinsame Vorlaufersprache das Latein Sprache aus der indogermanischen Sprachfamilie bzw das Vulgarlatein war das in seiner Geschichte und schriftlichen Uberlieferungen belegbar ist 1 Es gibt etwa 15 romanische Standardsprachen und mehrere nicht standardisierte teils als Dialekte geltende mit rund 700 Millionen Muttersprachlern 850 Millionen inklusive Zweitsprechern Die sprecherreichsten romanischen Sprachen sind Spanisch Portugiesisch Franzosisch Italienisch und Rumanisch 2 Romanisch romanische SprachenSprecher ca 700 Mio LinguistischeKlassifikation Indogermanisch Italische SprachenRomanische Sprachen dd dd ISO 639 5 roaDie romanischen Weltsprachen Dunkle Farbtone stellen offiziellen Sprachstatus dar hellere einen inoffiziellen Status mit weiter Verbreitung Spanisch Portugiesisch Franzosisch Italienisch Rumanisch Katalanisch Beziehungen und Verwandtschaften der romanischen Sprachen Romania FP Franko Provenzalisch IR Istrorumanisch Inhaltsverzeichnis 1 Geschichte der sprachwissenschaftlichen Einordnung der romanischen Sprachen 2 Geschichte der romanischen Sprachen 3 Heutige Standardsprachen 4 Romanische Sprachen nach Untergruppen 4 1 Iberoromanische Sprachen 4 2 Galloromanische Sprachen 4 3 Occitano Romance 4 4 Ratoromanische Sprachen 4 5 Italoromanische Sprachen 4 6 Sardisch 4 7 Balkanromanische Sprachen 5 Ausgestorbene romanische Sprachen 6 Kreolsprachen auf romanischer Grundlage 7 Sprachvergleich 8 Plansprachen auf teilweise romanischer Grundlage 9 Siehe auch 10 Literatur 10 1 Umfassende wissenschaftliche Werke 10 2 Kurzere Einfuhrungen 11 Weblinks 12 EinzelnachweiseGeschichte der sprachwissenschaftlichen Einordnung der romanischen Sprachen BearbeitenZu den ersten die die romanischen und weitere europaische Sprachen klassifizierten und daruber schrieben gehorte Rodrigo Jimenez de Rada mit seiner Geschichte der Iberischen Halbinsel von 1243 De rebus Hispaniae De Rada unterschied drei grosse Gruppierungen die er in die romanischen slawischen und germanischen Sprachen aufteilte zusatzlich erwahnte er weitere Sprachen etwa das Ungarische und Baskische 3 In der spanischen Renaissance schrieb Andres de Poza 1587 4 eine erste Klassifikation der romanischen Sprachen nieder Es war eine Ubersicht der romanischen Sprachen welche auch das Rumanisch mit einschloss und bis in das 18 Jahrhundert ihre Bedeutung behielt Die allgemeine Entwicklung die im 16 Jahrhundert begann schritt weiter voran Joseph Justus Scaliger ordnete Sprachen in eine romanische griechische germanische und slawische Familie Georg Stiernhielm prazisierte und erweiterte diese Einteilung Sebastian Munster erkannte eine Verwandtschaft zwischen Ungarisch Finnisch und Samisch Claudius Salmasius zeigte Ahnlichkeiten zwischen dem Griechischen und Latein sowie den iranischen und indischen Sprachen auf 5 In Deutschland gilt Friedrich Christian Diez mit seiner Grammatik der romanischen Sprachen von 1836 als Begrunder der wissenschaftlichen Romanistik Diez verfasste wissenschaftliche Arbeiten zur provenzalischen Literaturgeschichte so Die Poesie der Troubadours 1826 Leben und Werke der Troubadours 1829 In seiner vergleichenden Grammatik der romanischen Sprachen als dreibandiges Werk in der Zeit zwischen 1836 und 1844 erschienen fuhrte er auf dass alle romanischen Sprachen auf das Vulgarlatein zuruckgehen Zu seinen Schulern in Bonn gehorten u a Hugo Schuchardt Gaston Paris und Adolf Tobler Mit dem Jahre 1876 folgte ihm an der Universitat Bonn als Nachfolger Wendelin Foerster Er begrundete im Jahre 1878 das Konigliche romanische Seminar als das erste Universitatsinstitut fur diese Disziplin Auch er widmete sich der Erforschung der Sprachen die sich aus dem Lateinischen entwickelt haben Geschichte der romanischen Sprachen Bearbeiten In den dunkel gefarbten Gebieten ist heute eine romanische Sprache Amtssprache und Mehrheitssprache Hellblau Verbreitung der lateinischen Sprache im Romischen Reich Das romische Imperium zur Zeit seiner grossten Ausdehnung 116 n Chr Im Gegensatz zu den meisten anderen Sprachgruppen ist die Ursprache des Romanischen gut bezeugt Es handelt sich um Latein aus dem sich das gesprochene Latein der Spatantike Volkslatein oder Vulgarlatein entwickelte Das Lateinische selbst gilt nicht als romanische Sprache sondern wird zusammen mit den oskisch umbrischen Sprachen zu den italischen Sprachen gerechnet von denen nur das Lateinische heute noch Nachkommen hat namlich die romanischen Sprachen Die Romanisierung begann als Ausbreitung der lateinischen Sprache in den durch das Romische Reich verwalteten Gebieten Diese raumliche Ausweitung erreichte um 200 n Chr einen Hohepunkt Die Gebiete in denen nur noch Relikte oder indirekte Zeugnisse des Lateinischen wie Ortsnamen vorhanden sind nennt man Romania submersa untergetauchte Romania im Zusammenhang mit dem noch heute romanischsprachigen Teil Europas wird von der Romania continua gesprochen Mit Romania nova neue Romania wird dasjenige Gebiet bezeichnet in welches eine romanische Sprache erst durch die neuzeitliche Kolonisation gelangt ist 6 Waren die sich aus der indogermanischen Ursprache entwickelnden altindogermanischen Sprachen so das Sanskrit und dann in abnehmendem Grade das Griechische sowie das Latein von einem synthetischen Sprachbau kam es uber die Entwicklung vulgarlateinischer Dialekte und Sprachen verstarkt zu einem analytischen Sprachbau Diese Veranderung hatte weitreichende Folgen Wahrend bei mehr oder weniger reinen synthetischen Sprachen die Wortstellung frei ist und dadurch einen flexiblen Ausdruck gewahrleistet mussen in den analytischen Sprachen die Beziehungen durch Wortstellungen ausgedruckt werden Hierzu schufen die Sprecher im Zuge dieser Hinwendung zum analytischen Sprachaufbau der romanischen Sprachen nunmehr Artikel vor den Substantiven Personalpronomina vor den Verben fuhrten Hilfsverben in die Konjugation ein liessen Prapositionen die Kasus ersetzen fuhrten Adverbien zur Komparation der Adjektive ein verzichteten auf das Neutrum und vieles andere mehr Morphologisch haben die romanischen Verben in vieler Hinsicht die Verwendung von Wortformen bewahrt zeigen aber auch an vielen Stellen eine Tendenz zu analytischen Bildungen 7 In der Morphologie der Nomen aber war die Entwicklung eine andere es kam zu einem weitreichenden Verlust der Kasus eine Entwicklung die schon im Vulgarlatein nachweisbar ist wo lateinische Kasusendungen regelmassig durch Prapositionen ersetzt wurden Diese Entwicklung hin zu den romanischen Sprachen ergab eine vollig andere Syntax Obgleich die Verbformen noch stark markiert sind das Pradikat also seine kompakte Stellung behielt wurden die syntaktischen Beziehungen zwischen den Satzgliedern nicht mehr durch die Kasus sondern durch Prapositionen und die starrere Wortstellung ausgedruckt Fur den Sprecher wurden dadurch die Satzstellungsregeln einfacher denn syntaktisch zusammengehorende Einheiten bleiben nebeneinander stehen Heutige Standardsprachen BearbeitenDie heutigen romanischen Standardsprachen sind Sprache Muttersprachler VerbreitungSpanisch espanol castellano 388 000 000 Spanien Mexiko Mittel und Sudamerika ausser Brasilien Guyana Surinam Franzosisch Guayana Aquatorialguinea Westsahara und Teile der Vereinigten Staaten und der Philippinen Portugiesisch portugues 216 000 000 Portugal Brasilien Angola Aquatorialguinea Mosambik Osttimor Kap Verde Guinea Bissau Sao Tome und Principe MacauFranzosisch francais 110 000 000 Frankreich Belgien Wallonien westliche Kantone Romandie der Schweiz Antillen Kanada vor allem Quebec Teile von Ontario und New Brunswick Nouveau Brunswick Haiti Vereinigte Staaten von Amerika im Bundesstaat Louisiana in ehemaligen franzosischen und belgischen Kolonien Afrikas vor allem Elfenbeinkuste und DR Kongo Italienisch italiano 0 65 000 000 Italien Schweiz Tessin und sudliches Graubunden San Marino Vatikanstadt Kroatien Gespanschaft Istrien Slowenien Koper Piran Izola Rumanisch romană 0 28 000 000 Rumanien Moldau Serbien Vojvodina und Timocka Krajina und andere Lander in Osteuropa und Westasien unter anderem Ukraine und Israel 8 Katalanisch catala 00 8 200 000 Katalonien einschliesslich des Roussillon Sudfrankreich Andorra Balearen Valencia Franja de Aragon und auf Sardinien in der Stadt L Alguer AlgheroVenetisch veneto 00 5 000 000 Venetien Italien Friaul Julisch Venetien Trentino Istrien und in Rio Grande do Sul Brasilien Galicisch galego 00 3 000 000 Galicien Spanien Okzitanisch occitan 00 2 800 000 sudliches Drittel Frankreichs Randgebiete Italiens piemontesische Alpen und Spaniens Val d Aran in Katalonien Sardisch sardu 00 1 200 000 Sardinien Italien Asturisch asturianu 000 400 000 Asturien Spanien Provinz Leon leones und Teile Portugals mirandes Furlanisch furlan 000 350 000 Friaul Italien Bundnerromanisch Ratoromanisch i e S rumantsch romontsch 0000 60 000 Graubunden Schweiz Ladinisch ladin 0000 40 000 Italien Sudtirol Trentino Venetien Aragonesisch aragones 0000 12 000 Aragonien Spanien Status als Standard umstrittenRomanische Sprachen nach Untergruppen Bearbeiten Das romanische Sprachareal in Europa und dessen HauptgruppenDie romanischen Sprachen lassen sich nach teilweise systemlinguistischen teilweise geographischen Kriterien in mehrere Untergruppen einteilen Bei der folgenden Liste der romanischen Sprachen ist zu beachten dass bei vielen romanischen Idiomen die Aufzahlung schwierig ist da sie je nach Quelle mal als eigenstandige Sprachen mal als Dialekte gefuhrt werden Das hangt damit zusammen dass sie nicht uber eine einheitliche Standardsprache verfugen sondern uberwiegend neben einer anderen Standardsprache vor allem in informellen Kontexten verwendet werden Diglossie Mit Ausnahme des Sephardischen und des Anglonormannischen handelt es sich bei den hier aufgezahlten um Sprachformen die sich direkt und in ungebrochener zeitlicher Kontinuitat aus dem gesprochenen Latein entwickelt haben Sie bilden in Europa mit Ausnahme des Rumanischen auch ein raumliches Kontinuum Man spricht aufgrund der zeitlichen und raumlichen Kontinuitat auch von der Romania continua Die wichtigste Unterscheidung unter den romanischen Sprachen auf dem Gebiet der historischen Lautlehre und Morphologie ist die zwischen ost und westromanischen Sprachen Zum Westromanischen werden das gesamte Iberoromanische und Galloromanische sowie die norditalienischen Varietaten und die ratoromanischen Sprachen Bundnerromanisch Ladinisch und Furlanisch gerechnet zum Ostromanischen das Italienische mit Ausnahme der norditalienischen Varietaten und das Balkanromanische Das Sardische wird meist ganz von dieser Unterscheidung ausgenommen da es keiner der beiden Gruppen klar zugeordnet werden kann Die heutige Ausbreitung romanischer Sprachen in Europa Romanische Sprachen und ihre Dialekte im 19 Jahrhundert in EuropaIberoromanische Sprachen Bearbeiten Zum Iberoromanischen gehoren die spanische die portugiesische und die galicische Standardsprache letztere werden manchmal zu einem Diasystem zusammengefasst Die Stellung des im Nordosten der Iberischen Halbinsel gesprochenen Katalanischen einschliesslich des Valencianischen ist umstritten es nimmt eine Ubergangsstellung zwischen dem Iberoromanischen und dem Galloromanischen ein Ausserdem gehoren zu den iberoromanischen Sprachen Aragonesisch im Norden der Region Aragon in Spanien Asturleonesisch vor allem in der Region Asturien sowie den Provinzen Leon und Zamora in Spanien entsprechend oft in Asturisch und Leonesisch aufgeteilt was aber eher den politischen Grenzen als linguistisch nachvollziehbaren Dialektgrenzen gerecht wird Weiter gehoren folgende Idiome zur asturleonesischen Gruppe Mirandesisch im Nordosten Portugals das dort lokale Amtssprache ist Extremadurisch im Nordwesten der Extremadura sowie im Sudwesten der Provinz Salamanca teils auch als transitional zum andalusischen Dialekt des Spanischen angesehen Kantabrisch als Bezeichnung fur Ubergangsdialekte in Kantabrien zwischen Asturisch und Spanisch Fala im Nordwesten der Extremadura ein Idiom aus dem portugiesisch galicischen Diasystem Judenspanisch oder Ladino die Sprache der nach 1492 aus Spanien vertriebenen Sepharden wird noch heute in der Turkei in Israel und in New York gesprochen MozarabischGalloromanische Sprachen Bearbeiten Auf fast dem gesamten Gebiet der galloromanischen Sprachen wird heute die franzosische Standardsprache verwendet Nach systemlinguistischen Kriterien kann man die galloromanischen Sprachen in drei Gruppen unterteilen Langues d oil Zu diesen gehoren neben dem Franzosischen mehrere enger mit diesem verwandte Dialekte die von manchen auch als eigene Sprachen angesehen werden Picardisch in Nordfrankreich und Belgien Wallonisch in Nordostfrankreich und Belgien Anglonormannisch die Sprache der normannischen Oberschicht im mittelalterlichen England nach 1066 Normannisch in Nordwestfrankreich und den Kanalinseln Jerriais auf der Insel Jersey Dgernesiais auf der Insel Guernsey und Sercquiais auf der Insel Sark Gallo im ostlichen Teil der Bretagne Angevin in Westfrankreich Poitevin in der Region Poitou Charentes Westfrankreich Lothringisch in den lothringischen Departements Moselle Meurthe et Moselle und Vosges ein Unterdialekt ist Welche im Elsass Franko Provenzalisch Unter diesem Begriff werden von Linguisten die Dialekte des mittleren Rhonetales des grossten Teiles der franzosischsprachigen Schweiz Romandie Savoyens und des Aostatales zusammengefasst Eine Standardsprache oder ein eigenstandiges Sprachbewusstsein existiert jedoch nicht als Schriftsprache wird hier von Alters her das Franzosische verwendet Okzitanisch oder Langue d oc in Sudfrankreich Okzitanien den Alpen Nordwestitaliens und der Val d Aran in Katalonien Dieses muss aufgrund des Systemabstandes auf alle Falle als eigenstandige romanische Sprache klassifiziert werden besitzt jedoch keine allgemein anerkannte Standardvarietat Auvergnatisch in der Auvergne Gaskognisch in Sudwestfrankreich zwischen der Garonne und den Pyrenaen sowie in der Val d Aran in der Val d Aran ist die lokale Varietat das Aranesische lokale Amtssprache Languedokisch im Languedoc Limousinisch im Limousin Nissart im Gebiet um Nizza wird oft auch zum Provenzalischen gezahlt Provenzalisch in der Provence die Bezeichnung Provenzalisch wurde fruher auch fur das Okzitanische als Ganzes verwendet Die Abgrenzung des Galloromanischen zum Iberoromanischen und zum Italoromanischen innerhalb des romanischen Dialektkontinuums ist nicht eindeutig Das Katalanische nimmt eine Ubergangsstellung zwischen Galloromanisch und Iberoromanisch ein die galloitalienischen Varietaten haben rein systemlinguistisch betrachtet mehr mit dem Galloromanischen gemeinsam als mit dem ubrigen Italoromanischen zu dem sie aus geographischen und kulturgeschichtlichen Grunden meist gezahlt werden Die enge Verzahnung mit dem Romanischen des heutigen Frankreichs wird aber beispielsweise in den gallischen keltischen Reliktwortern des Galloitalienischen deutlich die zum grossten Teil auch im keltischen Reliktwortschatz der Transalpina zu finden sind 9 Occitano Romance Bearbeiten Als Occitano Romance engl franz occitano roman wortl Okzitanoromanisch werden zuweilen Okzitanisch einschl Gaskognisch und Katalanisch zusammengefasst 10 11 Ratoromanische Sprachen Bearbeiten Unter der Bezeichnung alpenromanische oder ratoromanische Sprachen werden oft das Furlanische das Bundnerromanische und das Ladinische zusammengefasst Sie wurden von den galloitalienischen Idiomen gleichsam isoliert als sich deren Sprecher zunehmend an den zentralitalienischen Mundarten orientierten Italoromanische Sprachen Bearbeiten Die einzige italoromanische Standardsprache ist das Italienische Die ubrigen italoromanischen Sprachen gehoren mit Ausnahme des Korsischen und des Monegassischen alle zum Geltungsbereich der italienischen Standardsprache und werden deshalb oft auch als italienische Dialekte klassifiziert Sie lassen sich in drei Untergruppen einteilen zwischen denen grosse Unterschiede bestehen Die Varietaten der nordlichen Gruppe nehmen teils eine Ubergangsstellung zum Galloromanischen ein Diejenigen die auf dem Gebiet der Lautentwicklung der Morphologie und des Wortschatzes mehr damit gemein haben als mit dem ubrigen Italoromanischen werden daher auch als Galloitalienisch zusammengefasst Das Venetische Romanisch im Nordosten Italiens weist jedoch grossere Gemeinsamkeiten mit dem ubrigen Italoromanischen auf Zur nordlichen Gruppe gehoren als galloitalienische Varietaten Emilianisch und Romagnolisch in der Emilia Romagna Ligurisch in Ligurien eine ligurische Varietat ist auch das Monegassische in Monaco Lombardisch in der Lombardei und in der Sudschweiz Piemontesisch im Piemont sowie Venezisch oder Venetisches Romanisch in der Region Venetien in Nordostitalien Mittelitalienische Varietaten dialetti centrali werden in den Regionen Toskana und Umbrien und im grossten Teil von Latium und Marken gesprochen Die Grenze zu den norditalienischen Varietaten folgt ungefahr der Linie La Spezia Rimini die Grenze zu den suditalienischen Varietaten der Linie Rom Ancona Sie bilden die Grundlage der italienischen Standardsprache Das Korsisch auf Korsika das dort neben dem Franzosischen auch in begrenztem Masse offizielle Anerkennung erlangt hat gehort systemlinguistisch betrachtet auch zu den mittelitalienischen Varietaten hat jedoch aus geographischen und kulturgeschichtlichen Grunden eine Sonderstellung Die suditalienischen Varietaten dialetti meridionali werden in der sudlichen Halfte der Apenninhalbinsel und auf Sizilien gesprochen Am bekanntesten sind das Neapolitanische in Kampanien und einigen benachbarten Landstrichen die vielfaltigen und fur Standarditalienischsprecher praktisch unverstandlichen kalabresischen Dialekte in Kalabrien und das Sizilianische auf Sizilien Das Istriotische wird im Sudwesten Istriens gesprochen und wird zusammen mit der ausgestorbenen dalmatischen Sprache zu der Gruppe der dalmatoromanischen Sprachen gezahlt 12 Sardisch Bearbeiten Das Sardische auf Sardinien lasst sich keiner der Untergruppen der romanischen Sprachen zuordnen Es besitzt derzeit keine einheitliche Standardsprache muss jedoch aufgrund seines Abstandes zu den anderen romanischen Sprachen als eigenstandige Sprache klassifiziert werden 13 Aufgrund der kulturellen und linguistischen Italianisierung der Sarden seit dem spaten 18 Jahrhundert ist die sardische Sprache jedoch sehr gefahrdet 14 Balkanromanische Sprachen Bearbeiten Zur balkanromanischen Sprachgruppe gehort als einzige Standardsprache das Rumanische die von der rumanischen Schriftsprache uberdachten Dialekte werden auch als Dakorumanisch zusammengefasst Auch in der Republik Moldau ist nach einer Verfassungsanderung die Amtssprache wieder Rumanisch anstelle von Moldauisch Zur Gruppe der Balkanromania gehoren zudem mehrere in Sudosteuropa gesprochene Kleinsprachen Aromunisch auch Mazedorumanisch im Norden Griechenlands Nordmazedonien Albanien Kosovo Istrorumanisch im Nordosten Istriens Kroatien Meglenorumanisch in der oberen Meglen Ebene an der Grenze zwischen Griechenland und Nordmazedonien Ausgestorbene romanische Sprachen BearbeitenHeute ausgestorbene romanische Sprachen Romania submersa untergegangene Romania sind Dalmatisch an der ostlichen Adriakuste mit den Varianten Vegliotisch auf der Insel Krk italienisch Veglia und Ragusaisch um Dubrovnik italienisch Ragusa Mozarabisch im Spanien zwischen der arabischen Eroberung und der Reconquista nordafrikanisches Romanisch moselromanische Sprache romanische Sprachinsel im Moseltal Kreolsprachen auf romanischer Grundlage BearbeitenManche Linguisten rechnen auch die romanisch basierten Pidgins und Kreolsprachen zu den romanischen Sprachen Diese neuromanischen Sprachen Romania nova lassen sich einteilen in Lingua franca Pidgin franzosisch basierte Kreolsprachen portugiesisch basierte Kreolsprachen spanisch basierte KreolsprachenSiehe auch Liste der KreolsprachenSprachvergleich BearbeitenDieser Artikel oder nachfolgende Abschnitt ist nicht hinreichend mit Belegen beispielsweise Einzelnachweisen ausgestattet Angaben ohne ausreichenden Beleg konnten demnachst entfernt werden Bitte hilf Wikipedia indem du die Angaben recherchierst und gute Belege einfugst Grammatische und Wortahnlichkeiten innerhalb der romanischen Sprachen bzw zwischen diesen und dem Latein zeigen die folgenden Beispielsatze Klassisches Latein Ea semper antequam cenat fenestram claudit Klassisches Latein claudit semper fenestram antequam cenat Vulgarlatein Illa semper fenestram claudit ante quam cenet Latein in romanischerem Satzbau Illa claudit semper fenestram ante quam cenet oder ante cenam vor dem Mahl Aragonesisch Ella zarra siempre a finestra antes de cenar Aromunisch Ea Nasa incljidi nkidi totna firida ninti di tsina Asturisch Ella pieslla siempres la ventana enantes de cenar Ayisyen Li toujou ap femen nan dat fennet la devan manje Bergamasco ostliches Lombardisch Le la sera semper so la finestra prima de sena Bolognese Dialekt des Emilianischen Li la sera sanper la fnestra premma ed dsner Bourbonnais Dialekt Alle farme terjou la croisee devant de souper Bourgogne Morvandiaux All farme tojor lai fenetre aivan de dignai Emilianisch Le la sera sempar su la fnestra prima ad snar Extremadurisch Ella afecha siempri la ventana antis de cenal Frainc Comtou Lee chioue touedge lai f netre d vaint lou denaie Frankoprovenzalisch Le sarre tojors la fenetra devant de goutar dinar sopar Walliser Frankoprovenzalisch Ye hlou totin a fenetre deant que de cena Franzosisch Elle ferme toujours la fenetre avant de diner souper Furlanisch Je e siere simpri il barcon prin di cena Galicisch Ela pecha fecha sempre a fiestra xanela antes de cear Gallo Ol barre terjou la couesee avant qhe de hamer Idiom Neutral Ila sempre klos fenestr ante ke ila dine Italienisch Ella Lei chiude sempre la finestra prima di cenare Interlingua Illa claude sempre le fenestra ante de soupar Katalanisch Ella sempre tanca la finestra abans de sopar Korsisch Ella Edda chjode sempre u purtellu nanzu di cena Ladinisch Era stluj dagnora la finestra improma de cene badiot Eila stluj for l viere dan maie da ceina gherdeina Ladino Eya serra syempre la ventana antes de senar Latino sine flexione Illa claude semper fenestra antequam illa cena Leonesisch Eilla pecha siempre la ventana primeiru de cenare Ligurisch Le a saera sempre u barcun primma de cena Lingua Franca Nova El sempre clui la fenetra ante cuando el come Lombardisch Westen Lee la sara su semper la finestra primma de disna scena Magoua Dialekt Quebec Elle a farm toujour la fnet avan k a manj Mailander Dialekt Dialekt des Lombardischen Le la sara semper su la finestra prima de disna Morisyen Li touzur pou ferm lafnet avan li manze Mirandesisch Eilha cerra siempre la bentana jinela atras de jantar Mozarabisch Ella cloudet sempre la fainestra abante da cenare rekonstruiert Neapolitanisch Essa nzerra sempe a fenesta primma e magna Normannisch Ol barre trejous la crouesie devaunt de dainer Occidental Ella sempre clude li fenestre ante supar Okzitanisch Ela barra sempre totjorn la fenestra abans de sopar Picardische Sprache Ale frunme tojours l creusee edvint ed souper Piemontesisch Chila a sara semper la fnestra dnans ed fe sin a dnans ed sine Portugiesisch Ela fecha sempre a janela antes de jantar cear Romisch Stadtdialekt Roms Quella chiude sempre a finestra prima de magna Rumanisch Ea inchide intotdeauna fereastra inainte de a lua cina Ratoromanisch Ella clauda serra adina la fanestra avant ch ella tschainia Sardisch Issa serrat semper sempri sa bentana innantis de chenare cenai Sassaresisch Edda sarra sempri lu balchoni primma di zina Sizilianisch Idda chiui sempri la finestra prima di pistiari manciari Spanisch Ella siempre cierra la ventana antes de cenar Umbrisch Essa chjude sempre la finestra prima de cena Venezianisch Ela la sara sera sempre la fenestra vanti de xenar disnar Wallonisch Ele sere todi li finiesse divant di soper Ubersetzung Sie schliesst immer das Fenster bevor sie zu Abend isst Ubersetzung mit verandertem Satzbau im Deutschen falsch Immer bevor sie zu Abend isst sie schliesst das Fenster Auch die folgende Ubersicht macht Ahnlichkeiten aber auch Unterschiede im Wortschatz anhand einiger Beispielworter deutlich Latein Substantiv im Nominativ und Akkusativ Franzosisch Italienisch Spanisch Okzitanisch Katalanisch Portugiesisch Galicisch Rumanisch Sardisch Korsisch Frankoprovenzalisch Ratoromanisch Ladinisch Furlanisch Deutsche Ubersetzungclavis clavem cle seltener clef chiave llave clau clau chave chave cheie crae chjave chjavi cla clev tle Schlusselnox noctem nuit notte noche nuech nueit nit noite noite noapte notte notte notti nuet not not Nachtcantare Verb chanter cantare cantar cantar chantar cantar cantar cantar canta re cantare canta chantar chanter ciante singencapra capram chevre capra cabra cabra chabra craba cabra cabra cabra capră cabra capra cabra chievra chevra cioura Ziegelingua linguam langue lingua lengua lenga llengua lingua lingua limbă limba lingua lenga lingua lingaz Spracheplatea plateam place piazza plaza placa placa praca praza piață pratza pratha piazza place plazza plaza Platzpons pontem pont ponte puente pont pont pont ponte ponte punte nur Holzbrucke ponte ponte ponti pont punt punt Bruckeecclesia ecclesiam eglise chiesa iglesia gleisa gleia esglesia igreja igrexa biserică lat basilica creia cresia ghjesgia eglese baselgia dlijia Kirchehospitalis e Adjektiv Bedeutung Gast hopital ospedale hospital espital espitau hospital hospital hospital spital ispidale spedale uspidali hepetal ospidel ospedal Krankenhauscaseus caseum Vulgarlateinisch formaticum fromage formaggio seltener cacio queso formatge hormatge formatge queijo queixo caș Kase branză salziger Kase casu casgiu toma fromajo chaschol ciajo KasePlansprachen auf teilweise romanischer Grundlage BearbeitenDie allermeisten Plansprachen sind eine reformierte romanische Sprache oder eine Synthese aus mehreren romanischen Sprachen Unter der sogenannten naturalistischen Richtung versteht man eben solche Plansprachen Das bekannteste und wichtigste Beispiel ist die Latino sine flexione von 1903 oder die spatere Interlingua von 1951 Aber auch das Esperanto der sogenannten autonomen Richtung hat seinen Wortschatz zu mehr als drei Vierteln aus dem Lateinischen und romanischen Sprachen vor allem dem Franzosischen Siehe auch BearbeitenRomanische Palatalisierung Panromanismus Quantitatenkollaps Romania Linguistik Societe de Linguistique Romane La Spezia Rimini LinieLiteratur BearbeitenUmfassende wissenschaftliche Werke Bearbeiten Georg Bossong Die romanischen Sprachen Eine vergleichende Einfuhrung Buske Hamburg 2008 ISBN 978 3 87548 518 9 1 CD Martin Harris Nigel Vincent Hrsg The Romance Languages Routledge London 2000 ISBN 0 415 16417 6 EA London 1988 Harri Meier Die Entstehung der romanischen Sprachen und Nationen Das Abendland Bd 4 Pro Quest Ann Arbor Mich 1984 unverand Nachdr d Ausg Frankfurt M 1941 Gunter Holtus Michael Metzeltin Christian Schmitt Hrsg Lexikon der Romanistischen Linguistik 12 Bande Niemeyer Tubingen 1988 2005 ISBN 3 484 50250 9 Rebecca Posner The Romance Languages Cambridge University Press Cambridge 1996 ISBN 0 521 23654 1 EA New York 1966 Lorenzo Renzi Nuova introduzione alla Filologia romanza Studi linguistici e semio logici Bd 6 Il Mulino Bologna 2002 ISBN 88 15 04340 3 EA Bologna 1994 deutsch Einfuhrung in die romanische Sprachwissenschaft Niemeyer Tubingen 2010 ISBN 978 3 11 094516 4 EA Tubingen 1981 Carlo Tagliavini Le origini delle lingue neolatine Introduzione alla filologia romanza Editorial Patron Bologna 1982 ISBN 88 555 0465 7 deutsch Einfuhrung in die romanische Philologie Francke Bern 1998 ISBN 3 8252 8137 X EA Bern 1972 Kurzere Einfuhrungen Bearbeiten Alwin Kuhn Die romanische Philologie Bd 1 Die romanischen Sprachen Francke Bern 1951 Petrea Lindenbauer Michael Metzeltin Margit Thir Die romanischen Sprachen Eine einfuhrende Ubersicht Egert Wilhelmsfeld 1995 ISBN 3 926972 47 5 Michael Metzeltin Las lenguas romanicas estandar Historia de su formacion y de su uso Academia de la Llingua Asturiana Uvieu 2004 ISBN 84 8168 356 6 Google books Michael Metzeltin Erklarende Grammatik der romanischen Sprachen Satzkonstruktion und Satzinterpretation Praesens Studienbucher Bd 17 Praesens Wien 2010 ISBN 978 3 7069 0548 0 Rainer Schlosser Die romanischen Sprachen Beck sche Reihe Bd 2167 Beck Munchen 2005 ISBN 3 406 44767 8 EA Munchen 2001 Carl Vossen Mutter Latein und ihre Tochter Europas Sprache und ihre Zukunft Stern Verlag Dusseldorf 1999 ISBN 3 87784 036 1 EA Frankfurt M 1968 Weblinks BearbeitenElisabeth Burr Klassifizierung der romanischen Sprachen Universitat LeipzigEinzelnachweise Bearbeiten Reinhard Kiesler Einfuhrung in die Problematik des Vulgarlateins Band 48 von Romanistische Arbeitshefte Max Niemeyer Tubingen 2006 ISBN 3 484 54048 6 S 2 Saint Ignatius High School Cleveland USA Memento vom 27 September 2011 im Internet Archive vergleichende Zusammenstellung verschiedener Quellen zur Verbreitung der Weltsprachen englisch Harald Haarmann Weltgeschichte der Sprachen Von der Fruhzeit des Menschen bis zur Gegenwart C H Beck Munchen 2010 ISBN 978 3 406 69461 5 S 134 135 Andres de Poza De la antigua lengua poblaciones y comarcas de las Espanas 1587 Gerhard Jager Wie die Bioinformatik hilft Sprachgeschichte zu rekonstruieren In Alfred Nordheim Klaus Antoni Hrsg Genzuberschreitungen Der Mensch im Spannungsfeld von Biologie Kultur und Technik transcript Bielefeld 2013 ISBN 978 3 8376 2260 7 S 140 Wolfgang Dahmen Die romanischen Sprachen in Europa In Uwe Hinrichs Hrsg Handbuch der Eurolinguistik Slavistische Studienbucher Bd 20 Otto Harrassowitz Wiesbaden 2010 ISBN 3 447 05928 1 S 209 f Martin Haase Das Spanische aus typologischer und historisch vergleichender Sicht Bamberg S 1 16 Ethnologue Information zur rumanischen Sprache Vgl dazu Joachim Grzega Romania Gallica Cisalpina Etymologisch geolinguistische Studien zu den oberitalienisch ratoromanischen Keltizismen Beihefte zur Zeitschrift fur romanische Philologie 311 Niemeyer Tubingen 2001 Georg Bossing Classifications In Adam Ledgeway Martin Maiden Hrsg The Oxford Guide to the Romance Languages Oxford University Press Oxford 2016 S 63ff hier S 64 Damien Mooney Occitan In Christoph Gabriel Randall Gess Trudel Meisenburg Hrsg Manual of Romance Phonetics and Phonology Band 27 der Reihe Manuals of Romance Linguistics MRL Walter de Gruyter Berlin Boston 2022 S 709ff hier S 713 Glottolog 3 2 Dalmatian Romance Abgerufen am 8 Juli 2018 englisch Da G I Ascoli in poi tutti i linguisti sono concordi nell assegnare al sardo un posto particolare fra gl idiomi neolatini per i vari caratteri che lo distinguono non solo dai dialetti italiani ma anche dalle altre lingue della famiglia romanza e che appaiono tanto nella fonetica quanto nella morfologia e nel lessico Almagia Roberto Cortesi Fabrizio Salfi Mario Sera Gioacchino Taramelli Antonio Momigliano Arnaldo Ciasca Raffaele Bottiglioni Gino Garzia Raffa Gabriel Gavino Brunelli Enrico Vardabasso Silvio 1936 Sardegna in Enciclopedia Italiana Treccani Parlari Vgl dazu Amos Cardia S italianu in Sardinnia candu cumenti e poita d ant impostu 1720 1848 Poderi e lingua in Sardinnia in edadi spanniola Iskra Ghilarza 2006 ISBN 88 901367 5 8 Normdaten Sachbegriff GND 4115788 6 lobid OGND AKS Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Romanische Sprachen amp oldid 234586819