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Romania bezeichnet in der Sprachwissenschaft diejenigen Gebiete in denen romanische Sprachen gesprochen werden Diese Sprecher werden als Romanen bezeichnet Inhaltsverzeichnis 1 Geographische Einordnung 2 Allgemeine Begriffe 3 Unterteilungen der Alten Romania 3 1 Unterscheidung nach Amado Alonso 3 2 Unterteilung nach Tagliavini 3 3 Unterteilung nach Bartoli 3 4 Unterteilung nach von Wartburg 1950 4 Nicht sprachwissenschaftliche Definition 4 1 Historische Definition 5 Siehe auch 6 Weblinks 7 EinzelnachweiseGeographische Einordnung BearbeitenIn Europa gehoren Portugal die Vatikanstadt Andorra Monaco San Marino der grosste Teil von Italien Spanien Frankreich Rumanien und Moldawien sowie grosse Teile von Belgien und der Schweiz zur Romania Lateinamerika von Mexiko im Norden bis Feuerland im Suden beherbergt die meisten Sprecher romanischer Sprachen In Afrika sind in den ehemaligen franzosischen belgischen portugiesischen spanischen und italienischen Kolonien die Sprachen der Kolonialherren haufig noch Amtssprachen der Vielvolkerstaaten Allgemeine Begriffe BearbeitenRomania submersa diejenigen Gebiete einstmals romisch beeinflussten Gebietes in denen die romanischen Sprachen weitgehend verschwunden oder wesentlich zuruckgegangen sind z B Germanien Moselromanische Sprache Britannien Nordafrika aber auch teilweise der Balkan 1 Romania nova diejenigen Sprachgebiete die niemals romisch waren aber spater von romanischen Staaten kolonisiert bzw romanisiert wurden z B Lateinamerika und Frankokanada Alte Romania oder Romania continua diejenigen Sprachgebiete hauptsachlich auf dem Gebiet des geographischen Europas in denen sich nach einer Phase der Romanisierung schliesslich romanische Sprachen aus dem Vulgarlatein bilden sollten und auch heutzutage noch gesprochen werden Unterteilungen der Alten Romania BearbeitenUnterscheidung nach Amado Alonso Bearbeiten Amado Alonso unterschied die Romania continua diejenigen Sprachgebiete die die lateinische bzw romanische Sprache seit der Antike kontinuierlich bewahrt haben ohne grossere Bruche in den jeweiligen Sprachen und mit geringeren Divergenzen zum Lateinischen Romania discontinua diejenigen Sprachgebiete in denen postromische Kontaktsprachen die Entwicklung der entsprechenden romanischen Sprachen nachhaltig und stark beeinflusst haben Dies sei der Fall des Franzosischen durch Kontakt mit dem Germanischen namlich dem Altfrankischen der Galloromania und Rumanischen durch Kontakt mit slawischen Sprachen Unterteilung nach Tagliavini Bearbeiten Carlo Tagliavini untergliedert die Romania in Balkanromanische Sprachen zu denen Dakorumanisch Aromunisch und das Dalmatische zahlen Italoromanische Sprachen zu denen das Italienische nebst seine Sprachvarietaten Istriotisch und nach damaliger Sicht die nun eigenstandigen Sprachen der Sarden und Ratoromanen zahlen Galloromanische Sprachen zu denen Franzosisch Frankoprovenzalisch Okzitanisch und teilweise Katalanisch als Bruckensprache zahlen Iberoromanische Sprachen zu denen man Katalanisch Spanisch Portugiesisch und Galicisch zahlen kann Unterteilung nach Bartoli Bearbeiten Nach Matteo Bartoli lasst sich die Romania topographisch in vier Gruppen Iberia Gallia Italia und Dacia unterteilen Iberia und Dacia bilden hiernach die sog Randromania wahrend die Zentralromania sich hiernach aus Italia und Gallia zusammensetzt Bartolis Unterteilung liegen Studien zugrunde wonach innovatorische Impulse meist von der Zentralromania ausgingen wahrend sich die Randromania sprachlich meist archaischer bzw konservativ verhalte Beispielsweise behalten die spanische und rumanische Sprache fur das Wort Tisch Worter bei die sich etymologisch vom alteren lateinischen Wort mensa herleiten spanisch mesa rumanisch masă wahrend die jungere Form tabula das entsprechende italienische tavola und franzosische Wort table herausbildete Unterteilung nach von Wartburg 1950 Bearbeiten Ost und Westromania Walther von Wartburg unterteilte die romanischen Sprachgebiete in Ost und Westromania Er machte seine Unterteilung vor allem an den in den jeweiligen Arealen gesprochenen vorromischen Sprachen z B keltischen und gewissen gleichsam auftretenden lautlichen Phanomenen fest In diesem Zusammenhang ist das Isoglossenbundel der sogenannten La Spezia Rimini Linie das von La Spezia an der Riviera nach Rimini an der Adria verlauft von Bedeutung Nordlich davon in der Westromania werden vulgarlateinisch p t k zwischen Vokalen sonorisiert z B vlat sapere gt sp saber wird die Aussprache der lat Konsonantencluster kt und ult im Wortinneren verschoben die Lautbildung erfolgt im Mund weiter vorne in Richtung des harten Gaumens Palatalisierung bleibt der Laut s am Wortende erhalten In der Ostromania sei nach Wartburg jeweils das Gegenteil der Fall Nicht sprachwissenschaftliche Definition BearbeitenHistorische Definition Bearbeiten Ab dem 3 Jahrhundert verdrangte in der Umgangssprache Romania die Bezeichnung Imperium Romanum da seit Caracalla alle freien Bewohner des romischen Reiches das romische Burgerrecht besassen und es somit nur noch Romer gab Subjektiv sahen sich seitdem alle Untertanen des romischen Reiches soweit sie nicht z B aus religiosen Grunden in Opposition zum Reich standen als Romer wobei die lateinischsprachigen Romer die griechischsprachigen Burger der Osthalfte des Reiches die sich selbst bis ins 19 Jahrhundert teilweise bis heute als Romer Rhomaer bezeichneten nicht Romer sondern weiterhin Griechen nannten Historisch wird als Romania auch das Lateinische Kaiserreich der Kreuzritter 1204 1260 auf dem Boden des ostromischen byzantinischen Reiches bezeichnet da Romania in seiner griechischen Form Ῥwmania auch die Selbstbezeichnung des ostromischen Reiches war das die Kreuzfahrer in einer lateinisch westkirchlichen Form fortsetzen wollten Siehe auch BearbeitenRomaniaWeblinks Bearbeiten Wiktionary Romania Bedeutungserklarungen Wortherkunft Synonyme Ubersetzungen Karte mit der aktuellen Verbreitung des romanischen SprachraumesEinzelnachweise Bearbeiten Wolfgang Dahmen Die romanischen Sprachen in Europa In Uwe Hinrichs Hrsg Handbuch der Eurolinguistik Bd 20 Slavistische Studienbucher Otto Harrassowitz Verlag Wiesbaden 2010 ISBN 3 4470 5928 1 S 209 fNormdaten Geografikum GND 4288396 9 lobid OGND AKS Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Romania Linguistik amp oldid 234259942