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Walther von Wartburg Boos 18 Mai 1888 in Riedholz Kanton Solothurn 15 August 1971 in Basel war ein Schweizer Romanist und Sprachwissenschaftler Sein Lebenswerk ist das vielbandige Franzosische Etymologische Worterbuch FEW Inhaltsverzeichnis 1 Leben und Werk 2 Arbeit am FEW 3 Werke 3 1 Monographien 3 2 Aufsatze 3 3 Aufsatzsammlungen und Bibliographie 3 4 Studien zu Ehren 4 Literatur 5 Weblinks 6 EinzelnachweiseLeben und Werk BearbeitenNach Studien an den Universitaten Bern Zurich Florenz und an der Sorbonne in Paris promovierte er 1912 in Zurich mit der Doktorarbeit Die Ausdrucke fur die Fehler des Gesichtsorgans in den romanischen Sprachen und Dialekten Eine semasiologische Untersuchung und wurde 1921 Privatdozent in Bern Nach einer Berufung nach Lausanne lehrte er von 1929 bis 1939 an der Universitat Leipzig wo er 1931 seine Antrittsvorlesung uber das Ineinandergreifen von deskriptiver und historischer Sprachwissenschaft hielt Von 1940 bis 1959 war er Professor fur franzosische Sprachwissenschaft an der Universitat Basel Dazwischen baute er 1947 in Ostberlin an der Humboldt Universitat die Romanistik wieder auf deren Bedeutung zur Bewahrung der westlichen Kulturtradition im Osten er hoch einschatzte 1 Sein Lebenswerk ist das sehr umfangreiche Franzosische Etymologische Worterbuch ein Lexikon der Herkunft der Geschichte und des Bedeutungswandels aller Worter im franzosischen Sprachschatz inklusive galloromanischer Sprachen wie z B dem Okzitanischen oder dem Frankoprovenzalischen Im Jahre 1943 unterstutzte die Arbeitsgemeinschaft Pro Helvetia ab 1952 der Schweizerische Nationalfonds das ambitiose Projekt und mit dem Jahre 1993 auch das franzosische Centre National de la Recherche Scientifique Das FEW wurde 2002 abgeschlossen und besteht aus 25 Banden mit 160 Faszikel und uber 17 000 Seiten Die aktuelle Kurzausgabe ist der von Oscar Bloch neubearbeitete Dictionnaire etymologique de la langue francaise 1932 Neuausgabe 2008 ISBN 978 2 13 056621 2 Von 1962 bis 1965 war er Prasident der internationalen Societe de Linguistique Romane Walther von Wartburg war Ehrendoktor der Universitaten Lausanne und Leeds 1963 wurde er in den deutschen Orden Pour le merite fur Wissenschaft und Kunste aufgenommen Seit 1954 war er auswartiges Mitglied der Koniglich Niederlandischen Akademie der Wissenschaften 2 und seit 1964 der Academie des Inscriptions et Belles Lettres 1965 wurde er zum korrespondierenden Mitglied der British Academy gewahlt 3 Sein Sohn Wolfgang war ebenfalls Geisteswissenschaftler Arbeit am FEW BearbeitenZu Beginn der Arbeit am FEW waren Wartburgs Frau und Schwiegermutter seine einzigen Assistenten Sie halfen ihm dabei den Inhalt von uber 1000 Mundartworterbuchern auf Zettel zu ubertragen Uber die spatere Zeit schrieb der Romanist Kurt Baldinger 4 Wartburgs Haus auf dem Bruderholz bei Basel wurde ein Forschungszentrum von internationaler Ausstrahlung Wartburg selbst schlief in einem kleinen Raum der eher einer Monchszelle glich und nur riesige Zettelkasten mit weit uber einer Million Zetteln und ein kargliches Bett enthielt Werke BearbeitenMonographien Bearbeiten Die Ausdrucke fur die Fehler des Gesichtsorgans in den romanischen Sprachen und Dialekten Eine semasiologische Untersuchung Doktorarbeit Zurich Revue de dialectologie romane 3 1911 und 4 1912 Neudruck in einem Band Soc Intern de Dialectologie Romane Hamburg 1912 Zur Benennung des Schafes in den romanischen Sprachen Ein Beitrag zur Frage der provinziellen Differenzierung des spatern Lateins Habilitationsschrift Bern Akademie der Wissenschaften G Reimer Berlin 1918 Franzosisches Etymologisches Worterbuch Eine Darstellung des galloromanischen Sprachschatzes Bonn 1922 2002 Der Einfluss der germanischen Sprachen auf den franzosischen Wortschatz Antrittsrede Universitat Leipzig 1930 Das Ineinandergreifen von deskriptiver und historischer Sprachwissenschaft Hirzel Leipzig 1932 mit Oscar Bloch Dictionnaire etymologique de la langue francaise Presses Universitaires de France Paris 1932 Evolution et structure de la langue francaise A Francke Bern 1934 spanisch Evolucion y estructura de la lengua francesa Gredos Madrid 1966 La posizione della lingua italiana nel mondo neolatino Tre conferenze H Keller Leipzig 1936 Bibliographie des dictionnaires patois galloromans Droz Genf 1934 Spateren Auflagen in Zusammenarbeit mit Hans Erich Keller und Robert Geuljans Ausgabe von 1969 neubetitelt Bibliographie des dictionnaires patois galloromans 1550 1967 Die Entstehung der romanischen Volker Max Niemeyer Verlag Halle Saale 1939 franzosisch Origines des peuples romans Ubersetzt von Claude Cuenot de Maupassant Presses Universitaires de France Paris 1941 Posizione della lingua italiana G C Sansoni Florenz 1940 Einfuhrung in die Problematik und Methodik der Sprachwissenschaft M Niemeyer Halle Saale 1943 2 Auflage 1962 in Zusammenarbeit mit Stephan Ullmann franzosisch Problemes et methodes de la linguistique Ubersetzt von Pierre Maillard Presses Universitaires de France Paris 1946 spanisch Problemas y metodos de la linguistica Ubersetzt von Damaso Alonso und Emilio Lorenzo Consejo Superior de Investigaciones Cientificas Instituto Miguel de Cervantes Madrid 1951 englisch Problems and Methods in Linguistics Blackwell Oxford 1969 italienisch Problemi e metodi della linguistica Il mulino Bologna 1971 Raccolta di testi antichi italiani A Francke Bern 1946 mit Paul Zumthor Precis de syntaxe du francais contemporain A Francke Bern 1947 Die Ausgliederung der romanischen Sprachraume A Francke Stuttgart 1950 spanisch La fragmentacion linguistica de la Romania Editorial Gredos Madrid 1952 franzosisch La fragmentation linguistique de la Romania Durchges u erw Auflage Ubersetzt von J Allieres u G Straka Klincksiek Paris 1967 italienisch La frammentazione linguistica della Romania Ubersetzt von Alberto Varvaro Salerno Editrice Rom 1980 mit R Hallig Begriffssystem als Grundlage fur die Lexicographie Versuch eines Ordnungsschemas Akademie Verlag Berlin 1952 2 neu berb und erw Aufl 1963 mit seiner Frau Ida von Wartburg Boos Die Gottliche Komodie Ins Deutsche ubertragen von Ida und Walther von Wartburg kommentiert von Walther von Wartburg 1965 Aufsatze Bearbeiten Romanische Ortsnamen in der Schweiz bis 1913 In Karl Vollmoller Hrsg Romanischer Jahresbericht 13 1915 mit Theodor Frings Franzosisch und Frankisch In Festschrift Karl Jaberg Niemeyer Halle an der Saale 1937 SS 65 82 Nachdruck Sammelband Frings Niemeyer Tubingen 1951 The Localization of the Capitulare de Villis Ubersetzt von William Roach in Speculum 15 1 1940 Umfang und Bedeutung der germanischen Siedlung in Nordgallien im 5 und 6 Jahrhundert im Spiegel der Sprache und der Ortsnamen Akademie Verlag Berlin 1950 Heft 36 von Vortrage und Schriften Deutsche Akademie der Wissenschaften zu Berlin Die griechische Kolonisation in Sudgallien und ihre sprachlichen Zeugen im Westromanischen Niemeyer Tubingen 1953 Hefte 1 und 2 von Zeitschrift fur romanische Philologie Bd 68 Aufsatzsammlungen und Bibliographie Bearbeiten Walther von Wartburg Von Sprache und Mensch Gesammelte Aufsatze Mit einer Bibliographie der Publikationen des Verfassers zusammengestellt von Kurt Baldinger und Alfred Thierbach Francke Bern 1956 Hans Erich Keller Hrsg Etymologica Walther von Wartburg zum siebzigsten Geburtstag 18 Mai 1958 M Niemeyer Tubingen 1958 Studien zu Ehren Bearbeiten Jean Pierre Chambon Georges Ludi Hrsgg Discours etymologiques Actes du colloque international organise a l occasion du centenaire de la naissance de Walther von Wartburg Bale Freiburg i Br Mulhouse 16 18 mai 1988 Niemeyer Tubingen 1991 Literatur BearbeitenMatteo Pedroni Wartburg Walther von In Historisches Lexikon der Schweiz Zur Rolle Walther von Wartburgs in Berlin und an der Berliner Akademie der Wissenschaften vgl Kurt Baldinger Walther von Wartburg 1888 1971 Beitrage zu Leben und Werk nebst einem vollstandigen Schriftenverzeichnis Max Niemeyer Tubingen 1971 Sonderheft von Zeitschrift fur romanische Philologie Bd 87 Jurgen Storost 300 Jahre romanische Sprachen und Literaturen an der Berliner Akademie der Wissenschaften Lang Frankfurt a M 2000 Teil 1 S 476 484 Weblinks BearbeitenLiteratur von und uber Walther von Wartburg im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek Walther von Wartburg im Professorenkatalog der Universitat LeipzigEinzelnachweise Bearbeiten Kurt Baldinger Sprachwissenschaft als personliches Erleben In Mario Wandruszka Hans Martin Gauger Hrsg Wege in der Sprachwissenschaft Gunter Narr Verlag Tubingen 1991 Tubinger Beitrage zur Linguistik Bd 362 S 30 Past Members Walther von Wartburg Koniglich Niederlandische Akademie der Wissenschafteen abgerufen am 15 August 2020 Fellows Walther von Wartburg British Academy abgerufen am 15 August 2020 Sprachwissenschaft als personliches Erleben In Wege in der Sprachwissenschaft 1991 S 33 Normdaten Person GND 118764365 lobid OGND AKS LCCN n80164462 NDL 00460236 VIAF 51697328 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Wartburg Walther vonALTERNATIVNAMEN Wartburg Boos Walther vonKURZBESCHREIBUNG Schweizer SprachwissenschaftlerGEBURTSDATUM 18 Mai 1888GEBURTSORT Riedholz SchweizSTERBEDATUM 15 August 1971STERBEORT Basel Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Walther von Wartburg amp oldid 236550742