www.wikidata.de-de.nina.az
Umbrien italienisch Umbria ist eine Region Italiens die zwischen der Toskana Latium und den Marken liegt Sie umfasst eine Flache von 8456 km wobei 6334 auf die Provinz Perugia und 2122 km auf die Provinz Terni entfallen Umbrien hat 858 812 Einwohner Stand 31 Dezember 2022 die sich auf 92 Kommunen verteilen Hauptstadt ist Perugia UmbrienFlagge der Region UmbrienWappen der Region Umbrien Karte Italiens Umbrien hervorgehobenBasisdatenHauptstadt PerugiaProvinzen Perugia und TerniFlache 8 456 04 km 16 Einwohner 858 812 31 Dez 2022 1 Bevolkerungsdichte 102 Einwohner km Website www regione umbria itISO 3166 2 Code IT 55Prasident Donatella Tesei Lega Reliefkarte der Region UmbrienEs ist die einzige Region Italiens die weder eine Meereskuste noch eine Grenze zum Ausland hat Umbrien birgt den viertgrossten See Italiens den Trasimenischen See 128 km und erheblich kleinere wie den Lago di Piediluco 10 5 km oder den Lago di Corbara 1 58 km Durch Umbrien fliesst der Fluss Tiber der fast alle Gewasser der Region aufnimmt die nachstlangsten Flusse sind die Nera mit einer Lange von 116 km der Chiascio 82 km und der Topino 77 km sowie der Nestore 64 km Umbrien besteht zu etwa 70 aus Hugellandschaften 29 3 des Gebietes wird von Gebirgen eingenommen Der hochste Berg ist die Cima del Redentore deren 2446 m hoher Gipfel auf der Grenzlinie mit der Region Marken liegt Neben der Hauptstadt Perugia mit uber 166 000 Einwohnern sowie Terni mit uber 111 000 fallt die nachstgrosste Gemeinde Foligno mit uber 57 000 Einwohnern bereits weit ab Es folgen Citta di Castello 40 000 Spoleto uber 38 000 Gubbio mehr als 32 000 Assisi uber 28 000 Bastia Umbra knapp 22 000 Orvieto rund 21 000 Marsciano knapp 19 000 und Todi knapp 17 000 Der Name der Region geht auf die Umbrer zuruck das erste namentlich bekannte Volk des Gebietes Inhaltsverzeichnis 1 Geografie 1 1 Lage Ausdehnung und Grenzen 1 2 Geologie und Landschaftsgliederung 1 3 Hydrographie 1 4 Biogeographie Flora und Fauna Schutzgebiete 2 Verwaltungsgliederung 3 Geschichte 3 1 Ur und Fruhgeschichte 3 2 Etrusker 3 3 Teil des Romerreiches Romanisierung Christianisierung 3 4 Odoaker Ostgoten Ostrom Langobarden Karl der Grosse Kirchenstaat 3 5 Teil Italiens 4 Wirtschaft 5 Quelleneditionen 6 Literatur 7 Weblinks 8 EinzelnachweiseGeografie BearbeitenLage Ausdehnung und Grenzen Bearbeiten Umbrien die einzige Region Italiens die weder am Meer liegt noch eine Grenze zum Ausland hat befindet sich auf der Apenninhalbinsel in Mittelitalien und grenzt an die Regionen Toskana im Nordwesten Marken im Nordosten und Latium im Suden Von der Gesamtflache von 8456 km entfallen 29 3 auf die Gebirge Geologie und Landschaftsgliederung Bearbeiten nbsp Sudrucken des Monte Vettore nbsp Der Velino mundet in die NeraUmbrien ist von ausgedehnten Bergrucken mit Weidewirtschaft und Ackerbau gepragt von Beckenlandschaften und Talern mit intensiver Landwirtschaft und den ausgedehnten Gebirgszugen des Umbrischen Apennins im Osten der im Monte Vettore 2476 m erreicht Dabei erstreckt sich der Umbrische Apennin von der Bocca Trabaria bis zur Forca Canapine wobei er auch die Berge wie den Monte Catria Pennina und Vettore umfasst Entlang der Grenze zu den Marken erhebt sich eine Reihe von Bergrucken von denen der ostlichste sich von der Serra di Burano 1020 m uber den Monte Cucco 1566 m und den Monte Penna 1735 m bis zur Valnerina erstreckt Zu den hochsten Bergen dieses Gebietes zahlen neben dem Monte Coscerno 1685 m der Monte Patino 1884 und der Monte Pozzoni 1904 m Im Sudosten befinden sich die Monti Sibillini die uber 2000 m aufragen Dort beginnt der Nationalpark Monti Sibillini der bis weit in die Marken reicht und ein Gebiet von 70 000 Hektar umfasst Die hochste dieser Erhebungen ist die Cima del Redentore mit 2448 m Benachbart sind die Bergketten um Gubbio und weiter sudlich um Gualdo Tadino und Nocera Umbra Sie sind Reste von Seen die im Quartar zugeschuttet worden sind Zu diesen zahlt der riesige Tiberino See der sich von Sansepolcro bis Terni erstreckte Weiter im Sudwesten findet sich das Tal des Topino von wo der Monte Subasio bis auf 1290 m aufsteigt Weiter sudlich schliessen sich die Monti di Folignate dann die des Spoletino und der Valnerina Ternana an von denen der Monte Brunette 1429 m der Fionchi 1337 m und der Solenne 1288 m die hochsten Berge darstellen Westlich von diesen Bergketten befindet sich eine Hugel und Ebenenlandschaft die zu den alpinen Regionen in starkem Kontrast steht Dabei sind die bedeutendsten Taler die des Tiber der Umbrien von Citta di Castello bis Todi durchfliesst dann das Valle Umbra beides Taler die seit langer Zeit das okonomische Ruckgrat Umbriens bilden An ihrem Rande wiederum erheben sich die Monti Martani mit dem Monte Martano 1094 m der Torre Maggiore 1121 m der die Conca Ternana beherrscht ein ausgedehntes Tal mit einer Flache von 650 km Nordlich von Perugia schliessen sich die Monti Perugini an die allerdings deutlich niedriger sind Der Monte Terzio erreicht 910 m der Acuto 926 m An den Grenzen zur Toskana und zu Latium erhebt sich von Norden nach Suden eine Hugellandschaft in der auch der Trasimenische See der viertgrosste See Italiens liegt dann das Val di Chiana romana das Val di Paglia und ein Teil des Tibertals am Fuss der Monti amerino narnesi Hydrographie Bearbeiten Umbrien verfugt uber mehrere Flusssysteme den lebhaften Oberlauf des Tiber den aus dem zerklufteten Apennin kommenden Topino der sich mit dem durch weitgehend unbewohnte Flachen ziehenden Chiascio vereinigt und den Nera dessen Tal Valnerina durch hugelige Landschaften gepragt ist Nordwestlich der Hauptstadt Perugia nahe der nordlichen Grenze liegt der 128 km grosse Trasimenische See Biogeographie Flora und Fauna Schutzgebiete Bearbeiten Zwischen 2001 und 2011 sind nicht nur die Flachen der Bodenbearbeitung drastisch zuruckgegangen so wurden die Flachen mit Fruchtwechsel um 8 vermindert die der durchgangigen Nutzung ohne Weinanbau um 20 die von Winzern bearbeiteten Flachen um 18 die Weideflachen gar um 31 sondern auch die Menge der Haustiere So fiel die Zahl der Rinder und Kuhe um 10 die der Schafe um 16 2 Verwaltungsgliederung Bearbeiten nbsp Die Provinzen der Region UmbrienZur Region Umbrien gehoren die folgenden beiden Provinzen Provinz bzw Metropolitanstadt Hauptstadt ISO Gemeinden Einwohnerzahl 31 Dezember 2022 Flache km Bevolkerungs dichte Einw km Perugia Perugia IT PG 59 640 482 6 334 09 101Terni Terni IT TR 33 218 330 2 127 18 103Umbrien Perugia IT 55 92 858 812 8 456 04 102Geschichte BearbeitenUr und Fruhgeschichte Bearbeiten Palaolithische Artefakte die zeitlich etwa 500 000 bis 200 000 Jahre zuruckreichen sammeln sich fast ausschliesslich im Archaologischen Nationalmuseum Umbrien in Perugia Unter diesen befinden sich Steinwerkzeuge aus dem Grabungen am Monte Peglia 3 die von Neandertalern angefertigt wurden dessen Anwesenheit vor allem um Perugia Norcia und Gubbio belegbar ist In der alteren der beiden Schichten am Monte Peglia die auf tropisches Klima hindeuten fanden sich Uberreste von Leptobos etruscus aus der Familie der Rinderartigen Ursus etruscus aus der Familie der Baren dann die Wolfsarten Canis etruscus und Canis arnensis sowie Homotherium crematidens eine Art der Sabelzahnkatzen Um Perugia sind vor allem die Freilandstatten um Pila San Martino in Colle Badiola Bosco und San Biagio della Valle zu nennen Um San Vito in Monte fanden sich Spuren des Homo sapiens der aus Afrika zugewandert und vor uber 40 000 Jahren in Italien ansassig geworden in Umbrien uberwiegend erst im Epi Gravettien etwa 13 000 bis 11 000 v Chr nachweisbar ist Die bedeutendsten Uberreste entdeckte man in den Hohlen von Tane del Diavolo Durch Zuwanderung gelangte die Bodenbearbeitung und die Viehhaltung aus dem Nahen Osten nach Italien Diese Epoche das Neolithikum oder die Jungsteinzeit eine bauerliche und viehhalterische Kulturengruppe loste die bis in das 7 Jahrtausend v Chr dominierende Zeit der Jager Sammler und Fischer nach und nach ab Die Neuankommlinge brachten neben Getreide und Vieh Keramik mit kennzeichnend ist zudem das Dorf Aus dem Neolithikum ragen Fundstucke aus dem unterirdischen labyrinthartigen Komplex der Pozzi della Piana bei Orvieto heraus wo sich zwischen dem 6 und 5 Jahrtausend v Chr aus religiosen Grunden Gruppen aus weitem Umkreis versammelten Die Kupferzeit ist in Umbrien kaum belegt sieht man vom Grab von San Biagio della Valle ab Aus der Bronzezeit eine Epoche die durch eine starke hierarchische Gliederung der Gesellschaften gepragt war sind die Funde aus der Hohle von Cetona hervorzuheben Aus protohistorischer Zeit ist die erste Bezeichnung des Siedlungsgebietes der Umbrer zwischen Etrurien und Adriakuste gelegen uberliefert Die Umbrer waren ein Stamm der Italiker und man nahm an dass sie gegen 1200 v Chr eingewandert seien Stadte der Umbrer waren Ameria Amelia Ariminum Rimini Tifernum Tiberinum Citta di Castello Asisium Assisi Iguvium Gubbio Interamna Terni Perusia Perugia Spoletium Spoleto Etrusker Bearbeiten Ab etwa 1000 v Chr verstarkte sich etruskischer Einfluss Perusia war um 400 v Chr Mitglied des etruskischen Zwolfstadtebundes nbsp Leptobos etruscus Archaologisches Museum Florenz nbsp Der Perugia Stein mit etruskischer Inschrift nbsp Eine der Iguvinischen Tafeln des 3 bis 1 Jahrhunderts v Chr Teil des Romerreiches Romanisierung Christianisierung Bearbeiten nbsp Der zentrale Kirchenstaat um 1430Als bedeutendes Monument des Ubergangs von der umbrischen zur lateinischen Schrift gelten die eine Zeitlang auch Eugubinische Tafeln genannten Iguvinischen Tafeln des 3 bis 1 Jahrhunderts v Chr die 1444 in Gubbio entdeckt wurden Nach der Schlacht bei Sentino in der die Romer die verbundeten Etrusker Samniten und Gallier Senonen besiegt hatten wurde Umbrien zunehmend romanisiert Dies spiegelt sich etwa im Verschwinden der umbrischen Sprache und Schrift aber auch im Stadte und Strassenbau wider Die umbrische Bevolkerung erhielt 90 v Chr das romische Burgerrecht Odoaker Ostgoten Ostrom Langobarden Karl der Grosse Kirchenstaat Bearbeiten In der Schlacht von Busta Gallorum in Umbrien unterlagen die Ostgoten 552 gegen die ostromische Armee ihr Konig Totila kam dabei ums Leben Anschliessend gehorte der Grossteil Umbriens zum langobardischen Herzogtum Spoleto ein Streifen um die Via Flaminia verblieb bei Byzanz Exarchat Ravenna ein kleinerer Teil im Norden gehorte zum langobardischen Herzogtum Tuszien Die Gebiete wurden im 9 Jahrhundert von Karl dem Grossen erobert und waren danach Teil des Heiligen Romischen Reiches Die umbrischen Stadte gerieten im 12 und 13 Jahrhundert zunehmend unter papstliche Kontrolle und seit dem 14 Jahrhundert gehorte Umbrien bis zum Risorgimento kontinuierlich zum romischen Kirchenstaat Teil Italiens Bearbeiten Bei den Abstimmungen uber die Frage nach dem Anschluss an Italien entschied sich die Bevolkerung am 4 und 5 November 1860 mit 97040 Ja gegen 380 Neinstimmen fur den Anschluss 4 Wirtschaft BearbeitenIm Jahr 2015 lag das regionale Bruttoinlandsprodukt je Einwohner ausgedruckt in Kaufkraftstandards bei 85 des Durchschnitts der EU 28 5 Mit einem Wert von 0 889 erreicht Umbrien Platz 12 unter den 20 Regionen Italiens im Index der menschlichen Entwicklung 6 Quelleneditionen BearbeitenHenricus Hubertus Janssen Hrsg Oscan and Umbrian Inscriptions with a Latin Translation Leiden Brill 1949 Literatur BearbeitenAngela Baldanza Angela Bertinelli Roberto Bizzarri Paolo Monaco Guido Parisi Lungo la costa del Mar Tirreno due milioni di anni fa Perugia o J online PDF Patrizia Argenti Plio quaternary mammal fossiliferous sites of Umbria in Geologica Romana 37 2003 2004 67 78 online PDF Giuliano Valdes Arte e Storia Dell Umbria Bonechi Florenz 1993 Antonio Carile L Umbria tra Romania e Langobardia in XV Congresso Internazionale di Studi sull alto Medioevo Spoleto 23 28 ottobre 2000 Umbria cristiana Dalla diffusione del culto al culto dei santi secoli IV X Spoleto 2001 S 1 22 Mario Tosti Storia dell Umbria dall unita ad oggi 2 Bde Perugia 2014 Ariel Toaff The Jews in Umbria Bd 1 1245 1435 Bd 2 1435 1484 Bd 3 1484 1736 Brill 1993 Manuela Tascio Todi Forma e urbanistica L Erma di Bretschneider Rom 1989 Marcella Arca Petrucci Tonino Uffreduzzi Aree dismesse e sviluppo locale nella Provincia di Terni Perugia 2006 online PDF Lorenzo Quilici Stefania Quilici Gigli Hrsg Citta dell Umbria Rom 2002 Weblinks Bearbeiten nbsp Wiktionary Umbrien Bedeutungserklarungen Wortherkunft Synonyme Ubersetzungen nbsp Commons Umbrien Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien nbsp Wikivoyage Umbrien Reisefuhrer Nationalpark Monti SibilliniEinzelnachweise Bearbeiten Bilancio demografico e popolazione residente per sesso al 31 dicembre 2022 ISTAT Abgerufen am 14 Mai 2023 Bevolkerungsstatistiken des Istituto Nazionale di Statistica Stand 31 Dezember 2022 Andrea Giordano Vegetation and Land Use in Edoardo A C Costantini Carmelo Dazzi Hrsg The Soils of Italy Springer 2013 S 57 92 hier S 79 Marcello Piperno The Monte Peglia lithic industry in Quaternaria XVI 1972 53 65 Jorg Fisch Das Selbstbestimmungsrecht der Volker oder die Domestizierung einer Illusion Beck Munchen 2010 S 125 Tabelle 3 Die Plebiszite im Zusammenhang mit der italienischen Einigung 1860 1870 Eurostat PDF Abgerufen am 15 April 2018 Sub national HDI Area Database Global Data Lab Abgerufen am 12 August 2018 englisch Regionen Italiens Abruzzen Aostatal Apulien Basilikata Emilia Romagna Friaul Julisch Venetien Kalabrien Kampanien Latium Ligurien Lombardei Marken Molise Piemont Autonome Region Sardinien Autonome Region Sizilien Toskana Trentino Sudtirol Umbrien Venetien Siehe auch Italienische RegionenProvinzen in der Region Umbrien Perugia Terni 42 983333333333 12 566666666667 Koordinaten 42 59 N 12 34 O Normdaten Geografikum GND 4061581 9 lobid OGND AKS LCCN n79039994 NDL 00650612 VIAF 239891104 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Umbrien amp oldid 227445961