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Das Aostatal italienisch Valle d Aosta franzosisch Vallee d Aoste frankoprovenzalisch Val d Outa walserdeutsch Augschtalann oder Ougstalland deutsch veraltet Augsttal ist eine autonome Region mit Sonderstatut in Italien Die Region amtlich Regione Autonoma Valle d Aosta Region Autonome Vallee d Aoste hat eine Flache von 3262 km und 123 360 Einwohner Stand 31 Dezember 2022 Sie ist somit die kleinste Region Italiens sowohl flachen als auch bevolkerungsmassig Die Hauptstadt ist Aosta franzosisch Aoste AostatalFlagge der Region AostatalWappen der Region Aostatal Karte Italiens Aostatal hervorgehobenBasisdatenHauptstadt AostaAmtssprachen Italienisch FranzosischProvinzen keineFlache 3 263 22 km 20 Einwohner 123 360 31 Dez 2022 1 Bevolkerungsdichte 37 8 Einwohner km Website www regione vda itISO 3166 2 Code IT 23Prasident Erik Lavevaz UV Reliefkarte der Region Aostatal Inhaltsverzeichnis 1 Geographie 1 1 Unionen Aostataler Gemeinden 1 2 Gemeinden 2 Geschichte 3 Bevolkerung und Sprachen 4 Autonomie und Politik 5 Wirtschaft 6 Infrastruktur 7 Sehenswurdigkeiten 8 Siehe auch 9 Weblinks 10 EinzelnachweiseGeographie Bearbeiten Landschaft beim Goversee Gressoney Saint JeanDas Aostatal grenzt nordlich an die Schweiz Kanton Wallis westlich an Frankreich Departemente Haute Savoie und Savoie sudlich und ostlich an die Region Piemont Metropolitanstadt Turin Provinzen Biella und Vercelli Die Region besteht aus dem Tal der Dora Baltea franzosisch Doire Baltee eines Nebenflusses des Po und mehreren Nebentalern in den Alpen Der bedeutende Zufluss der Dora Baltea ist der Buthier Grosse Seitentaler sind im Norden das Ferret Tal das Valpelline Tal das Valtournenche das Ayas Tal und das Lystal auch Gressoney Tal und im Suden das Val Veny das Tal von La Thuile das Valgrisenche Tal das Rhemes Tal das Valsavarenche Tal und das Cogne Tal An der Westgrenze des Tales liegt der Mont Blanc der hochste Gipfel der Alpen an der Nordgrenze der Monte Rosa frz Mont Rose Das Gebiet umfasst den nordlichen Teil des Nationalparks Gran Paradiso einen Regionalpark italienisch Parco Naturale del Mont Avic franzosisch Parc naturel du Mont Avic und mehrere kleinere Naturschutzgebiete sowie Skigebiete Unionen Aostataler Gemeinden Bearbeiten Walsergemeinschaft Oberlystal bei Issime Karte des AostatalsDas Aostatal ist nicht in Provinzen unterteilt Alle provinzialen Kompetenzen sind an die Region ubergegangen Allerdings sind die 74 Gemeinden mit der Ausnahme Aostas in acht Unionen Aostataler Gemeinden franzosisch Unites des Communes Valdotaines organisiert welche die fruheren Berggemeinschaften italienisch Comunita montane franzosisch Communautes de montagne abgelost haben 2 Union Aostataler Gemeinden Hauptort Einwohner 3 Anzahl GemeindenUnite des Communes valdotaines Evancon Verres 11 651 9Unite des Communes valdotaines Grand Paradis Villeneuve 15 819 2 13 2Unite des Communes valdotaines Grand Combin Gignod 5 774 11Unite des Communes valdotaines Mont Emilius Quart 22 648 10Unite des Communes valdotaines Mont Cervin Chatillon 16 982 12Unite des Communes valdotaines Mont Rose Pont Saint Martin 9 858 9Unite des Communes valdotaines Valdigne Mont Blanc La Salle 8 939 5Unite des Communes valdotaines Walser Union der Aostataler Walsergemeinden Unione dei comuni valdostani Walser Issime 2 019 493 690 1 73 11 Ohne die Hauptstadt Aosta die keiner Union zugeordnet ist 2 Zuordnung von Sarre nachtraglich erfolgt 4 Gemeinden Bearbeiten Die Gemeindenamen wurden wahrend des Faschismus italianisiert nach dem Zweiten Weltkrieg aber in ihrer franzosischen Fassung wiederhergestellt Die italienischen Ubersetzungen sind anders als in Sudtirol abgeschafft worden Nur die Hauptstadt tragt neben einem franzosischen zusatzlich einen italienischen Ortsnamen Nachstehend sind die grossten Gemeinden gt 2000 Einwohner aufgelistet Stand 31 Dezember 2007 Gemeinde EinwohnerAosta Aoste 34 672Saint Vincent 4 846Chatillon 4 831Sarre 4 622Pont Saint Martin 3 945Quart 3 456Saint Christophe 3 209Gressan 3 135Courmayeur 2 969Saint Pierre 2 835Nus 2 755Donnas 2 683Verres 2 658Charvensod 2 368Valtournenche 2 211La Salle 2 018 Hotel de ville Aosta Quart das Schloss Courmayeur Saint Pierre Priorat Saint JacquemeGeschichte Bearbeiten Augustusbogen in Aosta Burg von FenisUrsprunglich von den keltischen Salassern bewohnt wurde die Region ab dem 2 Jahrhundert vor Christus teilweise und im Jahr 25 vor Christus endgultig von den Romern erobert die das Volk der Salasser durch Deportation und Versklavung ausloschten Die Romer grundeten die Kolonie Augusta Praetoria das heutige Aosta am Fusse der Passwege uber den Kleinen und den Grossen St Bernhard Burgunder Ostgoten Langobarden und Franken ergriffen sukzessive von dem Gebiet Besitz Seit dem 11 Jahrhundert und bis 1946 gehorte das Aostatal zum Herrschaftsgebiet des Hauses Savoyen Nur fur kurze Zeit fiel es unter franzosische Herrschaft 1691 1704 1706 wahrend des Spanischen Erbfolgekrieges 1796 1814 Anschluss durch Napoleon Als Teil der Region Savoyen war es aber franzosisch und frankoprovenzalischsprachig Im Jahre 1861 wurde das Aostatal Teil des Italienischen Konigreiches und der Provinz Turin zugeschlagen Das restliche Savoyen trat Italien an Frankreich ab Seit dem zweitgeborenen Sohn des ersten italienischen Konigs Viktor Emanuel II Amedeo 1870 1873 Konig von Spanien der Titel eines Duca di Aosta Herzog von Aosta verliehen wurde fuhrte diese Linie des Konigshauses bis 1946 den Titel fort Wahrend des Faschismus wurde die Italianisierung massiv vorangetrieben Franzosisch wurde verboten und eine massive Immigration von Italienern gefordert 1927 wurde das Aostatal von Turin getrennt und zur Provinz erklart Wahrend des Zweiten Weltkrieges war das Aostatal eines der wichtigsten Zentren des italienischen Widerstandes Resistenza und wurde dafur mit der Goldenen Tapferkeitsmedaille ausgezeichnet Nach dem Zweiten Weltkrieg wurde die kleine Region mit einem Sonderstatut versehen um den annexionistischen Bestrebungen Frankreichs entgegenzusteuern und dem Wunsch der Valdostaner nach Autonomie zu entsprechen Erster Prasident wurde der Historiker Federico Chabod Bevolkerung und Sprachen Bearbeiten Zweisprachiger AusweisDas Aostatal ist offiziell eine mehrsprachige Region Amtssprachen sind Italienisch und Franzosisch die offiziell gleichgestellt sind Auch in der italienischen Verfassung ist die doppelsprachige Version Valle d Aosta Vallee d Aoste verankert Die offentlichen Amter richten sich nach der Zweisprachigkeit In der Schule haben Italienisch und Franzosisch denselben Stellenwert So mussen Abiturienten aus dem Aostatal sowohl eine Italienisch als auch eine Franzosischprufung ablegen Aus einer Umfrage der Stiftung Emile Chanoux 5 ergab sich jedoch dass Italienisch fur die weitaus meisten Valdostaner Muttersprache ist und nur noch ein Teil der Bevolkerung die traditionelle Volkssprache einen frankoprovenzalischen Dialekt Patois als erste Sprache betrachtet 6 Muttersprache BevolkerungsanteilItalienisch 71 5 Frankoprovenzalisch 16 2 Franzosisch 0 99 andere Sprachen unditalienische Dialekte 11 31 Aufgrund der Schulbildung haben beinahe 80 der Einwohner des Aostatals Kenntnisse im Franzosischen Frankoprovenzalisch beherrschen annahernd 70 der Burger Sprachkenntnisse BevolkerungsanteilItalienisch 96 02 Franzosisch 78 35 Frankoprovenzalisch 68 46 Kindergarten und Volksschule Gressoney Saint JeanIn den Ortschaften Gressoney la Trinite Gressoney Saint Jean und Issime wird eine deutsche Mundart gesprochen Das regionale Statut sieht den Schutz der kulturellen und sprachlichen Minderheit vor und gewahrleistet den muttersprachlichen Unterricht Das Walserdeutsche wird auch in der Provinz Verbano Cusio Ossola und in der Provinz Vercelli gesprochen Die Anzahl der Sprecher wird auf 1 000 geschatzt Siehe auch Walserische SprachinselnAutonomie und Politik Bearbeiten Melodie und Text der Aostatal HymneAufgrund des Sonderstatuts von 1948 ist das Aostatal eine autonome Region Der Regionalrat ubt die autonomen Gesetzgebungsbefugnisse aus Er besteht aus 35 Regionalraten Daruber hinaus gibt es einen Regionalausschuss dem der Prasident der Region vorsteht Sitz der Regionalregierung in AostaIn Sachen Finanzen stehen dem Aostatal 90 der eingetriebenen Steuern zu Das heisst die Region hat pro Jahr und Einwohner ca 12 000 zur Verfugung 7 Im italienischen Parlament ist das Aostatal durch einen Senator und einen Abgeordneten vertreten die gemass dem Mehrheitswahlrecht gewahlt werden Wahrend alle anderen Regionen bei der Versammlung zur Wahl des Staatsprasidenten drei Vertreter entsenden ist das Aostatal wegen seiner geringen Grosse aber nur durch einen Deputierten vertreten Die politische Buhne wird von den autonomistischen Bewegungen Union Valdotaine und Stella Alpina dominiert Durch das Regionalgesetz 6 2006 vom 16 Marz 2006 wurde das Lied Montagnes Valdotaines zur Hymne des Aostatals erkoren Die Melodie stammt von Alfred Roland und hatte ursprunglich den Titel Tyrolienne des Pyrenees Wirtschaft BearbeitenDie Landwirtschaft spielt im Aostatal eine wichtige Rolle Aus dem Bergtal stammt der als geschutzte Marke eingetragene Kase Fontina Zusatzlich ist die Denomination Valle d Aosta ein bekanntes italienisches Weinbaugebiet Der bedeutendste Wirtschaftszweig ist der Tourismus Bekannt sind die Wintersportorte Courmayeur und Breuil Cervinia das eine Skischaukel mit dem schweizerischen Zermatt verbindet Das Aostatal gehort zu den wohlhabendsten Regionen Italiens Die Gemeinde Ayas war 2007 die reichste im gesamten Staat das Durchschnittseinkommen pro Steuerzahler lag bei 66 408 Euro 8 Im Vergleich mit dem Bruttoinlandsprodukt der EU ausgedruckt in Kaufkraftstandards erreicht die Region einen Index von 122 EU 28 100 2015 9 Im Jahr 2017 lag die Arbeitslosenquote bei 7 8 10 Infrastruktur Bearbeiten Zweisprachige Verkehrsbeschilderung Villefranche de QuartDie von Turin kommende italienische Autobahn A5 durchlauft das gesamte Aostatal und ist uber den Mont Blanc Tunnel an das franzosische Autobahnnetz A40 angebunden Uber den Alpenpass Kleiner Sankt Bernhard besteht eine Verbindung zum franzosischen Ort Bourg Saint Maurice Der Alpenpass Grosser St Bernhard mit dem 1964 eroffneten Grossen St Bernhard Tunnel verbindet den Ort Martigny in der Schweiz mit der Stadt Aosta Ausserdem wird das Aostatal durch eine Eisenbahnstrecke von Chivasso uber Aosta nach Pre Saint Didier erschlossen Der Flughafen Aosta ist der Regionalflughafen des Tales Sehenswurdigkeiten Bearbeiten Blick vom Gran Paradiso auf die AufstiegsrouteDas Aostatal ist mit den Orten Bard und Etroubles in der Liste der Vereinigung I borghi piu belli d Italia 11 die schonsten Orte Italiens vertreten In Aosta und andern Gemeinden sind Monumente aus der romischen Zeit erhalten geblieben Aus dem Mittelalter stammen mehrere grosse Burgen und am Unterlauf der Dora Baltea steht auf einem machtigen Felsmassiv die neuzeitliche Festung von Bard Der Nationalpark Gran Paradiso wurde 1922 als erster Nationalpark in Italien eingerichtet Siehe auch BearbeitenEuroregion Alpi Mediterraneo Alpes MediterraneeWeblinks Bearbeiten Commons Aostatal Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Wiktionary Aostatal Bedeutungserklarungen Wortherkunft Synonyme Ubersetzungen Wikivoyage Aostatal Reisefuhrer Literatur zum Aostatal im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek Alexis Betemps Aostatal In Historisches Lexikon der Schweiz Einzelnachweise Bearbeiten Bilancio demografico e popolazione residente per sesso al 31 dicembre 2022 ISTAT Abgerufen am 14 Mai 2023 Bevolkerungsstatistiken des Istituto Nazionale di Statistica Stand 31 Dezember 2022 Il Consiglio permanente degli enti locali Conseil permanent des collectivites locales Rat der Gebietskorperschaften Aostatals http www celva it datapagec asp id 818 amp l 1 Zum 31 Dezember 2013 siehe auch Beschluss des Regionalausschusses vom 28 November 2014 Nr 1741 http www celva it download asp file elementi www2012 2014 cpel iterdeipareri fase4 dgr 2014 1741 pdf Dekret des Prasidenten der Region vom 3 Dezember 2014 Nr 481 http www celva it download asp file elementi www2015 cpel eell associati decreto istituzione presidente regione pdf Emile Chanoux 9 Januar 1906 Rovenaud bei Valsavarenche 18 Mai 1944 Aosta Notar und antifaschistischer Politiker Mitglied der Resistenza verstarb in nazifaschistischer Kerkerhaft Fondation Emile Chanoux Sondage Linguistique Resultats Vallee d Aoste Die Zahlen basieren auf der Auswertung von 7500 Fragebogen Die Erhebung fand im September 2001 statt Das reiche Aosta kleines Kuba des Tourismus Memento vom 15 Juli 2012 im Webarchiv archive today La Repubblica 12 Marz 2007 Il Sole 24 Ore 18 August 2008 Eurostat Abgerufen am 15 April 2018 Arbeitslosenquote nach NUTS 2 Regionen Abgerufen am 5 November 2018 I borghi piu belli d Italia Memento vom 22 September 2016 im Internet Archive offizielle Webseite abgerufen am 22 September 2016 italienisch Regionen Italiens Abruzzen Aostatal Apulien Basilikata Emilia Romagna Friaul Julisch Venetien Kalabrien Kampanien Latium Ligurien Lombardei Marken Molise Piemont Autonome Region Sardinien Autonome Region Sizilien Toskana Trentino Sudtirol Umbrien Venetien Siehe auch Italienische RegionenGemeinden in der autonomen Region Aostatal Allein Antey Saint Andre Aosta Arnad Arvier Avise Ayas Aymavilles Bard Bionaz Brissogne Brusson Challand Saint Anselme Challand Saint Victor Chambave Chamois Champdepraz Champorcher Charvensod Chatillon Cogne Courmayeur Donnas Doues Emarese Etroubles Fontainemore Fenis Gaby Gignod Gressan Gressoney La Trinite Gressoney Saint Jean Hone Introd Issime Issogne Jovencan La Magdeleine La Salle La Thuile Lillianes Montjovet Morgex Nus Ollomont Oyace Perloz Pollein Pont Saint Martin Pontboset Pontey Pre Saint Didier Quart Rhemes Notre Dame Rhemes Saint Georges Roisan Saint Christophe Saint Denis Saint Marcel Saint Nicolas Saint Oyen Saint Pierre Saint Rhemy en Bosses Saint Vincent Sarre Torgnon Valgrisenche Valpelline Valsavarenche Valtournenche Verrayes Verres Villeneuve 45 716666666667 7 3666666666667 Koordinaten 45 43 N 7 22 O Normdaten Geografikum GND 4002386 2 lobid OGND AKS LCCN n80040687 VIAF 123927631 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Aostatal amp oldid 232393572