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Der Titel dieses Artikels ist mehrdeutig Weitere Bedeutungen sind unter Monte Rosa Begriffsklarung aufgefuhrt Der Monte Rosa ist ein ausgedehntes Gebirgsmassiv in den Walliser Alpen auf der Grenze zwischen Italien und der Schweiz Sein Hauptgipfel die Dufourspitze ist mit 4634 m u M der hochste Punkt der Schweiz und auch des gesamten deutschen Sprachraums sowie nach dem Mont Blanc der zweithochste Berg der Alpen und Westeuropas Der Grenzgipfel mit 4617 m sudlich des 4519 m hohen Silbersattels ist der hochste Gipfel des Monte Rosa in Italien Die Ostwand des Massivs Richtung Italien ist mit ca 2400 Metern Hohe die hochste Wand der gesamten Alpen Monte RosaMonte Rosa Westseite mit Gorner und Grenzgletscher Nordend und Dufourspitze im Sommer Juni 2023 Monte Rosa Westseite mit Gorner und Grenzgletscher Nordend und Dufourspitze im Sommer Juni 2023 Hochster Gipfel Dufourspitze 4634 m u M Lage Grenze Kanton Wallis Schweiz undAostatal und Piemont ItalienTeil der Walliser AlpenMonte Rosa Walliser Alpen Koordinaten CH 45 56 12 N 7 52 1 O 633220 87321 45 936666666667 7 8669444444444 4634 Koordinaten 45 56 12 N 7 52 1 O CH1903 633220 87321p1 Ubersichtskarte Monte RosaMonte Rosa Ostseite die Macugnagawand Sie ist mit etwa 2400 Metern Hohe uber dem darunterliegenden Ende des Anzasca Tals die hochste Wand der Alpen 1 Die Sesiawand Sudostwand des Monte Rosa Von links nach rechts Vincent Pyramide Schwarzhorn Ludwigshohe Parrotspitze und Signalkuppe Inhaltsverzeichnis 1 Beschreibung 2 Namensgebung 3 Hutten 4 Besteigungen 5 Routen 5 1 Langste Eiswand Europas Monte Rosa Ostwand 6 Geologie 6 1 Entstehung 7 Tourismus 8 Literatur 9 Weblinks 10 EinzelnachweiseBeschreibung BearbeitenDer Monte Rosa gehort zu etwa zwei Dritteln zu Italien und etwa einem Drittel zur Schweiz Vom Piemont her reichen das Anzascatal und das Valsesia auch Valle Sesia hinauf an den Ostfuss des Massivs Die 2400 bzw 1500 m hohen Ostwande des Monte Rosa bilden hier jeweils den Talschluss im Falle des Anzascatals die Macugnagawand und im Falle des Valsesia die Sesiawand Parete Valsesiana Von Suden vom Aostatal her reicht das Tal von Gressoney Lystal an den Sudwestrand des Monte Rosa der hier via Lisgletscher am leichtesten zuganglich ist Im Nordwesten fuhren von Zermatt am Beginn des Mattertales im Wallis her die Taler des Gornergletschers und des zerklufteten Grenzgletschers hinauf in die Gipfelregion des Monte Rosa Die ublicherweise benannten Gipfel uber 3950 m im Monte Rosa Massiv sind Dufourspitze 4634 m Dunantspitze vormals Ostspitze 4631 m Grenzgipfel 4617 m Nordend 4608 m Zumsteinspitze 4563 m Signalkuppe 4554 m Parrotspitze 4434 m Ludwigshohe 4341 m Schwarzhorn 4321 m Vincent Pyramide 4215 m Balmenhorn 4167 m Punta Giordani 4046 m Jagerhorn 3970 m 2 Die Dunantspitze ist ein Nebengipfel der Dufourspitze Der Grenzgipfel erfullt das Gipfelkriterium nicht ist aber der hochste Punkt im Monte Rosa Massiv der auf italienischem Boden liegt Die Gipfel des Monte Rosa zahlen zu den hochsten der Alpen Nur das Mont Blanc Massiv ist noch hoher besitzt jedoch aufgrund der grosseren Vergletscherung weniger benannte Gipfel uber 4500 m und nimmt im Vergleich auch nicht mehr Flache ein Der Monte Rosa dominiert das ganze westliche Oberitalien Von der Schweiz aus ist der Monte Rosa dagegen vor allem aus dem Tessin sichtbar sowie von den Hohen uber Zermatt Die Italiener zahlen zum Teil auch den Liskamm noch zum Monte Rosa da er von Sudosten her weniger vom Massiv getrennt scheint als von Nordwesten her Namensgebung BearbeitenDie von der Schweiz am besten sichtbare Dufourspitze trug fruher den Namen Gornerhorn wurde aber zu Ehren des Schweizer Generals Guillaume Henri Dufour umbenannt Beachtenswert ist die Nomenklatur im Bereich des Monte Rosa Das Massiv selbst hat einen italienischen Namen der sich vom arpitanischen Wort roese Gletscher bach ableitet 3 Auf Franzosisch wird der Berg Mont Rose genannt auf Walserdeutsch Der Gourner 4 Ein deutscher Name existiert offenbar nicht Dagegen haben die Einzelgipfel samt und sonders deutsche Namen wobei nur in Einzelfallen italienische Namen existieren vor allem nachtragliche Italienisierungen Das gilt auch fur die ganz auf italienischem Boden liegenden oder von dort erschlossenen und benannten Gipfel Zumsteinspitze Balmenhorn und Vincent Pyramide sowie fur den Liskamm ferner fur die Anhangsel Fillarhorn Jagerhorn und Punta Grober Hintergrund ist dass der Monte Rosa seit dem Mittelalter ringsherum von deutschsprachigen Oberwallisern und in einzelnen Orten auch aller drei Taler der italienischen Seite Walsern hochstalemannische Dialekte bewohnt wird Diese pragten offenbar die Namen der einzelnen Spitzen wahrend das Massiv als solches vor allem aus dem italienischen Unterland in Erscheinung tritt Hutten Bearbeiten nbsp Die neue Monte Rosa HutteDie Monte Rosa Hutte des SAC steht auf 2883 m u M am nordwestlichen Fuss des Monte Rosa Massivs auf einem abfallenden Felsplateau das Plattje genannt wird Zum 150 Jahre Jubilaum der ETH Zurich wurde 2008 die Berghutte der Zukunft erbaut Die neue Hutte ersetzte die knapp 100 m tiefer gelegene Berghutte von 1894 Die Signalkuppe Punta Gnifetti tragt die hochstgelegene Hutte der Alpen die Capanna Regina Margherita 4554 m die auch das hochstgelegene feste Bauwerk Westeuropas ist Auf dieser sog Kopfwehkiste befindet sich eine permanente hohenmedizinische Forschungsstation zudem dient sie wahrend der Sommermonate als bewirtschaftete Unterkunft fur Bergsteiger Besteigungen Bearbeiten nbsp Monte Rosa Massiv li und Liskamm im Winter getrennt durch den Grenzgletscher Die sichtbare im Schatten liegende Flanke des Liskamm ist dessen Nordwand und uber 1 000 m hoch Links im Bild der Gornergletscher in den der Grenzgletscher fliesst rechts unterhalb des Bildausschnitts Die erste dokumentierte Hochtour in die Hochregion des Monte Rosa unternahmen 1778 1779 und 1780 Walser aus Gressoney auf der Suche nach dem in ihrem Sagenschatz beschriebenen verlorenen Tal verlorus Tali Sie gelangten bis auf den obersten Lisgletscher Entdeckerfels Roccia della Scoperta 4178 m Bestiegen wurde zuerst die den Talern von Gressoney und Alagna Valsesia nachstgelegene Punta Giordani durch Pietro Giordani 1801 Es folgten die Vincent Pyramide durch u a ihren Namenspatron Johann Nikolaus Vincent am 5 August 1819 und die Zumsteinspitze durch u a Joseph und Johann Niklaus Vincent Joseph Zumstein Molinatti und Castel am 1 August 1820 beide uber den Lisgletscher Die ubrigen Hochgipfel folgten spater Die Signalkuppe erreichte nach drei missgluckten Versuchen der Pfarrer von Alagna Valsesia mit Giovanni Gnifetti Giuseppe Farinetti Cristoforo Ferraris Cristoforo Grober den Brudern Giovanni Giacobbe Giordani und zwei Tragern Die Besteigung der Dufourspitze erfolgte von der Schweizer Seite her am 1 August 1855 durch Charles Hudson John Birbeck und Christopher und James G Smyth mit Ulrich Lauener und Matthaus und Johannes Zumtaugwald 5 Das Nordend folgte am 26 August 1861 die Parrotspitze am 16 August 1863 1893 errichtete der Club Alpino Italiano auf der Signalkuppe die Capanna Regina Margherita Bergsteigerisch und fur Steilwandskifahrer ist der Monte Rosa vor allem interessant wegen seiner fast 2000 m hohen und 10 km langen Ostwand 6 Die leicht zuganglichen Hochgipfel zwischen Zumsteinspitze und Ludwigshohe sind bei gutem Wetter zu Zeiten uberlaufen Der ubliche Zugang erfolgt heute soweit es um die zentralen und sudlichen Gipfel geht vom Passo dei Salati 2936 m am Sudende des Massivs her Auf ihn fuhrt von Alagna Valsesia eine Seilbahn und von Gressoney her ein Lift Wenn im Winter das Skigebiet geoffnet ist kann man derzeit mit der Seilbahn bequem auf die Punta Indren hinauffahren diese Moglichkeit wird von Freeride Skifahrern und Skibergsteigern als willkommene Aufstiegshilfe auf dem Weg zur Gnifetti Hutte oder zur Mantova Hutte gerne genutzt Vom Passo dei Salati fuhrt der Zustieg uber den mit Fixseilen versicherten Stolemberg zum Lysgletscher der anstrengender auch direkt von Gressoney her erreicht werden kann Die beiden nordlichen Gipfel Nordend und Dufourspitze werden ganz uberwiegend von Zermatt her uber die Monte Rosa Hutte angegangen welche von der Station Rotenboden der Gornergratbahn aus erreichbar ist Routen BearbeitenLangste Eiswand Europas Monte Rosa Ostwand Bearbeiten Die Monte Rosa Ostwand ist die langste und beruhmteste Eiswand Europas 7 Sie ist eine kombinierte Eistour im mittleren Schwierigkeitsgrad 55 Schwierigkeitsgrad 3 hoch zur Dufourspitze und umfasst 1600 Hohenmeter hochalpine Kletterei und Eiskletterei Die Hohe des Einstiegs liegt in 3036 m Hohe Talort ist Pecetto in 1365 m Hohe ein Ortsteil von Macugnaga Erstbesteiger waren Richard und Wilhelm Martin Pendelbury und Charles Taylor mit Ferdinand Imseng Gabriel Spechtenhauser und Giovanni Oberto im Juli 1872 8 Geologie Bearbeiten nbsp Luftbild des Monte Rosa Massivs mit dem Gornergletscher links und dem Grenzgletscher rechts Das gesamte Massiv besteht uberwiegend aus Graniten und Granitgneisen die wiederum vor allem aus Quarz Kalifeldspat Albit und Hellglimmer bestehen Da die Metamorphose solcher Gesteine in grosserer Tiefe stattfindet deutet dies darauf hin dass das gesamte Gebiet fruher viel tiefer lag und spater an die Oberflache befordert wurde Dies geschah zunachst in Form einer tektonischen Decke der Monte Rosa Decke Nach der Uberschiebung der Decke auf die heute unterliegenden Gesteine wurde der gesamte Stapel in einer zweiten Gebirgsbildungsphase noch einmal stark gehoben Entstehung Bearbeiten Vor etwa 100 Millionen Jahren in der mittleren Kreidezeit wurde die heutige Iberische Halbinsel durch die Offnung des Nordatlantiks nach Sudosten verschoben und losgelost von Europa zu einem eigenstandigen Mikrokontinent Iberia dessen nordliche Spitze die so genannte Brianconnais Halbinsel darstellte aus der schliesslich auch das Monte Rosa Massiv entstand Nordlich davon kam es zur Offnung eines neuen Meeres des Walliser Ozeans Valais Ozean Im Suden von Iberia bestand ein weiterer Ozean der Piemont Ozean auch alpine Tethys genannt Zur gleichen Zeit begann sich die zur grossen afrikanischen Platte gehorende kleinere apulische Platte Apulia die das sudliche Ufer dieses Ozeans bildete nach Norden zu verschieben und zwar wesentlich schneller als ihr afrikanischer Mutterkontinent so dass sich Apulia von Afrika loste Durch die daraus entstehende Zangenbewegung zwischen dem im Norden gelegenen Iberia und dem von Suden nahenden Apulia musste sich der Piemont Ozean zwangslaufig schliessen An seinem Sudrand begann er unter den apulischen Kontinentalrand zu subduzieren Nach dem Piemont Ozean wurde auch das Brianconnais in die Subduktion einbezogen danach auch der Valais Ozean Im Eozan vor 50 40 Millionen Jahren begann schliesslich der Zusammenprall zwischen Apulia den davor und unter seinem Nordrand liegenden subduzierten Resten auf der einen Seite und Europa auf der anderen Wahrend der Gebirgsbildung Orogenese vor 35 Millionen Jahren verdickte die gegenseitige Uberschiebung von Gesteinen die kontinentale Kruste die Gesteine sanken ab gerieten in grossere Tiefe und wurden starkem Druck und grosser Hitze ausgesetzt Dies machte sie plastischer Gesteinsverbande gerieten in Bewegung uberlagerten und verformten sich Zu diesem Zeitpunkt entstanden die tektonischen Decken so auch die Monte Rosa Decke Vor 20 Millionen Jahren schliesslich fuhrte eine starke Verformung des Penninikums zur endgultigen Faltung und Hebung es begann die Erosion der Alpen die zu den heute sichtbaren schroffen Bergen fuhrte Tourismus BearbeitenSiehe auch Tour Monte RosaLiteratur BearbeitenToni P Labhart Geologie der Schweiz Ott Verlag Thun ISBN 3 7225 6760 2 Michel Marthaler Das Matterhorn aus Afrika Ott Verlag Thun ISBN 3 7225 6768 8 Michael Waeber Gebietsfuhrer Walliser Alpen Bergverlag Rudolf Rother Munchen 1996 ISBN 3 7633 2416 X Remo Nanzer Tour Monte Rosa Matterhorn Auf Walserspuren um das Monte Rosa Massiv Rotten Verlag Visp 2001 ISBN 978 3 907624 21 0 Julius Kugy Im gottlichen Lacheln des Monte Rosa Leykam Verlag Graz 1940 Daniel Anker Marco Volken Monte Rosa Konigin der Alpen AS Verlag Zurich 2009 ISBN 978 3 909111 68 8 Hermann Biner Hochtouren im Wallis SAC Verlag Bern 2002 ISBN 3 85902 204 0Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Monte Rosa Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien nbsp Wikivoyage Monte Rosa Region Reisefuhrer Diverse Fotos Macugnagawand Sesiawand Fotos der Sesiawand Von der Vicentpyramide links bis zur Signalkuppe rechts Monte Rosa diverse Fotos inkl Panorama Historisches Fotoalbum einer wissenschaftlichen Expedition des italienischen Physiologen Angelo Mosso zum Monte Rosa 1894 Schulter Grenzgipfel Dunantspitze und Dufourspitze Monte Rosa auf der Plattform ETHoramaEinzelnachweise Bearbeiten Steffen Kern Die funf gewaltigsten Wande der Welt outdoor magazin com 30 September 2014 Jagerhorn auf ETHorama Dufourspitze 4634 m Hochtouren Abgerufen am 18 September 2023 Dufourspitze 4634 m Hochtouren Abgerufen am 18 September 2023 Pointdexter Joseph Zwischen Himmel und Erde Die 50 hochsten Gipfel Konemann Koln 1999 ISBN 3 8290 3561 6 S 166 Pointdexter Joseph Zwischen Himmel und Erde Die 50 hochsten Gipfel Konemann Koln 1999 ISBN 3 8290 3561 6 S 170 Monte Rosa Ostwand Abgerufen am 17 September 2023 Monte Rosa Ostwand Abgerufen am 17 September 2023Normdaten Geografikum GND 4115207 4 lobid OGND AKS VIAF 312587317 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Monte Rosa amp oldid 237613439