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Der Titel dieses Artikels ist mehrdeutig Weitere Bedeutungen sind unter Syntax Begriffsklarung aufgefuhrt Unter Syntax altgriechisch synta3is syntaxis von syn syn zusammen und ta3is taxis Ordnung Reihenfolge versteht man allgemein ein Regelsystem zur Kombination elementarer Zeichen zu zusammengesetzten Zeichen in naturlichen oder kunstlichen Zeichensystemen Die Zusammenfugungsregeln der Syntax stehen hierbei den Interpretationsregeln der Semantik gegenuber Insbesondere versteht man unter Syntax die Satzlehre ein Teilgebiet der Grammatik naturlicher Sprachen Die sprachwissenschaftliche Syntax behandelt die Zusammenfugung von Wortern bzw Wortgruppen zu Satzen bzw umgekehrt die Zerlegung von Satzen in ihre Bestandteile und die Darstellung der Satzstruktur Die Syntax wird in der Regel unterschieden von der linguistischen Morphologie die den inneren Aufbau der Worter behandelt obwohl die Ubergange zwischen beiden Bereichen fliessend sein konnen Der Ausdruck Syntax wird fur naturliche und formale Sprachen verwendet Das Verhaltnis zwischen naturlicher und formaler Syntax wird unterschiedlich gesehen Fur den Logiker Richard Montague bestand kein prinzipieller Unterschied 1 Ebenso wie der Begriff Grammatik kann sich der Begriff Syntax auf die Struktureigenschaften von Zeichensystemen selbst oder auf die theoretisch wissenschaftliche Beschreibung dieser Struktureigenschaften beziehen 2 Inhaltsverzeichnis 1 Syntax naturlicher Sprachen naturliche Syntax 1 1 Stellung der Syntax in der Grammatik 1 2 Satzsyntax Wortsyntax Textsyntax 1 3 Theorien der Satzsyntax 2 Syntax formaler Sprachen 3 Literatur 4 Weblinks 5 EinzelnachweiseSyntax naturlicher Sprachen naturliche Syntax BearbeitenStellung der Syntax in der Grammatik Bearbeiten Dieser Artikel oder Abschnitt bedarf einer grundsatzlichen Uberarbeitung Belege fehlen Theorie Alternativen fehlen Bitte hilf mit ihn zu verbessern und entferne anschliessend diese Markierung Bezogen auf naturliche Sprachen ist die Syntax eine Abteilung der Grammatik und eng benachbart zur Morphologie Die Abgrenzung zwischen ihnen nimmt auf Komplexitatsebenen der grammatischen Struktur sprachlicher Ausdrucke Bezug Zum Beispiel Vom minimalen Sprachzeichen Morphem frag als Wortstamm uber die erweiterte Form durch Anfugung des Prafixes be bis zur Wortform befragst ist die Morphologie zustandig Fur die Komplexitatsebenen von da an aufwarts also vom Syntagma den Kandidaten befragst uber den einfachen Satz wenn du den Kandidaten befragst bis zum zusammengesetzten Satz halt dich zuruck wenn du den Kandidaten befragst ist die Syntax zustandig Fur die Syntax ist die Wortform eine Ganzheit mit deren innerer Struktur syntaktische Regeln nichts zu schaffen haben diese mussen nur wissen welchen syntaktisch relevanten morphologischen Kategorien die Wortform uberhaupt angehort So bestimmt z B eine syntaktische Regel dass das Pradikatsverb in wenn du den Kandidaten befragst in Kongruenz mit seinem Subjekt in der zweiten Person Singular steht Wie aber diese Form bei diesem Verb lautet darum kummert sich die Morphologie wenn das Verb z B hereinlasst ware so wiese es im Gegensatz zu befragst Umlaut auf Die Abgrenzungsprobleme zwischen Syntax und Morphologie kann man u a ermessen an phrasalen Komposita wie hinuntergehen ein oder zwei Worter oder reitende Artillerietruppe das Attribut reitend gehort zu Artillerie das aber seinerseits Bestandteil eines anderen Wortes ist Auch die Derivation die als Teil der Wortbildung zur Morphologie gehort hat einen syntaktischen Aspekt Satzsyntax Wortsyntax Textsyntax Bearbeiten Im herkommlichen Sinn bedeutet Syntax die Lehre vom Satz d h die Lehre vom korrekten Satzbau bzw den Satzbau selbst Die Syntax als Teil der Grammatik behandelt die Muster und Regeln nach denen Worter zu grosseren funktionellen Einheiten wie dem soeben genannten Satz zusammengestellt und Beziehungen wie Teil Ganzes Abhangigkeit etc zwischen diesen Satzgliedern formuliert werden Ausser dieser satzzentrierten Perspektive Satzsyntax Satz Syntax spricht man auch in einem weiteren 3 Sinn von einer Wortsyntax 4 auch Wort Syntax 5 6 oder Morphotaktik die kombinatorische Regeln in der Morphologie untersucht siehe auch Morphosyntax und von einer Textsyntax Text Syntax die sich mit den Regeln der Kombination von Satzen zu Texten befasst Der Gebrauch des Wortes Syntax in dem Syntax koextensiv mit Grammatik ist also die Morphologie entweder einschliesst oder der Phonologie zuschlagt findet sich vor allem in der englischsprachigen Linguistik sowie in der Theorie formaler Sprachen in denen Morphologie keine Rolle spielt Theorien der Satzsyntax Bearbeiten In der allgemeinen Linguistik besteht eine Vielfalt und Konkurrenz von Syntaxmodellen Theorien und Schulen Jedes der vorgestellten Modelle hat seine Starken und Schwachen 7 Neben den Modellen der traditionellen Schulgrammatik wird die Syntax anhand hypothetischer universeller angeborener Formprinzipien Noam Chomsky oder ihres kommunikativen Zwecks Funktionale Syntax oder ihrer Rolle beim Aufbau von komplexen Bedeutungen logische Semantik Montague bzw kategoriale Grammatik untersucht Zahlreiche solche Modelle sind im Artikel Syntaxtheorie aufgefuhrt Zu den wichtigeren zahlen die Dependenzgrammatik die Government and Binding Theorie 8 eine Variante der generativen Grammatik die Head driven Phrase Structure Grammar Die syntaktische Struktur eines naturlichsprachlichen Satzes wird in diesen Modellen verschieden dargestellt Die Varianten der Phrasenstrukturgrammatik stellen sie in Form eines Strukturbaums dar welcher die Teil Ganzes Beziehungen der Konstituenten des Satzes graphisch wiedergibt Die Dependenzgrammatik stellt sie in Form eines Stemmas dar welches die Abhangigkeiten zwischen den Wortern wiedergibt 9 Syntax formaler Sprachen BearbeitenUnter der Syntax einer formalen Sprache formale Syntax wie etwa Kalkule in der Logik und Mathematik oder auch Programmiersprachen in der Informatik versteht man ein System von Regeln nach denen wohlgeformte syntaktisch korrekte Ausdrucke Formeln Programmtexte oder andere Texte aus einem grundlegenden Zeichenvorrat dem Alphabet gebildet werden 10 Die Regeln konnen dabei die Form von Herleitungsregeln einer formalen Grammatik haben oder in naturlicher Sprache formuliert sein Geht es nur um die Wohlgeformtheit oder Korrektheit kann von der inhaltlichen Bedeutung der Zeichen abgesehen werden Soll aber eine Semantik auf den wohlgeformten Ausdrucken definiert werden so geschieht das meist induktiv anhand derselben Regeln durch die auch die Syntax definiert ist sodass sich die Bedeutung eines komplexen Ausdrucks aus der Bedeutung seiner Bestandteile und der Regel fur die Zusammensetzung ergibt Frege Prinzip Beispielsweise spiegelt sich in der Sprachdefinition von Programmiersprachen die Prioritat der Operatoren in der formalen Grammatik der Sprache wider sodass nach deren syntaktischen Regeln ein Ausdruck wie a b c a b c nur als Summe nicht aber als Produkt gelesen werden kann Fur die blosse Wohlgeformtheit hatte das keine Rolle gespielt Die Programmiersprache Algol 60 wurde als erste mit einer formalen Syntax beschrieben die in der Backus Naur Form BNF nach zwei der Autoren der Sprachdefinition 11 benannt abgefasst war Seither haben sich fur Programmiersprachen formale Syntaxbeschreibungen namlich mit Hilfe von verschiedenen Versionen und Erweiterungen der BNF oder von Syntaxdiagrammen allgemein durchgesetzt nicht zuletzt deswegen weil sich aus den formalen Regeln unter bestimmten Voraussetzungen Analyseprogramme Parser automatisch generieren lassen Als Folge davon versteht man unter der Syntax einer Programmiersprache oft nur diese Regeln nicht aber solche Syntaxregeln die sich nicht durch kontextfreie Grammatiken ausdrucken lassen wie etwa die Pflicht vorkommende Namen zu deklarieren Bei der Auszeichnungssprache XML gibt es eine fur alle Dokumente gultige Syntax die je nach Anwendungsbereich durch zusatzliche Syntaxregeln weiter eingeschrankt wird Die Ubereinstimmung mit der allgemeinen Syntax wird Wohlgeformtheit die daruber hinaus auch mit den zusatzlichen Regeln wird Validitat genannt siehe Fachbegriffe von XML Literatur BearbeitenKarl Dieter Bunting Henning Bergenholtz Einfuhrung in die Syntax Grundbegriffe zum Lesen einer Grammatik Athenaums Studienbucher Sprachwissenschaft Studienbuch Linguistik 2 uberarbeitete Auflage Athenaum Frankfurt am Main 1989 ISBN 3 610 02194 2 Noam Chomsky Syntactic Structures Mouton Den Haag 1957 deutsch Strukturen der Syntax Suhrkamp Frankfurt am Main 1973 Noam Chomsky Aspects of the Theory of Syntax The MIT Press Cambridge Mass 1965 deutsch Aspekte der Syntax Theorie Suhrkamp Frankfurt am Main 1973 Christa Durscheid Syntax Grundlagen und Theorien UTB Sprachwissenschaften Band 3319 5 durchgesehene Auflage Vandenhoeck amp Ruprecht Gottingen 2010 ISBN 978 3 8252 3319 8 Bernhard Engelen Einfuhrung in die Syntax der deutschen Sprache 2 Bande Band 1 Vorfragen und Grundlagen Band 2 Satzglieder und Satzbauplane Padagogischer Verlag Burgbucherei Schneider Baltmannsweiler 1984 1986 ISBN 3 87116 154 3 Band 1 ISBN 3 87116 160 8 Band 2 Hans Werner Eroms Syntax der deutschen Sprache De Gruyter Berlin u a 2000 ISBN 3 11 015666 0 Joachim Jacobs Arnim von Stechow Wolfgang Sternefeld Theo Vennemann Herbert Ernst Wiegand Hrsg Syntax Handbucher zur Sprach und Kommunikationswissenschaft Band 9 1 2 2 Bande De Gruyter Berlin u a 1993 1995 ISBN 3 11 009586 6 Band 9 1 ISBN 3 11 014263 5 Band 9 2 George A Miller Worter Streifzuge durch die Psycholinguistik Herausgegeben und aus dem Amerikanischen ubersetzt von Joachim Grabowski und Christiane Fellbaum Spektrum der Wissenschaft Heidelberg 1993 Lizenzausgabe Zweitausendeins Frankfurt am Main 1995 2 Auflage ebenda 1996 ISBN 3 86150 115 5 S 247 273 Satze bilden und 308 Robert D Van Valin Jr An introduction to syntax Cambridge University Press Cambridge u a 2001 ISBN 0 521 63566 7 Robert D Van Valin Jr Randy J LaPolla Syntax Structure meaning and function Cambridge University Press Cambridge u a 1997 ISBN 0 521 49565 2 Weblinks Bearbeiten Wiktionary Syntax Bedeutungserklarungen Wortherkunft Synonyme Ubersetzungen Wiktionary Satzlehre Bedeutungserklarungen Wortherkunft Synonyme Ubersetzungen Einfuhrung in die Linguistik des Deutschen 10 Syntax Linguistischer Grundkurs in Morphologie und Syntax Syntaxtheorie Universitat JenaEinzelnachweise Bearbeiten Universal Grammar 1970 Vgl Christa Durscheid Syntax Grundlagen und Theorien UTB Sprachwissenschaften 3319 5 durchgesehene Auflage Vandenhoeck amp Ruprecht Gottingen 2010 ISBN 978 3 8252 3319 8 S 11 Nach Angelika Linke Markus Nussbaumer Paul R Portmann Studienbuch Linguistik Reihe germanistische Linguistik Kollegbuch 121 5 erweiterte Auflage Niemeyer Tubingen 2004 ISBN 3 484 31121 5 S 84 in mehr oder weniger metaphorischer Ausweitung von der Kernbedeutung Daniele Clement Linguistisches Grundwissen Eine Einfuhrung fur zukunftige Deutschlehrer WV Studium Band 173 Linguistik 2 Auflage Westdeutscher Verlag Wiesbaden 2000 ISBN 3 531 23173 1 S 44 Angelika Linke Markus Nussbaumer Paul R Portmann Studienbuch Linguistik Reihe germanistische Linguistik Kollegbuch 121 5 erweiterte Auflage Niemeyer Tubingen 2004 ISBN 3 484 31121 5 S 84 Vgl auch Elizabeth Selkirk The Syntax of Words The MIT Press Cambridge Mass 1982 Ulrike Pospiech Syntax In Johannes Volmert Hrsg Grundkurs Sprachwissenschaft UTB fur Wissenschaft Uni Taschenbucher Sprachwissenschaft 1879 5 korrigierte und erganzte Auflage Fink Munchen 2005 ISBN 3 8252 1879 1 S 115 150 hier S 149 Chomsky 1981 Vgl Helmut Gluck Hrsg Metzler Lexikon Sprache 3 neubearbeitete Auflage J B Metzler Verlagsbuchhandlung Stuttgart u a 2005 S 645 sowie 651 652 Vgl Syntax In Friedrich Kirchner Carl Michaelis Worterbuch der philosophischen Begriffe Philosophische Bibliothek 500 Fortgesetzt von Johannes Hoffmeister Vollstandig neu herausgegeben von Arnim Regenbogen und Uwe Meyer Meiner Hamburg 2005 ISBN 3 7873 1325 7 Peter Naur ed Revised Report on the Algorithmic Language Algol 60 veroffentlicht in Numerische Mathematik Vol 4 1 1962 p 420 453 in Comm ACM Vol 6 1 1963 p 1 17 und in Computer Journal Vol 5 4 1963 p 349 367 PDFNormdaten Sachbegriff GND 4058779 4 lobid OGND AKS Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Syntax amp oldid 234159028