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Dieser Artikel befasst sich mit philosophischen und sprachlichen Aspekten Zu elektronischen Logik Schaltungen siehe Digitaltechnik und Logikbaustein Mit Logik von altgriechisch logikὴ texnh logike techne Kunst des Denkens Kunst des Argumentierens wird im Allgemeinen das vernunftige Schlussfolgern und im Besonderen dessen Lehre die Schlussfolgerungslehre oder auch Denklehre bezeichnet In der Logik wird die Struktur von Argumenten im Hinblick auf ihre Gultigkeit untersucht unabhangig vom Inhalt der Aussagen Bereits in diesem Sinne spricht man auch von formaler Logik Traditionell ist die Logik ein Teil der Philosophie Ursprunglich hat sich die traditionelle Logik in Nachbarschaft zur Rhetorik entwickelt Seit dem 20 Jahrhundert versteht man unter Logik uberwiegend symbolische Logik die auch als grundlegende Strukturwissenschaft z B innerhalb der Mathematik und der theoretischen Informatik behandelt wird Die beiden Hunde veritas und falsitas jagen den Hasen problema die Logik eilt mit dem Schwert syllogismus bewaffnet hinterher Links unten Parmenides mit dem die logische Argumentation Einzug in die Philosophie hielt in einer Hohle 1 Die moderne symbolische Logik verwendet statt der naturlichen Sprache eine kunstliche Sprache ein Satz wie Der Apfel ist rot wird z B in der Pradikatenlogik als f a f a formalisiert wobei a a fur Der Apfel und f f fur ist rot steht und verwendet streng definierte Schlussregeln Ein einfaches Beispiel fur so ein formales System ist die Aussagenlogik dabei werden sogenannte atomare Aussagen durch Buchstaben ersetzt Die symbolische Logik nennt man auch mathematische Logik oder formale Logik im engeren Sinn Inhaltsverzeichnis 1 Unterschiedliche Bedeutungen des Wortes Logik 2 Geschichte der Logik 3 Teilgebiete 3 1 Klassische Logik 3 2 Kalkultypen und logische Verfahren 3 3 Nichtklassische Logiken 3 3 1 Philosophische Logiken 3 3 2 Intuitionismus Relevanzlogik und konnexe Logik 3 3 3 Mehrwertige Logik und Fuzzylogik 3 3 4 Nichtmonotone Logiken 4 Wichtige Autoren 5 Siehe auch 6 Klassische Werke 7 Literatur 8 Weblinks 9 EinzelnachweiseUnterschiedliche Bedeutungen des Wortes Logik BearbeitenDer Ausdruck Logik im Griechischen logike techne steht sowohl in der alteren Stoa wie im alteren Peripatos fur eine Lehre vom Argumentieren bzw Schliessen ist in dieser Bedeutung jedoch nicht vor dem 1 Jahrhundert v Chr belegt 2 Der Begriff wurde bereits von dem antiken Stoiker Zenon von Kition gepragt Im Deutschen wird das Wort Logik im 19 Jahrhundert vielfach etwa bei Immanuel Kant oder Georg Wilhelm Friedrich Hegel auch im Sinne einer Erkenntnistheorie Ontologie oder einer allgemeinen Dialektik verwendet Die Logik im modernen Sinne wurde auf der anderen Seite haufig anders bezeichnet etwa als Analytik Dialektik oder Logistik Auch heute noch sind z B in der Soziologie Formulierungen wie Logik des Handelns 3 oder der Literaturwissenschaft wie Logik der Dichtung 4 u A verbreitet bei denen unter Logik keine Theorie des Folgerns verstanden wird sondern eine Lehre allgemeiner Gesetze oder Verfahrensweisen die in einem bestimmten Bereich gelten Insbesondere in der Tradition der Philosophie der normalen Sprache wurde unter einer logischen Analyse vielfach eine Analyse begrifflicher Zusammenhange verstanden Unter dem Titel Logik der Forschung Karl Popper 1935 sind alle oben genannten Verwendungsweisen des Wortes impliziert die angemessenen methodischen Verfahrensweisen einer jeglichen Wissenschaft welche wahrhaftige Erkenntnisse zur Folge haben sollen Die einleitend dargestellte Verwendungsweise des Ausdrucks Logik ist dagegen seit Beginn des 20 Jahrhunderts ublich In der Umgangssprache werden Ausdrucke wie Logik oder logisches Denken daruber hinaus in einem sehr viel weiteren oder vollig anderen Sinne verstanden und etwa einem lateralen Denken gegenubergestellt Ebenso gibt es den Begriff der Frauenlogik Mannerlogik der Affektlogik und den Begriff der Alltagslogik bekannt auch als gesunder Menschenverstand common sense in der Umgangssprache In diesen Bereichen bezieht sich Logik oft auf Formen des Handelns der Pragmatik Ein Argument wird umgangssprachlich als logisch bezeichnet wenn dieses stichhaltig zwingend uberzeugend einleuchtend und klar erscheint In einem logischen Argument soll die Fertigkeit des Denkens zum Ausdruck kommen Auch in gegenwartigen Debatten ist weithin unbestritten dass die Theorie des korrekten Folgerns den Kern der Logik ausmacht umstritten ist jedoch welche Theorien genau noch zur Logik zu rechnen sind und welche nicht Strittige Falle sind etwa die Mengenlehre die Argumentationstheorie die sich etwa unter pragmatischer Rucksicht mit Fehlschlussen beschaftigt und die Sprechakttheorie Geschichte der Logik Bearbeiten Hauptartikel Geschichte der LogikTeilgebiete BearbeitenKlassische Logik Bearbeiten Hauptartikel Klassische Logik Von klassischer Logik bzw von einem klassischen logischen System spricht man genau dann wenn folgende semantische Bedingungen erfullt sind Jede Aussage hat genau einen von zwei Wahrheitswerten die meist als wahr und falsch bezeichnet werden Man nennt dieses Prinzip das Prinzip der Zweiwertigkeit oder Bivalenzprinzip Der Wahrheitswert einer zusammengesetzten Aussage ist eindeutig durch die Wahrheitswerte ihrer Teilaussagen und die Art wie diese zusammengesetzt sind bestimmt Dieses Prinzip heisst das Prinzip der Extensionalitat oder der Kompositionalitat Der Begriff klassische Logik ist mehr im Sinn von etablierter grundlegender Logik zu verstehen weil die nichtklassischen Logiken auf ihr aufbauen denn als historischer Verweis Vielmehr war es so dass bereits Aristoteles sozusagen der klassische Vertreter der Logik sich sehr wohl mit mehrwertiger Logik also nichtklassischer Logik beschaftigt hat Die wichtigsten Teilgebiete der formalen klassischen Logik sind die klassische Aussagenlogik die Pradikatenlogik der ersten Stufe und Logik hoherer Stufe wie sie am Ende des 19 und am Anfang des 20 Jahrhunderts durch Gottlob Frege Charles Sanders Peirce Bertrand Russell und Alfred North Whitehead entwickelt wurden In der Aussagenlogik werden Aussagen daraufhin untersucht ob sie ihrerseits wieder aus Aussagen zusammengesetzt sind die durch Junktoren z B und oder miteinander verbunden sind Besteht eine Aussage nicht aus durch Junktoren verbundenen Teilaussagen dann ist sie aus Sicht der Aussagenlogik atomar d h nicht weiter zerlegbar In der Pradikatenlogik lasst sich auch die innere Struktur von Satzen darstellen die aussagenlogisch nicht weiter zerlegbar sind Dargestellt wird die innere Struktur der Aussagen Der Apfel ist rot dabei durch Pradikate auch Aussagefunktionen genannt ist rot einerseits und durch deren Argumente andererseits Der Apfel dabei druckt das Pradikat zum Beispiel eine Eigenschaft rot aus die auf sein Argument zutrifft oder eine Relation die zwischen seinen Argumenten besteht x ist grosser als y Der Begriff der Aussagefunktion ist aus dem mathematischen Begriff der Funktion abgeleitet Eine logische Aussagenfunktion hat genau wie eine mathematische Funktion einen Wert der aber kein numerischer sondern ein Wahrheitswert ist Der Unterschied zwischen Pradikatenlogik der ersten Stufe und Pradikatenlogik hoherer Stufe besteht darin woruber mittels der Quantoren alle mindestens ein quantifiziert wird In der Pradikatenlogik erster Stufe wird nur uber Individuen quantifiziert z B Alle Schweine sind rosa in der Pradikatenlogik hoherer Stufe wird auch uber Pradikate selbst quantifiziert z B Es gibt ein Pradikat das auf Sokrates zutrifft Formal bedarf die Pradikatenlogik einer Unterscheidung zwischen verschiedenen Ausdruckskategorien wie Termen Funktoren Pradikatoren und Quantoren Diese wird in der Stufenlogik einer Form des typisierten Lambda Kalkuls uberwunden Dadurch wird zum Beispiel die mathematische Induktion eine gewohnliche ableitbare Formel Die bis zum 19 Jahrhundert dominante Syllogistik die auf Aristoteles zuruckgeht lasst sich als ein Vorlaufer der Pradikatenlogik verstehen Ein Grundbegriff der Syllogistik ist der Begriff Begriffe er wird dort nicht weiter zerlegt In der Pradikatenlogik werden Begriffe als einstellige Pradikate ausgedruckt mit mehrstelligen Pradikaten lasst sich zusatzlich die innere Struktur von Begriffen analysieren und damit die Gultigkeit von Argumenten zeigen die syllogistisch nicht fassbar sind Ein haufig zitiertes intuitiv eingangiges Beispiel ist das Argument Alle Pferde sind Tiere also sind alle Pferdekopfe Tierkopfe das sich erst in hoheren Logiken wie der Pradikatenlogik herleiten lasst Es ist technisch moglich die formale Syllogistik des Aristoteles so zu erweitern und zu verandern dass der Pradikatenlogik gleichmachtige Kalkule entstehen Solche Unternehmungen sind im 20 Jahrhundert vereinzelt von philosophischer Seite her vorgenommen worden und sind philosophisch motiviert zum Beispiel aus dem Wunsch heraus auch rein formal Begriffe als elementare Bestandteile von Aussagen ansehen zu konnen und sie nicht pradikatenlogisch zerlegen zu mussen Mehr zu solchen Kalkulen und den philosophischen Hintergrunden findet sich im Artikel zur Begriffslogik Kalkultypen und logische Verfahren Bearbeiten Die moderne formale Logik widmet sich der Aufgabe exakte Kriterien fur die Gultigkeit von Schlussen und die logische Gultigkeit von Aussagen semantisch gultige Aussagen heissen Tautologien syntaktisch gultige Aussagen Theoreme zu entwickeln Hierzu wurden verschiedene Verfahren entwickelt Insbesondere im Bereich der Aussagenlogik aber nicht nur sind semantische Verfahren gebrauchlich also solche Verfahren die darauf beruhen dass den Aussagen ein Wahrheitswert zugeschrieben wird Hierzu zahlen einerseits WahrheitstabellenWahrend Wahrheitstabellen eine vollstandige Auflistung aller Wahrheitswertkombinationen vornehmen und insofern auch nur im aussagenlogischen Bereich verwendbar sind gehen die ubrigen auch pradikatenlogisch verwertbaren Verfahren nach dem Schema einer Reductio ad absurdum vor Wenn eine Tautologie bewiesen werden soll geht man von ihrer Negation aus und versucht einen Widerspruch abzuleiten Hier sind mehrere Varianten gebrauchlich Resolution Baumkalkul oder Beth Tableaux nach Evert Willem Beth Zu den logischen Kalkulen die ohne semantische Bewertungen auskommen zahlen Axiomatische Logikkalkule Systeme naturlichen Schliessens Sequenzenkalkule Dialogische LogikenNichtklassische Logiken Bearbeiten Hauptartikel Nichtklassische Logik Von nichtklassischer Logik bzw einem nichtklassischen logischen System spricht man wenn mindestens eines der beiden oben genannten klassischen Prinzipien Zweiwertigkeit und oder Extensionalitat aufgegeben wird Wird das Prinzip der Zweiwertigkeit aufgegeben entsteht mehrwertige Logik Wird das Prinzip der Extensionalitat aufgegeben entsteht intensionale Logik Intensional sind zum Beispiel die Modallogik und die intuitionistische Logik Werden beide Prinzipien aufgegeben entsteht mehrwertige intensionale Logik Siehe auch Kategorie Nichtklassische Logik Philosophische Logiken Bearbeiten Hauptartikel Philosophische Logik Philosophische Logik ist ein unscharfer Sammelbegriff fur verschiedene formale Logiken die die klassische Aussagen und Pradikatenlogik in unterschiedlicher Weise verandern beziehungsweise erweitern in der Regel indem sie deren Sprache um weitere Operatoren fur bestimmte Redebereiche anreichern Philosophische Logiken sind meist nicht von direktem Interesse fur die Mathematik finden aber Anwendung zum Beispiel in der Sprachwissenschaft oder Informatik Sie behandeln vielfach Fragestellungen die weit in die Geschichte der Philosophie zuruckreichen und teilweise schon seit Aristoteles diskutiert werden zum Beispiel den Umgang mit Modalitaten Moglichkeit und Notwendigkeit Der philosophischen Logik zugerechnet werden unter anderem folgende Gebiete Modallogik fuhrt modale Satzoperatoren wie es ist moglich dass oder es ist notwendig dass ein und untersucht die Gultigkeitsbedingungen modaler Argumente epistemische Logik bzw doxastische Logik untersucht und formalisiert Aussagen des Glaubens der Uberzeugung und des Wissens sowie aus ihnen gebildete Argumente Deontische Logik oder Normenlogik untersucht und formalisiert Gebote Verbote und Zugestandnisse es ist erlaubt dass sowie aus ihnen gebildete Argumente Temporale Logik der Aktionen die Quantenlogik und andere temporale Logiken untersuchen und formalisieren Aussagen und Argumente in denen Bezug auf Zeitpunkte oder Zeitabschnitte genommen wird Intensionale Logiken betreffen nicht nur die Extension Denotation Bedeutung im Sinne von bezeichneten Elementen sondern ihre Intension Sinn Meaning Bedeutung im Sinn von bezeichneten Eigenschaften von Begriffen oder Satzen Interrogativlogik untersucht Fragesatze sowie die Frage ob sich zwischen Fragesatzen logische Beziehungen herstellen lassen Konditionalsatzlogik untersucht uber die materiale Implikation hinausgehenden Wenn dann Bedingungen Parakonsistente Logiken zeichnen sich dadurch aus dass es in ihnen nicht moglich ist aus zwei widerspruchlichen Aussagen jede beliebige Aussage herzuleiten Hierzu gehort auch die Relevanzlogik die anstelle der materialen Implikation eine Implikation verwendet die nur dann wahr ist wenn ihr Vordersatz fur ihren Nachsatz relevant ist siehe auch das nachfolgende Kapitel Intuitionismus Relevanzlogik und konnexe Logik Bearbeiten Die meistdiskutierten Abweichungen von der klassischen Logik stellen solche Logiken dar die auf bestimmte Axiome der klassischen Logik verzichten Die im engeren Sinne nicht klassischen Logiken sind schwacher als die klassische Logik d h in diesen Logiken sind weniger Aussagen gultig als in der klassischen Logik es sind aber alle dort gultigen Aussagen auch klassisch gultig Hierzu gehoren die von L E J Brouwer entwickelte Intuitionistische Logik welche das duplex negatio Axiom aus der doppelten Negation einer Aussage p folgt p DN p p neg neg p Rightarrow p nicht enthalt wodurch der Satz tertium non datur fur jede Aussage p gilt p oder nicht p TND p p displaystyle neg p lor p nicht mehr ableitbar ist der Minimalkalkul Ingebrigt Johanssons womit der Satz ex falso quodlibet aus einem Widerspruch folgt eine beliebige Aussage EFQ p p q neg p Rightarrow p Rightarrow q nicht mehr abgeleitet werden kann sowie die sich hieran anschliessenden Relevanzlogiken in welchen nur solche Aussagen des Schemas p q p Rightarrow q gultig sind in denen p p fur q q kausal relevant ist siehe Implikation Objektsprachliche Implikationen In der Dialogischen Logik und in den Sequenzenkalkulen sind sowohl die klassischen als auch die nicht klassischen Logiken durch entsprechende Zusatzregeln ineinander uberfuhrbar Auf der anderen Seite sind Logiken zu erwahnen die Prinzipien enthalten die klassisch nicht gultig sind Der Satz p p neg p Rightarrow neg p scheint zunachst einen intuitiv plausiblen logischen Grundsatz auszudrucken Denn wenn p gilt so kann p so scheint es nicht mehr falsch sein Dennoch ist dieser Satz in der klassischen Logik kein gultiges Theorem Insofern die klassische Logik maximal konsistent ist d h insofern jede echte Verstarkung eines klassischen Kalkuls zu einem Widerspruch fuhren wurde konnte dieser Satz auch nicht als weiteres Axiom hinzugefugt werden Die konnexe Logik die der vor formalen Intuition die der Satz ausdruckt gerecht werden will indem sie ihn als Theorem auszeichnet muss daher andere klassisch logische Theoreme zuruckweisen Wahrend also bei intuitionistischer minimaler und relevanter Logik die beweisbaren Formeln jeweils eine echte Teilmenge der klassisch beweisbaren Formeln sind ist dagegen das Verhaltnis von konnexer und klassischer Logik so dass in beiden auch Formeln beweisbar sind die in der jeweils anderen Logik nicht gelten 5 Mehrwertige Logik und Fuzzylogik Bearbeiten Hauptartikel Mehrwertige Logik und Fuzzylogik Quer hierzu stehen die mehrwertigen Logiken in denen das Prinzip der Zweiwertigkeit und oft auch der aristotelische Satz vom ausgeschlossenen Dritten nicht gelten darunter die dreiwertige und die unendlichwertige Logik von Jan Lukasiewicz Warschauer Schule Zahlreiche Anwendungen in der Steuerungstechnik findet die unendlichwertige Fuzzylogik wahrend etwa die endlichwertige Logik von Gotthard Gunther Gunther Logik auf Probleme der sich selbst erfullenden Voraussagen in der Soziologie angewandt wurde Nichtmonotone Logiken Bearbeiten Man nennt ein logisches System monoton wenn jedes gultige Argument auch dann gultig bleibt wenn man zusatzliche Pramissen hinzufugt Was einmal bewiesen wurde bleibt in einer monotonen Logik immer gultig also auch dann wenn man zu einem spateren Zeitpunkt uber neue Informationen verfugt Sehr viele logische Systeme haben diese Monotonie Eigenschaft darunter alle klassischen Logiken wie die Aussagen und die Pradikatenlogik Im alltaglichen und auch wissenschaftlichen Schliessen werden jedoch oft vorlaufige Schlussfolgerungen gezogen die im streng logischen Sinn nicht gultig sind und die unter Umstanden zu einem spateren Zeitpunkt revidiert werden mussen Zum Beispiel liesse sich aus den Aussagen Tux ist ein Vogel und Die meisten Vogel konnen fliegen vorlaufig darauf schliessen dass Tux fliegen kann Wenn wir nun aber die zusatzliche Information Tux ist ein Pinguin erhalten dann mussen wir diesen Schluss korrigieren denn Pinguine sind nicht flugfahige Vogel Um diese Art des Schliessens abzubilden wurden nichtmonotone Logiken entwickelt Sie verzichten auf die Monotonie Eigenschaft das heisst ein gultiges Argument kann durch das Hinzufugen weiterer Pramissen ungultig werden Dies ist freilich nur moglich wenn eine andere Konsequenzoperation als in einer klassischen Logik verwendet wird Ein gangiger Ansatz besteht darin so genannte Defaults zu verwenden Ein Default Schluss ist dann gultig wenn sich nicht aus einem klassisch logischen Schluss ein Widerspruch zu ihm ergibt Die Schlussfolgerung aus dem gegebenen Beispiel wurde dann so aussehen Tux ist ein Vogel bleibt die Voraussetzung prerequisite Wir kombinieren diese nun mit einer so genannten Rechtfertigung justification Vogel konnen normalerweise fliegen Aus dieser Begrundung schliessen wir dass Tux fliegen kann solange nichts dagegen spricht Die Konsequenz lautet also Tux kann fliegen Erhalten wir nun die Informationen Tux ist ein Pinguin und Pinguine konnen nicht fliegen so ergibt sich ein Widerspruch Uber den Default Schluss sind wir zu der Konsequenz gelangt dass Tux fliegen kann Mit einer klassisch logischen Schlussweise aber konnten wir nachweisen dass Tux nicht fliegen kann In diesem Fall wird der Default revidiert und die Konsequenz des klassisch logischen Schlusses weiterverwendet Dieses hier grob beschriebene Verfahren wird auch als Reitersche Default Logik bezeichnet 6 Siehe auch die nicht monotone induktive Bayes Logik Wichtige Autoren BearbeitenAristoteles 384 322 v Chr In den Analytica priora Entwicklung der bis ins 19 Jahrhundert verwendeten Syllogistik einer Vorform der Pradikatenlogik Chrysippos von Soloi 281 76 208 4 v Chr Entwicklung der stoischen Syllogistik einer Vorform des Aussagenkalkuls Cicero 106 43 v Chr Ubertrug die griechische Logik ins Lateinische Gottfried Wilhelm Leibniz 1646 1716 Erste Ansatze zu einer symbolischen Logik George Boole 1815 1864 Entwicklung der Booleschen Algebra Charles Sanders Peirce 1839 1914 Erste Ansatze zur Quantorenlogik Einfuhrung der Relationslogik Formulierung einer Theorie der Abduktion Georg Cantor 1845 1918 Entwicklung der Mengenlehre Gottlob Frege 1848 1925 Entwicklung der modernen Aussagen und Pradikatenlogik Kritik des Psychologismus Edmund Husserl 1859 1938 Kritik des Psychologismus in der Logik Bertrand Russell 1872 1970 Entdeckte die Russellsche Antinomie Jan Lukasiewicz 1878 1956 Entwickelte die polnische Notation beschaftigte sich mit mehrwertiger Logik Alfred Tarski 1901 1983 Herausragend sind seine Arbeiten zur Modelltheorie und zur formalen Semantik Kurt Godel 1906 1978 Vollstandigkeit der Pradikatenlogik Unvollstandigkeit der Peano Arithmetik Siehe auch Kategorie LogikerSiehe auch Bearbeiten Portal Logik Ubersicht zu Wikipedia Inhalten zum Thema Logik Abstraktion Formale Sprache Theorie formaler Sprachen Philosophie der Logik Kategorie LogikKlassische Werke BearbeitenAristoteles Lehre vom Schluss oder erste Analytik 3 Auflage Meiner Hamburg 1922 ISBN 3 7873 1092 4 Gottlob Frege Begriffsschrift eine der arithmetischen nachgebildete Formelsprache des reinen Denkens Halle Saale 1879 Auszugsweise abgedruckt z B in Karel Berka Lothar Kreiser Siegfried Gottwald Werner Stelzner Logik Texte Kommentierte Auswahl zur Geschichte der modernen Logik 4 Auflage Akademie Verlag Berlin 1986 Gottlob Frege Logische Untersuchungen Herausgegeben und eingeleitet von Gunther Patzig 3 Auflage Vandenhoeck amp Ruprecht Gottingen 1986 ISBN 3 525 33518 0 Giuseppe Peano Notations de logique mathematique Turin 1894 Charles Sanders Peirce On the algebra of Logic A contribution to the philosophy of notation In The American Journal of Mathematics 7 1885 Jan Lukasiewicz Logika dwuwartosciowa In Przeglad Filosoficzny 23 1921 S 189ff Jan Lukasiewicz L Borkowski Hrsg Selected Works PWN Warschau 1970 Alfred North Whitehead Bertrand Russell Principia Mathematica Cambridge 1910 1913 Alfred Tarski Einfuhrung in die mathematische Logik 5 Auflage Vandenhoeck amp Ruprecht Gottingen 1977 ISBN 3 525 40540 5 Literatur BearbeitenPhilosophiebibliographie Logik Zusatzliche Literaturhinweise zum Thema Karel Berka Lothar Kreiser Logik Texte Kommentierte Auswahl zur Geschichte der modernen Logik 4 Auflage Akademie Verlag Berlin 1986 Walther Bruning Grundlagen der strengen Logik Wurzburg 1996 ISBN 3 8260 1204 6 Thomas M Seebohm Philosophie der Logik Handbuch Philosophie hg v Elisabeth Stroker und Wolfgang Wieland Alber Freiburg Munchen 1984 ISBN 3 495 47474 9 Graham Priest Logic A Very Short Introduction 2000 Oxford University Press ISBN 978 0 19 289320 8 Geschichte der Logik vgl die Angaben in Geschichte der Logik dd Logische Propadeutik Ernst Tugendhat Ursula Wolf Logisch semantische Propadeutik RUB 8206 Nachdruck Reclam Stuttgart 2001 ISBN 3 15 008206 4 Wilhelm Kamlah Paul Lorenzen Logische Propadeutik Vorschule des vernunftigen Redens 3 Auflage Metzler Stuttgart u a 1996 ISBN 3 476 01371 5 Axel Buhler Einfuhrung in die Logik Argumentation und Folgerung 3 Auflage Alber Freiburg Munchen 2000 ISBN 3 495 47905 8 Michael Wolff Einfuhrung in die Logik C H Beck Munchen 2006 ISBN 978 3 406 54745 4 Formale Logik in der Philosophie Jon Barwise John Etchemendy The Language of First Order Logic CSLI Center for the Study of Language and Information Leland Stanford Junior University 1991 ISBN 0 937073 74 1 Ansgar Beckermann Einfuhrung in die Logik 3 Auflage De Gruyter Berlin u a 2011 ISBN 978 3 11 025434 1 Irving M Copi Einfuhrung in die Logik Fink Munchen 1998 ISBN 3 7705 3322 4 Wolfgang Detel Grundkurs Philosophie Band 1 Logik Reclam Stuttgart 2007 ISBN 978 3 15 018468 4 Dov Gabbay Franz Guenthner Hrsg Handbook of Philosophical Logic 16 Bande 2 Auflage Kluwer Reidel Dordrecht 2001ff Paul Hoyningen Huene Formale Logik Eine philosophische Einfuhrung Reclam Stuttgart 1998 ISBN 3 15 009692 8 Rudiger Inhetveen Logik Eine dialog orientierte Einfuhrung Ed am Gutenbergplatz Leipzig 2003 ISBN 3 937219 02 1 Franz von Kutschera Alfred Breitkopf Einfuhrung in die moderne Logik 8 Auflage Alber Freiburg 2007 ISBN 978 3 495 47977 3 E J Lemmon Beginning Logic 2 Auflage Chapman and Hall London 1987 ISBN 0 412 38090 0 Benson Mates Elementare Logik Pradikatenlogik der ersten Stufe mit Identitat 2 Auflage Vandenhoeck amp Ruprecht Gottingen 1978 ISBN 3 525 40541 3 W V O Quine Grundzuge der Logik Suhrkamp 1974 ISBN 3 518 27665 4 Wesley C Salmon Logik Reclam Stuttgart 1983 ISBN 3 15 007996 9 Formale Logik in der Mathematik Heinz Dieter Ebbinghaus Jorg Flum Wolfgang Thomas Einfuhrung in die mathematische Logik Spektrum Hochschultaschenbuch 4 Auflage Spektrum Akademie Heidelberg u a 1998 ISBN 3 8274 0130 5 Wolfgang Rautenberg Einfuhrung in die Mathematische Logik 3 Auflage Vieweg Teubner Wiesbaden 2008 ISBN 978 3 8348 0578 2 Donald W Barnes John M Mack An Algebraic Introduction to Mathematical Logic Springer Berlin 1975 ISBN 3 540 90109 4 Ein sehr mathematischer Zugang zur Logik Formale Logik in der Informatik Uwe Schoning Logik fur Informatiker Spektrum Hochschultaschenbuch 5 Auflage Spektrum Akademie Heidelberg u a 2000 ISBN 3 8274 1005 3 Bernhard Heinemann Klaus Weihrauch Logik fur Informatiker Eine Einfuhrung Leitfaden und Monographien der Informatik 2 Auflage Teubner Stuttgart 1992 ISBN 3 519 12248 0 Logik in der Medizin bzw in der angewandten praktischen Wissenschaft Wladislav Bieganski Medizinische Logik Kritik der arztlichen Erkenntnis Autorisierte Ubersetzung der 2 Aufl von A Fabian Wurzburg 1909 Otto Lippross Logik und Magie in der Medizin Munchen 1969 Weblinks Bearbeiten Commons Logik Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Wiktionary folgerichtig Bedeutungserklarungen Wortherkunft Synonyme Ubersetzungen Wiktionary Folgerichtigkeit Bedeutungserklarungen Wortherkunft Synonyme Ubersetzungen Wiktionary Logik Bedeutungserklarungen Wortherkunft Synonyme Ubersetzungen Wiktionary logisch Bedeutungserklarungen Wortherkunft Synonyme Ubersetzungen Wikiquote Logik Zitate Wikisource Logik Quellen und Volltexte Wikibooks Mathe fur Nicht Freaks Aussagenlogik Lern und Lehrmaterialien Graeme Forbes Logic philosophy of In E Craig Hrsg Routledge Encyclopedia of Philosophy London 1998 Introduction to Computational Logic Skripte englisch Paul Hoyningen Huene Einfuhrung in die Logik auf YouTube Vorlesung an der Leibnizuniversitat Hannover Sommersemester 2012 Torsten Wilholt Logik und Argumentation ausfuhrliches Skript zur Einfuhrung in formale Logik und Argumentationstheorie fur Studierende der Philosophie PDF 2 6 MB Logik Links Personen und Aturoen Materialien des Studienschwepunkts Logik Sprache Information der Universitat Dusseldorf L Geldsetzer Logik Bibliographie PDF 842 kB mit Auswahlliteratur zu Einzelthemen Peter H Starke Logische Grundlagen der Informatik Umfangreiches Skript das auch als PDF downloadbar ist HU BerlinEinzelnachweise Bearbeiten Gregor Reisch Die Logik prasentiert ihre zentralen Themen In Margarita Philosophica 1503 08 Kuno Lorenz Logik II Die antike Logik In Historisches Worterbuch der Philosophie Band 5 362 nach E Kapp Der Ursprung der Logik bei den Griechen 1965 25 und mit Verweis auf Cicero De finibus 1 7 22 Hartmut Esser Soziologie Spezielle Grundlagen Band 1 Situationslogik und Handeln Campus Verlag 1999 Seite 201 Kate Hamburger Die Logik der Dichtung 3 Auflage Klett Cotta 1977 ISBN 3 12 910910 2 Vgl Heinrich Wansing Connexive Logic In Edward N Zalta Hrsg Stanford Encyclopedia of Philosophy Vgl G Aldo Antonielli Non monotonic Logic In Edward N Zalta Hrsg Stanford Encyclopedia of Philosophy Dieser Artikel ist als Audiodatei verfugbar source source Speichern 18 12 min 17 5 MB Text der gesprochenen Version 19 August 2012 Mehr Informationen zur gesprochenen Wikipedia 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