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Gregor Reisch ca 1470 in Balingen Wurttemberg 9 Mai 1525 in Freiburg im Breisgau war Philosoph und Kartauser Er ist ein Vertreter der philosophischen Schule der spatscholastischen Realisten Inhaltsverzeichnis 1 Biographie 2 Schriften 3 Erlauterung der Abbildung 4 Literatur 5 WeblinksBiographie Bearbeiten nbsp Margarita Philosophica 1503 nbsp Typus Logice 1503 nbsp Typus Grammaticae 1503 nbsp Astronomia 1503 Gregor Reisch wurde zwischen 1467 und 1470 im wurttembergischen Balingen geboren sein Geburtsdatum ist nicht bekannt Am 25 Oktober 1487 liess er sich an der Universitat Freiburg im Breisgau immatrikulieren Wahrend seiner Studienzeit war er Alumnus der Studentenburse Domus Cartusiana 1488 erwarb er den Grad eines Baccalaureus und 1489 den Titel eines Magister Artium Nach einer Tatigkeit als Hochschullehrer trat Gregor Reisch um 1496 in den Orden der Kartauser ein 1501 war er Prior des Klosters Buxheim und ein Jahr spater 1502 Prior des Freiburger Klosters am Johannisberg was er bis zu seinem Tode blieb Ab 1508 wirkte er zusatzlich als Visitator der Rheinischen Ordensprovinz und 1521 auch als Stellvertreter des Ordensoberen in der Grande Chartreuse Er verstarb am 9 Mai 1525 in Freiburg im Breisgau Zum wissenschaftlichen Umkreis von Reisch gehorten ausser den Freiburger Humanisten auch Beatus Rhenanus Jakob Wimpheling Johann Geiler von Kaysersberg Konrad Pellikan Johannes Reuchlin und zeitweise Erasmus von Rotterdam Seine bekanntesten Schuler waren Johannes Eck Martin Waldseemuller und Sebastian Munster Gregor Reisch war ein Gegner der Lehren Luthers und des entstehenden Protestantismus Ab 1509 wurde Reisch ein enger Vertrauter von Kaiser Maximilian I Schriften Bearbeiten1503 Margarita philosophica totius Philosophiae Rationalis Naturalis amp Moralis principia dialogice duodecim libris complectens Freiburg 1503 Weitere Auflagen 1504 mit der ersten Abbildung von Freiburg sowie 1508 1517 und 1519 zu unterscheiden von den nicht autorisierten und z T veranderten Ausgaben durch Hans Gruninger in Strassburg von 1504 1508 1512 und 1515 Nachdruck der Ausgabe von 1508 Margarita philosophica cum additionibus novis M Furter amp J Schott Basel 1508 Whitefish Montana ohne Jahr Erlauterung der Abbildung BearbeitenDie Abbildung tragt den Titel TYPUS ARITHMETICAE und steht in der Margarita philosophica vor dem 4 Buch De quadrivii rudimentis das sich mit der Arithmetik beschaftigt Die personifizierte Arithmetica halt in jeder Hand ein geoffnetes Buch wahrscheinlich mit der Beschreibung der im Bild dargestellten beiden Rechensysteme auf ihrem Kleid findet sich das sog Labdoma also die sieben konstitutiven Zahlen der Weltseele nach Platon Timaios 35a 36b die seit Krantor von Soloi in Form eines Lambda ausgehend von der Eins die Potenzen von zwei und drei bis zum ersten Kubus 8 fur die geraden 27 fur die ungeraden Zahlen darstellen diese Form ist im lateinischen Neuplatonismus ublicher als das konkurrierende Liniendiagramm vgl z B Macrobius Somnium 1 6 46 Im Vordergrund stehen zwei Tische rechts eine Rechenbank und dahinter Pythagoras links ein mit Ziffern und Zeichen beschriebener Tisch und dahinter Boethius Pythagoras galt im Mittelalter irrtumlich als Erfinder des seit dem Altertum verbreiteten Abakusrechnens dem Rechnen auf der Linie die Rechenbank hat vier waagerechte Linien auf denen mit Rechenpfennigen gerechnet wird jede Linie bedeutet eine Stelle des Zehnersystems die Linien fur die Tausender und Millionen tragen liegende Kreuze die unterste Linie ist die Einer Linie liegt ein Rechenpfennig zwischen zwei Linien so heisst das funf Einheiten der unteren Linie Auf der linken Bildseite zeigt Boethius irrtumlich im Mittelalter als Erfinder der arabischen Ziffern bezeichnet die Vorteile des Rechenverfahrens mit arabischen Ziffern des Rechnens auf der Feder dabei kommt bekanntlich zu den Ziffern 1 bis 9 noch die 0 hinzu die fur sich genommen nichts ist aber die vorhergehenden Ziffern verzehnfachen kann Literatur BearbeitenUlrich Becker Die erste Enzyklopadie aus Freiburg um 1495 Die Bilder der Margarita Philosophica des Gregorius Reisch Prior der Kartause Freiburg 1970 S 40 ff Lutz Geldsetzer Hrsg Margarita philosophica Mit einem Vorwort einer Einleitung und einem neuen Inhaltsverzeichnis von Lutz Geldsetzer Dusseldorf 1973 Otto und Eva Schonberger Gregor Reisch Margarita philosophica Perle Schatz der Philosophie Ubersetzung der 4 Auflage Basel 1517 Konigshausen amp Neumann Wurzburg 2016 ISBN 978 3 8260 5943 8 Frank Buttner Die Illustrationen der Margarita Philosophica des Gregor Reisch In Frank Buttner Markus Friedrich Helmut Zedelmaier Hrsg Sammeln Ordnen Veranschaulichen Zur Wissenskompilatorik in der Fruhen Neuzeit Munster 2003 S 269 300 Steffen Siegel Architektur des Wissens Die figurative Ordnung derartesin Gregor ReischsMargarita Philosophica In Frank Buttner Gabriele Wimbock Hrsg Das Bild als Autoritat Die normierende Kraft des Bildes LIT Verlag Munster 2004 ISBN 3 8258 8425 2 S 343 362 Hans Georg Wehrens Gregor Reisch seine Margarita philosophica und Freiburg im Breisgau In Zeitschrift des Breisgau Geschichtsvereins Schau ins Land Freiburg 2004 S 37 57 Heinrich Ritter von Srbik Die margarita philosophica des Gregor Reisch 1525 Ein Beitrag zur Geschichte der Naturwissenschaft in Deutschland In Denkschrift der Akademie der Wissenschaften in Wien mathematisch naturwissenschaftliche Klasse Band 104 1941 S 83 205 Gilbert Hess Reisch Gregor ius In Neue Deutsche Biographie NDB Band 21 Duncker amp Humblot Berlin 2003 ISBN 3 428 11202 4 S 384 386 Digitalisat Carl von Prantl Reisch Gregor In Allgemeine Deutsche Biographie ADB Band 28 Duncker amp Humblot Leipzig 1889 S 117 Weblinks BearbeitenLiteratur von und uber Gregor Reisch im Katalog der Deutschen NationalbibliothekNormdaten Person GND 118744364 lobid OGND AKS LCCN n92043378 VIAF 9989194 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Reisch GregorALTERNATIVNAMEN Rusch de BalingenKURZBESCHREIBUNG Kartauser Prior und Gegner der ReformationGEBURTSDATUM um 1470GEBURTSORT Balingen WurttembergSTERBEDATUM 9 Mai 1525STERBEORT Freiburg im Breisgau Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Gregor Reisch amp oldid 229012122