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Moglichkeit von althochdeutsch mugan magan konnen vermogen mogen griechisch dynamis dynamis lateinisch possibilitas daher als Fremdwort Possibilitat ist die Realisierbarkeit eines Gegenstands Vorgangs oder Zustands im praktischen oder theoretischen Sinne Moglichkeit ist in der Philosophie eine der drei Modalitaten des Seins neben dem Wirklichen und dem Notwendigen Inhaltsverzeichnis 1 Sprachlicher Ausdruck 2 Bedeutungsanalyse 3 Alternativen und Optionen 4 Fahigkeit 5 Wahrscheinlichkeit des Eintretens 6 Philosophie 6 1 Antike 6 2 Kant 6 3 Nicolai Hartmann 6 4 Ernst Bloch 6 5 Philosophische Logik 6 6 Analytische Metaphysik 7 Literatur 8 Weblinks 9 AnmerkungenSprachlicher Ausdruck BearbeitenDer sprachliche Ausdruck der Moglichkeit fallt in die Kategorie der sprachlichen Modalitat typische Ausdrucksmittel sind Modalverben kann konnte wird wohl darf durfte oder bestimmte Adverbien vielleicht Fur inhaltliche Unterscheidungen siehe insbesondere unter Modalitat Sprachwissenschaft Inhaltliche Gliederung des Gebiets der Modalitat Im Gegensatz zu seiner traditionellen Bezeichnung Moglichkeitsform ist es nicht die primare Aufgabe des Konjunktivs Moglichkeiten auszudrucken sondern haufig steht hierbei auch der Indikativ z B auch die Indikativform von Modalverben Im Bereich des grammatischen Modus gibt es aber auch spezielle Kategorien zur Bezeichnung von Moglichkeit in manchen Sprachen siehe unter Potentialis sowie auch Voluntativ Modus der Absicht etc Optativ Modus des Wunsches oder auch einer Moglichkeit Deliberativ eine indirekte Frage wenn mehrere Moglichkeiten offen sind Dubitativ Modus der unbestatigten Information des Horensagens Suppositiv Modus der Vermutung Bedeutungsanalyse Bearbeiten Etwas ist moglich wenn es nicht ausgeschlossen werden kann dass es der Fall ist Es ist moglich dass du recht hast bedeutet zum Beispiel Ich kann nicht ausschliessen dass du recht hast Der Ausschlussgrund kann verschiedener Art sein Logische Unmoglichkeit Es ist nicht moglich dass etwas in derselben Hinsicht der Fall und zugleich nicht der Fall sein soll Das schliesst der Satz vom Widerspruch aus Begriffliche Unmoglichkeit Es ist nicht moglich dass ein schwarzer Schimmel existiert denn Schimmel sind per Definition weiss Naturgesetzliche Unmoglichkeit Es ist nicht moglich ein Perpetuum mobile zu bauen denn das wurde dem Energieerhaltungssatz widersprechen Technische Unmoglichkeit Es ist gegenwartig technisch nicht moglich dass sich ein Mensch jetzt in Berlin befindet und dass derselbe Mensch sich eine Minute spater in Peking befindet denn die gegenwartig schnellsten Fortbewegungsmittel die Raketen benotigen dafur mehr als 15 Minuten Man kann weiterhin unterscheiden zwischen moglichen Ereignissen und moglichen Handlungen Moglichkeit von Ereignissen Wenn sich in einer Lostrommel neben Nieten auch ein Gewinnlos befindet ist es moglich zufallig einen Gewinn zu ziehen denn die Wahrscheinlichkeit fur dieses Ereignis ist grosser als Null Moglichkeit von Handlungen Als Mitglied eines Erschiessungskommandos hat man die Moglichkeit daneben zu schiessen denn ein Gewehrschutze kann die Richtung seines Gewehrlaufes bestimmen Aussagen uber Handlungsmoglichkeiten beziehen sich immer auf bestimmte Subjekte unter bestimmten Bedingungen Wem ist es unter welchen Bedingungen moglich diese Handlung auszufuhren Handlungsmoglichkeiten die je fur sich aber nicht gleichzeitig realisiert werden konnen weil sie einander ausschliessen werden als alternative Handlungsmoglichkeiten oder nur kurz als Alternativen bezeichnet Zwischen Alternativen muss man sich deshalb entscheiden Es ist mir moglich am kommenden Sonntag entweder ans Meer oder in die Berge zu fahren Wie soll ich mich entscheiden Alternativen und Optionen BearbeitenMoglichkeit oder Option ist im Konstrukt Eine Moglichkeit unter mehreren ist ein Hinweis dass es zu der dargestellten Variante oder Version eine Alternative gibt Die Moglichkeit ist die Idee oder Vorstellung deren Realisierbarkeit erkannt wurde In dieses Umfeld gehort auch die Chance bei der das Eintreten einer Moglichkeit intentional gefordert wird Die Moglichkeit liegt in der Gegenwart und eroffnet ein variables Feld fur verschiedene mogliche Handlungen in der Zukunft wie zum Beispiel beim Schachspiel sich mit jedem Zug Hunderte neue Moglichkeiten an zukunftigen Zugen auftun Ihr Ergebnis ist unbestimmt Die Moglichkeit ist nichts Zwingendes und Unausweichliches wie etwa das Schicksal Sie verlangt nach einer Entscheidung In der Mikrookonomie werden Optionen hinsichtlich ihrer Opportunitatskosten bewertet Fahigkeit Bearbeiten Jemand oder etwas hat die Moglichkeit ist eine andere Formulierung fur Fahigkeiten oder Eigenschaften Die Grenze des Moglichen ist synonym mit der Grenze des Machbaren Erfahrbaren Vorstellbaren Diese Verwendung des Moglichkeitsbegriffes entspricht einer nicht modalen das heisst einer pradikativen Verwendung Man druckt somit mittels des Moglichkeitsbegriffes ein Vermogen bzw eine Fahigkeit eines Dinges aus beispielsweise Holz ist brennbar Die Moglichkeit zu brennen wohnt dem Holz inne sie ist ihm eigen In der Philosophie bezeichnet man das als Potenz Die Moglichkeit unterliegt dabei bestimmten Bedingungen oder Voraussetzungen Wahrscheinlichkeit des Eintretens BearbeitenMoglichkeit etwas ist moglich bezeichnet umgangssprachlich eine niedrige Eintrittswahrscheinlichkeit fur ein Ereignis nach einer personlichen Meinung In diesem Sinn kann die Moglichkeit als Variante der Wirklichkeit angesehen werden Die Wahrscheinlichkeitstheorie kennt eine genaue Quantifizierung zwischen 0 und 1 bzw 0 Prozent und 100 Prozent der Wahrscheinlichkeit fur das Eintreten mathematisch erfassbarer zufalliger Ereignisse Die alltagliche Sprache begnugt sich jedoch mit einer groben und nicht klar umrissenen Unterteilung die auch auf nicht exakt bestimmbare Eintrittswahrscheinlichkeiten angewendet werden Folgende Begrifflichkeit ist ublich sicher immer 100 Prozent Eintrittswahrscheinlichkeit so gut wie sicher sehr wahrscheinlich hochst wahrscheinlich wahrscheinlich uberdurchschnittlich durchschnittlich halbe halbe fifty fifty 50 Prozent Eintrittswahrscheinlichkeit moglich unterdurchschnittlich vorstellbar kann sein schwer vorstellbar kaum moglich praktisch unmoglich nicht auszuschliessen unmoglich nie 0 Prozent Eintrittswahrscheinlichkeit Die vage Eintrittswahrscheinlichkeit moglich ist normalerweise irgendwo unterhalb der 50 Prozent Schwelle anzusiedeln Abhangig vom verwendeten sprachlichen Zusammenhang liegt die Wahrscheinlichkeit sowohl im extrem unwahrscheinlichen Bereich Es ist moglich im Lotto zu gewinnen als auch im mittleren Bereich Es ist moglich dass das Wetter morgen genau so ist wie heute In der Fuzzylogik spricht man von Moglichkeitsverteilung analog zur Wahrscheinlichkeitsverteilung der Wahrscheinlichkeitstheorie Philosophie BearbeitenAntike Bearbeiten In der antiken Philosophie fanden Debatten uber das Mogliche statt Dabei gelangten die Megariker Diodoros Kronos und Philon von Megara der Stoiker Chrysippos von Soloi und Aristoteles zu unterschiedlichen Ergebnissen Diodor gab zwei Definitionen des Moglichen Moglich ist was entweder wahr ist oder wahr sein wird bezogen auf logische Inhalte und Moglich ist was entweder der Fall ist oder der Fall sein wird bezogen auf physikalische Inhalte Demnach ist das Mogliche mit dem Wirklichen identisch eine nicht verwirklichte Moglichkeit kann es nicht geben Philon ein Schuler Diodors gelangte zu einer gegenteiligen Auffassung Er bestimmte das Mogliche als das was aufgrund der ihm eigenen Natur oder Disposition die Tauglichkeit besitzt wahr zu sein unabhangig davon ob aussere Umstande die Verwirklichung dauerhaft verhindern 1 Die Richtigkeit seiner Bestimmung des Moglichen versuchte Diodor mit dem Argument zu beweisen das als Meisterschluss oder Meisterargument bezeichnet wird und heute nur aus indirekter Uberlieferung bekannt ist Es besagt dass von den drei Aussagen Alles Wahre in der Vergangenheit ist notwendig Aus Moglichem folgt nichts Unmogliches und Es gibt Mogliches das weder wahr ist noch wahr sein wird die erste und die zweite evident wahr seien und daraus die Falschheit der dritten erschlossen werden konne Allerdings ist nicht uberliefert welche Uberlegungen Diodor zu den ersten beiden Aussagen gefuhrt haben wie diese genau zu verstehen sind und warum er sie fur evident hielt Das Argument galt in der Antike als formal korrekt bestritten wurde nur die einsichtige Wahrheit der ersten oder der zweiten Aussage 2 Aristoteles kann den Meisterschluss aus chronologischem Grund nicht gekannt haben doch er kannte eine mit Diodors Ansicht ubereinstimmende Auffassung die er als Position der Megariker wiedergab und zu widerlegen versuchte Er nahm damit wohl auf eine altere megarische Lehre Bezug die spater von Diodor weiterentwickelt wurde Moglicherweise stellt der Meisterschluss eine Reaktion Diodors auf die aristotelische Kritik dar Aristoteles machte geltend die megarische Lehre wonach nur das Wirkliche moglich ist fuhre zu unsinnigen Konsequenzen etwa der dass zwischen einem Sehfahigen der die Augen schliesst und einem Blinden kein Unterschied im Sein bestehe Alle Vorgange des Werdens und Vergehens setzen nach der Argumentation des Aristoteles das Mogliche voraus Anderenfalls galte die Uberlegung Werden kann nur das was nicht schon ist Das Unmogliche kann nicht werden Das wozu die Moglichkeit fehlt ist unmoglich Wenn also nur das moglich ist was wirklich ist dann ist das was noch nicht ist unmoglich Dann aber kann uberhaupt nichts werden Die Gegenposition des Aristoteles zur megarischen Verneinung der Moglichkeit besagt dass das Angelegtsein in bestimmten Seinsbedingungen das Mogliche konstituiert Die konstante Regelmassigkeit dieser Bedingungen ermoglicht es auch dem noch nicht Seienden schon Seinskategorien zuzuschreiben und damit ein Mogliches vom Nichts und vom Wirklichen zu unterscheiden 3 Chrysippos entwickelte sein Konzept in der Auseinandersetzung sowohl mit den megarischen als auch mit den aristotelischen Uberlegungen Nach seiner Lehre ist das als Sachverhalt moglich was wahr sein kann und nicht von ausseren Umstanden daran gehindert wird wahr zu sein 4 Kant Bearbeiten In Immanuel Kants Kritik der reinen Vernunft zahlt das Gegensatzpaar Moglichkeit Unmoglichkeit zu den Modalitatskategorien zusammen mit den Paaren Dasein Nichtsein und Notwendigkeit Zufalligkeit Moglichkeit und Unmoglichkeit entsprechen der Verstandeshandlung in einem problematischen Urteil das heisst einem Urteil bei dem das Bejahen oder Verneinen als bloss moglich angenommen wird und somit eine Ubereinstimmung der Erkenntnis mit ihrem Gegenstand nur moglicherweise vorliegt Das Schema der Moglichkeit bestimmt Kant als die Zusammenstimmung der Synthesis verschiedener Vorstellungen mit den Bedingungen der Zeit uberhaupt also die Bestimmung der Vorstellung eines Dinges zu irgend einer Zeit Dabei kommt es auf die Zeit an denn bei der Modalitat ist der massgebliche Gesichtspunkt immer die Antwort auf die Frage ob und gegebenenfalls wie der Gegenstand zur Zeit gehore Als Beispiel nennt Kant den Umstand dass etwas nicht zugleich mit dem ihm Entgegengesetzten in einem Ding sein kann Vom Schema der Moglichkeit unterscheidet er dasjenige der Wirklichkeit als das Dasein in einer bestimmten Zeit und das Schema der Notwendigkeit als das Dasein eines Gegenstandes zu aller Zeit 5 Aus dem Schema der Moglichkeit ergibt sich fur Kant die Bedingung fur die Moglichkeit der Dinge Er bestimmt als moglich das was mit den formalen Bedingungen der Erfahrung der Anschauung und den Begriffen nach ubereinkommt im Gegensatz zum Wirklichen das mit den materialen Bedingungen der Erfahrung der Empfindung zusammenhangt 6 Der empirische Gebrauch des Begriffs der Moglichkeit spielt in Kants Erkenntnistheorie eine wichtige Rolle weil es ihm dort um die Bestimmung aller moglichen Erkenntnisgegenstande und ihrer Begriffe geht und damit um die Grenzen moglicher Erkenntnis 7 Grosse Bedeutung hat bei Kant die Unterscheidung zwischen logischer und realer Moglichkeit Die logische Moglichkeit ist ein notwendiges Kriterium fur die Kennzeichnung der Grenzen verstandlicher Rede Logisch moglich ist fur Kant ein Begriff wenn er widerspruchsfrei ist Hier tritt allerdings das von Kant bereits erkannte Problem auf dass sich die Frage der logischen Widerspruchlichkeit von Ausnahmen abgesehen nicht durch reine Begriffsanalyse klaren lasst 8 Auch die Feststellung der realen Moglichkeit von Begriffen und Dingen stosst auf Hindernisse denn sie lasst sich ebenfalls nicht allein durch Begriffsanalyse verstehen vielmehr wird eine materielle Grundlage benotigt Hierbei ist nach Kant zu beachten dass die Kategorien der Modalitat zum Begriff dem sie als Pradikate beigefugt werden als Bestimmung des Objekts nichts beitragen sondern sich nur auf das Verhaltnis zum Erkenntnisvermogen beziehen Auch wenn der Begriff eines Dinges vollstandig und widerspruchsfrei ist bleibt die Frage nach der realen Moglichkeit des Begriffs und des Dinges noch offen Fur ihre Beantwortung ist entscheidend wie sich das Objekt samt allen seinen Bestimmungen zum Verstand und dessen empirischem Gebrauch verhalt 9 Bei dieser Analyse ist das Sinnesvermogen entscheidend denn die Moglichkeit eines Dinges ergibt sich niemals bloss aus der Nichtwiderspruchlichkeit seines Begriffs sondern so Kant dadurch dass man diesen durch eine ihm correspondirende Anschauung belegt 10 Ein empirischer Begriff kann nur dann als real moglich beurteilt werden wenn es fur ihn einen empirischen Gegenstand als Beispiel gibt Hierbei besteht allerdings das Problem dass sich die reale Moglichkeit reiner Begriffe nicht dadurch beweisen lasst dass man in der Erfahrung nach Beispielen fur sie sucht denn die Berechtigung ihrer Anwendung auf die Erfahrung ist gerade fraglich insofern sie reine Begriffe sind Immerhin gilt fur mathematische Begriffe dass ein reiner Begriff etwa der eines Dreiecks durch eine reine Anschauung belegt werden kann ehe man fur ihn eine empirische Anschauung hat 11 Hinsichtlich der Frage ob es mogliche Gegenstande gibt die nicht wirklich sind konstatiert Kant dass die Moglichkeit solcher Dinge zwar fur die menschliche Vernunft gegeben sei daraus aber nicht gefolgert werden durfe dass dieser Unterschied zwischen Moglichem und Wirklichem in den Dingen selbst liege 12 Ausserdem verwendet Kant den Begriff der absoluten Moglichkeit als Gegensatz zur bedingten Natur der realen Moglichkeit Sie ist fur ihn kein blosser Verstandesbegriff sondern gehort allein der Vernunft zu und kann auf keinerlei Weise von empirischem Gebrauche sein Das absolut Mogliche ist in aller Absicht moglich das heisst nicht nur unter Bedingungen die selbst bloss moglich sind 13 Nicolai Hartmann Bearbeiten In der modernen Philosophie herrscht die Auffassung vor dass die megarische Argumentation fehlerhaft und die Kritik des Aristoteles daran berechtigt sei 14 Allerdings hat Nicolai Hartmann die megarische These dass nur das Wirkliche moglich sei aufgegriffen und gegen die Einwande des Aristoteles verteidigt Nach seiner Ansicht konnen die absurden Konsequenzen auf die Aristoteles hinweist vermieden werden Fur Hartmann ist das noch nicht Seiende immer zugleich ein noch nicht Mogliches und somit jedes Nichtsein ein Unmoglichsein Die Moglichkeit des Seins und die des Nichtseins schliessen sich in der Realitat aus Moglich ist etwas nur dann wenn alle dafur erforderlichen Bedingungen erfullt sind und genau dann muss zwangslaufig die Verwirklichung eintreten Die Welt ist so wie sie ist notwendig das heisst determiniert Die menschliche Rede von moglich kann sich in der Realsphare nur auf Gewissheitsgrade beziehen Das aristotelische der Moglichkeit nach Seiende kritisiert Hartmann als ein Halbseiendes das eine Art Gespensterdasein fuhre 15 Ernst Bloch Bearbeiten Wie Hartmann aber von einem anderen Ansatz aus hat Ernst Bloch versucht ein ontologisches Konzept von Moglichkeit zu rehabilitieren Bloch sah in der Materie ein Synonym fur Moglichkeit Allerdings unterschied er unter Berufung auf Aristoteles zwei Formen der Moglichkeit das In Moglichkeit Seiende also das was in der Materie an Latenz und Tendenz enthalten ist und das Nach Moglichkeit Seiende also das was nach Massgabe des Gegebenen ermoglicht werden kann Daruber hinaus differenzierte Bloch vier Schichten der Kategorie Moglichkeit Blochs Bestimmung der realen Moglichkeit ist ein wichtiger Baustein seines Konzepts der konkreten Utopie Philosophische Logik Bearbeiten In der philosophischen Logik ist einer der beiden intensionalen Modaloperatoren als moglich interpretierbar was zu einer alethischen Modallogik fuhrt Die Moglichkeit einer Aussage bezeichnet in modelltheoretischer Lesart die Gegebenheit dieser Aussage in einer zuganglichen moglichen Welt Diese Bestimmung schliesst in den ublichen Kalkulen nicht aus dass die Aussage zugleich notwendig ist wohl aber per Definition die Notwendigkeit der Negation dieser Aussage d h wenn gilt P ist moglich gilt nicht P ist notwendig Eine Aussage die zugleich moglich aber nicht notwendig ist heisst kontingent wahr oder falsch und wenn sie zugleich in der aktuellen Welt nicht gegeben ist bloss moglich Die Frage ob sich die Modalitat auf die Ebene der Beschreibung bezieht oder ob sie auf einer inneren Bestimmung der Objekte beruht de re und de dicto hat weitreichende Konsequenzen sowohl fur die Ontologie als auch fur die zu wahlenden Axiome die die Verwendung der Operatoren bestimmen Analytische Metaphysik Bearbeiten In der jungeren metaphysischen Diskussion der analytischen Philosophie werden verschiedene Explikationen der Moglichkeit unterschieden Diese legen unterschiedlich strenge Bedingungen daran an was als moglich und was als unmoglich gilt Daher wird angenommen dass die Bereiche der Begriffe ineinanderliegen scherzhaft wird von einer Onion of Possibilities Zwiebel der Moglichkeiten gesprochen Am haufigsten werden Folgende betrachtet die auch fur die Theorie der Dispositionen und der kontrafaktischen Konditionale bedeutsam ist logische oder begriffliche Moglichkeit die weiteste Moglichkeit eine Aussage ist logisch moglich wenn sie keinen Widerspruch enthalt oder impliziert Davon wird gelegentlich noch die begriffliche Moglichkeit oder Vorstellbarkeit conceivability unterschieden die nur verlangt dass ein Begriff vorstellbar ist metaphysische Moglichkeit diese ist enger oder maximal deckungsgleich mit logischer Moglichkeit abhangig von der vertretenen Philosophie der Logik Dies betrifft die Frage starrer Designator der Identitat von Gegenstanden zweier intensional unterschiedener Begriffe Saul Kripkes Beispiel Wasser ist H2O ist so nach Ansicht Einiger nur metaphysisch notwendig da die Negation metaphysisch unmoglich aber logisch moglich sei Da Wasser in der Natur ohnehin nicht rein aus der chemischen Verbindung H2O besteht ist das Beispiel allerdings anfechtbar nomologische oder naturgesetzliche Moglichkeit moglich innerhalb der in der tatsachlichen Welt bestehenden Naturgesetze Seit David Hume herrscht unter den empiristischen Schulen die Ansicht vor die Naturgesetze seien metaphysisch kontingent und ohne innere Notwendigkeit Aus diesem Standpunkt folgt dass andere Naturgesetze logisch und metaphysisch moglich sein mussten Dennoch sind die Naturgesetze in gewisser Hinsicht notwendig Sofern Naturgesetze hinreichend bekannt sind folgt daraus was physikalisch und technisch unmoglich ist Wird dafur pladiert dass die Naturgesetze auch als notwendig anzusehen sind so ist die nomologische Moglichkeit deckungsgleich mit der metaphysischen temporale oder historische Moglichkeit Moglich angesichts der gegebenen Vergangenheit des betrachteten Weltzustands unter Gegebenheit einer konkreten Geschichte und Naturgeschichte oder Abfolge von Ereignissen So sind unter gegebenen Umstanden in der Vergangenheit von drei vorstellbaren Optionen zwei moglich gewesen eine dritte nicht weil die Umstande sie nicht vorsahen oder z B weil sie damals nicht vorstellbar war und daher kein Bestimmungsgrund fur eine Entscheidung hatte sein konnen Wenn nun eine der Optionen eingetreten ist hat aber auch die andere ihren Status als aktuell moglich verloren Die vor allem fur Entscheidungen relevante Vorstellbarkeit betrifft hier die konkreten Vorstellungssubjekte Literatur BearbeitenUbersichtsdarstellungen Christoph Hubig Moglichkeit In Hans Jorg Sandkuhler Hrsg Enzyklopadie Philosophie Band 2 Meiner Hamburg 2010 ISBN 978 3 7873 1999 2 S 1642 1649 Klaus Jacobi Moglichkeit In Hermann Krings u a Hrsg Handbuch philosophischer Grundbegriffe Band 2 Kosel Munchen 1973 ISBN 3 466 40052 X S 930 947 Horst Seidl Moglichkeit In Historisches Worterbuch der Philosophie Band 6 Schwabe Basel 1984 Sp 72 92Untersuchungen Ernst Bloch Das Prinzip Hoffnung Frankfurt a M 1956 Rafael Huntelmann Existenz und Moglichkeit In Metaphysica Roll Dettelbach 2002 online PDF 536 kB Otto Hubert Kost Von der Moglichkeit Das Phanomen der selbstschopferischen Moglichkeit in seinen kosmogonischen mythisch personifizierten und denkerisch kunstlerischen Realisierungen als divergenztheologisches Problem Vandenhoeck amp Ruprecht Gottingen 1978 ISBN 3 525 56147 4 Weblinks Bearbeiten Wiktionary Moglichkeit Bedeutungserklarungen Wortherkunft Synonyme UbersetzungenAnmerkungen Bearbeiten Klaus Doring Sokrates die Sokratiker und die von ihnen begrundeten Traditionen In Hellmut Flashar Hrsg Grundriss der Geschichte der Philosophie Die Philosophie der Antike Band 2 1 Basel 1998 S 139 364 hier 227 f Klaus Doring Sokrates die Sokratiker und die von ihnen begrundeten Traditionen In Hellmut Flashar Hrsg Grundriss der Geschichte der Philosophie Die Philosophie der Antike Band 2 1 Basel 1998 S 139 364 hier 228 f Klaus Doring Sokrates die Sokratiker und die von ihnen begrundeten Traditionen In Hellmut Flashar Hrsg Grundriss der Geschichte der Philosophie Die Philosophie der Antike Band 2 1 Basel 1998 S 139 364 hier 228 f Josef Stallmach Dynamis und Energeia Meisenheim am Glan 1959 S 62 67 Peter Steinmetz Die Stoa In Hellmut Flashar Hrsg Grundriss der Geschichte der Philosophie Die Philosophie der Antike Band 4 2 Basel 1994 S 491 716 hier 597 f Immanuel Kant AA III 138 Vgl Berna Kilinc Moglichkeit In Marcus Willaschek u a Kant Lexikon Band 2 Berlin 2015 S 1591 1595 hier 1591 Immanuel Kant AA III 185 Berna Kilinc Moglichkeit In Marcus Willaschek u a Kant Lexikon Band 2 Berlin 2015 S 1591 1595 hier 1591 f Berna Kilinc Moglichkeit In Marcus Willaschek u a Kant Lexikon Band 2 Berlin 2015 S 1591 1595 hier 1592 Immanuel Kant AA III 186 Immanuel Kant AA III 210 Berna Kilinc Moglichkeit In Marcus Willaschek u a Kant Lexikon Band 2 Berlin 2015 S 1591 1595 hier 1592 1594 Berna Kilinc Moglichkeit In Marcus Willaschek u a Kant Lexikon Band 2 Berlin 2015 S 1591 1595 hier 1594 Immanuel Kant AA III 196 f Siehe beispielsweise Christoph Hubig Moglichkeit In Hans Jorg Sandkuhler Hrsg Enzyklopadie Philosophie Band 2 Hamburg 2010 S 1642 1649 hier 1644 Siehe dazu Josef Stallmach Dynamis und Energeia Meisenheim am Glan 1959 S 67 69 79 Christoph Hubig Moglichkeit In Hans Jorg Sandkuhler Hrsg Enzyklopadie Philosophie Band 2 Hamburg 2010 S 1642 1649 hier 1647 f Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Moglichkeit amp oldid 230037637