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Die Kritik der reinen Vernunft KrV im Original Critik der reinen Vernunft ist das erkenntnistheoretische Hauptwerk des Philosophen Immanuel Kant in dem er den Grundriss fur seine Transzendentalphilosophie liefert Die KrV wird als eines der einflussreichsten Werke in der Philosophiegeschichte betrachtet und kennzeichnet einen Wendepunkt und den Beginn der modernen Philosophie Kant schrieb die KrV als erste seiner drei Kritiken es folgten die Kritik der praktischen Vernunft und die Kritik der Urteilskraft An die KrV schliessen zudem die Prolegomena von 1783 an Titelblatt des Erstdruckes 1781Die Kritik der reinen Vernunft erschien in deutscher Sprache in erster Auflage A im Jahr 1781 bei Johann Friedrich Hartknoch Eine zweite Auflage B in Abschnitten wesentlich verandert und erweitert kam 1787 heraus In den 1790er Jahren erschienen weitere Fassungen die sich aber nur unwesentlich von der zweiten Auflage unterschieden Dem Artikel wird vorwiegend die zweite Auflage zugrunde gelegt 1 Inhaltsverzeichnis 1 Entstehungsgeschichte 2 Unterfangen der Kritik 3 Inhalt 3 1 Bedeutung des Titels Kritik der reinen Vernunft 3 2 Aufbau der Kritik der reinen Vernunft 3 2 1 Ubersicht zur Gliederung der Kritik der reinen Vernunft 3 3 Aufgabe der Transzendentalphilosophie 3 3 1 Vorrede zur 1 Auflage 3 3 2 Vorrede zur 2 Auflage 3 3 3 Einleitung 3 3 3 1 Reine und empirische Erkenntnis 3 3 3 2 Wissenschaft a priori 3 3 3 3 Analytische und synthetische Urteile 3 3 3 4 Synthetische Urteile a priori 3 3 3 5 Aufgabe der reinen Vernunft 3 4 Die transzendentale Elementarlehre 3 4 1 Die transzendentale Asthetik Uberblick 3 4 2 Transzendentale Logik Uberblick 3 4 2 1 Transzendentale Analytik 3 4 2 1 1 Analytik der Begriffe 3 4 2 2 Schematismus 3 4 2 2 1 Analytik der Grundsatze 3 4 2 2 2 Phanomena und Noumena 3 4 2 3 Transzendentale Dialektik 3 5 Transzendentale Methodenlehre Uberblick 3 5 1 Disziplin der reinen Vernunft 3 5 2 Kanon der reinen Vernunft 3 5 3 Architektonik der reinen Vernunft 3 5 4 Geschichte der reinen Vernunft 4 Rezeption 4 1 Erste Reaktionen 4 2 Disput um die Gottinger Rezension 4 3 Die Deutung in J A Eberhards Magazin 4 4 Grundlegung des Kanons der Kantianer durch Reinhold 4 5 Katholizismus 5 Ausgewahlte Zitate zur Kritik der reinen Vernunft 6 Ausgaben 7 Literatur 8 Weblinks 9 AnmerkungenEntstehungsgeschichte BearbeitenDie Kritik der reinen Vernunft ist ein grundlegender Wendepunkt in der Philosophie Immanuel Kants In seinen fruhen Jahren war er gepragt durch seine Lehrer an der Universitat insbesondere durch den Rationalisten Martin Knutzen In dieser Zeit beschaftigte er sich stark mit naturwissenschaftlichen Fragen und mit der Physik und Naturphilosophie Isaac Newtons 2 Sein fruhes Hauptwerk ist die Allgemeine Naturgeschichte und Theorie des Himmels in der er eine auch von Astronomen anerkannte Theorie uber die Entstehung des Planetensystems und des Kosmos entwickelte die uber hundert Jahre als die Kant Laplace Theorie Aktualitat hatte Je mehr sich Kant auch mit metaphysischen Themen befasste umso mehr sind wachsende Zweifel an der Position des Rationalismus erkennbar Sein Interesse galt weniger der Entwicklung eines Systems sondern vor allem der Aufklarung weshalb man in der Metaphysik durchaus analytisch verfahren musse denn ihr Geschafte ist in der That verworrene Erkenntnisse aufzulosen Immanuel Kant AA 000002 II 289 3 4 Wahrend Kant bis zu seiner Dissertation fur die Professur Von der Form der Sinnen und Verstandeswelt und ihren Grunden 1770 original in Latein regelmassig eine grosse Anzahl von Schriften veroffentlicht hatte unterbrach er bis auf wenige Ausnahmen seine schriftstellerische Tatigkeit fur einen Zeitraum von zehn Jahren Zunachst wollte Kant nur seine Dissertation fur eine Veroffentlichung uberarbeiten In seinen Briefen dieser Zeit ausserte er mehrfach die Ansicht dass sein Werk bald fertig gestellt sein werde Doch je tiefer er sich mit den erkenntnistheoretischen Fragen befasste umso mehr musste er seine vorhergehenden Positionen uberarbeiten und umso mehr verzogerte sich die Veroffentlichung Anlass hierfur war wohl die skeptische Position Humes dessen Lekture mir zuerst den dogmatischen Schlummer unterbrach und meinen Untersuchungen im Felde der speculativen Philosophie eine ganz andere Richtung gab Immanuel Kant AA 000004 IV 260 5 Am Ende dieser Neuorientierung konnte Kant das Buch innerhalb etwa 4 bis 5 Monaten gleichsam im Fluge niederschreiben 6 Doch nach seiner Veroffentlichung im Jahre 1781 war die Reaktion auf das Buch zunachst sehr verhalten Moses Mendelssohn bezeichnete es als Nervensaft verzehrendes Werk Allgemein wurde die Schrift als dunkel und unverstandlich eingestuft Kant der sehr enttauscht war schrieb darauf die Prolegomena zu einer jeden kunftigen Metaphysik die als Wissenschaft wird auftreten konnen 1783 in der er seine neue philosophische Position statt nach synthetischer Lehrart in analytischer Methode darstellte Allmahlich nahm die Rezeption zu und mit Erscheinen der zweiten stark uberarbeiteten Auflage der Kritik der reinen Vernunft im Jahre 1787 wurde Kant zum fuhrenden und meistdiskutierten Philosophen seiner Zeit der auch bald im Ausland Aufmerksamkeit erzielte In die Zeit der Niederschrift zur Kritik der reinen Vernunft fallt die enge Freundschaft mit dem aus England stammenden hoch gebildeten Handler Joseph Green Mit ihm soll Kant den Inhalt seines Werkes noch vor der Publikation ausfuhrlich diskutiert haben 7 8 Das Werk wurde 1827 von der katholischen Kirche auf den Index der verbotenen Bucher gesetzt Unterfangen der Kritik BearbeitenKant hielt seine Vorlesungen zur Metaphysik nach dem Lehrbuch von Alexander Gottlieb Baumgarten 9 einem Vertreter der rationalistischen Schule von Christian Wolff Zuruckgehend auf Rene Descartes Baruch de Spinoza und im deutschen Sprachraum vor allem Leibniz vertrat der Rationalismus die Auffassung dass alle Erkenntnis Vernunfterkenntnis ist Sinnliche Erfahrung hingegen ist dunkel und tauschungsanfallig erst durch die Vernunft die erkennt was Wirklichkeit und Wahrheit ist wird die sinnliche Erfahrung geordnet und erhellt Die Grundthese des Empirismus wie sie in der Tradition von Francis Bacon und Thomas Hobbes und vor allem von John Locke vertreten wurde besagt hingegen dass alle Erkenntnis auf der kausal verursachten Erfahrung der Welt durch die Sinne und deren Reflexion im Verstand beruht Der Inhalt des Denkens ist durch die Wahrnehmung bestimmt alle Ideen und Begriffe beruhen auf Erfahrung Die Wahrheit von Ideenverknupfungen entscheidet sich aber wiederum allein in den beobachtbaren Tatsachen Kant suchte diesen unversohnlich erscheinenden Konflikt zu losen indem er beide Grundpositionen einer Kritik unterzog Dem Rationalismus hielt er entgegen dass die Sinne ebenfalls Erkenntnisquelle seien Sie liefern in der Alltagserkenntnis das Material fur den Verstand ohne das eine Erkenntnis uberhaupt nicht moglich ware Gegen den Empirismus brachte er vor dass nicht alle Vorstellungen aus der Erfahrung stammen konnen Dabei teilte er den Befund von David Hume dass vor allem notwendige und allgemeine Verknupfungen von Vorstellungen wie sie in Naturgesetzen vorliegen sich so nicht in den Beobachtungen der Sinne finden lassen Er akzeptiert jedoch nicht Humes skeptische Konsequenz die Notwendigkeit fur eine illusorische Uberhohung blosser Gewohnheit zu halten Kant erschien es vielmehr notwendig dass Erkenntnis erst entsteht wenn Sinnesdaten im menschlichen Verstand der Vorstellungen a priori enthalt verarbeitet werden Erst die Einheit aus Sinnen und Verstand fuhre zu Erkenntnis die Notwendigkeit ergibt sich aus einem reinen erfahrungsunabhangigen Verstandesbegriff Diese Grundeinsicht hat Kant plakativ formuliert Gedanken ohne Inhalt sind leer Anschauungen ohne Begriffe sind blind Immanuel Kant AA 000003 III 75 10 Dabei ist es nach Kant zuerst der Verstand der die Erscheinungen fur sich auf der Basis der Empfindungen formt und konstruiert Dazu wahlt er die fur seine Handlungs oder Denkschemata geeigneten oder notwendigen Sinneseindrucke aus Ohne Tatigkeit des Verstandes waren alle sinnlichen Empfindungen blosse unstrukturierte Data Bezogen auf den Verstand formuliert Kant alle seine Vorstellungen und Begriffe sind bloss seine Geschopfe der Mensch denkt mit seinem Verstand ursprunglich und er schafft sich also seine Welt Immanuel Kant AA 000007 VII 71 11 So ist auch die Organisation und der Zusammenhang wie die Natur dem Menschen erscheint nicht von dieser vorgegeben sondern davon abhangig wie sie durch den Erkenntnisapparat verarbeitet wird Die Ordnung und Regelmassigkeit an den Erscheinungen die wir Natur nennen bringen wir selbst hinein und wurden sie auch nicht darin finden konnen hatten wir sie nicht oder die Natur unseres Gemuts ursprunglich hineingelegt Immanuel Kant AA 000004 IV 92 12 Kants KrV liefert nicht nur eine neue Erkenntnistheorie sondern klart auch das Verhaltnis des Erkenntnisvermogens zur Logik Mathematik zu den Naturwissenschaften sowie zur Metaphysik und Ontologie Als Methodenlehre ist sie zugleich Ausgangspunkt des Kritizismus Sie ist eine Propadeutik welche das Vermogen der Vernunft in Ansehung aller reinen Erkenntnisse a priori untersucht B 869 Die Ergebnisse aus der KrV wurden zur Grundlage von Kants Ethik in der Asthetik aber auch in der Geschichts und Religionsphilosophie Inhalt BearbeitenBedeutung des Titels Kritik der reinen Vernunft Bearbeiten Kritik ist nicht als Beanstandung Tadel oder Herabwurdigung zu verstehen sondern im ursprunglichen Sinn des griechischen Wortes krinw krino Infinitiv krinein scheiden unterscheiden beurteilen als Analyse und Uberprufung im weitesten Sinne Die KrV trennt dabei die Beitrage der reinen Vernunft zur Erkenntnis von der Spekulation deren Wahrheitsgehalt nicht feststellbar ist Der Genitiv der kann sowohl als genitivus objectivus wie als genitivus subjectivus gelesen werden also als eine Kritik an der Vernunft und durch die Vernunft Als oberstes Erkenntnisvermogen kann sich die Vernunft selbst zum Gegenstand einer Selbstkritik machen Kant spricht vom Gerichtshof der Vernunft B 779 vor dem die Vernunft Klager Angeklagter und Richter zugleich ist Die reine Vernunft umfasst nach Kant die Fahigkeit des menschlichen Denkens Erkenntnisse ohne Ruckgriff auf vorhergegangene sinnliche Erfahrung zu erlangen Rein ist das Erkenntnisvermogen wenn es keine bestimmte Erfahrung voraussetzt sondern nur mit Vorstellungen arbeitet die das Subjekt in sich selbst vorfindet oder erzeugt Diese Erkenntnisse sind a priori da ihre Wahrheit ohne Uberprufung in der Erfahrung feststellbar ist Der Erkenntnisapparat des Subjektes im Sinne der Kritik der reinen Vernunft umfasst die Sinnlichkeit als das Vermogen der Anschauung den Verstand als das Vermogen Anschauungen unter einfache Begriffe zu bringen sowie die Vernunft im Allgemeinen als das Vermogen die Verstandeserkenntnis zu ordnen als das Vermogen nach Prinzipien zu denken Damit bedeutet der Buchtitel Uberprufung der Moglichkeiten der Erkenntnisfindung ohne Verwendung der Erfahrung und Beschrankung der Erkenntnis auf das ihr Zugangliche Oder wie Kant es ausdruckt Was sind die Bedingungen der Moglichkeit von Erkenntnis Aufbau der Kritik der reinen Vernunft Bearbeiten Aufbau der Kritik der reinen Vernunft Vorrede Einleitung TranszendentaleElementarlehre TranszendentaleMethodenlehre TranszendentaleAsthetik TranszendentaleLogik Disziplin Kanon Architektonik Geschichte TranszendentaleAnalytik TranszendentaleDialektik Kategorien Schemata Grundsatze Paralogismen Antinomien Regulative Ideen Aufbau der Kritik der reinen VernunftNach einer Vorrede die Kant in der zweiten Auflage vollig neu fasste erfolgt eine Einleitung B 1 30 in der wesentliche Grundbegriffe geklart werden Das Hauptwerk gliedert sich in zwei Teile die Elementarlehre und die deutlich kurzere Methodenlehre Die transzendentale Elementarlehre enthalt die Auseinandersetzung mit den Bedingungen der Moglichkeit von Erkenntnis Entsprechend den zwei Stammen der menschlichen Erkenntnis ist sie zweigeteilt Der erste Teil die transzendentale Asthetik B 33ff ist eine Theorie der sinnlichen Wahrnehmung Der zweite Teil die transzendentale Logik B 74ff befasst sich mit den Verstandesleistungen die der Mensch zur Erkenntnis benotigt und uber die er verfugt Die transzendentale Logik ist ihrerseits wiederum zweigeteilt Die transzendentale Analytik B 89ff ist eine Theorie des Denkens in der Kant die Kategorien Schemata und Grundsatze herausarbeitete die fur das menschliche Urteilsvermogen grundlegend sind Am Ende des Abschnitts diskutierte er die Grenzen der menschlichen Vernunft Den Gegenpol bildet die transzendentale Dialektik B 349ff in der Kant aufzeigte wie die nach Erklarung des Unbedingten strebende Vernunft in einen dialektischen Schein gerat indem sie vermutete Prinzipien zu epistemisch unzuganglichen Objekten verdinglicht Auch wenn die Vernunft nach immer weiterer Erkenntnis strebt sind die Fragen nach der Unsterblichkeit nach Gott und nach der Freiheit mit den Mitteln der Vernunft nicht zu beantworten Diese Begriffe sind transzendentale Ideen ohne jede empirische Anschauung Jeder Versuch Erkenntnisse uber sie zu gewinnen endet notwendig im transzendentalen Schein Da aber auch niemand zeigen kann dass es sie nicht gibt ist der Mensch berechtigt sie als regulative Ideen aufzufassen und zum Leitprinzip seines praktischen Lebens zu machen Die transzendentale Methodenlehre B 733 884 befasst sich mit Fragen wie mit den Erkenntnissen der Elementarlehre umzugehen ist Auf welche Weise ist der Kritizismus in der Philosophie einzusetzen und welche Bedeutung haben die regulativen Ideen fur das praktische Leben Ubersicht zur Gliederung der Kritik der reinen Vernunft Bearbeiten Uber die Verweise in der Ubersicht gelangen Sie zu vertiefenden Artikeln zu den einzelnen Abschnitten Gliederung der Kritik der reinen Vernunft B ZueignungVorrede zur 2 AuflageEinleitung I Von dem Unterschiede der reinen und empirischen ErkenntnisII Wir sind im Besitze gewisser Erkenntnisse a priori und selbst der gemeine Verstand ist niemals ohne solcheIII Die Philosophie bedarf einer Wissenschaft welche die Moglichkeit die Principien und den Umfang aller Erkenntnisse a priori bestimmeIV Von dem Unterschiede analytischer und synthetischer UrtheileV In allen theoretischen Wissenschaften der Vernunft sind synthetische Urtheile a priori als Principien enthaltenVI Allgemeine Aufgabe der reinen VernunftVII Idee und Eintheilung einer besonderen Wissenschaft unter dem Namen einer Kritik der reinen VernunftI Transscendentale Elementarlehre Erster Theil Die transscendentale Asthetik 1 Abschnitt Vom Raum2 Abschnitt Von der ZeitAllgemeine Anmerkungen zur transscendentalen AsthetikBeschluss der transscendentalen AsthetikZweiter Theil Die transscendentale Logik Einleitung Idee einer transscendentalen LogikErste Abtheilung Die transscendentale Analytik Erstes Buch Die Analytik der Begriffe 1 Hauptstuck Von dem Leitfaden der Entdeckung aller reinen Verstandesbegriffe2 Hauptstuck Von der Deduction der reinen VerstandesbegriffeZweites Buch Die Analytik der Grundsatze Einleitung Von der transscendentalen Urtheilskraft uberhaupt1 Hauptstuck Von dem Schematismus der reinen Verstandesbegriffe2 Hauptstuck System aller Grundsatze des reinen Verstandes3 Hauptstuck Von dem Grunde der Unterscheidung aller Gegenstande uberhaupt in Phaenomena und NoumenaAnhang Von der Amphibolie der ReflexionsbegriffeZweite Abtheilung Die transscendentale Dialektik Einleitung I Vom transscendentalen ScheinII Von der reinen Vernunft als dem Sitze des transscendentalen ScheinsErstes Buch Von den Begriffen der reinen VernunftZweites Buch Von den dialektischen Schlussen der reinen Vernunft 1 Hauptstuck Von den Paralogismen der reinen VernunftAllgemeine Anmerkung den Ubergang von der rationalen Psychologie zur Kosmologie betreffend2 Hauptstuck Die Antinomie der reinen Vernunft3 Hauptstuck Das Ideal der reinen VernunftAnhang zur transscendentalen Dialektik Von dem regulativen Gebrauch der Ideen der reinen VernunftVon der Endabsicht der naturlichen Dialektik der menschlichen VernunftII Transscendentale Methodenlehre EinleitungErstes Hauptstuck Die Disciplin der reinen VernunftZweites Hauptstuck Der Kanon der reinen VernunftDrittes Hauptstuck Die Architektonik der reinen VernunftViertes Hauptstuck Die Geschichte der reinen VernunftAufgabe der Transzendentalphilosophie Bearbeiten Kant hat zu beiden Auflagen der KrV jeweils eine ausfuhrliche Vorrede geschrieben in denen er die Aufgabe seines neuen philosophischen Konzeptes erlauterte Vorrede zur 1 Auflage Bearbeiten Gleich im ersten Satz der Vorrede beschrieb Kant seine philosophische Problemstellung Die menschliche Vernunft hat das besondere Schicksal in einer Gattung ihrer Erkenntnisse dass sie durch Fragen belastigt wird die sie nicht abweisen kann denn sie sind ihr durch die Natur der Vernunft selbst aufgegeben die sie aber nicht beantworten kann denn sie ubersteigen alles Vermogen der menschlichen Vernunft A VII In dem naturgegebenen Bemuhen seine Wirklichkeit immer besser zu erklaren muss der Mensch sich auch mit Fragen befassen die sein Erkenntnisvermogen ubersteigen Aufgabe der Philosophie ist es zu zeigen wo die Grenze der Erkennbarkeit liegt Dabei entsteht eine Vielzahl von Meinungen die sich im Konflikt gegenuberstehen und den Blick auf die Wirklichkeit sogar verdunkeln konnen Der Kampfplatz dieser endlosen Streitigkeiten heisst nun Metaphysik A VIII Der Kampf findet fur Kant zwischen Dogmatismus Rationalismus vs Empirismus und Skeptizismus statt Zwar hat die psychologische Analyse des Verstandes von Locke Empirist einen Weg eroffnet doch ist die Diskussion daruber hinweggegangen Stattdessen haben die Aporien im Streit der metaphysischen Positionen zu einer Gleichgultigkeit gegenuber der Metaphysik gefuhrt Vgl A X Kant bezeichnete die KrV nun als einen Gerichtshof vor dem die Vernunft sowohl Klager als auch Angeklagter vor allem aber auch Richter sein soll Diese juristische Metapher spielt in der Entwicklung der Argumente im Verlaufe der KrV immer wieder eine wesentliche Rolle Kant behauptete stolz dass er den Schlussel zur Losung metaphysischer Fragen gefunden habe Er war sich allerdings bewusst dass die KrV ein schwieriger Text war und wies schon in der Vorrede darauf hin dass an einigen Stellen insbesondere der Deduktion der Verstandesbegriffe siehe transzendentale Analytik Missverstandnisse entstehen konnten Er betonte dass es ihm nicht um Asthetik sondern um diskursive begriffliche Deutlichkeit gegangen sei Vorrede zur 2 Auflage Bearbeiten Aufgrund erheblicher Schwierigkeiten der Rezeption der ersten Auflage ging Kant in der Vorrede zur zweiten wesentlich breiter auf den grundlegenden Gedanken des Werks ein Das Ziel der Kritik der reinen Vernunft sei es der Metaphysik den sicheren Gang einer Wissenschaft B VII zu ebnen indem zunachst die allgemeinen Bedingungen und damit die notwendigen und im Voraus bestehenden Pragungen einer jeden Erkenntnis dargelegt werden Nur weil diese Bedingungen aktiv sind ist es auch moglich durch Vernunft zu Experimenten zu gelangen die dem zufalligen und gewohnlichen Eindruck widersprechen wofur Kant die Fallgesetze von Galileo Galilei Evangelista Torricellis Experimente bezuglich des Luftdrucks und Georg Ernst Stahls Kalzination von Metallen als Beispiele nennt 13 Die Wissenschaftler begriffen dass die Vernunft nur das einsieht was sie selbst nach ihrem Entwurf hervorbringt dass sie mit Prinzipien ihrer Urteile nach bestandigen Gesetzen vorangehen und die Natur notigen musse auf ihre Fragen zu antworten nicht aber sich von ihr allein gleichsam am Leitbande gangeln lassen musse denn sonst hangen zufallige nach keinem vorher entworfenen Plane gemachte Beobachtungen gar nicht in einem notwendigen Gesetze zusammen welches doch die Vernunft sucht und bedarf B XIII Die Wende besteht also darin als Grundlage der Erkenntnistheorie anzunehmen dass sich die Gegenstande der sinnlichen Wahrnehmung nach den Bedingungen a priori der Erkenntnis richten und nicht umgekehrt Es ist hiemit eben so als mit den ersten Gedanken des Copernicus bewandt der nachdem es mit der Erklarung der Himmelsbewegungen nicht gut fort wollte wenn er annahm das ganze Sternheer drehe sich um den Zuschauer versuchte ob es nicht besser gelingen mochte wenn er den Zuschauer sich drehen und dagegen die Sterne in Ruhe liess In der Metaphysik kann man nun was die Anschauung der Gegenstande betrifft es auf ahnliche Weise versuchen 14 Damit ist das Grundlagenwerk der Transzendentalphilosophie keine metaphysische Abhandlung sondern die Darlegung der Moglichkeiten dazu eine Propadeutik und ein Vorhof der Wissenschaften auf dem die Umanderung der Denkart B XXII Anm stattfinden soll Die Kritik ist also ein Tractat von der Methode nicht ein System der Wissenschaft selbst Dadurch ist eine Restriktion der moglichen Erkenntnisse unvermeidlich denn wie die Vorstellungen der Erscheinungen durch Verstandesbegriffe a priori bedingt sind so ist die Erfahrung auch das einzige Experiment einer Gegenprobe der Wahrheit B XXI Die Vernunft strebt aber nach Einsichten die uber die blosse sinnliche Evidenz hinausgehen und so kundigt Kant die zwei Teile spater Abteilungen genannt der Transzendentalen Logik an die Analytik und die Dialektik Mittels der Dialektik werden die Schlusse der Vernunft die nicht von Erscheinungen abhangen als Anmassung uberschwenglicher Einsichten der spekulativen Vernunft B XXX erwiesen was wesentlich auf die Leibniz Wolffische Schule zielt Doch neben den Naturgesetzen lasst sich die Freiheit im strengsten Sinne als Eigenschaft unseres Willens B XXIX ohne einen Widerspruch denken wie der freie Wille einen Gegenstand fallen zu lassen oder nicht selbst nicht den Naturgesetzen unterworfen ist und so ist allerdings eine Ursache moglich die nicht derart bedingt ist weshalb Kant hier Freiheit und das Unbedingte synonym verwendet Angesichts der Vernunftschlusse und der Moglichkeit der Freiheit als Gegensatz der Naturgesetze ist also zunachst die umfangreiche und methodische Darlegung dessen notig was objektive Realitat und dadurch beweisbar ist und was dagegen zur Spekulation gehort die sofern es gute Grunde dafur gibt berechtigt sein kann wie bei den metaphysischen Fragen nach Gott Freiheit und Unsterblichkeit ebd Dadurch ist die Moglichkeit der Metaphysik als Wissenschaft gegeben auf die sokratische Art B XXXI der Kenntnis der Grenzen des moglichen Wissens Einleitung Bearbeiten Reine und empirische Erkenntnis Bearbeiten Wenn aber gleich alle unsere Erkenntnis mit der Erfahrung anhebt so entspringt sie darum doch nicht eben alle aus der Erfahrung B 1 Mit diesem Satz grenzt sich Kant gegenuber Rationalismus und Empirismus gleichermassen ab und erkennt ihnen doch eine gewisse Berechtigung zu Zwar gibt es keine Erkenntnis ausserhalb der Erfahrung dennoch gibt es fur Kant die Moglichkeit einer reinen Erkenntnis die nicht von Zufalligkeiten abhangig ist Um seinen Lesern entgegenzukommen erlautert Kant in der Einleitung der zweiten Auflage deshalb Grundbegriffe der Kritik der reinen Vernunft Reine Erkenntnis ist demnach keine rationalistische Erkenntnis nichtempirischer Begriffe oder Gegenstande sondern eben eine solche bei der vom Inhalt jeder Erfahrung abgesehen wird Das sind zum einen rein begriffliche z B Geometrische Korper sind ausgedehnt und zum anderen solche Erkenntnisse a priori deren Gesetzmassigkeit im Verstand liegt die sich aber auf die Erfahrung beziehen z B der Satz eine jede Veranderung hat ihre Ursache B 3 Das Merkmal der reinen Erkenntnisse ist ihre strenge Allgemeinheit und Notwendigkeit Sie gelten ohne Ausnahme und es ist nicht ohne Widerspruch vorstellbar sie galten nicht Davon zu unterscheiden sind die empirischen Erkenntnisse die nur a posteriori also nach der Erfahrung erworben werden Dazu gehort bspw Alle Korper sind schwer denn dieser Satz folgt nach Kant nicht aus dem Begriff des geometrischen Korpers und ist keine Bedingung der Erfahrung Selbst wenn er allgemein sein sollte es also keine masselosen Korper gibt fehlt ihm die Notwendigkeit solange ein masseloser Korper widerspruchsfrei vorstellbar ist Wissenschaft a priori Bearbeiten Die unvermeidlichen Aufgaben der reinen Vernunft selbst sind Gott Freiheit und Unsterblichkeit B 7 Diese Themen liegen jenseits aller Erfahrung Eine Metaphysik als Wissenschaft ist daher nur moglich und sinnvoll wenn man uberhaupt synthetische Aussagen a priori machen kann In der Mathematik ist dies nach Auffassung von Kant der Fall Diese Einsicht fuhrt zu der Hoffnung dass analog auch synthetische Erkenntnisse a priori zur Metaphysik zu finden sind Analytische und synthetische Urteile Bearbeiten Analytische Urteile sind Aussagen in denen das Pradikat eines Satzes implizit im Subjekt enthalten ist B 10 Der Satz Ein ungelehrter Mensch ist nicht gelehrt vgl B 192 ist analytisch Es entsteht keine neue Erkenntnis sondern im Begriff des Subjektes ist das Pradikat bereits enthalten Kant nannte solche Urteile auch Erlauterungsurteile Bei synthetischen Urteilen wird einem Begriff ein Pradikat hinzugefugt welches in diesem noch nicht enthalten war Alle Korper sind ausgedehnt ist eine analytische Aussage denn der Begriff Korper bedingt den der extensiven Grosse Wenn sich ein Wurfel denken lasst in der Geometrie ohne dass es notig oder auch nur moglich ist ein Gewicht dafur zu bestimmen so kann das Gewicht nicht a priori zu diesem Begriff gehoren Begriff heisst hier Konstruktion der Figur eines Wurfels in der reinen Anschauung nicht zu verwechseln mit Terminus Bezeichnung Fur die Aussage der Wurfel wiegt etwas sind dagegen ein wahrnehmbarer Wurfel und sein intensiver Grad notig In diesem Urteil wird dem in der reinen Anschauung konstruierten Begriff also ein Pradikat hinzugesetzt das erst durch Erfahrung moglich ist Der rein gedachte Begriff findet demnach eine Erweiterung durch ein Attribut des Empfindens mit dem er in einem Urteil synthetisiert wird Da alle Urteile a posteriori synthetisch sind so ist es auch dieses B 11 Urteilsarten a priori a posteriorianalytisch tautologisch Logik logisch nicht moglich synthetisch allgemein amp notwendig z B Mathematik undreine Physik empirisch Erfahrung Synthetische Urteile a priori Bearbeiten Hauptartikel Synthetisches Urteil a priori Ob auch synthetische Urteile a priori moglich sind ist nach Kant zunachst gleichlautend mit der Frage ob die Mathematik moglich sei Die Mathematik ist jedoch eine Tatsache Hat man also synthetische Urteile a priori in der Mathematik erwiesen so wird ihre Bedeutung fur die Bedingungen des Erkennens uberhaupt zu klaren sein Kant war der Auffassung dass neben der Logik z B dem Satz vom Widerspruch noch die reine Anschauung notwendig ist um Geometrie und Arithmetik zu ermoglichen Er verdeutlichte dies an der einfachen Gleichung 7 5 12 B 14 Der Begriff 12 ist weder im Begriff 7 noch im Begriff 5 noch im Begriff der Summe unmittelbar enthalten Man braucht zusatzlich die Sukzession der Zeit um die Aussage zu bestatigen da darauf das Zahlen uberhaupt beruhe Die Zahl zwolf erhalt man erst durch eine gedankliche Konstruktion die auf der inneren Anschauung des zusammenhangenden Nacheinander beruhe Diese Auffassung wurde von Mathematikern in Zweifel gezogen als Peano zeigen konnte dass man jede Zahl aus einer allgemeinen Definition der naturlichen Zahlen ableiten kann obgleich auch dazu einander folgende Geisteshandlungen notwendig sind Im fruhen zwanzigsten Jahrhundert wurde die Gegenposition aber als Logizismus bekannt Dies bedeutet dass man die Mathematik analytisch a priori aufbauen kann 15 Eine gewisse Unterstutzung findet die Sicht Kants im mathematischen Intuitionismus Kants Beispiel einer synthetischen Geometrie a priori verdeutlichte er anhand einer Geraden als kurzester Verbindung zwischen zwei Punkten B 16 Diesen Grundsatz der reinen Geometrie findet man nur durch Anschauung was als Axiom selbstevident ist Der Begriff des Kurzesten kommt erst durch die Anschauung hinzu und kann nicht aus der Zergliederung des Begriffe der Punkte oder der Verbindung gewonnen werden Die Gultigkeit der Geometrie als Beispiel synthetischer Urteile a priori wird seit der Entwicklung der analytischen Geometrie von Mathematikern und Vertretern des Neokantianismus ebenfalls skeptisch beurteilt obgleich auch hier darauf hingewiesen wurde etwa von Ernst Cassirer Zur Einsteinschen Relativitatstheorie passim dass der reine Raum bei Kant allein die Moglichkeit ist das Nebeneinander zu denken Fur synthetische Aussagen a priori in der Physik nannte Kant als Beispiele die Erhaltung der Quantitat der Materie und die Gleichheit von Wirkung und Gegenwirkung B 17 18 das dritte Axiom Newtons Aufgabe der reinen Vernunft Bearbeiten Unabhangig davon wie man die Beispiele Kants angesichts der Weiterentwicklung der Wissenschaften beurteilt ergeben sich aus der allgemeinen Frage wie synthetische Urteile a priori moglich sind die drei konkreten Fragen Kants Wie ist reine Mathematik moglich Wie ist reine Naturwissenschaft moglich Wie ist Metaphysik als Wissenschaft moglich Diesen drei Fragen ist die ganze KrV gewidmet sie werden insbesondere in den drei grossen Abschnitten des ersten Teils der transzendentalen Elementarlehre der KrV behandelt namlich in der Transzendentalen Asthetik eine Theorie der Mathematik in der Transzendentalen Analytik eine Begrundung der Naturwissenschaft und in der Transzendentalen Dialektik die Art und Weise wie Metaphysik als Wissenschaft moglich ist Die transzendentale Elementarlehre Bearbeiten In der transzendentalen Elementarlehre zeigt Kant gemass der obigen Gliederung wie objektive Realitat also Erfahrung durch Sinnlichkeit und Verstand den beiden Stammen der Erkenntnis entsteht die diese nur gemeinsam hervorbringen konnen Gedanken ohne Inhalt sind leer 16 Die Transzendentale Asthetik behandelt das Problem wie aufgrund der affektiven Sinnlichkeit des Menschen in der Anschauung die empirischen Gegenstande moglich werden und in Raum und Zeit als wirklich erscheinen konnen Anschauungen ohne Begriffe sind blind 16 Die Transzendentale Logik erortert die Begriffe des Verstandes Kategorien und durch den Schematismus und die Verstandesgrundsatze ihr Verhaltnis zur reinen und zur empirischen Anschauung Die transzendentale Asthetik Uberblick Bearbeiten Hauptartikel Transzendentale Asthetik Mit der Version von 1787 reagiert Kant auch im ersten Teil der Elementarlehre der Transzendentalen Asthetik auf die Schwierigkeiten der Rezeption der ersten Fassung indem er das Kapitel explizit der zu seiner Zeit oft debattierten und somit popularen Frage der Schulphilosophie unterstellt ob und wie synthetische Urteile a priori moglich seien worauf die deutlich bejahende und erklarende Antwort folgt In der Transzendentalen Asthetik wird die Form der Sinnlichkeit und damit das Vermogen der reinen Anschauung intuitione pura erortert das von der Empfindung sensatio die uber die funf Sinne stattfindet und der Wahrnehmung perceptio als das Erzeugnis der Anschauung und der Empfindung zu unterscheiden ist Die Transzendentale Asthetik ist also keine Theorie der Empfindung und der Wahrnehmung sondern eine der Formen des inneren und ausseren Sinnes denen als Merkmal die Freiheit der Einbildungskraft zu eigen ist durch das zum Beispiel das mathematische Denken ohne die funf Sinne moglich ist und aus freiem Entschluss stattfinden kann weshalb es aktiv nicht reaktiv ist Denn wenn der Verstand sich einen Korper bloss denkt so sind diesem Merkmale zu eigen die nicht aus der Erfahrung stammen konnen namlich Ausdehnung und Gestalt Diese gehoren zur reinen Anschauung die a priori auch ohne einen wirklichen Gegenstand der Sinne oder Empfindung als eine blosse Form der Sinnlichkeit im Gemute stattfindet B 35 Somit ist die Vorstellung des Raumes die Form des ausseren Sinnes und jede Moglichkeit der raumlichen Anschauung ist a priori auf maximal drei Dimensionen restringiert wie die zeitliche der innere Sinn auf eine Dimension Kant weist darauf hin dass weder der Raum selbst noch die Zeit angeschaut werden konnen B 37 weshalb sie also die blossen und sinnlichen Bedingungen des anschaulichen Denkens sind und legt in den Abschnitten Von dem Raume und Von der Zeit jeweils funf Charakteristiken dar eine davon als Zusammenfassung fur beide im Abschnitt uber die Zeit in denen auch erlautert wird warum sich beide von den Verstandesbegriffen Kategorien unterscheiden Raum und Zeit sind keine empirischen Begriffe sondern Vorstellungen a priori Raum und Zeit sind notwendige Vorstellungen Es sind nur Zeiten nacheinander und Raume nebeneinander denkbar Da Raum und Zeit keine diskursiven Begriffe sind gibt es nur einen Raum und eine Zeit von denen erst durch den Verstand die jeweiligen Teile abgetrennt werden Da Raum und Zeit keine diskursiven Begriffe sind sondern die Formen der Sinnlichkeit a priori enthalten sie und nur sie das Prinzip der Unendlichkeit B 38 40 B 46 48 Dass schliesslich die transscendentale Asthetik nicht mehr als diese zwei Elemente namlich Raum und Zeit enthalten konne ist daraus klar weil alle andre zur Sinnlichkeit gehorige Begriffe selbst der der Bewegung welcher beide Stucke vereinigt etwas Empirisches voraussetzen Immanuel Kant Kritik der reinen Vernunft Transzendentale Asthetik Die Beweisfuhrung der funf Satze findet neben mathematischen Beispielen von Linien und Dreiecken wesentlich durch das Mittel der Selbstevidenz statt was oft kritisiert wurde tatsachlich aber nicht zu widerlegende und in diesem Sinne gultige Aussagen hervorgebracht hat beispielsweise der Unmoglichkeit der anschaulichen Negation des inneren und ausseren Sinnes man kann sich nicht vorstellen dass kein Raum oder keine Zeit sei B 38f B 46 wahrend alle empirischen Gegenstande auch leicht wegzudenken sind Ebenso die Uberlegungen zum Verhaltnis des Sinnes der Zeit und der Veranderung denn die Zeit selbst verandert sich nicht sondern etwas das in der Zeit ist Also wird dazu die Wahrnehmung von irgendeinem Dasein und der Succession seiner Bestimmungen mithin Erfahrung erfordert 17 Mit der erkenntnistheoretischen Voraussetzung des einen grenzenlosen Raumes und der einen grenzenlosen Zeit als den beiden Formen der Sinnlichkeit a priori bricht Kant nicht nur mit der Leibniz Wolffischen Schule wie er selbst im Anschluss deutlich macht sondern auch mit der physikalischen Uberzeugung Isaac Newtons fur den Raum und Zeit von jeder subjektiven Betrachtung unabhangig existierende Wirklichkeit waren Die Transzendentale Asthetik liefert dagegen auch eine Erklarung fur eines ihrer Beweismittel namlich dass die Mathematik ohne alle Empfindung a posteriori moglich ist und ihre Schlusse allgemein und notwendig sind worin nur ein Zirkel liegt wenn es um den Beweis fur deren Moglichkeit geht Diesen Allgemeinen Anmerkungen zur Transzendentalen Asthetik fugt Kant in der zweiten Auflage dann die Kapitel II IV und einen Beschluss hinzu und erlautert zunachst noch einmal dass durch die derart bestimmende Anschauung als Vorstellung vor aller Handlung irgendetwas zu denken die raumlichen und zeitlichen Verhaltnisse als formale Bedingung im Voraus im Gemute gesetzt werden wodurch nicht eine Sache an sich erkannt wird das Innere was dem Objekte an sich zukommt B 67 demnach darin nicht enthalten sein kann und nennt das die Idealitat des ausseren sowohl als des inneren Sinnes B 66 Im Beschluss wird schliesslich die Antwort auf die Frage der synthetischen Urteile a priori gegeben indem in der reinen Anschauung uber einen Begriff hinausgegangen werden kann B 73 wie z B Kreis und Quadrat rein gedanklich verglichen werden konnen mit dem synthetischen Urteil a priori als Folge dass die Quadratur des Kreises unmoglich ist Transzendentale Logik Uberblick Bearbeiten Hauptartikel Transzendentale Logik Transzendentale Analytik Bearbeiten Hauptartikel Transzendentale Analytik Die transzendentale Asthetik zeigte dass Begriffe ohne Anschauungen leer sind Dass Anschauungen ohne Begriffe blind sind belegt die transzendentale Analytik als erster Abschnitt der transzendentalen Logik Diese Logik befasst sich mit den Gesetzen des formalen Denkens sofern sie a priori auf Gegenstande der Anschauung bezogen werden konnen In Abgrenzung zur allgemeinen Logik die als blosse Folgerichtigkeit die Form des Denkens uberhaupt 18 bestimmt ist die transzendentale Logik das Regelwerk a priori der Bedingungen die jeder Erfahrung zugrunde liegen und sich in die Urteilsformen die Kategorien den Schematismus und die synthetischen Grundsatze teilen die erst bekannt sein mussen um diese Art der Logik also die notwendigen Gesetze denen gemass der Verstand erkennt als eine solche zu bezeichnen Analytik der Begriffe Bearbeiten Tafel der Kategorien 1 Der Quantitat EinheitVielheitAllheit 2 Der Qualitat RealitatNegationLimitation 3 Der Relation der Inharenz und Subsistenz substantia et accidens der Causalitat und Dependenz Ursache und Wirkung der Gemeinschaft Wechselwirkung zwischen dem Handelnden und Leidenden 4 Der Modalitat Moglichkeit UnmoglichkeitDasein NichtseinNothwendigkeit Zufalligkeit Immanuel Kant AA 000003 III 93 KrV B 106 19 Kant legt darum diese Bedingungen in der Transzendentalen Analytik dar Sie bestehen zunachst aus zwei zueinander kongruenten Handlungen dem Urteilen und dem Begreifen als die grundlegenden Voraussetzungen a priori um Erkenntnisse zu erzeugen Die Begriffe also die aktiven spontanen Formen mit denen der Verstand begreift Kategorien Verstandesbegriffe stellen die Erscheinungen gemass der Quantitat der Qualitat der Relation und der Modalitat vor und in den Urteilen werden die Begriffe nach denselben vier Titeln verbunden Begriffe grunden sich also auf der Spontaneitat des Denkens wie sinnliche Anschauungen auf der Receptivitat der Eindrucke Von diesen Begriffen kann nun der Verstand keinen andern Gebrauch machen als dass er dadurch urtheilt 20 In diesen allgemeinen Bestimmungen liegt daher sowohl die Moglichkeit wie auch die im Voraus immer schon bestehende Restriktion einer jeden Erfahrung Kant bringt sie jeweils in eine systematische Ordnung die Urteilstafel und die Tafel der Kategorien die von jenen des Aristoteles abgeleitet aber auf Grundbegriffe reduziert sind die durch ihre Notwendigkeit die Vollstandigkeit des Systems ermoglichen Wie sich die Verstandeskategorien a priori auf Gegenstande der Anschauung beziehen wird im Kapitel zur transzendentalen Deduktion untersucht Der Grundgedanke ist folgender Die Bedingungen unter denen der Mensch sich seiner selbst als in der Zeit identisches Subjekt bewusst werden kann und die Bedingungen unter denen er von Gegenstanden Erfahrung haben kann verweisen aufeinander Ohne durchgangiges Selbstbewusstsein keine Erfahrung und vice versa Das Ich denke die transzendentale Apperzeption muss alle Vorstellungen begleiten konnen Das notwendig subjektive Ich denke ist die objektive Bedingung fur das Erkennen von Gegenstanden In einem zweiten Schritt zeigte Kant dass die Kategorien zudem die Gesetzmassigkeit der Gegenstande bestimmen Gesetze existieren nicht in den Erscheinungen sondern nur in deren Bezug auf das Subjekt Die Kategorien sind somit allgemein und notwendig Objektive Erkenntnis ist immer relativ auf die Erkenntnisfahigkeit des Subjekts Schematismus Bearbeiten Zwischen der Anschauung und dem Verstand muss es eine Ebene geben die beide in ein Verhaltnis setzt und nach etwa einer Dekade des Nachdenkens daruber welche das sei erklart Kant in dem Kapitel Von dem Schematismus der Verstandesbegriffe dass es sich dabei um einen Akt des Urteilens handelt bei dem die Zeit das Gesetz ist Jedes bestimmende Urteil setzt definitionsgemass eine Regel voraus unter die der Begriff subsumiert wird und diese ist im Schematismus also durch die Succession der Zeit gegeben Der Schematismus ist demnach eine bestimmende Urteilshandlung mit der die Verstandesbegriffe Kategorien auf die innere Anschauung der Zeit bezogen werden Das Erzeugnis dieses Urteils ist das jeweilige Schema der Kategorie das demnach immer ein zeitbedingtes ist Daher ist das Schema eigentlich nur der sinnliche Begriff eines Gegenstandes in Ubereinstimmung mit der Kategorie 21 Der Schematismus ist damit die grundlegende Urteilshandlung des anschaulichen Erkennens uberhaupt und eine notwendige Bedingung fur die reine und fur die empirische Anschauung Ihr Erzeugnis das jeweilige Schema der Kategorie ist das verbindende Dritte zwischen dem inneren Sinn und den Verstandesbegriffen a priori So erzeugt das Urteil des Begriffes der Grosse Quantitat und ihrer Kategorien dem Einzelnen der Vielheit und der Allheit unter der Regel der Sukzession der Zeit das Schema der Zahl Folglich listet Kant die einzelnen Urteile des Schematismus auf gemass der Zeitreihe des Zeitinhaltes der Zeitordnung und des Zeitinbegriffs 22 Schema der Quantitat Zeitreihe Zahl Schema der Qualitat Zeitinhalt kontinuierliche Erzeugung eines intensiven Grades Schemata der Relation Zeitordnung Substanz Beharrlichkeit Kausalitat Sukzession des Mannigfaltigen Wechselwirkung Zugleichsein der Bestimmungen der Substanzen und Akzidenzen Schemata der Modalitat Zeitinbegriff Moglichkeit Zusammenstimmung der Teile eines Gegenstandes mit dem Ganzen in irgendeiner Zeit Wirklichkeit Dasein eines Gegenstandes in einer bestimmten Zeit Notwendigkeit Dasein eines Gegenstandes zu aller ZeitMit der Zahl dem bestandig intensiven Grad der Beharrlichkeit und dem Zugleichsein der Bestimmungen sind der Einbildungskraft die grundlegenden Regeln gegeben um reine Vorstellungen wie das Dreieck oder empirische Kant nennt den Hund als Beispiel in der Abstraktion des Allgemeinen zu ermoglichen Das Schema ist also ein Monogramm der reinen Einbildungskraft a priori wodurch und wornach die Bilder allererst moglich werden 23 Der Schematismus der Verstandesbegriffe ist demnach eine Folge bestimmender Urteile die die Schemata als Regeln der anschaulichen reinen und empirischen Erkenntnisse erzeugen Das kurze Kapitel uber den Schematismus ist Gegenstand zahlloser Debatten und zweifelloser Missverstandnisse selbst im akademischen Disput Dazu konnen die gestuckelt erscheinende Darstellung und die teils eher kontraproduktiven Versuche didaktischer Beispiele beigetragen haben So benutzt Kant schon zu Beginn einen fur dieses sehr spezielle Themenfeld leicht irritierenden Vergleich Regel Zirkel Begriff Teller 24 der jedoch nur dazu gedacht ist das Prinzip der bestimmenden Urteile zu erklaren und sonst mit dem Schematismus nichts weiter zu tun hat Zudem sind die heute gangigen Bedeutungen des Begriffes Schema zu weit von dem altgriechischen Wort fur ich gestalte sxhmainw entfernt und somit ist das davon abgeleitete Schematismus im Sinne einer ersten verbindenden Urteilshandlung als Bedingung der Gestaltung nicht glucklich gewahlt doch man denke z B an Wasser und Farben als die ins Verhaltnis zu setzenden Bedingungen der Moglichkeit einem Begriff sein Bild zu verschaffen wobei weder das eine noch die anderen das Vermogen oder der Akt des Gestaltens sind so wenig wie das Verfahren sie zu verbinden das allerdings dazu notwendig ist der Schematismus geht daruber zwar hinaus erzeugt aber nur eine notige Abstraktion der Bilder Auch die fur die Kritik der reinen Vernunft untypische methodische Verwendung des Begriffes Bild als solcher festgelegt durch den einleitenden Satz dass der Raum das reine Bild aller Grossen ist im Kontext des anderen Schema ist ein Grund fur Irritationen Die Vorstellung nun von einem allgemeinen Verfahren der Einbildungskraft einem Begriff sein Bild zu verschaffen nenne ich das Schema zu diesem Begriffe 25 Doch die folgende Erlauterung dass jedes nur gedachte Dreieck dadurch allgemein ist keine bestimmten Winkel zu haben und somit zu jedem Dreieck zu passen aber das gezeichnete diese Allgemeinheit nie erreichen kann ist ein anschaulicher didaktischer Hinweis des Philosophieprofessors Kant Denn die philosophische Meditation daruber was das gedachte Dreieck im Vergleich zu dem gezeichneten ist kann den Weg zum Verstandnis des Schematismus erleichtern Im Widerspruch zu Berkeley und Hume betrachtet Kant die Erzeugung der geometrischen Figuren also nicht als das Resultat einer Abstraktion sondern die abstrakte Vorstellung repraesentatio in abstracto durch die Handlung des Schematismus ist das erste anschauliche Produkt uberhaupt und lasst sich als ein begriffliches Bild bezeichnen Der Schematismus ist insgesamt eine Ebene der abstrakten aber anschaulichen Gestaltung eines Begriffes durch den Sinn der Zeit Das fur die Erkenntnis so ursprungliche verbindende Urteil der Kategorie und der Zeit fuhrt in der Folge auf die methodische Frage der Moglichkeit eines Begriffes der nicht von der Zeit bestimmt ist also auf die Temporalitats und Freiheitsproblematik die Kant in der Kritik der praktischen Vernunft als einer hellen Darstellung kaum empfanglich beschreibt 26 Analytik der Grundsatze Bearbeiten Wie Kategorien auf die Gegenstande der Erfahrung angewandt werden erorterte Kant in der Analytik der Grundsatze die er auch als Transzendentale Doktrin der Urteilskraft bezeichnete Aus der Kategorientafel entwickelte er das System der Grundsatze Dies sind synthetische Urteile a priori die als Bedingungen von Naturerkenntnis und damit als Fundamentalgesetze der Natur fungieren Unterschieden wird in 1 Axiome der Anschauung 2 Antizipationen der Wahrnehmung 3 Analogien der Erfahrung und 4 Postulate des empirischen Denkens Die ersten beiden Grundsatze die mathematischen lassen uns die Dinge als extensive und intensive Grossen erkennen Die letzten beiden die dynamischen Grundsatze bestimmen das Dasein der Dinge die Analogien bestimmen es nach dem Verhaltnis der Gegenstande untereinander die Postulate nach dem Verhaltnis welches die Erscheinungen in Bezug auf das Erkenntnisvermogen besitzen Alle Grundsatze sind genau und nur Prinzipien a priori der Moglichkeit von Erfahrung Sie liegen jeder Einzelwissenschaft zugrunde In der Analytik zeigte Kant wie reine Naturwissenschaft moglich ist Die gesetzmassige Ordnung der Erscheinungen nennen wir Natur ihre Gesetze Naturgesetze Ihr Ursprung liegt im Verstande Und so konnte Kant sagen dass die Bedingungen der Erkenntnis der Gegenstande zugleich die Bedingungen der Gegenstande der Erkenntnis sind Eine Revolution der Denkart die gemeinhin als kopernikanische Wende gilt Dies ist jedoch nur eine Metapher fur den Wechsel der Perspektive den Kant in die Erkenntnistheorie eingebracht hat Phanomena und Noumena Bearbeiten Nachdem Kant hergeleitet hatte dass sich Erkenntnis aus dem Zusammenspiel von rezeptiver Sinnlichkeit und spontaner Verstandestatigkeit durch synthetisierende Prozesse nach Schemata und Prinzipien erfolgt schloss er die transzendentale Analytik mit einer abgrenzenden Betrachtung Die gegenstandliche Welt stellt sich dem Menschen als Erscheinung als Phanomenon dar Um sich in der Welt zu orientieren strebt die Vernunft nach immer weiter gehender Erkenntnis Kant stellte nun die Frage ob man jenseits der sinnlichen Welt auch eine unabhangige Welt des reinen Verstandes mit reinen Gedankendingen Noumena erkennen kann Dies lehnte er ab Rein aus dem Verstand kann der Mensch keine zusatzliche Anschauung gewinnen Der Begriff des Noumenon ist leer Das Reden uber Gedankendinge hat nur den Zweck uber die Grenze des Erkennbaren zu sprechen Solche Gedankendinge ermoglichen keinen Zugang zu einer transzendenten Welt Transzendentale Dialektik Bearbeiten Hauptartikel Transzendentale DialektikGegenstand der transzendentalen Dialektik ist die Vernunft im engeren Sinne So wie der Verstand die Mannigfaltigkeit der sinnlichen Empfindungen unter Begriffe subsumiert so strukturiert die Vernunft die im Verstand gewonnenen Vorstellungen Die Vernunft ist das Vermogen die Begriffe des Verstandes unter Prinzipien zu bringen Sie befasst sich niemals unmittelbar mit den sinnlichen Empfindungen sondern geht immer nur auf die Begriffe und Urteile des Verstandes Aufgrund ihrer Eigenart strebt die Vernunft nach immer weiterer Erkenntnis Jedes erkannte Phanomen ist ein Bedingtes Die Vernunft sucht das dahinterstehende Bedingende In einem fortgesetzten Prozess muss sie dabei zwangslaufig bei einem ersten Bedingenden anlangen das selbst ein Unbedingtes ist Dieses Unbedingte ist in dreifacher Weise denkbar Im Bereich des inneren Sinnes ist es das Subjekt das sich selbst denkt Dessen Absolutheit ist die unsterbliche Seele Diese ist Gegenstand der rationalen Psychologie Rational bedeutet dass die Untersuchung losgelost von empirischen Gehalten erfolgt In der ausseren Sphare ist die Totalitat die Einheit aller Objekte also das unendliche Universum Dieses wird in der rationalen Kosmologie behandelt Schliesslich bedurfen Seele und Welt eines einheitlichen ewigen Urgrundes eines Wesens des Wesens also Gottes Dieser ist Gegenstand der rationalen Theologie Das Gebiet der transzendentalen Dialektik ist damit der Bereich der klassischen speziellen Metaphysik Kant nannte diesen Teil der KrV Dialektik weil aus seiner Sicht der Versuch uber das Unbedingte Erkenntnisse erlangen zu wollen sich notwendig in Widerspruche verwickeln muss Seele Welt und Gott sind reine Gedankendinge die keine Grundlage in einer sinnlichen Anschauung haben Wenn diese Gedankendinge die Kant Vernunftideen nannte als reale Gegenstande aufgefasst werden entsteht lediglich ein transzendentaler Schein Dieses zu zeigen ist Hauptaufgabe der transzendentalen Dialektik Sie ist insofern eine ausfuhrliche Kritik der klassischen Metaphysik Diese Kritik wird ausgefuhrt in den drei Hauptstucken uber Paralogismen Kritik der rationalen Psychologie Antinomien Kritik der rationalen Kosmologie Ideal der reinen Vernunft Kritik der rationalen Theologie insbesondere der Gottesbeweise Die reine Vernunft ist keine konstitutive Quelle der Erkenntnis Der spekulative Gebrauch ihrer Prinzipien ist unnutz Von den Ideen der Vernunft kann sinnvoll nur ein kritischer und regulativer Gebrauch gemacht werden Transzendentale Methodenlehre Uberblick Bearbeiten Hauptartikel Transzendentale MethodenlehreNach Kant enthalt die Methodenlehre die Bestimmungen der formalen Bedingungen eines vollstandigen Systems der reinen Vernunft B 735 f Wahrend die transzendentale Elementarlehre die Grundlagen der Erkenntnis bereitstellt enthalt die Methodenlehre die Skizze fur ein System der Philosophie Disziplin der reinen Vernunft Bearbeiten Die Disziplin soll helfen Irrtumer zu vermeiden die aus unangemessenen Methoden entspringen Die klassische dogmatische Methode der Philosophie halt Kant fur unangemessen Sie ist der Mathematik abgeschaut die wie Kant zeigt in einer reinen erfahrungsunabhangigen Anschauung Begriffe und Verhaltnisse konstruiert um dann erst Erkenntnisse zu gewinnen Die Mathematik grundet ihr Wissen auf Axiomen Definitionen und Demonstrationen Der Philosophie ist dies nach Kant verwehrt Sie muss ihre Erkenntnisse aus Begriffen gewinnen Kant lehnt ebenfalls die polemische Methode ab denn die Philosophie selber kenne keine Polemik Die skeptische Methode David Humes sieht Kant nur als eine Etappe im philosophischen Rasonieren Als einzig angemessene Methode kommt nach Kant der kritische Weg in Betracht der sich durch Konzentration auf und Bindung an die Anschauungsformen Raum und Zeit die Kategorien und die regulativen Vernunftideen auszeichnet Kanon der reinen Vernunft Bearbeiten Wahrend die Disziplin eine Negativlehre ist zeigt der Kanon nun was erlaubt ist Allerdings betrifft er nur den praktischen Gebrauch der reinen Vernunft Dieser Abschnitt beschaftigt sich mit der Frage ob der Mensch auf Gluckseligkeit hoffen darf wenn er das Sittengesetz befolgt Kants Antwort lautete Wir durfen auf Gluckseligkeit hoffen wenn es Gott gibt und wenn unser Leben nicht schon mit dem korperlichen Tod endet Die Untersuchung des transzendentalen Scheins in der Dialektik hat gezeigt dass es dem Menschen moglich ist Freiheit Gott und eine unsterbliche Seele zwar nicht als Dinge so doch als regulative Ideen anzunehmen Architektonik der reinen Vernunft Bearbeiten In diesem Abschnitt entwarf Kant die Struktur fur ein nach seiner Auffassung vollstandiges System der Philosophie Die Metaphysik vollendet die Kultur der menschlichen Vernunft Sie ist eine Theorie der Bedingungen der Moglichkeit aller anderen Wissenschaften Vor allem aber bestimmt sie die praktischen Maximen von Moral und Politik Geschichte der reinen Vernunft Bearbeiten Kant ging auf diesen Schlusspunkt der KrV nur noch kurz ein Seine Geschichte der Philosophie ist selbst Philosophie Denn sie nimmt den Gedanken der Zweckhaftigkeit und Zielgerichtetheit wieder auf die er fur ein wesentliches Moment der theoretischen Vernunft halt und der nun der Schluss in der Komposition des Werkes zukommt Rezeption BearbeitenWeite Teile der deutschen Philosophie nach 1800 sind ohne die KrV nicht zu denken Manche Philosophiehistoriker unterscheiden gar zwischen einer Zeit vor Kant bzw der Kritik und nach Kant Im 18 Jahrhundert wird aus der kritischen Philosophie eine Weltanschauung Die KrV ist die Grundungsschrift fur den deutschen Idealismus von Fichte Hegel und Schelling sowie Bezugspunkt fur den Neukantianismus eine Stromung die in der Mitte des 19 Jahrhunderts versucht zu Kants Philosophie zuruckzukehren Die KrV hat bis weit uber die Philosophie hinaus gewirkt Sie erweist zentrale Lehrsatze der traditionellen Theologie als unhaltbar insbesondere weist sie traditionelle Versuche die Existenz Gottes zu beweisen als dogmatisches Scheinwissen und als Weltanschauung aus Moses Mendelssohn nannte Kants Philosophie alles zermalmend Doch die KrV zerstort nicht nur Sie verteidigt menschliche Freiheit und Autonomie Insbesondere die beiden ersten Hauptteile der Kritik die transzendentale Asthetik und die transzendentale Logik sind bis heute Ausgangspunkt erkenntnistheoretischer und wissenschaftstheoretischer Uberlegungen Bezieht man aber Kants Frage nach der Gultigkeit traditioneller metaphysischer Aussagen mit ein so muss man die gesamte KrV wie auch alle drei kritischen Werke als Einheit betrachten Erste Reaktionen Bearbeiten Nach einigem Stillschweigen mit dem das Publikum eine geraume Zeit hindurch meine Kritik beehrt hat Kant Proleg A 216 forderte die neue und mit dem Anspruch auf Gesamtgultigkeit formulierte Erkenntnistheorie der KrV namhafte Philosophen der Leibniz Wolffischen Schule oder des Empirismus zum Widerspruch heraus darunter Ernst Platner Dietrich Tiedemann Christoph Meiners Christian Gottlieb Selle Johann Georg Heinrich Feder und Johann August Eberhard Davon lassen sich zwei exemplarische Reaktionen herausgreifen die zudem Auswirkungen auf die zweite Auflage der KrV hatten oder Kants Kommentare dazu beeinflussten a der Disput um die Gottinger Rezension b die Deutung in J A Eberhards Magazin Hinzu kommt c die Grundlegung des Kanons der Kantianer durch Reinhold nebst Gottlob Ernst Schulzes Replik in Aenesidemus Disput um die Gottinger Rezension Bearbeiten Die Rezeptionsgeschichte der Kritik der reinen Vernunft begann am 19 Januar 1782 als in den Gottingischen Gelehrten Anzeigen eine anonyme Rezension erschien in der Kant vorgeworfen wurde im Grunde nur eine Variante des englischen transccendentellen Idealismus von Berkeley und Hume vorgelegt zu haben 27 Der Disput der sich daraus entwickelte war fur die Prolegomena der Erklarung der Kritik der reinen Vernunft wie fur deren uberarbeitete Auflage von 1787 folgenreich und wirft ein Licht auf Kants Umgang mit Kritik an seinem Werk In der gesamten Vorarbeit 28 und dann im Anhang zu den Prolegomena reagierte er prompt und bescheinigte dem Rezensenten sich mit seinem eigenen Schatten zu schlagen ebd A210 da der kritische Idealismus das Gegenteil von jenem eigentlichen Idealism ebd A 206 sei Nach einer Reihe von Widerlegungen nannte Kant den anonymen Rezensenten einen angemassten Richter der auch nicht das mindeste davon und obenein sich selbst nicht recht verstanden habe ebd A 209 und forderte ihn auf aus dem Inkognito zu treten ebd A 215 Dem Aufruf folgte der von Kant durchaus geschatzte Philosoph Christian Garve brieflich am 13 Juli 1783 indem er erklarte zwar tatsachlich eine Rezension fur die Zeitung verfasst sie allerdings in der gedruckten Fassung kaum wiedererkannt zu haben weil sie inhaltlich verandert und stark gekurzt worden sei wobei Garve den Kollegen der dafur verantwortlich sei aber nicht nennen wollte 29 Kant akzeptierte die Beweise der punctlichen und gewissenhaften Redlichkeit und Garves Erklarung richtete nun aber das Augenmerk auf dessen Gotting schen Freund Diesen Mann kann ich aus seiner Manier vornemlich wo er seine eigene Gedanken horen lasst sehr wohl errathen 30 Offenbar lag Kant mit seiner Annahme richtig denn er brach die Vorlesungen zur Philosophischen Enzyklopadie die er seit 1769 gehalten hatte und die auf einem Grundriss des Gottinger Professors Feder beruhten im Wintersemester 1782 83 plotzlich ab liess sogar die bereits angekundigte von einem Kollegen Wlochatius halten was seinen Gepflogenheiten widersprach Am 10 Juli 1784 bestatigte G Schutz in einem Brief an Kant dass Feder der eigentliche Urheber der Rezension war 31 In der Folge der kantischen Replik in den Prolegomena sah sich Feder 1797 als seine Urheberschaft bekannt war und sein strikter Empirismus zunehmend als veraltet und problematisch erschien dazu gezwungen seine Professur aufzugeben 32 In den Prolegomena vor der Streitschrift gegen den zunachst noch unbekannten Rezensenten reagierte Kant auch inhaltlich indem er von dem in der Kritik der reinen Vernunft rein problematischen Begriff Ding an sich erstmals als eines wirklichen Gegenstandes Proleg A 63 sprach um sich von Berkeleys und Descartes Idealismus abzugrenzen Schliesslich fugte er in der zweiten Auflage der KrV als Zusatz zum vierten Postulat die Widerlegung des Idealismus B 274 279 ein Die Deutung in J A Eberhards Magazin Bearbeiten Auch die Kritik von Johann August Eberhard 1789 im Philosophischen Magazin publiziert wurde von Kant umfangreich und nicht ohne Sarkasmus beantwortet Das Magazin erst im Jahr davor gegrundet war ein Sammelplatz der Kritiker der neuen Philosophie und als die Angriffe gegen Kant dort zunahmen entschied er sich zu einem Gegenschlag mit der Folge dass es 1792 wieder eingestellt werden musste 33 Die Vorarbeiten zu Kants Replik begannen im Dezember 1789 im Fruhling 1790 erschien dann die Polemik mit dem programmatischen Titel Uber eine Entdeckung nach der alle neue Kritik der reinen Vernunft durch eine altere entbehrlich gemacht werden soll denn im Gegensatz zu Feder meinte Eberhard dass Kants neue Philosophie nicht bei Berkeley und Hume sondern bei Leibniz schon zu finden war Neben der bissigen Replik lieferte Kant mit der Schrift nach den Prolegomena den zweiten Kommentar zur Kritik der reinen Vernunft der selbst Fichtes Verstandnis davon erhohte und ging dabei auf folgende Themen bezuglich der objectiven Realitat ein den Unterschied zwischen der formalen und der transzendentalen Logik am Beispiel des Satzes des Widerspruchs und des Satzes vom zureichenden Grund Erste Abteilung A die Unmoglichkeit in einem sinnlich wahrnehmbaren Gegenstand das Einfache nicht Zusammengesetzte zu erkennen ebd B die Unmoglichkeit ein Ding an sich zu erkennen wobei er die auf sinnliche Dinge begrenzte Kategorie der Kausalitat thematisierte Schliesslich erlauterte Kant in der Zweiten Abteilung noch einmal die Moglichkeit synthetischer Urteile a priori Grundlegung des Kanons der Kantianer durch Reinhold Bearbeiten Ausserhalb der philosophischen Zirkel blieb die schwer zugangliche KrV ziemlich unbeachtet und unbekannt bis Carl Leonhard Reinhold in der Zeitschrift Der Teutsche Merkur 1786 die Briefe uber die Kantische Philosophie publizierte mit denen er begann die KrV im Sinn der Popularphilosophie darzustellen In einem Brief an Reinhold reagierte Kant sehr erfreut Ich habe vortreflicher liebenswurdiger Mann die schone Briefe gelesen womit Sie meine Philosophie beehrt haben und die an mit Grundlichkeit verbundener Anmuth nichts ubertreffen kan die auch nicht ermangelt haben in unserer Gegend alle erwunschte Wirkung zu thun 34 Doch erst Reinholds Versuch einer neuen Theorie des Vorstellungsvermogens mit 60 seitigem Vorwort Uber die bisherigen Schicksale der kantischen Philosophie und einer umfangreichen Erorterung der Fragen Uber den Erkenntnisgrund der Religion und ob ein Gott sey ebd S 76 stellte die KrV im Sinne einer philosophischen Schulmeinung vor indem die Transzendentale Logik eher in ihrer Zielsetzung der Dialektik der transzendentalen Ideen und der begrenzten Moglichkeit der Behandlung der daraus fliessenden metaphysischen Fragen nach Gott Freiheit und Unsterblichkeit zum Mittelpunkt der Darstellung wurde und die komplexen Grundlagen dafur die Transzendentale Analytik in den Hintergrund ruckten 35 Wenn Reinhold damit auch die KrV zudem das ethische Werk in Kants Sinn einem grosseren Publikum vermittelte wurde nun aber seine Elementarphilosophie zum Gegenstand des Widerspruchs gegen ihn und Kant wobei Einzelheiten der Kritik der reinen Vernunft wie die hier erorterte Frage der Kategorie der Kausalitat im Kontext des Ding an sich unerwahnt blieben So antwortete ein Autor der Gottinger Gruppe der Professor und Schwiegersohn von Feder Gottlob Schulze ebenfalls zunachst anonym als Aenesidemus im gleichnamigen Text und bezog sich auf Reinhold teils das widerlegend was jedenfalls nicht Kant behauptet hatte Die Gruppe der Gottinger Universitat war dabei durchaus nicht unvoreingenommen wie L H Iacob 1796 in einem Brief an Kant mitteilte So viel ist gewiss dass Hr Feder Ostern Gottingen verlasst Es sind aber viele der alteren Professoren bittere Feinde der kritischen Philosophen So herrscht die Kabale in unsern Tagen nicht minder als zu Duns u Langens Zeiten 36 Doch Kant brauchte auf den Skeptiker Schulze nicht zu reagieren tat es auch nicht da sich inzwischen die Urgemeinde der Kantianer formiert hatte die Aenesidemus unter Beschuss nahm Johann Heinrich Abicht mit Hermias oder die Auflosung der die gultige Elementar Philosophie betreffenden Aenesidemischen Zweifel 1794 Kants Briefpartner und ehemaliger Student Jakob Sigismund Beck mit dem Versuch einer Widerlegung des Aenesidemus gegen die reinholdische Elementarphilosophie 1795 und Johann Carl Christian Visbeck Die Hauptmomente der Reinholdischen Elementarphilosophie in Beziehung auf die Einwendung des Aenesidemus untersucht 1794 Schliesslich rezensierte die Schrift auch der von Kant personlich geforderte Fichte und nannte Schulzes Skeptizismus darin einen anmassenden Dogmatismus 37 Katholizismus Bearbeiten Nach der positiven Rezeption zu Kants Lebzeiten folgte durch das katholische Lehrsystem eine Phase der Ablehnung und Anfeindung die in eine Eintragung im Index librorum prohibitorum mit Dekret vom 11 Juni 1827 mundete 38 Die hoheren katholischen Lehranstalten folgen bis zur Durchsetzung des Neuthomismus mit seiner Zwei Wahrheiten Lehre weitgehend dem System von Christian Wolff Ausgewahlte Zitate zur Kritik der reinen Vernunft Bearbeiten Es ist der Streit was denn eigentlich wohl der Sinn der Hauptlehren dieser Kritik sey ob er gleich nunmehr schon fast zwanzig Jahre lang mit der grossten Lebhaftigkeit gefuhrt worden ist noch nicht vollig beendigt Gottlob Ernst Schulze Kritik der theoretischen Philosophie Kant setzt mit allen andern voraus was die reine Vernunft behaupte das musse sie erst einem Beweise unterworfen haben Diese Voraussetzung liegt in seiner Idee der Deduktion der Kategorien sie verleitet ihn zu dem Widerspruch dass er in der Kritik der reinen Vernunft ein System der Grundsatze des reinen Verstandes aufstellt wo er doch fur jeden wiewohl er ein Grundsatz sein soll noch einen sogenannten transcendentalen Beweis fuhrt aus seinem angeblich obersten Grundsatz aller synthetischen Urtheile a priori dem Princip der Moglichkeit der Erfahrung J F Fries Neue oder anthropologische Kritik der Vernunft Meine Nervenschwache verbietet mir alle Anstrengung und ich amusire mich unterdessen mit minderangreifenden Arbeiten davon ich nachstens das Vergnugen haben werde einige Proben zu ubersenden Ihre Kritik der reinen Vernunft ist fur mich auch ein Kriterium der Gesundheit So oft ich mich schmeichele an Kraften zugenommen zu haben wage ich mich an dieses Nervensaftverzehrende Werk und ich bin nicht ganz ohne Hoffnung es in diesem Leben noch ganz durchdenken zu konnen Moses Mendelssohn Brief an Kant vom 10 April 178 Denn gerade die Aprioritat dieser Erkenntnissformen da sie nur aus dem subjektiven Ursprung derselben beruhen kann schneidet uns die Erkenntniss des Wesens an sich der Dinge auf immer ab und beschrankt uns auf eine Welt von blossen Erscheinungen so dass wir nicht ein Mal a posteriori geschweige a priori die Dinge erkennen konnen wie sie an sich selbst seyn mogen Demnach ist die Metaphysik unmoglich und an ihre Stelle tritt Kritik der reinen Vernunft Dem alten Dogmatismus gegenuber ist hier Kant vollig siegreich daher haben alle seitdem aufgetretenen dogmatischen Versuche ganz andere Wege einschlagen mussen als die fruheren auf die Berechtigung des meinigen werde ich der ausgesprochenen Absicht gegenwartiger Kritik gemass jetzt hinleiten Arthur Schopenhauer Die Welt als Wille und Vorstellung Was die Philosophie Kants angeht denke ich dass jeder Philosoph seinen eigenen Kant hat und ich kann auf das was Sie anfuhrten nicht antworten da die Hinweise die Sie gegeben haben mir nicht ausreichen um zu wissen wie Sie Kant interpretieren Ich fur meinen Teil glaube nicht dass meine Theorie in allen Punkten mit dem Denken Kants in Ubereinstimmung zu bringen ist wie letzteres mir sich darstellt Albert Einstein Kants Text wurde eine Zuflucht bei Kant einen Fursprecher fur die von mir gestellte Seinsfrage zu suchen Die dergestalt bestimmte Zuflucht fuhrte dazu dass die Kritik der reinen Vernunft im Gesichtskreis der Fragestellung von Sein und Zeit ausgelegt in Wahrheit jedoch der Frage Kants eine ihr fremde wenngleich sie bedingende Fragestellung untergelegt wurde Martin Heidegger Kant und das Problem der Metaphysik Die Schwierigkeit seines Stils besiegelte sein Schicksal Karl Popper Kant und seine KosmologieAusgaben BearbeitenImmanuel Kant Critik der reinen Vernunft Riga 1781 Digitalisat und Volltext im Deutschen Textarchiv Immanuel Kant Kritik der reinen Vernunft Nach der ersten und zweiten Originalausgabe hrsg von Raymund Schmidt Hamburg 1956 Philosophische Bibliothek Band 37a Immanuel Kant Kritik der reinen Vernunft Meiner Verlag Hamburg 1998 ISBN 3 7873 1319 2 Mit einer ausfuhrlichen Bibliographie von Heiner Klemme Wilhelm Weischedel Hrsg Immanuel Kant Kritik der reinen Vernunft Suhrkamp Frankfurt am Main 1974 ISBN 3 518 27655 7 Immanuel Kant Theoretische Philosophie Textausgabe und Kommentar von Georg Mohr neu edierte und kommentierte Ausg zum Kant Jubilaum Suhrkamp Frankfurt 2004 ISBN 3 518 29118 1 Band 1 Kritik der reinen Vernunft Band 2 Prolegomena zu einer jeden kunftigen Metaphysik die als Wissenschaft wird auftreten konnen Welches sind die wirklichen Fortschritte die die Metaphysik seit Leibnizens und Wolffs Zeiten in Deutschland gemacht hat Band 3 Werkkommentar und Stellenkommentar zur Kritik der reinen Vernunft zu den Prolegomena und zu den Fortschritten der Metaphysik Immanuel Kant Werke Gruyter Verlag Akademie Textausgabe Nachdruck 1968 9 Bande Photomechanischer Abdruck des Textes der von der Preussischen Akademie der Wissenschaften 1902 begonnenen Ausgabe von Kants gesammelten Schriften Band 3 Kritik der reinen Vernunft ISBN 978 3 11 001436 5 Nachdruck der 2 Auflage 1787 Band 4 u a Kritik der reinen Vernunft ISBN 978 3 11 001437 2 Nachdruck der 1 Auflage 1781 Immanuel Kant Die drei Kritiken in ihrem Zusammenhang mit dem Gesamtwerk Mit verbindendem Text zusammengefasst von Raymund Schmidt Kroner Stuttgart 1975 ISBN 3 520 10411 3 Kroners Taschenausgabe 104 kommentierte Textauswahl Literatur BearbeitenHenry E Allison Kant s Transcendental Idealism An Interpretation and Defense revised and expanded edition Yale Univ Press 2004 ISBN 978 0 300 10266 6 Hans Michael Baumgartner Kants Kritik der reinen Vernunft Anleitung zur Lekture 6 Aufl Alber Freiburg Munchen 2006 ISBN 3 495 47638 5 Rudolf Eisler Kant Lexikon Nachschlagewerk zu Kants samtlichen Schriften Briefen und handschriftlichem Nachlass Olms 1989 ISBN 3 487 00744 4 5 Nachdruck d Ausg Berlin 1930 Walter Golz Kants Kritik der reinen Vernunft im Klartext Textbezogene Darstellung des Gedankengangs mit Erklarung und Diskussion Mohr Siebeck Tubingen 2006 ISBN 3 8252 2759 6 UTB Felix Grayeff Deutung und Darstellung der theoretischen Philosophie Kants Ein Kommentar zu den grundlegenden Teilen der Kritik der reinen Vernunft Mit einem Sachregister von Eberhard Heller 2 Auflage Meiner Hamburg 1977 ISBN 3 7873 0180 1 Orig 1951 Otfried Hoffe Kants Kritik der reinen Vernunft Die Grundlegung der modernen Philosophie 2 Aufl Beck Munchen 2004 ISBN 3 406 50919 3 Ralf Ludwig Kant fur Anfanger Die Kritik der reinen Vernunft Eine Lese Einfuhrung Deutscher Taschenbuch Verlag Munchen 1995 ISBN 3 423 30135 X Georg Mohr Markus Willaschek Hrsg Kritik der reinen Vernunft Klassiker Auslegen Akademie Verlag Berlin 1998 ISBN 3 05 003277 4 Werner Moskopp Struktur und Dynamik in Kants Kritiken Kantstudien Erganzungshefte De Gruyter Berlin 2009 ISBN 978 3 11 021232 7 Paul Natterer Systematischer Kommentar zur Kritik der reinen Vernunft Interdisziplinare Bilanz der Kantforschung seit 1945 de Gruyter Berlin New York 2003 ISBN 3 11 017570 3 Kantstudien Erganzungshefte 141 Heinrich Ratke Systematisches Handlexikon zu Kants Kritik der reinen Vernunft Meiner Hamburg 1991 ISBN 3 7873 1048 7 Peter F Strawson The Bounds of Sense An Essay on Kants Critique of Pure Reason Die Grenzen des Sinns Ein Kommentar zu Kants Kritik der reinen Vernunft London 1966 Athenaum Frankfurt 1992 ISBN 3 445 07018 0 Holm Tetens Kants Kritik der reinen Vernunft ein systematischer Kommentar Reclam Stuttgart 2006 ISBN 3 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Volltext im Deutschen Textarchiv Critik der reinen Vernunft Zweyte hin und wieder verbesserte Auflage Riga 1787 Volltext in den Quellen zur Literatur und Kunstreflexion des 18 und 19 Jahrhunderts 1760 1840 e Text der 2 Auflage nach der Ausgabe von Wilhelm Weischedel Werke in zwolf Banden Band 3 Frankfurt am Main 1977 bei zeno org Kant Informationssystem Samtliche Werke und Briefe im Volltext Angebot des Instituts fur Kommunikationsforschung und Phonetik und der Abteilung Kantforschung des Philosophischen Seminars der Universitat Bonn Abbildungen der Originalausgabe von 1781 zur Verfugung gestellt von der Posner Memorial CollectionDokumente der Rezeptionsgeschichte e Text der Gottinger Rezension erschienen in Zugaben zu den Gottinger Gelehrten Anzeigen 19 Januar 1782 3 Stuck S 40 48 Sekundarliteratur Literatur von und uber Kritik der reinen Vernunft im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek Rudolf Eisler Kritik der reinen Vernunft in Ders Kant Lexikon Berlin 2 Aufl 1930 Michelle Grier Kant s Critique of Metaphysics In Edward N Zalta Hrsg Stanford Encyclopedia of Philosophy Matt McCormick Immanuel Kant 1724 1804 In J Fieser B Dowden Hrsg Internet Encyclopedia of Philosophy Garrath Williams Kant s Account of Reason In Edward N Zalta Hrsg Stanford Encyclopedia of Philosophy Nicholas F Stang Kant s Transcendental Idealism In Edward N Zalta Hrsg Stanford Encyclopedia of Philosophy Sonstige Materialien Kant fur Anfanger Die Kritik der reinen Vernunft Videoreihe in der BR alpha Mediathek youtube com Vollstandiges Horbuch der Kritik der reinen Vernunft von Dieter HattrupAnmerkungen Bearbeiten Nach dem ublichen Vorgehen in der Literatur wird die KrV in diesem Artikel nach der Original Seitenzahlung zitiert Wird ein A vorangestellt bezieht sich das Zitat auf die erste Auflage bei einem B auf die zweite Auflage Vgl zum folgenden Abschnitt die verschiedenen Biographien zu Kant die im Literaturverzeichnis des Hauptartikels angegeben sind Immanuel Kant Gesammelte Schriften Hrsg Bd 1 22 Preussische Akademie der Wissenschaften Bd 23 Deutsche Akademie der Wissenschaften zu Berlin ab Bd 24 Akademie der Wissenschaften zu Gottingen Berlin 1900ff AA 000002 II 289 Akademie Ausgabe Band 2 Seite 289 Untersuchung uber die Deutlichkeit der Grundsatze der naturlichen Theologie und der Moral Zitate aus dem ubrigen Werk Kants erfolgen nach der Akademie Ausgabe AA wobei die romischen Ziffern den Band und die nachfolgenden arabischen Ziffern die Seitenzahl bezeichnen Immanuel Kant Gesammelte Schriften Hrsg Bd 1 22 Preussische Akademie der Wissenschaften Bd 23 Deutsche Akademie der Wissenschaften zu Berlin ab Bd 24 Akademie der Wissenschaften zu Gottingen Berlin 1900ff AA 000004 IV 260 Vgl Otfried Hoffe Immanuel Kant 6 Aufl Beck Munchen 2004 ISBN 3 406 45977 3 35 Manfred Kuehn Kant A Biograph Cambridge University Press 2001 ISBN 0 521 52406 7 S 154 f PDF 9 MB Memento vom 24 Marz 2017 im Internet Archive Rudolf Malter Hrsg Immanuel Kant In Rede und Gesprach Felix Meiner Verlag Hamburg 1990 ISBN 978 3 7873 0919 1 S X PDF 800 kB Alexander Gottlieb Baumgarten Metaphysica Halle 1739 Immanuel Kant Gesammelte Schriften Hrsg Bd 1 22 Preussische Akademie der Wissenschaften Bd 23 Deutsche Akademie der Wissenschaften zu Berlin ab Bd 24 Akademie der Wissenschaften zu Gottingen Berlin 1900ff AA 000003 III 75 KrV B 75 Immanuel Kant Gesammelte Schriften Hrsg Bd 1 22 Preussische Akademie der Wissenschaften Bd 23 Deutsche Akademie der Wissenschaften zu Berlin ab Bd 24 Akademie der Wissenschaften zu Gottingen Berlin 1900ff AA 000007 VII 71 Immanuel Kant Gesammelte Schriften Hrsg Bd 1 22 Preussische Akademie der Wissenschaften Bd 23 Deutsche Akademie der Wissenschaften zu Berlin ab Bd 24 Akademie der Wissenschaften zu Gottingen Berlin 1900ff AA 000004 IV 92 Krv A 125 Faksimile Kant Ausgabe der Preussischen Akademie der Wissenschaften Berlin 1900ff AA III 10 Kant Ausgabe der Preussischen Akademie der Wissenschaften Berlin 1900ff AA III 12 Quine lehnte in seinem Aufsatz Zwei Dogmen des Empirismus sogar die Unterscheidung analytisch und synthetisch uberhaupt ab a b Kant Ausgabe der Preussischen Akademie der Wissenschaften Berlin 1900ff AA IV 48 Kant Ausgabe der Preussischen Akademie der Wissenschaften Berlin 1900ff AA IV 42 Kant Ausgabe der Preussischen Akademie der Wissenschaften Berlin 1900ff AA IV 50 Immanuel Kant Gesammelte Schriften Hrsg Bd 1 22 Preussische Akademie der Wissenschaften Bd 23 Deutsche Akademie der Wissenschaften zu Berlin ab Bd 24 Akademie der Wissenschaften zu Gottingen Berlin 1900ff AA 000003 III 93 KrV B 106 Kant Ausgabe der Preussischen Akademie der Wissenschaften Berlin 1900ff aa IV 58 Kant Ausgabe der Preussischen Akademie der Wissenschaften Berlin 1900ff AA IV 104 vgl dazu Kant Ausgabe der Preussischen Akademie der Wissenschaften Berlin 1900ff AA IV 102 103 Kant Ausgabe der Preussischen Akademie der Wissenschaften Berlin 1900ff AA IV 101 Kant Ausgabe der Preussischen Akademie der Wissenschaften Berlin 1900ff AA IV 99 Kant Ausgabe der Preussischen Akademie der Wissenschaften Berlin 1900ff AA IV 100 Kant Ausgabe der Preussischen Akademie der Wissenschaften Berlin 1900ff AA V 103 Gottinger Rezension vom 19 Januar 1782 Kant Ausgabe der Preussischen Akademie der Wissenschaften Berlin 1900ff AA XXII 51 Kant Ausgabe der Preussischen Akademie der Wissenschaften Berlin 1900ff AA X 328 Brief 201 Kant Ausgabe der Preussischen Akademie der Wissenschaften Berlin 1900ff AA X 338 Kant Ausgabe der Preussischen Akademie der Wissenschaften Berlin 1900ff AA X 392 Hartmut Boockmann Hermann Wellenreuther Geschichtswissenschaft in Gottingen eine Vorlesungsreihe Gottingen 1987 A S 37 vgl Karl Vorlander Immanuel Kant Der Mann und das Werk Die Streitschrift gegen Eberhard Kant Ausgabe der Preussischen Akademie der Wissenschaften Berlin 1900ff AA X Brief 313 Karl Leonhard Reinholds Versuch einer neuen Theorie des Vorstellungsvermogens pdf Kant Ausgabe der Preussischen Akademie der Wissenschaften Berlin 1900ff AA XII 134 f Brief 727 J G 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Sitten Anthropologie in pragmatischer Hinsicht Normdaten Werk GND 4099256 1 lobid OGND AKS LCCN no2002033195 VIAF 190915617 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Kritik der reinen Vernunft amp oldid 236807956