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Transzendentale Elementarlehre Allgemeine Erkenntnistheorie Transzendentale Asthetik Theorie der Anschauung Transzendentale Logik Theorie des Denkens Transzendentale Analytik Theorie der Begriffe und Grundsatze Urteilsvermogen Transzendentale Dialektik Logik des Scheins Schlussvermogen Die transzendentale Logik innerhalb der Architektur der Kritik der reinen VernunftDie transzendentale Logik ist ein Teilstuck der Kritik der reinen Vernunft von Immanuel Kant Sie ist als eine Theorie des Denkens zu verstehen und daher nicht mit der formalen Logik zu verwechseln die eine Theorie des Schliessens formuliert Kant bezeichnet die transzendentale Logik als eine Wissenschaft des Verstandes und Vernunfterkenntnisses dadurch wir Gegenstande vollig a priori denken Als Theorie des Denkens ist sie der transzendentalen Asthetik der Theorie der Anschauung zur Seite gestellt da Denken und Anschauung nur im Zusammenspiel zu Erkenntnis fuhren konnen Die transzendentale Logik und transzendentale Asthetik bilden damit die transzendentale Elementarlehre den ersten Hauptteil der Kritik der reinen Vernunft Inhaltsverzeichnis 1 Von der Logik uberhaupt 2 Transzendentale Logik 3 Analytik und Dialektik 4 Transzendentale Analytik und Dialektik 5 Literatur 6 WeblinksVon der Logik uberhaupt BearbeitenEingangs der transzendentalen Logik betonte Kant dass es zur Erkenntnis sowohl der Sinnlichkeit als auch des Verstandes als zwei voneinander gegenseitig abhangiger Erkenntnisquellen bedarf Anschauung und Begriffe machen also die Elemente aller unserer Erkenntnis aus so dass weder Begriffe ohne ihnen auf einige Art korrespondierende Anschauung noch Anschauung ohne Begriffe ein Erkenntnis abgeben konnen B 74 Wahrend er die Sinnlichkeit als Erkenntnisquelle in der transzendentalen Asthetik abgehandelt hatte befasste Kant sich nun in der transzendentalen Logik mit den Regeln des Verstandesgebrauchs Um seinen Gegenstand naher zu fassen unterschied er zunachst verschiedene Begriffsinhalte von Logik Von der allgemeinen Logik trennte er die besondere Logik die als Propadeutik der Wissenschaften sich mit den Gegebenheiten der einzelnen Facher befasst Denn man muss die Gegenstande schon in ziemlich hohen Grade kennen wenn man die Regeln angeben will wie sich eine Wissenschaft von ihnen zu Stande bringen will B 76 77 Die allgemeine Logik ist hingegen eine Elementarlogik Sie kann nach Kant in eine reine und in eine angewandte Logik eingeteilt werden In der angewandten Logik befasst man sich mit konkreten empirischen Sachverhalten die nach den Grundregeln der reinen Logik untersucht werden Die reine Logik ist eigentlich nur allein Wissenschaft obzwar kurz und trocken und wie es die schulgerechte Darstellung einer Elementarlehre des Verstandes erfordert In dieser mussen also die Logiker jederzeit zwei Regeln vor Augen haben 1 Als allgemeine Logik abstrahiert sie von allem Inhalt der Verstandeserkenntnis und der Verschiedenheit ihrer Gegenstande und hat mit nichts als der blossen Form des Denkens zu tun 2 Als reine Logik hat sie keine empirischen Prinzipien mithin schopft sie nichts wie man sich bisweilen uberredet hat aus der Psychologie die also auf den Kanon des Verstandes gar keinen Einfluss hat Sie ist eine demonstrative Doktrin und alles muss in ihr vollig a priori sein B 78 Transzendentale Logik BearbeitenDie reine formale Logik befasst sich mit den Denkregeln ohne Rucksicht auf Denkinhalte Fur die Erkenntnis ist aber die Frage grundlegend wie diese Inhalte zustande kommen Kant wollte daher untersuchen welche Bedingungen das Denken uberhaupt ermoglichen Grundsatzlich galt fur ihn dass nicht eine jede Erkenntnis a priori sondern nur die dadurch wir erkennen dass und wie gewisse Vorstellungen Anschauungen oder Begriffe lediglich a priori angewandt werden oder moglich sind transzendental d i die Moglichkeit der Erkenntnis oder der Gebrauch derselben a priori heissen musse B 80 Gesucht sind also Bedingungen unter denen Begriffe unabhangig von Erfahrung gebildet werden sowie der Inhalt solcher reinen Begriffe Die transzendentale Logik ist mithin eine Wissenschaft in der Ursprung Umfang und objektive Gultigkeit reiner Begriffe und Prinzipien des Verstandes untersucht werden Analytik und Dialektik BearbeitenIn der Analytik werden Aussagen zergliedert und auf die zugrunde liegenden Begriffe gebracht Die Analytik enthalt grundlegende Prinzipien wie den Satz der Identitat oder den Satz vom Widerspruch Die Logik tragt insofern zur Findung von Wahrheit bei als sie aufzeigt welche Aussagen in sich widerspruchlich sind Sie liefert negative ausschliessende Kriterien der Wahrheit Positive Aussagen zur Wahrheit sind in der Logik nicht moglich weil ein Probierstein fehlt Diesen liefert nur die sinnliche Anschauung Der Versuch rein aus Argumenten die Wahrheit inhaltlicher Aussagen zu begrunden ist eine Logik des Scheins Dialektik verstand Kant als eine Kritik des dialektischen Scheins B 86 Transzendentale Analytik und Dialektik BearbeitenDie transzendentale Analytik untersucht den Bereich des Denkens in dem die reine Verstandeserkenntnis und ihre Prinzipien ohne empirische Voraussetzung gebildet werden Gegenstand ist die Bedingung der Moglichkeit von Begriffen und Urteilen a priori Die transzendentale Dialektik befasst sich hingegen mit der Kritik des hyperphysischen Gebrauchs des Verstandes und der Vernunft Ihre Themen sind die Fragen nach Gott Freiheit und der Unsterblichkeit der Seele Sie ist damit eine Kritik der klassischen speziellen Metaphysik Literatur BearbeitenImmanuel Kant Kritik der reinen Vernunft Rudolf Eisler Kant Lexikon Nachschlagewerk zu Kants samtlichen Schriften Briefen und handschriftlichem Nachlass Olms Hildesheim 1989 5 Nachdruck der Ausgabe Berlin 1930 ISBN 3 487 00744 4 Walter Golz Kants Kritik der reinen Vernunft im Klartext Textbezogene Darstellung des Gedankengangs mit Erklarung und Diskussion Mohr Siebeck Tubingen 2006 ISBN 3 8252 2759 6 UTB Felix Grayeff Deutung und Darstellung der theoretischen Philosophie Kants Ein Kommentar zu den grundlegenden Teilen der Kritik der reinen Vernunft Mit einem Sachregister von Eberhard Heller 2 Auflage Meiner Hamburg 1977 Originalausgabe 1951 ISBN 3 7873 0180 1 Otfried Hoffe Kants Kritik der reinen Vernunft Die Grundlegung der modernen Philosophie 2 Auflage C H Beck Munchen 2004 ISBN 3 406 50919 3 Georg Mohr Markus Willaschek Hrsg Kritik der reinen Vernunft Akademie Verlag Berlin 1998 ISBN 3 05 003277 4 Werner Moskopp Struktur und Dynamik in Kants Kritiken Kantstudien Erganzungshefte De Gruyter Berlin 2009 ISBN 978 3 11 021232 7 Heinrich Ratke Systematisches Handlexikon zu Kants Kritik der reinen Vernunft Meiner Hamburg 1991 ISBN 3 7873 1048 7 Peter F Strawson The Bounds of Sense An Essay on Kants Critique of Pure Reason London 1966 deutsch Die Grenzen des Sinns Ein Kommentar zu Kants Kritik der reinen Vernunft Athenaum Frankfurt 1992 ISBN 3 445 07018 0 Holm Tetens Kants Kritik der reinen Vernunft Ein systematischer Kommentar Reclam Stuttgart 2006 ISBN 978 3 15 018434 9 Weblinks BearbeitenTranszendentale Logik im Projekt Gutenberg DE Eintrag im Kant Lexikon von Rudolf Eisler 1930 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Transzendentale Logik amp oldid 232014996