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Rudolf Eisler 7 Januar 1873 in Wien Osterreich Ungarn 13 Dezember 1926 in Wien war ein osterreichischer Philosoph Er ist der Vater des Komponisten Hanns Eisler und der beiden Politiker Gerhart Eisler und Ruth Fischer Inhaltsverzeichnis 1 Leben 2 Schriften 3 Literatur 4 Weblinks 5 EinzelnachweiseLeben Bearbeiten nbsp UrnengrabRudolf Eisler war der Sohn von Ferdinand Eisler einem erfolgreichen judischen Tuchhandler Die Familie verbrachte Teile des Jahres in einer prachtvollen Wohnung am Boulevard Saint Germain in Paris und Eislers Vorname lautete ursprunglich Rudolphe Sein altester Bruder Gaston ubernahm den Betrieb des Vaters ein weiterer Bruder Armand wurde ein erfolgreicher Anwalt Durch das Familienvermogen konnte Rudolf sich dem Studium der Philosophie in Leipzig Prag und Wien widmen Eisler wurde 1894 mit einer Dissertation zum Thema Die Weiterbildung der Kant schen Aprioritatslehre bis zur Gegenwart Ein Beitrag zur Geschichte der Erkenntnistheorie promoviert In seinen philosophischen Arbeiten wurde er von Immanuel Kant und Wilhelm Wundt beeinflusst Im sogenannten Idealrealismus versuchte er eine Synthese von Realismus und Idealismus Er unterstutzte den psychophysischen Parallelismus von Wundt In Leipzig lernte er Ida Maria Fischer 1876 1929 kennen die er 1896 heiratete Ida Maria Fischer war Tochter eines Leipziger Metzgergesellen schrieb fur verschiedene Zeitungen kleine Romane und durfte Vorlesungen an der Universitat Leipzig horen 1 Bereits 1895 war das erste gemeinsame Kind Elfriede Ruth Fischer zur Welt gekommen Die Sohne Gerhart und Johannes wurden 1897 und 1898 in Leipzig geboren Seit 1901 lebte er mit Frau und Kindern in Wien im zweiten Wiener Gemeindebezirk Im Wien der Jahrhundertwende hatte Rudolf Eisler keine Moglichkeiten eine Professur an der Universitat zu bekommen da er judischer Herkunft war und zudem einen demonstrativen Atheismus lebte somit war Rudolf Eisler ein schwieriges Leben als Privatgelehrter vorbestimmt Da das Familienunternehmen in Schwierigkeiten geraten war war Eisler zeitlebens auf Zuwendung seines Bruders Armand angewiesen 2 1907 grundete er mit Rosa Mayreder Max Adler Rudolf Goldscheid Ludo Hartmann Karl Renner Wilhelm Jerusalem Josef Redlich und Michael Hainisch die Soziologische Gesellschaft in Wien Daruber hinaus gab er die Philosophisch soziologischen Jahrbucher heraus und betatigte sich als Redakteur der Wissenschaftlichen Volksbibliothek Sein Hauptwerk als Einzelleistung verkorpert das Worterbuch der philosophischen Begriffe und Ausdrucke erstmals 1899 4 Auflage 1927 1930 das in drei Banden erschien und durch Karl Roretz erganzt und weitergefuhrt wurde Auf der Basis des Worterbuchs und seiner begriffsgeschichtlichen Ansatze wurde von Joachim Ritter eine vollstandig uberarbeitete 12 bandige Version des Worterbuchs konzipiert Dessen Bande erschienen von 1971 bis 2005 unter dem Titel Historisches Worterbuch der Philosophie Weiterhin veroffentlichte Eisler als Erganzung zu seinem Hauptwerk 1912 ein Philosophen Lexikon und ein Handworterbuch der Philosophie im Jahre 1913 1930 wurde aus seinem Nachlass das Kant Lexikon Nachschlagewerk zu Kants samtlichen Schriften Briefen und handschriftlichem Nachlass veroffentlicht Rudolf Eisler starb im Dezember 1926 im Alter von 53 Jahren und erhielt ein ehrenhalber gewidmetes Grab Abteilung 3 Ring 3 Gruppe 12 Nummer 6 im Urnenhain der Feuerhalle Simmering Schriften BearbeitenDer psychophysische Parallelismus Eine philosophische Skizze Leipzig 1893 32 S online Psychologie im Umriss Eine Darstellung der Grundgesetze des Seelenlebens Wissenschaftliche Volksbibliothek Bd 29 30 Leipzig 1894 IV 104 S Die Weiterbildung der Kant schen Aprioritatslehre bis zur Gegenwart Ein Beitrag zur Geschichte der Erkenntnistheorie Leipzig 1894 VI 88 S Diss Univ Leipzig 1894 Digitalisierte Ausgabe unter urn nbn de s2w 6018 Kritische Untersuchung des Begriffes der Weltharmonie und seiner Anwendung bei Leibniz Mit dem Leipziger Krug Preise gekronte Abhandlung Berlin 1895 54 S Geschichte der Philosophie im Grundriss Berlin 1895 VIII 328 S Einfuhrung in die Philosophie Eine Ubersicht der Grundprobleme der Philosophie und ihrer wichtigsten Losungsversuche Wissenschaftliche Volksbibliothek Bd 53 54 55 Leipzig 1897 160 S Die Elemente der Logik Wissenschaftliche Volksbibliothek Bd 63 64 Leipzig 1898 102 S Der Weg zum Frieden Leipzig 1898 108 S als Hrsg Worterbuch der philosophischen Begriffe und Ausdrucke Quellenmassig bearbeitet von Rudolf Eisler 6 Bande Berlin 1899 Volltext bei zeno org 2 Auflage unter dem Titel Historisches Worterbuch der Philosophie Bearbeitet von Joachim Ritter Band 1 ff Basel 1971 ff Grundlagen der Erkenntnistheorie Wissenschaftliche Volksbibliothek Bd 79 82 Leipzig 1900 VIII 174 S Das Bewusstsein der Aussenwelt Grundlegung zu einer Erkenntnistheorie Leipzig 1901 106 S Wilhelm Wundts Philosophie und Psychologie In ihren Grundlehren dargest v Dr Rudolf Eisler Leipzig 1902 VI 210 S Nietzsche s Erkenntnistheorie und Metaphysik Darstellung und Kritik Leipzig 1902 IV 118 S Soziologie Die Lehre von der Entstehung und Entwickelung der menschlichen Gesellschaft Webers illustrierte Katechismen Bd 31 Leipzig 1903 VIII 306 S Worterbuch der philosophischen Begriffe 2 Bde Historisch quellenmassig bearb v Rudolf Eisler 2 vollig neu bearb Aufl 1904 Berlin 1904 Bd 1 A N VIII 746 S Bd 2 O Z 942 S Kritische Einfuhrung in die Philosophie Berlin 1905 VIII 470 S Deutsche Kulturgeschichte Webers illustrierte Katechismen Bd 253 Leipzig 1905 VIII 224 S Allgemeine Kulturgeschichte Hrsg v Johann Jakob Honegger Leipzig 1905 VIII 260 S Geschichte der Wissenschaften Webers illustrierte Handbucher Bd 256 Leipzig 1906 VIII 440 S Leib und Seele Darstellung und Kritik der neueren Theorien des Verhaltnisses zwischen physischem und psychischem Dasein Natur und kulturphilosophische Bibliothek Bd 4 Leipzig 1906 VI 218 S Einfuhrung in die Erkenntnistheorie Darstellung und Kritik der erkenntnistheoretischen Richtungen Leipzig 1907 XII 292 S Grundlagen der Philosophie des Geisteslebens Philosophisch soziologische Bucherei Bd 6 Leipzig 1908 IV 306 S Das Wirken der Seele Ideen zu einer organischen Psychologie Leipzig 1909 76 S Worterbuch der philosophischen Begriffe 3 Bde Historisch quellenmassig bearb v Rudolf Eisler 3 vollig neu bearb Aufl 1910 Berlin 1910 Bd 1 A K VIII 686 S Bd 2 L Sch 576 S Bd 3 Schi Z 810 S Geschichte des Monismus Leipzig 1910 VIII 204 S Elemente der Logik 2 verbess Aufl 1910 Wissenschaftliche Volksbibliothek Bd 2 Esslingen 1910 84 S Geist und Korper Wege zur Philosophie Bd 5 Gottingen 1911 68 S Philosophen Lexikon Leben Werke und Lehren der Denker Berlin 1912 VI 890 S Volltext bei zeno org Digitalisat bei archive org Handworterbuch der Philosophie Berlin 1913 IV 802 S Der Zweck Seine Bedeutung fur Natur und Geist Berlin 1914 IV 286 S mit Richard Muller Freienfels Eislers Handworterbuch der Philosophie Neu hrsg v Richard Muller Freienfels Berlin 1922 VIII 786 S Psychologie im Umriss 4 verbess Aufl 1922 Marktredwitz 1922 VI 162 S Franz Muller Lyer als Soziologe und Kulturphilosoph Munchen 1923 188 S Einfuhrung in die Erkenntnistheorie 2 vollig neu bearb Aufl 1925 Leipzig 1925 VI 298 S mit Karl Roretz Worterbuch der philosophischen Begriffe 3 Bde Historisch quellenmassig bearb v Rudolf Eisler Ab Bd 2 weitergef u vollendet v Karl Roretz 4 vollig neubearb Aufl 1927 1930 Berlin 1927 1930 Bd 1 A K 1927 VIII 894 S Bd 2 L Sch 1928 1929 VIII 780 S Bd 3 Schi Z 1929 1930 VIII 906 S Kant Lexikon Nachschlagewerk zu Kants samtlichen Schriften Briefen und handschriftlichem Nachlass Bearb v Rudolf Eisler Hrsg unter d Mitw d Kant Gesellsch v Helmut Kuhn Berlin 1930 VIII 642 S Volltext bei textlog de Literatur BearbeitenEdith Selow Eisler Rudolf In Neue Deutsche Biographie NDB Band 4 Duncker amp Humblot Berlin 1959 ISBN 3 428 00185 0 S 421 f Digitalisat Eisler Rudolf In Osterreichisches Biographisches Lexikon 1815 1950 OBL Band 1 Verlag der Osterreichischen Akademie der Wissenschaften Wien 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