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Der Begriff Realismus umfasst eine Vielzahl philosophischer Positionen nach denen vom menschlichen Bewusstsein unabhangige Phanomene existieren die auf uns einwirken und die wir sprachlich bezeichnen konnen Dabei werden realistische Thesen bezuglich ganz unterschiedlicher Phanomene diskutiert sodass man genauer jeweils von einem Realismus bezuglich eines bestimmten Problembereichs spricht Wird die Existenz einer denkunabhangigen Realitat angenommen spricht man von metaphysischem oder ontologischem Realismus Genauerhin spricht man auch hier jeweils wieder von Realismus bezuglich unterschiedlicher ontologischer Objekte beispielsweise Universalienrealismus oder Realismus bezuglich naturlicher Arten Von erkenntnistheoretischem Realismus spricht man umgekehrt wenn die Welt wirklich erkennbar ist was man etwa so prazisieren konnte dass unsere Meinungen prinzipiell mit beobachtungsunabhangig existierenden Objekten zu tun haben konnen mit Objekten einer in dafur relevanten Hinsichten fur alle Beobachter identischen Welt und dass dies im Falle von Wissen auch wirklich so ist In der Sprachphilosophie redet man von einem semantischen Realismus wenn die Beschreibung der Aussenwelt mit Satzen Aussagen Gedanken erfolgt die eine eindeutige Interpretation sind also mit wahr oder falsch beurteilt werden konnen 1 Soweit in der Erkenntnistheorie angenommen wird dass Erkenntnisse nur sprachlich zu fassen sind fallen erkenntnistheoretischer und semantischer Realismus zusammen Von einem wissenschaftlichen Realismus spricht man bezuglich der These dass die Einzelwissenschaften letztlich zu Wissen von Gegenstanden fuhren die unabhangig von bestimmten Theorien oder Konventionen existieren und so strukturiert sind wie wir dies wissen konnen Dies setzt im weitesten Sinne eine beobachtungsunabhangige Aussenwelt voraus Als moralischen Realismus bezeichnet man eine Grundposition der Metaethik nach der es prinzipiell objektive Tatsachen bezuglich moralischer Fragen gibt Analog dazu und zu Positionen des wissenschaftlichen Realismus spricht man beispielsweise auch von theologischem Realismus bezuglich religioser Wahrheiten 2 Inhaltsverzeichnis 1 Die Bedeutung der Realismusfrage 2 Die Vielzahl realistischer Positionen 3 Ontologischer Realismus 4 Erkenntnistheoretischer Realismus 4 1 Schwacher Realismus 4 2 Naiver Realismus 4 3 Reprasentationaler Realismus 4 4 Interner Realismus 4 5 Kritischer Realismus 4 6 Hypothetischer Realismus 4 7 Pragmatizismus 4 8 Dispositionale Eigenschaften 5 Semantischer Realismus 6 Direkter Realismus 7 Wissenschaftlicher Realismus 8 Ethischer Realismus 8 1 Schwacher ethischer Realismus 8 2 Starker ethischer Realismus 9 Kritik an der Realismusdebatte 10 Siehe auch 11 Literatur 12 Weblinks 13 EinzelnachweiseDie Bedeutung der Realismusfrage BearbeitenAbstrakt geht es in der Realismusfrage darum ob das Sein das menschliche Bewusstsein oder ob das Bewusstsein das Sein bestimmt Primat des Objekts oder des Subjekts In der Alltagswelt ist es fur den Menschen vollig klar dass es Tische Steine und andere Menschen gibt Den meisten Menschen ist auch bewusst dass die Dinge so wie diese durch sie wahrgenommen werden durch die Sinne und Verarbeitungsprozesse im Gehirn beeinflusst werden Erst durch die philosophische Reflexion wird die Wirklichkeit fraglich Die Realismusfrage wurde schon fruh in der griechischen Philosophie diskutiert Oftmals wird hierzu der Homo Mensura Satz des Protagoras zitiert Der Mensch ist das Mass aller Dinge des Seienden wie es ist des Nicht Seienden wie es nicht ist Ebenso beruhmt ist die These von George Berkeley Esse est percipi Sein ist Wahrgenommenwerden In beiden Zitaten steckt die Uberlegung ob die Realitat uberhaupt unabhangig vom menschlichen Denken existiert Es sind dabei drei Aspekte die in der Realismus Debatte untersucht werden die Existenz von Dingen deren Unabhangigkeit vom menschlichen Bewusstsein sowie die Frage eines kausalen oder begrifflichen Zusammenhangs zwischen Realitat und Wahrgenommenem Die praktische Bedeutung dieser Frage liegt darin dass es ohne die Annahme einer Realitat nicht moglich ist zweifelsfrei wahre Aussagen uber Dinge oder Sachverhalte zu machen Die Realitat dient fur den Realisten als notwendiger Massstab dafur ob Aussagen wahr oder falsch sind Wenn man die Erkennbarkeit der Realitat uberhaupt bestreitet bleibt als alternative Weltsicht nur der Skeptizismus mit der Konsequenz des Relativismus Die Wirklichkeit als Wahrmacherin steht dem Skeptiker oder Relativisten nicht zur Verfugung Die Klarung der Frage des Realismus ist daher Voraussetzung um einen moglichen Begriff der Wahrheit zu bestimmen Um Aussagen uber die Wirklichkeit zu machen muss man diese zunachst erkennen konnen Die Realismusfrage in der Philosophie ist daher insbesondere ein Thema der Erkenntnistheorie Aber auch in der Wissenschaftsphilosophie in der der Wahrheitsgehalt von Theorien bedeutsam ist spielt die Realismusfrage eine grundlegende Rolle Durch die Fortschritte in den Naturwissenschaften im 20 Jhd sind neue Fragestellungen in der Realismusdebatte aufgetaucht Der Physiker Hans Peter Durr beschreibt die Problematik der Realismusfrage wie folgt Unter dem starken Einfluss der Naturwissenschaft haben wir uns daran gewohnt unsere Wahrnehmung von der Wirklichkeit mit der Wirklichkeit gleichzusetzen und diese Wirklichkeit sogar im Sinne einer materiell fundierten in Teile zerlegbaren Realitat zu interpretieren Die moderne Physik hat uns da jedoch eine interessante Lektion erteilt die zu einer tief greifenden Korrektur dieser Vorstellung fuhrte Sie hat uns bedeutet dass die Vorstellung einer objektiven Realitat einer materiell ausgepragten Wirklichkeit wohl in einer gewissen Naherung angemessen aber als absolutes Naturprinzip unzulassig und falsch ist ja dass diese Vorstellung uns sogar einen tieferen Einblick in das Wesen der eigentlichen Wirklichkeit versperrt 3 Die Vielzahl realistischer Positionen BearbeitenRealismus ist die These dass es eine denkunabhangige Wirklichkeit gibt ObjektbereichMaterielle Gegenstande Beobachtbares Unbeobachtbares Elektronen Atome dd Krafte Gravitation magnetische Anziehung dd Qualitaten Krummung der Raumzeit dd Mentale Zustande Sachverhalte Wissenschaftliche Theorien Naturgesetze dd Mathematische Gegenstande Universalien Ethische Werte asthetische Normen Art der ExistenzOntologisch Existenz uberhaupt Unabhangigkeit Struktur Erkenntnistheoretisch direkt indirekt Reprasentation Semantisch Bivalenz wahr oder falsch dd Ubersicht uber den moglichen Objektbereich und die Art der Existenz im philosophischen RealismusDie Diskussion uber den Realismus ist oftmals belastet durch die Vielschichtigkeit der Gegenstande und des daraus resultierenden Umfangs der Gegenstande denen Realitat zugesprochen wird Dabei werden beobachtbare materielle Gegenstande Tische Vogel Wolken und nicht beobachtbare materielle Gegenstande Elektronen und die Elemente des Atomkerns Krafte wie die Gravitation oder die magnetische Anziehung Qualitaten wie die Krummung der Raumzeit abstrakte Gegenstande Melodien Vereine oder mathematische Gegenstande Zahlen Klassen Mannigfaltigkeiten unterschieden und unterschiedlich in Hinblick auf ihren Realitatsgehalt bewertet Hinzu kommen Universalien wie Allgemeinbegriffe Rote naturliche Arten Katze Wald Diamant Naturgesetze Sachverhalte oder mentale Zustande Gedanken Vorstellungen Gefuhle Schliesslich besteht die Frage der Existenz und Unabhangigkeit ethischer Werte und asthetischer Normen Eine realistische Position ist unter anderem dadurch bestimmt welche dieser Entitaten von ihren Vertretern in den Objektbereich mit einbezogen werden Philosophische Positionen konnen verschiedene realistische Sichtweisen kombinieren So wird in manchen Fallen ein ontologischer Realismus vertreten aber ein erkenntnistheoretischer Realismus abgelehnt Manche Philosophen wie John Searle oder Michael Devitt beschranken den Realismus uberhaupt auf den Bereich der Ontologie Haufig zu finden ist die Position eines ontologischen und differenzierten erkenntnistheoretischen Realismus der aber einen Realismus bezuglich ethischer Werte oder asthetischer Phanomene ablehnt Etwa seit den 1970er Jahren gibt es eine umfangreiche philosophische Debatte uber die mogliche Begrundung einer realistischen Position Dabei sind sehr unterschiedliche Begrundungen entstanden die zum Teil wechselseitig kritisiert wurden Die Ablehnung des Realismus wird in dieser Debatte als Antirealismus bezeichnet Auch die Antirealisten begrunden ihre Einschatzung aus sehr unterschiedlichen Argumenten und manche von ihnen erkennen zumindest einen schwachen Realismus an Ontologischer Realismus BearbeitenDie Existenz von Gegenstanden ausserhalb des menschlichen Bewusstseins ist weitgehend unbestritten Ontologischer Realismus bedeutet dass es diese Gegenstande und Sachverhalte auch ohne den Menschen geben wurde Der Mensch hat keinen Einfluss auf das Dasein und die Struktur der Realitat Ohne eine solche Auffassung ware eine Untersuchung des Wesens alles Seienden Ontologie zum Beispiel sinnlos Eine mogliche aber selten vertretene Gegenposition hierzu ware ein reiner Solipsismus fur den die Wirklichkeit eine reine Vorstellung des Bewusstseins ist also ein objektiver Nachweis einer Aussenwelt nicht moglich erscheint Eine grundsatzliche Kontroverse gibt es allerdings in Hinblick auf die Frage ob Allgemeinbegriffe sogenannte Universalien eine reale Existenz haben Diese Problematik reicht zuruck auf Platon und Aristoteles und fand in der Diskussion um das Universalienproblem im Mittelalter einen Hohepunkt Das Thema lasst sich weiterverfolgen bis in die Philosophie der Gegenwart in der insbesondere offen ist ob man mathematischen Entitaten wie Zahl Relation oder Klasse eine ontologische Existenz Platonismus beimessen kann oder ob es sich um rein verstandesmassige Begriffsbildungen handelt Zum anderen wird in der Sprachphilosophie gefragt ob Eigenschaften Rote und Klassen Lebewesen ontologisch eigenstandig sind Unter dem Sammelbegriff Modaler Realismus wird das Konzept moglicher Welten diskutiert Der Universalien Realismus wird auch als Essentialismus bezeichnet seine Gegenposition als Nominalismus Danach sind alle Allgemeinbegriffe gedankliche Abstraktionen die als Bezeichnungen von Menschen gebildet werden Existenz kommt im Nominalismus nur Einzeldingen zu Die verbreitetste Auffassung zu den Universalien ist der so genannte Konzeptualismus nach dem Allgemeinbegriffe im Verstand gebildet werden aber eine unmittelbare Beziehung zu den Dingen selbst haben In Hinblick auf den ontologischen Realismus wird diskutiert ob man Dinge als Substanzen auffassen soll oder als reine Qualitaten Im letzteren Fall ware ein Ding eine Kombination von Qualitaten Bundeltheorie Dem liegt beispielsweise die Auffassung zugrunde dass man alles Existierende auf Formen von Energie zuruckfuhren kann Tatsachen sind schon in der Welt vorhanden Sie konnen raum zeitlich und qualitativ bestimmt werden Qualitaten sind an individuelle Falle gebunden Relationen sind Verbindungen von Qualitaten in Bezug auf einzelne Tatsachen Kontrovers ist weiterhin die Frage ob es nur eine Wirklichkeit gibt siehe dazu auch Parallelwelt Es gibt Auffassungen nach denen die jeweilige Wirklichkeit ihr Sein und nicht nur ihre Erkennbarkeit von der Perspektive des Betrachters abhangt Eine solche Sicht bezeichnet man als ontologischen Relativismus Erkenntnistheoretischer Realismus BearbeitenDer erkenntnistheoretische Realismus setzt den ontologischen voraus Einige der existierenden Gegenstande und Sachverhalte sind in irgendeiner Weise fur den erkenntnistheoretischen Realisten erkennbar Uber den Umfang und den Grad der Erkennbarkeit der Welt gibt es eine sehr grosse Bandbreite an Meinungen Eine grundlegende Unterscheidung ist dabei zunachst die Frage ob die erkennbaren Gegenstande von der Art und Weise wie der Mensch erkennt unabhangig sind oder ob die Erscheinungen der Dinge im Bewusstsein immer von dem Erkenntnisvermogen des Menschen abhangen Die Diskussion uber den Realismus wird zumeist auf der erkenntnistheoretischen Ebene gefuhrt da Aussagen uber existierende Gegenstande ihrerseits voraussetzen dass sie auch erkennbar sind Die klassische Gegenposition zum erkenntnistheoretischen Realismus ist der erkenntnistheoretische Idealismus In dieser Denkhaltung wird angenommen dass die Welt wie sie dem Menschen erscheint vorrangig und ursprunglich durch das menschliche Denken bestimmt ist Der Idealismus bestreitet ein Sein der Dinge ohne Tatigkeit des menschlichen Verstandes Das Denken der Dinge ausser uns ist ein blosser Glaubensartikel 4 Erst der Verstand erzeugt aus Sinnesdaten wie Gerauschen oder Lichtwellen die Gegenstande unserer Erkenntnis Moderne Varianten des Idealismus finden sich in verschiedenen Ansatzen des Konstruktivismus Auch der erkenntnistheoretische Idealismus legt normalerweise einen ontologischen Realismus zugrunde Wie die Naturwissenschaft den Idealismus aus dem Realismus hervorbringt indem sie die Naturgesetze zu Gesetzen der Intelligenz vergeistigt oder zum Materiellen das Formelle hinzufugt so die Transzendental Philosophie den Realismus aus dem Idealismus dadurch dass sie die Gesetze der Intelligenz zu Naturgesetzen materialisiert oder zum Formellen das Materielle hinzubringt Schelling 5 Eine weitere antirealistische Position ist der Fiktionalismus dessen Vertreter zwar eine Erkennbarkeit der Wirklichkeit ablehnen es aber aus pragmatischen Grunden fur sinnvoll halten von der Fiktion einer Realitat auszugehen Schwacher Realismus Bearbeiten Die klassische Debatte zum Realismus wird bei Immanuel Kant wie folgt beschrieben Unter einem Idealisten muss man also nicht denjenigen verstehen der das Dasein ausserer Gegenstande der Sinne leugnet sondern der nur nicht einraumt dass es durch unmittelbare Wahrnehmung erkannt werde daraus aber schliesst dass wir ihrer Wirklichkeit durch alle mogliche Erfahrung niemals vollig gewiss werden konnen Diesem transzendentalen Idealism ist ein transzendentaler Realism entgegengesetzt der Zeit und Raum als etwas an sich unabhangig von unserer Sinnlichkeit Gegebenes ansieht Der transzendentale Realist stellet sich also aussere Erscheinungen wenn man ihre Wirklichkeit einraumt als Dinge an sich selbst vor die unabhangig von uns und unserer Sinnlichkeit existieren KrV A 369 Von dem transzendentalen Realismus unterschied Kant den empirischen Realismus Alle aussere Wahrnehmung also beweist unmittelbar etwas Wirkliches im Raume oder ist vielmehr das Wirkliche selbst und insofern ist also der empirische Realismus ausser Zweifel d i es korrespondiert unseren ausseren Anschauungen etwas Wirkliches im Raume Freilich ist der Raum selbst mit allen seinen Erscheinungen als Vorstellungen nur in mir aber in diesem Raume ist doch gleichwohl das Reale oder der Stoff aller Gegenstande ausserer Anschauung wirklich und unabhangig von aller Erdichtung gegeben und es ist auch unmoglich dass in diesem Raume irgend etwas ausser uns im transzendentalen Sinne gegeben werden sollte weil der Raum selbst ausser unserer Sinnlichkeit nichts ist Das Reale ausserer Erscheinungen ist also wirklich nur in der Wahrnehmung und kann auf keine andere Weise wirklich sein KrV A 375 376 Die erkenntnistheoretische Position Kants selbst ist die eines transzendentalen Idealismus verbunden mit einem empirischen Realismus Dies bedeutet dass es fur Kant keine Erkenntnis ohne empirische Wahrnehmung gab dass die Erkenntnisse aber aufgrund der Vermogen des Verstandes durch die reinen a priori vorhandenen Verstandesbegriffe Raum Zeit Kategorien geformt werden Wenn man die allgemeine menschliche Subjektivitat und damit Raum und Zeit als die dazugehorigen Anschauungsformen wegdenkt bleibt jedoch ein unerkennbarer Rest ubrig den Kant als Ding an sich bezeichnet Damit gibt es dennoch Dinge die nicht in der Phanomenalitat d h dem Sich Zeigen aufgehen Kants Position wird daher als sehr schwacher Realismus bezeichnet Eine ahnliche Position vertrat in neuerer Zeit Thomas S Kuhn 6 Michael Devitt bezeichnete diese Position als Feigenblatt Realismus der eigentlich ein Antirealismus sei 7 John R Searle kritisierte dass die Position solange nicht zu widerlegen sei solange nichts Konkretes uber die reale Welt ausgesagt wird 8 Carl Friedrich Gethmann verweist darauf dass die Frage des Realismus fur Kant inhaltlich nicht klarbar ist 9 Kants Lehrsatz lautet Das blosse aber empirisch bestimmte Bewusstsein meines eigenen Daseins beweist das Dasein der Gegenstande im Raum ausser mir KrV B 274 Das Selbstbewusstsein ist zwar Bedingung der Realitat aber das Bewusstsein ist empirisch begrundet Und deshalb kann es keine Aussage uber die eigene Grundlage machen Die Realitat als das Explanandum das zu Erklarende kann nicht durch das auf der Realitat beruhende Bewusstsein erklart werden Eine Theorie der Realitat kann keine Grunde fur das Reale liefern sondern nur die Grenzen des Begriffs aufzeigen Wenn man das Bewusstsein aus dem Bewusstsein erklaren will wie Fichte ergibt sich ein Zirkel Der Satz x ist unerkennbar bzw uber x ist nichts aussagbar enthalt einen Widerspruch da er besagt dass fur x kein Pradikator bekannt ist und dennoch unerkennbar pradiziert 9 Naiver Realismus Bearbeiten Ein naiver Realismus ist im Vergleich zu Kant das andere Extrem der realistischen Auffassungen Vertreter dieser Position gehen davon aus dass die Welt so ist wie sie der Mensch wahrnimmt Dabei wird selbstverstandlich berucksichtigt dass es Sinnestauschungen gibt und dass die wahrgenommenen Sinnesdaten erst durch kognitive Prozesse im Gehirn umgewandelt werden Naive Realisten sehen jedoch ein unmittelbares Abbildungsverhaltnis zwischen der Welt und den Vorstellungen im Bewusstsein Insgesamt nimmt der Mensch daher die Welt so wahr wie sie im Wesentlichen ist Da diese Auffassung dem Alltagsverstandnis entspricht spricht man auch von Common Sense Realismus siehe auch Common Sense Philosophie In der neueren Philosophie wird George Edward Moore als prominenter Vertreter genannt Der wesentliche Einwand Moores gegen den Idealismus lautet dass dieser die Wahrnehmung mit dem Gegenstand selbst verwechselt Vor allem verwickelt man sich im Idealismus in Widerspruche wenn man kognitiv evidente Tatsachen bestreitet Ich kann jetzt z B beweisen dass zwei menschliche Hande existieren Wie Indem ich beide Hande hochhebe mit der rechten Hand eine bestimmte Geste mache und sage Hier ist eine Hand und dann hinzufuge wobei ich mit der linken Hand eine bestimmte Geste mache Hier ist noch eine Und wenn ich indem ich dies tue ipso facto die Existenz von Aussenbedingungen bewiesen habe werden Sie alle einsehen dass ich es auch fur eine Vielzahl von anderen Weisen tun kann es ist uberflussig noch weitere Beispiele anzuhaufen 10 Der Position Moore entsprach der New Realism der zu Beginn des 20 Jahrhunderts seine Hauptvertreter in den Vereinigten Staaten mit William Pepperell Montague und Ralph Barton Perry hatte Ein direkter an ein Abbildungsverhaltnis gebundener Realismus findet sich auch in der Widerspiegelungstheorie des dialektischen Materialismus Reprasentationaler Realismus Bearbeiten Als Vorlaufer dieser Position kann man Rene Descartes oder John Locke ansehen Gegenuber dem naiven Realismus geht diese Position davon aus dass die Wirklichkeit nur durch einen vermittelnden Akt des Bewusstseins erkannt werden kann Bertrand Russell beschreibt diese Art der Auffassung wie folgt Ich bin aber der Meinung dass unser Selbst wie auch immer wir es definieren mogen auch wenn es als das reine Subjekt angenommen wird unmoglich als ein Bestandteil des unmittelbaren Gegenstandes unserer Sinne angesehen werden kann Wenn wir unser Problem so formulieren ist also zuzugeben dass wir etwas uber die Existenz von uns unabhangiger Wesenheiten wissen konnen 11 Ausgangspunkte dieser Sichtweise sind entweder das Ich Bewusstsein oder sogenannte sekundare Qualitaten wie Farbe Geruch oder Geschmack Solche Eigenschaften von Gegenstanden sind nicht unmittelbar in der Wahrnehmung enthalten sondern werden vom Bewusstsein geformt Es sind interne mentale Zustande die gegen einen naiven Realismus sprechen In der modernen Philosophie des Geistes werden diese Phanomene unter dem Stichwort Qualia diskutiert Reprasentationen sind Sinnesdaten vorsprachliche und sprachliche Zeichen der Wirklichkeit Auf einer hoheren Ebene sind diese zu Gedanken und Uberzeugungen zusammengefuhrt Wenn auch die Reprasentationen nicht unbedingt in der Struktur der Wirklichkeit entsprechen so besteht aber eine gleich bleibende Beziehung zwischen Aussenwelt und Bewusstsein eine Isomorphie Diese Beziehung zwischen Reprasentation und Wirklichkeit wird als kausales Verhaltnis aufgefasst Fred Dretske bestimmt die Natur einer Reprasentation wie folgt Der Grundgedanke ist der dass ein System S eine Eigenschaft F dann und nur dann reprasentiert wenn S die Funktion hat das F eines bestimmten Gegenstandsbereiches anzuzeigen Informationen uber es zu liefern S erfullt seine Funktion wenn es sie erfullt indem es sich in verschiedenen Zustanden s1 s2 sn befindet die den verschiedenen genau bestimmten Werten f1 f2 fn von F entsprechen 12 Die Beziehung zwischen einem Gegenstand und seiner Reprasentation kann man sich dementsprechend wie zwischen der Geschwindigkeit eines Autos und deren Anzeige auf einem Tachometer vorstellen Fur John Searle und Jerry Fodor sind Reprasentationen interne Zustande die einen Bezug zur Realitat herstellen Intentionalitat und selbst wirklich sind Die auf Gilbert Ryle zuruckgehende Kritik am Reprasentationalismus verweist darauf dass in dessen Fall der Zugang zur Wirklichkeit nur durch mentale Zustande erfolgt Dabei ist nicht sichergestellt dass die damit verbundenen Uberzeugungen auch wahr sind Es liegt ein Zirkel vor 13 Uberzeugungen an sich sind wahrheitsneutral Der Massstab zur Uberprufung der Uberzeugungen sind wieder Reprasentationen Die Moglichkeit des Irrtums bleibt somit immer bestehen Der Reprasentationalist kann aus seinem Gedankengebaude nicht heraus um zu uberprufen ob es wirklich eine denkunabhangige Welt gibt Reprasentationalismus ist daher ein Internalismus der mit einem Realismus nicht vereinbar ist Ein anderes Argument gegen den Reprasentationalismus kommt aus der Philosophie des Geistes Reprasentationstheorien unterstellen eine kausale Beziehung zwischen Wahrnehmungsgegenstand und einem inneren Zustand des Wahrnehmenden Zwischen den Gegenstanden und den erfahrenen Eigenschaften besteht eine Kovarianz Nach Fred Dretske ist diese Kovarianz aber nicht notwendig Man kann sich einen Golfball vorstellen ohne dass es diesen konkret vorgestellten Golfball gibt Ob es nun einen Gegenstand gibt oder nicht die Erfahrung bleibt eine Erfahrung von Weisse Rundheit Bewegung und Oberflachenstruktur 14 Interner Realismus Bearbeiten Die Auffassung von der Reprasentation der Realitat im Bewusstsein wurde in der Philosophie des Geistes unter dem Stichwort des Funktionalismus diskutiert Hilary Putnam hatte das Konzept des Funktionalismus ursprunglich massgeblich mit entwickelt Mentale Zustande beruhen danach auf funktionalen Ereignissen im Gehirn Seit den 1970er Jahren 15 hat Putnam jedoch eine nicht materialistische Gegenposition entwickelt die er internen Realismus nannte Diese Position ist dem schwachen Realismus Kants sehr ahnlich und wurde von Kritikern als Idealismus bezeichnet Putnam hat selbst die Nahe zu Kant betont Daher habe ich Kants Unterscheidung zwischen metaphysischem Realismus und empirischem Realismus untersucht und verwerfe den ersteren wahrend ich den spateren anerkenne interner Realismus 16 Das Hauptargument Putnams ist das modelltheoretische Argument Hierzu definierte Putnam zunachst die Gegenposition des metaphysischen Realismus Dieser besteht danach aus drei Grundthesen 17 Die Welt besteht aus einer irgendwie bestimmten Gesamtheit von geistunabhangigen Objekten Es gibt genau eine wahre und vollstandige Beschreibung vom Sein der Welt Wahrheit besteht in einer Art Korrespondenzbeziehung zwischen Wortern oder Gedankenzeichen und externen Gegenstanden oder Sachverhalten Zum Realismus gehort weiterhin der Fallibilismus weil die Realitat den Massstab fur wahre Aussagen bildet Im Vergleich zum Common Sense Realismus ist diese Formulierung des Realismus philosophisch gesehen schwacher da noch keine Aussage uber die Art der Erkennbarkeit der Welt gemacht wird Der Ansatz fur die Kritik liegt in der dem metaphysischen Realismus zugrunde liegenden Beobachterperspektive Um die Position des Realisten zu vertreten muss man einen Gottesstandpunkt einnehmen Der Realist macht Aussagen uber die Welt als ob er nicht zu ihr gehore In einem zweiten Schritt argumentierte Putnam dass man den Realismus als Theorie in der die Wirklichkeit als Modell abgebildet wird auffassen muss Zu dieser Auffassung als Theorie gehort dass eine Theorie grundsatzlich fehlbar ist weil sie als Modell nicht mit der Wirklichkeit identisch ist Selbst eine Theorie die sich uneingeschrankt bewahrt hat und von der man nicht erkennen kann wie sie moglicherweise in der Zukunft widerlegt werden konnte beinhaltet im Prinzip dass sie nicht erkenntnisunabhangig ist Dies bedeutet dass man den Wahrheitswert einer Theorie grundsatzlich nicht objektiv bestimmen kann Aussagen einer Theorie sind immer interpretationsfahig Wahrheit ist beschrankt auf die semantische Ebene in der eine Korrespondenz zwischen Pradikaten und den Elementen ihres Umfangs Extensionen besteht Dies beinhaltet dass die Bezugnahme auf einen Gegenstand immer theorieabhangig ist Mit diesem Argument lehnte Putnam eine erkenntnisunabhangige Wirklichkeit ab Der Geist und die Welt erschaffen zusammen den Geist und die Welt 18 Realitat wird eingeschrankt auf eine Entsprechung von Sprache und Wirklichkeit Man kann uber die Welt nichts sagen ohne die Sprache zu verwenden Gabe es aber keine sprachunabhangige Wirklichkeit ware nicht zu entscheiden welche Theorie die bessere ist Unabhangig von Begriffsschemata existieren keine Gegenstande Wir spalten die Welt in Gegenstande auf indem wir dieses oder jenes Beschreibungsschema einfuhren Da die Gegenstande und die Zeichen gleichermassen interne Elemente des Beschreibungsschemas sind ist es moglich anzugeben was wem entspricht 19 Putnam hat diese viel diskutierte 20 Position des internen Realismus spater wieder aufgegeben und ist zu einer Version des direkten Realismus zuruckgekehrt vgl unten Kritischer Realismus Bearbeiten Im kritischen Realismus wird die Vorstellung eines direkten Zugangs zur Wirklichkeit zum Beispiel durch unmittelbare Sinneseindrucke abgelehnt Jedoch gibt es eine vom menschlichen Denken unabhangige aussere Welt Ein fruher Vertreter dieses Denkens ist Johann Friedrich Herbart Wieviel Schein soviel Hindeutungen aufs Sein 21 Ein weiterer fruher Vertreter dieser Weltsicht ist Eduard von Hartmann Wilhelm Wundt traf bereits 1895 die Unterscheidung von naivem und kritischem Realismus 22 Im fruhen 20 Jahrhundert findet sich diese Position bei Oswald Kulpe Alois Riehl dem fruhen Moritz Schlick oder Aloys Wenzl Der Amerikaner Roy Wood Sellars pragte die Bezeichnung Critical Realism 23 Zu den fruhen amerikanischen kritischen Realisten zahlen auch George Santayana und Arthur O LovejoyBedeutender Vertreter des kritischen Realismus in Deutschland war Nicolai Hartmann fur den in der Subjekt Objekt Beziehung das Objekt nicht durch das Subjekt geschaffen wird sondern eine konstante Grosse ist Dies bedeutet dass Erkenntnis nicht ein Erschaffen Erzeugen oder Hervorbringen des Gegenstandes ist wie der Idealismus alten und neuen Fahrwassers uns belehren will sondern ein Erfassen von etwas das auch vor aller Erkenntnis und unabhangig von ihr vorhanden ist 24 Die Unterscheidung von Gegenstandsbewusstsein und Selbstbewusstsein beruht auf grundlegenden Erfahrungen Der Mensch erfasst das real Seiende schrittweise immer mehr jedoch ist sein Erkenntnisvermogen so begrenzt dass die Erkenntnis dem Seienden weder vollstandig adaquat noch ahnlich ist Moritz Schlick fuhrte gegen den schwachen Realismus Kants an Nehmen wir einmal an unserer Erkenntnis seien nur Erscheinungen zuganglich hinter denen dann unbekannte Dinge an sich standen so waren diese Dinge doch zugleich mit den Erscheinungen erkannt denn da unsere Begriffe den Erscheinungen zugeordnet sind diese aber den Dingen an sich zugeordnet angenommen waren so bezeichnen ja unsere Begriffe auch die Letzteren weil ein Zeichen des Zeichens doch auch ein Zeichen fur das Bezeichnete selbst ist 25 Fur Schlick war es unplausibel uber einzelne Erscheinungen zu reden und zugleich zu behaupten man konne uberhaupt keine Aussagen uber ihre Realitat machen Grundlage fur Schlicks Realismus ist die Methode der Koinzidenz Dies ist das mehrfache Uberprufen der eigenen Wahrnehmung aber auch die Ubereinstimmung mit der Wahrnehmung Dritter Aufgrund dieser Koinzidenz werden Begriffe gebildet Dies ist eine auch in den Wissenschaften zugrunde liegende Gegebenheit In diesem Sinne wird Korrespondenz als eine zutreffende Darstellung aufgefasst Kritisch ist die Position Schlicks weil er davon ausging dass zwischen Sprache und Realitat keine Ahnlichkeit besteht All unsere Wirklichkeitserkenntnisse sind also streng genommen Hypothesen Keine wissenschaftliche Wahrheit mag sie historischer Art sein oder der exakten Naturforschung angehoren macht davon eine Ausnahme keine ist im Prinzip vor der Gefahr sicher irgendwann einmal widerlegt und ungultig zu werden 26 Wie andere realistische Positionen muss sich auch der kritische Realismus vorhalten lassen dass er als philosophische Theorie nicht das Sein an sich erklaren kann ohne in einen Zirkel zu geraten 9 Der Kritische Realismus findet sich auch im kritischen Rationalismus von Karl Popper und Hans Albert Er wird dabei ohne Begrundungsanspruch aber mit Wahrheitsanspruch vertreten 27 Der Kritische Rationalismus geht davon aus dass Vernunft sich nicht durch Begrundung der Wahrheit oder des Furwahrhaltens einer Behauptung auszeichnet sondern durch die strenge Prufung a posteriori mittels Kritik die nicht auf den Vorwurf fehlender Begrundung abzielt sondern die kritisierte Behauptung selbst angreift Die Wirklichkeit muss aus diesem Blickwinkel also nicht erst erkannt werden bevor Aussagen daruber gemacht werden durfen es genugt wenn solche Aussagen als versuchsweise Vermutungen vertreten und permanent fur Kritik offengehalten werden Der kritische Realismus ist demnach eine Konsequenz der wissenschaftlichen Theorien 28 29 nicht eine Annahme die fur Wissenschaft notwendig ist ihr vorausgeht oder von ihr vorausgesetzt werden muss 30 er ist daher kein ontologisches Fundament sondern eine kosmologische Entdeckung Der Zugang zur Wirklichkeit ist nur durch solche Theorien moglich die alle dem Inhalt nach a priori namlich genetisch a priori 31 sind aber nicht a priori gultig Popper wandte sich dabei gegen die Erkenntnistheorie des Alltagsverstandes die davon ausgeht dass Aussagen uber die Welt durch Sinneserfahrung abgeleitet werden und dass Sinneserfahrungen daher ein Begrundungs oder Autoritatsanspruch zusteht Diese Annahme fuhrt zwangslaufig zu einem Antirealismus Nach Popper konnen Theorien weder aus Sinneserfahrung abgeleitet noch von der Realitat positiv verifiziert werden Sie konnen nur negativ zuruckgewiesen werden Diese Art der Information die Abweisung unserer Theorien durch die Wirklichkeit ist in meinen Augen die einzige Information die wir von der Realitat bekommen konnen alles andere ist unsere eigene Zutat 32 Gegen antirealistische Interpretationen der Quantentheorie 33 argumentierte Popper mit einer von ihm selbst aufgestellten und weiterentwickelten realistischen Interpretation Hans Albert verwies insbesondere auf die Wahrnehmungsforschung als Argument fur den Realismus 34 Der Kritische Rationalismus geht also davon aus dass die ublichen Einwande gegen den Realismus von falschen Annahmen ausgehen dass das Realismusproblem versuchsweise mit dem Kritischen Realismus zustimmend gelost werden kann und dass diese Losung kritisierbar rational diskutierbar und somit der Vernunft zuganglich ist In Grossbritannien entwickelte sich seit den 1970er Jahren eine Wissenschaftstheorie die sich ebenfalls als critical realism bezeichnet begrundet wurde sie von Roy Bhaskar Hypothetischer Realismus Bearbeiten Der hypothetische Realismus ist eine Variante des kritischen Realismus in der davon ausgegangen wird dass die Realismusfrage an sich nicht losbar ist dass es aber zweckmassig ist den Realismus als nutzliche Hypothese zugrunde zu legen Diese Auffassung findet sich bereits bei Hermann von Helmholtz 35 In der Gegenwartsphilosophie wird eine entsprechende Position von Gerhard Vollmer vertreten Vollmer hat eine ausfuhrlichere Begrundung fur den hypothetischen Realismus ausgearbeitet Er bildet die Grundlage seiner evolutionaren Erkenntnistheorie in der er versucht sein naturalistisches Weltbild mit dem Kritischen Rationalismus zu verbinden Vollmer beschreibt seine Vorstellung von Realitat mit sieben Postulaten 36 Existenz Es gibt eine von Wahrnehmung und Bewusstsein unabhangige Welt Struktur Die Welt hat reale Ordnungsprinzipien zum Beispiel Symmetrie Invarianzen topologische und metrische Strukturen Naturgesetze Dinge Systeme Kontinuitat Zwischen allen Bereichen der Wirklichkeit besteht ein kontinuierlicher Zusammenhang Fremdbewusstsein Auch andere Individuen auch Tiere haben Sinneseindrucke und Bewusstsein Wechselwirkung Sinnesorgane werden von der realen Welt affiziert kausale Beziehung Gehirnfunktion Denken und Bewusstsein sind Funktionen des Gehirns also eines naturlichen Organs Objektivitat Wissenschaftliche Aussagen sollen objektiv sein intersubjektiv verstandlich und nachprufbar unabhangig vom Beobachter und der Methode sowie nicht konventionell Vollmer betont dass diese Postulate Uberzeugungen entsprechen die weder evident noch beweisbar sind Seine Anforderung besteht lediglich darin dass sie miteinander vertraglich sind und daraus abgeleitete Folgerungen sich nicht widersprechen Vor allem mussen sie als Hypothesen bewahrt sein Sie durfen also nicht gegen empirische Befunde verstossen Die wenn auch hypothetische Auffassung einer Existenz und Erkennbarkeit der Realitat wird durch eine Vielzahl von Argumenten gestutzt 37 die psychologische Evidenz die den Menschen instinktiv handeln lasst als sei die Welt direkt erkennbar die Struktur der menschlichen Sprache bei der die Beschreibung der Welt von ihrer Existenz ausgeht die Einfachheit der Hypothese uber den Realismus im Vergleich zu anderen Theorien die Vertraglichkeit mit der Annahme dass alle Wissenschaft heuristisch ist der Erfolg also die Bewahrung der Realismushypothese die intersubjektive Vergleichbarkeit der Wahrnehmungsreaktionen verschiedener Lebewesen mit verschiedenem Erkenntnisapparat Wurmer Krebse Insekten Wirbeltiere inkl Mensch die Wiedererkennbarkeit von Gegenstanden Konstanz der Wahrnehmung die Konvergenz der Messmethoden verschiedene Techniken tendieren zu gleichen Ergebnissen die Konvergenz der Messergebnisse je genauer die Methode umso geringer die Streuung Realitat als Massstab fur Irrtumer Widerlegung von Theorien Ahnlich wie der Reprasentationalismus unterstellt Vollmer eine projektive Beziehung zwischen realer Welt und den Erkenntnisinhalten 38 Pragmatizismus Bearbeiten Einen ausdrucklich starken Realismus der auch Universalien einschliesst vertrat Charles S Peirce im Pragmatizismus Seinen Realitatsbegriff kann man mit der kurzen Formel beschreiben Real ist was nicht fiktiv ist Insofern haben Naturgesetze Realitat da sie eine entschiedene Tendenz sich zu erfullen CP 1 26 haben Indem man mit Naturgesetzen Prognosen machen kann gilt dass die zukunftigen Ereignisse in einem bestimmten Mass tatsachlich durch eine Gesetzmassigkeit beherrscht sind ebd vgl auch CP 5 100 Insbesondere hatten auch die Gesetze der Logik und der Mathematik fur Peirce Realitat Er knupfte seine Vorstellung der Realitat von Universalien eng an den Begriff des Kontinuums Eine der Begrundungen sah er in dem Theorem Cantors dass die uber eine Menge gebildete Potenzmenge stets grosser ist als diese 39 Es ist absurd anzunehmen dass eine beliebige Ansammlung wohlunterschiedener Individuen wie es ja alle Ansammlungen von uberabzahlbaren Machtigkeiten sind eine ebenso grosse Machtigkeit haben kann wie die der Ansammlung der moglichen Ansammlungen ihrer individuellen Elemente 39 Damit ist das Kontinuum in welcher Dimension es auch kontinuierlich sein mag alles was moglich ist Aber das Allgemeine oder Universale der gewohnlichen Logik umfasst ebenfalls alles Mogliche zu welcher bestimmten Art es auch gehoren mag Und so ist das Kontinuum das was sich in der Logik der Relative als wahre Universale erweist 40 Peirce hielt es fur eine besondere Disposition des menschlichen Geistes in der Form eines Kontinuums zu denken wie beispielsweise im Fall des Begriffs der Zeit Ideen sind nicht selbstandig sondern kontinuierliche Systeme und zugleich Fragmente eines grossen kontinuierlichen Systems Verallgemeinerung das Ausgiessen von kontinuierlichen Systemen im Denken im Fuhlen und im Tun ist der wahre Zweck des Lebens 41 Wirklichkeit bedeutete damit fur Peirce dass es etwas im Sein der Dinge gibt das dem Prozess des Schlussfolgerns dass die Welt lebt und sich bewegt und ihr Sein hat in der Logik der Ereignisse entspricht 42 Einer solchen Vorstellung kann sich fur Peirce auch der mechanistische Philosoph der einen grundlegenden Nominalismus vertritt nicht entziehen Allerdings gestand er den Nominalisten zu Jedermann ist normalerweise zunachst ein Nominalist und halt an dieser Meinung fest bis er durch das Schicksal nicht vertretbarer Tatsachen davon abgebracht wird CP 4 1 Das reale Objekt geht der Erkenntnis voraus und erschliesst sich in einer unendlichen semiotischen Kette von Zeichenfolgen Dabei entsteht ein Erkenntniszuwachs der die Gemeinschaft der Forscher in einem unendlichen Prozess zur Erkenntnis der Wahrheit fuhrt Das Reale ist dann das worin fruher oder spater Information und Vernunft resultieren und was deshalb unabhangig von deinen oder meinen Vagheiten besteht CP 5 311 Wahrheit und Realitat sind in diesem Sinne aber nur als regulative Ideen zu verstehen Aufgrund seines Fallibilismus kann der Mensch nie sicher sein inwieweit er aktuell die Wahrheit erkannt hat Die Realitat schlagt sich in den drei grundlegenden von Peirce herausgearbeiteten Kategorien nieder die man bei jedem beobachtbaren Element wieder findet Sie sind das Sein von positiver qualitativer Moglichkeit das Sein von gegenwartigen Tatsachen und das Sein des Gesetzes das die Tatsachen in der Zukunft bestimmt CP 1 23 Dispositionale Eigenschaften Bearbeiten Ein spezielles Problem bei der Begrundung eines Realismus sind sogenannte dispositionale Eigenschaften Das klassische Beispiel ist Zucker der wasserloslich ist Dass ein Gegenstand eine dispositionale Eigenschaft hat kann man normalerweise solange nicht wahrnehmen bis eine Situation eintritt in der sich die Eigenschaft realisiert Ahnliche Eigenschaften sind zerbrechlich leitfahig magnetisierbar etc Dispositionale Eigenschaften genugen dem Kriterium der empirischen Uberprufbarkeit Aussagen hieruber konnen also wahr oder falsch sein Zu solchen Eigenschaften zahlen auch die Fahigkeiten von Menschen Schwimmen oder Fahrrad fahren Dispositionale Behauptungen sind nicht Berichte uber beobachtete Sachlagen aber auch nicht uber unbeobachtete oder unbeobachtbare Sachlagen 43 Wenn Dispositionen nur reine Moglichkeiten sind stellt sich die Frage ob sie real sind Entsprechend der Unterscheidung von primaren und sekundaren Qualitaten Qualia konnte man dispositionale Eigenschaften als eine dritte Art von Eigenschaften auffassen Solche Eigenschaften werden durch kausale Verursachung wirksam Funktionalismus Wenn aber Zucker mit Wasser nie in Verbindung kommt kann man die Loslichkeit nie feststellen Ist sie dann nicht existent Siehe dazu auch Akt und Potenz Modale Eigenschaften konnen andererseits genauso als Eigenschaften eines Gegenstandes betrachtet werden wie seine Form und Farbe wenn man als Grund nicht als Ursache auf seine physikalische Struktur verweist Warum macht aber Wein betrunken Eine rein chemisch physikalische Erklarung erweitert das naturwissenschaftliche Wissen ersetzt aber nicht die Erfahrung dass ebendiese chemisch physikalische Konstellation betrunken macht Man muss die kausale Wirkung kennen um sie beschreiben zu konnen 44 Semantischer Realismus BearbeitenMichael Dummett beschreibt den semantischen Realismus wie folgt Realismus charakterisiere ich als die Uberzeugung dass Aussagen der diskutierten Klasse einen objektiven Wahrheitswert besitzen Unabhangig von unserer Fahigkeit diese zu kennen Sie sind wahr oder falsch in Hinblick auf eine von uns unabhangig existierende Realitat Der Antirealist halt dieser Sicht entgegen dass Aussagen der diskutierten Klasse nur als Referenz mit Bezugnahme auf eine Art von Gegenstanden die wir als evident fur Aussagen dieser Klasse einstufen verstanden werden durfen 45 Dummett weist darauf hin dass der semantische Realist einen korrespondenztheoretischen Wahrheitsbegriff unterstellen muss und vertritt seinerseits die Auffassung dass Wahrheit nur im Sinne einer Verifikation also einer Bestatigung durch empirische Uberprufung aufgefasst werden kann Ein Realist muss nach Dummett das sogenannte Bivalenzprinzip akzeptieren Wenn es eine bestimmte Wirklichkeit gibt mussen Aussagen uber sie wahr oder falsch sein Deskriptive Aussagen sind fur den Realisten eindeutig entscheidbar Nun wendet Dummett unter Bezugnahme auf Frege und den spaten Wittgenstein ein dass die Bedeutung von Satzen vom Kontext und ihrem Gebrauch also einer sozialen Gemeinschaft abhangt Damit ist aber das Kriterium der Wahrheit von subjektiven wenn auch zumeist offentlichen Gegebenheiten abhangig Das Prinzip der Bivalenz ist damit nicht durchhaltbar Die semantische Gegenthese gegen den Realismus findet sich bereits bei Wittgenstein im Tractatus Logico Philosophicus Die Grenzen meiner Sprache bedeuten die Grenzen meiner Welt TLP 5 6 Davidson hat die These ausgehend von dem Argument der Unubersetzbarkeit bei Quine dahingehend verstarkt dass es inkonsistent ist eine Wirklichkeit anzunehmen die in der Sprache oder einem Begriffsschema nicht erfassbar ist Als Vertreter der semantischen Version des Idealismus gilt Nelson Goodman der die Auffassung vertritt dass man mit jeder Beschreibung eine neue Welt erzeugt 46 Thomas Nagel hat hiergegen eingewandt dass es durchaus vorstellbar ist dass die Realitat Aspekte enthalt die die Erkenntnisfahigkeit des Menschen uberschreiten Dabei kann der Mensch auch wenn er konsequenterweise keine Aussagen uber diese Aspekte selbst machen kann uber diesen Tatbestand als solchen sprechen ohne die Regeln der Sprache und Kommunikation zu verletzen 47 Fur die These Nagels spricht dass es Tiere gibt die Sinnesorgane haben uber die der Mensch nicht verfugt z B Fledermause Ultraschall oder Tauben Erdmagnetismus oder die mit ihren Sinnen ganz andere Wahrnehmungsumfange haben Geruch Tonfrequenzen Nagel vertritt im Ubrigen eine moderne Variante des kritischen Realismus die er als radikalen Realismus bezeichnet Als Art und Weise des Verstehens sind der Objektivitat Grenzen gesetzt die mit der Tatsache einhergehen dass sie das Subjekt hinter sich lasst Solche Grenzen sind ihre inneren Grenzen Die Objektivitat hat jedoch auch aussere Grenzen die fur unterschiedliche Arten erkennender Wesen verschieden ausfallen werden und die nicht von der Natur der Objektivitat selbst abhangen sondern von der Frage wie weit sie von einem bestimmten Wesen vorangetrieben werden kann Sie ist nur ein Verfahren unser Verstandnis der Welt zu erweitern Nicht nur lasst sie Aspekte der Realitat hinter sich sondern einige Aspekte werden ihr erst gar nicht zuganglich obgleich auch diese Aspekte im Prinzip in einer starkeren und umfassenderen Realitat enthalten sein konnten 48 Unter direkter Bezugnahme auf Goodman kommentierte Alan Musgrave den Antirealismus polemisch Das bedeutet also dass eigentlich die ganze Wissenschaft auf dem Holzweg ist Die Astronomie ist falsch Sie nimmt namlich an dass es eine Welt gab bevor es Worte gab Die Geologie ist falsch Sie nimmt dasselbe an Die evolutionare Biologie ist ebenfalls falsch 49 Direkter Realismus BearbeitenIn der neueren philosophischen Diskussion vertreten zum Beispiel Michael Devitt John McDowell und in seiner jungsten Auffassung Hilary Putnam einen direkten Realismus Diese Position ist im Ergebnis mit dem naiven Realismus weitgehend vergleichbar Sie unterscheidet sich von der naiven Sicht durch eine detaillierte Zuruckweisung antirealistischer Positionen im semantischen Sinne Innerhalb des direkten Realismus gibt es dabei sehr unterschiedliche Argumentationslinien Michael Devitt hat der Debatte einen wichtigen Impuls gegeben Seine Bestimmung von Realismus lautet Token Einzeldinge der meisten alltaglichen und wissenschaftlichen Typen existieren unabhangig vom Mentalen 50 In Hinblick auf Universalien vertrat Devitt einen Nominalismus Gegen den internen Realismus wendet er ein dass auch dieser nur eine fehlbare Theorie ist Der Antirealismus unterstellt jeweils eine interne Sicht auf die Welt die mit Erkenntnis ohne Vorerfahrung beginnt Dies ist aber nach Devitt nicht der Fall Jeder Erkenntnistheoretiker bewegt sich bereits in einem Umfeld etablierter naturwissenschaftlicher Theorien Devitt entwickelte gegen den Antirealismus die Kausaltheorie der Bezugnahme Er griff damit die Bedeutungstheorie von Saul Kripke auf Nach Devitt bestehen zwischen sprachlichen Ausdrucken und den von ihnen bezeichneten Gegenstanden kausale Beziehungen die dadurch entstehen dass die Gegenstande oder Klassen von Gegenstanden im Ursprung auf den jeweiligen Namen getauft worden sind Ursache dafur dass ein Gegenstand unter einen Begriff fallt ist also nicht eine internalistische Interpretation sondern die Wirklichkeit selbst Ob der Name Aristoteles richtig verwendet wird entscheidet nicht eine Interpretation sondern die historische Beziehung zwischen Ausdruck und Person Putnam verteidigt gegen Devitt sein modelltheoretisches Argument mit dem Hinweis dass auch die kausale Theorie der Bezugnahme ebenfalls eine prinzipiell fehlbare Theorie ist Das grundlegende Problem des internen Realismus den mein eigenes Ich vertreten hat 51 liegt fur Putnam in dessen Pramissen Diesen Kritikpunkt hatten so Putnam auch die Kritiker des internen Realismus nicht erkannt Dieser fusst auf einer Theorie der Bezugnahme Pradikate oder Sinnesdaten werden als Reprasentationen aufgefasst Diese Reprasentationen werden als im Bewusstsein enthalten gedacht Putnam anderte seine Auffassung nun in diesem Punkt und nimmt ahnlich wie schon Austin in Sense and Sensibilia 1962 52 an dass zwischen Gegenstand und Ausdrucken nicht eine kausale Beziehung sondern eine unmittelbare kognitive Relation besteht Das Wahrgenommene existiert nicht im Bewusstsein sondern weiterhin in der Aussenwelt Externalismus Fur den direkten Realisten gibt es kein Interface der Wahrnehmung im Bewusstsein Als Konsequenz kann man nach Putnam die Korrespondenztheorie der Wahrheit akzeptieren und muss die verifikationistische Erklarung des Verstehens zuruckweisen 53 Was Wahrnehmung und Begriffsbildung betrifft so hat unser Common Sense Realismus nichts an sich das antiwissenschaftlich ware in dem Sinne dass er ein Hindernis darstellen wurde fur ernsthafte Versuche bessere neurologische oder computerorientierte Modelle fur jene Gehirnprozesse zu entwickeln von denen unsere Wahrnehmungs und Begriffsvermogen abhangen Prozesse uber die wir noch sehr wenig wissen Daruber hinaus ist es ein grundlegender Irrtum wenn man ernsthaft Wissenschaft mit jenem Cartesianismus cum Materialismus gleichsetzt der seit drei Jahrhunderten versucht sich den Mantel der Wissenschaft umzuhangen 54 Peter Strawson 55 und John McDowell 56 setzen bei ihrer Begrundung des Realismus bei der Auffassung an dass die Alltagssprache dem Menschen von Natur aus gegeben ist a priori ist wenn auch die jeweilige Auspragung gesellschaftlich und historisch entstanden ist Die Frage der Erkenntnis der Realitat muss unter Berucksichtigung von Sprache Begriffsschema und Lebensform beantwortet werden Ein externer Gottesstandpunkt steht dem Menschen nicht zur Verfugung Der Bezug zur Welt ergibt sich fur beide aus dem Weltbezug der Erfahrung 57 Fur beide stellt die von Kant angenommene Rezeptivitat der Erfahrung in der Wahrnehmung den Ubergang zur realen Welt dar Wahrnehmung ist zwar gepragt durch vorhandenes Wissen und vorhergehende Erfahrung Wahrnehmungsurteile entstehen aber direkt ohne Umweg uber Reprasentationen wie Sinneseindrucke Richard Schantz erganzt hier dass kognitive Prozesse durch Lernen und Forschen reversibel werden 58 Wie man die Welt wahrnimmt hangt vom Vermogen des Menschen ab nicht aber der Zustand der Welt selbst Vor allem ist der Inhalt der sinnlichen Erfahrung viel feinkorniger als der Mensch darstellen kann Wahrnehmungsurteile auch wenn sie phanomenologisch gefarbt sind beziehen sich nicht auf Informationszustande sondern unmittelbar auf die Welt Wissenschaftlicher Realismus Bearbeiten Hauptartikel wissenschaftlicher Realismus Die Grundthese von Positionen des wissenschaftlichen Realismus konnte man so charakterisieren Wissenschaftliche Theorien erzeugen ein Weltbild das den realen Strukturen der Welt entspricht Wissenschaftliche Realisten behaupten dass bewahrte Theorien zumindest annahernd wahr sind und die Natur weitgehend zutreffend erfassen Und zwar gelte dies trotz aller nachfolgend genannten Probleme welche unterschiedliche antirealistische Gegenthesen nahelegen etwa das Problem dass die Welt an sich zumal in ihren zugrundeliegenden Strukturen und Gesetzmassigkeiten den menschlichen Sinnen nicht unmittelbar zuganglich scheint Eines der Argumente fur realistische Positionen der Wissenschaftstheorie ist dass diese Annahme in der praktischen Arbeit der empirischen Wissenschaften erforderlich sei da sonst eine Begrundung fur Prognosen oder Beschreibungen von Wirkungszusammenhangen zur Erklarung bestehender Phanomene Theorien nicht moglich ware Etwas schwacher sind Argumente die besagen dass realistische Rekonstruktionen der faktischen Tatigkeit und dem faktischen Erfolg der Einzelwissenschaften und ihrer Theorien am ehesten Rechnung tragen Theorien fuhren zu vorhersagbaren Ergebnissen Wissenschaftler in den empirischen Wissenschaften wie der Physik der Geologie aber auch in den Sozialwissenschaften machen Aussagen uber ihren Gegenstand Diesen Aussagen wird zumindest hypothetisch Wahrheit zugesprochen Derartige Beobachtungen lassen sich als Evidenzen fur das sogenannte Wunderargument verwenden ohne zumindest implizite Unterstellung einer realen Welt kamen die Ergebnisse der empirischen Wissenschaften einem Wunder gleich 59 Insbesondere stutzt so die meisten Realisten das Faktum wissenschaftlichen Fortschritts realistische Positionen Im Laufe der Zeit kann festgestellt werden welche der konkurrierenden Theorien sich besser bewahrt und eine hohere Erklarungskraft besitzt Mit einer solchen besseren Theorie lasst sich dann auch ein hoherer Wahrheitsgehalt verbinden Die Geschichte der Wissenschaften ist in diesem Sinne eine Annaherung an die Wahrheit Die Dynamik wissenschaftlicher Theorien legt aber nicht nur realistische Positionen nahe Einige Kritiker des wissenschaftlichen Realismus verweisen darauf dass viele historische wissenschaftliche Theorien zu ihrer Zeit gut bestatigt waren faktisch die Forschung bestimmten und fur wahr gehalten wurden nach heutigem Erkenntnisstand aber als falsch erwiesen seien Ein weiteres antirealistisches Argument stutzt sich auf die Beobachtung dass Sachverhalte durch unterschiedliche Theorien erklart werden konnen Bestatigungen einer bestimmten Theorie verifizieren diese daher nicht automatisch oder allein Man spricht hier auch von prinzipieller empirischer Unterbestimmtheit von Theorien Alle Erkenntnis der Welt auch naturwissenschaftliche Erkenntnis ist ausserdem wie einige Anti Realisten vertreten prinzipiell theoriegeladen Es sei daher nicht moglich reine Beobachtungsdaten von ihrer theoretischen Interpretation zu trennen Diese Vermitteltheit durch die Reprasentationsmodalitaten spezifischer Theorien ist fur einige Antirealisten Grund genug prinzipiell zu bestreiten dass es eine theorieunabhangige Vergleichbarkeit von Daten gibt Thomas Samuel Kuhn hat dies zu der bekannten These gefuhrt wissenschaftliche Erkenntnis insbesondere die Bewertung ihrer Qualitat bestatigt sie eine bestimmte Theorie oder nicht sei grundsatzlich relativ auf zugrundeliegende Paradigmen welche nicht nur die mathematischen Kernstrukturen von Theorien selbst beinhalten sondern auch beispielsweise Konventionen vielfaltiger Art etwa was die Auswertung von Daten betrifft Wie gut oder schlecht eine Theorie empirisch gestellt ist also in welcher Weise sie die Natur zutreffend erfassen ware demnach prinzipiell nicht theorieubergreifend bewertbar Dem lasst sich als Korrelar beifugen dass eine objektiv gegebene Natur prinzipiell nicht existiert gerade weil Natur je nur im Rahmen eines bestimmten durch menschliche Forschungspraxis konstituierten Paradigmas uberhaupt zuganglich wird Auch sonst sehen Antirealisten ublicherweise wissenschaftliche Erkenntnis in hohem Masse durch Konstruktionen des menschlichen Geistes bestimmt vgl Instrumentalismus Konventionalismus Unter Bezug auf die Theorien von Phlogiston und Ather fuhrt Larry Laudan hierzu aus Die Tatsache dass die zentralen Begriffe einer Theorie referieren sich auf einen realen Gegenstand beziehen beinhaltet noch nicht dass sie erfolgreich sein wird und der Erfolg einer Theorie ist keine Gewahr fur die Behauptung dass alle oder ihre wichtigsten Begriffe referieren 60 Nach Laudan sollte man daher gegenuber einer Wahrheitsnahe auch aktueller gut bestatigter Theorien skeptisch sein Eine wichtige Komponente der ublichen realistischen Positionen ist der sogenannte Entitatenrealismus der auch nicht beobachtbare Sachverhalte wie Neutronen oder Rontgenstrahlen fur etwas Reales halt Ein Argument dafur ist u a dass diese theoretischen Gegenstande empirisch uberprufbare Auswirkungen haben Derartige Entitaten halten fast alle wissenschaftlichen Realisten fur real darunter auch Hilary Putnam aber auch einige Wissenschaftstheoretiker die ansonsten auch anitrealistische Thesen vertreten darunter etwa Ian Hacking der Theorien selbst keine eigenstandige Realitat zuspricht Zur Verdeutlichung erzahlt Hacking von einem Gesprach mit einem Atomphysiker Wie andert man die Spannung auf einer Niobiumkugel Nun in diesem Stadium sagte mein Freund beschiessen wir sie mit Positronen um die Spannung zu erhohen oder mit Elektronen um die Spannung zu vermindern Von diesem Tag an war ich ein wissenschaftlicher Realist Was mich betrifft so sage ich wenn man sie beschiessen kann so sind sie wirklich 61 Ein viel beachteter Kritiker des wissenschaftlichen Realismus ist Bas van Fraassen der betont dass das Ziel der Wissenschaft nicht Wahrheit sein muss 62 These seines konstruktiven Empirismus ist dass Theorien nur empirisch adaquat sein mussen Empirisch adaquat heisst dass die Aussagen uber beobachtbare Dinge und Ereignisse den Beobachtungen entsprechen sollen Van Fraassen lehnt damit insbesondere die Existenz theoretischer Entitaten ab Die Grenzen der Beobachtbarkeit ergeben sich aus dem menschlichen Wahrnehmungsapparat und den konstruierten Theorien 63 Gegen diese Auffassung kann man einwenden dass sich die wissenschaftliche Praxis gerade anders verhalt namlich so als ob mikrophysikalische Elemente existieren Die Grenzziehung am Wahrnehmungsapparat ist aus Sicht der Realisten willkurlich gerade weil der Mensch limitiert ist Beobachtbar sind auch Gegenstande und Tatsachen fur die man eine kausale Interaktion mit Messgeraten feststellen kann 64 Einige Wissenschaftstheoretiker unterscheiden zwischen Theorien und Modellen Diesem Sprachgebrauch nach gibt es unterschiedliche Modelle des Atomkerns Tropfchenmodell Schalenmodell die je nach Fragestellung bevorzugt werden Wenn von der praktischen Bewahrung von Theorien gesprochen wird wird oftmals verkannt dass die empirischen Ergebnisse aus Modellen gewonnen werden die den Experimenten oder Beobachtungen zugrunde liegen Modelle konnen weil sie per se Vereinfachungen sind bestenfalls Teilstrukturen der Wirklichkeit wiedergeben aber nicht die Wirklichkeit wie sie ist Ihre Akzeptanz richtet sich wie insbesondere viele Antirealisten betonen nach ihrer Funktion und den Interessen der beteiligten Wissenschaftler Es kann daher sein dass eine Theorie nur deshalb bevorzugt wird weil ihre Daten leichter zu gewinnen sind oder das verwendete Modell der Fragestellung der Theorie besser entspricht Entsprechend wird die Frage diskutiert ob Modelle die Wirklichkeit tatsachlich reprasentieren diesbezuglicher Realismus oder ob durch Modelle Wirklichkeit erst konstituiert wird Antirealismus Ebenso entsteht die Frage ob Gesetzesaussagen uber die Wirklichkeit nur so weit reichen wie die Modelle reichen Die alternative Auffassung ware dass Theorien Gesetze auch uber Modelle hinaus Allgemeingultigkeit behaupten konnen Dem Realisten bleibt als Argument dass die Modelle Bestandteil der Irrtumsmoglichkeiten in der Erkenntnis der Wirklichkeit sind und ihre Fehlerhaftigkeit mit dem wissenschaftlichen Fortschritt abnimmt 65 Bei Aussagen der Wissenschaft uber die Realitat ist heute kaum noch umstritten dass sie die Wirklichkeit in Symbole mathematische Zeichen und eine Theoriesprache ubersetzt und die wissenschaftlichen Daten aufgrund von Theorien entstehen theoriegeladen sind und interpretiert sind Theorien bzw Wissenschaften uberhaupt haben demnach immer nur mit der Welt zu tun insofern sie durch die jeweilige Theorie selbst in einer bestimmten Weise reprasentiert wird Dies legt fur einige Wissenschaftstheoretiker einen Begriffspluralismus etwa fur naturliche Arten oder sonstige antirealistische bzw konstruktivistische Thesen nahe Die alltagliche wissenschaftliche Arbeit besteht in grossem Masse in der Anwendung grundsatzlich bereits etablierter Theorien Fragen nach dem Realitatsbezug stellen sich daher hier nicht unmittelbar nur beispielsweise in einzelnen fundamentalen Forschungsgebieten der theoretischen Physik oder allenfalls bei Gegenstanden wie Klimamodellen oder der Urknall Theorie Ethischer Realismus BearbeitenDer ethische Realismus besagt dass es objektive Werttatsachen gibt die unabhangig von einem subjektiven Furwahrhalten gelten Der ethische Realist wendet sich gegen die konventionalistische Auffassung dass Werte allein aus personlichen Praferenzen abzuleiten sind Wenn ethische Realisten von der Erkennbarkeit existierender moralischer Tatsachen ausgehen spricht man von Kognitivismus Fur Vertreter dieser Position sind praskriptive vorschreibende Satze wie Du sollst nicht toten wahrheitsfahig Moralische Tatsachen werden fur den Realisten nicht konstituiert sondern sie bestehen unabhangig vom erkennenden Subjekt Siehe dazu auch das im Rahmen der philosophischen Ethik hergeleitete Naturrecht Die Gegenposition zum ethischen Kognitivismus ist der Nonkognitivismus Dessen Vertreter lehnen die Annahme eines Wahrheitskriteriums fur moralische Urteile ab Fur Nonkognitivisten ist das Einhalten von ethischen Regeln eine Frage des Charakters und nicht des Wissen Moral kann demzufolge nur als Habitus antrainiert aber nicht als abstraktes Wissen gelernt werden Moralische Urteile sind der Ausdruck von Zustimmung und haben ihre Ursache in emotionalen Einstellungen Emotivismus von Alfred Jules Ayer und Charles L Stevenson Moralische Urteile formulieren Befehle Forderungen Erwartungen und Empfehlungen die ohne logischen Widerspruch auch missachtet werden konnten Praskriptivismus von Richard Mervyn Hare Ein Vertreter des Nonkognitivismus in der Gegenwartsphilosophie ist Simon Blackburn der darauf verweist dass die Kritik nonkognitivistischer Ethiker am Kognitivismus sich nicht gegen moralische Ausserungen sondern nur dessen Objektivitatsanspruch richtet Der Nonkognitivist kritisiert lediglich die Begrundung ethischer Aussagen aber nicht die in der Praxis vorzufindenden Werthaltungen und Urteile Allerdings stimmen Amoralisten der nonkognitivistischen Kritik voll zu Gemass dem Methodischen Konstruktivismus musste die Erkenntnis eines subjektunabhangigen Wertes leicht zu bewerkstelligen sein indem der ethische Realist einfach die allgemein anwendbaren methodischen Schritte angibt wie jemand aus seinem Alltagsverstandnis zur Werterkenntnis kommt Hier tun sich Wert Realisten aber meist schwer denn im Gegensatz zur Rekonstruktion wissenschaftlicher Erkenntnisse konnten sie bislang kein als allgemein nachvollziehbar anerkanntes Verfahren zur Werterkenntnis beschreiben Ein anderes Argument gegen den ethischen Realismus ist darauf gerichtet dass man analog zur erkenntnistheoretischen Diskussion der Korrespondenztheorie der Wahrheit siehe auch Munchhausen Trilemma keine logische Moglichkeit hat die Existenz ethischer Werte zu begrunden Daher ist jede Behauptung eine moralische Aussage sei wahr ein Irrtum Ein bekannter Vertreter einer solchen Irrtumstheorie ist John Leslie Mackie Ethische Realisten verweisen gegen dieses Argument ahnlich wie erkenntnistheoretische Realisten auf den Erfolg ihrer Position in der Alltagspraxis vgl die Argumente zum hypothetischen Realismus Da aber Verstosse gegen moralische Normen diese nicht falsifizieren konnen und auch haufig vorkommen ist unklar worin diese Erfolge bestehen Kognitivisten bringen u a drei Argumente gegen Nonkognitivisten vor Wenn Bewertungen funktional verstanden werden handelt es sich nicht wirklich um moralische Urteile Die nonkognitivistische These dass normative Urteile nicht wahrheitsfahig sind widerspricht der alltaglichen Redeweise in der sich Menschen fragen ob sie tatsachlich oder wirklich dies oder das tun oder lassen sollen ohne sich dabei auf soziale Instanzen zu beziehen Nonkognitivisten konnen nur relative Moralbegrundungen angeben und fallen so unter der Kritik der Amoralisten Grundhaltungen zumethischen Realismus Kognitivismus Non Kognitivismus Realismus Antirealismus naturalistisch empirische Gegenstande dd non naturalistisch Evidenz Intuition dd supra naturalistisch exogene Instanz dd Skeptizismus Hume Idealismus Empirismus Ethischer RealismusInnerhalb des metaethischen Kognitivismus gibt es verschiedene Weisen die Erkennbarkeit ethischer Prinzipien zu begrunden Werden Eigenschaften und Tatsachen die Gegenstand empirischer Wissenschaften sind zum Massstab spricht man vom ethischen Naturalismus So wird die Natur in der modernen Okologiebewegung zum eigenstandigen Wert oder bei Kant und anderen die Wurde des Menschen Hierzu zahlt auch das Prinzip der Selbsterhaltung der Art In diesem Fall ist der ethische mit einem reduktionistischen erkenntnistheoretischen Naturalismus verknupft Gleiches gilt fur die Auffassung dass Altruismus bereits genetisch angelegt sei Richard Dawkins Hiergegen hatte sich George Edward Moore mit dem Argument der offenen Frage unendlicher Regress gewendet Vertreter eines naturalistischen ethischen Realismus sind unter anderem Richard Boyd David Kellogg Lewis und in Deutschland Peter Schaber Wird die Begrundung fur die Existenz von Werten auf eine vom Menschen unabhangige Instanz zuruckgefuhrt zum Beispiel auf Gott spricht man von Supernaturalismus Ihr Grund liegt in religioser Offenbarung spirituellen oder metaphysischen Einsichten etwa im Rahmen der philosophischen bzw naturlichen Theologie Als eine solche Einsicht kann man auch den Praferenzutilitarismus ansehen fur den die Nutzenoptimierung ein exogen vorgegebenes Prinzip ist Die bedeutendste Position eines ethischen Kognitivismus ist der Nonnaturalismus Seine Vertreter behaupten die Erkennbarkeit von Werten aus einem unmittelbaren Einsichtsvermogen aus der Phanomenologie der Erfahrung als einem nicht sinnlichen Erkenntnisvermogen 66 Ebenso wie in der Asthetik uber das Schone kann der Mensch in ethischen Fragen durch ein besonderes Empfindungsvermogen beurteilen was gut ist Dies ist kein Vorgang der Wahrnehmung sondern die Fahigkeit eine gegebene Situation beurteilen zu konnen Moralische Eigenschaften eines Sachverhaltes sind ahnlich wie sekundare Qualitaten oder dispositionale Eigenschaften aufzufassen Ebenso wie man rot als wahrgenommene Eigenschaft ansieht so ist Gerechtigkeit oder Ekel als Eigenschaft einer moralischen Tatsache zu beurteilen Moralische Tatsachen sind fur den Nonnaturalisten ebenso wenig durch reduktionistische Theorien zu erfassen wie Qualia Moralische Regeln sind in Anlehnung an Wittgenstein ebenso wie Sprachregeln nur durch ihren Gebrauch innerhalb einer Lebensform bestimmbar 67 Zu den Vertretern eines Nonnaturalismus sind Max Scheler Nicolai Hartmann oder auch George Edward Moore zu rechnen Diese Position wird auch als rationaler Intuitionismus bezeichnet In der Gegenwartsphilosophie wird sie von John McDowell David Wiggins oder Mark Platts sowie in Deutschland von Franz von Kutschera vertreten Die Position tendiert zum Werterelativismus da es verschiedene Lebensformen gibt in der verschiedene Werte erkannt werden z B Freiheit und Selbstbestimmung des Individuums in der einen Harmonie und soziale Kohasion in der anderen Kultur Eine Kritik der Position halt den Vergleich mit Qualia fur irrefuhrend da Qualia ohne die sinnliche Wahrnehmung von Naturobjekten nicht gedacht werden konnen Die analogen Grundlagen die moralische Urteile auslosen existieren aber womoglich gar nicht werden aber sicherlich nicht organisch wahrgenommen Schwacher ethischer Realismus Bearbeiten Positionen die sich darauf beschranken die Wahrheitsfahigkeit von ethischen Aussagen anzunehmen kann man als schwachen ethischen Realismus bezeichnen Die These lautet Der moralische Realist unterscheidet sich nur vom Antirealisten als er behauptet Moralische Urteile haben den Wahrheitswert und konnen auch den Wahrheitswert wahr besitzen 68 Wie in der Erkenntnistheorie gehort es zum Wesen des ethischen Realismus dass der Fallibilismus anerkannt wird Fur den Realisten konnen moralische Urteile immer fehlerhaft sein Um die Diskussion uber den Realismus rational in einem akzeptablen Bereich zu fuhren beschranken ethische Realisten ublicherweise den Anwendungsbereich moralischer Urteile 69 Die Sinngemassheit literal interpretation fordert dass die Beschreibung des Gegenstandsbereiches der intuitiven Alltagsauffassung nicht grundsatzlich widersprechen darf Die Angemessenheit ist eine Anforderung mit der zu grosse Spitzfindigkeiten ausgeschlossen werden sollen So sind kontrafaktische Gedankenexperimente mit zu speziellen Bedingungen wie das Ausschliessen eines subjektiven Handlungsmodells nicht angemessen Zum Beispiel sind Gegenstande mit nur physikalischen Eigenschaften wie Steine oder Elektronen weder hartherzig noch ungerecht Starker ethischer Realismus Bearbeiten Ein fundamentaler ethischer Realist vertritt die Auffassung dass es objektive Massstabe fur die Wahrheit von moralischen Aussagen gibt Dabei gibt es verschiedene Vorstellungen nach welchen Regeln eine Aussage als wahr anerkannt werden soll Rationalistischer moralischer Realismus Von Kantianern wie John Rawls wird angenommen dass man Maximen finden kann die fur eine praktische Rationalitat universell gultig sind Dies beinhaltet die ontologische Existenz der zugrunde gelegten Massstabe Prozeduraler moralischer Realismus Thomas Nagel halt es nicht fur notwendig dass ein ethischer Realist den moralischen Werten einen ontologischen Status zuweisen muss Die Position die Werte als wirklich anerkennt besagt keineswegs dass sie okkulte Wesenheiten oder Qualitaten sind sondern dass sie reale Werte sind dass ein Urteil uber diese Werte und die Grunde die Menschen fur ihr Wirken haben auch unabhangig von unseren Uberzeugungen oder Neigungen wahr oder falsch sein konnen 70 Stattdessen kann man Verfahren finden die eine Objektivitat bei der Bewertung moralischer Aussagen herstellen Nagel schlagt hierzu vor zur Bewertung einer Aussage einen Standpunkt einzunehmen der von subjektiven Interessen absieht und unparteiisch zu urteilen Ahnlich hatte bereits Adam Smith vorgeschlagen als Massstab zur Entscheidung ethischer Fragen das Urteil eines unbeteiligten neutralen Beobachters zugrunde zu legen 71 Fur Nagel ist es im Gegensatz zu Mackie keine Frage ob es das Gute gibt sondern ob es unparteiische Grunde gibt etwas als gut zu beurteilen Substantieller Wertrealismus Ausgehend von der Wertphilosophie zu Beginn des 20 Jahrhunderts Heinrich Rickert Robert Reininger gibt es Vertreter des ethischen Realismus die annehmen dass Werte als Entitaten einer besonderen Art eine ontologische Existenz haben Nach Max Scheler gibt es echte und wahre Wertqualitaten die vom Dasein einer Guterwelt in der sie zur Erscheinung kommen desgleichen von der Bewegung und Veranderung in dieser Guterwelt in der Geschichte ganz unabhangig und fur deren Erfahrung a priori sind 72 Die Wertphanomenologie zu der auch Nicolai Hartmann zu rechnen ist begrundet die Existenz von Werten mit ihrer Evidenz Die Position wird auch als moralischer Intuitionismus bezeichnet Auch hier kann man wieder eine starke und eine schwache Auffassung unterscheiden Stark bedeutet eine vollstandige schwach eine zumindest teilweise Unabhangigkeit von subjektiven Einflussen wie Interessen Wunschen oder Wollen Die Kritik an dieser Auffassung weist darauf hin dass die Behauptung objektiver Werte noch gar nicht zeigt welches denn diese objektiven Werte seien So sind fur verschiedene Menschen womoglich ganz verschiedene Wert evident Amoralisten behaupten fur sie seien gar keine Werte evident Kritik an der Realismusdebatte BearbeitenRudolf Carnap hat die philosophische Diskussion um die Entgegensetzung von Realismus und Idealismus als Scheinproblem bezeichnet Die Beantwortung dieser Frage war fur ihn wegen der metaphysischen Voraussetzungen die sowohl mit der These des Realismus als auch mit der These des Idealismus verbunden sind nicht sinnvoll und fur den Fortschritt der Wissenschaften auch nicht notwendig Derartige philosophische Uberlegungen sind nicht sachhaltig weil sie sich einer empirischen Uberprufung entziehen 73 Carnap verwies darauf dass es gleichgultig ist ob der Wissenschaftler der die Hohe eines Berges in Afrika feststellt eine realistische oder eine idealistische Weltauffassung hat Karl Marx begrundete seine Kritik mit dem fehlenden Nutzen fur die menschliche Praxis Die Frage ob dem menschlichen Denken gegenstandliche Wahrheit zukomme ist keine Frage der Theorie sondern eine praktische Frage In der Praxis muss der Mensch die Wahrheit i e Wirklichkeit und Macht Diesseitigkeit seines Denkens beweisen Der Streit uber die Wirklichkeit oder Nichtwirklichkeit des Denkens das von der Praxis isoliert ist ist eine rein scholastische Frage 74 Auf Kants Bedauern dass es ein Skandal der Philosophie sei dass das Dasein ausser uns bloss geglaubt und nicht bewiesen werden kann KrV B XL antwortet Martin Heidegger Der Skandal der Philosophie besteht nicht darin dass dieser Beweis bislang noch aussteht sondern darin dass solche Beweise immer wieder erwartet und versucht werden denn zu beweisen ist nicht dass und wie eine Aussenwelt vorhanden ist sondern aufzuweisen ist warum das Dasein als In der Welt sein die Tendenz hat die Aussenwelt zunachst erkenntnistheoretisch in Nichtigkeit zu begraben um sie dann erst zu beweisen 75 Die Tatsache des In der Welt seins beinhaltet schon immer eine vorgefasste Meinung uber die Realitat die durch philosophische Uberlegungen nicht hintergehbar ist Auch Richard Rorty hat die Frage nach Realismus und Antirealismus abgelehnt 76 Er beschrieb den Gegensatz zwischen Davidson und Nagel vgl oben als Antinomie Wahrend der Realismus mit einer Korrespondenztheorie der Wahrheit verbunden wird fordert der antirealistisch eingestellte Philosoph eine Koharenz der Aussagen uber Tatsachen um sie als wahr anzuerkennen Rorty war der Auffassung dass zwischen beiden Wahrheitsbegriffen im Kern kein Widerspruch besteht Damit war fur ihn de facto kein Gegensatz zwischen Realismus und Idealismus gegeben 77 Eine ahnliche Position vertritt Simon Blackburn 78 Ob man das modelltheoretische Argument prufe oder dem Kriterium der Bivalenz folge oder weitere Diskussionspunkte zugrunde lege immer werden Realisten und Antirealisten am Ende Aussagen uber Gegenstande und Tatsachen in gleicher Weise akzeptieren Siehe auch BearbeitenMeta OntologieLiteratur BearbeitenPhilosophiebibliographie Realismus Zusatzliche Literaturhinweise zum Thema Zur EinfuhrungMarcus Willaschek Hrsg Realismus Schoningh Paderborn Munchen Wien Zurich 2000 ISBN 3 8252 2143 1 UTB Christoph Halbig Christian Suhm Hrsg Was ist wirklich Neuere Beitrage zu Realismusdebatten in der Philosophie ontos Frankfurt 2004 ISBN 3 937202 28 5 MERKUR Themenheft Wirklichkeit Wege in die Realitat Klett Cotta Stuttgart 2005 ISBN 978 3 608 97073 9 Markus Gabriel Malte Dominik Kruger Was ist Wirklichkeit Neuer Realismus und Hermeneutische Theologie Mohr Siebeck Tubingen 2018 ISBN 978 3 16 156598 4 VertiefungRobert S Cohen Risto Hilpinen Qiu Renzong Hgg Realism and Anti Realism in the Philosophy of Science Kluwer Academic Publishers Dordrecht 1996 Michael Devitt Realism and Truth Blackwell Oxford 1984 uberarb 2 A 1991 Michael Dummett Truth and other Enigmas Cambridge Ma 1978 Volker Gadenne Wirklichkeit Bewusstsein und Erkenntnis Zur Aktualitat von Moritz Schlicks Realismus Koch Rostock 2003 ISBN 3 937179 01 1 Andreas Huttemann Idealisierungen und das Ziel der Physik Eine Untersuchung zum Realismus Empirismus und Konstruktivismus in der Wissenschaftstheorie de Gruyter Berlin 1997 ISBN 3 11 015281 9 Ilkka Niiniluoto Critical Scientific Realism Oxford OUP 2000 ISBN 0 19 823833 9 Hilary Putnam Vernunft Wahrheit und Geschichte Reason truth and history Suhrkamp Frankfurt am Main 1982 ISBN 3 518 06034 1 John Searle The Construction of Social Reality Penguin London 1995 deutsch Die Konstruktion der gesellschaftlichen Wirklichkeit Zur Ontologie sozialer Tatsachen Rowohlt Reinbek 1997 ISBN 3 499 55587 5 Ulrike Steinbrenner Objektive Wirklichkeit und sinnliche Erfahrung Zum Verhaltnis von Geist und Welt ontos Frankfurt 2007 ISBN 978 3 938793 43 5 Marcus Willaschek Der mentale Zugang zur Welt Realismus Skeptizismus Intentionalitat Klostermann Frankfurt am Main 2003 ISBN 3 465 03247 0 Crispin Wright Realism Meaning and Truth Blackwell Oxford 2 A 1993 Weblinks Bearbeiten nbsp Wiktionary Realismus Bedeutungserklarungen Wortherkunft Synonyme Ubersetzungen Alexander Miller Realism In Edward N Zalta Hrsg Stanford Encyclopedia of Philosophy Richard Boyd Scientific Realism In Edward N Zalta Hrsg Stanford Encyclopedia of Philosophy Drew Khlentzos Semantic Challenges to Realism In Edward N Zalta Hrsg Stanford Encyclopedia of Philosophy James Ladyman Structural Realism In Edward N Zalta Hrsg Stanford Encyclopedia of Philosophy Shin Kim Moral Realism In J Fieser B Dowden Hrsg Internet Encyclopedia of Philosophy C Beisbart Wissenschaftlicher Realismus Seminarmaterialien Michael Esfeld Wie direkt soll Realismus sein PDF 141 kB Manfred Frank Idealismus und Realismus Manuskript zur Vorlesung WS 2009 10 Tubingen 2010 Ludger Jansen Dispositionen und ihre Realitat PDF 163 kB erschienen in Christoph Halbig Christian Suhm Hrsg Was ist wirklich Realismusdebatten in der neueren Philosophie Ontos Frankfurt 2004 Franz von Kutschera Der erkenntnistheoretische Realismus Franz von Kutschera Bemerkungen zur gegenwartigen Realismus Diskussion Holger Lyre Kann moderne Physik a priori begrundbar sein PDF 141 kB Vincent C Muller Realismus und Referenz Hans Puhretmayer Armin Puller Einfuhrung in den Kritischen Realismus von Roy Bhaskar Fakultat fur Sozialwissenschaften Universitat Wien Frank Tschepke Wissenschaftlicher Realismus Ioannis Votsis The Scientific Realism Debate Kapitel aus einer Dissertation und Aufsatze London School of Economics 2004 Berthold Wald Primat der Gewissheit Zum Wirklichkeitsverlust im modernen Realismus PDF 269 kB Ahmet Terkivatan Kritik am metaphysischen Realismus Sic et Non 11 2008Einzelnachweise Bearbeiten siehe Holger Lyre Epistemischer versus semantischer Realismus in Christoph Halbig Christian Suhm Hrsg Was ist wirklich Neuere Beitrage zu Realismusdebatten in der Philosophie ontos Frankfurt 2004 183 200 hier 184 An den jungeren Debatten zum Thema sind u a beteiligt Michael Scott Andrew Moore Jerome Gellman Alexander Bird John B Cobb Michael Rea Christopher Knight Alister McGrath Hans Peter Grosshans Hans Peter Durr auf der Tagung Geist und Natur 1988 zitiert nach Fritz Schafer Der Buddha sprach nicht nur fur Monche und Nonnen 2 Aufl Kristkeitz Heidelberg Leimen 2000 ISBN 978 3 921508 80 0 S 10 Johann Gottlieb Fichte Die Bestimmung des Menschen AAI 6 246 zitiert nach HWPhil 8 207 Schelling System des transzendentalen Idealismus 1800 in Samtliche Werke III 352 zitiert nach Sandkuhler Enzyklopadie Philosophie 2005 Sp 1348 vgl Paul Hoyningen Huene Die Wissenschaftsphilosophie Thomas S Kuhns Vieweg 1989 52 Michael Devitt Realism and Truth Blackwell Oxford 1984 15 John Searle Die Konstruktion der gesellschaftlichen Wirklichkeit Zur Ontologie sozialer Tatsachen Rowohlt Reinbek 1997 182 183 a b c Carl Friedrich Gethmann Stichwort Realitat in Handbuch philosophischer Grundbegriffe hrsg von Hermann Krings Hans Michael Baumgartner und Christoph Wild XENOMOI Verlag 2 Aufl Berlin 2003 George Edward Moore Beweis einer Aussenwelt 1939 in Verteidigung des Common Sense Suhrkamp Frankfurt 1969 153 154 Bertrand Russell Unser Wissen von der Aussenwelt Leipzig 1926 S 96 Neuauflage Hamburg 2004 Fred Dretske Die Naturalisierung des Geistes mentis Paderborn 1998 14 Vgl Gilbert Ryle The Concept of Mind Chicago 1949 dt Der Begriff des Geistes Fred Dretske Die Naturalisierung des Geistes Paderborn 1998 40 Vgl die Darlegung externer Bedingungen fur die Bestimmung der Bedeutung eines Begriffs in Hilary Putnam Die Bedeutung von Bedeutung Klostermann Frankfurt 1979 Reference and Truth 1980 in Realism and Reason Philosophical Papers Band 3 Cambridge New York Cambridge University Press 1983 69 86 hier 80 Vgl Putnam Vernunft Wahrheit und Geschichte Frankfurt 1990 Kapitel 2 Hilary Putnam The Many Faces of Realism Open Court La Salle 1987 1 und wortlich identisch Vernunft Wahrheit und Geschichte 11 Putnam Vernunft Wahrheit und Geschichte Frankfurt 1990 77 78 Vgl Marcus Willaschek Realismus 24 Johann Friedrich Herbart Allgemeine Metaphysik 1829 zitiert nach HWPhil 8 159 160 Wilhelm Wundt Uber naiven und kritischen Realismus in Philosophische Studien 12 Jg 1895 96 307 408 und 13 Jg 1896 97 1 105 und 323 433 siehe HWPhil 8 160 Critical Realism and the Time Problem I Journal of Philosophy Psychology and Scientific Methods 5 1908 542 48 II 597 602 sowie Critical Realism A Study of the Nature and Conditions of Knowledge Chicago Rand McNally and Co 1916 Nicolai Hartmann Grundzuge einer Metaphysik der Erkenntnis de Gruyter 2 Aufl Berlin 1925 1 Moritz Schlick Allgemeine Erkenntnislehre 1918 2 Aufl 1925 Suhrkamp Frankfurt 110 111 Schlick Allgemeine Erkenntnislehre 433 Karl Popper Objektive Erkenntnis Hoffmann amp Campe Hamburg 1973 Kapitel 2 Zitat S 50 und Hans Albert Kritik der reinen Erkenntnislehre Mohr Siebeck Tubingen 1987 Kapitel 8 Karl Popper Objektive Erkenntnis Kapitel 2 W W Bartley Flucht ins Engagement Anhang 2 Abschnitt 8 David Miller Critical Rationalism 1994 2 2i Karl Popper Alles Leben ist Problemlosen 1984 S 129f Karl Popper Die Quantentheorie und das Schisma der Physik zitiert nach Hans Joachim Niemann Lexikon des Kritischen Rationalismus Mohr Siebeck Tubingen 2004 Stichwort Realitat S 311 Vgl zu diesem Themenfeld allgemein Hong Dingguo On the Neutral Status of Quantum Mechanics in the Dispute of Realism vs Anti Realism in Cohen Hilpinen Renzong 1996 307 316 Vgl Hans Albert Erkenntnis Sprache und Wirklichkeit in Kritische Vernunft und menschliche Praxis Stuttgart Reclam 1984 insbesondere 112 116 Hermann von Helmholtz Vortrage und Reden 2 4 Aufl 1896 239 teilweise wortlich nach Gerhard Vollmer Evolutionare Erkenntnistheorie Hirzel 8 gegenuber der 5 unveranderte Auflage Stuttgart 2002 28 34 Vollmer Evolutionare Erkenntnistheorie 34 40 Vgl Vollmer Evolutionare Erkenntnistheorie 122 126 a b Charles S Peirce Naturordnung und Zeichenprozess hrsg und eingeleitet von Helmut Pape Suhrkamp Frankfurt 1998 S 378 399 MS 439 von 1898 hier Fussnote von Pape S 393 Charles S Peirce Naturordnung und Zeichenprozess hrsg und eingeleitet von Helmut Pape Suhrkamp Frankfurt 1998 S 378 399 MS 439 von 1898 S 395 Charles S Peirce Naturordnung und Zeichenprozess hrsg und eingeleitet von Helmut Pape Suhrkamp Frankfurt 1998 S 378 399 MS 439 von 1898 S 399 Charles S Peirce Naturordnung und Zeichenprozess hrsg und eingeleitet von Helmut Pape Suhrkamp Frankfurt 1998 S 378 399 MS 439 von 1898 S 396 Gilbert Ryle Der Begriff des Geistes Stuttgart 1969 166 vgl zu diesem Abschnitt Ludger Jansen Dispositionen und ihre Realitat in Christoph Halbig Christian Suhm Hrsg Was ist wirklich Neuere Beitrage zu Realismusdebatten in der Philosophie Frankfurt 2004 118 137 vor allem 121 133 Michael Dummett Truth and other Enigmas Cambridge MA 1978 146 Nelson Goodman Weisen der Welterzeugung Frankfurt 1990 Thomas Nagel Der Blick von Nirgendwo Frankfurt 1982 Kapitel 2 abgedruckt in Willaschek Realismus 53 66 Nagel in Willaschek 2000 65 Alan Musgrave Putnams modelltheoretisches Argument gegen den Realismus in Volker Gadenne Hrsg Kritischer Rationalismus und Pragmatismus Rodopi Amsterdam 1998 182 Michael Devitt Realism and Truth 2 Aufl London 1991 23 Hilary Putnam Das modelltheoretische Argument und die Suche nach dem Realismus des Common Sense in Willaschek Realismus 125 142 Originalbeitrag hier 126 deutsch Sinn und Sinneserfahrung Reclam Stuttgart 1975 Putnam in Willaschek Realismus 141 Hilary Putnam The Dewey Lectures 1994 Sense Nonsense and the Senses An Inquiry into the Powers of the Human Mind zitiert nach Putnam in Willaschek Realismus 142 Peter Strawson Einzelding und logisches Subjekt Reklam Stuttgart 1972 John McDowell Geist und Welt Suhrkamp Frankfurt 2001 Vgl Ulrike Steinbrenner Objektive Wirklichkeit und sinnliche Erfahrung Zum Verhaltnis von Geist und Welt ontos Frankfurt 2007 359 Steinbrenner 360 Vgl schon Moritz Schlick Allgemeine Erkenntnislehre 1918 2 Aufl 1925 Nachdruck Suhrkamp Frankfurt 1979 259 Larry Laudan Science and Values Berkeley 1984 zitiert nach Christian Suhm Theoretische Entitaten und ihre realistische Deutung in Halbig Suhm S 139 181 136 Ian Hacking Representing and Intervening Cambridge UK 1983 23 vgl auch Moritz Schlick Allgemeine Erkenntnislehre 248 249 Bas van Fraassen The Scientific Image Oxford 1980 9 van Fraassen The Scientific Image 57 Vgl Christian Suhm Theoretische Entitaten und ihre Darstellung in Halbig Suhm 139 181 hier 170 Zur Frage der Modelle vgl Daniela Bailer Jones Realismus und naturwissenschaftliche Modelle in Halbig Suhm 201 221 Vgl Tatjana Tartian Moralischer Realismus Varianten und Probleme in Halbig Suhm 299 336 hier 321 Vgl Tartian mit Bezug auf McDowell Values and Secondary Qualities in Mind Value and Reality Harvard University Press Cambridge Mass 1998 131 150 Peter Schreiber Moralischer Realismus Freiburg 1997 33 Christoph Halbig Was ist moralischer Realismus in Halbig Suhm 277 298 hier 281 Thomas Nagel Der Blick von Nirgendwo Frankfurt 1992 249 Adam Smith Theorie der ethischen Gefuhle Vgl auch Ernst Tugendhat Vorlesungen uber Ethik Max Scheler Der Formalismus in der Ethik und die materiale Wertethik 1916 6 Aufl Bern 1980 37 38 Rudolf Carnap Scheinprobleme in der Philosophie 1928 Meiner Hamburg 2005 Karl Marx Thesen uber Feuerbach MEW Bd 3 5 Martin Heidegger Sein und Zeit 43 9 Aufl 1960 205 206 Richard Rorty Beyond realism and antirealism In L Nagl R Heinrich Wo steht die analytische Philosophie heute Munchen Wien 1986 Vgl Richard Rorty Die glucklich abhanden gekommene Welt In Willaschek Realismus S 67 86 Simon Blackburn Wahrheit Realismus und Theorieregulation In Willaschek Realismus S 177 208 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Realismus Philosophie amp oldid 233740555