www.wikidata.de-de.nina.az
Als Naturliche Theologie auch theologia naturalis oder philosophische bzw rationale Theologie teilweise identisch mit Naturlicher Religion wird der Versuch bezeichnet aus naturlichen Quellen Erkenntnis uber Gott zu gewinnen Mit naturlichen Quellen sind hier vor allem die menschliche Vernunft und die Betrachtung der Schopfung insbesondere der mit den Sinnen wahrnehmbaren Welt gemeint Obwohl von Gott geredet wird handelt es sich bei der naturlichen Theologie dem Anspruch nach nicht um Glauben und Religion sondern um die denkerische Durchdringung des Weltzusammenhangs mit wissenschaftlich verantworteter und nachvollziehbarer Methodik Der Denker David Hume benutzte die Begriffe Naturliche Theologie und Naturliche Religion in gleicher Bedeutung Im Zeitalter des Rationalismus schrieb Hermann Samuel Reimarus uber Die vornehmsten Wahrheiten der Naturlichen Religion 1754 um einen von Offenbarungen unabhangigen Vernunftglauben aufzustellen Die naturliche Theologie als eine nicht auf Offenbarung zuruckgreifende Methode wurde und wird insbesondere im Judentum Christentum und Islam angewendet Die Wurzeln naturlicher Theologie reichen zuruck bis zu Platon Idee der Ideen bzw Idee des Guten vertieft wurde sie dann vor allem in der Scholastik und Neuscholastik Meist in ihrem Stellenwert klarer gefasst wirkt sie teils bis heute weiter Inhaltsverzeichnis 1 Abgrenzung 2 Voraussetzungen der Naturlichen Theologie 3 Geschichte 3 1 Herkunft des Wortes 3 2 Platon 3 3 Aristoteles 3 4 Patristik 3 5 Mittelalter 3 6 Neuzeit 4 Gottesbeweise in der Naturlichen Theologie 4 1 Die funf Wege des Thomas von Aquin 5 Vom Wesen Gottes 6 Kritik an der Naturlichen Theologie 6 1 Kritik der Gottesbeweise 6 2 Theologische Kritik am Programm der Naturlichen Theologie 6 3 Philosophische Kritik an der Naturlichen Theologie 7 Siehe auch 8 Literatur 8 1 Einfuhrungen 8 2 Einzelne Theologen 9 Weblinks 10 EinzelnachweiseAbgrenzung BearbeitenDie Naturliche Theologie wird von der Offenbarungstheologie abgegrenzt welche die ubernaturliche Offenbarung Gottes als Quelle der Gotteserkenntnis einbezieht Zur Religionsphilosophie wird sie im Regelfall dahingehend abgegrenzt dass die Religionsphilosophie als eine philosophische Disziplin neben anderen prinzipiell auch solche religiose Themen diskutieren kann die theologisch gesehen auf Offenbarung zuruckgehen und im Allgemeinen konfessionell neutral ist Viele Theologen und Philosophen akzentuieren gleichwohl beide Begriffe auf je eigene Weise Hegelianisch verstanden bezieht sich Religionsphilosophie beispielsweise auf das Verhaltnis von Subjekt und Absolutem Voraussetzungen der Naturlichen Theologie BearbeitenDie Naturliche Theologie setzt die grundsatzliche Moglichkeit objektiver Erkenntnis voraus Des Weiteren beansprucht sie zumeist dass die gesamte Welt und ihr Verhaltnis zu Gott davon bestimmt wird dass jede Wirkung und jedes kontingente Seiende eine Ursache besitzt Genauer gesagt argumentiert die Naturliche Theologie mit dem metaphysischen Kausalprinzip bzw dem Satz vom zureichenden Grund Diese Voraussetzung bestreitet etwa der Empirismus der Ursachen nur fur die erfahrbaren Wirklichkeiten annimmt bzw alles Daruberhinausliegende ablehnt David Hume hat Kausalitat selbst problematisiert etwa mit dem Hinweis dass Wissen uber Naturgesetze nie Zukunftiges einschliessen konne Auch der Fideismus stellt sich Voraussetzungen naturlicher Theologie entgegen Aussagen uber Gott sind demnach ausschliesslich durch Glauben Offenbarung und Gnade Gottes moglich Alle drei Optionen werden durch Immanuel Kant kritisiert Kausalrelationen gelten Kant zufolge nur im Bereich des Empirischen der Empirismus ruht auf nicht geklarten Voraussetzungen und eine Ergebenheit des Menschen in Demut gerate schnell zu einer selbst verschuldeten Unmundigkeit welche durch Aufklarung zu uberwinden sei Geschichte BearbeitenHerkunft des Wortes Bearbeiten Der romische Gelehrte Marcus Terentius Varro 116 27 v Chr benutzte in seinen 41 Buchern uber die Antiquitates rerum humanarum et divinarum Die Altertumer der menschlichen und gottlichen Dinge eine Unterscheidung von drei Arten der Theologie der mythischen der politischen und der naturlichen Theologie Letztere frage was die Gotter sind Varros Antwort ist eine entmythologisierende Reduktion von Religion auf Physik Gotter das konnten Zahlen Atome oder das Feuer sein Kirchenvater Augustinus zitierte die Antiquitates des Varro in seinem eigenen Werk De civitate dei Vom Gottesstaat so oft dass die moderne Philologie daraus den Inhalt der Antiquitates teilweise wiederherstellen konnte Varro verwandte fur die von ihm gemeinte Art der Theologie noch das griechische Adjektiv physikos das Augustinus mit dem lateinischen naturalis ubersetzte Uber Augustinus ist der Begriff Naturliche Theologie geschichtsmachtig geworden Varro selbst stutzt sich auf stoische Quellen Ob er den Ausdruck Naturliche Theologie selbst gepragt hat ist nicht bekannt Platon Bearbeiten Platon gilt der Sache nach als der alteste bekannte Vertreter einer Naturlichen Theologie auch wenn sich dieser Begriff erst viel spater eingeburgert hat In seinem Dialog uber den Staat Politeia bedeutet Theologie zunachst ganz allgemein das Reden von Gott Im 10 Buch seines Alterswerkes Die Gesetze legt er das Dasein der Gotter dar und zwar durch Beibringung uberzeugender Grunde Aristoteles Bearbeiten Aristoteles argumentiert in seiner Metaphysik fur die Annahme eines ersten unbewegten Bewegers Auf die aristotelische Argumentation stutzt sich spater die Scholastik Genau besehen ist Aristoteles Argument fur den ersten unbewegten Beweger weniger ein ontologisches als vielmehr ein logisches Argument das zur Bewegungslehre gehort Da in der aristotelischen Bewegungslehre die Bewegung eines Korpers immer nur durch die Bewegung eines anderen Korpers verursacht sein soll so ergabe sich ein unendlicher Regress wenn man nicht die Bewegung sozusagen am Anfang von allem aus einer unbewegten Quelle hervorgehen lasst diese Quelle ist der allein aus logischen Grunden postulierte unbewegte Beweger Mit der christlichen ontologischen Vorstellung eines real existierenden Geistwesens namens Gott der zugleich der Schopfer aller Dinge ist fallt dies zunachst nicht zusammen Patristik Bearbeiten Der aussere geschichtliche Anlass fur die Entstehung der Naturlichen Theologie im heutigen Sinn war die Begegnung des jungen Christentums mit der hellenistischen Philosophie Wie schon der Apostel Paulus sahen sich nach ihm auch die Kirchenvater zur Auseinandersetzung mit der Philosophie genotigt um die Irrtumer der Heiden zu widerlegen deren Meinung sie kennen konnten weil sie selbst Heiden gewesen waren oder zumindest unter Heiden gelebt hatten und deshalb in ihren Lehren unterrichtet waren Thomas von Aquin Mittelalter Bearbeiten Der bekannteste und vermutlich einflussreichste Philosoph des Mittelalters ist Thomas von Aquin Seine Bemuhungen um eine Synthese von Philosophie und christlicher Theologie betrafen zunachst die wissenschaftstheoretische Bestimmung der beiden Disziplinen und ihrer Zustandigkeiten und dann die Ausgestaltung einer philosophischen Theologie etwa in der bekannten Formulierung der funf Wege das Dasein Gottes zu beweisen siehe unten Damit hat er wesentlich zur Grundlagenbereitung einer naturlichen Theologie im heutigen Sinne beigetragen Auch der katalanische Philosoph Raimundus Sabundus nimmt in seiner Schrift Liber creaturarum 1 die Position einer philosophischen Theologie ein Neuzeit Bearbeiten In der Renaissance wurde die Idee einer naturlichen Theologie durch die Erneuerung der platonischen Philosophie ab dem 15 Jahrhundert besonders in Florenz durch Marsilio Ficino gefordert Zu ihren Befurwortern zahlten Galileo Galilei 1564 1642 und Isaac Newton 1643 1727 die Naturphilosophie auch als Gottsuche verstanden 2 Isaac Newton erklarte 1713 im Scholium generale zur 2 Ausgabe seiner Principia die Existenz Gottes zur wissenschaftlich beweisbaren unausweichlichen Tatsache und formulierte den Satz die Rede von Gott gehore unbedingt zur Naturlehre hinzu Die Philosophie nach Newton schliesst wieder in vielem an scholastische Traditionen an wie die religionsphilosophischen Systeme der Aufklarung von Francisco Suarez Gottfried Wilhelm Leibniz oder Christian Freiherr von Wolff zeigen Spater verfolgten zahlreiche Philosophen und Theologen das Projekt naturlicher Theologie weiter im 19 und fruhen 20 Jahrhundert oft im Kontext der Neuscholastik und des Thomismus Das Erste Vatikanische Konzil erklarte 1870 in der dogmatischen Konstitution Dei Filius dass Gott mit Hilfe der menschlichen Vernunft sicher aus der geschaffenen Welt erkannt werden konne Ecclesia tenet et docet Deum naturali humanae rationis lumine e rebus creatis certo cognosci posse Derjenige der diese Lehre bestreitet Si quis dixerit cognosci non posse wird mit dem Ausschluss aus der katholischen Kirche Anathema bedroht anathema sit 3 Auch der Weltkatechismus der romisch katholischen Kirche halt die naturliche Theologie fur moglich und notig und verweist dabei insbesondere auf eine in diesem Sinne verstandene Interpretation des Romerbriefs Kapitel 1 Gottesbeweise in der Naturlichen Theologie Bearbeiten Hauptartikel Gottesbeweis Die funf Wege des Thomas von Aquin Bearbeiten Hauptartikel Quinque viae ad deum In seinem Hauptwerk Summa theologiae fuhrte Thomas von Aquin funf Wege quinque viae an die es gebe das Dasein Gottes zu beweisen Dabei griff er auf Gedankengange zuruck die sich schon bei Platon und Aristoteles finden Aus dem Bewegtsein wird ein erster unbewegter Beweger erschlossen kinesiologischer bzw kosmologischer Gottesbeweis aus dem Bewirktsein eine erste Ursache causa prima Kausalbeweis aus dem zufalligen So und Dasein ein absolut notwendiges Wesen Kontingenzbeweis aus dem mehr oder weniger Vollkommensein ein absolut vollkommenes Wesen Stufenbeweis und aus dem Geordnetsein der Weltdinge ein oberster Ordner teleologischer Gottesbeweis Die funf Wege des Thomas von Aquin sind Versuche das Dasein Gottes aus der Erfahrung a posteriori zu beweisen Die Moglichkeit eines Gottesbeweises a priori z B in Form des ontologischen Gottesbeweises des Anselm von Canterbury in seinem Proslogion wurde von Thomas von Aquin bestritten Vom Wesen Gottes BearbeitenUrsprunglich ist es Ziel der Gottesbeweise zu zeigen dass Gott ist existiert Dass Gott existiert sagt aber zunachst noch nichts daruber aus was Gott ist Um eine bestimmte Vorstellung von Gott zu beweisen z B die Vorstellung von einem personlichen Gott bedarf es weiterer Argumente die z B Thomas von Aquin in der Summe der Theologie Summa theologiae oder Summe gegen die Heiden Summa contra gentiles darlegt Die Gotteslehre wird darin im Anschluss an die Gottesbeweise vor allem auf drei Wegen entwickelt dem Weg des Heraushebens via eminentiae dem Weg der Analogie und dem Weg der Verneinung via negationis vgl Negative Theologie Grundsatzlich gilt auch fur Thomas dass wir von Gott immer eher wissen was er nicht ist als was er ist Vertreter der naturlichen Theologie argumentieren in Bezug auf das Wesen Gottes stark zusammengefasst wie folgt Als unbewegter Beweger und erste Ursache ist Gott unveranderlich und ewig ist er frei von jeglicher Potenz also reiner Akt actus purus und reiner Geist ohne materielle Beschrankungen und Mangel also vollkommen Bei ihm fallen Sein esse und Wesen essentia zusammen Als vollkommenem Urgrund allen Seins muss Gott zukommen was immer es in der von ihm geschaffenen Welt namentlich im Menschen an Wahrem und Gutem gibt Sein Leben Wissen Macht Personalitat Liebe Gluck nur in unvergleichlich hoherer Weise Er ist deshalb das Sein und das Leben selbst allgegenwartig allwissend und allmachtig absolute Personalitat unendliche Liebe und vollkommene Gluckseligkeit Kritik an der Naturlichen Theologie BearbeitenKritik der Gottesbeweise Bearbeiten Zu den bekanntesten Kritikern der Gottesbeweise zahlt Immanuel Kant 4 Dieser versucht in der Kritik der reinen Vernunft A 620 ff den ontologischen Gottesbeweis zu widerlegen halt aber angesichts der Beschrankung der Reichweite menschlicher Erkenntnis auch a posteriorische Gottesbeweise wie die des Thomas von Aquin fur nicht moglich Bis in die Gegenwart wird die Schlussigkeit der klassischen Gottesbeweise aber auch die kantsche Kritik daran unter Philosophen kontrovers diskutiert Theologische Kritik am Programm der Naturlichen Theologie Bearbeiten Aus offenbarungs theologischer Sicht gibt es unterschiedliche Einordnungen der Naturlichen Theologie Das Spektrum reicht von entschiedener Ablehnung bis zu eindeutiger Zustimmung Harscher Kritik wurde die naturliche Theologie unterzogen sofern sie uberhaupt eine eigenstandige Gotteserkenntnis zu erreichen beansprucht Dabei wird oft nicht zwischen naturlicher Theologie im oben erklarten Sinne und naturlicher Religion als etwa einer Form der Gottesbeziehung welche fur ihre Form nicht in Offenbarungsdaten begrundet angenommen wird unterschieden Wichtige Stationen solcher Kritik sind Die lutherische Spatorthodoxie gemassigter Buddeus bestritt gegen Cherbury dass die angemessene Form der Gottesverehrung naturlichem Wissen gegeben sei Der Philosoph David Hume der auf den Charakter naturlicher Theologien als nachtraglicher Konstrukte aufmerksam machte Vorher hatten Deisten postuliert es handele sich um eine Art verfalschte Urreligion der Menschheit Nach Hume steht stattdessen polytheistische Naturverehrung am Anfang Friedrich Daniel Ernst Schleiermacher schliesst sich Hume und Kant im Grundsatz an Anders als bei Hume erhalt positive tatsachliche geschichtliche statt kunstlich in Gedanken konstruierte Religion eine Aufwertung philosophische Theologie hingegen wird geschichtlich relativiert Gott gehort wie bei Kant nicht zum Bereich objektiver Erkenntnis diese gibt es nur im Bereich der Erscheinungen Albrecht Ritschl wehrt sich 1881 gegen Ubergriffe naturlicher Theologie in die christliche Dogmatik besonders gegen eine moralische Verengung mittels metaphysischer Grundlegungen Dies sollte den Glauben von durch positivistische Kritik fragwurdigen metaphysischen Voraussetzungen befreien Die altkirchliche Rezeption antiker Philosopheme findet sein Missfallen Wie bei Harnack bleibt etwa die dadurch ermoglichte universale Offnung auch fur Nichtjuden unbeachtet Besonders Melanchthon der eine anthropologische Grundlegung entwickelt hatte habe die Vermischung von Natur und Gnade vorangetrieben Auch Schleiermacher gehe falschlich von einer Allgemeinheit frommen Selbstbewusstseins aus statt vom geschichtlichen christlichen Glauben Karl Barth wendet sich explizit erst um 1930 ahnlich wie Ritschl gegen naturliche Theologie als Gegenbild einer Offenbarungstheologie das Kritik verdiene weil darin die Selbstbehauptung des Menschen zum Ausdruck komme Sie konne vor Barths radikalisierter Rechtfertigungstheologie nicht bestehen Historische Gestalten naturlicher Theologie intendierten jedoch nie einen Gegensatz zum Gott der Offenbarung Barths These grundet sich auf seine spezifische Lesart Feuerbachs wobei Barth die psychologische Ableitung von Religion fur die nichtchristlichen Religionen ubernimmt besonders daher fur die naturliche Religion Wo naturliche Religion Anspruch auf Allgemeinheit erhebt hatte Barth kaum mehr als Rhetorik zu bieten Wolfhart Pannenberg Eberhard Jungel kritisiert jeden Anspruch auf eigenstandige Gotteserkenntnis durch naturliche Theologie Wolfhart Pannenberg zieht ein Fazit das von vielen katholischen und protestantischen heutigen Theologen geteilt wird Mit der Unmoglichkeit einer rein rational begrundeten Theologie aber ist die Frage nach Moglichkeit und Tatsachlichkeit einer naturlichen Gotteserkenntnis im Sinne einer dem Menschen als solchen immer schon eigenen faktischen Kenntnis von dem Gott den die christliche Botschaft verkundet noch nicht beantwortet Philosophische Kritik an der Naturlichen Theologie Bearbeiten David Hume 1711 1776 setzt sich vor allem in den Dialogues Concerning Natural Religion 1779 mit der Naturlichen Theologie auseinander Hier vertritt Hume die Ansicht dass es keinen naturlichen Weg gebe die Existenz eines christlich verstandenen Gottes mittels blosser Erwagungen aus Vernunftgrunden zu erweisen In seinem Dialog gibt Hume dem Skeptiker Philo das letzte Wort der am Ende bedauert keine befriedigendere Losung gefunden zu haben Wenn sich die gesamte naturliche Theologie auf den einen einfachen wenngleich einigermassen unklaren Satz verkurzen liesse Die Ursache oder Ursachen der Ordnung im Universum besitzen wahrscheinlich irgendeine entfernte Ahnlichkeit mit menschlicher Intelligenz dann konne ihm auch der wissbegierigste nachdenklichste und religioseste Mensch seine eindeutige philosophische Zustimmung nicht versagen Dieser Satz wird von Hume nun aber sogleich eingeschrankt durch eine lange Kette von vier sofern Satzen deren Einschrankungen aus diesem philosophischen Begriff von Gott alles entfernen was fur christliche Glaubigkeit noch von Bedeutung ware Vor allem denkt Hume Philo dass dieser Satz keiner Erweiterung Abwandlung oder naheren Erlauterung zuganglich ist Zudem lasse der Satz keinen Schluss zu der das menschliche Leben beruhrt oder Anlass zu irgendeiner Handlung oder Unterlassung werden kann Nicht zu uberlesen ist auch dass Hume die Frage eine Ursache oder viele Ursachen in der oben angefuhrten Stelle offen halt Arthur Schopenhauer 1788 1860 kritisiert alle Religionen ausgehend von der Annahme eines allgemeinen metaphysischen Bedurfnisses des Menschen als allegorisch und mythisch ausgesprochene und dadurch der Menschheit im Grossen zuganglich und verdaulich gemachte Wahrheit Er bezeichnet die Religion deshalb auch als Metaphysik des Volks Schopenhauers Kritik an der rationalen Theologie seiner Zeit 175 stutzt sich auf den angenommenen Gegensatz von Glauben und Wissen Uber ein Kernthema der Naturlichen Theologie namlich das Verhaltnis von Vernunft und Glauben schreibt Schopenhauer Wer ein Rationalist seyn will muss ein Philosoph seyn und als solcher sich von aller Auktoritat emancipieren vorwarts gehn und vor nichts zuruckbeben Will man aber Theolog seyn so sei man konsequent und verlasse nicht das Fundament der Auktoritat auch nicht wenn sie das Unbegreifliche zu glauben gebietet Man kann nicht zweien Herren dienen also entweder der Vernunft oder der Schrift Entweder glauben oder philosophieren was man erwahlt sei man ganz 181 Siehe auch BearbeitenApologetik Agnostiker Gifford Lectures on Natural Theology Theodizee PhysikotheologieLiteratur BearbeitenPhilosophiebibliographie Naturliche Theologie Zusatzliche Literaturhinweise zum Thema Einfuhrungen Bearbeiten Wolfhart Pannenberg Systematische Theologie Band 1 Gottingen 1989 S 83 122 Wolfhart Pannenberg Naturliche Theologie II Im ev Verstandnis in LThK 2 A Bd 7 S 816 817 Klaus Riesenhuber Naturliche Theologie in Herders Theologisches Taschenlexikon Bd 5 S 169 177 Klaus Riesenhuber Naturliche Theologie in Sacramentum mundi Bd 3 S 691 700 Gottlieb Sohngen Naturliche Theologie in LThK 2 A Bd 7 1962 S 811 816 Otto Muck Georg Kraus Theologe Naturliche Theologie in LThK 3 A Bd 7 1993 S 676 681 Einzelne Theologen Bearbeiten Michael Albrecht Thema die naturliche Theologie bei Christian Wolff Meiner Hamburg 2011 Martin Lenk Von der Gotteserkenntnis Naturliche Theologie im Werk Henri de Lubacs Knecht Frankfurt am Main 1993 ISBN 3 7820 0683 6 Philip Stewart Naturliche Theologie Einst und Jetzt Eine Untersuchung der Protestantischen Naturlichen Theologie in Geschichte und Gegenwart Diss Universitat Munchen 2013 Weblinks BearbeitenJames Brent Natural Theology In J Fieser B Dowden Hrsg Internet Encyclopedia of Philosophy Andrew Chignell Derk Pereboom Natural Theology and Natural Religion In Edward N Zalta Hrsg Stanford Encyclopedia of Philosophy 2020 Ausschnitt aus dem Katechismus der Katholischen Kirche Es wird die Moglichkeit der naturlichen Gotteserkenntnis philosophisch und theologisch begrundet Natural Theology Kurzer englischer Text der die naturliche Gotteslehre in Vergangenheit und Gegenwart darstellt Essay Peter Knauers zur Moglichkeit naturlicher Gotteserkenntnis Bernard Boedder Natural Theology 1903 engl Faksimiles 1915 Einzelnachweise Bearbeiten Theologia naturalis sive liber creaturarum specialiter de homine et natura Martin Flach Strassburg 1501 Digitalisat It is agreed that the supreme God necessarily exists and by the same necessity he is always and everywhere This concludes the discussion of God and to treat of God from phenomena is certainly a part of natural philosophy A fewe things could now be added concerning a certain very subtle spirit pervading gross bodies and lying hidden in them by its force and actions the particles of bodies attract one another at very small distances and cohere when they become contiguous and electrical bodies act at greater distances repelling as well as attracting neighboring corpuscles But these things can not be explained in a few words furthermore there is not a sufficient number of experiments to determine and demonstrate accurately the laws governing the actions of this spirit Isaac Newton Philosophical writings hrsg von Andrew Janiak Cambridge University Press Cambridge 2004 ISBN 0 521 83122 9 ISBN 0 521 53848 3 pbk S 91 93 Enchiridion Symbolorum Definitionum Et Declarationum de rebus fidei ein morum editio XXXIV edidit Henricus Denzinger et Adolfus Schonmetzer SJ Herder Freiburg Br Nr 3004 und 3026 Roland Mugerauer Immanuel Kants transzendentaler Kritizismus und die Frage nach Gott eine orientierende Skizze 1 Auflage 2021 Tectum Wissenschaftsverlag Baden Baden 2021 ISBN 978 3 8288 4711 8 S 114 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Naturliche Theologie amp oldid 215882233