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Gottesbeweis bezeichnet in neuzeitlicher Terminologie den Versuch mit Hilfe der Vernunft die Existenz eines Gottes zu beweisen Dieser Terminus wurde ruckwirkend auf verschiedenste philosophische Konzepte angewendet die die Existenz von Gottern bzw eines Gottes glaubhaft machen wollten Im Gegensatz dazu gibt es den religiosen Irrationalismus dessen Vertreter vernunftgeleitete Erorterungen der Existenz eines Gottes ablehnen Inhaltsverzeichnis 1 Einleitung 1 1 Historische und aktuelle Einschatzungen 1 2 Motive 2 Typen von Gottesbeweisen 2 1 Der ontologische Gottesbeweis 2 1 1 Anselm von Canterbury 2 1 2 Kurt Godel 2 2 Der kosmologische Gottesbeweis 2 2 1 Thomas von Aquin quinque viae ad deum 2 2 1 1 Via I Bewegungsbeweis 2 2 1 2 Via II Kausalitatsbeweis 2 2 1 3 Via III Kontingenzbeweis 2 2 1 4 Via IV Stufenbeweis 2 2 1 5 Via V Finalitatsbeweis 2 3 Der teleologische Gottesbeweis 2 3 1 Beweisgang bei Thomas von Aquin 2 3 2 Uhrmacher Analogie 2 4 Gott als moralisch notwendige Annahme bei Kant 2 5 Ciceros Gottesbeweis e consensu gentium 2 6 Der axiologische Gottesbeweis 2 7 Der pragmatische Gottesbeweis 2 8 Die Pascalsche Wette 3 Kritik 3 1 Am ontologischen Gottesbeweis 3 2 Am kosmologischen Gottesbeweis 3 3 Am teleologischen Gottesbeweis 3 4 Am moralischen Gottesbeweis 3 5 Am axiologischen Gottesbeweis 3 6 Am pragmatischen Gottesbeweis 3 7 An der Pascalschen Wette 4 Literatur 5 Weblinks 6 EinzelnachweiseEinleitung BearbeitenHistorische und aktuelle Einschatzungen Bearbeiten Versuche die Existenz von Gottern wahrscheinlich zu machen bzw Gottesbeweise darzulegen finden sich bereits in der Philosophie der Antike z B bei Cicero und Seneca ferner in der judischen und fruhchristlichen Apologetik danach bei den Kirchenvatern wie z B bei Augustinus Es folgten die judische und arabische Philosophie des Mittelalters und die z T damit verbundenen Gottesbeweise der Scholastik u a der des Anselm von Canterbury Mit Beginn der Neuzeit gab es rationalistische Anstrengungen Gottesbeweise zu erbringen wie z B von Descartes und Leibniz 1 Die neuzeitliche Einschatzung der philosophischen Relevanz von Gottesbeweisen beruht weitgehend auf der grundsatzlichen Kritik durch Immanuel Kant In seiner Kritik der reinen Vernunft beschrankt er mogliche Erkenntnisse uber Sachverhalte auf den Bereich des sinnlich Wahrnehmbaren Die klassischen Gottesbeweise sind demnach nicht schlussig weil es keine Anschauung ohne Interpretation Begriffe gibt Die Menschen legen vielmehr ihren eigenen Glauben in die Beweise hinein 2 Dies betrifft speziell die mittelalterlichen scholastischen Gottesbeweise darunter den ontologischen Spatere Religionskritiker wie Ludwig Feuerbach hatten die Idee Gott als Inbegriff menschlicher Wunsche nach einem erfullten Leben aufzufassen die dem jeweils individuellen aber ursprunglichen Wesen des Menschen entsprechen Nach dieser Projektionstheorie ware Gott nur eine Fiktion ein spontanes auf Glauben beruhendes Konstrukt menschlicher Fantasie die keine uberprufbare Aussage uber die Existenz Gottes begrunden kann 3 Neuscholastiker und einige Religionsphilosophen argumentieren ahnlich wie die Protagonisten fruherer Gottesbeweise etwa in der Naturlichen Theologie Vertreter der Analytischen Philosophie greifen einerseits Kants Kritik auf etwa John Leslie Mackie versuchen andererseits aber wie zum Beispiel Alvin Plantinga und Richard Swinburne Gottesbeweise neu zu formulieren Dies betrifft auch den ontologischen Gottesbeweis Motive Bearbeiten In der vorchristlichen Antike und im christlichen Mittelalter Europas stand die Existenz von Gottern oder eines Gottes meist nicht in Frage Durch Etablierung von Staatsreligionen und deren Wahrheitsanspruch war es vielerorts rechtlich nicht erlaubt daran offentlich zu zweifeln Ein formaler Beweis war also nicht als Reaktion auf publizierte Kritik notwendig sondern hatte das Ziel religiose Uberzeugungen zu stutzen oder theoretisch zu untermauern Viele Fruhscholastiker betonen die Notwendigkeit zwischen Vernunft und Glaube zu vermitteln Wesentlich dafur ist die Auffassung dass der Vernunft die Existenz Gottes einsichtig ist In diesem Sinne hatten bereits arabische Averroes Avicenna Muhyi d Din Ibn ʿArabi 4 insbesondere kalamitische und judische Denker Maimonides Gottesbeweise entwickelt Gottesbeweise dienten ausserdem dazu Heiden zu bekehren weil sich allein durch politische Macht in heidnisch gepragten Gesellschaften keine bestimmte Religiositat erzwingen lasst Wo zudem die Bibel noch nicht als Heilige Schrift anerkannt wird kann nicht erfolgreich offenbarungstheologisch argumentiert werden Hoch Zeiten der Gottesbeweise waren die Fruhe Neuzeit und die Epoche der deutschen Aufklarung Fur deistische Vordenker der Aufklarung sollten die Gottesbeweise eine auf Vernunft gegrundete Naturliche Religion ohne Offenbarung durchsetzen Diese Vorstellung wurde besonders von David Hume kritisiert Mit Kants einflussreicher Kritik an den Gottesbeweisen verlieren die Gottesbeweise in philosophischen Diskussionen an Bedeutung Indem sie das Subjekt in das Zentrum ihrer Uberlegungen stellten versuchten etwa Friedrich Schleiermacher und Soren Kierkegaard Gottesbeweise zu rehabilitieren Viele der hier aufgefuhrten Gottesbeweise beziehen sich auf einen Schopfergott nach abrahamitischer Definition Damit sind sie auf Religionen die zwar Gotter aber keinen Schopfer kennen nicht anwendbar Dies trifft beispielsweise auf den Hinduismus zu Typen von Gottesbeweisen BearbeitenGottesbeweise lassen sich in apriorische und aposteriorische Beweise einteilen diese Untergliederung nahm bereits Kant vor Immanuel Kant AA 000002 II 155 5 Apriorische Gottesbeweise sind unabhangig von Erfahrung So leitet beispielsweise Anselm von Canterbury die Existenz Gottes aus dessen Begriff ab Aposteriorische Gottesbeweise grunden sich auf Erfahrung Die sogenannten funf Wege quinque viae in der Tradition des Thomas von Aquin gelten hier als typisches Beispiel Eine weitere Unterscheidung von Gottesbeweisen geht auf die Ausfuhrungen zur Transzendentalen Dialektik in Kants Kritik der reinen Vernunft zuruck Hier wird nach ontologischem kosmologischem und teleologischem Gottesbeweis unterschieden Immanuel Kant AA 000003 III 396 6 Zusatzlich zu Kants Gliederung wird heute haufig noch der moralische Gottesbeweis erganzt den er selbst entwickelte Immanuel Kant AA 000003 III 523 7 Der ontologische Gottesbeweis Bearbeiten Anselm von Canterbury Bearbeiten Die erste bekannte Version des sogenannten ontologischen Gottesbeweises 8 formulierte Anselm von Canterbury 1033 1109 im Proslogion 9 Auch Rene Descartes 1596 1650 hat auf diese Weise versucht Gottes Existenz zu beweisen 10 Ontologisch wird diese Art des Gottesbeweises genannt da Anselm und Descartes von der logisch begrifflichen Ebene auf die Ebene des Seins griech to on Genitiv ontos schlussfolgern Als erster bezeichnete Kant den Ansatz Anselms und Descartes als ontologisch Immanuel Kant AA 000003 III 396 11 Anselm wendet sich mit seinem Beweis ausdrucklich an Glaubige die die Inhalte ihres Glaubens verstehen wollen oder sachlich gesagt an einen das Verstehen suchenden Glauben fides quaerens intellectum Ein solcher Glaube hat einen Begriff von Gott als einem woruber hinaus nichts Grosseres gedacht werden kann quo nihil maius cogitari potest Dieser Begriff ist nach Anselm gedanklich nur dann widerspruchsfrei nachzuvollziehen wenn Gott wirklich existiert Seine Argumentationsstruktur beginnt mit einer Annahme des Gegenteils 12 Annahme des Gegenteils Das woruber hinaus nichts Grosseres gedacht werden kann d i Gott existiert nicht in Wirklichkeit sondern nur im Verstand Wenn 1 dann kann etwas gedacht werden das grosser ist als das woruber hinaus nichts Grosseres gedacht werden kann namlich ebendieses jedoch mit der zusatzlichen Qualitat dass es auch in Wirklichkeit existiert was dann grosser ist als das lediglich Gedachte welches nicht in der Wirklichkeit existiert Wenn etwas gedacht werden kann das grosser ist als das woruber hinaus nichts Grosseres gedacht werden kann dann ist das woruber hinaus nichts Grosseres gedacht werden kann etwas woruber hinaus Grosseres gedacht werden kann Das woruber hinaus nichts Grosseres gedacht werden kann ist etwas woruber hinaus Grosseres gedacht werden kann aus 1 2 und 3 durch zweimalige Anwendung des Modus ponens 4 ist widerspruchlich und daher 1 falsch d h Das woruber hinaus nichts Grosseres gedacht werden kann d i Gott existiert in Wirklichkeit und nicht nur im Verstand aus 1 4 durch reductio ad absurdum Die Rezeption des Proslogion fokussiert sich auf das unum argumentum das eine Argument in den Kapiteln 2 4 Damit wird ausser Acht gelassen dass Anselm einerseits nicht rein rational argumentiert sondern stets als Glaubender spricht was durch die gebetsartigen Abschnitte zum Beispiel in Kapitel 1 verdeutlicht wird Andererseits geht er in Kapitel 15 einen Schritt weiter und stellt die These auf dass Gott grosser ist als gedacht werden kann 13 Kurt Godel Bearbeiten Kurt Godel 1906 1978 entwickelte 1970 eine Rekonstruktion des ontologischen Gottesbeweises in der Sprache der Modallogik die auf drei Definitionen und funf widerspruchsfreien Axiomen beruht 14 15 16 Das Anliegen Godels bestand im Nachweis dass ein ontologischer Gottesbeweis auf eine Art und Weise gefuhrt werden konne die modernen logischen Massstaben gerecht wird 17 Godel verzogerte die Veroffentlichung des Beweises da er befurchtete sein Anliegen wurde als selbststandiger Versuch einen gultigen Beweis aufzustellen missverstanden 18 Die formale Korrektheit von Godels Beweis wurde mittels maschinengestutzten Beweisens aufgezeigt und zwar fur die Beweisversion von Dana Scott die folgende Ubersetzung wiedergibt 19 Axiom 1 Entweder eine Eigenschaft oder ihre Negation ist positiv Axiom 2 Eine aus einer positiven Eigenschaft notwendigerweise folgende Eigenschaft ist positiv Theorem 1 Positive Eigenschaften kommen moglicherweise einem Wesen zu Definition 1 Gottlich ist ein Wesen falls es alle positiven Eigenschaften besitzt Axiom 3 Gottlich ist eine positive Eigenschaft Korollar Moglicherweise existiert ein gottliches Wesen Axiom 4 Positive Eigenschaften sind notwendigerweise positiv Definition 2 Eine Eigenschaft eines Wesens ist essentiell falls diese alle seine Eigenschaften notwendigerweise impliziert Theorem 2 Gottlich ist eine essentielle Eigenschaft jedes gottlichen Wesens Definition 3 Ein Wesen ist notwendigerweise existent falls es all seine essentiellen Eigenschaften notwendigerweise erfullt Axiom 5 Notwendige Existenz ist eine positive Eigenschaft Theorem 3 Ein gottliches Wesen existiert notwendigerweise Formulierung in der ModallogikAxiom 1 P f P f Axiom 2 P f x f x ps x P ps Theorem 1 P f x f x Definition 1 G x f P f f x Axiom 3 P G Korollar x G x Axiom 4 P f P f Definition 2 f ess x f x ps ps x y f y ps y Theorem 2 G x G ess x Definition 3 E x f f ess x y f y Axiom 5 P E Theorem 3 x G x displaystyle begin aligned text Axiom 1 amp quad P neg varphi Longleftrightarrow neg P varphi text Axiom 2 amp quad left P varphi wedge Box forall x varphi x Longrightarrow psi x right Longrightarrow P psi text Theorem 1 amp quad P varphi Longrightarrow Diamond exists x varphi x text Definition 1 amp quad G x Longleftrightarrow forall varphi P varphi Longrightarrow varphi x text Axiom 3 amp quad P G text Korollar amp quad Diamond exists x G x text Axiom 4 amp quad P varphi Longrightarrow Box P varphi text Definition 2 amp quad varphi text ess x Longleftrightarrow varphi x wedge forall psi left psi x Longrightarrow Box forall y varphi y Longrightarrow psi y right text Theorem 2 amp quad G x Rightarrow G text ess x text Definition 3 amp quad E x Longleftrightarrow forall varphi varphi text ess x Longrightarrow Box exists y varphi y text Axiom 5 amp quad P E text Theorem 3 amp quad Box exists x G x end aligned nbsp Die erste Definition fuhrt einen Gottesbegriff ein die zweite die essentiellen Eigenschaften von Wesen und die dritte die notwendige Existenz Godels Axiome 1 2 4 und 5 definieren positive Eigenschaften implizit Das von Dana Scott erganzte Axiom 3 19 liefert die mogliche Existenz eines gottlichen Wesens Korollar und das Theorem 3 den Nachweis der notwendigen Existenz des gottlichen Wesens nach Godels Definition Der Beweis ist naturlich nur dann uberzeugend wenn Godels Gottesdefinition als hinreichend betrachtet und das in den ubrigen Axiomen zum Ausdruck gebrachte ontologische Rahmenwerk akzeptiert wird Der kosmologische Gottesbeweis Bearbeiten Die antiken und mittelalterlichen Varianten des kosmologischen Beweises gehen in irgendeiner Form davon aus dass das Universum eine Ursache ausserhalb seiner selbst haben muss Die Welt und ihre Existenz werden dabei als fraglich und fragwurdig betrachtet Die klassische Formulierung des kosmologischen Gottesbeweises findet sich bei Thomas von Aquin in der Summa theologica 20 der dabei seinerseits auf Gedankengange von Platon 21 und Aristoteles 22 zuruckgriff Thomas von Aquin quinque viae ad deum Bearbeiten In den quinque viae funf Wegen des Thomas von Aquin 1225 1274 enthalten die vier ersten Wege zu Gott Varianten des kosmologischen Gottesbeweises Der funfte Weg stellt den teleologischen Gottesbeweis dar Thomas unterscheidet den Aufweis Gottes aus der Bewegung ex parte motus aus der Wirkursache ex ratione causae efficientis aus dem Moglichen und Notwendigen ex possibili et necessario aus den Graden der Vollkommenheit ex gradibus und aus der Teleologie ex gubernatione rerum Jeder dieser Wege geht von Erfahrungstatsachen aus d h er enthalt empirische Pramissen Diese konnen in der Argumentation Thomas nicht zugleich wahr und ihre Konklusion die Existenz Gottes falsch sein Jeder seiner 5 Wege hat denselben syllogistischen Aufbau der Obersatz die 1 Pramisse lat praemittere voraussetzen eine empirisch nachprufbare Tatsache ein Faktum der anorganischen oder organischen Welt der Untersatz die 2 Pramisse eine metaphysische Feststellung d h eine Behauptung die zwar nicht empirisch beweisbar ist deren Annahme aber zumindest nicht unlogisch oder unsinnig ist Solche Satze nennt man Axiome z B dass alles Existierende einen hinreichenden Grund fur sein Sein haben muss physisches und metaphysisches Kausalitatsprinzip oder dass zwischen dem absoluten und dem erschaffenen kontingenten Sein eine Entsprechung analogia entis besteht so dass vom Kontingenten aus sinnvolle und richtige Aussagen uber das Absolute gemacht werden konnen Wer die Gultigkeit von Axiomen abstreitet kommt zu abwegigen Schlussfolgerungen ihre Wahrheit ist also gegeben aber unbeweisbar diesen Wahrheitsgrad nennt man Evidenz von lat evideri herausscheinen der Schlusssatz lat conclusio er enthalt den Nachweis der Existenz Gottes Da fur Thomas von Aquin die Gultigkeit metaphysischer Axiome ausser Zweifel stand hielt er seine Gottesbeweise fur zwingend stringent und seine Anhanger in der Neuzeit die Neuscholastiker verfechten ihre Beweiskraft bis zum heutigen Tag 23 Im Folgenden werden die einzelnen Wege des Thomas von Aquin naher erlautert Via I Bewegungsbeweis Bearbeiten Der erste Weg ex parte motus auf dem Thomas das Dasein Gottes beweisen will geht von der empirisch feststellbaren Tatsache der Bewegung in der Welt aus deshalb auch kinesiologischer Gottesbeweis genannt Bewegung versteht Thomas dabei nicht nur physikalisch als Ortsveranderung sondern im weiteren philosophisch aristotelischen Sinn als Ubergang von der Moglichkeit in die Wirklichkeit also auch in der Bedeutung von Werden Veranderung Entwicklung Von der Moglichkeit in die Wirklichkeit ubergefuhrt werden kann etwas nach dem Kausalitatsprinzip bzw dem Satz vom zureichenden Grund aber nur durch etwas das selbst in Wirklichkeit ist Alles was in Bewegung ist muss also durch etwas anderes eine wirkende Ursache bewegt worden sein Dass sich etwas von selbst bewegen kann schliesst Thomas durch den Satz vom Widerspruch aus nach dem es unmoglich ist dass etwas zugleich und in derselben Hinsicht in Moglichkeit und in Wirklichkeit existiert Es ist deshalb auch unmoglich dass etwas zugleich und in derselben Hinsicht bewegend und bewegt also Ursache und Wirkung in einem ist Jede Bewegung Wirkung ist also selbst wieder durch etwas anderes bewegt bewirkt bzw verursacht dieses wiederum durch etwas anderes und so weiter In dieser Weise lasst sich jedoch nicht bis ins Unendliche zuruckgehen da sonst die gesamte Kette von Bewegendem Ursachen und Bewegtem Wirkungen und damit auch die von uns zweifellos feststellbare Bewegung in der Welt gar nicht in Gang gekommen ware Also muss nach Thomas von Aquin notwendigerweise ein erstes unbewegtes Bewegendes primum movens quod a nullo movetur vorausgesetzt werden das die Kausalkette des Werdens in Gang gesetzt hat ohne selbst Teil dieser Kausalkette zu sein Und darunter behauptet Thomas von Aquin verstehen alle Gott 24 In der Welt ist uberall Bewegung Alles Bewegte wird von einem anderen bewegt d h nichts kann sich selbst die erste Bewegung geben Also Die bewegte Welt setzt einen von ihr verschiedenen Beweger voraus Eine unendliche Reihe von Bewegern die ihre Bewegung jeweils von aussen haben erklart nicht woher die Bewegung erstmals ihren Ausgang nahm Wenn eine endliche Reihe von Bewegtem sich die Bewegung nicht selbst geben kann dann kann es auch eine unendliche Reihe nicht Deshalb lehnt Thomas von Aquin in seinen 5 Wegen den Ruckgriff auf das Unendliche regressus in infinitum grundsatzlich ab Stattdessen sagt er Es ist notwendig anzunehmen dass es eine erste Bewegungskraft primum movens gibt die selbst von niemand anderem die Bewegung erhalten hat und insofern als unbewegt lat immotum von niemandem in Bewegung gesetzt bezeichnet werden kann Das primum movens immotum nennen wir Gott 23 Via II Kausalitatsbeweis Bearbeiten Der kausale Gottesbeweis ex ratione causae efficientis geht davon aus dass alles was in dieser Welt existiert auf eine Ursache zuruckzufuhren ist Da man die Reihe der Ursachen nicht unendlich fortsetzen konne musse eine erste nicht kontingente Ursache causa prima existieren die selbst auf keine andere Ursache zuruckfuhrbar sei Schon Aristoteles postulierte eine solche erste Ursache die selbst unverursacht ist und nannte sie das erste unbewegte Bewegende prῶton kinoῦn ἀkinhton oder den unbewegten Beweger Viele mittelalterliche Denker auch Thomas von Aquin identifizierten diesen mit Gott Die Argumentation des Aristoteles liegt dem kosmologischen Gottesbeweis zugrunde und wird von manchen zu einem Kontingenzbeweis verallgemeinert 20 Die Zweite Pramisse ist der Satz vom zureichenden Grund In der Welt gibt es uberall Ursachen actio und Wirkungen reactio die miteinander in Verbindung stehen Jede Wirkung setzt eine hinreichende Ursache voraus Wegen der Unmoglichkeit des regressus in infinitum bleibt nur der Schluss dass die Welt eine prima causa efficiens eine zeitlich erste Wirkursache hat welche selber incausata unverursacht ist Diese erste unverursachte Wirkursache prima causa incausata wird Gott genannt Gott ist sich selbst die Ursache seines Seins er ist das Sein selbst in seiner ganzen Fulle Via III Kontingenzbeweis Bearbeiten Der Kontingenzbeweis ex possibili et necessario Thomas von Aquin gilt als radikale Gestalt des kosmologischen Beweises 25 Sein Gedankengang ist folgender Es gibt nichtnotwendig Seiendes das Zufallige Kontingente Dieses nichtnotwendig Seiende konnte genauso gut nicht sein Dass es aber ist ist nur damit erklarbar dass es seine Existenz einem anderen Sein verdankt Diese Abhangigkeitskette lasst sich nur dann uberhaupt stabil erklaren wenn es ein aus sich heraus Seiendes ens a se gibt von dem alles kontingent Seiende abhangig ist Dieses absolut Seiende Absolute wird mit Gott identifiziert Vgl auch die Erklarung im Artikel Naturliche Theologie Die Welt ist kontingent nicht notwendig existierend alles Empirische entsteht und vergeht wieder ist also entbehrlich Da das Kontingente sich nicht selbst das Sein geben kann und da der regressus in infinitum ausgeschlossen ist setzt das Vorhandensein eines kontingenten Kosmos die Existenz eines absoluten Wesens ens necessarium voraus von diesem notwendig existierenden Wesen empfangt jedes kontingente Wesen das Sein Also setzt die kontingente Welt zur Erklarung ihrer Entstehung die Existenz eines notwendig existierenden Wesens voraus dieses Wesen wird Gott genanntArgumentationen nach diesem Muster sehen sich verschiedenen Einwanden ausgesetzt die Argumentation ist nur unter bestimmten Voraussetzungen schlussig die nicht von jeder Ontologie geteilt werden Dazu zahlen die Pramisse dass es uberhaupt eine objektive Unterscheidung von kontingent und notwendig in einem fur solche Argumente relevanten Sinne gibt dass Fragen nach dem Warum der Existenz eines Objekts stets die Erwahnung eines anderen Objekts in der Antwort verlangen dass trotzdem der Ausnahmefall uberhaupt sinnvoll ist dass es auch etwas erstes gibt wofur ebendies nicht gilt dass dieses mit Gott insb dem Gott einer spezifischen Religion identifiziert werden kann Eine Variante dazu stammt von Leibniz der annahm es musse einen letzten Grund der Dinge geben der ausserhalb der Welt und damit bei Gott liegt Gott sei der zureichende Grund der Welt Moderne Varianten des kosmologischen Gottesbeweises argumentieren wie folgt Die physikalischen Naturkonstanten sind so aufeinander abgestimmt dass Leben wie wir es kennen moglich ist was sich bei Abweichung um wenige Promille andern wurde Diese Abstimmung sei nur erklarbar als planvolle Wahl durch einen Schopfergott Naheres dazu im Artikel Feinabstimmung der Naturkonstanten Dieser Argumentation steht das so genannte anthropische Prinzip gegenuber Weil es Beobachter des Universums gibt muss es Eigenschaften besitzen die die Existenz von Beobachtern zulassen Wenn dieses Prinzip bereits teleologisch verstanden wird das Universum besitzt Eigenschaften zweckhafter Art wird die Argumentation Kritikern zufolge zirkular Wird umgekehrt das anthropische Prinzip nicht teleologisch verstanden also die scheinbare Zweckhaftigkeit naturwissenschaftlich erklart wird die Argumentation des kosmologischen Gottesbeweises Kritikern zufolge unschlussig Via IV Stufenbeweis Bearbeiten Auch ex gradibus rerum In der Welt gibt es mehr oder weniger gute wahre und schone Dinge d h die Werte sind abgestuft Da eine Ruckfuhrung ins Unendliche regressus in infinitum nicht in Frage kommt muss es ein Wesen geben welches die hochste Wahrheit Gute und Schonheit ist und somit den absoluten Endpunkt in der Abstufung der Werte darstellt Also Es muss ein Optimum bzw Verissimum Nobilissimum geben das fur alles innerweltliche Sein die Ursache seines Gut Wahr und Edelseins ist Dieses hochste Gute Wahre und Edle nennen wir Gott Via V Finalitatsbeweis Bearbeiten siehe entsprechender Abschnitt auch teleologischer Beweis ex gubernatione rerum In der Welt gibt es Ordnung und Zweckmassigkeit die physikalischen chemischen und biologischen Naturgesetze Ordnung Zielstrebigkeit und Sinnhaftigkeit setzen einen denkenden Geist als Ordner voraus aliquid intellegens andernfalls musste man wieder einen regressus in infinitum vollziehen Also braucht die Welt zur Erklarung ihrer Ordnung einen ordnenden Geist und den nennen wir Gott Der teleologische Gottesbeweis Bearbeiten Hauptartikel Teleologisches Argument Beweisgang bei Thomas von Aquin Bearbeiten Der Begriff Teleologie bezieht sich traditionell etwa bei Thomas von Aquin auf eine planvolle Einrichtung der Welt durch welche die Dinge eine hohere Vollkommenheit erreichen 26 27 28 Die Teleologie geht also uber die ursprungliche Vollkommenheit der Dinge hinaus bezieht sich auf eine offene Naturkausalitat 29 30 und bedarf einer ausseren Ursache Diese ist aufgrund einer intentionalen Ordnung notwendigerweise intelligent 31 Der teleologische Gottesbeweis geht dabei traditionell von der Weltenlenkung aus gubernatio rerum 32 Es ist demnach feststellbar dass es in den Dingen dauerhafte oder angehaufte Verbesserungen gibt Diese bedurften notwendigerweise einer Weltenlenkung 33 Unvernunftige Dinge seien nicht in der Lage ein Ziel zu verfolgen und bedurfen anderer Dinge die sie zum Ziel bestimmen 34 An oberster Stelle musse ein intelligentes Wesen stehen das eben in der Lage ist ein Ziel vorzugeben 35 Und das heissen wir Gott sagt Thomas von Aquin 36 Uhrmacher Analogie Bearbeiten Hauptartikel Uhrmacher Analogie Gott als moralisch notwendige Annahme bei Kant Bearbeiten Immanuel Kant 1724 1804 widersprach der Moglichkeit kosmologischer teleologischer und ontologischer Gottesbeweise Theoretisch sei das Ideal eines hochsten Wesens nichts anderes als ein regulatives Prinzip der Vernunft alle Verbindungen in der Welt so anzusehen als ob sie aus einer allgenugsamen notwendigen Ursache entsprange und nicht die Behauptung einer an sich notwendigen Existenz 37 Fur die praktische Vernunft ist es dennoch moralisch notwendig das Dasein Gottes anzunehmen denn das moralische Gesetz fuhrt uber den Begriff des hochsten Guts zur Erkenntnis aller Pflichten als gottliche Gebote 38 In seiner Kritik der teleologischen Urteilskraft trat Kant schliesslich einen eigenen moralischen Gottesbeweis an Folglich mussen wir eine moralische Weltursache einen Welturheber annehmen um uns gemass dem moralischen Gesetze einen Endzweck vorzusetzen und so weit als das letztere notwendig ist so weit ist auch das erstere anzunehmen namlich es sei ein Gott 39 Hierbei handele es sich jedoch nicht um einen objektiv gultigen Beweis vom Dasein Gottes sondern Kant schrankte die Gultigkeit des Beweises ein Die Wirklichkeit eines hochsten moralisch gesetzgebenden Urhebers ist also bloss fur den praktischen Gebrauch unserer Vernunft hinreichend dargetan ohne in Ansehung des Daseins desselben etwas theoretisch zu bestimmen 40 Insofern erbringt Kant keinen Gottesbeweis im logisch philosophischen Sinne Ciceros Gottesbeweis e consensu gentium Bearbeiten Der ethnologische oder historische Gottesbeweis wurde von Cicero 106 43 v Chr beigetragen Er ging davon aus dass es kein religionsloses Volk gibt e consensu gentium Die gemeinsame Gotteserfahrung aller Volker lasst auf die reale Existenz von Gottlichem schliessen Es gibt kein Volk das so wild und niemanden unter allen der so roh ware dass er in seinem Geist nicht einen Gedanken an die Gotter truge viele meinen uber die Gotter Verkehrtes das aber pflegt aus einem schlechten Lebenswandel zu ruhren dennoch glauben alle dass es eine gottliche Kraft und Natur gibt das bewirkt aber nicht eine Verabredung oder ein Konsens unter den Menschen und auch wird die Annahme nicht durch Einrichtung oder Gesetze in Geltung gesetzt die Ubereinstimmung aller Volker in der ganzen Sache muss darum fur ein Naturgesetz genommen werden 41 Es handelt sich hier aber eher um ein Plausibilitatsargument nicht um einen strengen Beweis Der axiologische Gottesbeweis Bearbeiten Der axiologische oder auch eudamologische Gottesbeweis geht von der Annahme aus dass jeder Mensch nach der Verwirklichung von Werten bzw nach dem hochsten Gluck strebt Da aber alle irdischen Werte und alles irdische Gluck bedingt und endlich sei musse es deshalb einen obersten Wert bzw eine hochste Gluckseligkeit geben Der erreichte Zustand dieser hochsten Gluckseligkeit und Verwirklichung von obersten Werten wird Himmel genannt Der Himmel muss aber nicht immer eine Anwesenheit Gottes bedeuten So gibt es auch vergleichbare Jenseitsvorstellungen wie beispielsweise das Nirwana im Buddhismus Der pragmatische Gottesbeweis Bearbeiten Im Pragmatismus geht man davon aus dass Wahrheit und Nutzlichkeit dasselbe sind Daraus schlussfolgerte der Philosoph William James dass der Glaube an Gott zum Optimismus fuhre wie das Vertrauen in die Zukunft etc wahrend der Atheismus zu Pessimismus und Hoffnungslosigkeit etc fuhre Daraus wird die Konklusion gezogen dass der Gottesglaube wahr und der Atheismus falsch sei 42 Die Pascalsche Wette Bearbeiten Hauptartikel Pascalsche Wette Kein Gottesbeweis im eigentlichen Sinne sondern eine Argumentation warum es auch in Ermangelung von Beweisen sinnvoll sei an Gott zu glauben ist die mit Argumenten der Kosten Nutzen Analyse operierende Pascalsche Wette Der franzosische Mathematiker und Philosoph Blaise Pascal 1623 1662 argumentierte dass es besser sei bedingungslos an Gott zu glauben weil man nichts verlore wenn er nicht existiert aber auf der sicheren Seite sei wenn es doch einen Gott gibt Setzen Sie also ohne zu zogern darauf dass es ihn gibt 43 Kritik BearbeitenZu jeder angefuhrten Kritik an diesen Gottesbeweisen sei gesagt dass sich die Existenz eines Gottes wissenschaftlich weder beweisen noch widerlegen lasst Gott ist daher genauso ein Gegenstand des Glaubens wie etwa die Reinkarnation 44 Nach Bertrand Russell liegt zudem die Beweislast bei denjenigen die eine Behauptung aufstellen Keinesfalls stunden andere in der Pflicht diese zu widerlegen Die Analogie der Teekanne diente Bertrand Russell zur Veranschaulichung Christopher Hitchens geht sogar so weit zu sagen dass alles ohne stichhaltige Belege verworfen werden muss Hitchens Rasiermesser Am ontologischen Gottesbeweis Bearbeiten Bereits der Monch Gaunilo von Marmoutiers ein Zeitgenosse Anselms wie auch spater Thomas von Aquin kritisierten Anselms Version des ontologischen Gottesbeweises Gaunilo halt Anselm entgegen 45 man konne aus dem Begriff nicht auf die Existenz des damit bezeichneten Sachverhalts schliessen Der blosse Begriff einer vollkommenen Insel etwa beweise nicht schon deren tatsachliche Existenz Anselm erwidert die Logik seiner Argumentation lasse sich auf nichts anderes anwenden als das woruber hinaus nichts Grosseres gedacht werden kann 46 Thomas von Aquin versucht den ontologischen Gottesbeweis in seiner Summa contra gentiles Buch I Kapitel 11 und in der Summa theologica 1 Buch 2 Untersuchung 2 Artikel zu widerlegen ohne Anselm explizit als Urheber dieses Gottesbeweises zu nennen Nach Thomas von Aquin ist der Begriff von Gott als etwas uber das hinaus nichts Grosseres gedacht werden kann nicht unmittelbar einleuchtend Daraus dass dieser verstanden wird folge lediglich dass Gott im Verstande ist nicht aber dass er tatsachlich existiert Zudem habe Anselm nicht unterschieden zwischen dem was schlechthin einleuchtend per se notum simpliciter und dem was fur den Menschen unmittelbar einleuchtend per se notum quoad nos ist Da der Mensch das Wesen essentia Gottes mit seinem menschlichen Verstand gar nicht ergreifen kann kann man nicht argumentieren dass Gottes Existenz unmittelbar einleuchtend ist da sein Sein sein Wesen ist esse est essentia In der Neuzeit hat Gottfried Wilhelm Leibniz 1646 1716 die Variante des ontologischen Gottesbeweises von Rene Descartes 1596 1650 dahingehend korrigiert dass zunachst die Moglichkeit der Existenz Gottes zu zeigen ist unter dieser Voraussetzung aber dem Beweis zugestimmt Gesetzt Gott ist moglich so existiert er 47 Die bekannteste neuzeitliche Kritik des ontologischen Gottesbeweises stammt von Immanuel Kant Immanuel Kant AA 000003 III 397 399 48 In der Kritik der reinen Vernunft 1781 2 Auflage 1787 versucht er zu zeigen dass der ontologische Beweis verschiedene Kategorien vermengt So werde der modale Begriff sein wie ein Begriff verwendet der der Kategorie Qualitat unterzuordnen sei also eine Eigenschaft So wird aber ein bloss logisches Pradikat wie ein reales behandelt also die Verknupfung der Vorstellungen nicht dahingehend unterschieden ob sie auf subjektiven oder objektiven Grunden beruht Zu sagen dass ein Ding ist oder existiert fugt ihm nichts keine Eigenschaft hinzu Der einzige Beweis fur eine Existenz ist die Erfahrung Man wiederholt daher nur dass man erfahren hat dass dieses Ding existiert Weiterhin setzt die Definition des vollkommenen Wesens nach Kant dessen Existenz bereits voraus Der ontologische Beweis ist daher schlicht ein Zirkelschluss oder eine Tautologie Da Gott keine objektive Realitat besitzt liegt kein Widerspruch in der Verneinung von Gottes Existenz es wird damit nicht einmal die Vorstellung des Wesens an sich geleugnet Wenn aber der Satz Ein vollkommenes Wesen existiert nicht nicht logisch widerspruchlich ist dann ist der Satz Ein vollkommenes Wesen existiert nicht logisch notwendig Die Argumentation Kants hatte weitreichende Folgen So fuhrte sie den Logiker Gottlob Frege 1848 1925 dazu in seiner Formalisierung der Logik Existenz nicht als Pradikat sondern durch einen Operator den Existenzquantor auszudrucken Damit wird die Unterscheidung zwischen realen Pradikaten und scheinbar realen Pradikaten von der Analytischen Philosophie aufgegriffen Bertrand Russell 1872 1970 kritisierte am ontologischen Gottesbeweis dass er nur dann wahr sein kann wenn es einen direkten Weg aus der Phantasie in die Realitat gibt Ahnlich argumentiert auch Norbert Hoerster geb 1937 Demnach sagt es nichts uber die Wahrheit einer Hypothese aus wenn ihr Erfinder die Existenz mit in die Definition aufnimmt 49 Alfred Jules Ayer 1910 1989 wies darauf hin dass man durchaus darauf beharren kann dass zum Begriff Gott auch die Existenzbehauptung gehort Aber aus der Annahme dass das grosste denkbare Wesen auch existieren muss folgt noch nicht dass auch ein Wesen tatsachlich vorhanden ist das dem so bestimmten Begriff entspricht Auch Godels formal zweifelsfrei korrekter ontologischer Beweis ist umstritten Einerseits muss der logisch ontologische Rahmen zur Theorie positiver negativer und essentieller Eigenschaften akzeptiert werden Andererseits erhebt sich die Frage ob der Beweis inhaltlich sein Ziel erreicht Problematisch ist namlich nach Thomas Gawlick der Nachweis positiver Eigenschaften zur Theodizee Frage namlich der Beweis von Gottes Liebe und Allmacht und deren Vereinbarkeit weil nur die Identitat x x als positive gottliche Eigenschaft bewiesen werden kann 50 Der zeitgenossische Philosoph und Logiker Joachim Bromand aussert ferner folgende Kritik Godels Beweis zeige nicht dass die Eigenschaften Gottes eine konsistente Menge bilden also die Menge der Eigenschaften Gottes eine Menge positiver Eigenschaften ist In diesem Sinne sei er als Beweis fur die Existenz Gottes unvollstandig Die Eigenschaften Gottes zu untersuchen und auszuwerten sei aber Aufgabe der Theologie und gehore nicht zum Anliegen des Beweises 51 Am kosmologischen Gottesbeweis Bearbeiten Ein haufiger Kritikpunkt ist die fehlende Schlussigkeit in der Beweisfuhrung Die Schlussfolgerung bricht die Kausalkette willkurlich ab und verwirft letztlich das Kausalitatsprinzip denn entweder alles hat eine Ursache oder Gott ist ohne Ursache 52 Carl Sagan 1934 1996 nahm in der Dokumentation Unser Kosmos zu dem Thema Stellung und argumentierte mit Ockhams Rasiermesser Falls Gott das Universum aus dem Nichts erschaffen hat muss die Frage nach der Herkunft Gottes geklart werden Wenn der Ursprung Gottes als unbeantwortbar postuliert wird lasst sich ein Schritt in der Argumentationskette einsparen Die Frage nach der Entstehung des Universums ist nicht beantwortbar Falls man davon ausgeht dass Gott schon immer da war Das Universum war schon immer da 53 Richard Dawkins geb 1941 geht in seinem Buch Der Gotteswahn detailliert auf das kosmologische Argument ein Er lehnt den Versuch ab Gott als Ausweg aus einem infiniten Regress zu akzeptieren und weist daher Via I II und III zuruck Das Stufenargument halt er fur zu unspezifisch Genauso gut konne man fur negative Attribute ein unubertreffbares Maximum benotigen und damit beweisen dass Gott unerwunschte oder triviale Eigenschaften besitzt 54 Die Kant sche Kritik am kosmologischen Gottesbeweis setzt noch tiefer an Die Kausalitat bildet fur Kant letztlich nur eine Verstandskategorie die unserem Denken immanent ist und insofern unvermeidbar in unserem Bewusstsein als Struktur uber die Inhalte unserer Sinneswahrnehmungen gelegt wird Die Wirklichkeit selbst bzw die Dinge an sich konnen wir hingegen nicht erfassen Insofern entzieht sich unserem Erkenntnisvermogen auch die Feststellung ob nicht bloss unsere eigene Vorstellung sondern auch die Wirklichkeit ihrerseits den Regeln der Kausalitat gehorcht wie sie als Verstandeskategorie unser Denken beherrscht Mithin lasst sich laut Kant bereits die Pramisse des kosmologischen Gottesbeweises nicht uberprufen 55 Am teleologischen Gottesbeweis Bearbeiten Ein fruher Kritiker des teleologischen Gottesbeweises ist David Hume 1711 1776 in seinen Dialogues Concerning Natural Religion 56 Immanuel Kant behandelt teleologische Gottesbeweise unter dem Schlagwort der Physikotheologie 57 Er gesteht diesen Beweisen zwar zu dass sie die Idee Gottes wahrscheinlicher wirken lassen es handele sich aber nicht um zwingende Beweise Die Ordnung der Natur sei nur ein Hinweis auf einen Demiurgen der die Materie in eine Ordnung bringt nicht aber auf einen Schopfergott der aus dem Nichts erschaffen kann was er will Ein physikotheologischer Beweis tauscht also nur vor einen empirischen Beleg fur die Existenz eines Gottes im christlichen Verstandnis zu liefern insbesondere kann das Haben einer Gottesvorstellung nicht auf die Naturerfahrung zuruckgefuhrt werden sondern muss ein Produkt des spekulativen Vernunftgebrauchs sein 58 In jungerer Zeit hat das teleologische Argument durch die Intelligent Design Bewegung in den USA eine Neuauflage erhalten die bestreitet dass die naturliche Selektion fur die Evolution ausreicht Kritiker des teleologischen Beweises setzen meist an einer der beiden Fragen an Bestehen Ordnung Schonheit und Zweckmassigkeit wirklich und Wenn Zweckmassigkeit wirklich besteht muss deswegen eine Instanz existieren die diese geschaffen hat Die zweite Frage wird oft mit dem Hinweis verneint dass Zweckmassigkeit problemlos durch die Evolutionstheorie erklarbar sei 59 60 Am moralischen Gottesbeweis Bearbeiten Als Grund gegen eine objektive Moral wird das Euthyphron Dilemma angefuhrt Zudem lasst sich Moral auch evolutionar dadurch erklaren dass ein Lebewesen besser im Rudel als alleine leben kann so dass daher altruistische Ethik zustande kommt 61 Am axiologischen Gottesbeweis Bearbeiten Die Werte und Glucksvorstellungen entstehen eher aus menschlichen Bedurfnissen die durch Sozialisation und genetische Dispositionen in einer bestimmten Gesellschaft und einem bestimmten Kulturkreis konditioniert werden Somit muss es nicht notwendigerweise eine unabhangige und transzendente Entitat geben die die Werte und Glucksvorstellungen offenbart 62 Feuerbach argumentierte hier dass der Mensch eher von sich auf ein grosseres Sein projiziert Am pragmatischen Gottesbeweis Bearbeiten Der Pragmatismus wird ohnehin darin kritisiert dass Wahrheit nicht immer Nutzlichkeit bedeutet Daher ist die Annahme falsch dass der Theismus zu Optimismus Vertrauen in die Zukunft etc fuhrt und der Atheismus zu Pessimismus Hoffnungslosigkeit etc Es gibt unter den Atheisten Agnostikern und Skeptikern viele Menschen mit einer optimistischen Lebenseinstellung wahrend es unter den Theisten Menschen mit einer pessimistischen Lebenseinstellung gibt Selbst wenn der Pragmatismus stimmig ware liesse sich damit nicht Gott sondern lediglich der Glaube bewahrheiten 63 An der Pascalschen Wette Bearbeiten siehe auch Abschnitt Kritik im Artikel Pascalsche WetteDer Philosoph John Leslie Mackie 1917 1981 kritisierte an dieser Argumentation dass eine Reihe von Moglichkeiten unbedacht bleibe Ob jemand an Gott glaube oder nicht konne fur die Art und Weise wie Gott die betreffende Person behandle irrelevant sein Ein gottliches Wesen konne sogar ehrlichen Atheisten wohlgesinnter sein als Menschen die aufgrund der von Pascal vorgebrachten Argumente an Gott glauben Weiterhin sei es moglich dass nicht der Glaube an Gott im Allgemeinen oder an den christlichen Gott sondern etwa einzig der Glaube an Odin oder Allah uber das Schicksal einer Person nach dem Tod entscheide Man konne sich daher aufgrund der Wette fur den Glauben an den falschen Gott entscheiden und trotz des Glaubens das Los der Unglaubigen teilen 64 Literatur BearbeitenPhilosophiebibliographie Gottesbeweis Zusatzliche Literaturhinweise zum ThemaUberblicke E D Buckner Hrsg The Existence of God einschlagige Texte von Aristoteles Thomas von Aquin Rene Descartes und John Locke in engl Ubers Reinhard Hiltscher Gottesbeweise Wissenschaftliche Buchgesellschaft Darmstadt 2008 ISBN 978 3 534 20011 5 Norbert Samuelson John Clayton Art Gottesbeweise I Samuelson II III Clayton in TRE Bd 13 708 784 Geschichte der Gottesbeweise Herbert A Davidson Proofs for Eternity Creation and the Existence of God in Medieval Islamic and Jewish Philosophy Oxford University Press New York 1987 H Schultze Der ontologische Gottesbeweis Geschichtlich kritische Ubersicht bis Kant Hamburg 1900 M Esser Der ontologische Gottesbeweis und seine Geschichte Bonn 1905 A Daniels Gottesbeweise im XIII Jahrhundert mit bes Rucksicht auf dem ontologischen Argument Munster 1909 BGPhMA Bd VIII G Grunwald Geschichte der Gottesbeweise im Mittelalter bis zum Ausgang der Hochscholastik Nach den Quellen dargestellt Munster 1907 BGPhMA Bd VI 3 Faksimiles Alvin Plantinga Hrsg The Ontological Argument from St Anselm to Contemporary Philosophers New York 1965 Johannes Hirschberger Gottesbeweise Vergangliches Unvergangliches in J Hirschberger J G Denninger Hrsg Denkender Glaube Frankfurt am Main 1966 S 101 149 Dieter Henrich Der Ontologische Gottesbeweis sein Problem und seine Geschichte in der Neuzeit Tubingen 1967 H Knudsen Gottesbeweise im Deutschen Idealismus Die modaltheoretische Begrundung des Absoluten dargestellt an Kant Hegel und Weisse Berlin New York 1972 Hansjurgen Verweyen Nach Gott fragen Anselms Gottesbegriff als Anleitung Ludgerus Essen 1978 Christliche Strukturen in der modernen Welt Band 23 Online Ausgabe Friedo Ricken Hrsg Klassische Gottesbeweise in der Sicht der gegenwartigen Logik und Wissenschaftstheorie 2 Auflage Kohlhammer Stuttgart 1998 Munchener philosophische Studien Neue Folge Band 4 ISBN 3 17 014416 2 T Kukkonen Averroes and the teleological argument In Religious Studies Band 38 Nr 4 2002 S 405 428 Rolf Schonberger Gott denken Einfuhrung in die grossen Gottesbeweise und Kommentar zum Gottesbeweis Robert Spaemanns In Robert Spaemann Hrsg Der letzte Gottesbeweis Pattloch Munchen 2007 ISBN 978 3 629 02178 6 S 33 127 Robert Spaemann Der letzte Gottesbeweis Pattloch Munchen 2007 ISBN 978 3 629 02178 6 Kevin J Harrelson The ontological argument from Descartes to Hegel Prometheus Books Amherst 2009 Joachim Bromand Guido Kreis Hrsg Gottesbeweise von Anselm bis Godel Suhrkamp Frankfurt am Main 2011 Jungere systematische Diskussion vgl die Uberblicke und Literaturauswahl in den unten genannten Artikeln der Stanford Encyclopedia of Philosophy sowie die im Artikel Atheismus angefuhrte Literatur dd William Lane Craig Die Existenz Gottes und der Ursprung des Universums Brockhaus Wuppertal und Zurich 1989 ISBN 3 417 20443 7 John Haldane John Jamieson Carswell Smart Atheism and theism Blackwell Pub 22003 ISBN 0 631 23259 1 Hans Kung Existiert Gott Antwort auf die Gottesfrage der Neuzeit dtv 1628 Munchen 1981 S 585 John Leslie Mackie Das Wunder des Theismus Argumente fur und gegen die Existenz Gottes Reclam Stuttgart 1985 ISBN 3 15 008075 4 Ludwig Neidhart Gott und Zeit Studien zur systematischen Theologie Ethik und Philosophie 9 Aschaffendorf Verlag Aschendorff 2017 ISBN 978 3 402 11902 0 Nigel Cundy What is physics A defence of classical theism Independent Publishing Platform 2017 ISBN 978 1 9744 0165 9 Graham Oppy Ontological Arguments and Belief in God Cambridge University Press Cambridge 1995 ISBN 0 521 48120 1Populare Literatur Hans Dietrich Matschke Gottesbeweise und ihre Kritik Vandenhoeck und Ruprecht Gottingen 61979 ISBN 3 525 77410 9 Gottinger Quellenhefte fur Unterricht und Arbeitsgemeinschaft Bd 1 Weblinks Bearbeiten nbsp Wiktionary Gottesbeweis Bedeutungserklarungen Wortherkunft Synonyme Ubersetzungen The Argument from Reason for the Nonexistence of God Arguments for the Existence of a God Linksammlung Bibliographien Bibliographie des London Philosophy Study Guide englisch PDF Datei 49 kB R Corazzon History of the ontological argument Bibliographie zur Geschichte des ontologischen Gottesbeweises englisch Graham Oppy Website mit Aufsatzen zum Thema Gottesbeweise englisch Uberblicksdarstellungen Gottfried Gabriel Gottesbeweis ontologischer in Historisches Worterbuch der Philosophie Stanford Encyclopedia of Philosophy Matthew Davidson God and Other Necessary Beings 2019 stanford edu C Stephen Evans Moral Arguments for the Existence of God 2018 stanford edu Graham Oppy Ontological Arguments 2020 stanford edu Jeff Jordan Pragmatic Arguments 2018 stanford edu Internet Encyclopedia of Philosophy Kenneth Einar Himma Design Arguments for the Existence of God utm edu Kenneth Einar Himma Ontological Argument utm edu Christoph Zimmer Wesen der Gottesbeweise 2008 PDF Datei 644 kB Essays Robert Spaemann Warum wir wenn es Gott nicht gibt uberhaupt nichts denken konnen Hansjorg Pfister Ist Gott ein Computer Uber Godels Gottesbeweis auf sine metaphysica de 26 April 2015 Einzelnachweise Bearbeiten Johannes Hirschberger schildert mit welch philosophischen Methoden antike Gottesvorstellungen als zureichender Grund im scholastischen Sinne bewiesen werden kann Vgl Hirschberger Philosophie Geschichte Bd I Frechen Lizenzausgabe o J S 105 Vgl Karl Vorlander Geschichte der Philosophie Bd 2 S 217 Wolfgang Rod Der Weg der Philosophie Bd II Munchen 1996 S 295 299 Gotthard Strohmaier Avicenna Beck Munchen 1999 ISBN 3 406 41946 1 S 130 f Immanuel Kant Gesammelte Schriften Hrsg Bd 1 22 Preussische Akademie der Wissenschaften Bd 23 Deutsche Akademie der Wissenschaften zu Berlin ab Bd 24 Akademie der Wissenschaften zu Gottingen Berlin 1900ff AA 000002 II 155 Der einzig mogliche Beweisgrund zu einer Demonstration des Daseins Gottes Immanuel Kant Gesammelte Schriften Hrsg Bd 1 22 Preussische Akademie der Wissenschaften Bd 23 Deutsche Akademie der Wissenschaften zu Berlin ab Bd 24 Akademie der Wissenschaften zu Gottingen Berlin 1900ff AA 000003 III 396 Kritik der reinen Vernunft II Buch der transzendentalen Dialektik Drittes Hauptstuck Das Ideal der reinen Vernunft Immanuel Kant Gesammelte Schriften Hrsg Bd 1 22 Preussische Akademie der Wissenschaften Bd 23 Deutsche Akademie der Wissenschaften zu Berlin ab Bd 24 Akademie der Wissenschaften zu Gottingen Berlin 1900ff AA 000003 III 523 Kritik der reinen Vernunft 2 Auflage 1787 Die Bezeichnung als ontologischer Gottesbeweis erhalt das Argument Anselms erst durch Kant in dessen Kritik der reinen Vernunft vgl z B Anselm von Canterbury Franciscus Salesius Schmitt Hrsg Proslogion Untersuchungen Lateinisch deutsche Ausgabe Stuttgart Bad Cannstatt 1962 S 13 S Anselm von Canterbury Proslogion Kapitel 2 4 z B hier Kapitel II IV Giovanni B Sala Kant und die Frage nach Gott Walter de Gruyter Berlin 1990 S 45 Immanuel Kant Gesammelte Schriften Hrsg Bd 1 22 Preussische Akademie der Wissenschaften Bd 23 Deutsche Akademie der Wissenschaften zu Berlin ab Bd 24 Akademie der Wissenschaften zu Gottingen Berlin 1900ff AA 000003 III 396 Gekurzt wiedergegeben nach Edgar Morscher Was sind und was sollen die Gottesbeweise Bemerkungen zu Anselms Gottesbeweis en in Friedo Ricken Hrsg Klassische Gottesbeweise in der Sicht der gegenwartigen Logik und Wissenschaftstheorie S 64 f S Anselm von Canterbury Proslogion Kapitel 15 non solum es quo maius cogitari nequit sed es quiddam maius quam cogitari possit du bist nicht nur das uber das hinaus Grosseres nicht gedacht werden kann sondern etwas Grosseres als gedacht werden kann Vgl Kurt Godel Ontological proof In Kurt Godel Collected Works Vol 3 Unpublished Essays and Letters Oxford University Press 1970 S 403 Zeile 17f Bemerkung zur Konsistenz Faksimile von Godels Autograph mit dem Titel Ontologischer Beweis online Gawlick Th Was sind und was sollen mathematische Gottesbeweise Memento des Originals vom 24 Mai 2013 im Internet Archive nbsp Info Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht gepruft Bitte prufe Original und Archivlink gemass Anleitung und entferne dann diesen Hinweis 1 2 Vorlage Webachiv IABot www idmp uni hannover de PDF 520 kB Kurt Godel Appendix A Notes in Kurt Godel s Hand in J H Sobel Logic and Theism Arguments for and Against Beliefs in God Cambridge University Press 2004 S 144 145 Joachim Bromand Gottesbeweise von Anselm bis Godel Suhrkamp Taschenbuch Wissenschaft 1 Seiten 393 Auflage Suhrkamp Berlin 2011 ISBN 978 3 518 29546 5 Joachim Bromand Gottesbeweise von Anselm bis Godel Suhrkamp Taschenbuch Wissenschaft 1 Seiten 392 Auflage Suhrkamp Berlin 2011 ISBN 978 3 518 29546 5 a b Christoph Benzmuller Bruno Woltzenlogel Paleo Formalization Mechanization and Automation of Godel s Proof of God s Existence auf arxiv org Fussnote 3 behandelt den Unterschied der Axiome von Dana Scott zu Godels Axiomen insbesondere die Erganzung von Axiom 3 als Ersatz fur ein schwacheres Axiom Godels a b Thomas von Aquin Summa Theologiae Pars I Quaestio 2 The Logic Museum abgerufen am 22 Juli 2017 englisch vgl Platon Phaidros 245 c ff Nomoi 891 b ff vgl Aristoteles Physik VII VIII Metaphysik XII a b mindpicnic de Zu Thomas von Aquins quinque viae ad deum Thomas von Aquino Summe der Theologie zusammengefasst eingeleitet und erlautert von Joseph Bernhart Band I Gott und Schopfung Alfred Kroner Stuttgart 1938 S 24 Hans Waldenfels Kontextuelle Fundamentaltheologie Schoningh Paderborn 1985 S 134f De ente et essentia 4 Non autem potest esse quod ipsum esse sit causatum ab ipsa forma uel quiditate rei dico sicut a causa efficiente quia sic aliqua res esset sui ipsius causa et aliqua res se ipsam in esse produceret quod est impossibile I 3 4 Si igitur esse rei sit aliud ab ejus essentia necesse est quod esse illius rei vel sit causatum ab aliquo exteriori vel a principiis essentialibus ejusdem rei Impossibile est autem quod esse sit causatum tantum ex principiis essentialibus rei quia nulla res sufficit quod sit sibi causa essendi si habeat esse causatum Oportet ergo quod illud cujus esse est aliud ab essentia sua habeat esse causatum ab alio ST I II q 1 a 2 Prima autem inter omnes causas est causa finalis Cujus ratio est quia materia non consequitur formam nisi secundum quod movetur ab agente nihil enim reducit se de potentia ad actum ST I 103 a 1 resp Ultima autem perfectio uniuscujusque est in consecutione finis Unde ad divinam bonitatem pertinet ut sicut produxit res in esse ita etiam eas ad finem perducat quod est gubernare ST I 103 a 1 resp Cum enim optimi sit optima producere non convenit summae Dei bonitati quod res productas ad perfectum non perducat ST I II q 1 a 2 Illa quae rationem habent seipsa movent ad finem quia habent dominium suum actuum per liberum arbitrium quod est facultas voluntatis et rationis illa vero quae ratione carent tendunt in finem propter naturalem inclinationem quasi ab alio mota non autem a seipsis cum non cognoscant rationem finis et ideo nihil in finem ordinari possunt sed solum in finem ab alio ordinantur Aristoteles Phys lib II text 49 ST q 2 a 3 resp Videmus enim in rebus naturalibus provenire quod melius est aut semper aut in pluribus quod non contingeret nisi per aliquam providentiam res naturales dirigerentur ad finem boni quod est gubernare ST I q 103 a 1 resp ST I q 2 a 3 resp Ea autem quae non habent cognitionem non tendunt in finem nisi directa ab aliquo cognoscente et intelligente sicut sagitta a sagittante ST I q 2 a 3 resp Ergo est aliquid intelligens a quo omnes res naturales ordinantur ad finem Thomas von Aquino Summe der Theologie zusammengefasst eingeleitet und erlautert von Joseph Bernhart Band I Gott und Schopfung Alfred Kroner Stuttgart 1938 S 25 Kant Kritik der reinen Vernunft B 647 Kant Kritik der praktischen Vernunft A 226 Kant Kritik der Urteilskraft S 621 Konkordanz 424 Kant Kritik der Urteilskraft Konkordanz 434 Cicero Markus Tullius Gesprache in Tusculum I 30 in Gigon Olof Gesprache in Tusculum Munchen 1992 www philolex de Blaise Pascal Pensees Nr 233 Ubers aus d Frz Online Textausgabe Joachim Stiller Religionsphilosophie und philosophische Theologie neobooks 2015 ISBN 978 3 7380 1579 9 eingeschrankte Vorschau in der Google Buchsuche Gaunilo von Marmoutiers Quid ad haec respondeat quidam pro insipiente Was zu dieser Sache irgendeiner fur den Toren antworten konnte Anselm wiederum schreibt eine Replik an Gaunilo Quid ad haec respondeat editor ipsius libelli Was zu dieser Sache der Autor seines eigenen Buchleins antworten konnte Anselm besteht selbst darauf dass dem Proslogion diese beiden Schreiben hinzugefugt werden vgl Anselm von Canterbury Robert Theis Ubers Proslogion Stuttgart 2005 S 138 Hansjurgen Verweyen Nach Gott fragen Anselms Gottesbegriff als Anleitung Christliche Strukturen in der modernen Welt Hrsg v Wilhelm Ploger 23 Ludgerus Essen 1978 S 38 Online Text Leibniz Nouveau Essays IV 10 8 Suppose Dieu soit possible il exist Immanuel Kant Gesammelte Schriften Hrsg Bd 1 22 Preussische Akademie der Wissenschaften Bd 23 Deutsche Akademie der Wissenschaften zu Berlin ab Bd 24 Akademie der Wissenschaften zu Gottingen Berlin 1900ff AA 000003 III 397 399 Kritik der reinen Vernunft B 620 621 Norbert Hoerster Die Frage nach Gott beck Munchen 2005 S 15ff Gawlick Th Was sind und was sollen mathematische Gottesbeweise Memento des Originals vom 24 Mai 2013 im Internet Archive nbsp Info Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht gepruft Bitte prufe Original und Archivlink gemass Anleitung und entferne dann diesen Hinweis 1 2 Vorlage Webachiv IABot www idmp uni hannover de Kommentar zu Godels Autograph S 2 letztes Theorem x x is positiv Joachim Bromand Gottesbeweise von Anselm bis Godel Suhrkamp Taschenbuch Wissenschaft 1 Auflage Suhrkamp Berlin 2011 ISBN 978 3 518 29546 5 S 405 Norbert Hoerster Die Frage nach Gott beck Munchen 2005 S 21 Carl Sagan Unser Kosmos eine Reise durch das Weltall Kapitel 10 Am Rande der Ewigkeit 1996 ISBN 3 86047 244 5 Richard Dawkins Der Gotteswahn Originaltitel The God Delusion 2 Auflage Ullstein Berlin 2007 ISBN 978 3 550 08688 5 S 109 Immanuel Kant Kritik der reinen Vernunft 2 Auflage 1787 In Kants Werke Akademie Ausgabe Band III Berlin 1968 S 414 Norbert Hoerster Die Frage nach Gott Beck Munchen 2005 S 27 32 Vgl auch Richard Toellner Die Bedeutung des physico theologischen Gottesbeweises fur die nachcartesianische Physiologie im 18 Jahrhundert In Berichte zur Wissenschaftsgeschichte Band 5 1982 S 75 82 Eintrag Physikotheologischer Gottesbeweis im Kant Lexikon von Rudolf Eisler 1930 so Richard Dawkins Und es entsprang ein Fluss in Eden Das Uhrwerk der Evolution Goldmann Science masters Munchen 1998 S 73 ff Heimlicher Nutzen Norbert Hoerster Die Frage nach Gott Beck Munchen 2005 S 31 Kritik am moralischen Gottesbeweis englisch Kritik am axiologischen Gottesbeweis Kritik am pragmatischen Gottesbeweis John Leslie Mackie Das Wunder des Theismus Argumente fur und gegen die Existenz Gottes Reclam Stuttgart 2007 S 322 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Gottesbeweis amp oldid 237283467