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Consensus gentium lat Ubereinstimmung der Volker bezeichnet in der Philosophie eine Ubereinstimmung bezuglich einer Idee einer Annahme oder eines Glaubens die sich universell findet und deren Verbreitung nicht auf Austausch beruht und daher in der gleichartigen Natur der Vernunft begrundet sein soll Verschiedentlich wird der consensus als Argument fur die Wahrheit allgemeiner Begriffe besonders der Begriffe Gott und Unsterblichkeit angefuhrt Dies betrifft insbesondere die spateren Stoiker In den Tusculanae disputationes spricht Cicero mit Blick auf die Gottesidee vom consensus nationum Tuscul disp I 16 36 Weitere Belege finden sich bei Seneca Ep 117 6 und Minucius Felix Octav 8 1 Siehe auch Gottesbeweis Eine besondere Rolle hat die These der Universalitat religioser Vorstellungen auch fur die Naturliche Theologie In Friedrich Nietzsches Umbruchsschrift Menschliches Allzumenschliches wird der consensus gentium im Aphorismus 110 Die Wahrheit in der Religion als eine Narrheit zuruckgewiesen 1 Uber die Naturvolker schrieb Friedrich Engels Dieser Personifikationstrieb schuf eben uberall Gotter und der consensus gentium beweist eben nur die Allgemeinheit dieses Personifikationstriebs als notwendiger Durchgangsstufe also auch der Religion 2 Der consensus ist aber kein Beweis fur die Gultigkeit oder Wahrheit einer Idee ja nicht einmal fur ihre Universalitat obwohl er hinsichtlich dieser als empirische Induktion rekonstruiert werden kann Es handelt sich vielmehr um eine Form der rhetorischen Figur Argumentum ad populum Wird er dennoch als Beweis behandelt handelt es sich um einen Fehlschluss Weblinks BearbeitenArtikel aus Eislers Worterbuch gemeinfreie QuelleEinzelnachweise Bearbeiten Friedrich Nietzsche Menschliches Allzumenschliches In Giorgio Colli Mazzino Montinari Hrsg Kritische Studienausgabe Neuausgabe 1999 Auflage Band 2 dtv Munchen 1999 S 111 Z 20 22 Friedrich Engels Vorarbeiten zum Anti Duhring Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Consensus gentium amp oldid 234802747