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Dem Begriff Subjekt lateinisch subiectum das Daruntergeworfene griechisch ὑpokeimenon hypokeimenon das Zugrundeliegende wurden in der Philosophiegeschichte verschiedene Bedeutungen zugewiesen Ursprunglich kennzeichnete der Begriff einen Gegenstand des Handelns oder einen Sachverhalt uber den eine Aussage gemacht wird Mit der Reflexion auf das eigene Erkenntnis vermogen erfolgte in der Neuzeit ein Bedeutungswandel Der Begriff des Subjekts wurde nun eingeschrankt auf das erkennende Ich Es entstand die Vorstellung eines Dualismus von einer geistigen Innenwelt und einer materiellen Aussenwelt Seitdem versteht man in der Philosophie unter Subjekt den menschlichen Geist die Seele das seiner selbst gewisse und sich selbst bestimmende Ich Bewusstsein Daraus ergibt sich allerdings ein philosophisches Problem denn die Welt erscheint einem Subjekt nicht mehr zwangslaufig so wie sie wirklich ist vielmehr wird nunmehr alles Wahrgenommene subjektiv indem es vom Erkenntnisapparat des Subjekts zurechtgeschnitten wird Subjekt Objekt Spaltung Indem es sich auf die Dinge in der Welt richtet ist das Subjekt Trager sogenannter intentionaler Akte Die intentionalen Gegenstande der Erkenntnis werden dann im Denken reprasentiert und als Objekte bezeichnet Diese erkenntnistheoretischen Positionen wurden in der Philosophie immer wieder kritisiert und es wurde versucht auf eine Uberwindung des Subjekt Objekt Schemas hinzuarbeiten Neben der erkenntnistheoretischen hat der Begriff Subjekt noch andere Bedeutungen In der Handlungstheorie ist das Subjekt der Trager des freien Willens und der Entscheidungen Die ursprungliche Bedeutung des Begriffs Subjekt als Gegenstand ist noch in der Grammatik in der Linguistik sowie im Bereich des Rechts als Rechtssubjekt erhalten Wahrend in der Philosophie auch der Korper einschliesslich des kognitiven Apparates als Objekt betrachtet wird bezieht sich der Begriff des Subjekts in den Sozialwissenschaften und in der Psychologie auf die ganze Person als Trager bewussten und unbewussten Handelns Inhaltsverzeichnis 1 Begriffsinhalt 2 Konzepte in der Geschichte 2 1 Antike und Mittelalter 2 2 Descartes 2 3 Locke 2 4 Leibniz 2 5 Hume 2 6 Kant 2 7 Deutscher Idealismus 2 8 Herbart 2 9 Lotze 2 10 Schopenhauer 2 11 Feuerbach 2 12 Stirner 2 13 Kierkegaard 2 14 Marx und Engels 2 15 Nietzsche 2 16 Peirce 2 17 Mach 2 18 Freud 2 19 Mead 2 20 Husserl 2 21 Whitehead 2 22 Wittgenstein 2 23 Heidegger 2 24 Jaspers 2 25 Buber 2 26 Merleau Ponty 2 27 Piaget 2 28 Kritische Theorie 2 29 Levinas 2 30 Foucault 2 31 Luhmann 2 32 Davidson 2 33 Butler 3 Gehirn und Subjekt 3 1 Die naturalistische Herausforderung 3 2 Die Erklarungslucke 3 3 Searle 3 4 Bennett und Hacker 3 5 Metzinger 4 Literatur 5 Weblinks 6 Anmerkungen 7 EinzelnachweiseBegriffsinhalt BearbeitenDer Subjektbegriff der seinen Ursprung in der Philosophie hat ist Gegenstand einer Vielzahl von Wissenschaften die diesen aus unterschiedlichen Perspektiven betrachten Hierzu gehoren vor allem die Psychologie die Rechts die Literatur und die Geschichtswissenschaften die Medizin die Anthropologie und nicht zuletzt die Soziologie sowie Strukturfacher wie die Semiotik Eine eindeutige Definition des Begriffs erscheint angesichts dieser Breite nicht sinnvoll und konnte auch der dynamischen Entwicklung in den einzelnen Fachern nicht folgen 1 Wesentlich aber nicht hinreichend fur ein Subjekt ist dass es ein raumlich und zeitlich bestimmtes Wesen ist das sich im Denken zu sich selbst verhalt also ein Selbstbewusstsein hat Ursprunglich bezog sich der Begriff auf einzelne Individuen die die materielle Grundlage eines Subjekts bilden Der Ubergang vom Individuum zum Subjekt ergibt sich aus der Zurechnung von geistigen Fahigkeiten und einer Seele sowie der Erwartung dass das Individuum seine Handlungen aufgrund mehr oder weniger freier Entscheidungen selbst bestimmen kann Das Subjekt kann zu eigenen ebenso wie zu fremden Handlungen und Meinungen zustimmend oder ablehnend Stellung beziehen 2 Im 19 Jahrhundert erfolgte eine Erweiterung des Begriffsinhalts auf kollektive Subjekte wie sie Marx fur die Bezeichnung des Proletariats als revolutionares Subjekt verwendete In der Folge wird auch von Personengruppen die Landbevolkerung die Arbeitslosen die Jugend oder von Institutionen die Regierung die Partei das Unternehmen der Verein als einem Subjekt gesprochen wenn fur diese Entitaten eine kollektive Handlungsfahigkeit angenommen wird Schliesslich findet man auch den Begriff des abstrakten oder mystischen Subjekts wie der Kunst der Geschichte der Wirtschaft eines Systems oder Hegels Weltgeist die zumindest als Antrieb gesellschaftlicher Entwicklungen betrachtet werden 3 Als nachhaltige Merkmale des Subjektbegriffs werden genannt 4 die Personalpronomina ich du er als grammatische Subjekte das selbstreferenzielle Ich Selbstwissen Selbstbewusstsein das individuelle erkennende Bewusstsein Singularitat Individualitat Sinnvermittlung das verantwortliche Subjekt Selbstbestimmung Autonomie das kommunikative Ich Intersubjektivitat Unhintergehbarkeit von Sprache In Hinblick auf philosophische Disziplinen unterscheidet man das aktive schopferische und autonome Subjekt der Erkenntnistheorie vom Subjekt als ein Etwas einem passiven Betrachtungsgegenstand in der Ontologie 5 Einen metaphysischen Bezug haben beide Blickwinkel Die erkenntnistheoretische Frage richtet sich auf das Unbedingte und Absolute als Letztbegrundung von Erkenntnis wahrend die Ontologie sich mit der Existenz des Subjektes als Seienden im Verhaltnis zum Sein an sich auseinandersetzt Fur den Erkenntnistheoretiker ist das Subjekt eher das Zugrundeliegende hypokeimenon fur eher ontologisch ausgerichtete Lebens und Existenzphilosophen in der Psychoanalyse und in der Gesellschaftstheorie von Marx bis in die moderne Soziologie eher das Unterworfene subiectum das dem Problem der Fremdbestimmung der sozialen Unterwerfung und gesellschaftlichen Zwangen ausgesetzt ist In der Erkenntnis bestimmt das erscheinende Objekt das Subjekt in der Handlung hingegen wird das Subjekt selbst aktiv und macht das Objekt zum Gegenstand seines Handelns 6 Wahrend in der Erkenntnistheorie von Descartes bis Kant die Funktion der Vernunft eines urteilenden Subjekts im Vordergrund stand ruckte vor allem bei Schopenhauer und Nietzsche der Wille eines handelnden Subjekts und damit die Frage der Willensfreiheit in den Vordergrund der Betrachtungen Die Sprachphilosophie des 20 Jahrhunderts hat gezeigt dass der Mensch den Zugang zur Welt uber die Sprache findet Andererseits ist die Sprache an den Menschen gebunden In jedem Sprechakt wird der Geltungsanspruch durch das Subjekt erhoben Tiefengrammatisch ist jeder Satz auf die Form Ich sage X zuruckzufuhren 7 Es ist jeweils der Sprecher als handelndes Subjekt der die Verantwortung fur die Geltung des Satzes ubernimmt Diese Einsicht stimmt mit der These Kants uberein dass die logische Einheit Ich in jeder Vorstellung enthalten ist Die Vorstellung der Abhangigkeit eines Subjekts von einer Beziehung zu einer Kommunikationsgemeinschaft seine notwendige Intersubjektivitat baut auf der bereits vorhandenen Idee eines Subjekts auf 8 Ich kann ein anderes Ego als ein anderes Ego nur bestimmen wenn ich zuvor schon mit Subjektivitat vertraut war 9 Die Rede uber das Subjekt ist wesentlich vorbestimmt durch den sprachlichen Rahmen den Soziolekt der sich aus dem zugrunde liegenden Paradigma der den jeweiligen Diskurs bestimmenden Theorie ergibt Eine den Diskurs eingrenzende Subjektivitat ist in jeder Rede und in jedem Text enthalten 10 So ist die Gegenuberstellung von Proletariat und Bourgeoisie bei Marx gesellschaftskritisch orientiert wahrend Niklas Luhmann das Begriffspaar System und Umwelt verwendet um eine konstruktivistische Gesellschaftstheorie zu beschreiben Bei Kant ist die Rede vom vollig abstrakten transzendentalen Ich s u bestimmend fur seine Analyse des Ausgangspunktes aller Erkenntnis wahrend Sigmund Freud sich auf der empirischen Ebene mit der Unterscheidung von Bewusstem und Unterbewusstem als das Ich bestimmenden Elementen befasste um Einsichten fur die Psychoanalyse zu gewinnen Gerade uber die Sprache ist auch das Selbstverstandnis und die Rolle des Subjekts als Vertreter eines Geschlechts Gender oder einer sozialen Gruppe bestimmt Eine mit der Betrachtung des Subjekts verbundene Frage ist die nach der Identitat insbesondere im Zeitablauf Diskutiert wird einerseits inwieweit ein Subjekt mit sich identisch bleibt wenn sich die Bedingungen seines Lebens wesentlich wandeln Dabei spielt der Weg vom Kind zum erfahrenen reifen Menschen ebenso eine Rolle wie Krankheit z B Demenz oder Bruche im Leben durch die Erfahrung von Grenzsituationen Wandel im Leben bedeutet auch Wandel in der Identitat des Subjekts so dass man von einem einheitlichen Subjekt nur sprechen kann sofern man die Einheit in der Vielfalt der Geschichte der Rollen der Interessen Lebensentwurfe und der sich wandelnden Weltanschauungen eines Subjekts erfasst 11 Andererseits besteht das Problem wie das Subjekt als eigener Gegenstand im Bewusstsein mit sich selbst als identisch gedacht werden kann ohne in einen gedanklichen Zirkel zu geraten Der Gedanke einer unmittelbaren intuitiven Evidenz dass ich mit mir selbst identisch bin ist tautologisch 12 Einen moglichen Ausweg aus diesem Denkproblem zeigte Wittgenstein der Begrundungen zu Aussagen uber unmittelbare Erfahrung als sinnlos bezeichnete s u Ein anderer Ansatz liegt darin Selbstbewusstsein nicht als psychischen Akt der Reflexion eines Bewusstseins auf sich selbst als Objekt zu beschreiben sondern als unmittelbare Vertrautheit mit dem psychischen Vorgang Man muss das Phanomen des Horens eines Tons von der Vorstellung uber das Horen eines Tons unterscheiden Die Vertrautheit mit sich selbst ist danach eine praereflexive zeitlich identische Eigenschaft des Bewusstseins 13 Dem Zirkel der aus der Vorstellung des Selbstbewusstseins als einer Reflexion des Bewusstseins auf sich selbst entsteht entgeht auch die moderne Neurophilosophie wenn sie anstatt von einer einheitlichen punktuellen Vorstellung des Bewusstseins auszugehen das Bewusstsein als einen Raum beschreibt in dem es besondere Spharen fur das Wahrnehmen Denken Fuhlen und Erinnern gibt und in diesem Raum auch eine Ebene fur die Reflexion und die Identitat vorhanden ist Das Bewusstsein ist dann nicht mehr ein von sich selbst Verschiedenes Man kann dann nicht mehr von einer Reprasentation des Bewusstseins im Bewusstsein reden sondern Bewusstsein wird zu einem Prozess des Erlebens 14 Konzepte in der Geschichte BearbeitenAntike und Mittelalter Bearbeiten Abweichend vom neuzeitlichen Verstandnis kann man in der antiken und mittelalterlichen Tradition im Wesentlichen drei Bedeutungen des Begriffs Subjekt unterscheiden 15 ontologisch jedes Seiendes als Trager von Eigenschaften Akzidenzien Handlungen oder Habitus vergleichbar dem Begriff einer Substanz uber die etwas ausgesagt werden kann 16 subiectum haesionis oder attributionis logisch oder grammatisch das Subjekt als Satzgegenstand von dem ein Pradikat ausgesagt wird 17 subiectum praedicationis oder propositionis und den Gegenstand einer Wissenschaft oder allgemein das Thema einer Beschaftigung englisch subject matter subiectum occupationis oder tractationis In Aristoteles Schrift von den Kategorien dient der Begriff Subjekt zur Unterscheidung von etwas Selbstandigen zu etwas Unselbstandigen Dem selbstandigen Subjekt haften die unselbstandigen Akzidenzien an Als Objekte wurden hingegen durch intentionale Akte gegebene konkrete Dinge betrachtet die als Gegenstande im Bewusstsein bereits vorhanden sind So unterschied beispielsweise Wilhelm von Ockham das esse subiectivum als Sein der Dinge vom esse obiectivum als dem Sein der Gedanken im Geist 18 Descartes Bearbeiten Rene Descartes gilt als Begrunder der neuzeitlichen Subjekt Philosophie der das Denken zum Prinzip macht 19 verwendet aber den Begriff Subjekt in seinen Meditationes noch im vormodernen Sinne Zwar kommt bei ihm schon das substantivierte Moy Ich vor aber er bezeichnete das Subjekt als res Ding und als substantia 20 Der Geist wird insofern Subjekt genannt als er Trager der cogitationes Gedanken Ideen ist Der Geist wird zur eigenstandigen denkenden Substanz zur res cogitans der das Materielle als etwas Ausgedehntes res extensa gegenubersteht Entscheidend fur den Weg in die Neuzeit ist vor allem Descartes Versuch die Gewissheit des denkenden Selbstbezugs als einzig unbezweifelbare Gewissheit zu erweisen cogito ergo sum wodurch das denkende Ich zur Grundlage aller wissenschaftlich erfassbaren Wirklichkeit wird Nicht mehr in einer gottgegebenen Heilsgewissheit sondern im eigenen Denken soll der Zweifel beseitigt werden Auch wenn Descartes zur Begrundung der menschlichen Fahigkeiten einen Gottesbeweis vorlegte weil er die Existenz Gottes voraussetzen musste um den Zweifel zu uberwinden Anm 1 so ist sein Denken der Weg in den Deismus zu einem unpersonlichen Gott Hiermit wurde er zum Anwalt einer emanzipierten von Gott sich losreissenden Aufklarung einer Selbstbehauptung des Menschen gegen Gott 21 Als Subjekt ist der Mensch fur sich und nicht mehr fur einen Anderen Er kann nicht mehr als ein Objekt als Gegenstand im Eigentum eines Anderen betrachtet werden Der veranderte Subjektbegriff fuhrt in die Ideen der Freiheit und der Selbstverwirklichung des Menschen Descartes steht fur den Ubergang von der ontologischen zur erkenntnistheoretischen Bedeutung des Subjekt Begriffs Indem er den Geist das Bewusstsein rein unkorperlich dachte schuf er auch die Frage wie denn die materielle Welt durch den Geist beeinflusst wird eine Thematik die als Leib Seele Problem in der Philosophie des Geistes bis in die Philosophie der Gegenwart reicht Descartes eigene Losung war ein Dualismus der wechselseitigen substanziellen Einwirkung von Korper und Geist aufeinander 22 Indem er den Geist dem Korper und der Natur entgegensetzte erhielt der Mensch bei Descartes in der Trias mit Welt und Gott die fuhrende Rolle 23 Locke Bearbeiten Der Empirist John Locke war wie Descartes ein Vertreter des erkenntnistheoretischen Dualismus Er entwickelte eine Abbildtheorie nach der sich die ausseren Gegenstande in das Bewusstsein des erkennenden Subjekts einpragen Auch wenn Locke annahm dass der Verstand die Inhalte des Denkens ausschliesslich auf dem Weg der Wahrnehmung gewinnt so sind bei ihm im Verstand doch die Fahigkeiten des Denkens und ein immer reflektierendes Bewusstsein angelegt Wie bei einer Camera obscura werden die Wahrnehmungen der materiellen Dinge sensations als Reprasentationen im immateriellen Bewusstsein passiv erfasst Durch Reflexion werden diese Reprasentationen in einer inneren Wahrnehmung reflections ihrerseits erfasst und strukturiert weil das Bewusstsein das Denken immer begleitet und jeden zu dem macht was er sein Selbst nennt und wodurch er sich von allen anderen denkenden Wesen unterscheidet so besteht hierin allein die personliche Identitat d h die Selbigkeit des vernunftigen Wesens 24 Die Reflexionen des Bewusstseins ermoglichen dem Menschen auch seine Identitat festzustellen Um zu erkennen worin die mogliche Identitat besteht mussen wir erwagen was Person bedeutet und ich denke das ist ein denkendes verstandiges Wesen das Vernunft und Uberlegungen besitzt und sich selbst betrachten kann als dasselbe denkende Wesen zu verschiedenen Zeiten und an verschiedenen Orten wozu es nur mit Hilfe des vom Denken untrennbaren und diesem wesentlichen Bewusstsein imstande ist indem es niemandem moglich ist etwas wahrzunehmen ohne zugleich wahrzunehmen dass es wahrnimmt 25 Leibniz Bearbeiten Fur Leibniz gibt es ein inneres Lebensprinzip eine ausdehnungslose Monade die jedem Individuum innewohnt und sowohl die physische Gestalt als auch sein Selbstbewusstsein begrundet 26 Dieses Selbstbewusstsein bestimmt wie bei Locke die Identitat des Subjekts durch Reflexion Auf der unteren Ebene des Bewusstseins erzeugt der Verstand aus den dunklen Wahrnehmungen Perzeptionen klare Bilder und Vorstellungen In der oberen Ebene des Bewusstseins bewirkt die Reflexivitat des Geistes ein Nachdenken uber das was man Ich nennt uber notwendige und ewige Wahrheiten Die Menschen als Subjekte denken an das Sein an die Substanz an das Einfache oder an das Zusammengesetzte an das Immaterielle und an Gott selbst in dem wir uns vorstellen dass das was in uns beschrankt ist sich in ihm ohne Schranken findet 27 Die Monade des Individuums zeigt die ganze Welt aus der Perspektive des einzelnen Subjekts Damit ist auch die Unendlichkeit des Kosmos in diesem individuellen zeitlich limitierten Subjekt enthalten Das Individuum ist Teil des Raum Zeit Kontinuums Hierdurch kann das Subjekt sich selbst transzendieren und Gott als Grund des eigenen Selbstbewusstseins erfahren 28 Im Gegensatz zu Descartes kommt Leibniz aufgrund seiner Monadenlehre ohne den Dualismus von Geist und Korper aus Leibniz uberwand so auch die geometrische Korpervorstellung der Substanz und konnte Teilbarkeit und Kontinuitat erklaren Anders als bei den Empiristen ist das leibnizsche Subjekt mit von Natur aus gegebenen Fahigkeiten ausgestattet die es bei der Verarbeitung der Perzeptionen aktiv einsetzt es beruht auf einem Prinzip der Individuation 29 Diese gottgegebene monadische Struktur der Vernunft bewirkt beim Individuum eine Gleichschaltung seines Bewusstseins mit der Welt Prastabilierte Harmonie Diese grundsatzlich deterministische Losung bietet keine Erklarung oder Begrundung fur die Freiheit des Subjektes Hume Bearbeiten David Hume stand wie Locke in der Tradition des Empirismus Aller Inhalt im Bewusstsein entsteht durch die sinnliche Wahrnehmung in Form von Eindrucken impressions und Vorstellungen ideas die durch die Einbildungskraft aus den Eindrucken geformt werden Anders als Locke lehnte Hume es aber ab von einer durch das Bewusstsein bestimmten Identitat zu sprechen Das Subjekt war fur ihn kein Einzelding oder Substanz Stattdessen entwarf er eine Bundeltheorie des Geistes nach der das was wir Geist nennen nichts ist als ein Haufen oder eine Sammlung verschiedener Perzeptionen im Geist Erfasstes die durch gewisse Relationen untereinander verbunden sind und falschlich wird angenommen dem Geist komme vollkommene Einfachheit und Identitat zu 30 Ahnlich wie spater Kant hob Hume heraus dass die Art und Weise der Verarbeitung der Sinneseindrucke keinen Ruckschluss auf die aussere Wirklichkeit zulassen Das Wissen uber die Erkenntnisobjekte ist niemals subjektunabhangig Naturgesetze lassen sich niemals beobachten Regelmassigkeiten der Natur schliesst der Mensch aus der Gewohnheit seiner Wahrnehmungen Der Unterschied zu Kant besteht in der Auffassung Humes dass es keine Gewahr fur die Konstanz in der Natur gibt Dies bedeutet auch dass der Begriff des Subjekts nicht aus der Erfahrung gewonnen werden kann Die Konsequenz ist ein pragmatischer Skeptizismus Humes nach dem der Mensch fur die Bewaltigung seiner Lebensaufgaben zwar von der Existenz der Erkenntnisobjekte und einem aus Leib und Geist bestehenden Selbst ausgehen muss daruber aber keine endgultige Gewissheit hat 31 Kant Bearbeiten Mit seinem neuen Konzept einer Transzendentalphilosophie gelangte Immanuel Kant zu der Einsicht dass objektive Erkenntnis nur moglich ist wenn die Objekte durch das Erkenntnisvermogen des Subjekts konstituiert werden Das Subjekt wird bei ihm zu einem abstrakten Gedanken einem vor allen empirischen Erfahrungen liegenden transzendentalen Ich das die oberste Voraussetzung aller Erkenntnis ist Eine Erkenntnis ist nur moglich wenn sie von dem Ich denke begleitet wird Im Gegensatz zu einem passiven Sensualismus ist bei Kant die Spontaneitat des Verstandes aktiv und wirkt im Rahmen der a priori gegebenen reinen Anschauungsformen von Raum und Zeit sowie der Kategorien als reinen Verstandesbegriffen durch Synthese mit den empirischen Anschauungen unmittelbar auf die Erkenntnis Auf diesem Wege schafft das Subjekt selbst das ihm verfugbare Weltbild die Bedingungen der Moglichkeit der Erfahrung uberhaupt sind zugleich Bedingungen der Moglichkeit der Gegenstande der Erfahrung und haben darum objective Gultigkeit in einem synthetischen Urtheile a priori 32 Die Wirklichkeit und die Objekte der Erkenntnis sind dem Subjekt nur so zuganglich wie es die subjektiven Voraussetzungen ermoglichen Deshalb muss die Vorstellung seiner selbst im transzendentalen Subjekt ein Grenzbegriff bleiben In der Reflexion auf sich selbst bleibt das Ich denke abstrakt und vom empirischen Ich bin unterschieden Jede inhaltlich nahere Bestimmung wurde in einen Zirkel oder einen unendlichen Regress fuhren Munchhausen Trilemma Der Schritt zum empirischen Ich ist nur durch Anschauungen und damit den Wahrnehmungsapparat moglich Das transzendentale Ich ist der Punkt in dem alle Bewusstseinsvorgange zur Einheit gelangen In ihm sind Subjektivitat und Objektivitat miteinander vermittelt Dieses rein gedankliche Ich ist der Ort des Selbstbewusstseins das die Grundlage praktischen Handelns ist Das Ich denke druckt den Akt aus mein Dasein zu bestimmen 33 Das Ich denke ist ebenso wie das Ich existiere eine notwendige Konstitutionsbestimmung propositionaler Einstellungen und kein normaler erkenntnistheoretischer Gegenstand im Bewusstsein 34 Die Synthesis bei Kant ist ein ahnliches Konstrukt wie das Bundel an Erfahrungen bei Hume Entsprechend ist das Subjekt bei Kant lediglich eine Vorstellung und hat nicht den Charakter einer Substanz wie bei den Rationalisten oder Locke erster Paralogismus B 402 404 und gegen Moses Mendelsohn B 412 415 Auch die Vorstellung der Identitat ist schon eine Aussage uber das Ich in der Zeit und damit empirisch dritter Paralogismus B 408 409 bzw A 361 366 Entgegen Hume hat Kant aber die Idee eines Subjekts nicht verworfen sondern als Grenzbegriff erhalten und damit zum Anker seiner Transzendentalphilosophie gemacht Gerade der dritte Paralogismus wendet sich gegen die zeitliche Dimension eines dynamischen Ichs wie es spater im deutschen Idealismus bestimmt wurde Kant tritt im voraus dem entgegen was spater das Prinzip der nachkantischen Systeme werden sollte und seine Kritik des cartesianischen Dogmatismus gilt genauso fur Fichte Hegel oder Feuerbach 35 Das Problem dieser Konzeption Kants ist dass sie keine Brucke zum empirischen Ich zum praktischen Handeln ermoglicht Die erkenntnistheoretische Konstruktion begrundet nicht die Freiheit zu handeln Dies zeigte Kant selbst in den Antinomien der reinen Vernunft Eine Kausalitat im Sinne von Ursache und Wirkung wurde das Handeln an die Naturgesetze binden nach denen ein freier Wille nicht moglich erscheint So blieb ihm nur ubrig fur die praktische Vernunft eine Kausalitat aus Freiheit zu postulieren Die Freiheit kann zwar nicht bewiesen werden ist aber ein Faktum der praktischen Vernunft Auch wenn der Mensch als empirisches Subjekt den kausalen Gesetzen der Natur unterliegt so ist er doch autonom und jederzeit fur sein Handeln verantwortlich Durch die Anerkennung der Sittlichkeit und anderer Personen wird der Mensch selbst zur Person In der unbedingten Forderung zur Achtung des Anderen steckt bereits bei Kant der Ansatz zu einer Philosophie der Intersubjektivitat Die Idee des moralischen Gesetzes allein mit der davon unzertrennlichen Achtung kann man nicht fuglich eine Anlage fur die Personlichkeit nennen sie ist die Personlichkeit selbst 36 Kant ging es in seiner theoretischen Philosophie vorrangig darum die Grenzen der Erkenntnis zu bestimmen und nicht um eine Untersuchung des empirischen Subjekts 37 Fragen zu den Bedingtheiten und Neigungen des Menschen die er sehr wohl in Rechnung stellte hat er in verschiedenen anderen Schriften sowie in einer Reihe von Vorlesungen uber empirische Themen abgehandelt Interpretationen die im kantischen Subjektbegriff einen Ansatz zum Ubersteigen des Unendlichen sehen wie z B Richard Kroner 38 werden Kant nicht gerecht 39 Deutscher Idealismus Bearbeiten Man kann die Konzepte des Idealismus von Fichte und Hegel als Versuch interpretieren die Subjekt Objekt Spaltung der Neuzeit zu uberwinden indem sie ein Absolutes setzen in dem die Entgegensetzung von Subjekt und Objekt aufgehoben ist Bei Fichte ist dies das absolute Ich bei Hegel der absolute Geist 40 Um den bei Kant noch vorhandenen Dualismus von transzendentalem Ich und Ding an sich zu uberwinden erklarte Johann Gottlieb Fichte das transzendentale Subjekt zum obersten Prinzip das allem zugrunde liegt Dieses absolute Ich ist Ausgangspunkt aller menschlichen Aktivitaten und setzt sich selbst in einer Tathandlung ebenso wie das Nicht Ich das fur alles steht was nicht dem Ich zuzurechnen ist Realitat und Idealitat sind bestimmt durch das absolute Subjekt Das Subjekt ist Bedingung des eigenen Handelns und damit uneingeschrankt frei Das Ich setzt sich selbst und es ist vermoge dieses blossen Setzens durch sich selbst und umgekehrt das Ich ist und es setzt sein Seyn vermoge seines blossen Seyns Es ist zugleich das Handelnde und das Produkt der Handlung das Thatige und das was durch die Thatigkeit hervorgebracht wird Handlung und That sind Eins und ebendasselbe und daher ist das Ich bin Ausdruck einer Thathandlung aber auch der einzig moglichen wie sich aus der ganzen Wissenschaftslehre ergeben muss 41 Bei Hegel ist das Subjekt nicht mehr Fixpunkt der Philosophie sondern ein Element seines Systems Die lebendige Substanz ist ferner das Sein welches in Wahrheit Subjekt oder was dasselbe heisst welches in Wahrheit wirklich ist nur insofern sie die Bewegung des Sichselbstsetzens oder die Vermittlung des Sichanderswerdens mit sich selbst ist 42 In der Vorrede der Phanomenologie des Geistes beschreibt Hegel Wahrheit Substanz und Subjekt als etwas Identisches Es kommt nach meiner Einsicht welche sich nur durch die Darstellung des Systems selbst rechtfertigen muss alles darauf an das Wahre nicht als Substanz sondern eben so sehr als Subjekt aufzufassen und auszudrucken 42 Aus erkenntnistheoretischer Perspektive entsteht Wahrheit wenn der Erkenntnisgegenstand Substanz und erkennendes Subjekt zur Identitat gelangen Diese Gleichsetzung entspricht dem traditionellen Wahrheitsbegriff nach dem Gegenstand und Gedanke ubereinstimmen mussen adaequatio rei in intellectu Die Selbstbewegung des Denkens Subjekt und die Wirklichkeit Substanz sind im Geist vereint so dass das Sein Denken ist 43 Den Solipsismus der reinen Reflexion auf das Bewusstsein Berkeley Kant Fichte uberwindet Hegel indem er die Wirklichkeit als standigen dialektischen Prozess der Interaktion betrachtet Der Gegenstand der Erkenntnis ist bei Hegel anders als bei Kant nicht ausserhalb des Bewusstseins sondern wird im Bewusstsein d h als Begriff erzeugt Indem das Subjekt sich auf das Objekt bezieht bezieht es sich deshalb auch immer auf sich selbst Auf diese Weise wird das Bewusstsein zum Selbstbewusstsein Dieses realisiert sich in einem dialektischen Schritt aus der Vereinigung von Bewusstsein Begriff und Gegenstand Das bewusste oder auch wissende Subjekt tritt aus dem grammatikalischen Subjekt heraus Indem der Begriff das eigene Selbst des Gegenstandes ist das sich als sein Werden darstellt ist es nicht ein ruhendes Subjekt das unbewegt die Akzidenzien tragt sondern der sich bewegende und seine Bestimmungen in sich aufnehmende Begriff 44 Subjekte sind fur Hegel das konkret Allgemeine in denen sich die Geschichte die soziokulturellen Institutionen und das gesellschaftliche Wissen reflektieren Freiheit kann das Subjekt deshalb nicht individuell sondern nur in Bezug auf andere Subjekte verwirklichen Dem individuellen Bewusstsein steht das Bewusstsein des anderen gegenuber das es nicht als eigenes Produkt auffassen kann Die Vermittlung zwischen dem eigenen und dem fremden Bewusstsein durch den dem Individuum ubergeordneten objektiven Geist entsteht im wechselseitigen Kampf um Anerkennung in dem sich Recht Moralitat und gesellschaftliche Sittlichkeit realisieren Das individuelle Subjekt wird zum Bestandteil des kollektiven Volksgeistes und dieser geht wiederum im dialektischen Prozess in den Weltgeist ein der als mythisches Subjekt zur hochsten Instanz uberhaupt erhoben wird Diese formale Bestimmung ist wesentlich der Geist welcher die Weltgeschichte zu seinem Schauplatz Eigentum und Felde seiner Verwirklichung hat Er ist nicht ein solcher der sich in dem ausserlichen Spiel von Zufalligkeiten herumtriebe sondern er ist vielmehr das absolut Bestimmende und schlechthin fest gegen alle Zufalligkeiten die er zu seinem Gebrauch verwendet und beherrscht 45 Das Denken der notwendigen Intersubjektivitat bei Hegel fuhrt in die modernen Theorien des kommunikativen Handelns bei Apel und Habermas und in die Theorie der Anerkennung bei Honneth in der Anerkennung zur Grundlage der Selbsterfahrung des Subjektes wird Andererseits bleibt Hegels System auf die Ebene des Geistes beschrankt was in der Folge zu sehr unterschiedlichen Fragestellungen bei seinen Nachfolgern fuhrte Herbart Bearbeiten Johann Friedrich Herbart vertrat in Opposition zum deutschen Idealismus zu dem er auch Kant rechnete eine realistische Position Das Ich des Idealismus war gerade der erste Gegenstand meiner selbstandigen Untersuchungen Die Unmoglichkeit dieses Ich deren erstes Ergebnis Volliges Aufgeben des gesamten Idealismus als einer in jeder Gestalt unrichtigen Ansicht war die unvermeidliche Folge So entstand auf rein theoretischem Wege mein Realismus 46 In der nominalistischen Weltsicht des Idealismus gibt es nach Herbart keinen Bezugspunkt fur das Ich zu einer objektiven Welt Deshalb kann ein Ich kein Nicht ich setzen Hintergrund ist Herbarts Theorie der Erziehung 47 Aus seiner Sicht kann man das Subjekt nicht deduzieren sondern nur finden 48 Der Idealismus ist solipsistisch und findet keinen Zugang zur Aussenwelt Herbart verzichtete auf apriorische Geltungsanspruche und forderte als Grundlage der Philosophie eine Begriffsanalyse Ein Begriff wird definiert durch seine Merkmale Wahrend nominalistisch ein beliebiger Inhalt eines Begriffes gesetzt werden kann bietet die Realitat einen objektiven Massstab durch den die Inhalte des Begriffs unabhangig vom subjektiven Denken bestimmt sind Entsprechend ist der Begriff des Ich bestimmt durch seine Merkmale in der Selbstvorstellung Die Vorstellung des Ich wird nicht durch eine transzendentale Anschauung erzeugt sondern durch eine unabhangige Aussenwelt bewirkt Allein unsere Vorstellungen selbst konnen wir uns von neuem vorstellen wir konnen die Vorstellungen die wir u n s zuschreiben von den vorgestellten Dingen unterscheiden wir sind uns mannigfaltiger Tatigkeiten welche auf dieselben Bezug haben bewusst als des Denkens Wollens der Aufregung unserer Gefuhle Begierden Leidenschaften durch die teils gegebenen teils auch nur wiedererweckten Vorstellungen Indem nun unser Inneres zum Schauplatze wird fur so mancherlei auf demselben vorgehende Veranderungen haben wir von diesem Schauplatze wiederum eine Vorstellung vermoge deren er nicht bloss die Form des Beisammenseins aller anderen Vorstellungen sondern selbst ein realer Gegenstand ist namlich die Vorstellung I c h mit welchem Worte das eigentumliche Selbstbewusstsein eines jeden sich ausspricht 49 Die in der Reflexion erzeugte Vorstellung eines Ich hat eine eigene Realitat und ist bestimmt durch ein Bundel von Merkmalen die nicht beliebig sind Unter Hinweis auf Kants Anthropologie 50 entwickelte Herbart eine genetische Theorie der Entwicklung des Selbstbewusstseins in der das kleine Kind zunachst seinen eigenen Leib erfasst und von sich erst in der dritten Person spricht bevor es sich als Ich bezeichnet und im Verlauf seines Heranwachsens durch zunehmende Bildung eine immer starker differenzierte Unterscheidung zwischen seinem Selbst und der Aussenwelt entwickelt Herbart betonte auch den Einfluss der Gesellschaft auf die Entwicklung der Vorstellung vom Selbst Ahnliche Ansatze finden sich bei Wilhelm von Humboldt der die Vorstellung von der reinen Autonomie bei Kant kritisierte oder bei Friedrich Schleiermacher der die konkrete anstelle der abstrakten Individualitat des Menschen in den Vordergrund stellte 51 Lotze Bearbeiten Der Mediziner und Philosoph Rudolf Hermann Lotze war einer der ersten der die Philosophie mit der empirischen Psychologie und der Physiologie verband Anders als Herbart neigte er eher dem Idealismus zu ohne den Absolutheitsanspruch des deutschen Idealismus zu ubernehmen Lotze lehnte die Vorstellung von angeborenen Begriffen wie die Kategorien Kants ab Er setzte sich auch kritisch mit Herbart auseinander und betonte dass die Vorstellungen keine Abbilder seien Empfindungen sind subjektive Reaktionen auf aussere Reize die auch von der physiologischen Konstitution des Subjektes abhangen Hierin stimmte er mit Kant uberein sah jedoch ein zeitliches Fruher der Empfindungen die erst durch das Denken verarbeitet werden In einem anderen Sinn sind alle unsere Empfindungen nur subjektiv d h nur Erscheinungen in unserem Bewusstsein denen in der Aussenwelt nichts entspricht Schon das Altertum behauptete das die neuere Physik malt es weiter aus die Welt ausser uns sei weder still noch laut weder hell noch dunkel sondern sei mit alledem so unvergleichbar wie etwa Sussigkeit mit einer Linie Nichts geschehe ausser uns als Bewegungen von verschiedenen Formen 52 Aus seinen psychologischen und physiologischen Untersuchungen kam Lotze zu dem Ergebnis dass mit den Ergebnissen der Naturwissenschaften das Phanomen der Geistigkeit nicht zu fassen sei Den Begriff des Ich pflegt man dahingehend zu definieren dass es zugleich Subjekt und Objekt des Bewusstseins sei Diese an sich richtige Definition passt jedoch auf jedes Wesen welches an diesem allgemeinen Charakter solcher Identitat partizipiert wenn wir aber von Selbstbewusstsein sprechen meinen wir nicht bloss die allgemeine Form der Tatigkeit welche Du und Er ebensogut besitzen wie Ich sondern wir meinen das Wissen wodurch sich Ich von Du und Er unterscheidet Es ware nutzlos zu behaupten Ich sei eben Subjekt und Objekt meines Wissens Er dagegen Subjekt und Objekt des seinigen so lange man nicht unmittelbare Klarheit uber den Unterschied dessen was mein ist von demjenigen besasse was nicht mein oder sein ist Diesen Unterschied kann keine blosse theoretische Betrachtung lehren fur welche Ich und Du bloss zwei gleichwertige Beispiele eines solchen identischen Subjekt Objektes sein wurden 53 Grundsatzlich sind Geist als etwas Immaterielles und Korper als etwas Physisches voneinander getrennt Den Geist betrachtete Lotze als eine Zusammensetzung aus unraumlichen Atomen ahnlich den Monaden bei Leibniz Damit kann man Geist und Materie als zwei Seiten einer Wirklichkeit auffassen die sich gegenseitig nicht ausschliessen Psychophysischer Parallelismus methodischer Okkasionalismus Mit der Voraussetzung haben wir die einzige Schwierigkeit beseitigt die uns hindern konnte jenem Gedanken eines inneren geistigen Lebens nachzuhangen welches alle Materie durchdringe 54 Wahrend die korperliche Aussenwelt fur jeden erfahrbar ist ist die geistige Innenwelt nur dem Subjekt selbst zuganglich Von der Seele des Anderen kann man nur durch Analogie Kenntnis haben Die Unterscheidung dass das Selbstbewusstsein die Sphare ist die sich vom Nicht Ich der ubrigen Welt unterscheidet sagt noch nichts uber den Sinn oder die Bedeutung des Subjekts Die Identitat von Subjekt und Objekt die dadurch gegeben ist dass Denkendes und Gedachtes zusammenfallen besagt nichts daruber was das mein gegenuber dem dein abgrenzt Das Ich ist fur Lotze ein mehr oder weniger dunkler Punkt in dem das Selbstbewusstsein das unvollstandig Erkannte bleibt weil ihm unterschiedliche Qualitaten zukommen 55 Die Unscharfe ergibt sich allein daraus dass man als Subjekt den Trager des Selbst ebenso bezeichnet wie das Subjekt als Gegenstand der Betrachtung und schliesslich das Subjekt als das sich selbst betrachtende reflexive Selbst Das Subjekt wird also durch die Bedingungen der Selbstbetrachtung mit bestimmt Massgeblich fur Lotzes Vorstellung vom Subjekt und auch fur seine weiteren philosophischen Konzepte ist dass sowohl das Empfinden aufgrund von Wahrnehmung als auch das Denken von Gefuhlen der Lust und der Unlust begleitet sind Diese Gefuhle sind es die in einem stufenweisen Prozess zur sinnlichen asthetischen und sittlichen Ausbildung des Selbstbewusstseins fuhren Was auch die Natur der Seele sein mag und welches Motiv in dieser auch fur die Existenz eines Selbstbewusstseins liegen mag dies Bewusstsein wird wie fruher auch das sinnliche Gefuhl so uberhaupt nur durch Gefuhl vermittelt 56 Schopenhauer Bearbeiten Arthur Schopenhauer vertrat einen Idealismus der auf kritische Distanz zu den Positionen Fichtes und Hegels ging und in mancher Hinsicht an Kant anknupfte So sind bei ihm Raum und Zeit wie in der transzendentalen Asthetik in der Kritik der einen Vernunft reine Anschauungsformen a priori Anstelle der Kategorien setzte Schopenhauer jedoch alleine die Kausalitat In der nunmehr dargestellten Klasse der Objekte fur das Subjekt tritt der Satz vom zureichenden Grunde auf als Gesetz der Kausalitat und ich nenne ihn als solchen den Satz vom zureichenden Grunde es Werdens principium rationis ufficientis fiendi Alle in der Gesamtvorstellung welche den Komplex erfahrungsmassiger Realitat ausmacht sich darstellenden Objekte sind hinsichtlich des Ein und Austritts ihrer Zustande mithin in der Richtung des Laufes der Zeit durch in mit einander verknupft 57 Ahnlich wie Objekte untereinander in der Natur durch die Kausalitat aneinander gebunden sind erfolgt ihre Konstitution im Verstand ebenfalls durch die Kausalitat Die Sinne liefern namlich nichts weiter als den rohen Stoff welchen allererst der Verstand mittelst der angegebenen einfachen Formen Raum Zeit und Kausalitat in die objektive Auffassung einer gesetzmassig geregelten Korperwelt umarbeitet 58 Die Welt ist meine Vorstellung bedeutet dass es kein Beobachtetes ohne Beobachter kein Objekt ohne Subjekt gibt Das solipsistische Problem des transzendentalen Idealismus der keinen Zugang zur Praxis zum Handeln eroffnet wollte Schopenhauer durch die Willensmetaphysik losen das innerste Wesen der Welt ist der Wille Bei Schopenhauer tritt der Wille an die Stelle des Dings an sich bei Kant Wille Subjekt und Vorstellung Objekt sind dabei keine getrennten Vorgange sondern zwei Aspekte eines einzelnen identischen Vorgangs Der Willensakt und die Aktion des Leibes sind nicht zwei objektiv erkannte verschiedene Zustande die das Band der Kausalitat verknupft stehen nicht im Verhaltnis von Ursache und Wirkung sondern sind Eines und das Selbe nur auf zwei ganzlich verschiedene Weisen gegeben Die Aktion des Leibes ist nichts Anderes als der objektivierte d h in die Anschauung getretene Akt des Willens 59 Fur Schopenhauer ist die Leib Wille Identitat bereits in den Empfindungen wie Lust und Schmerz gegeben Diese Identitat ist weder begrifflich noch anschaulich zu fassen Der Zugang zur Welt ist damit eine intuitive Erkenntnis und die einzige Pforte zur Wahrheit 60 Objekt und Subjekt sind unzertrennlich verknupft als notwendige Teile eines Ganzen 61 Nach Schopenhauer kann das erkennende Subjekt sich selbst nicht erkennen sondern bloss als Wollendes erfahren Es gibt kein Erkennen des Erkennens 62 Die Leib Wille Identitat bedeutet dass der Mensch sich im Selbstbewusstsein sowohl mittelbar als aussere Erscheinung Objekt ist als auch unmittelbar von innen im eigenen Wunschen und Wollen als Subjekt gegeben ist 63 Um zum Absoluten vorzudringen muss der Mensch sich von den Bedingtheiten seines Willens befreien und zum reinen Subjekt werden Der Weg dahin liegt in der Kunst und in der Kontemplation die einen Zustand der reinen Objektivitat der Anschauung ermoglicht 64 Feuerbach Bearbeiten Ludwig Feuerbach ursprunglich Linkshegelianer loste sich vom klassischen Idealismus Er entwickelte eine systematische Kritik des herkommlichen Subjektbegriffs der traditionellen Philosophie und kam zu einer anthropologisch ausgerichteten neuen Konzeption der Philosophie Hegel dem Rationalismus aber auch dem Pantheismus hielt er vor dass sie das Denken auf unzulassige Weise vom Subjekt abgespalten hatten indem sie Selbstbewusstsein Verstand und Vernunft zu einer absoluten Instanz gemacht hatten 65 Der Mensch wird zum rein denkenden Wesen wahrend der Leib in dieser Sicht nur ein unwirkliches Dasein hat Denken als Denken des absoluten Geistes bleibt in sich selbst verhaftet Mit einer solchen Entausserung kann man die konkrete Wirklichkeit und damit das Wesen des Menschen nicht fassen Die Philosophie welche das Endliche aus dem Unendlichen das Bestimmte aus dem Unbestimmten ableitet bringt es nie zu einer wahren Position des Endlichen und Bestimmten 66 Materialismus und Empirismus haben hingegen den Vorzug dass sie das wirklich Existierende zum Kern ihrer Betrachtungen machen Der Realismus der modernen Wissenschaften ist ein Ausdruck der neuen Zeiten Allerdings kann auch diese Perspektive in der der Mensch aus den Augen eines Anatomen oder Chemikers betrachtet wird nicht zum Wesen des Menschen vordringen Der Materialismus ist zwar die Grundlage des Gebaudes des menschlichen Wissens aber nicht das Gebaude selbst Der Materialismus kann den Geist nicht leugnen ohne sich selbst zu leugnen 67 Deshalb ist der einzig sinnvolle Weg auf den Menschen zuruckzugehen Kant hat Recht das Subjekt muss dem Objekt in der Untersuchung vorausgehen Aber das Subjekt andert sich mit der Zeit Wir sind nicht mehr mathematische a priori sche wir sind empirische a posteriori sche Menschen und Subjekte Das ist der Unterschied zwischen dem Kantschen dem 18 und dem 19 Jahrhundert 68 Das wirkliche Sein ist nicht der Gedanke oder der Begriff wie bei Hegel sondern die sinnlich wahrgenommene Wirklichkeit Vor dem Denken stehen die Empfindungen so dass Sinnlichkeit eine Eigenbedeutung hat die dem Denken vorausgeht Das Denken ist immer Abstraktion das Sein ist immer das Konkrete Die ursprungliche Welterfahrung des Menschen darf von der Philosophie nicht ausgeblendet werden indem diese in der Sprache verhaftet bleibt Das Einzelne der seiende Mensch wird nur durch Gefuhle und Empfindungen erfasst Das Sein ist dem Menschen unmittelbar bewusst ohne dass er es schon reflektiert Weil der Mensch in der Welt seiner Erkenntnis lebt ist er im Erkenntnisakt bereits vorausgesetzt Erkenntnis ist damit notwendig subjektiv und kann keinen Anspruch auf Wahrheit erheben Wahrheit entsteht erst in der Gemeinschaft mit anderen Menschen Als Subjekt ist der Mensch auf den Bezug zur Natur und zum Mitmenschen angewiesen 69 Die neue die allein positive Philosophie hat kein Schibolet keine besondere Sprache keinen besonderen Namen kein besonderes Prinzip sie ist der denkende Mensch selbst der Mensch der ist und sich weiss als das selbstbewusste Wesen der Natur als das Wesen der Geschichte als das Wesen der Staaten als das Wesen der Religion der Mensch der ist und sich weiss als die wirkliche nicht imaginare absolute Identitat aller Gegensatze und Widerspruche aller aktiven und passiven geistigen und sinnlichen politischen und sozialen Qualitaten 70 Stirner Bearbeiten Als Junghegelianer kritisierte Max Stirner in Der Einzige und sein Eigentum den Systemgedanken Hegels Hegel verurteilt das Eigene das Meinige die Meinung Das absolute Denken ist dasjenige Denken welches vergisst dass es Mein Denken ist dass Ich denke und dass es nur durch Mich ist 71 Fur Stirner ist das individuelle Subjekt einzigartig und darf in keiner Hinsicht einer Totalisierung unterworfen werden In gleicher Weise wehrte er sich auch gegen eine Vereinnahmung des Subjekts durch die Religion Warum brandmarkt man Mich wenn Ich ein Gottesleugner bin Weil man das Geschopf uber den Schopfer setzt und ein herrschendes Objekt braucht Ich soll unter das Absolute Mich beugen Ich soll es 72 Stirner geht es darum dass der Mensch endlich ist und den Zufalligkeiten der Natur nicht entgehen kann Gegen Hegel ist auch die Kritik an der Autoritat des Staates und an gesellschaftlichen Zwangen gerichtet die Stirner als Dressur bezeichnete Hierdurch wird nur individuelle Entscheidungsfreiheit und personliche Verantwortung eingeschrankt Da dem Staate wie nicht anders moglich lediglich um sich zu tun ist so sorgt er nicht fur Meine Bedurfnisse sondern sorgt nur wie er Mich umbringe d h ein andres Ich aus Mir mache einen guten Burger 72 Kierkegaard Bearbeiten Wie Stirner stellte auch Soren Kierkegaard das konkrete Individuum in den Mittelpunkt seines Denkens Anders als Hegel wollte er nicht untersuchen was es heisst Mensch uberhaupt zu sein zu so etwas kriegt man wohl sogar die Spekulanten mit sondern was es heisst dass du und ich und er wir alle jeder fur sich Menschen sind 73 Der spekulativen Systemphilosophie Hegels hielt er vor dass sie durch Abstraktion den einzelnen Menschen in seiner Existenz aus dem Blick verloren hat Die systematische Idee ist das Subjekt Objekt ist die Einheit von Denken und Sein ist Existenz dagegen ist gerade die Trennung 74 Der philosophische Satz von der Identitat von Denken und Sein ist gerade das Entgegengesetzte von dem was er zu sein scheint er ist der Ausdruck dafur dass das Denken ganz und gar die Existenz verlassen hat dass es ausgewandert ist und einen sechsten Erdteil gefunden hat wo es sich absolut selbst genug ist in der absoluten Identitat von Denken und Sein 75 Kierkegaard betrachtet das Selbstverhaltnis aus den Widerspruchen der menschlichen Existenz die fur ihn nicht aufhebbar ist Das Selbstbewusstsein ist kein vom Menschen abgetrenntes gesondert Analysierbares Es ist ein Akt des sich zu sich selbst Verhaltens Der Mensch ist Teil des unendlichen Weltprozesses und zugleich endlich in seiner Existenz Der Mensch ist Geist Was ist aber Geist Geist ist das Selbst Was ist aber das Selbst Das Selbst ist ein Verhaltnis das sich zu sich selbst verhalt Der Mensch ist eine Synthesis aus Unendlichkeit und Endlichkeit von dem Zeitlichen und dem Ewigen von Freiheit und Notwendigkeit kurz eine Synthesis 76 Eine seiner wichtigen Grundannahmen ist dass es keine objektive Wahrheit gibt Eine Philosophie im System muss einen Anfang setzen Jedes von der Wissenschaft objektiv erzeugte Wissen kann nur approximativ sein weil die Welt unendlich ist wohingegen der existierende Mensch nur endlich ist Alles wesentliche Erkennen betrifft die Existenz oder nur das Erkennen dessen Beziehung zur Existenz wesentlich ist ist wesentliches Erkennen Das Erkennen das nicht nach innen gewandt in der Reflexion der Innerlichkeit die Existenz betrifft ist wesentlich betrachtet zufalliges Erkennen sein Grad und Umfang wesentlich betrachtet gleichgultig 77 Kierkegaards Kritik an Hegel gilt der dialektischen Aufhebung der Widerspruche der Existenz im Denken Aufhebung bedeutet Abstraktion im Denken die vor allem auch von der Existenz abstrahiert Die Existenz ist aber das was Philosophie eigentlich erklaren soll Es ist die Aufgabe des subjektiven Denkers sich selbst in Existenz zu verstehen 78 Denken ist Moglichkeit die in der stets werdenden Existenz zur Wirklichkeit wird Die Wissenschaft ordnet die Momente der Subjektivitat ein in ein Wissen um sie und dieses Wissen ist das Hochste und alles Wissen ist eine Aufhebung ein Herausnehmen aus der Existenz In der Existenz gilt dies nicht Verachtet das Denken die Phantasie so verachtet die Phantasie dann ihrerseits das Denken und ebenso ist s mit dem Gefuhl Die Aufgabe besteht nicht darin das eine auf Kosten des anderen aufzuheben sondern die Aufgabe ist die Gleichgestelltheit die Gleichzeitigkeit und das Medium worin sie geeint werden ist das Existieren 79 Kierkegaard entwickelte eine Drei Stufen Theorie in denen sich die menschliche Existenz befinden kann Diese Stufen sind die asthetische wahrnehmende die ethische und die religiose Weise der Welt zu begegnen Im asthetischen Stadium begegnet der Mensch dem Leben nur in der inneren Reflexion Der asthetische Mensch lebt immer im Moment beherrscht die Kunst des Geniessens und der Entfaltung seiner Talente lebt immer in einer gewissen Relativitat und ist insofern nur in einer gewissen Begrenzung wissend 80 Er ist indifferent und handelt unmittelbar nach seinem sinnlichen Empfinden nach bestehenden Traditionen und Konventionen Diese sind allerdings in der modernen Zeit bedroht so dass dem Menschen Zweifel kommen und er sich seine eigene Orientierung schaffen muss Unsre Zeit hat alle substantiellen Bestimmungen von Familie Staat Sippe verloren sie muss das einzelne Individuum ganz sich selbst uberlassen dergestalt dass dieses im strengeren Sinne sein eigener Schopfer wird 81 Wem es nicht gelingt sein Leben nach seinen Wunschen zu gestalten wer erkennt dass aussere Dinge keinen Sinn vermitteln der wird mit der negativen Seite des asthetischen Lebens konfrontiert Er gerat in Verzweiflung und in Schwermut Ethisches Leben fuhrt zur Autonomie wenn man im Bewusstsein seiner selbst bereit ist Verantwortung zu ubernehmen Die Reflexion greift uber sich selbst hinaus Ethisches Leben ist ein Leben in bewussten Entscheidungen ein Leben im Entweder Oder Wahlhandlungen sind existenziell und finden nicht im reinen Denken statt Der Philosoph der wie Hegel im Denken die Gegensatze aufhebt hat keine Antwort auf ethische Entscheidungsfragen Die erste grundlegende Wahl des Menschen ist nicht eine Entscheidung fur das Gute sondern eine Entscheidung durch die man ein ethisches Leben uberhaupt leben will oder es ausschliesst Der Mensch wahlt sich selbst und erreicht so eine Wahrheit die dem eigenen Wohl im Sinne eines wohlverstandenen Eigeninteresses entspricht Das Individuum wird sich also seiner selbst bewusst als dies bestimmte Individuum mit diesen bestimmten Fahigkeiten diesen Neigungen diesen Trieben diesen Leidenschaften als beeinflusst von dieser bestimmten Umgebung als dies bestimmte Produkt einer bestimmten Umwelt Indem der Mensch aber solchermassen sich seiner bewusst wird ubernimmt er alles unter seine Verantwortung 82 Gott kann der Mensch nur im Glauben erfahren Dann muss er sich annehmen als von Gott geschaffene Existenz Versucht der Mensch Gott mit dem Verstand zu erfassen muss er scheitern Das Selbst ist die bewusste Synthese von Unendlichkeit und Endlichkeit die sich zu sich selbst verhalt deren Aufgabe es ist sich selbst zu werden was nur durch das Verhaltnis zu Gott vollbringen lasst 83 Marx und Engels Bearbeiten Karl Marx und Friedrich Engels ubernahmen von Feuerbach die Hinwendung zum Empirischen Die Voraussetzungen mit denen wir beginnen sind keine willkurlichen keine Dogmen es sind wirkliche Voraussetzungen von denen man nur in der Einbildung abstrahieren kann Es sind die wirklichen Individuen ihre Aktion und ihre materiellen Lebensbedingungen sowohl die vorgefundenen wie durch ihre eigne Aktion erzeugten Diese Voraussetzungen sind also auf rein empirischem Wege konstatierbar 84 Feuerbach war ihnen aber nicht radikal genug In den Thesen uber Feuerbach forderten sie als empirische menschliche Praxis die Gesellschaft zum Gegenstand zu machen Die Einheit d Menschen mit d Menschen die auf dem realen Unterschied der Menschen begrundet ist der Begriff der Menschengattung aus dem Himmel der Abstraktion auf die wirkliche Erde herabgezogen was ist er anders als der Begriff der Gesellschaft 85 Vor allem fehlt aus Sicht von Marx und Engels bei Feuerbach die Berucksichtigung des geschichtlichen Prozesses der Veranderungen gesellschaftlicher Verhaltnisse Historischer Materialismus in denen nicht nur der Einzelne sondern auch der Mensch als Gattungswesen zum Subjekt wird Marx sah die Trennung von Subjekt und Objekt bereits in den ersten Tauschhandlungen begrundet Es war nach seiner Auffassung Epikur der mit der Formulierung des Begriffs der Erscheinung eine gedankliche Gegenuberstellung des Ich mit einer objektiven Welt in die Diskussion brachte 86 Im Ursprung war es der Arbeiter der als Subjekt eine Sache Ware das Objekt durch Arbeit erzeugte Durch die kapitalistischen Produktionsverhaltnisse entsteht eine Verkehrung von Subjekt und Objekt Es entsteht eine Entfremdung in der der Arbeiter nicht mehr den Gegenstand den er produziert besitzt und selbst zum Objekt des Produktionsprozesses wird indem er als Produktionsmittel betrachtet wird Es kommt zur Verdinglichung der gesellschaftlichen Produktionsbestimmungen und zur Versubjektivierung der materiellen Grundlagen der Produktion 87 Subjekt in dieser Verkehrung wird zum einen der produzierte Gegenstand und zum anderen das Kapital In einem weiteren Schritt wird bei Marx aus dem Produktionsgegenstand als Subjekt der Wert zum automatischen Subjekt der das in der Gesellschaft waltende Prinzip ist In der Tat wird der Wert hier das Subjekt eines Prozesses worin er unter dem bestandigen Wechsel der Formen von Geld und Ware seine Grosse selbst verandert sich als Mehrwert von sich selbst als ursprunglichem Wert abstosst sich selbst verwertet Denn die Bewegung worin er Mehrwert zusetzt ist seine eigene Bewegung seine Verwertung also Selbstverwertung 88 Nietzsche Bearbeiten Eine fundamentale Kritik am neuzeitlichen Subjektbegriff formulierte Friedrich Nietzsche Er bezeichnete Descartes Idee eines Ich als Fabel 89 Diese ist darin begrundet dass Descartes in dem grammatischen Satz Ich denke bereits das Ich als existierend voraussetzt und damit einen Zirkel erzeugt Zuletzt ist schon mit diesem es denkt zu viel gethan schon dies es enthalt eine Auslegung des Vorgangs und gehort nicht zum Vorgange selbst Man schliesst hier nach der grammatischen Gewohnheit Denken ist eine Tatigkeit zu jeder Thatigkeit gehort Einer der thatig ist folglich 90 Ehemals namlich glaubte man an die Seele wie man an die Grammatik und das grammatische Subjekt glaubte man sagte Ich ist Bedingung denke ist Pradikat und bedingt Denken ist eine Tatigkeit zu der ein Subjekt als Ursache gedacht werden muss Nun versuchte man mit einer bewunderungswurdigen Zahigkeit und List ob man nicht aus diesem Netze heraus konne ob nicht vielleicht das Umgekehrte wahr sei denke Bedingung Ich bedingt Ich also erst eine Synthese welche durch das Denken selbst gemacht wird 91 Etwas milder ist Nietzsches Einschatzung der theoretischen Philosophie Kants Kant wollte im Grunde beweisen dass vom Subjekt aus das Subjekt nicht bewiesen werden konne das Objekt auch nicht die Moglichkeit einer Scheinexistenz des Subjekts also der Seele mag ihm nicht immer fremd gewesen sein jener Gedanke welcher als Vedanta Philosophie schon einmal und in ungeheurer Macht auf Erden dagewesen ist 91 Im Gegensatz zur Bewertung Kants sah Nietzsche in der Philosophie Hegels in der der Weltgeist eine gottgleiche unhintergehbare Instanz ist eine Konstruktion die keinen Ausweg aus dem Zimmer des reinen Gedankens ermoglicht Man hat diese Hegelisch verstandene Geschichte mit Hohn das Wandeln Gottes auf der Erde genannt welcher Gott aber seinerseits erst durch die Geschichte gemacht wird Dieser Gott aber wurde sich selbst innerhalb der Hegelschen Hirnschalen durchsichtig und verstandlich und ist bereits alle dialektisch moglichen Stufen seines Werdens bis zu jener Selbstoffenbarung emporgestiegen so dass fur Hegel der Hohepunkt und der Endpunkt des Weltprozesses in seiner eigenen Berliner Existenz zusammenfielen 92 Nietzsche verwarf die Rede vom Subjekt als einen Schein der aufgerichtet wurde um die Idee der Freiheit zu verteidigen Nietzsche selbst vertrat einen uneingeschrankten Determinismus Das Subjekt oder dass wir popularer reden die Seele ist vielleicht deshalb bis jetzt auf Erden der beste Glaubenssatz gewesen weil er der Uberzahl der Sterblichen den Schwachen und Niedergedruckten jeder Art jene sublime Selbstbetrugerei ermoglichte die Schwache selbst als Freiheit ihr So und So sein als Verdienst auszulegen 93 Nur durch das Vergessen jener primitiven Metapherwelt nur durch das Hart und Starr Werden einer ursprunglich in hitziger Flussigkeit aus dem Urvermogen menschlicher Phantasie hervorstromenden Bildermasse nur durch den unbesiegbaren Glauben diese Sonne dieses Fenster dieser Tisch sei eine Wahrheit an sich kurz nur dadurch dass der Mensch sich als Subjekt und zwar als kunstlerisch schaffendes Subjekt vergisst lebt er mit einiger Ruhe Sicherheit und Consequenz wenn er einen Augenblick nur aus den Gefangnisswanden dieses Glaubens heraus konnte so ware es sofort mit seinem Selbstbewusstsein vorbei 94 Hegels Vorstellung dass die Sittlichkeit im Staat die Grundlage fur die individuelle Freiheit schafft wies Nietzsche ahnlich wie Stirner zuruck und bewertete gesellschaftliche Normen als Zahmung und Unterwerfung des Subjekts Der Mensch wurde mit Hulfe der Sittlichkeit der Sitte und der sozialen Zwangsjacke wirklich berechenbar gemacht 95 Entsprechend folgte Nietzsche auch Kant nicht im Setzen der praktischen Vernunft und der daraus folgenden Pflicht gegen sich selbst moralisch zu handeln Moral ist fur ihn ausschliesslich gesellschaftliche Praxis Sie ist aus der Ausbalancierung von Macht entstanden und zur reinen Gewohnheit geworden Der Moralitat geht der Zwang voraus ja sie selber ist noch eine Zeit lang Zwang dem man sich zur Vermeidung der Unlust fugt Spater wird sie Sitte noch spater freier Gehorsam endlich beinahe Instinct dann ist sie wie alles lang Gewohnte und Naturliche mit Lust verknupft und heisst nun Tugend 96 Peirce Bearbeiten Der pragmatischen Handlungstheorie von Charles Sanders Peirce liegt ein dreistelliger dynamischer semiotischer Prozess zugrunde Mit dieser Konzeption wandte Peirce sich sowohl gegen die Abbildtheorie des Empirismus bei Hume als auch gegen die Annahme apriorischer Bewusstseinsstrukturen im Rationalismus und bei Kant Anstatt der dualen Beziehung von Subjekt und Objekt vollzieht sich die Beziehung zum Objekt in einer Relation zu einem Zeichen und einem Interpretanten Peirce lehnte die psychologische Analyse des Subjekts die bei der Betrachtung von Intentionalitat oder einer Introspektion notwendig wird ab und ersetzte sie durch das Konzept eines dynamischen semiotischen Prozesses mit einer unendlichen Zeichenkette die sich in einem kontinuierlichen Fluss entwickelt A sign stands for something to the idea which it produces or modifies Or it is a vehicle conveying into the mind something from without That for which it stands is called its object that which it conveys its meaning and the idea to which it gives rise its interpretant Finally the interpretant is nothing but another representation to which the torch of truth is handed along and as representation it has its interpretant again Lo another infinite series Ein Zeichen steht fur etwas in der Vorstellung die es erzeugt oder verandert Oder es ist ein Vehikel mit dem etwas von aussen in das Bewusstsein transportiert wird Das wofur es steht nennt man Objekt das Transportierte seine Bedeutung und die Vorstellung die es transportiert seinen Interpretanten Am Ende ist der Interpretant nichts als eine Reprasentation an die das Licht der Wahrheit ubergeben wird und als Reprasentation hat er wieder einen Interpretanten Mithin eine erneute unendliche Reihe CP 1 339 Anm 2 Aus einem unmittelbaren vollig undifferenzierten Gefuhl Moglichkeit Erstheit erwachst das Bewusstsein des Anderen eines Gegenuber der Realitat Wirklichkeit Zweitheit In dieser Zweitheit stehen Subjekt und Objekt noch ohne einen Bezug aufeinander Erst das Zeichen als Reprasentation erzeugt eine Beziehung zwischen Objekt und Subjekt als Interpretantem Notwendigkeit Drittheit Peirce halt den Unterschied zwischen dem Erkenntnisobjekt und subjekt fest indem er beide Pole durch ihr Reprasentiert Sein verbindet 97 Bei Peirce ist es nicht das Subjekt das die Gestalt des Objekts bestimmt sondern es besteht eine Abhangigkeit des Zeichens vom Objekt die sich wiederum in einem Einwirken des Zeichens auf das Subjekt niederschlagt Der gesamte Prozess des Wahrnehmens und Denkens ist als eine Abfolge aufeinander einwirkender Zeichen zu verstehen I use the word Sign in the widest sense for any medium for the communication or extension of a Form or feature Being medium it is determined by something called its Object and determines something called its Interpretant or Interpretand Ich verwende das Wort Zeichen im weitesten Sinn fur jedes Medium der Kommunikation oder Auspragung einer Form eines Merkmals Als Medium ist es bestimmt durch etwas das Objekt heisst und bestimmt seinerseits etwas das Interpretant oder Interpretierendes heisst 98 Auch die Vorstellung einer Person ist bei Peirce Ergebnis eines dynamischen Zeichenprozesses Personlichkeit ist eine Idee die aufgrund ihrer unendlichen Moglichkeiten in einer endlichen Zeitspanne nicht vollstandig beschreibbar ist Sie entsteht durch die Koordination und Verknupfung von Vorstellungen This personality like any general ideas is not a thing to be apprehended in an instant It has to be lived in time nor can any finite time embrace it in all its fullness Diese Personlichkeit wie jede allgemeine Vorstellung ist kein unmittelbar fassbarer Gegenstand Sie muss in der Zeit gelebt werden und keine endliche Zeit kann sie in all ihrer Fulle erfassen CP 6 155 Anm 3 Zur Personlichkeit gehort dass der Organismus in der Lage ist die Zukunft zu gestalten This reference to the future is an essential element of the personality Were the ends of a person already explicit there would be no room for development for growth for life and consequently there would be no personality The mere carrying out of predetermined purposes is mechanical Dieser Bezug zur Zukunft ist ein wesentliches Element von Personlichkeit Wurden die endgultigen Zwecke einer Person bereits offen liegen gabe es keinen Raum fur Entwicklung fur Wachstum fur Leben und in Konsequenz gabe es keine Personlichkeit Das reine Ausfuhren vorbestimmter Zwecke ist mechanisch CP 6 157 Anm 3 Bewusstsein ist eine Ansammlung von Reprasentationen Als Zeichen werden diese selbst in der Zeichenkette zum Gegenstand der interpretiert wird In dieser Reflexion entsteht Selbstbewusstsein als Erkennen eines privaten Selbst CP 5 255 5 266 Die erneute Reflexion auf das Selbstbewusstsein fuhrt zur Selbstkontrolle die Selbstuberprufung und Selbstkorrektur beinhaltet und Einfluss auf die Handlungsbereitschaft nimmt The power of self control is certainly not a power over what one is doing at the very instant the operation of self control is commenced It consist to mention only the leading constituents first in comparing one s past deeds with standards second in rational deliberation concenrning how one will act in future in itself a highly complicated operation third in the formation of a resolve fourth in the creation on the basis of the resolve of a strong determination or modification of habit Der Einfluss der Selbstkontrolle ist sicherlich kein Einfluss auf Handlungen ganz am Anfang des Vorgangs der Selbstkontrolle Sie besteht um nur die fuhrenden Merkmale zu nennen zuerst im Vergleich vergangener Handlungen mit Standards zum Zweiten in vernunftiger Uberlegung uber kunftige Handlungsabsichten was in sich ein hochkomplizierter Vorgang ist zum Dritten in der Bildung eines Entschlusses viertens auf der Grundlage des Entschlusses in einer Entwicklung einer starken Festlegung oder Veranderung einer Gewohnheit CP 8 320 99 Die Autonomie des Subjekts und damit die Fahigkeit zum asthetischen Werten zum ethischen Handeln und zum logischen Schlussfolgern beruht auf der Fahigkeit zur Selbstkontrolle If the self can only realize itself through its commitments to ideals and if the commitment to ever higher ideals necessarily requires ever greater surrenders of the self then the true self can emerge only when the futile ego dissolves The self centered self is an anarchical force Such a self rests upon the most complete surrender of egoism Wenn das Selbst sich nur durch die Anwendung von Idealen verwirklichen kann und wenn die Anerkennung jeweils hoherer Ideale notwendig eine grossere Aufgabe des Selbst erfordert dann kann das wahre Selbst nur hervortreten wenn sich das nutzlose ego auflost Das selbst zentrierte Selbst ist eine anarchische Kraft Solch ein Selbst beruht auf einer hochst vollstandigen Aufgabe des Egoismus CP 7 571 99 In der Interpretation von Karl Otto Apel 100 und Jurgen Habermas 101 hat Peirce das transzendentale Subjekt bei Kant durch die Kommunikationsgemeinschaft ersetzt Dies wird in der jungeren Peirce Interpretation nicht geteilt weil im semiotischen Prozess bei Peirce das Subjekt in einer eigenstandigen Beziehung zur Gemeinschaft steht wenn auch nicht von dieser unabhangig ist Anm 4 Anm 5 Die Gemeinschaft ist fur Peirce eine Person die lose aus Individuen zusammengefasst auf einer hoheren Ebene existiert CP 5 421 Mach Bearbeiten Ernst Mach kritisierte als Naturwissenschaftler die grundsatzliche Vorstellung von der Einheit der Dinge Die Welt besteht nicht aus Dingen sondern aus verschiedenen Grundelementen die im Bewusstsein zu Empfindungskomplexen zusammengesetzt werden Empfindungen entstehen aus Sinnesdaten und sind nicht weiter reduzierbar Das Psychische Vorstellungen und das Physische Wahrnehmungen sind nur zwei verschiedene Aspekte einer einheitlichen Wirklichkeit Neutraler Monismus Die Empfindungskomplexe sind nur relativ stabil und unterliegen im Verlaufe der Zeit Veranderungen Die Empfindungen sind auch keine Symbole der Dinge Vielmehr ist das Ding ein Gedankensymbol fur einen Empfindungscomplex von relativer Stabilitat Nicht die Dinge Korper sondern Farben Tone Drucke Raume Zeiten was wir gewohnlich Empfindungen nennen sind eigentliche Elemente der Welt 102 Auch die Vorstellung des Ich ist nur ein Empfindungskomplex der sich aus verschiedenen Elementen zusammensetzt Nicht das Ich ist das primare sondern die Elemente Empfindungen Die Elemente bilden das Ich 103 Die Vorstellungen Ich oder Leib sind wie alle Vorstellungen von Dingen nur Notbehelfe die im Bewusstsein erzeugt werden um sich in der Lebenspraxis besser orientieren zu konnen Weil das Ich nicht klar abgrenzbar dynamisch und fluchtig ist kann man nicht mehr von einer Identitat reden Fur Mach war deshalb die Vorstellung von einem Ich unrettbar 104 Freud Bearbeiten Sigmund Freud entwickelte einen Begriff des Psychischen der sich sowohl von dem der naturwissenschaftlich orientierten Medizin als auch von dem der traditionellen Philosophie unterschied Insbesondere kritisierte er die Gleichsetzung von Bewusstseinsphanomenen mit dem Psychischen 105 Ihm ging es vor allem um das subjektive Erleben unabhangig von objektiven Gegebenheiten So umfasst die Psyche auch das Unbewusste das nach Freud vor allem durch vorbewusste psychische Strukturen und Muster wie Triebe Bedurfnisse und Affekte durch das Es bestimmt ist Erst auf dieser Grundlage entstehen reflektierte Wahrnehmungen Gedanken und Erinnerungen das Ich die ihrerseits durch verinnerlichte Normen Werte und Gebote der Umwelt das mit dem Es konfligierende Uber Ich beeinflusst werden Die Vielfalt der vorbewussten und unbewussten Einflusse bestimmen den Gehalt des Bewusstseins der jeweils nur einen Ausschnitt von Es Uber Ich und Ich umfasst und der gegenuber einer objektiven Wirklichkeit immer auch durch Verdrangung und Sublimierung verzerrt ist Reine Rationalitat wie sie Kant unterstellte ist nach Freud eine Illusion Er warnte deshalb Man lasse sich aber nie dazu verleiten die Realitatswertung in die verdrangten psychischen Bildungen einzutragen und etwa Phantasien darum fur die Symptombildung gering zu schatzen weil sie eben keine Wirklichkeiten sind oder ein neurotisches Schuldgefuhl anderswoher abzuleiten weil sich kein wirklich ausgefuhrtes Verbrechen nachweisen lasst 106 Freuds Kritik am uberkommenen philosophischen Subjektbegriff hatte einen grossen Einfluss auf philosophische Konzeptionen vor allem seit der zweiten Halfte des 20 Jahrhunderts Eine besondere Bedeutung erlangten dabei seine kulturtheoretischen Uberlegungen in denen er einen standigen Konflikt zwischen den naturhaften Trieben des Subjekts dem Es und den ebenso stets prasenten gesellschaftlichen Forderungen als Uber Ich an den Einzelnen als Bestimmungsfaktor des individuellen Selbstbewusstseins des Ich konstruierte In der Massengesellschaft kann es nach Freud dazu kommen dass eine Mehrzahl der Individuen ihr eigenes Ichideal durch ein bestimmtes Objekt durch eine Ideologie oder einen charismatischen Fuhrer ersetzt 107 und die eigenen Befriedigungsmoglichkeiten zugunsten der Gemeinschaft beschrankt 108 Mead Bearbeiten Fur George Herbert Mead der philosophisch dem Pragmatismus zuzurechnen ist sich aber vorwiegend mit sozialpsychologischen Themen befasste beruht die Entstehung des Selbstbewusstseins auf einem Interaktions und Kommunikationsprozess Dabei hielt Mead die Gegenuberstellung von innen und aussen aufrecht Die Sozialpsychologie ist in dem Sinne behavioristisch dass sie mit einer beobachtbaren Aktivitat beginnt dem dynamischen gesellschaftlichen Prozess und den ihn konstituierenden gesellschaftlichen Handlungen die untersucht und wissenschaftlich analysiert wird Sie ist jedoch nicht in dem Sinne behavioristisch dass die inneren Erfahrungen des Individuums die innere Phase dieses Prozesses oder dieser Aktivitat ignoriert wird Ganz im Gegenteil sie befasst sich vornehmlich mit dem Entstehen dieser Art von Erfahrung innerhalb des Prozesses im Ganzen 109 Die Theorie Meads ist insofern behavioristisch als er die Entstehung des Selbst im Rahmen eines Prozesses von Reiz und Reaktion zwischen dem Subjekt und einem signifikanten Anderen versteht Auch fur Mead war das empirische Ich der Ausgangspunkt An die Stelle des transzendentalen Subjekts setzte er die Gemeinschaft kommunizierender und handelnder Menschen 110 Ahnlich wie Peirce betrachtete er das Bewusstsein als funktionalen Zustand Wenn wir Geist oder Bewusstsein funktional verstehen und als naturliches nicht als transzendentales Phanomen wird es moglich sie mit behavioristischen Begriffen zu erfassen Kurzum es ist nicht moglich die Existenz von Geist Bewusstsein oder mentalen Phanomenen zu leugnen noch ist dies wunschenswert 111 Das phanomenale Bewusstsein reicht jedoch nicht um Selbstbewusstsein zu erklaren Hierzu entwickelte Mead eine Theorie der Interaktion Dabei ist eine wichtige Ausgangsthese dass das Fremdbewusstsein primar und Voraussetzung fur die Vorstellung eines Selbst ist Das Kind nimmt zuerst seine Umwelt und erst in der Abgrenzung zu Umwelt auch sich selbst wahr Durch eigene Handlungen lernt es wie die Umwelt reagiert und entwickelt so ein empathisches Gefuhl das es in der Kommunikation mit seiner Aussenwelt einsetzt Die Kommunikation beschrieb Mead in Anlehnung an die Volkerpsychologie Wundts als einen Austausch von Gebarden Gebarden oder Gesten sind Zeichen die durch Verhalten zum Ausdruck gebracht werden Haben sie eine Bedeutung werden sie zum Symbol Besteht zwischen den Beteiligten Einigkeit uber die Bedeutung liegt ein signifikantes Symbol vor Signifikante Symbole sind vor allem sprachliche Ausserungen Soziales Handeln beruht auf dem wechselseitigen Gebrauch signifikanter Symbole In der Kommunikation nehmen Menschen Rollen ein Diese erlernen sie in der fruhen Kindheitsphase im freien Spiel play z B Mutter Kind und im Verlauf der Entwicklung im Spiel mit Regeln game z B Brettspiele oder Fussball In der Kommunikation mit der Umwelt entsteht ein massgeblicher Einfluss auf die Entwicklung des Geistes Das Verhalten aller lebenden Organismen weist einen grundlegenden gesellschaftlichen Aspekt auf Die fundamentalen biologischen oder physiologischen Impulse und Bedurfnisse die auf der Basis aller dieser Verhaltensformen liegen insbesondere Hunger und Sexualtrieb also die mit der Ernahrung und Vermehrung verbundenen Bedurfnisse sind im weitesten Sinne gesellschaftlichen Charakters oder haben gesellschaftliche Implikationen da sie gesellschaftliche Situationen und Beziehungen fur ihre Befriedigung durch den jeweiligen Organismus voraussetzen 112 Im Rollenspiel lernt der Mensch den Perspektivenwechsel und das Einfuhlungsvermogen in den Anderen Dieses Einfuhlungsvermogen ermoglicht es ihm auch sich selbst wahrzunehmen indem es sich aus der Perspektive des Anderen betrachtet Dieses Bild das jemand von sich selbst aus der Aussenperspektive entwickelt nannte Mead das Me ICH Dieses Me steht fur die soziale Identitat in der die Sicht des Anderen gespiegelt wird Es ist eine Reprasentation des Selbstbildes die kontrolliert und reflektiert wird Demgegenuber steht das I Ich als Moment der personalen Identitat Dieses ist Ausdruck der Triebe und Gefuhle des Subjekts und damit spontan kreativ und impulsiv Aus der Vermittlung des I mit dem Me entsteht ein Bewusstsein des Selbst das nicht introspektiv gewonnen wird sondern vom Fremdverstehen abhangt Das Ergebnis des jeweiligen sozialen Aktes ist von der darauf hinweisenden Geste eindeutig getrennt durch die Reaktion eines anderen Organismus auf sie eine Reaktion die auf das Ergebnis dieses Aktes hinweist so wie sie diese Geste anzeigt Diese Situation ist allein auf der nichtgeistigen nicht bewussten Ebene gegeben bevor sie auf der geistigen oder bewussten Ebene analysiert wird 113 Denken ist ein gesellschaftlicher Prozess der im Austausch signifikanter Symbole besteht Die Identitat des Selbst ist damit immer eine soziale Identitat die sowohl durch den signifikanten Anderen als auch durch die Gesellschaft als generalisierten Anderen bestimmt wird Individuum und Gesellschaft stehen in einer unauflosbaren Wechselbeziehung Es entsteht ein logisches Universum als ein System gemeinsamer Bedeutungen Und nur dadurch dass einzelne Individuen die Haltung oder die Haltungen des verallgemeinerten Anderen gegenuber sich selbst einnehmen ist ein logisches Universum moglich jenes System gemeinsamer oder gesellschaftlicher Bedeutungen das jeder Gedanke als seinen Kontext voraussetzt 114 Husserl Bearbeiten Edmund Husserls Phanomenologie ist ein Ansatz der die Fragen Descartes und Kants wieder aufnimmt und sich ausdrucklich mit dem Verhaltnis von Ich Denken und Gedachtem aus der Perspektive der Erfahrung des Subjekts auseinandersetzt Husserl verzichtete bewusst auf die Auseinandersetzung mit der objektiven Welt die er in seinen Analysen ausklammerte Epoche und konzentrierte sich auf die Prinzipien der unmittelbaren Erfahrung als Ausgangspunkt der Erkenntnis phanomenologische Reduktion Damit stellte er die Leistungen und Vorgange des Bewusstseins in Hinblick auf die Erfahrung in das Zentrum seiner Untersuchungen Indem er die Welt der Objekte der Erfahrung die Noema als erscheinende Wahrnehmungsinhalte und den Prozess der Erfahrung die Noesis als Aktivitat im Bewusstsein strikt trennte liegt seinen Uberlegungen die Subjekt Objekt Spaltung systematisch zugrunde Auf einer anderen Ebene betrachtet kommt der Gegensatz von Subjekt und Objekt bei Husserl uberhaupt nicht in den Blick weil er die Frage nach der Realitat der Welt von Anfang an ausklammerte Transzendentaler Idealismus Husserl unterschied entsprechend scharf zwischen dem transzendentalen und dem empirischen Ich Eine unerhort eigenartige Wissenschaft tritt in unseren Gesichtskreis eine Wissenschaft von der konkreten transzendentalen Subjektivitat als in moglicher und wirklicher Erfahrung gegeben die den aussersten Gegensatz bildet zu den Wissenschaften im bisherigen Sinne den objektiven Wissenschaften Unter diesen findet sich zwar auch eine Wissenschaft von der Subjektivitat aber von der objektiven animalischen der Welt zugehorigen Subjektivitat Jetzt aber handelt es sich um eine sozusagen absolut subjektive Wissenschaft eine Wissenschaft deren Gegenstand in seinem Sein von der Entscheidung uber Nichtsein oder Sein der Welt unabhangig ist Es scheint so wie ihr erster so ihr einziger Gegenstand mein des Philosophierenden transzendentales ego zu sein und nur sein zu konnen 115 Die phanomenologische Reduktion das Absehen von jeder naturlichen Einstellung und von allen konkreten empirischen Gehalten fuhrt dazu dass als Betrachtungsgegenstand ein reines Bewusstsein als Residuum ubrig bleibt 116 Wie Kant der Meinung war dass das Ich denke alle meine Vorstellungen begleiten konnen muss s o so vertrat auch Husserl die Auffassung dass durch die transzendentale Reduktion im reinen Bewusstsein am Ende ein reines Ich erhalten bleibt das allein unveranderlich und dauerhaft ist Jeder Bewusstseinakt Fuhlen Wollen Denken fuhrt zu einer Veranderung Demgegenuber scheint aber das reine Ich ein prinzipiell Notwendiges zu sein und als ein bei allem moglichen und wirklichen Wechsel der Erlebnisse absolut Identisches kann es keinem Sinn als reelles Stuck oder Moment der Erlebnisse selbst gelten 117 Das reine Ich ist eine Transzendenz in der Immanenz also etwas ausserhalb des Bewusstseinsstroms an und fur sich Unbeschreibbares nur in der Reflexion Gegebenes Das reine Ich ist der Ichpol 118 der Erlebnisse die das Medium des Ichlebens sind 119 Das reine Ich ist nicht nur der in der Reflexion erfasste abstrakte Bezugspunkt der Erlebnisse sondern hat insofern auch eine aktive Wirkung als es im Strom der Erlebnisse einen Habitus schafft der ein Bleibendes im Bewusstseinsstrom ist Das Ich hat eine Geschichte und aus seiner Geschichte schafft es ein ihm habituell und als dasselbe Ich Verbleibendes 120 Im Gegensatz zum reinen Ich wird das personale Ich im Bewusstsein konstituiert und ist an den Leib gebunden Das personale Ich entwickelt im Lauf der Zeit verschiedene Fahigkeiten die mit der Vorstellung Ich kann verbunden sind In der Reflexion auf das personale Ich ist dieses ebenso Erscheinung wie alle anderen Dinge Es ist Gegenstand der Selbsterkenntnis und Selbsterfahrung und kann sich entwickeln und verandern Die in der phanomenologischen Reduktion gewonnene Vorstellung vom reinen und vom personalen Ich bezeichnete Husserl gemeinsam als das konkrete Ich Diese Vorstellung vom konkreten Ich ermoglicht noch keine Aussage uber die Bedingungen der Moglichkeit von Erkenntnis Um dahin zu gelangen entwickelte Husserl in einer weiteren Wesenschau einer eidetisch transzendentalen Reduktion den Begriff des transzendentalen Ego 121 In dieser durch Variation gewonnenen Wesensschau kam Husserl zur Analyse der Fremderfahrung Der Andere ist im Bewusstsein zunachst als Objekt gegeben Durch intuitive Einfuhlung erfasse ich aber dass der andere ein ebensolches Subjektempfinden einschliesslich der Fremd und Welterfahrung hat wie ich selbst Daraus folgte fur Husserl dass die Annahme einer existierenden Wirklichkeit die nicht im Bewusstsein gegeben ware unsinnig sei 122 Transzendenz in jeder Form ist ein immanenter innerhalb des Ego sich konstituierender Seinscharakter Jeder erdenkliche Sinn jedes erdenkliche Sein ob es immanent oder transzendent heisst fallt in den Bereich der transzendentalen Subjektivitat als der sinn und seinskonstituierenden 123 Der Phanomenologie Husserls wird insbesondere Sprach und Geschichtsvergessenheit sowie eine Unterbewertung des dialogischen Moments bei der Entstehung des Selbstverhaltnisses vorgeworfen die dieser erst in den Betrachtungen zur Lebenswelt zu uberwinden sucht 124 Der prominente Phanomenologe Bernhard Waldenfels sieht in der engen Verknupfung von Ego und Logos bei Husserl eine verkurzte Vereinzelung 125 Konkrete Weiterentwicklungen finden sich bei Alfred Schutz 126 sowie dessen Schulern Berger und Luckmann 127 Siehe auch Egologie Whitehead Bearbeiten Ahnlich wie Peirce ging Alfred North Whitehead in Prozess und Realitat PR von einer prozessualen Struktur des Universums aus Dessen kleinste Elemente bezeichnete er als wirkliche Einzelwesen oder gleichwertig als wirkliche Ereignisse Das gesamte Universum stellte er sich als einen Organismus bestehend aus diesen Basiselementen vor der wiederum durch Beziehungszusammenhange Nexus in sich wechselseitig beeinflussende und ineinander ubergehende Teilstrukturen gegliedert ist die jeweils wieder einen Organismus bilden wobei einzelne Organismen Elemente eines ubergeordneten Organismus sein konnen Innerhalb dieses Weltbildes entwickelte Whitehead einen von allen Traditionen abweichenden Subjektbegriff Jedes der kleinsten Ereignisse aber auch komplexere Organismen haben eine Innen und eine Aussenperspektive Die Aussenperspektive das was zur Entitat abgrenzbar ist nannte Whitehead Objekt Objekte sind damit relativ aus der Innenperspektive die Whitehead analog als Subjekt bezeichnete Subjekte sind damit ein Moment eines wirklichen Einzelwesen das zugleich Objekt aus der Perspektive anderer wirklicher Einzelwesen ist Zwischen Subjekt und Objekt besteht ein Kontrast Die traditionalistische Philosophie setzt ein Subjekt als Substanz voraus und stellt diesem ein Objekt gegenuber Whitehead widersprach ausdrucklich der als kopernikanische Wende bezeichneten Auffassung Kants dass das Subjekt die Objekte konstituiert Die organistische Philosophie kehrt diese Analyse um und erklart den Prozess als einen Verlauf von der Objektivitat zur Subjektivitat namlich von der Objektivitat aufgrund deren die aussere Welt ein Datum ist zu der Subjektivitat durch die es eine individuelle Erfahrung gibt PR 292 Parallel zu den eigentlichen Wahrnehmungsphasen unterschied Whitehead in einer Art Theorie der Erfahrung der erfassenden Ereignisse drei Stufen der Empfindungen prehensions und zwar physische begriffliche und aussageformige Empfindungen Diese Phasen der Empfindungen stellen den Prozess der Selbstkonstituierung dar Sie entsprechen dem geistigen Pol wirklicher Einzelwesen Die Empfindung ist der Ubergang der Daten der ausseren Welt in die Subjektivitat PR 93 Sie ist das Bindeglied zwischen Subjekt und Objekt In der physischen Empfindung entstehen Ausgangsdaten durch die Begegnung mit anderen wirklichen Ereignissen Im begrifflichen Erfassen besteht kein unmittelbarer Kontakt zur Aussenwelt mehr Es werden vielmehr Bewertungskategorien als zeitlose Einzelwesen gebildet Einen Begriff verstand Whitehead als das analytische Wirken von Universalien In der dritten Phase werden schliesslich die physischen und die begrifflichen Empfindungen zu einem logischen Subjekt verknupft Das aussageformige Empfinden ist eine Schlussfolgerung aus den beiden ersten Phasen Es ist das Ergebnis des Prozesses eines wirklichen Einzelwesens das Whitehead in einem Neologismus Superjekt nennt das dem Subjekt als Inhalt des Prozesses eines wirklichen Einzelwesens gegenubersteht Das Superjekt ist das Ziel auf das hin sich ein wirkliches Einzelwesen konstituiert Jedes Superjekt jede Erfullung eines wirklichen Einzelwesens ist jedoch nicht statisch denn es enthalt die Potenzialitat in einen neuen Prozess in ein neues wirkliches Einzelwesen einzugehen Es ist ganz wesentlich fur die Lehre der organistischen Philosophie dass der Begriff eines wirklichen Einzelwesens als das unveranderte Subjekt der Veranderung vollstandig aufgegeben wird Ein wirkliches Einzelwesen ist zugleich das erfahrende Subjekt und das Superjekt seiner Erfahrungen Es ist ein Subjekt Superjekt und keine Halfte dieser Beschreibung kann auch nur fur einen Augenblick ausser Acht gelassen werden PR 75 76 Die Kennzeichnung des Subjektes als Subjekt Superjekt versucht deutlich zu machen dass das Subjekt stets zugleich etwas ist das erfahren wird Ergebnis und in einem fortwahrenden sich selbst konstituierenden Prozess erfahrt Das Subjekt erzeugt nicht den Erfahrungsprozess sondern ist ein sich steig wandelndes Element davon und im Ergebnis das Superjekt das das Potenzial enthalt in ein neues wirkliches Ereignis einzugehen Eine ahnliche Position wie Whitehead vertraten die britischen Philosophen Samuel Alexander und Conwy Lloyd Morgan sowie C D Broad die eine Philosophie der Emergenz entwickelten welche die Bewusstseinsbildung als ein evolutionares Phanomen ansieht das sich biologisch nicht hinreichend erklaren lasst 128 Wittgenstein Bearbeiten In seinem Fruhwerk dem Tractatus logico philosophicus entwickelte Ludwig Wittgenstein in Anlehnung an den logischen Atomismus seines Lehrers und Freundes Bertrand Russell eine Abbildtheorie der Sprache Dabei zeigen seine Uberlegungen ob Aussagen a priori aus der Erfahrung moglich sind eine zu Kant noch mehr aber zu Schopenhauer 129 ahnliche Analyse Der Satz ist eine Wahrheitsfunktion der Elementarsatze Der Elementarsatz ist eine Wahrheitsfunktion seiner selbst TLP 5 Die Grenzen meiner Sprache bedeuten die Grenzen meiner Welt TLP 5 6 Ich bin meine Welt der Mikrokosmos TLP 5 63 Das denkende vorstellende Subjekt gibt es nicht TLP 5 631 Das Subjekt gehort nicht zur Welt sondern es ist eine Grenze der Welt TLP 5 632 Wo in der Welt ist ein metaphysisches Subjekt zu merken Du sagst es verhalt sich hier ganz wie mit Auge und Gesichtsfeld Aber das Auge siehst du wirklich nicht Und nichts am Gesichtsfeld lasst darauf schliessen dass es von einem Auge gesehen wird TLP 5 633 Das hangt damit zusammen dass kein Teil unserer Erfahrung auch a priori ist Alles was wir sehen konnte auch anders sein Alles was wir uberhaupt beschreiben konnen konnte auch anders sein Es gibt keine Ordnung der Dinge a priori Wittgenstein vertrat eine realistische Ontologie und postulierte die Existenz einfacher Gegenstande Die Welt ist die Gesamtheit der Tatsachen TLP 1 1 Da Aussagen uber die Welt nur durch Erfahrung moglich sind fuhrt eine idealistische Position in den Solipsismus der das Subjekt verabsolutiert Das transzendentale Ich bildet die Grenze zur Welt und das empirische Ich ist ein Teil der Welt Hier sieht man dass der Solipsismus streng durchgefuhrt mit dem reinen Realismus zusammenfallt Das Ich des Solipsismus schrumpft zum ausdehnungslosen Punkt zusammen und es bleibt die ihm koordinierte Realitat TLP 5 64 Es gibt also wirklich einen Sinn in welchem in der Philosophie nicht psychologisch vom Ich die Rede sein kann Das Ich tritt in die Philosophie dadurch ein dass die Welt meine Welt ist Das philosophische Ich ist nicht der Mensch nicht der menschliche Korper oder die menschliche Seele von der die Psychologie handelt sondern das metaphysischen Subjekt die Grenze nicht ein Teil der Welt TLP 5 641 In der pragmatischen Wendung der Spatphilosophie Wittgensteins wird das Subjekt zum Regelfolger der ein aktives Mitglied einer Sprachgemeinschaft ist z B PU 199 Das denkende Subjekt der traditionellen Philosophie kommt hierbei nicht mehr in den Blick Eine ausdruckliche Auseinandersetzung erfolgt dann noch einmal mit der Diskussion der Moglichkeit einer Privatsprache PU 256 271 Im Ergebnis kommt er zum Urteil dass eine Privatsprache die einem Dritten nicht verstandlich ist keinen Sinn ergibt Sprache und mit ihr die Rede von einem Ich oder einem Subjekt ist intersubjektiv Sie setzt eine Sprachgemeinschaft voraus in der die Bedeutung von Wortern im gemeinsamen Sprachspiel eingeubt wird Das gilt fur Wittgenstein auch fur den Fall der Qualia Wie ist es nun mit dem Worte rot soll ich sagen dies bezeichne etwas uns allen Gegenuberstehendes und jeder sollte eigentlich ausser diesem Worte noch eines haben zur Bezeichnung seiner eigenen Empfindung von Rot Oder ist es so Das Wort rot bezeichnet etwas uns gemeinsam Bekanntes und fur jeden ausserdem etwas nur ihm Bekanntes PU 273 Wittgenstein hat darauf verwiesen dass das Wort Ich auf zweierlei Weise verwendet wird Im Objektgebrauch verwendet man das Wort wie ein aussenstehender mit Bezug auf eine korperliche Eigenschaft und kann sich auch uber eine Beobachtung irren Im Subjektgebrauch hingegen geht es nicht um das Erkennen einer Person sondern um die Mitteilung eines unmittelbaren Wissens uber das man sich nicht irren kann weil es dem Bewusstseinsinhalt entspricht Das ist sogar dann der Fall wenn der Gedanke der dem Bewusstseinsinhalt entspricht objektiv falsch ist 130 Der Bedeutungsunterschied liegt darin dass die objektive Verwendung kognitive Aussagen betrifft fur die es ein Wahrheitskriterium gibt wahrend die subjektive Verwendung sich auf expressive Aussagen bezieht 131 Kognitive Aussagen konnen nur moglich sein wahrend expressive Satze sich immer auf tatsachliche Sachverhalte beziehen Ich weiss dass ich Schmerzen habe bedeutet stets ich habe Schmerzen siehe PU 245 Die Frage Bist du sicher dass du es bist der Schmerzen hat ware unsinnig 132 Fur den Objektgebrauch von Ich ist Voraussetzung dass sich die Kommunizierenden darauf geeinigt haben dass ein jeder das Ich im Sinne des Subjektgebrauchs verwendet um uberhaupt in die Kommunikation eintreten zu konnen Dein Korper kann man nur sagen wenn man unterstellt das der Andere eine Identitat seines Korpers mit sich als Subjekt annimmt 133 Heidegger Bearbeiten Fur Martin Heidegger stellt die Subjektphilosophie das Zentrum der abendlandischen Metaphysik dar Heidegger war Assistent Edmund Husserls der mit seiner transzendentalen Phanomenologie noch in der Traditionslinie von Descartes und Kant stand Heidegger knupfte zwar methodisch an die Phanomenologie an lehnte jedoch Husserls Ansatz vom transzendentalen Subjekt ab und zielte stattdessen auf eine Destruktion der traditionellen Subjektphilosophie Dieser stellte ein Denken gegenuber das Metaphysik insofern zu uberwinden versucht als es keinen festen Grund in metaphysischen Letztbegrundungen mehr zulasst wie etwa dem Subjekt Stattdessen versucht es gerade das Ab grundige aller menschlichen Existenz zu fassen das sich ohne den festen Boden der Letztbegrundungen auftut Die Trennung von Subjekt und Objekt ermoglicht keinen unmittelbaren Weltbezug Sie ist konstruiert Glauben an die Realitat der Aussenwelt ob mit Recht oder Unrecht beweisen dieser Realitat ob genugend oder ungenugend sie voraussetzen ob ausdrucklich oder nicht dergleichen Versuche setzen ihres eigenen Bodens nicht in voller Durchsichtigkeit machtig ein zunachst weltloses bzw seiner Welt nicht sicheres Subjekt voraus das sich im Grunde erst einer Welt versichern muss Das In einer Weltsein wird dabei von Anfang an auf ein Auffassen Vermeinen Gewisssein und Glauben gestellt eine Verhaltung die selbst immer schon ein fundierter Modus des In der Welt seins ist 134 Husserls Konzept fuhrt in eine reductio ad absurdum 135 Das Subjekt ist selbst Seiendes Wenn man in der Epoche alles Seiende einklammert dann muss auch das Subjekt eingeklammert werden und damit gibt es nichts mehr was als Gegenstand der phanomenologischen Analyse Husserls ubrig bleibt Dadurch dass das Subjekt unausweichlich ein In der Welt Seiendes ist muss die Philosophie in der Lebenswelt ansetzen und die historisch soziologischen Bedingungen des Subjektes mit einbeziehen Indem das Subjekt das Heidegger als Dasein bezeichnet sich seiner Moglichkeiten bewusst wird entwirft es sich selbst Das Dasein hat auf Grund seiner ihm wesenhaft zugehorenden Befindlichkeit eine Seinsart in der es vor es selbst gebracht und ihm in seiner Geworfenheit erschlossen wird Die Geworfenheit aber ist die Seinsart eines Seienden das je seine Moglichkeiten selbst ist so zwar dass es sich in und aus ihnen versteht auf sie sich entwirft Das In der Welt sein zu dem ebenso ursprunglich das Sein bei Zuhandenem gehort wie das Mitsein mit Anderen ist je umwillen seiner selbst 136 Der Mensch ist fur Heidegger ein geworfener Entwurf der nicht mehr im klassischen Sinn als Subjekt angesprochen werden kann dem eine ihm externe Welt gegenubersteht Jaspers Bearbeiten Karl Jaspers bezog ahnlich wie Kierkegaard Begriffe der traditionellen Philosophie wie Subjekt Objekt Geist oder Bewusstsein auf den Begriff der Existenz wobei er weitgehend an Kant anknupfte 137 Existenz ist eines der Worte fur Wirklichkeit mit dem Akzent durch Kierkegaard alles wesentlich Wirkliche ist fur mich nur dadurch dass ich selbst bin Wir sind nicht bloss da sondern unser Dasein ist uns anvertraut als Statte und als Leib der Verwirklichung unseres Ursprungs 138 Jaspers der den Begriff Subjekt Objekt Spaltung pragte beschrieb die Subjektivitat und die Objektivitat in jeweils drei Stufen Das Objektive ist das gegenstandliche Aussere Es ist immer ein Gedachtes Erscheinung im Sinne Kants das in seiner Allgemeinheit sowohl fur das Erkennen als auch fur das Handeln Gultigkeit beansprucht Das Objektive als das Wahre ist drittens das Ganze worin das Richtige ein Moment wird Die Sache als Gegenstand und als Geltung von ihm ist totes Bestehen die Sache als lebendiges Ganzes ist Idee Das Subjekt steht zuletzt nicht Gegenstanden gegenuber sondern lebt in einer Welt Als Bewusstsein uberhaupt ist das Subjekt hingegen das nicht individuell gewordene abstrakt gedachte Ichsein des auf das Aussere Gegenstandliche gerichteten Denkens 139 Es ist ein umfassendes Medium das alles ihm Begegnende einschliesst Zugleich ist es ein individuelles Bewusstsein das empirisch bestimmt ist Als vernunftiges Wesen ist das Subjekt ein Bewusstsein der Gultigkeit das sich der zwingenden Einsicht unterwirft 139 Ganz im Sinne Kants stellt Jaspers fest dass die Erscheinungen Konstruktionen des Subjekts sind die jedoch an die als solche nicht bestimmbaren Dinge an sich gebunden sind Zwar ist das Vernehmen der Objektivitaten geknupft an die subjektiven Bedingungen die Dinge sind nicht an sich so wie sie fur das Subjekt sind Aber ihre Formung durch das Subjekt und ihre Erscheinung fur das Subjekt hat ein Gegebenes Formbares zur Erscheinung Kommendes im Objekt und im daseienden Subjekt zum Grunde 140 Als Psychologe hat Jaspers andererseits gesehen dass bei Kant die genetische Entwicklung des Bewusstseins keine Berucksichtigung gefunden hat Etwas ganz anderes als die Kantische transzendentale Konstruktion der Subjektivitat als Bedingung der Objektivitat ist die Analyse der Subjektivitat in historisch psychologischer Betrachtung des Menschen als des Schopfers geistiger Gebilde 140 Von Brentano und Husserl ubernahm Jaspers die Auffassung dass alles Denken intentional ist Das Bewusstsein als intentionales hat etwas vor sich auf das es denkend auf eine mit jeder anderen Beziehung mit der Welt unvergleichliche Weise bezogen ist 141 Die Gegenuberstellung von Subjekt und Objekt betrachtete Jaspers als denknotwendig da auch der reflektierende Gedanke Erscheinung ist Dabei sind entsprechend der Einsicht Kants die Grenzen des Gegenstandsbewusstseins unuberschreitbar Der transzendentale Gedanke kann in die Formel gefasst werden kein Objekt ohne Subjekt Jedoch tritt dann sogleich das Missverstandnis ein als ob das Subjekt oder das Bewusstsein an sich da waren und alles Objekt nur allein durch ihre Bedingung sei Demgegenuber ist der Satz mit demselben Recht umgekehrt auszusprechen kein Subjekt ohne Objekt Denn es ist kein Bewusstsein ohne etwas worauf es sich richtet Gegenuber dem Vorwurf der Kant gemacht wurde er hebe die Wirklichkeit der Welt zur Subjektivitat eines Scheins auf hat er von vornherein mit unubertrefflicher Klarheit entwickelt dass das Subjekt oder das Ich wie ich mich beobachte genau wie das dingliche Objekt nur ein Ich ist wie ich mir erscheine Subjekt und Objekt sind beide Erscheinung 142 Die Welt von Subjekt und Objekt erfasst allerdings nicht das Sein als Ganzes Der Zusammenhang zwischen den Dingen der Wirklichkeit macht die Existenz aus die der Mensch als ein Gefuhl der Transzendenz erfasst und dem er sich nur durch indirektes Beschreiben annahern kann Jaspers nannte diese Annaherung an das Umgreifende Existenzerhellung Das Sein ist nicht mehr das Sein an sich wenn es in der Spaltung von Subjekt und Objekt Einheit und Vielheit Allgemeinem und Einzelnem ist und es ist doch vom Sein fur uns nur in dieser Spaltung zu erfahren zu sprechen zu denken Die Spaltung als solche weist durch ihre Erhellung auf ein Woher zeigt sich als Zwischenzustand aber ohne dass wir aus dem Zwischenzustand heraus konnten Die umgreifende Beziehung die das Gespaltene zusammenhalt unfasslich und standig gegenwartig in Gleichnissen anzusprechen und nirgends aus einem anderen abzuleiten ist die alles in sich schliessende Struktur unseres Denkendseins als Bewusstsein uberhaupt 143 Buber Bearbeiten Martin Buber unterschied die grundsatzlich verschiedenen Relationen von Ich Es einerseits und Ich Du andererseits 144 Die Beziehung Ich Es beschreibt das Verhaltnis von Subjekt und Objekt in der sich der Einzelne die Welt durch Wahrnehmen Vorstellen Wollen Fuhlen oder Denken erschliesst Hierbei geht es um Erfahrungen und das Gebrauchen von Sachen Demgegenuber ist das Verhaltnis Ich Du eine Beziehung zwischen zwei Subjekten die sich des Anderen als Person bewusst sind In der Ich Es Beziehung kann man sich eines Gegenstandes bemachtigen In der Ich Du Beziehung geht es um eine Wechselbeziehung in der das Du fur mich ebenso ein Subjekt ist wie Ich fur den Anderen ein Du bin Die Beziehung zwischen Ich und Du wechselt zwischen Aktivitat und Passivitat Erst durch die Beziehung auf ein Du entsteht die eigene Identitat indem aus dem Ich ein Du fur den anderen wird Die Beziehung Ich Du ist spontan unmittelbar und gegenseitig und geht uber ein reines Fremdverstehen hinaus Ich und Du sind sich ebenburtig Hierin liegt der Grund des dialogischen Prinzips Die Bindung eines Menschen an einen anderen Menschen verstand Buber als Ursprung der menschlichen Wirklichkeit die zur eigenen Verwirklichung der Wirklichkeit fuhrt Alles wirkliche Leben ist Begegnung 145 Das Ich wird wirklich indem es in der Innerlichkeit des Du lebt und so an seinem realen Leben teilnimmt Eine wichtige Konsequenz seiner Unterscheidung sah Buber in der Padagogik Nur wenn ein Lehrer seinem Schuler nicht aus der Ich Es Perspektive betrachtet sondern ihn als ein Du anerkennt kann er Vertrauen erwerben und damit seine Aufgabe erfullen indem er am Leben des Schulers einfuhlend teilnimmt Padagogisch fruchtbar ist nicht die padagogische Absicht sondern die padagogische Begegnung 146 Merleau Ponty Bearbeiten Der franzosische Phanomenologe Maurice Merleau Ponty der sich sehr intensiv mit der Wahrnehmung befasste sah ahnlich wie Heidegger in der Differenz von Subjekt und Objekt in der Erkenntnistheorie das Problem dass das Phanomen der unmittelbaren und unvermittelten Wahrnehmung die erst einen Zugang zum Fleisch der Welt ermoglicht nicht mit erfasst werden kann Denn in der noch stummen Erfahrung sind Subjekt Leib und Objekt Welt noch eng verflochten 147 Durch die Idee des Subjekts ebenso wie durch die des Objekts wird unsere Beziehung zur Welt und zu uns die im Wahrnehmungsglauben grundet zu einer Beziehung der Adaquation durch Erkenntnis Die beiden Begriffe erhellen den Wahrnehmungsglauben nicht sondern machen stillschweigend von ihm Gebrauch und ziehen Folgerungen aus ihm Und weil die Entwicklung der Wissenschaft zeigt dass diese Folgerungen in sich widerspruchlich sind mussen wir unbedingt auf diesen Glauben zuruckgehen um ihn zu erhellen 148 Piaget Bearbeiten Die von Jean Piaget entwickelte genetische Erkenntnistheorie setzt bei der Ontogenese des Subjektes an 149 Das Denken des Kindes unterscheidet sich qualitativ von dem der Erwachsenen Das fruhe Kind ist sich seiner selbst als Subjekt noch gar nicht bewusst Die von Kant angenommenen Existenz der Begriffe a priori die Kategorien lehnte Piaget ab ging jedoch davon aus dass der Mensch uber im Zuge der Evolution erworbene Assimilationsschemata verfugt die dazu dienen aus der Wahrnehmung Strukturen zu bilden Der entscheidende Unterschied zu Kant ist dass er sich diesen Sachverhalt als dynamischen Entwicklungsprozess vorstellte Piaget bezeichnete dies als dynamischen Kantianismus 150 Zwischen Subjekt und Umwelt erfolgt eine Anpassung Adaption indem das Subjekt durch Konstruktion die Darstellung des Objektes im Bewusstsein sein kognitives Schema eines Begriffs so anpasst dass es fur das Handeln geeignet ist Assimilation Das Subjekt wirkt an der Erkenntnis aktiv und konstruktiv mit Auf der anderen Seite passt das Subjekt seine Handlungsmoglichkeiten so an dass sie den Erfordernissen der Umwelt entsprechen Akkommodation Die Fahigkeit Schemata zu bilden ist angeboren Durch Erfahrung werden die Schemata immer weiter gefullt und immer abstrakter Zunachst sind Schemata nur Darstellung sensu motorischer Wahrnehmung dann Vorstellungen sensu motorischer Wahrnehmung und schliesslich von konkreter Wahrnehmung unabhangige Symbole als Grundlage abstrakter geistiger Operationen Entwicklungsprozesse und neue Erkenntnisse werden dadurch angestossen dass Assimilation und Akkommodation zu unterschiedlichen Ergebnissen fuhren Man entdeckt etwas Neues das nicht in eines der vorhandenen Schemata passt oder ein vorhandenes angepasstes Schema bietet keine Moglichkeit durch Handeln angemessen bewaltigt zu werden Der Mensch verfugt nach Piaget uber ein naturliches Streben nach einer Ausgewogenheit Deshalb versucht der Mensch bei Irritationen Schemata zu korrigieren oder zum Beispiel durch Versuche und Uben seine Handlungsmoglichkeiten so anzupassen dass der Konflikt aufgelost wird Aquilibration Dieses Konzept weist eine grosse Ahnlichkeit zu dem auf Alexander Bain zuruckzufuhrenden Konzept der Erkenntnisentwicklung bei Peirce auf der dieses mit den Eckpunkten Zweifel und Uberzeugung beschrieb Wesentlich fur die Theorie Piagets ist die Strukturierung der Erkenntnisentwicklung in Phasen In der fruhen sensomotorischen Phase besteht noch keine Differenzierung zwischen Subjekt und Objekt Der Saugling erobert zunachst den Raum uber seinen Korper Handlungen sind noch in sich isoliert und es wird noch kein Ich Bezug hergestellt Erst allmahlich wird die Aussenwelt in Gestalt anderer Personen wahrgenommen Erst im zweiten Lebensjahr werden Objekte Gegenstand koordinierter Handlungen bei denen das Kind sich als Ursprung von Handlungen begreift Ein Wandel entsteht erst mit der Sprache in der den Objekten allgemeine Eigenschaften zugewiesen und Strukturen und Relationen gebildet werden Dann erst entwickelt sich das Erkennen allgemeiner Gesetzmassigkeiten und die Fahigkeit zum operativen Handeln Der Prozess des dauerhaften Lernens und einer sich immer weiter entwickelnden Annaherung an die Realitat halt an Man kann sich der Objektwelt immer besser nahern ohne jedoch die Gewissheit zu haben sie in einer endgultigen Form erfasst zu haben 151 Kritische Theorie Bearbeiten Die Kritische Theorie schloss an die Theorie Freuds wonach Kultur das Ergebnis von Verdrangungsvorgangen ist in verschiedenen Strangen an Max Horkheimer kennzeichnet die Kritische Theorie als die intellektuelle Seite des historischen Prozesses der Emanzipation des Proletariats 152 Hierin eingeschlossen ist der Gedanke dass die andere Seite die gesellschaftliche Praxis das Objekt der Theorie ist Horkheimer folgt noch dem aufklarerischen Gedanken von der Emanzipation des Subjektes behalt damit aber die Idee der idealistischen Subjekt Objekt Spaltung bei Aufgabe der Kritischen Theorie ist eine Transformation des gesellschaftlichen Ganzen in der Weise dass die Entfremdung in der modernen Gesellschaft aufgehoben wird die die Einheit des Subjekts mit sich selbst verhindert Das kritische Denken enthalt einen Begriff des Menschen der sich selbst widerstreitet solange diese Identitat nicht hergestellt ist 153 Die kritische Theorie wendet sich gegen die instrumentelle Vernunft durch die vor allem in technischen und okonomischen Zusammenhangen die Subjekte und Objekte sich in Sachzwangen auflosen Subjekt und Objekt werden beide nichtig Das abstrakte Selbst der Rechtstitel aufs Protokollieren und Systematisieren hat nichts sich gegenuber als das abstrakte Material das keine andere Eigenschaft besitzt als solchem Besitz Substrat zu sein 154 In der gesellschaftskritischen Analyse versucht die Kritische Theorie den Gegensatz von Rationalitat mit der der Geist sich selbst zu beherrschen versucht und einer Subjektivitat in der der Mensch danach strebt sich mimetisch der Natur anzugleichen zu uberwinden Die Herrschaft des Menschen uber sich selbst die sein Selbst begrundet ist virtuell allemal die Vernichtung des Subjekts in dessen Dienst sie geschieht 155 Erich Fromm hat als Psychoanalytiker an der Frankfurter Schule in Zusammenarbeit mit Horkheimer eine materialistische Sozialpsychologie als wichtiges Element der Kritischen Theorie entworfen Mittler zwischen der okonomischen Basis und der Theorie ist der seelische Triebapparat des Subjekts Je mehr der Vater durch die zunehmende Dominanz der kapitalistischen Produktionsweise an Autoritat verliert desto starker erfolgt die Sozialisation nicht mehr durch ihn sondern durch die Verinnerlichung gesellschaftlicher Autoritat die als dominanter Faktor das Uber Ich zunehmend pragt Der Vater wird so zum Reprasentanten gesellschaftlicher Gewalt 156 Fromm loste sich allerdings im Verlaufe der Emigration von der Frankfurter Schule und betonte in seinen spateren Schriften starker die Frage der seelischen Grundbedurfnisse des Menschen Fromm entwickelte einen neuen Humanismus in dem die Liebe die in den gesellschaftlichen Verhaltnissen begrundete Aggressivitat und Destruktivitat der Todestrieb bei Freud die Jagd nach dem Gluck im modernen Konsumismus durch Liebe als Grundlage menschlicher Existenz uberwunden werden kann Fromm vertrat nun einen Glauben an den Menschen und dessen Fahigkeit sich zu immer hoheren Stufen weiterzuentwickeln durch den Glauben an die Einheit der menschlichen Rasse durch den Glauben an Toleranz und Frieden sowie an Vernunft und Liebe als jene Krafte die den Menschen in die Lage versetzen sich selbst zu verwirklichen und das zu werden was er sein kann 157 Auch Theodor W Adorno betonte den Anspruch der Kritischen Theorie die dialektischen Widerspruche der subjektiven Erfahrung aufzudecken Denn weil in der gegenwartigen Phase der geschichtlichen Bewegung deren uberwaltigende Objektivitat einzig erst in der Auflosung des Subjekts besteht ohne dass ein neues schon aus ihr entsprungen ware stutzt die individuelle Erfahrung notwendig sich auf das alte Subjekt das historisch verurteilte das fur sich noch ist aber nicht mehr an sich Es meint seiner Autonomie noch sicher zu sein aber die Nichtigkeit die das Konzentrationslager den Subjekten demonstrierte ereilt bereits die Form von Subjektivitat selber 158 Er sah Hegel in Bezug auf die Frage des Objektes zwiespaltig Zwar hat dieser gegen die Verdinglichung und Verabsolutierung einzelner Bestimmungen in der dialektischen Vereinheitlichung von Subjekt und Objekt widerstanden 159 jedoch hat er das oberste kritische Moment die Kritik an der Totalitat am abschlusshaft gegebenem Unendlichen eskamotiert wegmanipuliert Die Differenz von Bedingtem und Absolutem hat er weggedacht dem Bedingten den Schein des Unbedingten verliehen Damit hat er am Ende doch der Erfahrung Unrecht getan von der er zehrt 160 Adorno hielt an der Unaufloslichkeit des objektiv Nichtidentischen im subjektiven Begriff fest so dass in dieser Hinsicht bei ihm Kant gegenuber Hegel zu Ehren kommt 161 Andererseits distanzierte sich Adorno vom transzendentalen Subjekt Kants da dieser die gesellschaftliche Bedingtheit des Subjekts nicht erfasst Er betrachtet daher das Subjekt als empirisches Subjekt das nicht selbstbestimmt ist sondern abhangig von den in einer Gesellschaft herrschenden Machtstrukturen Das vermeintlich ansichseiende Subjekt ist in sich wesentlich vermittelt durch das wovon es sich scheidet den Zusammenhang aller Subjekte Durch die Vermittlung wird es selber das was es seinem Freiheitsbewusstsein nach nicht sein will heteronom 162 In dieser Bestimmung des Subjekts kommt die Gleichsetzung mit einem ganzheitlichen Individuum das als empirische Person gedacht wird zum Ausdruck Denn der Begriff des Subjekts ist sowenig vom Dasein vom Objekt zu emanzipieren wie der des Objekts von der subjektiven Denkfunktion 163 Adorno identifizierte das Uber Ich Freuds mit der Sittlichkeit in der Gesellschaft die fur ihn Ergebnis der gesellschaftlichen Repression und damit Quelle des Gewissens ist Dem Individuum wird durch die Gesellschaft ein Triebverzicht aufgezwungen der selbst keine Legitimation hat Die gesellschaftliche Repression entsteht ihrerseits wieder aus der Triebstruktur des Individuums Das vereinzelte Individuum das reine Subjekt der Selbsterhaltung verkorpert im absoluten Gegensatz zur Gesellschaft deren innerstes Prinzip 164 Fur Jurgen Habermas ist die fruhe Kritische Theorie an der Erschopfung des Paradigmas der Bewusstseinsphilosophie gescheitert Seine Absicht liegt in einer Fortentwicklung durch die Berucksichtigung einer Kommunikationstheorie als neuem Paradigma 165 Objektivierendes Denken und zweckrationales Handeln dienen der Reproduktion eines Lebens welches durch die Hingabe erkenntnis und handlungsfahiger Subjekte an eine blind auf sich selbst gerichtete intransitive Selbsterhaltung als einzigen Zweck gerichtet ist 166 Erst durch die Hinwendung zu einer Theorie der intersubjektiven Verstandigung kann die Begrenzung der Rationalitat auf die instrumentelle Vernunft uberwunden werden Ergebnis ist die von Habermas entwickelte Universalpragmatik Levinas Bearbeiten Emmanuel Levinas stellte die Frage nach dem Subjekt in einen unmittelbaren Kontext zur Ethik und in das Verhaltnis zu einem Anderen Dabei loste er sich von dem der aristotelischen Tradition folgenden Primat der Ontologie als erster Philosophie und brachte eine judische Perspektive ein Ich habe im judischen Denken die Tatsache gefunden dass die Ethik nicht eine einfache Seinsregion darstellt Die Begegnung mit dem anderen Menschen bietet uns den ursprunglichen Sinn uberhaupt und in seiner Verlangerung findet man allen weiteren Sinn Die Ethik ist eine entscheidende Erfahrung 167 Die Andersheit des Anderen ist fur das Subjekt absolut nicht aufgrund individueller Differenzen sondern durch die individuelle Existenz die dem Anderen innewohnt Levinas grenzte sich gegen die Vorstellung einer Totalitat in der klassischen Metaphysik ab Bei Hegel heben sich das Selbst und das Andere in der Einheit des absoluten Subjekts auf Ahnlich fehlen in der absoluten Subjektivitat Husserls oder der Fokussierung auf den Logos des Seins bei Heidegger die Bezuge auf den Anderen als getrenntes eigenstandiges Sein Die Auseinandersetzung mit dem Anderen kann nicht auf phanomenologische oder ontologische Analysen beschrankt bleiben Die Beziehung zum Anderen enthalt etwas das die endliche Totalitat in den Raum des Unendlichen transzendiert in das Jenseits des Seins Dieses Jenseits ist sprachlich nicht fassbar weil Sprache im Diesseits verharrt Immer jedoch zeigt sich das Jenseits des Seins wo es sich im Gesagten zeigt auf ratselhafte Weise das heisst indem es sich schon verrat 168 Der Andere wird nicht durch die Konstitution eines transzendentalen Subjektes geschaffen Der Andere begegnet dem Subjekt ohne dass es darauf Einfluss nehmen kann Er ist ein Widerfahrnis fur das Subjekt Das Subjekt ist nicht das Erste oder Letzte sondern ein Empfangendes und Passives gegenuber dem Anderen durch den es erst konstituiert wird Das Subjekt ist nicht selbstgenugsam sondern mit dem Anderen verstrickt 169 Der Andere erhalt hierdurch den Anspruch als ein Eigenes anerkannt zu werden Dies ist die Verantwortung des Subjektes gegenuber dem Anderen Dem Subjekt ist es existenziell unmoglich sich der Verantwortung der Sorge und des Einstehens fur den Anderen zu entziehen 170 Durch diese unabweisbare Forderung des Anderen wird so die Freiheit und Spontaneitat des Subjektes infrage gestellt Diese Infragestellung meiner Spontaneitat durch die Gegenwart des Anderen heisst Ethik Die Fremdheit des Anderen der Umstand dass er nicht auf mich meine Gedanken und meinen Besitz zuruckgefuhrt werden kann vollzieht sich nur als Infragestellung meiner Spontaneitat als Ethik Die Metaphysik die Transzendenz der Empfang des Anderen durch das Selbe des anderen Menschen durch mich ereignet sich konkret als Infragestellung des Selben durch den Anderen das heisst als Ethik 171 Der Pluralismus setzt eine radikale Andersheit des Anderen voraus den Anderen begreife ich nicht einfach im Verhaltnis zu mir sondern ich stehe ihm im Ausgang von meinem Egoismus gegenuber Die Andersheit des Anderen ist in ihm und nicht in dem Verhaltnis zu mir sie offenbart sich aber ich habe Zugang zu ihr von mir aus und nicht durch einen Vergleich des Ich und mit dem Anderen 172 Das Andere als Anderes ist nicht eine verstehbare Form die im Prozess des intentionalen Enthullens an andere Formen gebunden ist sondern ein Antlitz die proletarische Nacktheit die Mittellosigkeit das Andere ist der Andere das Herausgehen aus sich selbst die Annaherung an den Nachsten die Transzendenz ist Nahe die Nahe ist Verantwortung fur den Anderen Stellvertretung fur den Anderen Suhne fur den Anderen Bedingung oder Un bedingung der Geiselschaft 173 Es erfullt mich nicht mit Gutem aber es zwingt mich zur Gute besser als das zu erhaltende Gute Gut sein das bedeutet Defizit Verfall und Torheit im Sein es ist Exzellenz und Hohe jenseits des Seins Das bedeutet dass Ethik nicht ein Moment des Seins darstellt sondern dass sie anders und besser ist als Sein 174 Levinas beschrieb das Subjekt in einem dreistufigen Verhaltnis zu seiner Exterioritat seiner Aussenwelt die durch den Anderen bestimmt ist Diese drei Stufen kann man als einen Abstieg zum Ursprunglichen verstehen 175 Das erkennende Subjekt ist das intentionale Ich das sich wie bei Husserl in Bewusstseinsakt und Bewusstseinsgegenstand unterscheidet 176 Die Denkfigur des intentionalen Ich ist unpersonlich ohne geschichtliche Identitat und ein allgemeines Merkmal aller Menschen Demgegenuber ist das getrennte Subjekt eine Singularitat ein absolutes Fur sich Sein 177 Durch seinen Egoismus bezieht dieses Subjekt seine Umwelt auf sich und vereinnahmt diese als Teil seiner selbst Doch kann es seine Lebenswelt nicht vollig in Besitz nehmen so dass es auch mit Bedrohungen und Zerstorerischem konfrontiert ist Die einzige Gewissheit ist der Tod als Grenze seiner Lebenswelt Erst das empfangende Subjekt kann sich die Fremdheit des Anderen bewahren Die Achtung des Anderen die Anerkennung seiner Freiheit und Unabhangigkeit eroffnet erst den Zugang zur Idee der Unendlichkeit zu einer Transzendenz die ausserhalb des Denkens liegt 178 Indem das Subjekt von dem Anderen angerufen wird erhalt es die Moglichkeit der Ethik der Liebe des Mitgefuhls und der unmittelbaren Begegnung mit Gott 179 Indem es neben dem Anderen auch einen Dritten gibt der zu dem Anderen ein anderer Anderer ist entsteht die Forderung nach Gerechtigkeit denn auch der Dritte hat denselben Anspruch auf Anerkennung und die Ubernahme von Verantwortung wie der Andere In der Nahe des Anderen bedrangen mich bis zur Besessenheit auch alle die Anderen die Andere sind fur den Anderen und schon schreit die Besessenheit nach Gerechtigkeit verlangt sie Mass und Wissen ist sie Bewusstsein 180 Foucault Bearbeiten In seinem Aufsatz Subjekt und Macht erlauterte Michel Foucault dass das Thema des Subjekts als ein wesentlicher Antrieb fur sein gesamtes Werk angesehen werden kann Er versteht das Subjekt als das empirische Ich das kulturell und historisch bestimmt ist Das Wort Subjekt hat zwei Bedeutungen es bezeichnet das Subjekt das der Herrschaft eines anderen unterworfen ist und in seiner Abhangigkeit steht und es bezeichnet das Subjekt das durch Bewusstsein und Selbsterkenntnis an seine eigene Identitat gebunden ist 181 Foucault wandte sich gegen die Vorstellung eines autonomen Subjekts und betonte die Geschichtlichkeit des Menschen und seine Eingebundenheit in gesellschaftliche Lebensverhaltnisse Husserls Idee eines transzendentalen Ichs lehnte er deshalb prinzipiell ab Wenn es aber einen Weg gibt den ich ablehne dann ist es der man konnte ihn ganz allgemein den phanomenologischen Weg nennen der dem beobachtenden Subjekt absolute Prioritat einraumt der einem Handeln eine grundlegende Rolle zuschreibt der seinen eigenen Standpunkt an den Ursprung aller Historizitat stellt kurz der zu einem transzendentalen Bewusstsein fuhrt 182 Gegenuber der traditionellen Philosophie ist das moderne Verstandnis vom Subjekt stark vom Denken in Strukturen gepragt Man entdeckt dass die Moglichkeit des Menschen letztlich auf einer Menge von Strukturen beruht die er zwar denken und beschreiben kann deren Subjekt oder modernes Bewusstsein er jedoch nicht ist Diese Reduktion des Menschen auf Strukturen in die er eingebunden ist scheint mir charakteristisch fur das heutige Denken zu sein 183 Foucault hat im Verlauf seines Werks sehr unterschiedliche Ansatze fur eine kritische Kulturphilosophie gefunden die als Archaologie oder als Genealogie die Hintergrunde gegenwartiger gesellschaftlicher Strukturen oder Diskurse erhellen sollen Ein Diskurs ist ein Feld von Regelmassigkeiten fur verschiedene Positionen der Subjektivitat 184 Solche Felder sind die Religion die Okonomie die Wissenschaft die Sexualitat oder die Politik Foucault fragt nach der Rolle und nach den Funktionen eines Subjekts innerhalb eines solchen Diskurses Der Mensch wird so ein unterworfener Souveran ein betrachteter Betrachter 185 Diese Sicht demonstriert er beispielsweise in der Studie Die Geburt der Klinik Im Spital ist der Kranke Subjekt seiner Krankheit d h es handelt sich um einen Fall in der Klinik geht es nur um ein Beispiel Hier ist der Kranke ein Akzidenz seiner Krankheit das vorubergehende Objekt dessen sie sich bemachtigt hat 186 Fur Foucault gibt es keine Ordnung in der Geschichte die etwa der Vernunft eines Weltgeistes wie bei Hegel unterworfen ist Der Mensch ist etwas Besonderes Partikulares fur das keine universellen Gesetze gelten Sein Leben wie sein Tod sind vielmehr bestimmt durch Zufalle und Kontingenz Es handelt sich um die Zasuren die den Augenblick zersplittern und das Subjekt in eine Vielzahl moglicher Positionen und Funktionen zerreissen 187 Uber die Frage der unmittelbaren Disziplinierung des Subjektes die auch Thema in Uberwachen und Strafen ist hinaus entwickelte Foucault den Begriff der Gouvernementalitat der die Praxis der modernen Gesellschaft kennzeichnet die Eigendynamik des individuellen Subjekts nicht mehr durch unmittelbaren Zwang zu regulieren sondern durch die Regeln eines Systems wie die liberale Wirtschaftsordnung oder eine parlamentarische Regierungsform Es entsteht eine Selbststeuerung auf institutioneller und uberindividueller Ebene in der das Subjekt durch ein Regelwerk indirekt zu einem normalen Verhalten gedrangt wird Abweichendes Verhalten das die Sicherheit stort wird sanktioniert 188 Eine neue Perspektive eroffnete Foucault mit Studien uber Technologien des Selbst in denen er sich mit der subjektiven Selbstinterpretation und den Praktiken des Selbstverstehens auseinandersetzte Dabei ging es ihm um Formen in denen das Individuum auf sich selbst einwirkt 189 Thema sind Fragen danach wie kulturelle Gegebenheiten darauf Einfluss haben wie das Subjekt eine bestimmte Einstellung zu seiner Ethik zu seiner Seele und zu seinem Korper gewinnt Luhmann Bearbeiten Auch in der Systemtheorie von Niklas Luhmann ist die Subjekt Objekt Spaltung noch wirksam indem er zwischen psychischen und physischen Systemen unterscheidet und damit zwischen einer Innen und einer Aussenwelt Der Mensch mag fur sich selbst oder fur Beobachter als Einheit erscheinen aber er ist kein System Erst recht kann aus einer Mehrheit von Menschen kein System gebildet werden Bei solchen Annahmen wurde ubersehen dass der Mensch das was in ihm an physischen chemischen lebenden Prozessen ablauft nicht einmal selbst beobachten kann Seinem psychischen System ist sein Leben unzuganglich es muss jucken schmerzen oder sonstwie auf sich aufmerksam machen um eine andere Ebene der Systembildung das Bewusstsein des psychischen Systems zu Operationen zu reizen 190 Kommunikation der Schlusselbegriff in Luhmanns Systemtheorie findet allerdings immer auf der empirischen beobachtbaren Ebene statt so dass es verfehlt ware von der Erkenntnis eines Subjektes zu sprechen Fur Luhmann ist nicht der Mensch Trager der Erkenntnis sondern dessen Bewusstsein Weil man in der Beobachtung nicht erkennen kann wie jemand wahrnimmt sondern anhand von Reaktionen nur dass er wahrnimmt muss die Art der Wahrnehmung fur Luhmann eine black box bleiben 191 Die Fahigkeit zur Erkenntnis ist eine Eigenschaft des psychischen Systems Bewusstsein das durch Reduktion von Komplexitat und Konstruktion der Bewusstseinsinhalte selbstreflexiv tatig wird Jede Referenz sei es auf das System selbst sei es auf dessen Umwelt ist ein Konstrukt des Beobachtens Die Unterscheidung objektiv subjektiv im Sinne des neuzeitlichen Sprachgebrauchs kollabiert also und wird durch die Unterscheidung Selbstreferenz Fremdreferenz ersetzt die in jedem Falle und in beiden Richtungen ein Strukturmoment des Beobachtens selber ist 192 In der Wahrnehmung ist das Bewusstsein passives Element der Kommunikation und kein eigenstandiges handelndes Subjekt Es ware daher kaum angemessen zu sagen dass das Bewusstsein aus sich selbst heraus bestimmt was es in die Kommunikation eingibt Die Kommunikation spezifiziert sich selbst in der Beschrankung durch das was jeweils bewusstseinsmoglich ist Eben deshalb geht es an den Realitaten vorbei wenn man das Bewusstsein wessen Bewusstsein zum Subjekt der Kommunikation und des Wissens erklart 193 Luhmanns Schlussfolgerung lautet Wir konnen damit auch den Subjektbegriff aufgeben 194 Fur ihn hatte die Rede vom Subjekt eine historische sozialpsychologisch begrundete Funktion im Rahmen der Aufklarung um die Loslosung von religios gepragten Weltbildern zu erleichtern Nach der hochriskanten Ablehnung aller religiosen oder metaphysisch kosmischer Instituierung von Erkenntnis konnte man nicht sogleich den nachsten Schritt tun und jeden Gedanken an eine letztgewisse Aussenfundierung fahren lassen Man kam diesem Schritt so weit wie moglich entgegen und verlegte das was die Funktion einer Aussenfundierung hatte in das Bewusstsein Dazu musste Bewusstsein als ein uber Empirizitaten hinausgehender transzendentaler Sachverhalt als Subjekt der Welt begriffen werden So konnte die Selbstreferenz des Bewusstseins Subjekt genannt als Quelle der Erkenntnis und als Quelle der Erkenntnis der Bedingungen der Erkenntnis zugleich in Anspruch genommen werden 195 Davidson Bearbeiten Donald Davidson entwickelte ein sprachphilosophisches Argument zur Erklarung wie es zur Selbsterkenntnis kommt Fur ihn gibt es drei Spielarten des Wissens 196 unmittelbares Wissen aus der Perspektive der ersten Person kausales mit Unsicherheit behaftetes Wissen durch Wahrnehmung und durch Beobachten des Verhaltens des Anderen erschlossene Kenntnis des Fremdpsychischen Diese drei Formen der Erkenntnis sind fur Davidson nicht aufeinander reduzierbar Als in diesem Zusammenhang wesentliche ungeloste Probleme der Philosophie nennt er die Erklarung wie aufgrund der Erkenntnis des eigenen Bewusstseins die Erkenntnis der Aussenwelt beschrieben werden kann die Frage wieweit die Kenntnis des Fremdpsychischen uber das rein Beobachtbare hinausgeht sowie das Unvermogen eine Losung des Leib Seele Problems vorzulegen Davidson vertritt die These dass eine befriedigende Antwort auf alle drei Fragen darin zu suchen ist ob und wie angegeben werden kann dass subjektive Wahrheiten die auf Uberzeugungen beruhen auch mit einer objektiven Wahrheit in Einklang zu bringen sind Zu prufen ist ob zwischen Geist und Natur eine unuberwindbare logische oder auch nur erkenntnistheoretische Schranke besteht Dies entspricht in etwa der Frage Kants ob die Bedingungen der Moglichkeit von Erkenntnis ein objektives Wissen gestatten Die Differenz zwischen direkter Kenntnis des eigenpsychischen und indirekter Kenntnis des Fremdpsychischen bezeichnet man auch als Problem der Asymmetrie der Erkenntnis Behavioristen wie Mead oder Davidsons Lehrer Quine waren im Prinzip der Auffassung dass mit Beobachtung des Verhaltens diese Asymmetrie weitgehend zu uberwinden ist Fur Davidson ist diese Annahme eine petitio principii das es fur diese Hypothese keine ausreichend gesicherte Begrundung gibt Wie schon Kant geht es Davidson um die Widerlegung des Skeptizismus die zugleich eine Zuruckweisung des Idealismus beinhaltet Sein Argument ist wie bei Wittgenstein dass der Mensch auf eine Kommunikation in einer gemeinsamen Sprache angewiesen ist Kommunikation gelingt dann wenn ein Interpret annimmt dass eine Ausserung der Einstellung eines Sprechers entspricht und wenn er die Bedeutung der Ausserung versteht kann er uberprufen ob die Ausserung seiner eigenen Wahrnehmung oder seinem eigenen Wissen entspricht Dabei nimmt der Interpret an dass der Sprecher die Welt auf eine ahnliche Weise wahrnimmt wie er selbst Korrespondenzprinzip und er nimmt an dass die Ausserungen des Sprechers grundsatzlich in sich schlussig sind Koharenzprinzip Davidson spricht von einer wohlwollenden Interpretation Diese These besagt also dass die interpersonelle Ubereinstimmung uber propositionale Ausserungen einen objektiven Massstab hergeben Wenn ein Anderer den Inhalt einer Wahrnehmung oder eines Gedankens bestatigt kann man ihn als wahr annehmen Daraus folgt dass man uber das Bewusstsein eines anderen Subjekts umso mehr weiss je besser man das eigene Bewusstsein und die Bedeutung von Aussagen daruber kennt Indem man die eigenen Gedanken Erste Person Perspektive aussert kann man anhand der Reaktion eines Interpreten ihren Wahrheitsgehalt feststellen Insofern sind die eigenen Gedanken ihre logische Struktur und ihre Bedeutungen ein Ergebnis der Kommunikation Der Abbau der stets vorhandenen Unscharfe erfolgt durch standiges wechselseitiges Uberprufen der Bedeutung von Begriffen anhand von Ausserungen uber Wahrnehmungen und Gedanken ahnlich wie physikalische Messgerate durch kalibrieren und Eichen auf ein bestimmtes Mass Genauigkeit gebracht werden In der sprachlichen Kommunikation gibt es deshalb keine Schranke zwischen Natur und Geist wenn man die Kommunikation ganzheitlich Holismus betrachtet und eine gewisse Unscharfe Unbestimmtheit zulasst Unsere Gedanken sind etwas Inneres und Subjektives denn wir kennen sie in einer Weise in der sie kein anderer Mensch kennen kann Doch obwohl das Haben eines Gedankens notwendig etwas individuelles ist gilt dies fur den Inhalt des Gedankens nicht Die Gedanken die wir uns machen und die uns vorschweben sind begrifflich in der Welt angesiedelt in der wir wohnen und von der wir wissen dass wir sie zusammen mit anderen bewohnen Selbst unsere Gedanken uber unsere eigenen geistigen Zustande nehmen denselben begrifflichen Raum ein und haben ihren Ort auf derselben offentlichen Landkarte 197 Selbsterkenntnis ist begrundet durch die Erkenntnis des Fremdpsychischen und der Welt Erst in diesem Dreiklang kann der Mensch sich als Subjekt verstehen das notwendig an einer kommunikativen Gemeinschaft teilhat Butler Bearbeiten Judith Butler nimmt ihren Weg zur Theorie uber das Subjekts aus der feministischen Bewegung der 90er Jahre Die damals vertretene Identitatspolitik fusst auf einem westlichen Subjektbegriff der von Handlungsautonomie und immanenter Essenz der Identitat ausgeht Butler kritisiert Subjektbegriffe seien nicht auf eine Identitatskategorie reduzierbar sondern bilden ein Komplex aus verschiedenen Identitatskategorien Zur genaueren Analyse des Subjekts fuhrt Butler den Begriff der Subjektivation ein Subjektivation beschreibt den Prozess der Subjektwerdung unter dem Einfluss von diskursiver Macht und Identitatskategorien Diskursive Identitatskategorien entstehen aufgrund einer Anrufung mit Namen Identitaten oder Bezeichnungen wodurch das Annehmen der Anrufung eine Unterwerfung unter die machtdurchzogenen Diskurse darstellt Subjekte sind demnach nicht synonym mit Individuen oder Personen 198 Der westliche Subjektdiskurs mit den fur Butler starren Identitatskategorien formt somit diskursiv das Subjekt Zur Erlauterung der Formung des Subjekts beruft sich Butler auf Foucault Nach Foucault ist weder Ontologisierung noch das Festhalten an immanenten Essenzen in Objekten und Subjekten moglich Denn alle Gegenstande unterliegen und sind Produkte diskursiver Historizitat d h soziale Wirklichkeit besteht nur aus sprachlichen Sedimenten Dieser zentrale Ansatz fur Butler dient als Instrument zur Dekonstruktion von Subjekt Identitat und Geschlecht Sie nennt dies eine antifundamentalistische Methode abzweckend auf der Konklusion es gebe keine totalen Eigenschaften abgeschlossenen Definitionen und kein Ende des Subjektwerdungsprozesses Das Subjekt konstituiert sich fur Butler aus zwei essentiellen kontinuierlichen Momenten heraus Zum einen die von Althussers Theorie deduzierte sogenannte Anrufung mit Identitatskategorien sowie der Annahme jener Kategorie vom angerufenen Subjekt Und dem zweiten Moment der sogenannten Sperre Identitatskategorien produzieren sich immer durch Abgrenzung von anderen Identitatskategorien zum Beispiel das Hetero Sein und das nicht Hetero Sein Identitatsbildungsprozesse werden also notwendigerweise vom Unsichtbarmachen ausgeschlossener Identitatskategorien begleitet Diese Sperre vor bestimmten Identitatskatgeorien ist uberindividuell denn machtbesetzte Diskurse formen die soziale Wirklichkeit und schranken folglich numerisch wie faktisch Identitatskategorien ein Identitatskategorien eines Subjekts die durch den Subjektwerdungsprozess unsichtbar gemacht wurden sind so Butler permanent prasent jedoch durch Selbstreflexion nicht wahrnehmbar sind sie schon vor Werden zum Subjekt ausgeschlossen Konkret bedeutet dies dass bei einer lesbischen Frau stetig die Moglichkeit nicht lesbisch zu sein unterbewusst mitschwingt Dieses als Melancholie bezeichnete Phanomen weitet Butler gesellschaftlich auf eine Kultur der Melancholie aus Das bedeutet Nicht Identitaten werden von Subjekten projiziert sodass nicht den gesamtgesellschaftliche Identitatskategorien entsprechende Kategorien abgelehnt werden Butlers Postsouveranes Subjekt ist ein postsouveranes aufgrund der die Umwelt formenden historischen diskursiven Prozesse die subjektiv nicht kurzfristig beeinflusst werden konnen Dadurch wird dem Subjekt Handlungsautonomie genommen Veranderungspotential und politische Handlungsmoglichkeiten erkennt Butler in der Umwendung Umwendung heisst die Moglichkeit angerufene Namen Bezeichnungen oder Identitaten abzusehen Sprachliche individuell eingebrachte Veranderungen produzieren neue Diskurse die neue Subjektekonstitutionen ermoglichen und Anrufungsprozesse zu einem subversiven Akt stilisieren Somit agiert das postsouverane Subjekt im Spannungsfeld zwischen diskursiver Konstitution und sprachlicher Reiteration 199 200 Gehirn und Subjekt BearbeitenEin vollig neuer Blick auf die Frage nach dem Subjekt ergibt sich aus der Neurophilosophie die als Disziplin ihre ersten Anstosse in den 1980er Jahren hatte und aufgrund der interdisziplinaren Verbindung von Neurowissenschaften und Philosophie des Geistes zu einem teilweise sehr kontroversen Dialog zwischen Naturwissenschaftlern und Philosophen gefuhrt hat 201 Bereits William James hatte 1892 zwischen einem physikalischen Selbst einem mentalen Selbst und einem spirituellen beziehungsweise geistigen Selbst unterschieden 202 Karl Popper und der Neurowissenschaftler John Eccles hatten der Debatte mit ihrer gemeinsamen Schrift Das Ich und sein Gehirn 1977 einen fruhen Impuls gegeben Eine radikal materialistische Perspektive auf das Subjekt eroffneten Patricia und Paul Churchland Gemeinsam ist diesen Uberlegungen dass das Gehirn Ort des Selbst ist das durch empirische Untersuchungen naher erklart werden soll Zentral fur die Diskussion ist der Unterschied zwischen der Erste Person Perspektive in der man Phanomene des Bewusstseins durch Selbstbeobachtung subjektiv erlebt und der Aussensicht die bei den neurowissenschaftlichen Untersuchungen zwangslaufig eingenommen werden muss Neurowissenschaftler haben wie Psychologen keinen direkten Zugang zu den mentalen Bewusstseinszustanden ihrer Patienten und konnen nur Beobachtbares interpretieren Neuronales Korrelat des Bewusstseins In der Aussenperspektive bleibt das Subjekt das Objekt der Untersuchung Man unterscheidet ein neuronales physikalisches von einem mentalen phanomenalen Bewusstsein Die neuronalen Beobachtungen bleiben ihrerseits der subjektiven Perspektive verschlossen Niemand kann sein eigenes Gehirn und dessen Aktivitaten wahrnehmen Zugang zum eigenen Gehirn hat man nur in der Aussensicht durch bildgebende Verfahren wie dies jede dritte Person auch hat Die naturalistische Herausforderung Bearbeiten Die Geschichte des Materialismus reicht zuruck bis zu Leukipp Demokrit und Epikur Im Zeitalter der Aufklarung sind ab 1750 La Mettrie gefolgt von d Holbach und Helvetius zu nennen Vorlaufer im 19 Jahrhundert waren Ludwig Buchner Heinrich Czolbe Jakob Moleschott oder Carl Vogt Materialismusstreit Diese Tradition fuhrt in der Gegenwart unter anderem Daniel Dennett fort der einen radikalen Funktionalismus vertritt Er betrachtet den menschlichen Geist als virtuelle Maschine 203 Man betritt das Gehirn durch das Auge geht den Sehnerv entlang rundherum um die Grosshirnrinde schaut hinter jede Nervenzelle und taucht dann unversehens im Tageslicht auf an der Spitze eines motorischen Nervenimpulses kratzt sich am Kopf und fragt sich wo das Selbst geblieben ist 204 Fur ihn sind Bewusstseinsinhalte an neuronale Prozesse gekoppelt Mentale Phanomene wie Selbstbewusstsein oder Intentionalitat sind nutzliche Hilfsmittel fur den Organismus um sich in der Welt zu orientieren Sie sind genauso Gegenstand wissenschaftlicher Forschung wie physikalische oder chemische Sachverhalte Daher ist es gunstiger das Verhalten anstelle der subjektiven Erfahrungen zum Gegenstand der Forschung zu machen Verhalten ist dabei erklarbar weil es reale wiederkehrende Muster gibt real patterns Zur Untersuchung des Verhaltens aus der externen Perspektive schlug er in Abgrenzung zur klassischen introspektiven Phanomenologie eine Methode vor die er Heterophanomenologie nannte 205 Dabei werden Aussagen uber intentionale Zustande gesammelt und systematisiert ohne sie in Hinblick auf ihren Wahrheitsgehalt zu bewerten Die Analyse dieser Aussagen ermoglicht Prognosen uber kunftiges Verhalten Dennett vertritt eine Theorie der intentionalen Einstellungen intentional stances nach der intentionale Begriffe wie Denken Wollen Fuhlen Erfahren oder Empfinden gebildet werden um das Verhalten anderer Individuen zu beschreiben 206 Sie haben eine praktische Funktion weil mit ihnen Wunsche und Uberzeugungen erklart und kunftiges Verhalten prognostiziert werden kann ohne dass auf kausale Ursachen zuruckgegriffen werden muss Neben den intentionalen Beschreibungen gibt es auch physikalische physical stances und funktionale design stances Beschreibungen desselben Verhaltens Intentionale Einstellungen sind aufgrund ihrer pragmatischen Nutzlichkeit fur den Menschen unverzichtbar unabhangig davon ob sie einen Sachverhalt zutreffend darstellen Intentionale und funktionale Beschreibungen sind fur Dennett fiktional Die Rede uber das Mentale ist rein metaphorisch Propositionale Satze uber geistige Zustande sind Interpretationen physischer Tatsachen Die Wirklichkeit kann nur auf der physikalischen Ebene bezogen auf das Subjekt vor allem in der Biologie und den Neurowissenschaften beschrieben werden In der physikalischen Welt haben intentionale Einstellungen die Funktion Bedurfnisse von Systemen zu befriedigen Solche Systeme sieht Dennett nicht nur in Lebewesen sondern auch in mechanischen Apparaten wie in einem Schachcomputer der gewinnen will Selbst ein Thermostat hat fur ihn Intentionen namlich eine bestimmte Raumtemperatur herzustellen 207 Eine solche Zuschreibung ist fur ihn moglich weil die Rede von Intentionalitat fur ihn eine bestimmte Weise ist einen physikalischen Zustand zu beschreiben Die Menschen sind nichts anderes als perfekte semantische Maschinen 208 Eine andere naturalistische Interpretation von Intentionalitat geht auf Fred Dretske zuruck 209 Wahrend man Dennetts Position als Nonfaktualismus kennzeichnen kann nahm Dretske Intentionen als real an Intentionen sind innere Zustande die eine Korrelation zu ausseren Objekten und Sachverhalten haben Zwischen Objekt und intentionalem Zustand besteht ein kausaler Zusammenhang Das ubliche Beispiel hierfur ist der Tachometer eines Autos der dessen Geschwindigkeit anzeigt Der Unterschied zwischen einem Menschen und einer Maschine besteht allerdings darin dass Maschinen nur unmittelbar auf Signale reagieren wahrend Menschen auch die Bedeutung von Signalen verstehen Der Rauschgiftspurhund erkennt zwar aufgrund seiner Wahrnehmungsfahigkeiten dass in einem Gepackstuck Rauschgift enthalten ist er weiss aber nicht dass dieser Fund moglicherweise eine langere Gefangnisstrafe fur den Inhaber des Gepackstucks zur Folge hat Dretskes These ist nun dass auch Bedeutungen Ursache fur menschliches Handeln sind 210 In der deutschsprachigen Debatte werden naturalistische Positionen unter anderem von dem Philosophen Ansgar Beckermann den Neurowissenschaftlern Gerhard Roth Wolf Singer und dem Psychologen Hans J Markowitsch vertreten Die Erklarungslucke Bearbeiten Thomas Nagel ist bekannt durch seinen Essay Wie ist es eine Fledermaus zu sein Mit dieser Arbeit hat Nagel darauf hingewiesen dass die in den 1970er Jahren dominierende Diskussion in der analytischen Philosophie des Geistes uber mentale Zustande das grundlegende Problem des Ubergangs von einer biologisch neuronalen Erklarung zu den erlebbaren Phanomenen des Bewusstseins noch nicht geleistet hatte Die wichtigste und charakteristischste Eigenschaft bewusster mentaler Phanomene ist noch sehr wenig verstanden Die meisten reduktionistischen Theorien versuchen sie nicht einmal zu erklaren Eine behutsame und grundliche Untersuchung wird zeigen dass keine derzeit verfugbare Konzeption von Reduktion auf sie anwendbar ist 211 Zur Ganzheitlichkeit des Subjektes gehort es dass es Erfahrungen als seine ureigenen qualifizieren kann die zu seinem Wesen gehoren und dass diese Ganzheitlichkeit deskriptiv nicht fassbar sondern unmittelbar ist Fur den Menschen fuhlt es sich auf eine bestimmte nur schwer beschreibbare Weise an ein Gefuhl seiner selbst zu haben Die Tatsache dass ein Organismus uberhaupt bewusste Erfahrung hat heisst im wesentlichen dass es irgendwie ist dieser Organismus zu sein Es mag weitere Implikationen bezuglich der Form der Erfahrung geben es mag sogar obwohl ich es bezweifle Implikationen bezuglich des Verhaltens des Organismus geben Grundsatzlich aber hat ein Organismus bewusste mentale Zustande dann und nur dann wenn es irgendwie ist dieser Organismus zu sein wenn es irgendwie fur diesen Organismus ist 212 Wichtig bei diesem Gefuhl ein bestimmtes Subjekt zu sein ist es dass dieses mit dem Wissen verbunden ist dass das subjektive Erleben der Aussenwelt also einer dritten Person nicht zuganglich ist Selbst wenn man die Gehirnzustande der Fledermaus neurowissenschaftlich vollstandig erklaren konnte wusste noch niemand wie es sich anfuhlt das Bewusstsein der Fledermaus zu haben Wenn der subjektive Charakter der Erfahrung nur von einer einzigen Perspektive aus ganz erfasst werden kann dann bringt uns jeder Schritt hin zu grosserer Objektivitat d h zu geringerer Bindung an eine spezifische Erlebnisperspektive nicht naher an die wirkliche Natur des Phanomens heran sie fuhrt uns weiter von ihr weg 213 Nagel hat mit seiner Darstellung eine These aktualisiert die bereits Emil Du Bois Reymond 1872 in einem Vortrag Uber die Grenzen des Naturerkennens formulierte Es tritt nunmehr an irgendeinem Punkt der Entwicklung des Lebens auf Erden den wir nicht kennen und auf dessen Bestimmung es hier nicht ankommt etwas Neues bis dahin Unerhortes auf etwas wiederum gleich dem Wesen von Materie und Kraft und gleich der ersten Bewegung Unbegreifliches Dies neue Unbegreifliche ist das Bewusstsein Ich werde jetzt wie ich glaube in sehr zwingender Weise dartun dass nicht allein bei dem heutigen Stande unserer Kenntnis das Bewusstsein aus seinen materiellen Bedingungen nicht erklarbar ist was wohl jeder zugibt sondern dass es der Natur der Dinge nach aus diesen Bedingungen nie erklarbar sein wird 214 Diese offene unuberbruckbar erscheinende Frage bezeichnete Joseph Levine als Erklarungslucke Wir haben exzellente Grunde dafur zu glauben dass mentale Phanomene physikalische und oder naturliche Phanomene sein mussen Wir haben andererseits aber auch exzellente Grunde dafur zu glauben dass bewusstes Erleben sich nicht physikalisch und oder naturwissenschaftlich erklaren lasst 215 Searle Bearbeiten In der Gegenwartsphilosophie griff John Searle die Frage der Intentionalitat in einer Form wieder auf die sich schon bei Franz Brentano findet Die Grundlage der Psychologie wie der Naturwissenschaft bildet vor allem die innere Wahrnehmung der eigenen psychischen Phanomene welche fur sie eine Quelle wird 216 Intentionalitat als Reprasentation mentaler Zustande setzt Bewusstsein als subjektives Erleben voraus Fur Searle ist Intentionalitat ein intrinsisches Merkmal des Geistes Geistige Phanomene werden von neurophysiologischen Vorgangen im Hirn verursacht und sind selbst Merkmale des Hirns 217 Damit wendet er sich vor allem gegen die Computermetapher fur geistige Vorgange Wenn damit gefragt sein soll Konnen wir dem Hirn eine computationale Interpretation zuordnen dann ist die Antwort trivialerweise Ja denn wir konnen allem und jedem eine computationale Interpretation zuordnen Wenn damit gefragt sein soll Sind Hirnvorgange an sich computational dann ist die Antwort trivialerweise Nein denn nichts ist an sich computational ausgenommen naturlich der Fall wo eine Person mit Bewusstsein und Absicht Rechenschritte durchlauft 218 Der entscheidende Unterschied zum Computer ist dass der Geist als subjektives Bewusstsein intentional auf eine Aussenwelt Bezug nimmt und damit Grundlage des Handelns ist Intentionalitat hat keine eigenstandige Existenz sondern ist ein immer vorhandenes Merkmal eines Erlebnisses Nur durch die Gerichtetheit der Intentionalitat kann ein Subjekt bewusst handeln und Sprechakte vollziehen Denken ist damit bei Searle der Sprache vorgangig Zum Bewusstsein gehort fur Searle die ontologische Subjektivitat Jeder Bewusstseinszustand ist jemandes Bewusstseinszustand 219 Bewusstsein ist ein reales Phanomen einer realen Welt das ohne Reduktion nicht von einer dritten Person erfasst werden kann Obwohl er dem Bewusstsein eine eigenstandige Existenz zubilligt mochte Searle nicht in einen Dualismus verfallen Er betrachtet deshalb das Bewusstsein als eine emergente Funktion des Gehirns die sich im Verlauf der Evolution ausgebildet hat Das Gehirn ist ein biologisches System wie jedes andere Organ des Menschen das die Funktion des Bewusstseins beinhaltet wie der Magen die Funktion des Verdauens beinhaltet Eine Verknupfung von neuronalen Zustanden und Bewusstseinsphanomenen erklart Searle als einen Vorgang der Aufwarts Verursachung Es scheint mir nach allem was wir uber das Hirn wissen ganz offenkundig zu sein dass geistige Makro Phanomene allesamt von Mikro Phanomenen niedrigerer Stufe verursacht werden 220 Weil Bewusstsein ein emergentes Phanomen des biologischen Organs Gehirn ist hat es kausale Wirkungen und zwar durch intentionale Bezugnahme Es ist deshalb auch Gegenstand der Neurowissenschaften und durch diese zu erforschen Ich sage damit nicht dass das Bewusstsein kein seltsames und wundervolles Phanomen ist Ganz im Gegenteil ich denke wir sollten uber die Tatsache staunen dass evolutionare Vorgange Nervensysteme hervorgebracht haben die in der Lage sind subjektive Bewusstseinszustande zu verursachen und zu erhalten 221 Bennett und Hacker Bearbeiten Ahnlich wie schon Eccles und Popper so haben der Neurowissenschaftler Max Bennett und der Philosoph Peter Hacker zur Moglichkeit mentaler Phanomene durch neurowissenschaftliche Forschungen zu erklaren Stellung genommen Sie orientieren sie dabei stark an der Spatphilosophie Wittgensteins Selbstbewusstsein wird von ihnen charakterisiert als eine den Menschen allein auszeichnende Fahigkeit zu reflexivem Denken und Wissen die mit dem Sprachbesitz steht und fallt 222 Sie kritisieren insbesondere die versteckte Ubertragung des cartesianischen Dualismus zwischen Korper und Geist auf die Beziehung von Korper und Gehirn In der vor allem in den Neurowissenschaften verbreiteten Rede von einem Gehirn das wahrnimmt denkt empfindet und will wird nach ihrer Auffassung nur der Geist durch das Gehirn ersetzt ohne dass sich am grundsatzlichen Denkmodell etwa andert Hierin sehen sie einen mereologischen Fehlschluss in dem einen Teil dem Gehirn Eigenschaften zugerechnet werden die eigentlich nur von einer Person als Ganzes ausgesagt werden konnen Als prominente Beispiele kritisieren sie 223 neben vielen anderen Antonio Damasio 224 Gerald M Edelman 225 Nicholas Humphrey 226 oder Colin Blakemore 227 Bennett Hacker lehnen die Vorstellung eines Selbst als eigenstandige Entitat ab Fur sie ist das eine Selbst Illusion 228 Das Selbst hat keinen eigenstandigen ontologischen Status Es gibt kein Ich in mir Mit dem Erste Person Pronomen bezeichnet eine Person sich ganzheitlich Die Aussage Ich bin Christoph bezeichnet nicht das Ego von Christoph sondern die ganze Person Eine Aussage Ich war gestern in Hamburg kann man nicht sinnvoll ubersetzen in mein Selbst war gestern in Hamburg Das Erfahrungssubjekt ist richtig verstanden keine Entitat mit dem Namen das Ich oder das Selbst sondern der lebende Mensch 229 Gedanken werden nicht wahrgenommen sondern der Mensch denkt Zur Konzeption von Bennett Hacker gehort die These dass Sprache keine Ubersetzung nicht sprachlichen Denkens ist Sprache geht danach dem Denken voraus nicht umgekehrt Sie wenden sich damit gegen eine schon von Locke 230 vertretene Auffassung das Worter Vorstellungen im Geist vertreten Die Bedeutung von Wortern ist vielmehr unabhangig von Vorstellungsbildern 231 Aussagen konnen verstanden werden auch ohne dass ein Vorstellungsbild erzeugt wird Ahnlich bedarf es keiner Sprache um zu denken aber der Horizont des Denkens wird durch Sprache erweitert Im Zuge des Spracherwerbs lernt das Kind Wahrnehmungen auszudrucken Relationen herzustellen und schliesslich auch Personalpronomen zu verwenden Es entwickelt die Fahigkeit auf jemand anderen und auf sich selbst Bezug zu nehmen Dabei reagiert es auf des wahrnehmbare Verhalten seiner Umwelt Das kleine Kind antwortet instinktiv auf die elterlichen Emotionen es reagiert ohne nachzudenken oder zu schliessen auf die zartliche Umsorgung von seiten der Eltern auf ihren Zorn auf ihre Zustimmung und Missbilligung auf ihr Lacheln und ihre Tranen Die Vorstellung dass das Kind oder sein Gehirn um das zu tun ein Model des Geistes seiner Eltern konstruieren muss welches es dann in die Lage versetzt deren Verhalten vorauszusagen ist sicherlich ebenso grotesk wie die Vorstellung dass das Kuken das Katzchen oder der Welpe ein Modell des Geistes seiner Eltern konstruiert 232 Erst wenn das Kind gelernt hat seine Wahrnehmungen Empfindungen Erfahrungen und Gedanken als seine eigenen zu erfassen und zu beschreiben kann es auch uber sie reflektieren Aus diesem Grund ist Sprache konstitutiv fur das Selbstbewusstsein Erst dann kann der Mensch sich mit seinen Dispositionen und Befahigungen auseinandersetzen und zu einer Selbsterkenntnis gelangen sowie schrittweise eine Autobiographie und ein Identitatsbewusstsein entwickeln Die Beschreibung von Selbstbewusstsein als einen inneren Sinn das Gewinnen von Erkenntnissen uber sich selbst durch Introspektion ein inneres Selbstabtasten als Grundlage der Selbstvorstellung halten Bennett Hacker fur eine irrige Vorstellung Der Schlussel zum Verstandnis des Selbstbewusstseins dessen was es ausmacht und ermoglicht liegt nicht in neuralen Selbstabtastungsmechanismen im Gehirn sondern in der normalen menschlichen Sprachbeherrschung Und der Schlussel zum Verstandnis seiner neuronalen Grundlagen liegt im Begreifen der neuronalen Bedingungen der Moglichkeit der Denkformen die eine Frage der Moglichkeit des Sprechens sind Diese mogen mit neuralen Selbstabtastungseinheiten verknupft sein oder nicht 233 Metzinger Bearbeiten Theorie des Selbstmodells nach Thomas MetzingerDie von Thomas Metzinger entwickelte Theorie des Selbstmodells knupft ahnlich wie sich Franz Brentano und Wilhelm Wundt zu ihrer Zeit an den Ergebnissen psychologischer Uberlegungen orientierten gezielt an den naturwissenschaftlichen Ergebnisse der Neurowissenschaften an 234 Den im subjektiven Erleben unmittelbar gegebenen Inhalt des Selbstbewusstseins bezeichnet er als phanomenales Selbst Metzinger spricht provozierend von einer Ich Illusion weil ein Selbst oder ein Subjekt als physische Einheit nicht gegeben ist Beobachtbar sind Gehirnstrukturen und verschiedene Reaktionen im Gehirn bei entsprechender Stimulierung Weil aufgrund der Erste Person Perspektive ein unmittelbarer Zugang zum subjektiven Erleben nicht moglich ist schlagt Metzinger ein phanomenologisches Vorgehen zur Erklarung des Selbstbewusstseins vor Dass der Mensch von seiner Innenperspektive ein kognitives Wissen hat nimmt Metzinger als Tatsache an Bei der Selbstbeobachtung erscheinen ihm drei phanomenale Eigenschaften besonders wichtig Mit Meinigkeit bezeichnet er den Umstand dass einzelne erlebte Phanomene im Bewusstseinsraum als die eigenen empfunden werden Dies ist die Zugehorigkeit von Korper Gefuhlen und Gedanken zum Selbst Die Selbstheit kennzeichnet eine prareflexive Selbstvertrautheit Das Ich Gefuhl wird als immer schon vorhanden und unhintergehbar erlebt Das Erleben hat immer eine Perspektivitat die von einem zentrierten Ich ausgeht und sich auf ein etwas ausserhalb dieses Ich richtet Zum Selbstbewusstsein gehort die intentionale Relation zwischen dem Ich und der als aussen empfundenen Welt die das Ich als Mittelpunkt hat Auf der empirischen neurobiologischen Ebene hat man uber bildgebende Verfahren herausgefunden dass insbesondere im Kortex komplexe Aktivierungsmuster mit der Tatigkeit der Selbstreflexion verbunden sind Anomalien aufgrund von Gehirnverletzungen oder psychischer Krankheiten zeigen dass physiologische Veranderungen Einfluss auf das phanomenale Selbst haben die bis zum Verlust der Meinigkeit oder der Selbstheit fuhren konnen Phantomschmerz Schizophrenie u a Funktional kann man die neuronalen Zustande und ihre Veranderungen als kausale Mechanismen auffassen die in einem Reiz Reaktions Zusammenhang die Interaktion mit der Umwelt steuern Der Input entstammt nicht nur den funf Sinnen der Wahrnehmung sondern auch aus inneren Organen dem Blutdruck oder anderen Spharen des Gehirns wie dem oberen Hirnstamm oder dem Hypothalamus die Einfluss auf Emotionen und Stimmungen haben Die funktionalen Zustande bilden das Kern Ich core self das sich aus einer biologischen evolutionsgeschichtlich entstandenen Basis und den Einflussen der Aussenwelt zusammensetzt In diesem Kern Ich werden Reprasentationen einschliesslich der Selbstreprasentationen gebildet die sich zum Gehalt des phanomenalen Selbst zusammenfugen Die Kernfrage im Selbstmodell ist wie aus den neuronalen Zustanden die Elemente des phanomenalen Selbst also Meinigkeit Selbstheit und Perspektivitat entstehen Man kann sich hier als Metapher ein Radio vorstellen bei dem ganz bestimmte Frequenzen zu einem sinnvollen Gehalt fuhren Metzinger spricht von autoepistemischer selbsterkennender Geschlossenheit Zu dem Vorgang gehoren zum einen die vermutete Phanomenale Transparenz Diese sorgt dafur dass die Reprasentationen im Gehirn nicht als Reprasentationsvorgange sondern als unmittelbar gegenwartige Gegenstande dargestellt werden Durch diesen Filter wird im Prozess der Vorstellung die Tatsache der Reprasentation als solche ausgeklammert Auf diese Weise entsteht im Alltagsleben der naive Realismus der davon ausgeht das die Welt so ist wie sie als Vorstellung erscheint Als Ursache sieht Metzinger einerseits die hohen Verarbeitungsgeschwindigkeiten im Gehirn und andererseits den evolutorischen Effekt dass diese Art der Umweltwahrnehmung fur die Existenzsicherung des Menschen besonders geeignet ist Zum anderen sind fur das phanomenale Selbst Prozesse verantwortlich die Metzinger als Intentionalitatsrelation bezeichnet In den Reprasentationen enthalten sind jeweils Bezuge auf ein etwas die auch Bezuge auf das eigene Denken sein konnen Durch eine Vielzahl zugleich ablaufender Intentionalitatsrelationen bildet sich ein Bewusstseinsraum in dem Wahrnehmungen Erinnerungen und spontane Einbildungen enthalten sind In diesen Beziehungen entstehen die Perspektivitat und ein Gegenwartsgefuhl durch das die Erste Person Perspektive zeitlich ausgedehnt und als ein sich fortsetzender Prozess erlebt wird Literatur BearbeitenChristoph Asmuth Wibke Ehrmann Hrsg Zirkel Widerspruch Paradoxon Das Denken des Selbst in der klassischen deutschen Philosophie und in der Gegenwart Konigshausen amp Neumann Wurzburg 2015 ISBN 978 3 8260 5848 6 Christoph Asmuth Patrick Gruneberg Hrsg Subjekt und Gehirn Mensch und Natur Konigshausen amp Neumann Wurzburg 2011 ISBN 978 3 8260 4573 8 B Kible u a Artikel Subjekt in Historisches Worterbuch der Philosophie Bd 10 373 400 Auszug PDF 1 4 MB Peter Burger Das Verschwinden des Subjekts Eine Geschichte der Subjektivitat von Montaigne bis Barthes Zweite Auflage Suhrkamp Frankfurt 1998 ISBN 978 3 518 58262 6 Manfred Frank Gerard Raulet Willem van Reijen Hrsg Die Frage nach dem Subjekt Suhrkamp Frankfurt 1988 ISBN 978 3 518 11430 8 Thomas Grundmann Frank Hofmann Catrin Misselborn Violetta L Waibel Veronique Zanetti Hrsg Anatomie der Subjektivitat Bewusstsein Selbstbewusstsein und Selbstgefuhl Manfred Frank zum 60 Geburtstag Suhrkamp Frankfurt 2005 ISBN 3 518 29335 4 Gerhard Krieger Hans Ludwig Ollig Hrsg Fluchtpunkt Subjekt Facetten und Chancen des Subjektgedankens Schoningh Paderborn 2001 ISBN 978 3 506 74819 5 Thomas Metzinger Der Ego Tunnel Eine neue Philosophie des Selbst Von der Hirnforschung zur Bewusstseinsethik Berliner Taschenbuch Verlag Berlin 2010 ISBN 978 3 8333 0719 5 Christoph Riedel Subjekt und Individuum Wissenschaftliche Buchgesellschaft Darmstadt 1989 ISBN 978 3 534 06670 4 Charles Taylor Sources of the Self The Making of the Modern Identity Harvard University Press Cambridge MA 1989 ISBN 0 674 82426 1 dt Quellen des Selbst Die Entstehung der neuzeitlichen Identitat Suhrkamp Frankfurt am Main 1996 Klaus Viertbauer Reinhart Kogerler Hrsg Das autonome Subjekt Eine Denkform in Bedrangnis Ratio fidel Band 54 Pustet Regensburg 2014 ISBN 978 3 7917 2588 8 Peter V Zima Theorie des Subjekts Subjektivitat und Identitat zwischen Moderne und Postmoderne Dritte Auflage Francke Tubingen und Basel 2010 ISBN 978 3 8252 2176 8 Weblinks BearbeitenKlaus Jurgen Bruder Das postmoderne Subjekt Wolfgang Fritz Haug Die Subjektivitat aus dem Banne des grossen SUBJEKTS befreien PDF 177 kB Christian Julmi Ewald Scherm Subjektivitat als Ausdruck von Lebendigkeit erschienen in Internationale Zeitschrift fur Philosophie und Psychosomatik 3 Jg Nr 1 2012 PDF 343 kB Thomas Metzinger Self Models In Scholarpedia englisch inkl Literaturangaben Michael Pauen Selbstbewusstsein Ein metaphysisches Relikt Philosophische und empirische Befunde zur Konstitution von Subjektivitat RTF 99 kB Markus Paulus Die Stellung des Subjekts bei Foucault und Habermas e Journal Philosophie der Psychologie Dezember 2009 Internationale Zeitschrift fur Philosophie und Psychosomatik IZPP Themenheft 2 2011 Subjekt und Objekt Wiebke Wiede Subjekt und Subjektivierung Version 3 0 in Docupedia Zeitgeschichte 15 Dezember 2020Anmerkungen Bearbeiten Gerd Kimmerle Kritik der identitatslogischen Vernunft Untersuchungen zur Dialektik der Wahrheit bei Descartes und Kant Forum Academicum Konigstein 1982 S 53 anderer Auffassung ist Thomas Grundmann Descartes Cogito ergo sum In Thomas Grundmann Frank Hofmann Catrin Misselborn Violetta L Waibel Veronique Zanetti Hrsg Anatomie der Subjektivitat Bewusstsein Selbstbewusstsein und Selbstgefuhl Suhrkamp Frankfurt 2005 S 255 276 der darauf verweist dass sich bei Descartes auch das rein logische Argument findet dass der Skeptiker nicht umhin kann anzunehmen dass ein bestimmtes Subjekt existiert welches getauscht wird Charles S Peirce Collected Papers Buch 1 Abschnitt 339 eigene Ubersetzung a b eigene Ubersetzung Helmut Pape Peirce versucht in Wahrheit nicht die Einheitsfunktion des Subjekts intersubjektiv einzulosen Er ist also wenn auch nur in dieser Hinsicht ein wesentlich orthodoxerer Kantianer als Apel da er am individuellen Subjekt in Form des semiotischen Subjekts das uber phanomenologische Evidenzen verfugt festhalt gerade dort wo er eine semiotische Analyse vorschlagt Erfahrung und Wirklichkeit als Zeichenprozess Frankfurt am Main 1989 S 100 Ralf Muller Ganz gleich ob selbstkontrolliert oder nicht Vermittlung findet immer via Schlussfolgern in den verschiedenen Schlussweisen statt Dabei bleibt kein Platz fur ein transzendentales Subjekt auch nicht fur die Apelsche Kommunikationsgemeinschaft Peirce transzendentale Logik ist subjektlos Die dynamische Logik des Erkennens von Charles S Peirce Konigshausen amp Neumann Wurzburg 1999 S 40 Einzelnachweise Bearbeiten Peter V Zima Theorie des Subjekts Subjektivitat und Identitat zwischen Moderne und Postmoderne Dritte Auflage Francke Tubingen und Basel 2010 S x Ernst Tugendhat Selbstbewusstsein und Selbstbestimmung Suhrkamp Frankfurt 1979 S 30 f Peter V Zima Theorie des Subjekts Subjektivitat und Identitat zwischen Moderne und Postmoderne Tubingen und Basel 2010 S XI ff Hans Michael Baumgartner Welches Subjekt ist verschwunden Einige Distinktionen zum Begriff des Subjekts In Hermann Schrodter Hrsg Das verschwundene Subjekt Konigshausen amp Neumann Wurzburg 1994 S 27 Erich Christian Schroder Anthropologie als Grundwissenschaft In Perspektiven der Philosophie 4 1978 S 345 361 hier S 352 Nicolai Hartmann Ethik Vierte Auflage de Gruyter Berlin 1962 S 100 Hans Dieter Klein Subjektivitatstheorie im Ausgang von Kant In Reinhard Hiltscher Andre Georgi Hrsg Perspektiven der Transzendentalphilosophie im Anschluss an Kant Alber Munchen 2002 S 117 122 hier S 120 Hans Dieter Klein Subjektivitatstheorie im Ausgang von Kant In Reinhard Hiltscher Andre Georgi Hrsg Perspektiven der Transzendentalphilosophie im Anschluss an Kant Alber Munchen 2002 S 117 122 hier S 120 Manfred Frank Subjekt Person Individuum In Ders Gerard Raulet Willem van Reijen Hrsg Die Frage nach dem Subjekt Suhrkamp Frankfurt 1988 S 7 28 hier S 16 Peter V Zima Theorie des Subjekts Subjektivitat und Identitat zwischen Moderne und Postmoderne Tubingen und Basel 2010 S 49 Peter V Zima Theorie des Subjekts Subjektivitat und Identitat zwischen Moderne und Postmoderne Tubingen und Basel 2010 S 42 Ernst Tugendhat Selbstbewusstsein und Selbstbestimmung Suhrkamp Frankfurt 1979 S 54 55 hier S 60 Manfred Frank Die Unhintergehbarkeit von Individualitat Reflexionen uber Subjekt Person und Individuum aus Anlass ihrer postmodernen Toterklarung Suhrkamp Frankfurt 1986 S 45 47 mit Bezug auf Franz Brentano sowie S 62 64 mit Bezug auf Dieter Henrich Manfred Frank Subjekt Person Individuum In Ders Gerard Raulet Willem van Reijen Hrsg Die Frage nach dem Subjekt Suhrkamp Frankfurt 1988 S 7 28 hier S 12 f B Kible Artikel Subjekt In Historisches Worterbuch der Philosophie Bd 10 S 373 So bei Aristoteles Metaphysik Z 3 1029a 1 bei Aristoteles Physik I 2 185a 32 Wilhelm von Ockham Summa logicae Hrsg von The Franciscan Institute of St Bonaventure University St Bonaventure NY 1974 I Kap 30 Georg Friedrich Wilhelm Hegel Vorlesungen uber die Geschichte der Philosophie In Werke in 20 Banden Auf der Grundlage der Werke von 1832 bis 1845 neu ediert Redaktion Eva Moldenhauer und Karl Markus Michel Band 20 Frankfurt am Main 1969 1971 S 123 B Kible Artikel Subjekt In Historisches Worterbuch der Philosophie Bd 10 S 379 Christian Link Subjektivitat und Wahrheit Die Grundlegung der neuzeitlichen Metaphysik durch Descartes Klett Cotta Stuttgart 1978 S 101 Rene Descartes Meditationes de prima philosophia 1641 sechste Meditation Untersuchungen uber die Grundlagen der Philosophie deutsche Ubersetzung von 1870 Christian Link Subjektivitat und Wahrheit Die Grundlegung der neuzeitlichen Metaphysik durch Descartes Klett Cotta Stuttgart 1978 S 47 John Locke Abhandlungen uber den menschlichen Verstand II 23 9 John Locke Abhandlungen uber den menschlichen Verstand II 29 9 Gottfried Wilhelm Leibniz Neue Abhandlungen uber den menschlichen Verstand Meiner Hamburg 1971 S 240 Gottfried Wilhelm Leibniz Monadologie In Philosophische Schriften Band 1 Darmstadt 1985 29 S 453 Gottfried Wilhelm Leibniz Monadologie In Philosophische Schriften Band 1 Darmstadt 1985 49 S 461 Gottfried Wilhelm Leibniz Neue Abhandlungen uber den menschlichen Verstand Meiner Hamburg 1971 S 240 und 254 David Hume Ein Traktat uber die menschliche Natur zitiert nach Jens Kulenkampff David Hume Beck Munchen 1989 S 30 f Raphael Beer Erkenntnistheoretische Sozialisationstheorie Kritik der sozialisierten Vernunft VS Verlag Wiesbaden 2007 S 133 Immanuel Kant Kritik der reinen Vernunft Akademie Ausgabe der Preussischen Akademie der Wissenschaften Berlin 1900 ff Band III S 145 Immanuel Kant Kritik der reinen Vernunft Akademie Ausgabe der Preussischen Akademie der Wissenschaften Berlin 1900 ff Band III S 123 Dieter Sturma Selbstbewusstsein und personale Identitat In Reinhard Hiltscher Andre Georgi Hrsg Perspektiven der Transzendentalphilosophie im Anschluss an Kant Alber Munchen 2002 S 209 226 hier S 210 Jacob Rogozinski Der Anruf des Fremden Kant und die Frage nach dem Subjekt In Manfred Frank Gerard Raulet Willem van Reijen Hrsg Die Frage nach dem Subjekt Suhrkamp Frankfurt 1988 S 192 229 hier S 198 Immanuel Kant Die Religion innerhalb der Grenzen der blossen Vernunft 1793 Akademie Ausgabe der Preussischen Akademie der Wissenschaften Berlin 1900 ff Band VI S 28 Jacob Rogozinski Der Anruf des Fremden Kant und die Frage nach dem Subjekt In Manfred Frank Gerard Raulet Willem van Reijen Hrsg Die Frage nach dem Subjekt Suhrkamp Frankfurt 1988 S 192 229 hier S 204 Richard Kroner Von Kant zu Hegel Zweite Auflage Mohr Siebeck Tubingen 1961 Ludwig Nagl Zeigt die Habermassche Kommunikationstheorie einen Ausweg aus der Subjektphilosophie In Manfred Frank Gerard Raulet Willem van Reijen Hrsg Die Frage nach dem Subjekt Suhrkamp Frankfurt 1988 S 346 372 hier S 351 Karl Lowith Von Hegel zu Nietzsche der revolutionare Bruch im Denken des neunzehnten Jahrhunderts Meiner Hamburg 1999 S 20 Johann Gottlieb Fichte Uber den Begriff der Wissenschaftslehre oder der sogenannten Philosophie In Fichtes Werke 11 Bande Hrsg v Fichte Immanuel Hermann Nachdruck der Ausgaben Berlin 1845 46 und Bonn 1834 35 de Gruyter Berlin 1971 Band 1 S 59 a b Georg Friedrich Wilhelm Hegel Phanomenologie des Geistes In Ders Werke in 20 Banden Auf der Grundlage der Werke von 1832 bis 1845 neu ediert Redaktion Eva Moldenhauer und Karl Markus Michel Suhrkamp Frankfurt am Main 1969 1971 Band 3 S 22 f Georg Friedrich Wilhelm Hegel Phanomenologie des Geistes In Ders Werke in 20 Banden Frankfurt am Main 1969 1971 Band 3 S 53 Georg Friedrich Wilhelm Hegel Phanomenologie des Geistes In Ders Werke in 20 Banden Frankfurt am Main 1969 1971 Band 3 S 57 Georg Friedrich Wilhelm Hegel Vorlesungen uber die Geschichte der Philosophie In Ders Werke in 20 Banden Frankfurt am Main 1969 1971 Band 20 S 123 Brief Herbarts an Brandis In K Kehrenbach O Flugel und Th Fritzsch Hrsg Johann Friedrich Herbarts samtliche Werke 19 Bande Langensalza 1897 1912 hier Band 8 S 413 zitiert nach Steffen Schluter Individuum und Gemeinschaft Konigshausen amp Neumann Wurzburg 2000 S 91 Norbert Ricken Subjektivitat und Kontingenz Konigshausen amp Neumann Wurzburg 1999 S 106 109 Heinz Elmar Tenorth Geschichte der Erziehung Funfte Auflage Juventa Weinheim und Munchen 2010 S 135 Johann Friedrich Herbart Lehrbuch zur Einleitung in die Philosophie 1812 1837 Hrsg von W Heckmann Meiner Hamburg 1993 S 198 f Immanuel Kant Anthropologie in pragmatischer Hinsicht Akademie Ausgabe Band VII 1 S 15 Steffen Schluter Individuum und Gemeinschaft Konigshausen amp Neumann Wurzburg 2000 S 96 Norbert Ricken Subjektivitat und Kontingenz Konigshausen amp Neumann Wurzburg 1999 S 110 und 117 Hermann Rudolf Lotze Grundzuge der Psychologie Diktate aus den Vorlesungen Leipzig 1881 Erstes Kapitel Von den einfachen Empfindungen 12 Hermann Rudolf Lotze Grundzuge der Psychologie Diktate aus den Vorlesungen Leipzig 1881 Sechstes Kapitel Von den Gefuhlen 6 Rudolf Hermann Lotze Mikrokosmos Band 1 S 404 f zitiert nach Wolfgang Riedel Homo Natura de Gruyter Berlin 1996 S 66 Rudolf Hermann Lotze Mikrokosmos Band 1 S 279 zitiert nach Matthias Neugebauer Die Wurde der Subjektivitat Rudolf Hermann Lotzes Beitrag zur Aufarbeitung des Subjektivitatsparadigmas In Ingolf U Dalferth Philipp Stoellgert Hrsg Krisen der Subjektivitat Mohr Siebeck Tubingen 2005 S 19 35 hier S 25 Rudolf Hermann Lotze Seele und Seelenleben Artikel fur das Handworterbuch der Physiologie hrsg von Rudolpf Wagner 1946 abgedruckt in Rudolf Hermann Lotze Kleinere Schriften Band 2 S 1 204 hier S 134 online zitiert nach Matthias Neugebauer Die Wurde der Subjektivitat Rudolf Hermann Lotzes Beitrag zur Aufarbeitung des Subjektivitatsparadigmas In Ingolf U Dalferth Philipp Stoellgert Hrsg Krisen der Subjektivitat Mohr Siebeck Tubingen 2005 S 19 35 hier S 32 Arthur Schopenhauer Uber die vierfache Wurzel des Satzes vom zureichenden Grunde Uber den Willen in der Natur Kleine Schriften I Diogenes 2007 20 S 45 f Arthur Schopenhauer Uber die vierfache Wurzel des Satzes vom zureichenden Grunde Uber den Willen in der Natur Kleine Schriften I Diogenes 2007 21 S 66 Arthur Schopenhauer Die Welt als Wille und Vorstellung dtv Munchen 1998 Band I 18 S 151 Arthur Schopenhauer Die Welt als Wille und Vorstellung dtv Munchen 1998 Band II S 227 Arthur Schopenhauer Die Welt als Wille und Vorstellung dtv Munchen 1998 Band II S 30 Arthur Schopenhauer Die Welt als Wille und Vorstellung dtv Munchen 1998 Band II S 169 Arthur Schopenhauer Die Welt als Wille und Vorstellung dtv Munchen 1998 Band II S 248 Arthur Schopenhauer Die Welt als Wille und Vorstellung dtv Munchen 1998 Band II S 475 Ludwig Feuerbach Grundsatze der Philosophie der Zukunft Zurich und Winterthur 1843 10 31 Ludwig Feuerbach Vorlaufige Thesen zur Reform der Philosophie 1842 In Max Gustav Lange Hrsg Kleine philosophische Schriften 1842 1845 Meiner Leipzig 1950 S 61 nach Udo Kern Der andere Feuerbach Sinnlichkeit Konkretheit und Praxis als Qualitat der neuen Religion Lit Munster 1998 33 Karl Grun Ludwig Feuerbach in seinem Briefwechsel und Nachlass sowie in seiner philosophischen Charakterentwicklung Winter Leipzig Heidelberg 1874 Bd 2 S 307 Christine Weckwerth Ludwig Feuerbach zur Einfuhrung Junius 2002 S 81 100 Ludwig Feuerbach Vorlaufige Thesen zur Reform der Philosophie 1842 In Max Gustav Lange Hrsg Kleine philosophische Schriften 1842 1845 Meiner Leipzig 1950 S 74 Max Stirner Der Einzige und sein Eigentum Reclam Stuttgart 1991 S 381 f a b Max Stirner Der Einzige und sein Eigentum Reclam Stuttgart 1991 S 380 Soren Kierkegaard Abschliessende unwissenschaftliche Nachschrift zu den philosophischen Brocken Teil 2 hrsg von Hermann Diem und Walter Rest dtv Munchen 1976 S 254 f Soren Kierkegaard Abschliessende unwissenschaftliche Nachschrift zu den philosophischen Brocken Teil 2 hrsg von Hermann Diem und Walter Rest dtv Munchen 1976 S 258 Soren Kierkegaard Abschliessende unwissenschaftliche Nachschrift zu den philosophischen Brocken Teil 2 hrsg von Hermann Diem und Walter Rest dtv Munchen 1976 S 495 Soren Kierkegaard Die Krankheit zum Tode hrsg von Hermann Diem und Walter Rest dtv Munchen 1976 S 31 Soren Kierkegaard Abschliessende unwissenschaftliche Nachschrift zu den philosophischen Brocken Teil 2 hrsg von Hermann Diem und Walter Rest dtv Munchen 1976 S 338 Soren Kierkegaard Abschliessende unwissenschaftliche Nachschrift zu den philosophischen Brocken Teil 2 hrsg von Hermann Diem und Walter Rest dtv Munchen 1976 S 519 Soren Kierkegaard Abschliessende unwissenschaftliche Nachschrift zu den philosophischen Brocken Teil 2 hrsg von Hermann Diem und Walter Rest dtv Munchen 1976 S 515 Soren Kierkegaard Entweder Oder 2 Teil hrsg von Hermann Diem und Walter Rest dtv Munchen 1975 S 730ff Soren Kierkegaard Entweder Oder 1 Teil hrsg von Hermann Diem und Walter Rest dtv Munchen 1975 S 177 Soren Kierkegaard Entweder Oder 2 Teil hrsg von Hermann Diem und Walter Rest dtv Munchen 1975 S 816 Soren Kierkegaard Die Krankheit zum Tode hrsg von Hermann Diem und Walter Rest dtv Munchen 1976 S 50 51 Marx Engels Die deutsche Ideologie 1845 1846 MEW 3 S 20 Memento des Originals vom 24 Oktober 2009 im Internet Archive Info Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht gepruft Bitte prufe Original und Archivlink gemass Anleitung und entferne dann diesen Hinweis 1 2 Vorlage Webachiv IABot www ml werke de Karl Marx Brief an Ludwig Feuerbach in Bruckberg Paris 11 August 1844 In Marx Engels Gesamtausgabe MEGA Bd III 1 Berlin 1975 S 63 Karl Marx Differenz der demokritischen und epikureischen Naturphilosophie vgl MEW Bd 40 S 237 249 Karl Marx Das Kapital Drittes Buch In Marx Engels Werke Bd 25 S 887 Karl Marx Das Kapital Erstes Buch In Marx Engels Werke Bd 23 S 169 Gotzendammerung Die vier grossen Irrthumer 3 KSA 6 91 Samtliche Werke Kritische Studienausgabe in 15 Banden Sigle KSA hrsg von Giorgio Colli und Mazzino Montinari Munchen und New York 1980 Friedrich Nietzsche Jenseits von Gut und Bose Von den Vorurtheilen der Philosophen 17 KSA 5 31 a b Friedrich Nietzsche Jenseits von Gut und Bose Das religiose Wesen 54 KSA 5 73 Friedrich Nietzsche Vom Nutzen und Nachteil der Historie Nr 8 KSA 1 Friedrich Nietzsche Genealogie der Moral Gut und Bose Gut und Schlecht 13 KSA 5 280 281 Friedrich Nietzsche Wahrheit und Luge im aussermoralischen Sinn 1 KSA 1 S 883 884 Friedrich Nietzsche Genealogie der Moral Schuld schlechtes Gewissen und Verwandtes 2 KSA 5 Friedrich Nietzsche Menschliches Allzumenschlisches I Zur Geschichte der moralischen Empfindungen 99 KSA 2 96 Elisabeth Walther Charles Sanders Peirce Leben und Werk AGIS Baden Baden 1989 S 76 Charles S Peirce Entwurf eines Briefes an Lady Welby vom 9 Marz 1906 In Semiotics and Significs The Correspondence between Charles S Peirce and Victoria Lady Welby hrsg von Charles S Hardwick Bloomington London 1977 S 196 a b eigene Ubersetzung Karl Otto Apel Von Kant zu Peirce Die semiotische Transformation der transzendentalen Logik In ders Transformation der Philosophie Suhrkamp Frankfurt 1973 Band 2 Das Apriori der Kommunikationsgesellschaft S 157 177 Jurgen Habermas Theorie des kommunikativen Handelns Band 2 Zur Kritik der funktionalistischen Vernunft Suhrkamp Frankfurt 1981 S 11 69 Ernst Mach Die Mechanik in ihrer Entwickelung historisch kritisch dargestellt F A Brockhaus Leipzig 1883 454 Nachdruck der 7 Aufl von 1912 Ausgabe letzter Hand Minerva Frankfurt 1982 S 459 Ernst Mach Antimethaphysische Bemerkungen In Gotthart Wunberg Hrsg Die Wiener Moderne Literatur Kunst und Musik zwischen 1890 und 1900 Reclam Stuttgart 1984 S 137 145 hier S 141 ebenso in Ernst Mach Analyse der Empfindungen 1886 Neunte Auflage Jena 1922 Nachdruck Wissenschaftliche Buchgesellschaft Darmstadt 1985 S 18 Ernst Mach Analyse der Empfindungen Jena 1922 Nachdruck Darmstadt 1985 S 20 Sigmund Freud In A Freud u a Hrsg Gesammelte Werke London Selbstdarstellung Bd XIV Reprint 1955 S 31 96 hier S 86 Die Widerstande gegen die Psychoanalyse Bd XIV S 97 110 hier S 103 sowie Abriss der Psychoanalyse Bd XVII 1941 S 63 138 hier S 79 80 Sigmund Freud Formulierungen uber die zwei Prinzipien des psychischen Geschehens In A Freud u a Hrsg Gesammelte Werke Bd VIII 1943 S 230 238 London Hier S 238 238 Sigmund Freud Massenpsychologie und Ich Analyse in ders Fragen der Gesellschaft Ursprunge der Religion Studienausgabe Band IX Fischer Frankfurt 1982 S 108 109 Sigmund Freud Das Unbehagen in der Kultur in ders Fragen der Gesellschaft Ursprunge der Religion Studienausgabe Band IX Fischer Frankfurt 1982 S 225 226 George Herbert Mead Geist Identitat und Gesellschaft 1934 Suhrkamp Frankfurt 1973 S 46 Hans Joas Praktische Intersubjektivitat Die Entwicklung des Werks von George Herbert Mead Suhrkamp Frankfurt 1980 S 51 George Herbert Mead Geist Identitat und Gesellschaft 1934 Suhrkamp Frankfurt 1973 S 49 George Herbert Mead Geist Identitat und Gesellschaft 1934 Suhrkamp Frankfurt 1973 S 273 274 George Herbert Mead Geist Identitat und Gesellschaft 1934 Suhrkamp Frankfurt 1973 119 George Herbert Mead Geist Identitat und Gesellschaft 1934 Suhrkamp Frankfurt 1973 S 198 Edmund Husserl Cartesianische Meditationen und Pariser Vortrage Hrsg von Stephan Strasser Nachdruck der 2 verb Aufl 1992 Husserliana Nijhoff Den Haag Band 1 S 68 69 Edmund Husserl Ideen zu einer reinen Phanomenologie und phanomenologischen Philosophie Erstes Buch Allgemeine Einfuhrung in die reine Phanomenologie Husserliana Band III Nijhoff Den Haag 1950 S 57 Edmund Husserl Ideen zu einer reinen Phanomenologie und phanomenologischen Philosophie Erstes Buch Allgemeine Einfuhrung in die reine Phanomenologie Husserliana Band III Nijhoff Den Haag 1950 S 109 Fur Husserl konstituiert sich das gesamte immanente Leben der transzendentalen Subjektivitat als ein Pol System auf Grund von ursprunglicher im Zeitbewusstsein sich herausbildender Synthesis In diesem Pol System unterscheidet er die Polarisierung nach gegenstandlichen Einheiten von der Ich Polarisierung Hong Seong Ha Art Pol in Worterbuch der phanomenologischen Begriffe unter Mitarbeit von Klaus Ebner und Ulrike Kadi hrsg v Helmuth Vetter Meiner Hbg 2004 Nachdruck 2020 Edmund Husserl Ideen zu einer reinen Phanomenologie und phanomenologischen Philosophie Zweites Buch Phanomenologische Untersuchungen zur Konstitution Husserliana IV S 97 99 Edmund Husserl Phanomenologische Psychologie Vorlesung 1925 Husserliana IX Nijhoff Den Haag 1962 S 211 Edmund Husserl Cartesianische Meditationen und Pariser Vortrage Hrsg von Stephan Strasser Nachdruck der 2 verb Aufl 1992 Husserliana Nijhoff Den Haag Band 1 S 102 106 Maciej Potepa Die Frage nach dem Subjekt bei Husserl In Pawl Dybel Hans Jorg Sandkuhler Hrsg Der Begriff des Subjekts in der modernen und postmodernen Philosophie Lang Frankfurt 2004 S 50 66 hier S 64 65 Edmund Husserl Cartesianische Meditationen und Pariser Vortrage Hrsg von Stephan Strasser Nachdruck der 2 verb Aufl 1992 Husserliana Nijhoff Den Haag Band 1 S 117 Michael Theunissen Der Andere Studien zur Sozialontologie Springer Berlin New York 1977 Bernhard Waldenfels Erfahrung des fremden in Husserls Phanomenologie In ders Deutsch Franzosische Gedankengange Suhrkamp Frankfurt 1995 S 51 68 hier S 52 Alfred Schutz Husserls Bedeutung fur die Sozialwissenschaft In ders Gesammelte Aufsatze Band 1 Das Problem der sozialen Wirklichkeit Den Haag 1971 S 162 173 Z B Thomas Luckmann Eine phanomenologische Begrundung der Sozialtheorie In Dieter Henrich Hrsg Kant oder Hegel Uber Formen der Begrundung der Philosophie Stuttgart 1983 S 506 518 Brockhaus Enzyklopadie Band 5 S 489 F A Brockhaus Wiesbaden 1968 ISBN 3 7653 0000 4 Andrea Birk Vom Verschwinden des Subjekts Eine historisch systematische Untersuchung zur 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Jaspers Philosophie Band II Existenzerhellung 1932 Berlin 1956 S 340 Karl Jaspers Von der Wahrheit Munchen 1947 S 231 Karl Jaspers Philosophie Band I Philosophische Weltorientierung 1932 Dritte Auflage Springer Berlin 1956 S 43 f Karl Jaspers Von der Wahrheit Munchen 1947 S 244 Marin Buber Das dialogische Prinzip Ich und Du Zwiesprache Die Frage an den Einzelnen Elemente des Zwischenmenschlichen Zur Geschichte des dialogischen Prinzips Dritte Auflage Lambert Schneider Heidelberg 1973 Marin Buber Das dialogische Prinzip Heidelberg 1973 S 15 Martin Buber Reden uber Erziehung Neunte Auflage Lambert Schneider Heidelberg 1969 S 58 Maurice Merleau Ponty Das Sichtbare und das Unsichtbare 1964 Fink Munchen 1968 S 172 204 Maurice Merleau Ponty Das Sichtbare und das Unsichtbare Munchen 1968 S 42 Jean Piaget Einfuhrung in die genetische Erkenntnistheorie 1970 Suhrkamp Frankfurt 1973 S 21 Jean Piaget Lebendige Entwicklung In Zeitschrift fur Padagogik 20 1974 S 1 6 hier S 3 Jean Piaget Abriss der genetischen Epistemologie 1970 Klett Cotta Stuttgart 1980 S 132 Max Horkheimer Traditionelle und kritische Theorie In Ders Ausgewahlte Aufsatze Bd 1 Suhrkamp Frankfurt 1968 S 31 182 hier S 174 Max Horkheimer Traditionelle und kritische Theorie In Ders Ausgewahlte Aufsatze Bd 1 Suhrkamp Frankfurt 1968 S 31 182 hier S 174 Max Horkheimer Theodor W Adorno Dialektik der Aufklarung Querido Amsterdam 1947 S 76 PDF S 15 Max Horkheimer Theodor W Adorno Dialektik der Aufklarung Querido Amsterdam 1947 S 71 Erich Fromm Sozialpsychologischer Teil In Ders Studien uber Autoritat und Familie Forschungsberichte aus dem Institut fur Sozialforschung Alcan Paris 1936 S 77 135 Erich Fromm Humanismus und Psychoanalyse Humanism and Psychoanalysis Gesamtausgabe in 10 Banden hrsg v R Funk dtv Munchen 1989 Band IX S 3 11 hier S 3 Theodor W Adorno Minima Moralia Reflexionen aus dem beschadigten Leben Suhrkamp Frankfurt am Main 2008 Zueignung Theodor W Adorno Philosophische Terminologie II Suhrkamp Frankfurt 1974 S 70 Theodor W Adorno Zur Metakritik der Erkenntnistheorie Drei Studien zu Hegel In Ders Gesammelte Schriften Band 5 Suhrkamp Frankfurt 1970 ff S 323 f Theodor W Adorno Vorlesung zur Einfuhrung in die Erkenntnistheorie S 168 zitiert nach Carl Braun Kritische Theorie und Kritizismus De Gruyter Berlin 1983 S 63 Theodor W Adorno Negative Dialektik In Ders Gesammelte Schriften Band 6 Suhrkamp Frankfurt 1970 ff S 213 Theodor W Adorno Zur Metakritik der Erkenntnistheorie Drei Studien zu Hegel In Ders Gesammelte Schriften Band 5 Suhrkamp Frankfurt 1970 ff S 123 Theodor W Adorno Soziologische Schriften I In Ders Gesammelte Schriften Band 8 Suhrkamp Frankfurt 1970ff S 55 Jurgen Habermas Theorie des kommunikativen Handelns Bd 1 Handlungsrationalitat und gesellschaftliche Rationalisierung Suhrkamp Frankfurt 1981 S 517 f Jurgen Habermas Theorie des kommunikativen Handelns Bd 1 Handlungsrationalitat und gesellschaftliche Rationalisierung Suhrkamp Frankfurt 1981 S 520 Emmanuel Levinas Etretiens avec le Monde Paris 1984 S 138 148 hier S 142 zitiert nach Bernhard Taureck Levinas zur Einfuhrung Vierte Auflage Junius Hamburg 2006 S 13 f Emmanuel Levinas Jenseits des Seins oder anders als Sein geschieht Ubersetzt von Thomas Wiemer Zweite Auflage Alber Munchen 1998 S 58 Andreas Gelhard Levinas Reclam Leipzig 2005 S 87 Emmanuel Levinas Jenseits des Seins oder anders als Sein geschieht Munchen 1998 S 48 Emmanuel Levinas Totalitat und Unendlichkeit Versuch uber Exterioritat Ubersetzt von Nikolas Krewani Alber Freiburg und Munchen 2002 S 51 Emmanuel Levinas Totalitat und Unendlichkeit Versuch uber Exterioritat Freiburg und Munchen 2002 S 169 f Emmanuel Levinas E Wenn Gott ins Denken einfallt Ubersetzt von Thomas Weimar Alber Freiburg und Munchen 1982 S 42 f Emmanuel Levinas Gott der Tod und die Zeit Ubersetzt von Astrid Nettling und Ulrike Wasel hrsg Peter Engelmann Wien 1996 S 236 Jorg Disse Souveranitat und Selbstbehauptung Zur Subjektphilosophie von Emmanuel Levinas In Gerhard Krieger Hans Ludwig Ollig Hrsg Fluchtpunkt Subjekt Facetten und Chancen des Subjektgedankens Schoningh Paderborn 2001 S 167 178 hier S 168 Emmanuel Levinas Totalitat und Unendlichkeit TU Versuch uber Exterioritat Totalite et Infinis Essai sur l exteriorite Ubersetzung von Nikolas Krewani Freiburg Munchen 2002 96 Emmanuel Levinas Totalitat und Unendlichkeit TU Versuch uber Exterioritat Totalite et Infinis Essai sur l exteriorite Ubersetzung von Nikolas Krewani Freiburg Munchen 2002 107 Emmanuel Levinas Totalitat und Unendlichkeit TU Versuch uber Exterioritat Totalite et Infinis Essai sur l exteriorite Ubersetzung von Nikolas Krewani Freiburg Munchen 2002 25 Emmanuel Levinas Totalitat und Unendlichkeit TU Versuch uber Exterioritat Totalite et Infinis Essai sur l exteriorite Ubersetzung von Nikolas Krewani Freiburg Munchen 2002 106 Emmanuel Levinas Jenseits des Seins oder anders als Sein geschieht JS Autrement qu etre ou au dela de l essence Ubersetzung von Thomas Wiemer Alber 2 Aufl Munchen 1998 S 344 Michel Foucault Subjekt und Macht In ders Schriften in vier Banden Suhrkamp Frankfurt 2001 Band 4 S 255 279 275 Michel Foucault Die Ordnung der Dinge Eine Archaologie der Humanwissenschaften 1966 Dritte Auflage Suhrkamp Frankfurt 1980 S 18 Michel Foucault Wer sind Sie Herr Professor Foucault 1967 In Ders Schriften in vier Banden Band 1 Suhrkamp Frankfurt 2001 S 779 Michel Foucault Archaologie des Wissens 1969 Suhrkamp Frankfurt 1990 S 82 Michel Foucault Die Ordnung der Dinge Eine Archaologie der Humanwissenschaften 1966 Frankfurt 1980 S 377 Michel Foucault Die Geburt der Klinik Eine Archaologie des arztlichen Blicks 1973 Ullstein Frankfurt et al 1976 S 75 Michel Foucault Die Ordnung des Diskurses 1972 Fischer Frankfurt 1991 S 37 Michel Foucault Geschichte der Gouvernementalitat Zwei Bande 1977 1978 bzw 1978 1979 Suhrkamp Frankfurt 2004 Michel Foucault Technologien des Selbst In Luther H Martin Hrsg Technologien des Selbst Fischer Frankfurt 1993 S 24 62 hier S 27 Niklas Luhmann 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Villa Judith Butler Hrsg Thorsten Bonacker Hans Martin Lohmann Campus Verlag GmbH Frankfurt am Main 2003 ISBN 3 593 37187 1 S 37 58 Olaf L Muller Die Diebe der Freiheit Libet und die Neurophysiologen vor dem Tribunal der Metaphysik In Jan Christoph Heilinger Hrsg Naturgeschichte der Freiheit De Gruyter Berlin 2007 S 335 364 heir S 335 Georg Northoff Sind wir nichts als Gehirn Das Selbst und sein Gehirn Memento des Originals vom 30 Januar 2012 im Internet Archive Info Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht gepruft Bitte prufe Original und Archivlink gemass Anleitung und entferne dann diesen Hinweis 1 2 Vorlage Webachiv IABot www imhr ca PDF 243 kB In Existenzanalyse 27 Februar 2010 S 27 31 hier S 27 Daniel Dennett Consciousness Explained Back Bay Books New York et al 1991 S 218 Daniel Dennett Ellenbogenfreiheit Die erstrebenswerten Formen freien Willens im Original Ellbow Room Oxford University Press 1984 Aus dem Englischen von U Muller Koch Zweite Auflage Beltz 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Geistes Anton Hain Meisenheim 1981 S 261 275 hier S 262 Thomas Nagel Wie ist es eine Fledermaus zu sein In Peter Bieri Hrsg Analytische Philosophie des Geistes Anton Hain Meisenheim 1981 S 261 275 hier S 268 Emil Du Bois Reymond Uber die Grenzen des Naturerkennens In Reden von Emil du Bois Reymond Zweite Auflage Veit amp Comp Leipzig 1912 S 441 473 hier S 452 online Joseph Levine Warum der Physikalismus Qualia auslasst In Heinz Dieter Heckmann Sven Walter Hrsg Qualia Ausgewahlte Beitrage Mentis Paderborn 2001 S 28 Franz Brentano Psychologie von einem empirischen Standpunkt Erster Band hrsg v O Kraus Erste Auflage 1874 Nachdruck der Ausgabe von 1924 Meiner Hamburg 1973 S 40 John Searle Die Wiederentdeckung des Geistes im Original The Rediscovery of the Mind Suhrkamp Frankfurt 1996 S 13 John Searle Die Wiederentdeckung des Geistes Frankfurt 1996 S 253 John Searle Die Wiederentdeckung des Geistes Frankfurt 1996 S 114 John Searle Die Wiederentdeckung des Geistes Frankfurt 1996 S 147 John 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Neurowissenschaften Darmstadt 2010 S 450 John Locke An Essay Concerning Human Understanding III ii 2 Maxwell Bennett Peter Hacker Die philosophischen Grundlagen der Neurowissenschaften Darmstadt 2010 454 Maxwell Bennett Peter Hacker Die philosophischen Grundlagen der Neurowissenschaften Darmstadt 2010 S 473 Maxwell Bennett Peter Hacker Die philosophischen Grundlagen der Neurowissenschaften Darmstadt 2010 S 477 Thomas Metzinger Die Selbstmodell Theorie der Subjektivitat Eine Kurzdarstellung in sechs Schritten Memento des Originals vom 30 Januar 2012 imInternet Archive Info Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht gepruft Bitte prufe Original und Archivlink gemass Anleitung und entferne dann diesen Hinweis 1 2 Vorlage Webachiv IABot www ifzn uni mainz de abgerufen am 29 Dezember 2010 PDF 878 kB Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Subjekt Philosophie amp oldid 234812593