www.wikidata.de-de.nina.az
Als Deutscher Idealismus wird die Epoche der deutschen Philosophie von Immanuel Kant bis zu Georg Wilhelm Friedrich Hegel und zum Spatwerk Schellings bezeichnet Als zeitliche Rahmendaten gelten meist das Erscheinen von Kants Kritik der reinen Vernunft 1781 und der Tod Hegels 1831 Der Deutsche Idealismus gilt vielfach als Blutezeit der deutschen Philosophie und wird hinsichtlich seiner philosophiegeschichtlichen Bedeutung mit der klassischen griechischen Philosophie verglichen Alternativ zur Bezeichnung Deutscher Idealismus wird daher diese Epoche oft auch als Klassische deutsche Philosophie bezeichnet 1 Philosophen des deutschen Idealismus Kant oben links Fichte oben rechts Schelling unten links Hegel unten rechts Der Deutsche Idealismus war um die Wende des 18 zum 19 Jahrhundert in Deutschland die vorherrschende philosophische Stromung die sich zur Aufgabe gesetzt hatte in einem die verschiedenen philosophischen Sparten Erkenntnistheorie Logik Naturphilosophie Ethik Staatslehre und Metaphysik umfassenden Gesamtentwurf System das Ganze der Welt auf wissenschaftliche Weise erschopfend zu erkennen und darzustellen In Auseinandersetzung mit den von Kant in der Kritik der reinen Vernunft aufgeworfenen Problemen entstand eine Fulle sich abwechselnder Systementwurfe wobei die Werke von Johann Gottlieb Fichte Hegel und Friedrich Wilhelm Joseph Schelling eine zentrale Stellung einnehmen Der Deutsche Idealismus stand mit der Dichtung der Weimarer Klassik und der Romantik in vielfaltiger Wechselwirkung Inhaltsverzeichnis 1 Einfuhrung 1 1 Begriff 1 2 Merkmale 1 3 Die Philosophie Kants als Ausgangspunkt 2 Fragestellungen 2 1 Erkenntnis und Wissen 2 1 1 Kant 2 1 2 Fichte 2 1 3 Schelling 2 1 4 Hegel 2 2 Die Vernunft und das Absolute 2 2 1 Kant 2 2 1 1 Das Einheitsprinzip aller Erfahrungen 2 2 1 2 Vernunft und Ideen 2 2 2 Fichte 2 2 3 Schelling 2 2 4 Hegel 2 3 Natur 2 3 1 Kant 2 3 2 Schelling 2 3 2 1 Wie ist Natur uberhaupt moglich 2 3 2 2 Die Natur als bewusstloser Organismus 2 3 2 3 Die Natur als Schmerz und Angst 2 3 2 4 Der Mensch als Gipfel der Natur 2 3 3 Hegel 2 3 3 1 Von Schelling zur eigenstandigen Position 2 3 3 2 Natur als Organismus 2 4 Moral und Freiheit 2 4 1 Kant 2 4 1 1 Maximen praktische Gesetze Imperative 2 4 1 2 Hypothetische und kategorische Imperative 2 4 1 3 Freiheit 2 4 1 4 Postulate der praktischen Vernunft 2 4 2 Fichte 2 4 3 Schelling 2 4 4 Hegel 2 5 Religion und Gottesbegriff 2 5 1 Kant 2 5 2 Fichte 2 5 3 Schelling 2 5 4 Hegel 2 5 4 1 Religionsbegriff des fruhen Hegel 2 5 4 2 Empirische und spekulative Gotteserkenntnis 2 5 4 3 Gottesbeweise 2 5 4 4 Gegenstand der Religionsphilosophie 3 Rezeption 3 1 Rezeptionen des Deutschen Idealismus in Europa 3 1 1 Grossbritannien und Irland 3 1 1 1 Fruhe Rezeption in England 3 1 1 2 Fruhe Rezeption in Schottland 3 1 1 3 Aufschwung und Ende der idealistischen Bewegung 3 1 1 4 Rezeption in Irland 3 1 2 Frankreich 3 1 2 1 Fruhe Kant Rezeption 3 1 2 2 Victor Cousin und die Verbreitung des Deutschen Idealismus 3 1 2 3 Die Rezeption Hegels im 19 und 20 Jahrhundert 3 1 3 Italien 3 1 3 1 Fruhe Kant Rezeption 3 1 3 2 Fruhe Hegel Rezeption 3 1 3 3 Neokantianismus und Neoidealismus 3 1 3 4 Nach dem Zweiten Weltkrieg 3 1 4 Spanien 3 1 4 1 Fruhe Kant Rezeption bis zum spanischen Neukantianismus 3 1 4 2 Der Krausismus 3 1 4 3 Die Rezeption der Hegelschen Rechtsphilosophie 4 Wichtigste Werke 5 Literatur 6 Weblinks 7 AnmerkungenEinfuhrung BearbeitenBegriff Bearbeiten Der Terminus Deutscher Idealismus wurde von seinen Vertretern nicht verwendet Er wurde erst in den 1840er Jahren von seinen materialistischen Gegnern eingefuhrt 2 in neutraler Bedeutung tauchte der Begriff erst ab den 1860er Jahren auf 3 Der Begriff ist bis heute nicht unumstritten da er die Vorstellung einer Einheitlichkeit oder eines Aufeinander Folgens innerhalb dieser Denkbewegung in den Vordergrund stellt und dabei die Konflikte zwischen ihren Vertretern in den Hintergrund ruckt Zudem ist die Wortwahl Deutscher Idealismus etwas irrefuhrend denn er war keine rein deutsche Erscheinung sondern interagierte mit den Philosophien anderer nationaler Kulturen auf unterschiedlichste Weise Strittig ist auch die Stellung von Immanuel Kant und Friedrich Wilhelm Joseph Schelling innerhalb dieser Epoche Die klassische Sicht von Richard Kroner 4 begreift den Denker Kant als Anfang und Hegel als Ende und Hohepunkt dieser Bewegung Fur Nicolai Hartmann dagegen ist der Deutsche Idealismus eine nachkantische Bewegung die sich in einen Gegensatz zu Kant und seinem kritizistischen Ansatz setzt 5 Walter Schulz und Harald Holz betrachten letztgenannter unter Einbeziehung des Neuplatonismus schliesslich nicht Hegel sondern Schelling als Vollender des Deutschen Idealismus 6 Bisweilen werden die vertretenen Varianten des Idealismus in einen kritischen und einen spekulativen Idealismus unterschieden 7 Zur ersteren Variante werden die Philosophien Kants des fruhen Fichte und fruhen Schelling gezahlt zur letzteren die Spatphilosophien Fichtes und Schellings und die gesamte Philosophie Hegels Merkmale Bearbeiten Die Hauptmerkmale des Deutschen Idealismus sind die Thesen der Existenz geistiger Entitaten Wesenheiten einer von den Vorstellungen denkender Subjekte nicht unabhangig existierenden Aussenwelt und die am Menschenbild 8 verdeutlichte Uberzeugung von der Begrundbarkeit des menschlichen Handelns aus Vernunftprinzipien Die fur diese Philosophie charakteristische Textform ist die grosse systematisch aufgebaute Lehrdarstellung die den Inhalt nach einem einheitlichen Prinzip deduktiv Schluss vom Allgemeinen auf das Besondere entwickelt Diese Darstellungen zeichnen sich durch eine hohe Dichte und Genauigkeit aus Sie zahlen nicht nur zu den gehaltvollsten und einflussreichsten Schriften der Philosophiegeschichte sondern auch zu den am schwersten zuganglichen Viele davon wurden bis heute nicht vollstandig aufgearbeitet Die Philosophie Kants als Ausgangspunkt Bearbeiten Die Philosophie Kants ist der Anknupfungspunkt fur die Philosophie des Deutschen Idealismus Grundsatzlich wird anerkannt dass das folgende Prinzip der kantischen Philosophie den Prinzipien aller vorkantischen Philosophie uberlegen ist Alles Wissen auf dem Wege der transzendentalen Reflexion vertieftes Nachdenken ist in der Einheit des Ichbewusstseins verankert transzendentale Apperzeption Kant hatte jedoch offene Probleme bezuglich des Verhaltnisses von Anschauung und Denken theoretischer und praktischer Vernunft Subjekt und Objekt hinterlassen die der Deutsche Idealismus zu uberwinden trachtete Kant hatte in der Kritik der reinen Vernunft Anschauung und Denken als die zwei Stamme der Erkenntnis angegeben Die Frage nach ihrer gemeinsamen Wurzel wurde von ihm offengelassen Die theoretische Vernunft blieb auf den Bereich moglicher Erfahrung und blosser Erscheinung beschrankt Metaphysik als Wissenschaft war demzufolge nicht moglich Die theoretische Vernunft konnte dem Handeln keinerlei Normen geben und die unbedingte Verbindlichkeit des sittlichen Sollens nicht begrunden Das Sittengesetz wurde alleine in der praktischen Vernunft verankert Deren Postulate Freiheit des Willens Unsterblichkeit der Seele Existenz Gottes wurden bei Kant zwar als Voraussetzung sittlichen Handelns gedacht konnten aber das theoretische Wissen nicht erweitern So fielen beide Bereiche auseinander obwohl es sich doch um ein und dieselbe Vernunft in ihrer theoretischen und praktischen Funktion handeln sollte Die zentrale Hinterlassenschaft Kants war das ungeklarte Verhaltnis von Subjekt und Objekt Kants kopernikanische Einsicht war dass nicht unsere Erkenntnis sich nach den Gegenstanden sondern umgekehrt die Gegenstande sich nach der Erkenntnis richten Zugleich aber hielt er daran fest dass die menschliche Erkenntnis kein produktives sondern ein rezeptives Vermogen sei affiziert von einem unerkennbaren Ding an sich Fragestellungen BearbeitenErkenntnis und Wissen Bearbeiten Kant Bearbeiten Kants Theorie der Erkenntnis knupft an den britischen Empirismus den kontinentalen Rationalismus und sensualistisch materialistische Theorien der franzosischen Aufklarung an Sein Ausgangspunkt ist die praktische Frage der Aufklarung wie sich die Menschen aus ihrer beinahe zur Natur gewordenen Unmundigkeit herausarbeiten konnen Kant konzentriert sich zunachst auf eine Kritik der reinen Vernunft die zu einer Erneuerung der Erkenntnistheorie fuhrt und auch zur Veranderung der allgemeinen intellektuellen Kultur beitragt Sein vorrangiges Interesse gilt dem Zusammenhang von Sinnlichkeit und Verstand als den beiden komplementaren Saulen des menschlichen Erkenntnisvermogens Seine zentrale Fragestellung ist wie apriorische vor der Erfahrung Erkenntnis und objektives Wissen bzw synthetische Satze a priori moglich sind 9 Die dabei von Kant neu in die erkenntnistheoretische Debatte eingefuhrten Elemente sind vor allem 10 Die Theorie von Raum und Zeit als notwendige Formen der Anschauung Raum und Zeit sind hinsichtlich aller moglichen Gegenstande der Sinne objektiv gultig und haben empirische Realitat sie hangen aber nicht an den Dingen an sich sondern sind Zuschreibungen erkennender Subjekte Die transzendentale Deduktion der Kategorien als Bedingungen der Moglichkeit der Erfahrung Die Theorie der transzendentalen Apperzeption Das Ich denke begleitet all unsere Vorstellungen und stellt die Bedingung der Moglichkeit der Einheit des Selbstbewusstseins dar Die Lehre vom Schematismus in der das Verhaltnis zwischen Kategorien reinen Anschauungen und in der Anschauung gegebenen Sinnesdaten bestimmt wird Die Theorie von den Ideen der Vernunft die eine regulative Funktion haben obwohl sie die Grenzen der Erfahrung uberschreiten Gott Freiheit und Unsterblichkeit Fichte Bearbeiten Fichtes Programm ist die Befreiung von den Fesseln der Dinge an sich und die Auflosung von Kants Dualitat Zweiheit von Denken und objektiver Welt Dazu arbeitet er inspiriert von Kant und Carl Leonhard Reinhold in verschiedenen Varianten von 1794 bis 1813 in seiner Wissenschaftslehre einen Systemansatz aus in dem er eine monistische subjekt zentrierte Konzeption des Wissens entwickelt Fichte sieht seine Wissenschaftslehre selbst in der Kantischen Tradition 11 Wahrend jedoch bei Kant die Dinge wie sie an sich selbst sind eine subjektunabhangige Erkenntnisquelle darstellen und als Ursache des Anschauungsmaterials angenommen werden lasst Fichte die Vernunft aus sich selbst und frei von ausserer Determination sich selbst und ihre Objekte setzen 12 Der Grund aller Erfahrung muss fur Fichte notwendig ausser aller Erfahrung 13 sein Dies ist fur ihn das erkennende Ich das sich selbst und frei von ausserer Determination zugleich seine Objekte das Nicht Ich setzt Fichte sieht zwei Erklarungssysteme in Konkurrenz zueinander den Idealismus und den Dogmatismus Wahrend der Dogmatismus zugunsten des Dings an sich von der Intelligenz abstrahiert abstrahiert der Idealismus dem Fichtes Wissenschaftslehre folgt im Interesse der Rettung der Freiheit der Intelligenz von den realen Gegenstanden 14 Das Ding an sich ist so fur Fichte eine blosse Erdichtung und hat gar keine Realitat Fichte fuhrt dagegen ein Ich an sich als Grundlage aller Erfahrung ein 15 Der Unterschied zwischen dem Apriori und dem Aposteriori entfallt so fur Fichte 16 Am Nicht Ich hat das Ich eine selbstgesetzte Grenze die es uberschreitet sobald es das was nicht Ich ist als Produkt des eigenen Handelns begreift Schelling Bearbeiten Schelling befasste sich mit erkenntnistheoretischen Themen bis zu seinem grossen System des transzendentalen Idealismus 1800 vor allem in seinen Schriften zur Naturphilosophie 17 Sein Denken kreiste bis dahin immer wieder um das Problem wie die Kantische Transzendentalphilosophie so erweitert werden kann dass sie ihre Nahe zur erfahrbaren Welt behalt und die Natur in ihrer eigenen Wirklichkeit erfasst Im Vordergrund steht dabei das Realismus Problem wie eine objektive Welt fur uns wirklich geworden wie jenes System und jener Zusammenhang der Erscheinungen den Weg zu unserm Geiste gefunden und wie sie in unsern Vorstellungen die Notwendigkeit erlangt haben mit welcher sie zu denken wir schlechthin genotigt sind 18 Schellings Antwort ist die These der Identitat von Geist und Natur des Parallelismus der Natur mit dem Intelligenten 19 Mit seinem im Jahre 1800 erschienenen Werk System des transzendentalen Idealismus transformiert Schelling seine Transzendental zur Identitatsphilosophie Das Wissen um das Absolute und das Absolute selbst sind eins 20 zu dem man mit Hilfe des Organs der intellektuellen Anschauung gelangt Dieses Wissen wird von Schelling zunehmend historisch genetisch begrundet Er fordert dazu auf das Vergangene selbst zum Gegenstand der Wissenschaft zu machen 21 Das Wissen um das Absolute ist Offenbarung des Urwissens die notwendig eine historische Seite hat 22 Hegel Bearbeiten Die grosste Nahe zu einer Erkenntnistheorie erreicht Hegel in seiner Phanomenologie des Geistes 1807 23 In ihr verwirft er die These Kants von der Unerreichbarkeit des Dings an sich Er entwickelt eine Prozesstheorie der Geschichte der Vernunft und des Absoluten die er als Selbstentfaltung der Idee versteht Diese ist der letzte Grund der Einheit von Erkennen Wissen und Wirklichkeit Hegel zeigt den Weg des naturlichen Bewusstseins auf der zur Einheit von Gegenstand und Selbstbewusstsein und damit zum absoluten Wissen fuhrt In ihm ist die Trennung von Subjekt und Objekt aufgehoben Die verschiedenen individuellen Formen des Bewusstseins haben fur Hegel auch geschichtliche Entsprechungen Das Bewusstsein entwickelt sich dabei in bestimmter Negation von einer Stufe zur nachsten von der sinnlichen Gewissheit und dem mit ihr verbundenen blossen Meinen uber die tauschende Wahrnehmung und das Selbstbewusstsein zur Vernunft und zum Geist Sittlichkeit Bildung und Moralitat zu Religion und Kunst sowie schliesslich zum absoluten Wissen die Philosophie Sie ist als Phanomenologie des gesamten Bewusstseinsprozesses die Wissenschaft der Erfahrung des Bewusstseins bzw Wissenschaft des erscheinenden Wissens 24 Die Vernunft und das Absolute Bearbeiten Zu den wesentlichen Problemstellungen des Deutschen Idealismus gehoren die Fragen nach dem Wesen und der Leistungsfahigkeit der menschlichen Vernunft und ihrem Verhaltnis zum Absoluten Auf diesem Felde zeigt sich besonders deutlich die Wende von einem kritischen zu einem spekulativen Idealismus Der Deutsche Idealismus unterscheidet die beiden Erkenntnisvermogen Vernunft und Verstand Wahrend unter Verstand ein diskursives und auf die sinnlichen Erscheinungen bezogenes Vermogen verstanden wird wird die Vernunft als das Erkenntnisvermogen betrachtet das sich auf die Totalitat des Denkbaren und Erkennbaren bezieht was haufig mit dem Begriff des Absoluten gleichgesetzt wird Die Aufgabe der Philosophie wird dabei oftmals als Selbsterkenntnis der Vernunft verstanden und diese mit dem Absoluten selbst identifiziert Kant Bearbeiten Das Einheitsprinzip aller Erfahrungen Bearbeiten Das Grundanliegen Kants war die Rechtfertigung synthetischer Urteile a priori Fur ihn stammen diese in der Mathematik aus der reinen Anschauung von Raum und Zeit die selber ihren Ursprung nicht in der Erfahrung hat sondern diese erst ermoglicht Erfahrung beruht auf einer synthetischen Einheit der Erscheinungen Diese wird durch die Kategorien hergestellt und ist letztlich im Selbstbewusstsein gegrundet das Kant das Ich denke bzw transzendentale Apperzeption nennt Vernunft und Ideen Bearbeiten Kant bestimmt in seiner Kritik der reinen Vernunft die Vernunft als ein Vermogen der Prinzipien wahrend er den Verstand als ein Vermogen von Regeln betrachtet B 356 Der Verstand hat die Aufgabe eine Einheit der Erscheinungen B 359 herzustellen und ist insofern Bedingung der Moglichkeit von Erfahrung uberhaupt Aufgabe der Vernunft ist es dagegen eine Einheit der Verstandesregeln zu schaffen Sie ist insofern nicht auf Erfahrungsgegenstande bezogen und daher nicht zu synthetischen Urteilen a priori in der Lage Die letzten Einheitsprinzipien stellen das Unbedingte bzw die transzendentalen Ideen dar Seele die absolute unbedingte Einheit des denkenden Subjekts Welt die absolute Einheit der Reihe der Bedingungen der Erscheinung Gott die absolute Einheit der Bedingung aller Gegenstande des Denkens uberhaupt B 391 Die transzendentalen Ideen denen Kant zwar das Attribut absolut zuschreibt von ihnen nicht aber als das Absolute spricht haben fur ihn keine konstitutive sondern nur eine regulative Bedeutung Sie sollen die vielfaltigen Verstandesoperationen auf drei letzte ubergeordnete Einheitspunkte ausrichten Sie sind zu verstehen als ein Schema dem direkt kein Gegenstand auch nicht einmal hypothetisch zugegeben wird sondern welches nur dazu dient um andere Gegenstande vermittelst der Beziehung auf diese Idee nach ihrer systematischen Einheit mithin indirekt uns vorzustellen B 698 In diesem Sinne sind sie unverzichtbar fur die grosstmogliche Erweiterung der Erfahrungserkenntnis und stehen somit immer noch im Dienste des Verstandes Der Gegenstand auf den sie sich beziehen ist allerdings kein Gegenstand schlechthin sondern ein Gegenstand in der Idee B 698 Sie sind jenseits aller moglichen Erfahrung angesiedelt weswegen prinzipiell keine positiven oder negativen ontologischen Aussagen uber sie moglich sind Eine entscheidende Funktion nehmen die transzendentalen Ideen bei Kant allerdings fur die praktische Vernunft ein So stellt das Dasein Gottes letztlich die notwendige Bedingung der vom menschlichen Willen geforderten Proportion von Sittlichkeit und Gluckseligkeit dar und muss daher postuliert werden Fichte Bearbeiten Fur Fichte stellt in den fruhen Versionen seiner Wissenschaftslehre das Ich etwas Absolutes dar Er beschreibt es als Tathandlung und versteht darunter die Urtatigkeit des Wissens im Selbstbezug des Sich Wissens d h dass das Ich sowohl aktiv als Handelndes agiert als auch passiv Produkt der Handlung ist 25 Das Ich ist fur ihn das erste Prinzip das sich deswegen selbst begrundet weil nicht von ihm abstrahiert werden kann ohne es zugleich vorauszusetzen Zu ihm gelange man wenn von allen zufalligen Bewusstseinsinhalten so lange Bestimmungen abgesondert werden bis dasjenige was sich schlechthin nicht wegdenken und wovon sich weiter nichts absondern lasst rein zuruckbleibt WL 92 Die drei GrundsatzeFichte versucht aus diesem unhintergehbaren Prinzip drei erste Grundsatze abzuleiten Als ersten schlechthin unbedingten Grundsatz nimmt Fichte die Selbstidentitat des Ichs an Ich bin schlechthin weil ich bin Fichte kommt zu diesem Grundsatz bei der Betrachtung des logischen Axioms A A displaystyle A A nbsp Dieses kann letztlich nur durch das Wissen des Ich um seine eigene Identitat verstanden werden Das Ich konstituiert sich durch die sogenannte Tathandlung Es ist in dem Sinne absolut dass es Ursache seiner selbst ist Das Ich setzt ursprunglich schlechthin sein eigenes Seyn WL 98 Fichtes zweiter Grundsatz geht ebenfalls von einem logischen Axiom aus A A displaystyle neg A neq A nbsp Diesem Satz liegt die Einsicht zugrunde dass das Ich immer schon einem Nicht Ich entgegensetzt ist Der dritte Grundsatz soll eine Vermittlung zwischen den ersten beiden Satzen leisten Diese Vermittlung ist nach Fichte deshalb erforderlich weil auch der Satz der Entgegensetzung durch das Ich gesetzt ist so dass Ich und Nicht Ich gleichermassen im Ich gesetzt sind Dieser Widerspruch konne nur dadurch gelost werden dass Ich und Nicht Ich einander einschrankten was nur durch Annahme eines jeweils teilbaren Ich und Nicht Ich moglich sei Ich setze im Ich dem theilbaren Ich ein theilbares Nicht Ich entgegen WL 110 die aber beide nur Accidenzen des absoluten Ich darstellen Schelling Bearbeiten Schelling setzt dem subjektiven Idealismus Fichtes der das Ich in den Mittelpunkt seines von Schelling so genannten Reflexionssystems geruckt hatte einen objektiven Idealismus entgegen Den Ausgangspunkt bildet seine Naturphilosophie in der er in der Natur objektiv vernunftige Strukturen aufweisen will Fichte hatte die Natur bloss als eine Summe von Empfindungen betrachtet die immer auf das Ich bezogen werden Schelling will Ich und Natur Subjekt und Objekt als zwei gleichwertige Pole retten Die Natur ist fur Schelling nicht die Summe von Dingen oder Gegenstanden sondern das Prinzip der Objektivitat in unserem Vorstellen und Denken In Anlehnung an Baruch de Spinoza unterscheidet er zwischen natura naturata und natura naturans der Natur als Produkt und als Produktivitat In seinem System des transzendentalen Idealismus entwickelt er die Theorie von der Komplementaritat von Natur und Geist Er erklart Natur und Transzendentalphilosophie zu zwei gleichwertigen und gleich ursprunglichen Grundwissenschaften der Philosophie Schelling versucht die beiden Aspekte seines Ansatzes zu einem absoluten Identitatssystem zusammenzufassen Der Differenz von Subjekt und Objekt gehe eine absolute Identitat eine totale Indifferenz des Subjektiven und Objektiven SW IV 114 als Bedingung voraus Diese ist fur ihn in der absoluten Vernunft gegeben Die absolute Vernunft ist fur Schelling weder Subjekt noch Objekt er bezeichnet sie auch als Identitat der Identitat Sie wird von ihm nicht nur in einem epistemologischen Sinne als absolut gesetzt sondern auch in einem ontologischen Sinne als das Absolute betrachtet Alles was ist ist die absolute Identitat selbst SW IV 119 Im Unterschied zum reflektierenden Verstand ist die absolute Vernunft die absolute Erkenntnisart Sie ermoglicht in der intellektuellen Anschauung das Allgemeine im Besonderen bzw das Unendliche im Endlichen zur lebendigen Einheit vereinigt zu sehen SW IV 361f Hegel Bearbeiten Hegel erkennt Schellings Grundeinsicht an dass das Absolute nicht blosse Subjektivitat sein konne Er kritisiert aber sein Verstandnis des Absoluten als blosse Identitat aus einem solchen Begriff des Absoluten konne nichts Konkretes folgen es sei die Nacht in der alle Kuhe schwarz sind die Naivitat der Leere an Erkenntnis PG 22 Wenn das Absolute nichts als reine Identitat vor aller Differenz ist dann kann aus derart absoluter Identitat keinerlei Differenz hervorgehen sie wird zur Nacht in der nichts mehr unterscheidbar ist Hegel definiert stattdessen das Absolute als Identitat der Identitat und der Nichtidentitat Differenz des Fichteschen und Schellingschen Systems 96 Das bedeutet dass das Absolute als Identitat begriffen werden muss welche die Nichtidentitat des Anderen schon in sich umfasst und aus sich heraus setzt um im Anderen und durch Aufhebung des Anderen sich zu vollerer Wirklichkeit ihrer selbst zu vermitteln Fur Hegel kann das Absolute nicht durch intellektuelle Anschauung erkannt werden wie dies bei Fichte und Schelling angenommen wurde Ebenso lehnt er jede Unmittelbarkeit mystischer oder religioser Art ab Hegel setzt dagegen die Anstrengung des Begriffs PG 56 Diese fuhrt zu einer Erfassung der Wirklichkeit in einem System in dem letztlich nur die Wahrheit erkannt werden kann PG 14 denn das Wahre ist das Ganze PG 24 Zur Gewinnung eines wissenschaftlichen Standpunkts von dem aus eine Erkenntnis des Absoluten moglich ist muss fur Hegel erst ein Weg gegangen werden Dieser ist dem Standpunkt selbst nicht ausserlich sondern geht in diesen als wesentliches Moment ein Nicht das isolierte Resultat des Vermittlungsprozesses ist das wirkliche Ganze sondern es zusammen mit seinem Werden PG 13 Der Weg zum absoluten Wissen ist fur Hegel dabei identisch mit dem Begreifen des Absoluten Indem wir es erkennen erkennt dieses sich selbst Hegel versteht das Absolute daher als Subjekt nicht als starre Substanz wie Spinoza gegen den er sich dabei richtet Es ist lebendig und wesentlich durch die Momente der Entwicklung und Vermittlung gekennzeichnet Die lebendige Substanz ist ferner das Sein welches in Wahrheit Subjekt oder was dasselbe heisst welches in Wahrheit wirklich ist nur insofern sie die Bewegung des Sichselbstsetzens oder die Vermittlung des Sichanderswerdens mit sich selbst ist PG 23 Natur Bearbeiten Die insbesondere durch Schelling und Hegel gepragte Naturphilosophie des Deutschen Idealismus stellte den Versuch einer einheitlichen Deutung von Materie und Geist Natur und Geschichte dar Ihr gemeinsames Anliegen ist es das von Rene Descartes und Galileo Galilei entwickelte mechanistische Paradigma zugunsten einer organizistischen Auffassung der Wirklichkeit zu uberwinden wobei auch dem bewussten Erkenntnis Subjekt eine konstitutive Rolle zukommen sollte 26 Als Folge der objektivierenden Methode der modernen Wissenschaft war es zu einer Fragmentierung des naturwissenschaftlichen Weltbildes gekommen Schelling und Hegel wollen diese dadurch uberwinden dass sie die von der empirischen Forschung aufgedeckten Phanomene einheitlich als strukturelle Momente der Selbstorganisation des Lebens in seinen verschiedenen Formen deuten Ihr Anliegen ist es gegen die dualistische und objektivierende Auffassung der modernen Wissenschaft das lebendige Moment der organischen Einheit des Ganzen die Prasenz der Vernunft innerhalb der Natur und deren nur relatives Anderssein gegenuber dem Bewusstsein das heisst das gemeinsame Schicksal von Natur und Mensch hervorzuheben 27 Den Hintergrund der idealistischen Naturphilosophien bilden zeitgenossische epistemologische Debatten uber die Entwicklung lebendiger Organismen die die Komplexitat von Naturprozessen aufdecken 28 Kant Bearbeiten In den Metaphysischen Anfangsgrunden der Naturwissenschaft postuliert Kant eine Naturwissenschaft a priori Untersuchungen der Natur konnen sich nach Kant auf die aussere oder innere Natur beziehen und sind dann Korper oder Seelenlehre Wissenschaft kann man sie nach Kant aber nur nennen wenn die Naturgesetze die in ihr zum Grunde liegen a priori erkannt werden und nicht blosse Erfahrungsgesetze sind 29 Das entscheidende Merkmal einer solchen transzendentalen Naturwissenschaft ist fur Kant dass sie mit blossen mathematischen Begriffen operiert In jeder Naturlehre ist nur so viel eigentliche Wissenschaft enthalten als Mathematik in ihr angewandt werden kann 30 Die klassische naturwissenschaftliche Disziplin ist fur ihn die Mechanik da er sie als apriorische Disziplin versteht Den empirischen Naturwissenschaften erkennt er zwar ein eigenes Gebiet zu sie konne aber fur ihn nicht den Status einer Wissenschaft fur sich beanspruchen 31 Kant leitet daraus ab dass die empirischen Naturwissenschaften nicht als wahre Wissenschaft bezeichnet werden konnen Dies gilt fur ihn insbesondere fur die Chemie die er als systematische Kunst oder Experimentallehre versteht und die empirische Psychologie auf deren Gegenstand die Gesetzmassigkeiten der Phanomene des inneren Sinnes die Mathematik nicht anwendbar ist 32 In der Kritik der Urteilskraft anerkennt Kant selbst die Grenzen dieses fruheren Begriffs von Naturwissenschaft und stellt fest dass wir die organisirten Wesen und deren innere Moglichkeit nach bloss mechanischen Principien der Natur nicht einmal zureichend kennen lernen viel weniger uns erklaren konnen 33 Kant fuhrt hier den Begriff des Naturzwecks ein der von grundlegender Bedeutung fur die Entwicklung der Naturphilosophie Schellings und Hegels wird Naturzwecke sind keine konstitutiven Begriffe des Verstandes sondern haben eine regulative Bedeutung fur die Urteilskraft dank derer die organisierten Wesen als Naturzwecke gedacht werden konnen 34 Lebendige Organismen sind hier fur Kant im mehrfachen Sinne Ursache und Wirkung ihrer selbst Sie sind zugleich Ursache und Wirkung der naturlichen Gattung in der sich die lebendigen Individuen verewigen Im Wachstum der Individuen verwandeln sie selbstandig Materie um diese dann zu assimilieren Was die Beziehung des Teiles zum Ganzen eines lebendigen Organismus anbelangt so ist fur Kant wesentlich dass im Gegensatz zu einer Maschine das Ganze dem Teil nicht ausserlich ist Im Organismus produziert sich der Teil aus dem Ganzen und seine Erhaltung hangt so vom Ganzen ab wie dieses vom Teil 35 Schelling Bearbeiten Wie ist Natur uberhaupt moglich Bearbeiten In seinem ersten der Natur gewidmeten Werk den Ideen zu einer Philosophie der Natur als Einleitung in das Studium dieser Wissenschaft 1797 geht es Schelling um die Frage nach der Moglichkeit einer Natur uberhaupt 36 Das Zustandekommen dieser Frage selbst ist fur ihn das Ergebnis einer ursprunglichen Trennung zwischen Mensch und Natur mit der wesentlich die Entstehung der menschlichen Freiheit verbunden ist 37 Nach dem in der Aufklarung beliebten Modell postuliert Schelling die Wiedergewinnung der verlorenen ursprunglichen Einheit zwischen Mensch und Natur durch die Freiheit Schelling stellt sich die Frage wie ein Ding eine Wirkung auf ein freies Wesen haben kann das selbst nicht Ding ist Das System der Natur konne nicht vom Mechanizismus erklart werden denn der lebendige Organismus ist nicht Ursache oder Wirkung eines Dings ausserhalb seiner selbst sondern es produziert sich selbst entspringt aus sich selbst in einer Bewegung die dauernd zu sich selbst zuruckkehrt 38 Wie fur Kant ist auch fur Schelling die Charakteristik des lebenden Organismus Ursache und Wirkung seiner selbst zu sein notwendige Wechselwirkung zwischen Teilen und Ganzem es organisiert sich selbst d h es grundet sich auf einen Begriff 39 Die Natur als bewusstloser Organismus Bearbeiten Im Jahre 1798 legt Schelling das Werk Von der Weltseele eine Hypothese der hoheren Physik zur Erklarung des allgemeinen Organismus Nebst einer Abhandlung uber das Verhaltniss des Realen und Idealen in der Natur oder Entwicklung der ersten Grundsatze der Naturphilosophie an den Principien der Schwere und des Lichts 40 vor Schelling stellt hier die Natur als das Ergebnis zweier entgegengesetzter Krafte vor Es gibt eine positive Kraft der Natur die Bewegung hervorruft und erhalt und eine negative Kraft die alle Erscheinungen in den ewigen Kreislauf zuruckdrangt 41 Diese beiden einander entgegengesetzten Krafte stellen fur Schelling eine Einheit dar 42 In der Natur besteht eine ursprungliche Anlage zur Organisation ohne die es keinerlei Kohasion sondern nur formlose Materie gabe 43 Sie zeigt sich als allgemeine Bildungskraft 44 die jedem lebendigen Organismus zugrunde liegt In seinen Schriften Erster Entwurf eines Systems der Naturphilosophie und Einleitung zu dem Entwurf eines Systems der Naturphilosophie 1799 versteht Schelling die Natur als Produkt ihrer eigenen Tatigkeit Sie organisiert sich selbst ohne von der Tatigkeit eines Subjekts abzuhangen Als stets wirksame Tatigkeit verwirklicht sie sich in immer neuen Produkten 45 Die einzelnen endlichen Produkte entstehen als vorubergehende Hemmungen des Vorwartsfliessens der absoluten Tatigkeit und drucken die Natur niemals voll aus 46 Die Natur strebt in immer neuen Versuchen danach absolute Tatigkeit zu werden und sich in einem unendlichen Produkt zu verwirklichen Dies kann aber deswegen nicht geschehen weil sie aufgrund einer ihr immanent entgegengesetzten Kraft ins Unendliche gehemmt 46 wird Die Verwirklichung des unendlichen Produkts wurde das Anhalten der Produktivitat des Lebens selbst bedeuten Im dynamischen Entwicklungsprozess der Natur wird kein naturliches Produkt jemals etwas Festes sondern reproduziert und verandert sich vielmehr permanent selbst Wegen ihrer inneren Dynamik gehen die naturlichen Produkte in unendlichen Metamorphosen 47 in immer andere Gestaltungen uber Das naturliche Produkt ist das Ergebnis der Wechselwirkung zwischen Kontraktion und Ausdehnung der Materie Das momentane Aufhoren dieser Wechselwirkung bringt das Produkt hervor seine Wiederherstellung setzt erneut die Produktivitat in Gang Im System des transzendentalen Idealismus 1800 bezeichnet Schelling die Naturprodukte als unreife Intelligenz Sie stellen die im Grunde misslungenen Versuche der Natur dar sich zu deuten und uber sich selbst zu reflektieren Die Natur erreicht ihr hochstes Ziel sich selbst ganz Objekt zu werden nur mit der hochsten und letzten Reflexion die im menschlichen Bewusstsein erfolgt 48 Die Natur als Schmerz und Angst Bearbeiten In den Philosophischen Untersuchungen uber die menschliche Freiheit 1809 und den Weltaltern 1813 versteht Schelling die Natur als chaotische und dunkle Realitat Die naturlichen Dinge haben in der Natur Gottes ihren Grund die zwar zu Gott gehort doch zugleich von ihm verschieden ist 49 Die Natur ist aus dem Blinden Finstern und Unaussprechlichen Gottes entstanden 50 Sie ist blinder Wille ohne Verstand welcher das ewige Eine dazu treibt sich selbst zu zeugen und die unergreifliche Basis jeder Realitat bildet 51 Schelling stellt dem blinden Willen der Natur den Willen der Liebe gegenuber dank dessen Licht und Ordnung in die Natur eindringen und Gott selbst personlich wird 52 Bei ihrem Streben zum Licht befreit sich die Natur von ihrer Innerlichkeit und durchlauft die Reihe ihrer bestimmten Bildungen bis hin zum Menschen 53 Dieser Prozess zur Freiheit ist aber fur Schelling unvermeidlich mit Streit und Schmerz verbunden Er ist Ursache der Angst des Schreckens ja der Verzweiflung 54 die allem Leben zugrunde liegt Schelling wendet sich gegen alle Auffassungen die das Universum als eine wunderbare Harmonie betrachten da der wahre Grundstoff alles Leben und Daseyns eben das Schreckliche ist 55 Der Mensch als Gipfel der Natur Bearbeiten Schelling betrachtet den Menschen als Endzweck der Schopfung und Beruhrungspunkt zwischen dem Uber Seienden und der Natur Der Mensch fasst als das hochste Wesen auf der Stufenleiter der naturlichen Entwicklung alle tieferen in sich zusammen und gibt ihnen erst einen Sinn 56 Die Entwicklung zum Menschen geschah wie alle Entwicklung naturlicher Organismen nicht einformig linear sondern immer als ein Vorwartsgehen und eine Ruckkehr auf den eigenen Spuren 57 Die naturlichen Entwicklung geschieht nie vollstandig aufgrund notwendiger Mechanismen sondern aus Grunden die nie vollstandig durch die Vernunft erfasst werden konnen Nur die Entwicklung des Menschen selbst erfolgt frei und bewusst Diese Freiheit ist allerdings niemals gesichert da das Bewusstsein aufgrund seiner Wurzeln im Bewusstlosen stets Gefahr lauft sich im Wahnsinn zu verdunkeln 58 Hegel Bearbeiten Von Schelling zur eigenstandigen Position Bearbeiten Als Hegel 1801 nach Jena kommt stellt er sich Schelling in dessen Versuch zur Seite Natur und Transzendentalphilosophie in einem Identitatssystem zu vereinigen In seiner Schrift Differenz des Fichte schen und Schelling schen Systems der Philosophie 1801 unterscheidet er zwischen der Position Fichtes die der Natur keine autonome Wirklichkeit zugestehe und der Kants der die Existenz einer Natur zwar zugebe aber diese als ein blosses durch den Verstand unbestimmtes Objekt verstehe 59 Hegel stimmt der Schellingschen Position zu die dem subjektiven Subjektobjekt das objektive Subjektobjekt der Naturphilosophie entgegenstellt und beide in einer der einfachen Subjektivitat uberlegenen Einheit fasst 60 Die Auffassung der Realitat als Totalitat erfordere es dass die Natur ein dem Geist entsprechendes Moment wird es sei Aufgabe der Philosophie die Identitat beider zu denken In der folgenden Jenaer Zeit versucht Hegel seine Einsichten systematisch in einer Metaphysik des Geistes auszuarbeiten und entfernt sich dabei zunehmend von Schelling Im Fragment Die Idee des absoluten Wesens 1801 02 bettet er seine Naturphilosophie in eine Philosophie des Absoluten ein Das Absolute objektiviert sich danach in der physischen und ethischen Natur und kehrt als Geist zu sich zuruck in dem es sich selbst erkennt 61 Jedes Naturphanomen ist fur Hegel ein spezifischer Ausdruck des Absoluten Die einfachste Existenzform des Organischen ist die Pflanze in der die Momente der Individualitat und der Allgemeinheit Gattung vorhanden aber nicht wirklich getrennt sind da sich das pflanzliche Individuum im Kreislauf seines Prozesses immer mit dem Allgemeinen identifiziert 62 Das Tier stellt dagegen die vollkommene Organisation 63 dar in der die Momente des Prozesses zwar organisch miteinander verbunden sind aber dennoch getrennt gehalten werden und das Individuum sich daher nicht unmittelbar in der Gattung auflost 64 Im Fragment Logik Metaphysik Naturphilosophie definiert Hegel die Natur erstmals als das Andere des Geistes 65 eine Formel die in spateren Schriften Hegels in verschiedenen Variation immer wiederkehrt Die Natur ist ein befangener Geist die Idee die an sich selbst den Widerspruch dieses Anders gegen ihr Wesen absoluter Geist zu seyn hat 66 Weiterhin ist fur Hegel die Natur mit dem Leben identisch allerdings nur in einem formalen Sinn sie ist Leben an sich selbst aber nicht fur sich selbst 67 Dieses formale Leben ist ein sich selbst gleiches Leben Qualitat uberhaupt es ist gleichgultig in Beziehung auf die Vielheit die Quantitat uberhaupt Natur als Organismus Bearbeiten Hegel versteht in der weiteren Ausarbeitung seiner naturphilosophischen Vorstellungen die Natur zunehmend als einen Organismus der sich in einem teleologischen Prozess entfaltet 68 Seine Entwicklung ist zugleich Teil der Entwicklung der Vernunft Die Naturwelt erscheint in dem Moment in dem die Idee dazu gelangt ist sich selbst als reine Idee zu begreifen und in der absoluten Wahrheit ihrer selbst sich entschliesst das Moment ihrer Besonderheit oder des ersten Bestimmens und Andersseins als Natur frei aus sich zu entlassen 69 Die Natur ist Darstellung der Idee selbst in einer konkreten Form 70 Bei ihrer vernunftigen Betrachtung bezieht sich das Subjekt nicht auf etwas ihm Wesensfremdes sondern auf etwas dessen Wesen es teilt Die Bestimmung und der Zweck der Naturphilosophie bestehen so darin dass der Geist sein eigenes Wesen d i den Begriff in der Natur sein Gegenbild in ihr finde 71 ihr Bezug ist die freie Lebendigkeit in der die Bestimmungen des Begriffs eine Form erhalten Hegel bezeichnet daher die Naturphilosophie auch als Wissenschaft der Freiheit 72 Die Naturphilosophie bezieht sich zwar einerseits auf die Erfahrungswelt und die empirischen Wissenschaften und ist keine reine Vernunfttatigkeit Andererseits erklart sie aber keinen naturlichen Prozess sondern ist eine allgemeine Betrachtung des Hervorgehens der Natur aus der Idee und der Natur selbst in ihrer Totalitat und Allgemeinheit 73 Die Natur ist die Idee in der Form des Andersseins d h in ihrer Ausserlichkeit 74 In dieser Form ist die Idee sich selbst unangemessen In der Natur bestehen die begrifflichen Bestimmungen nur indifferent und isoliert nebeneinander 75 die Unterschiede bleiben unverbunden und erscheinen als einander gleichgultige Existenzen Das Hochste zu dem die Natur gelangt ist das Leben das aber als nur naturliche Idee dem Irrationalen der Ausserlichkeit ausgeliefert ist 76 weswegen Hegel die Natur auch als das Negative der Idee definiert 77 In der Natur zeigt die Idee den Widerspruch zwischen der Notwendigkeit ihrer begrifflichen Bestimmungen und ihren unkontrollierbaren empirischen Zufalligkeiten Die begrifflichen Bestimmungen der Natur greifen nicht in die Ausfuhrung des Besonderen ein die Zufalligkeit und Unordnung ihrer Produkte enthullt die Ohnmacht der Natur 78 Moral und Freiheit Bearbeiten Die Moralphilosophie wird von den Vertretern des Deutschen Idealismus sowohl inhaltlich als auch bezuglich ihres philosophischen Stellenwerts sehr unterschiedlich beurteilt Wahrend sie vor allem bei Kant und Fichte den Rang eines wichtigen eigenstandigen Systemteils geniesst das in umfangreichen Werken entfaltet wird tritt sie bei Schelling und Hegel in den Hintergrund Bei Kant und Fichte ist die Moral die Dimension der Freiheit und damit des hochsten Interesses der Vernunft Bei Hegel ist Moralitat ein Kapitel der Rechtsphilosophie sie wird von ihm als Vermittlungsmoment zwischen Privatrecht und Sittlichkeit verstanden Schelling hat sich in Auseinandersetzung mit der Kantischen Ethik zwar immer wieder um alternative Begrundungen der Geltung sittlicher Normen bemuht sich aber nie zu einer eigenstandigen Neubegrundung von Moral entschlossen Kant Bearbeiten Gemass der Tradition der von Christian Wolff idealtypisch entfalteten deutschen Schulphilosophie ist fur Kant die Moralphilosophie ein wichtiger Systemteil sowohl der Rechtslehre als auch der Tugendlehre Seine moralphilosophischen Hauptschriften stellen die Grundlegung zur Metaphysik der Sitten 1785 die Kritik der praktischen Vernunft 1788 und die Metaphysik der Sitten 1797 dar Maximen praktische Gesetze Imperative Bearbeiten In der Kritik der praktischen Vernunft beginnt Kant mit einer Logik praktischer Satze Diese sind bestimmt durch praktische Grundsatze also Satze welche eine allgemeine Bestimmung des Willens enthalten die mehrere praktische Regeln unter sich hat 79 Kant unterscheidet zwischen zwei Arten von praktischen Grundsatzen Maximen und praktischen Gesetzen 80 Maximen sind allgemeine Handlungsgrundsatze in denen eine Person ihre Auffassung vom moralisch Richtigen formuliert Sie drucken sich als Leitsatze der Lebensfuhrung dieser Person aus und sind insofern subjektiv als die Person sie sich zu eigen macht und fur sich als gultig anerkennt Praktische Gesetze definiert Kant demgegenuber als objektive praktische Grundsatze Sie haben objektive Gultigkeit und einen normativen Charakter Sie richten sich an den Menschen im Modus des Imperativs Imperative sind bei Kant praktische handlungsanleitende Satze die die illokutionare Funktion haben einen Willen zu notigen 81 Imperative richten sich mit der in ihnen ausgedruckten Notigung an einen sinnlich affizierbaren Willen Nur Wesen die nicht rein vernunftig verfasst sind sondern ebenso eine Sinnlichkeit und durch diese bedingte Neigungen und Begierden haben sind Adressaten von Imperativen Reine Vernunftwesen brauchen nicht und blosse Sinnenwesen konnen nicht durch Imperative genotigt werden Hypothetische und kategorische Imperative Bearbeiten Kant unterscheidet verschiedene Typen von Imperativen Am wichtigsten ist die Unterscheidung zwischen hypothetischen und kategorischen Imperativen Ein hypothetischer Imperativ gebietet eine Handlung H unter der Bedingung dass der Adressat einen Zweck Z will und die Handlung H ein erforderliches und verfugbares Mittel dazu ist Ein hypothetischer Imperativ hat demnach die Form ich soll etwas tun darum weil ich etwas anderes will 82 Ein kategorischer Imperativ gebietet eine Handlung als einen schlechthin vernunftigen und guten Zweck Nur ein kategorischer Imperativ kann daher allgemeines Kriterium der Sittlichkeit d h von gultiger Normativitat sein Kant nennt dieses Kriterium das Grundgesetz der reinen praktischen Vernunft 83 Es lautet Handle so dass die Maxime deines Willens jederzeit zugleich als Prinzip einer allgemeinen Gesetzgebung gelten konne 84 Die Vernunftigkeit der Maxime ist selbst Zweck der Handlung Da Menschen vernunftbegabte Wesen sind ist die Menschheit Zweck an sich selbst 85 Der kategorische Imperativ wird daher von Kant auch in die Formel gefasst Handle so dass du die Menschheit sowohl in deiner Person als in der Person eines jeden andern jederzeit zugleich als Zweck niemals bloss als Mittel brauchest 86 Der kategorische Imperativ ist nach Kants Verstandnis ein Faktum der Vernunft 87 das sich jedem Menschen als Vernunftwesen in seinem Gewissen als verbindliches Sittengesetz aufdrangt Er ist das oberste praktische Gesetz aus dem sich alle moralischen Pflichten gegen andere und gegen sich selbst ableiten lassen Freiheit Bearbeiten In der transzendentalen Dialektik der Kritik der reinen Vernunft argumentiert Kant dass die Frage der menschlichen Freiheit zu antinomischen Aussagen fuhrt Einerseits mussen wir Kausalitat durch Freiheit annehmen andererseits sind wir gezwungen fur die Erfahrung der Sinnenwelt die Gesetzmassigkeit der Natur und die Notwendigkeit der Naturgesetze kategorial vorauszusetzen Beide Aussagen stehen aber nach Kant nicht in einem kontradiktorischen sondern nur in einem subkontraren Widerstreit zueinander sie sind beide wahr obwohl sie beanspruchen jeweils das Gegenteil der konkurrierenden Aussage zu behaupten Kants Auflosung der Freiheits Antinomie besteht darin die Unterscheidung zwischen Ding an sich und Erscheinung auf handelnde Subjekte anzuwenden Wir konnen nach Kant widerspruchsfrei annehmen dass eine empirische Wirkung in der Sinnenwelt der Erscheinungen eine Ursache hat die ihrerseits nicht empirisch ist sondern eine intelligible Kausalitat 88 Ob die Unterscheidung als ontologischer Dualismus oder Beschreibungsdualismus zu interpretieren ist ist in der Kantforschung bis heute umstritten 89 Postulate der praktischen Vernunft Bearbeiten Obwohl fur Kant die Moralitat und nicht die Gluckseligkeit der Zweck des moralischen Handelns sein kann so ist fur ihn doch die genaue Proportion von Sittlichkeit Tugend und Gluckseligkeit ein notwendiger Gegenstand des Wollens vernunftiger Wesen Gluckseligkeit ist fur Kant das hochste Gut einer moglichen Welt 90 Die notwendigen Bedingungen von Gluckseligkeit sind nach Kant das Dasein Gottes und die Unsterblichkeit der Seele Gott als hochste Intelligenz die allwissend allgutig und allmachtig die Ursache und damit der Garant einer moralisch vollkommenen Welt ist die Unsterblichkeit der Seele als Bedingung eines unendlichen Progressus zur volligen Angemessenheit der Gesinnungen zum moralischen Gesetze 91 Die Ideen der Gluckseligkeit Unsterblichkeit und der Existenz Gottes konnen von der theoretischen Vernunft nicht aufgewiesen werden In ihnen artikuliert sich aber nach Kant das ein fundamentales praktisches Interesse der reinen Vernunft sie sind daher Gegenstand eines notwendigen moralischen Vernunftglaubens Postulate der reinen praktischen Vernunft 91 Fichte Bearbeiten Fichtes Moralphilosophie ist in hohem Masse beeinflusst von der Moralphilosophie Kants Wie Kant geht auch Fichte von einem Primat der praktischen Vernunft aus Das Tun ist nicht aus dem Sein abzuleiten weil das erstere dadurch in Schein verwandelt wurde aber ich darf es nicht fur Schein halten vielmehr ist das Sein aus dem Tun abzuleiten 92 Eine zentrale Rolle spielen fur Fichte die Begriffe der Freiheit und der Handlung Die Freiheit ist fur Fichte die fundamentale Bestimmung des Menschen Sie aussert sich in den Handlungen des Ich Tathandlungen die er zum Ausgangspunkt seiner gesamten Philosophie nimmt Der wesentliche Charakter des Ich wodurch es sich von allem was ausser ihm ist unterscheidet besteht fur Fichte in einer Tendenz zur Selbsttatigkeit um der Selbsttatigkeit willen 93 Diese Selbsttatigkeit wird aber durch eine widerstandige Realitat die Natur beschrankt Die Sittlichkeit gebietet daher alle Abhangigkeit des Ich von der Natur und ihren Schranken zu uberwinden Freiheit und Sittlichkeit gehoren wie schon bei Kant auch fur Fichte eng zusammen Sie sind nicht zwei Gedanken deren einer als abhangig von dem anderen gedacht wurde sondern es ist Ein und ebenderselbe Gedanke 94 Mit Kant vertritt Fichte die These dass das Sittengesetz ein kategorischer Imperativ ist Die gegenuber Kant modifizierte Formulierung Fichtes lautet Handle stets nach bester Uberzeugung von deiner Pflicht oder handle nach deinem Gewissen 95 Im Blick auf Kants Theorie von der Zweckmassigkeit der Natur modifiziert Fichte Kants kategorischen Imperativ und gibt ihm eine teleologische Formulierung handle deiner Erkenntnis von den ursprunglichen Bestimmungen den Endzwecken der Dinge ausser dir gemass 96 Schelling Bearbeiten Von Schelling existiert keine Schrift die systematisch der Moral oder Sittlichkeit gewidmet ware Dennoch setzte er sich immer wieder mit den herrschenden Moralbegrundungen auseinander vor allem mit der von Kant Schelling kritisiert an Kant die starke Ausrichtung auf die Moralitat des Handelns die die Ziele des Handelns nicht in den Blick nehme Moralitat habe ohne hohern Endzweck selbst keine Realitat sie sei nicht als letztes Ziel selbst sondern nur als Mittel der Annaherung zum letzten Ziel denkbar Ebenso kritisiert Schelling die kantische Verknupfung von Moralitat und Gluckseligkeit als Postulat der praktischen Vernunft Letzter Selbstzweck sei nicht das Erreichen von Gluckseligkeit verstanden als durch Natur bewirkte Uebereinstimmung der Objekte mit dem Ich sondern die Zernichtung der Objekte als Nicht Ich durch das Ich 97 Hegel Bearbeiten In Hegels System kommt der Moralitat die Rolle der Vermittlung zwischen der abstrakten Objektivitat des Privatrechts und der konkreten Objektivitat der Sittlichkeit zu Hegel ubernimmt die Kantische Kritik des Prinzips der Gluckseligkeit als Richtschnur des menschlichen Handelns er begrundet dies damit dass das Prinzip der Gluckseligkeit zu einer Aufopferung des Rechts fuhren wurde Eine Absicht meines Wohls sowie des Wohls anderer in welchem Falle sie insbesondere eine moralische Absicht genannt wird kann nicht eine unrechtliche Handlung rechtfertigen 98 Am heftigsten setzt sich Hegel mit dem Verhaltnis der Moralitat zur Sittlichkeit bei Kant auseinander Im Unterschied zu Kant kann fur Hegel die reine praktische Vernunft keine wirkliche Verallgemeinerung hervorbringen sie erzeugt vielmehr nur abstrakte Allgemeinheit und ist unfahig die Vielfalt der Bestimmungen der Realitat zu begreifen 99 Religion und Gottesbegriff Bearbeiten Kant Bearbeiten Kant will in der Kritik der reinen Vernunft das Wissen aufheben um zum Glauben Platz zu bekommen 100 Er lehnt alle uberlieferten Gottesbeweise entschieden ab weil wir nie uber die Grenzen moglicher Erfahrung hinauskommen konnen 101 Daruber hinaus versucht er in der Antinomienlehre der Kritik der reinen Vernunft zu zeigen dass sich die theoretische Vernunft beim Denken des Gottesbegriffs in Widerspruche verstrickt Trotzdem halt Kant daran fest dass der Gottesbegriff fur die theoretische Vernunft einen notwendigen Vernunftbegriff darstellt Erst der Gottesbegriff ermoglicht einen systematischen Zusammenhang der Erkenntnisse indem er die Idee von einem All der Realitat omnitudo realitatis 102 in sich begreift Neben dieser regulativen Funktion fur die theoretische Vernunft ist aber der Gottesbegriff vor allem fur die praktische Vernunft von grosster Bedeutung Zwar ist fur Kant die moralische Verpflichtung ausschliesslich durch die Vernunft bestimmt und nicht durch Theologie und Religion Nach der Lehre vom Ideal des hochsten Gutes sollen wir aber an Gott und ein kunftiges Leben glauben weil wir nur unter dieser Voraussetzung auf eine der Gluckswurdigkeit entsprechende Gluckseligkeit hoffen konnen 103 Das Bose entspringt fur Kant einem widervernunftigen Gebrauch der Freiheit Es besteht darin dass die Befolgung des Sittengesetzes nicht als oberste Maxime anerkannt und die Ordnung der Maximen absichtlich verkehrt wird Entgegen der gangigen aufklarerischen Depotenzierung des Bosen 104 gehort fur Kant das Bose er spricht auch vom radikalen Bosen zur ursprunglichen Natur des Menschen Nur Gott ist in der Lage diesen unhintergehbaren Mangel unserer Natur auszugleichen und zu vergeben Kant entwickelt eine apriorische Vernunftreligion die er vom historischen biblischen Offenbarungsglauben unterscheidet wobei er diese allerdings im Kern als vernunftig anerkennt 105 Die Vernunftreligion stellt das Kriterium fur die Vernunftigkeit jeder Offenbarungsreligion dar nur auf ihrer Grundlage konnen wir entscheiden was in ihr anzuerkennen ist und was nicht Fichte Bearbeiten Die philosophische Theologie und Religionslehre des fruhen Fichte ist stark an die von Kant angelehnt 106 Wie dieser geht er davon aus dass zwar die Bestimmung des Willens nur durch das Gesetz der praktischen Vernunft geschehen darf der Zustand der Gluckseligkeit aber nur durch Gott hergestellt werden kann 107 Gott ist fur Fichte der Gesetzgeber aller Gesetze der Vernunft auch des Sittengesetzes Dem Menschen ist die Erkenntnis Gottes auf zweierlei Weisen moglich im Selbstbewusstsein des moralischen Gesetzes und in der Erfahrung der Kausalitat Gottes in der Sinnenwelt In der biblischen Offenbarung kundigt sich uns Gott als moralischer Gesetzgeber an Ihre Annahme setzt die Freiheit des Menschen voraus und darf daher nicht erzwungen werden Eine Erkenntnis des Wesens Gottes ist prinzipiell nicht moglich Gott ist ganz ubersinnlich der Begriff von ihm entspringt rein und lediglich aus der reinen Vernunft a priori 108 In seinen Schriften aus der Zeit des Atheismusstreits geht Fichte so weit dass er Gott als ein seiendes fur sich bestehendes Wesen das die Ursache der moralischen Ordnung ware ablehnt Es liegt kein Grund in der Vernunft aus jener moralischen Weltordnung herauszugehen und vermittelst eines Schlusses vom Begrundeten auf den Grund noch ein besonderes Wesen als die Ursache desselben anzunehmen 109 Gott wird von Fichte als Tathandlung des vom transzendentalen Ich begriffenen Sittengesetzes identifiziert In ihr erfahren wir unsere uber alle Sinnlichkeit erhabenen Bestimmung eines absolut Pflichtmassigen Diese kann fur Fichte nicht aus der sinnlichen Erfahrung hervorgehen sondern liegt all unseren Erfahrungen zugrunde In seinen spaten Schriften seit 1800 vor allem in der Wissenschaftslehre 1804 und in den Vorlesungen Die Anweisung zum seligen Leben 1806 arbeitet Fichte die begreifliche Unbegreiflichkeit Gottes 110 als Grundfigur seiner transzendentalen Ontologie weiter heraus Die Erfahrung des Absoluten Fichte spricht vom Leuchten des Lichts ist nur indirekt moglich indem die Form des Begreifens sich an der Materie des Begreifens vernichtet Indem so der Begriff gesetzt und zugleich wieder eliminiert wird kann sich das Licht in der Intuition zeigen Das Licht setzt durch die Vernichtung des Begriffs ein fur sich bestehendes unbegreifliches Sein 111 Die Vernichtung des Begriffs liegt auf der Seite des subjektiven Bewusstseins und seine Vernichtung bedeutet zugleich die Vernichtung des Ich am reinen Licht 112 In seiner Anweisung zum seligen Leben verwirft Fichte vollstandig die Moglichkeit das Absolute gegenstandlich zu fassen und entwickelt die von Jacobi ubernommene Gefuhls und Glaubensphilosophie weiter 113 Das reflexive Denken das Fichte noch in der Wissenschaftslehre als Grundfigur des Denkens vom Absoluten ausgearbeitet hat steht sich am Ende selber im Wege Es hat als Wissen nur ein Bild vom Absoluten und kommt nicht zum Sein selbst Die Grenzen des reflexiven Denkens konnen nur durch mystische Intuition aufgelost werden Fichte spricht hier von einem Seyn jenseits des Begriffes indem der Mensch letztlich das Absolute selber ist 114 Der Zugang zum Absoluten ist fur Fichte nur in der Liebe moglich die er als einen Affekt des Seins beschreibt Die Liebe ist die Quelle aller Gewissheit und aller Wahrheit und aller Realitat 115 Sie manifestiert sich in verschiedenen Stufen des Bewusstseins In ihrer hochsten Stufe fuhrt sie zu einer radikalen Selbstvernichtung des Egoismus nur so ist die mystische Vereinigung mit dem absoluten Sein moglich Die moralische Autonomie steht der Liebe entgegen weil sie die eigentliche innerste und tiefste Wurzel des Daseins sich nicht entwickeln lasst und die Offenbarung des gottlichen Lebens hemmt 116 Schelling Bearbeiten In den Vorlesungen uber die Methode des akademischen Studiums 1803 fasst Schelling Religion vor allem als ein historisches Geschehen die Theologie daher als eine historische Wissenschaft auf Wahrend in den antiken Mythologien die Gotter sich primar in der Natur zeigen offenbart sich der christliche Gott in der Geschichte Im Christentum obliegt die geschichtliche Reprasentation der Idee Gottes der Institution Kirche die als das endliche Symbol der Anschauung des Unendlichen ein lebendiges Kunstwerk sein soll 117 Dem exoterischen Ausdruck des Unendlichen in der Kirche entspricht der esoterischere innerliche Ausdruck in der subjektiven Symbolik der Mystik Die gesamte Kirchengeschichte ist fur Schelling letztlich als ein Streit uber das Verhaltnis von exoterischer und esoterischer Darstellung zu verstehen Ausschlaggebend fur Verlauf und Einteilung der Geschichte sind nicht ausserliche Kriterien wie Herrscherdynastien Staatsformen oder Wirtschaftsweisen sondern die hohere Geschichte des Geistes die sich in den geschichtlichen Erscheinungsweisen des Absoluten zeigt 118 Mit dem historischen Ereignis Jesus Christus ist das Ende der antiken Mythologie gekommen und ein neues Zeitalters angebrochen Jesus markiert nicht nur den wesentlichen Inhalt des Christentums sondern auch eine geschichtsphilosophische Zasur Hegel Bearbeiten Religionsbegriff des fruhen Hegel Bearbeiten Der fruhe Hegel 119 unterscheidet zwischen Theologie als wissenschaftlicher Erkenntnis Gottes und Religion als subjektiver Beziehung zu Gott 120 Wie Kant verbindet er die Religion mit dem sittlichen Handeln 121 Er ist davon uberzeugt dass die Idee der Sittlichkeit durch die Idee Gottes wesentlich verstarkt wird Hegel betont gegen Kant dass die Religion nicht auf die Vernunft reduziert werden darf Sinnliche Empfindungen und die guten Triebe spielen in ihr in eine wichtige Rolle Die Kantische Religion die nur moralische Zwecke in den Vordergrund stellt sei nicht imstande die Aufgabe einer Volksreligion zu ubernehmen Die christliche Religion ist fur Hegel ein Autoritatsglaube der auf der Verehrung der besonderen Personlichkeit Jesu beruht und sich auf einen Wunderglauben stutzt Dabei verlieren die moralischen Gesetze ihre Autonomie da sie nur deshalb als geltend erklart werden weil sie sich aus gottlicher Autoritat herleiten Die Kirche ersetzt die reine Sittlichkeit durch ein Zwangsrecht und festigt die Abhangigkeit des Menschen von der Ubermacht Gottes Empirische und spekulative Gotteserkenntnis Bearbeiten In seinen Vorlesungen uber die Philosophie der Religion versteht Hegel Religion vor allem als die Beziehung des Subjekts des subjektiven Bewusstseins auf Gott der Geist ist 122 Fur Hegel gibt es dabei grundsatzlich zwei Wege die zur Erfassung der Religion und Gottes fuhren einen empirischen und einen spekulativen Der empirische Zugang zu Gott ist der des gewohnlichen Bewusstseins Als philosophische Position wurde er vor allem von Schleiermacher und Jacobi vertreten Fur diesen Standpunkt ist das Sein Gottes im religiosen Gefuhl als unmittelbares Wissen gegeben 123 Hegel wendet dagegen ein dass es unmittelbares Wissen grundsatzlich nicht geben kann Alles was unmittelbar ist ist auch vermittelt 124 Das Gefuhl als hochster Punkt der Subjektivitat muss schrittweise aufgegeben werden und in die spekulative Erfassung Gottes ubergehen Die erste Stufe dazu stellt die Vorstellung dar die Hegel als Bild das in die Form der Allgemeinheit des Gedankens erhoben ist definiert 125 Da die Vorstellung noch mit dem Sinnlichen verbunden ist reicht sie nicht aus das Sein und Wesen Gottes angemessen zu erfassen Die nachste Stufe bildet der Standpunkt des reflektierenden Denkens der fur Hegel in der zeitgenossischen Philosophie vor allem von Kant und Fichte vertreten wurde In ihm wird Gott als etwas gedacht das vollkommen jenseits des endlichen Subjekts liegt 126 Das reflexive Denken verwickelt sich dabei in einen Widerspruch wenn es versucht das Verhaltnis zwischen dem Endlichen und dem Unendlichem zu erfassen Gott wird zum Gegenstand der Sehnsucht und des Sollens degradiert was Hegel als die Stufe des unglucklichen Bewusstseins beschreibt Erst im spekulativen Denken der Vernunft wird der Gegensatz des Endlichen und Unendlichen aufgelost und ihre dialektische Einheit erkannt Das Endliche hat das Unendliche zu ihm selber und umgekehrt Das Unendliche ist nur durch die Negation des Endlichen Das Unendliche ist nur als das Endliche 127 Gottesbeweise Bearbeiten Die Kantische Kritik an den Gottesbeweisen zeigt fur Hegel dass es dem reflexiven Denken nicht moglich ist das Wesen Gottes zu begreifen Sie beruhe jedoch auf einem falschen Festhalten an der Vorstellung eines nur endlichen Erkennens Hegel polemisiert gegen die Kantische Postulatenlehre dass in ihr Gott vom Subjekt abhangig gemacht werde Er betont dass von Seiten Gottes der menschlichen Gotteserkenntnis nichts im Wege steht 128 Die Gottesbeweise sind fur Hegel Weisen der Erhebung des menschlichen Geistes zu Gott die in zweifacher Weise geschehen Wahrend der kosmologische und der physikotheologische Beweis vom endlichen Sein ausgehen geht der ontologische Beweis von Gott aus und versteht sich als Erhebung des Menschen durch das entgegenkommende Wirken Gottes Der ontologische Gottesbeweis ist fur Hegel allein der wahrhafte 129 weil in ihm der Begriff Gottes mit dem Sein identifiziert wird Der Begriff ist das Sein er hebt selbst seine Subjektivitat auf und objektiviert sich 130 Gegenstand der Religionsphilosophie Bearbeiten Der Gegenstand der Religionsphilosophie ist fur Hegel das religiose Bewusstsein des Menschen und damit Gott selbst Die subjektive Beziehung zu Gott kann fur ihn nicht getrennt von Gott betrachtet werden Religion ist das subjektive Tun des Menschen das im Tun Gottes seinen Grund hat Eine Religion ist Erzeugnis des gottlichen Geistes nicht Erfindung des Menschen sondern Produktion des gottlichen Wirkens Hervorbringens in diesem 131 Dem religiosen Menschen kommt eine fundamentale Rolle zu da Gott sein Selbstbewusstsein nur mittels des endlichen Geistes gewinnen kann Gott ist nur Gott insofern er sich selber weiss sein Sich wissen ist ein Selbstbewusstsein im Menschen 132 Die Religion hat mit Gott denselben Inhalt wie die Philosophie Beide unterscheiden sich nur in der Form wahrend in der Religion Gott nur in Form der Vorstellung 133 prasent ist verwandelt die Philosophie das was in Form der Vorstellung ist in die Form des Begriffs 134 Rezeption BearbeitenIn diesem Artikel oder Abschnitt fehlen noch folgende wichtige Informationen Slawischer Raum fehlt besonders Polen und Russland Verschiedene Ideen die mit dem deutschen Idealismus gekommen sind wie z B der Bildungsbegriff sind heute ausserhalb des deutschen Sprachraumes fast ausschliesslich noch in Polen und Russland gelaufig Hilf der Wikipedia indem du sie recherchierst und einfugst Der Idealismus wurde bereits in der Zeit seiner Entstehung von Friedrich Heinrich Jacobi einer scharfen Kritik unterzogen Eine materialistische Kritik an den Bemuhungen am Idealismus und seiner vorgeblichen Einschrankung auf das Reich der Gedanken formulierten Karl Marx und Friedrich Engels in Die deutsche Ideologie bezogen sich dabei aber vor allem auf die Hegelschuler der zweiten Generation die sogenannten Junghegelianer Die ungeheure Herausforderung des Hegelschen Systems an alle nachfolgenden Denker besteht im Vollendungsanspruch desselben Was Hegel in der Vorrede zu seiner Phanomenologie des Geistes als sein Unternehmen ankundigt ist nicht weniger als der systematische Abschluss aller Philosophie Die wahre Gestalt in welcher die Wahrheit existiert kann allein das wissenschaftliche System derselben sein Daran mitzuarbeiten dass die Philosophie der Form der Wissenschaft naherkomme dem Ziele ihren Namen der Liebe zum Wissen ablegen zu konnen und wirkliches Wissen zu sein ist es was ich mir vorgesetzt Mit dieser Vollendung jedoch wird die Philosophie als Ganze prekar Der ungeheure Gewaltakt Hegels die gesamte philosophische Tradition in sein System aufzuheben und sie darin zu verorten lasst nicht mehr viel Spielraum fur Anderes Gleichwohl hat auch das System Hegels seine offene Stelle die vor allem in der Frage nach dem Status des Endlichen besteht Auf jeder Stufe der dialektischen Bewegung wird Scheinhaftes als das Unwahre und dem Begriff nicht Gemasse zuruckgelassen Darin auf dem unverrechenbaren Eigenrecht dieses je eigensten Kontingenten d h bloss Zufalligen zu beharren und gegenuber dem Absoluten die Stelle des endlichen Subjekts zu vertreten besteht fur viele Nachfolger Hegels Soren Kierkegaard Martin Heidegger Karl Marx der Weg zur Revision des hegelschen Unternehmens Rezeptionen des Deutschen Idealismus in Europa Bearbeiten Bereits in der Zeit seiner Entstehung wurde der Deutsche Idealismus in zahlreichen europaischen Landern als intellektuelle Anregung zustimmend oder als Anlass zu Kritik wahrgenommen und in unterschiedlichen Formen unter den jeweiligen Bedingungen nationaler Kulturen rezipiert 135 Dies erfolgte als erstes in Grossbritannien und Frankreich In Grossbritannien England und Schottland setzte man sich zunachst vorwiegend mit den metaphysischen Aspekten der Philosophie Kants und des Deutschen Idealismus auseinander Das Interesse fur die politischen Aspekte des Deutschen Idealismus erwachte dort erst am Ende des 18 Jahrhunderts mit dem Aufkommen des Wirtschafts Liberalismus und moralischen Individualismus In Frankreich dagegen wurden von Anfang an die Philosophie Kants und die Fruhschriften Fichtes unmittelbar in die nationale politische Debatte eingebunden Erst sehr langsam fing man dann an sich mit den theoretischen Gehalten der idealistischen Philosophieansatze auseinanderzusetzen die man in die nationale sensualistische Tradition zu integrieren versuchte Daruber hinaus hatte die franzosische Rezeption des Deutschen Idealismus in der ersten Halfte des 19 Jahrhunderts eine bedeutende Vermittlungsfunktion Fur lange Zeit waren die franzosischen Ubersetzungen Kommentare und Interpretationen der Werke des Deutschen Idealismus die einzigen Quellen ihrer Rezeption in Italien und Spanien Grossbritannien und Irland Bearbeiten Fruhe Rezeption in England Bearbeiten Der Deutsche Idealismus wurde in England zunachst ausserhalb der Universitaten rezipiert Anders als in Schottland spielten diese in England in den kulturellen Debatten und der offentlichen Meinungsbildung keine grosse Rolle 136 Die erste Auseinandersetzung mit Kant erfolgte 1787 in der Zeitschrift The English Magazine wo er mit der Ketzerei in Verbindung gebracht wurde 1786 veroffentlichte der Kant Schuler Friedrich August Nitsch 1767 1813 mehrere anonyme Artikel uber Kant in The English Review bis er 1796 schliesslich mit dem Werk A General and Introductory View of Professor Kant s Principles concerning man the world and the deity eine systematische Einfuhrung in das Werk Kants vorlegte Zu einem wichtigen Ubersetzer der Kantischen Werke wurde John Richardson 1798 99 gab er zwei Bande heraus die etwa 20 Aufsatze und Traktate Kants umfassten darunter alle Schriften uber die Philosophie der Geschichte und die Philosophie der Politik 1799 erschienen von ihm die englische Ubersetzung von Zum ewigen Frieden und der Metaphysik der Sitten Im Jahre 1819 ubersetzte er ausserdem Kants Logik und die Prolegomena Die erste englische Ausgabe der Kritik der reinen Vernunft erschien dagegen erst im Jahre 1813 in der Ubersetzung von Francis Haywood Einer der wichtigsten Rezipienten der Philosophie des Deutschen Idealismus vor allem Kants und Schellings war Samuel Taylor Coleridge 1772 1834 Gemeinsam mit seinem Freund William Wordsworth 1770 1850 begrundete er die romantische Bewegung in England nachdem er 1798 an der Universitat Gottingen in Deutschland die Philosophie Kants und vor allem Schellings kennengelernt hatte Wahrend Coleridge den starken Einfluss des Deutschen Idealismus auf die allgemeine Kultur des 19 Jahrhunderts in England begrundete war Thomas Hill Green 1836 1882 dafur verantwortlich dass der Deutsche Idealismus fur einen Zeitraum von 30 Jahren zur beherrschenden Doktrin unter den englischen Berufsphilosophen wurde Fruhe Rezeption in Schottland Bearbeiten In Schottland nahm man vor allem die Philosophie Kants mit grossem Interesse auf Dabei wurde immer wieder der Versuch unternommen den kantianischen Apriorismus mit der vorherrschenden schottischen Common Sense Philosophie zu verbinden Ihr massgeblicher Vertreter war Thomas Reid 1710 1796 der mit seinem Werk Inquiry into the Human Mind on the Principles of Common Sense auf eine Uberwindung des Hume schen Skeptizismus zielte Die ersten Anzeichen einer schottischen Rezeption Kants sind in den Philosophical Essays 1810 von Dugald Stewarts 1753 1828 zu finden Mit Thomas Carlyle 1795 1881 und Sir William Hamilton 1788 1856 verstarkte sich zunehmend der Einfluss des Deutschen Idealismus auf den Gebieten der Kunst und der Philosophie in Schottland wobei man der Philosophie Hegels vor allem seiner Idee des Absoluten generell ablehnend gegenuber stand Thomas Carlyle instrumentalisierte die kantianische Form des Transzendentalismus zur Bekampfung der Philosophie der Aufklarung die in seinen Augen mit einem Materialismus Hedonismus und Utilitarismus verknupft war In seinem Aufsatz State of German Literature 1827 lobte er Kant dafur dass er vom Inneren ausgegangen und nach aussen ubergegangen sei anstatt den Weg Lockes einzuschlagen eine Philosophie auf Basis der Sinneserfahrung zu errichten William Hamilton verknupfte die Philosophien Kants und Reids miteinander indem er den Common Sense mit der Vernunft identifizierte Er lehnte Kants Erfahrungstheorie ab der zufolge der Geist keine unmittelbare Erkenntnis des Wesens der ausseren Erscheinung gewinnen kann und verteidigte Reids Begrundung der Philosophie durch den Glauben James Frederick Ferrier 1808 64 war der erste schottische Denker der an einer systematischen Entfaltung des Idealismus interessiert war Seine Anknupfungspunkte waren dabei vor allem die Theorien Schellings und Hegels Ferrier hatte von 1845 bis zum Jahr seines Todes an der Universitat von St Andrews den Lehrstuhl fur Moralphilosophie inne Er stellte sich dem von der Common Sense Philosophie propagierten Intuitionismus entgegen und ebnete dem System Gedanken des Deutschen Idealismus den Weg Aufschwung und Ende der idealistischen Bewegung Bearbeiten Im letzten Viertel des 19 Jahrhunderts erlebte der britische Idealismus einen enormen Aufschwung Er stellte eine Reaktion schottischer und englischer Philosophen auf die gravierenden Umbruche der viktorianischen Gesellschaft dieser Zeit dar die sich im Zusammenhang mit der fortschreitenden Industrialisierung zunehmend fragmentarisierte Zum anderen stellten neue wissenschaftliche Entdeckungen wie vor allem die Darwin sche Evolutionstheorie traditionelle religiose Anschauungen in Frage und fuhrten zu einem Aufkommen individualistischer materialistischer und atomistischer Tendenzen Um diesen Krisenerscheinungen entgegenzuwirken nahmen zunachst Sozialreformer wie Thomas Hill Green 1836 1882 den Deutschen Idealismus in den Blick Grosse Bedeutung erlangte das Werk von James Hutchison Stirling 1820 1909 der eine ganze Generation von Schulern in Oxford beeinflusste 1865 erschien sein Werk The Secret of Hegel die erste grosse Studie uber Hegel in Grossbritannien die wesentlich zum Aufbluhen des Hegelianismus beitrug Eine wichtige Rolle fur die Verbreitung des Hegelianismus spielte auch William Wallace 1843 1897 Nachfolger Greens als Professor fur Moralphilosophie in Oxford Er gab 1874 eine Ubersetzung von Hegels Logik heraus wie sie in dessen Enzyklopadie der philosophischen Wissenschaften enthalten war 1894 folgte die Ubersetzung von Hegels Philosophie des Geistes aus dem dritten Teil der Enzyklopadie Edward Caird 1835 1908 Professor fur Moralphilosophie an der Universitat Glasgow war sowohl in England als auch in Schottland als Anhanger des britischen absoluten Idealismus einflussreich Seine gefeierte Arbeit A Critical Account of the Philosophy of Kant erschien 1877 und 1889 in uberarbeiteter Auflage in zwei Banden unter dem Titel The Critical Philosophy of Kant 1883 veroffentlichte er seine kurze Monographie Hegel die immer noch als eine der besten Einfuhrungen in das Denken Hegels gilt Die letzten Philosophen die sich vor und parallel zum Durchbruch der Analytischen Philosophie in Grossbritannien uberwiegend auf die deutsche Tradition bezogen waren Francis Herbert Bradley 1846 1924 in Oxford John McTaggart 1866 1925 in Cambridge und Bernard Bosanquet 1848 1923 in Schottland Wichtige Werke in dieser Tradition sind die Studie Appearance and Reality 1893 von Bradley die Studies on Hegel s Dialectic 1886 Studies in Hegelian Cosmology 1901 und Commentary on Hegel s Logic 1910 von McTaggart und die Introduction to Hegel s Philosophy of fine Arts 1886 von Bosanquet Mit dem Beginn der analytischen Bewegung in Grossbritannien vor allem in Cambridge zu Beginn des 20 Jahrhunderts verringerte sich dort zunehmend das Interesse am Deutschen Idealismus und erreichte seinen Tiefpunkt zu Beginn des Ersten Weltkriegs Rezeption in Irland Bearbeiten In Irland war das Studium des Deutschen Idealismus das sich besonders auf Kant und Hegel konzentrierte im Unterschied zu anderen europaischen Landern auf die Universitaten beschrankt Die Rezeption bezog sich vor allem auf das Verstandnis der Texte eigene neukantianische oder neuhegelianische Schulen wurden dabei nicht gebildet Das Zentrum fur das Studium des Deutschen Idealismus war das 1592 gegrundete Trinity College die alteste Universitat Irlands Die Philosophie Kants wurde dort in den 1860er Jahren eingefuhrt und konnte sich schnell verwurzeln Wesentlich fur diese Entwicklung war John Pentlan Mahaffy 1839 1919 In den Jahren 1872 bis 1874 erschien seine 3 bandige Kant Monographie Kant s Critical Philosophy for English Readers die bis heute unter englischsprachigen Studenten noch Verwendung findet Zu Beginn des 20 Jahrhunderts war die Periode der Kant Forschung im Trinity College vorbei das Interesse wandte sich Hegel zu Henry Stewart Macran 1867 1937 ubersetzte 1912 und 1929 in zwei Banden den zweiten Teil von Hegels Wissenschaft der Logik die subjektive Logik Beide Bande waren mit Einleitungen gegen den vorherrschenden Empirismus versehen Wahrend seiner langen Lehrtatigkeit am Trinity College inspirierte Macran viele andere Hegel Forscher Deren bedeutendster Walter Terence Stace 1886 1967 verfasste 1923 das Werk The Philosophy of Hegel 1923 das noch immer den einzigen umfassenden englischsprachigen Kommentar zum ersten Teil der Enzyklopadie Hegels darstellt Mit dem Ruhestand Macrans verlor der Deutsche Idealismus am Trinity College schnell an Bedeutung bereits in den 1930er Jahren nahm das College mit der Fortsetzung der Berkeley Forschung seine empiristische Tradition wieder auf Frankreich Bearbeiten Fruhe Kant Rezeption Bearbeiten In Frankreich wurde die Philosophie Kants innerhalb eines engen Kreises schon seit ca 1775 rezipiert insbesondere seine Dissertatio de mundi sensibilis atque intelligibilis forma et principia 137 Dabei spielten neben der Universitat Strassburg auch die franzosisch verfassten Veroffentlichungen der Akademie der Wissenschaften zu Berlin eine wichtige Rolle Seit 1794 dem Sturz Robespierres stieg das Interesse an der Einfuhrung der Kantischen Philosophie in Frankreich Ein wichtiges Motiv war dabei die authentischen Ziele der Aufklarung durch Beseitigung ihrer atheistischen materialistischen und skeptizistischen Tendenzen zu verwirklichen Ein wichtiger Reprasentant dieser Bewegung war Louis Ferdinand Huber 1764 1804 Er veroffentlichte 1796 anonym im Moniteur Universel der fuhrenden politischen Zeitung wahrend der Revolutionszeit eine Zusammenfassung der Kantischen Schrift Zum ewigen Frieden die ein starkes Echo in Frankreich hervorrief Im Jahre 1800 veroffentlichte dann Nicolas Louis Francois de Neufchateau 1750 1828 die erste auf Franzosisch verfasste Anthologie mit Texten Kants die in zwei Banden unter dem Titel Conservateur ou recueil de morceaux inedites d histoire de politique de litterature et de philosophie erschien Eine wichtige Rolle fur die franzosische Kant Rezeption spielten gegen Ende des 18 Jahrhunderts auch die politisch philosophischen Zeitschriften Le Magasin encyclopedique La Decade philosophique und Le Spectateur du Nord Mit dem 1801 veroffentlichten Werk Philosophie de Kant ou principes fondamentaux de la philosophie transcendantale von Charles de Villers 1765 1815 Mitarbeiter der Zeitschrift Le Spectateur du Nord anderte sich die Rezeption Kants in Frankreich grundlegend Villers distanzierte darin erstmals von der in Frankreich vorherrschenden Tradition des Empirismus Lockes und Sensualismus Condillacs und setzte dieser die Kantische Erkenntnistheorie entgegen Victor Cousin und die Verbreitung des Deutschen Idealismus Bearbeiten Von grosser Bedeutung fur die Verbreitung des Deutschen Idealismus im 19 Jahrhundert war Victor Cousin 1792 1867 der Begrunder des modernen franzosischen Hochschulsystems Seit 1815 hielt er seine philosophischen Vorlesungen uber die Philosophie des Deutschen Idealismus an der Sorbonne Er war zunachst stark von der Fichte schen Idee einer Wissenschaft der Wissenschaften danach von der Naturphilosophie Schellings beeinflusst In den 1820er Jahren lenkte er seine Aufmerksamkeit insbesondere auf Hegel den er mehrmals personlich in Berlin traf und mit dem er in einem Briefwechsel stand Einflussreich wurden Cousins 1827 erschienene Ubersetzung von Wilhelm Gottlieb Tennemanns Grundriss der Geschichte der Philosophie 1820 sein Cours d histoire de la philosophie moderne 1841 seine Lecons de philosophie sur Kant 1842 und seine Histoire generale de la philosophie 1864 Unter dem Einfluss Cousins beschaftigte man sich seit Mitte der 1830er Jahre an den franzosischen Universitaten verstarkt mit der deutschen Sprache und ubersetzte viele Klassiker des Deutschen Idealismus ins Franzosische Wichtige Stationen waren die Ubersetzung von Kants Kritik der Urteilskraft und Kritik der praktischen Vernunft von Jules Barni 1818 1878 Fichtes Anweisung zum seligen Leben von Francisque Bouillier 1813 1899 Schellings System des transzendentalen Idealismus und Fichtes Grundlage der Wissenschaftslehre von Paul Grimblot Hegels Enzyklopadie von Augusto Vera 1813 1885 Fichtes Bestimmung des Gelehrten von Michel Nicolas 1810 1866 und Kants Kritik der reinen Vernunft von Claude Joseph Tissot 1801 1876 Die Philosophie Hegels wurde vor allem durch die Arbeiten von Joseph Willm 1790 1853 Sur la philosophie de Hegel 1835 Auguste Ott Hegel et la philosophie allemande und Louis Prevost Hegel exposition de sa doctrine 1844 einem breiten Publikum zuganglich gemacht Diese wurden erganzt durch die Werke des nach Frankreich emigrierten italienischen Philosophen Augusto Vera 1855 erschien seine Introduction a la philosophie de Hegel 1859 1878 neun Bande mit Kommentaren und Ubersetzungen der Hegelschen Enzyklopadie und seiner Vorlesungen uber Religionsphilosophie Schellings Werke wurden dagegen im 19 Jahrhundert nur fragmentarisch ubersetzt so beispielsweise 1842 das System des transzendentalen Idealismus durch Paul Grimblot Einer der bedeutendsten Wegbereiter der Rezeption Schellings wurde Jean Gaspard Felix Ravaisson 1813 1900 der selbst bei Schelling in Munchen studiert hatte Die Naturphilosophie Schellings diente ihm als ein Modell das er dem positivistischen Naturverstandnis entgegensetzen konnte Der Philosophie Fichtes verhalf die 1847 von Joseph Willm veroffentlichte Geschichte der Philosophie Histoire de La Philosophie Allemand zum Durchbruch die vor allem Fichte gewidmet war Die Rezeption Hegels im 19 und 20 Jahrhundert Bearbeiten In der zweiten Halfte des 19 Jahrhunderts hatte sich das Interesse an Hegel von seiner theoretischen Philosophie zu seiner politischen Theorie und Rechtsphilosophie hin verschoben Wahrend dann die Rezeption Hegels zu Beginn des 20 Jahrhunderts vernachlassigt wurde erfuhr sie mit der 1931 erschienenen Hegel Studie von Jean Wahl 1888 1974 Le Malheur de la conscience dans la philosophie de Hegel einen neuen Impuls Wahl zeigte darin die existentialistischen Dimensionen der Phanomenologie des Geistes auf In den Jahren 1939 1941 ubersetzte Jean Hyppolite 1907 1968 die Phanomenologie des Geistes womit sich in Frankreich das Interesse endgultig auf dieses Werk konzentrierte Es folgte nun eine Hegel Renaissance die bald auch den Existenzialismus beeinflussen sollte Von grosser Bedeutung waren dabei die 1933 1939 von Alexandre Kojeve 1902 1968 an der Ecole des Hautes Etudes gehaltenen Vorlesungen uber die Phanomenologie des Geistes die sich stark auf die Herr Knecht Dialektik konzentrierten Der Ausloser dieser Dialektik sei in der Hegelschen Philosophie die Angst vor dem Tod womit in ihr die existentialistischen Debatten bei Jaspers und Heidegger schon grundgelegt seien Kojeves Vorlesungen beeinflussten in der Nachkriegszeit Denken und Werk vieler franzosischer Intellektueller wie etwa Jean Paul Sartres 1905 1980 L Etre et le Neant 1943 Bedeutend wurde auch der 1946 unter dem Titel Genese et Structure de la Phenomenologie de l esprit erschienene Kommentar zur Phanomenologie des Geistes von Jean Hyppolite der die historisch anthropologischen Aspekte der Phanomenologie betonte 1941 ubersetzte sein Schuler Andre Kaan 1906 1971 Hegels Rechtsphilosophie Ende der 1940er Jahre legte Vladimir Jankelevitch 1904 1985 eine Ubersetzung der Wissenschaft der Logik vor Jean Gibelin beendete Ende der 1950er Jahre die Ubersetzung von Hegels Geschichte der Philosophie sowie fast aller Hegelschen Vorlesungen Italien Bearbeiten Fruhe Kant Rezeption Bearbeiten Die fruhe italienische Kant Rezeption war stark von der in Frankreich gepragt Die Werke Kants wurden dabei lange Zeit uber die 1796 1798 veroffentlichte lateinische Ubersetzung Immanuelis Kantii opera ad philosophiam criticam vermittelt die erste italienische Ubersetzung eines Werkes von Kant der Kritik der reinen Vernunft erfolgte erst in den Jahren 1820 1822 von Vincenzo Mantovani 1773 1832 138 Francesco Soave 1743 1806 machte in seinem Werk La filosofia di Kant esposta ed esaminata 1803 in dem er sich vor allem gegen die Gefahr eines vermeintlichen Skeptizismus Atheismus und Egoismus bei Kant wandte als erster dessen Philosophie in Italien bekannt Ein weiterer fruher Rezipient der Kantischen Philosophie war Pasquale Galluppi 1770 1846 In seinem Philosophischen Essay uber die Erkenntniskritik Saggio filosofico sulla critica della conoscenza 1819 und den Philosophischen Briefen Lettere filosofiche su le vicende della filosofia relativamente a principii delle conoscenze umane da Cartesio sino a Kant inclusivamente 1827 kritisierte er die theoretische Philosophie Kant als dogmatisch und skeptizistisch Diese Kritik erweiterte er in seinen Philosophischen Betrachtungen uber den transzendentalen Idealismus und den absoluten Rationalismus Considerazioni filosofiche sull idealismo trascendentale e sul razionalismo assoluto von 1839 wo er vor den nihilistische Folgen der Kantischen Transzendentalphilosophie warnte In der kritisch gefuhrten Kant Debatte dieser Jahre nahm der neapolitanische Mathematiker Ottavio Colecchi 1773 1847 Kant in Schutz Insbesondere dessen Ethik galt ihm als die hochste Leistung der modernen Philosophie Fruhe Hegel Rezeption Bearbeiten Bertrando Spaventa 1817 1883 leitete in der zweiten Halfte des 19 Jahrhunderts auf dem Wege eines Vergleichs zwischen der deutschen und italienischen philosophischen Tradition eine umfassendere Rezeption des Deutschen Idealismus in Italien ein In der so genannten Kreise These die er bereits in seinen Studien uber die Philosophie Hegels Studi sulla filosofia di Hegel formuliert hatte vertrat er die Ansicht dass die italienischen Philosophen der Renaissance Bruno Vanini Campanella und Vico den Beginn der modernen Zeit bestimmt hatten Danach habe sich das Zentrum der Philosophie mit Spinoza Leibniz Kant Fichte Schelling und Hegel fur einige Zeit nach Deutschland verlagert um mit den Philosophen des Risorgimento Rosmini Gioberti wieder nach Italien zuruckzukehren Hier habe sich der Kreis der modernen Philosophie wieder geschlossen Im Zentrum von Spaventas Interesse stand zunachst die Philosophie Hegels insbesondere die Phanomenologie des Geistes und die Logik In seinem Werk Die ersten Kategorien der Hegelschen Logik Le prime categorie della logica di Hegel 1864 bestimmte er die Phanomenologie des Geistes als die notwendige Bedingung fur den Zugang zum Hegelschen System Eine allmahliche Annaherung an die Philosophie Fichtes erfolgte in Logik und Metaphysik Logica e metafisica 1867 wo er Hegels Logik im Sinne der Subjekt Philosophie Fichtes umarbeitete Ein weiterer wichtiger fruher Hegel Rezipient in Italien war Augusto Vera 1813 1885 Nach einer Karriere als Verbreiter und Ubersetzer der Philosophie Hegels in Frankreich England und Belgien wurde er 1862 an die Universitat Neapel berufen um dort den Lehrstuhl fur Geschichte der Philosophie zu ubernehmen Hier widmete er sich der systematischen Interpretation und Kommentierung der Philosophie Hegels wobei er sich vor allem auf dessen Enzyklopadie konzentrierte die fur ihn die systematische Einheit und den Wert der Hegelschen Philosophie uberhaupt ausmachte Daneben sind als fruhe italienische Hegel Rezipienten noch Francesco De Sanctis 1817 1883 Antonio Tari 1809 1884 und Marianna Florenzi Waddington 1802 1870 zu nennen Francesco De Sanctis bezog sich in seinem 1858 verfassten Werk Critica del principio dell estetica hegeliana vor allem auf asthetische Positionen Hegels Antonio Tari und Marianna Florenzi Waddington vor allem auf dessen Religionsphilosophie In den 1870er Jahren wurde die Philosophie Hegels in Italien zunehmend durch den aufkommenden Positivismus und den Neokantianismus Neokantismo verdrangt Eine Ausnahme bildete Antonio Labriola 1843 1904 der erste Verbreiter des Marxismus in Italien der die Hegelsche Philosophie noch gegen die aufkommenden neuen Stromungen verteidigte Neokantianismus und Neoidealismus Bearbeiten Der italienische Neokantianismus Neokantismo ging zunachst von den Schulern Spaventas aus die stark vom Positivismus beeinflusst waren Francesco Fiorentino 1834 1884 versuchte in den letzten Jahren seiner Tatigkeit eine Synthese zwischen Positivismus und Idealismus Felice Tocco 1845 1911 konzentrierte sich vor allem auf die naturphilosophischen Beitrage Kants sowie auf die Bedeutung der Kritik der reinen Vernunft fur die Naturwissenschaften Filippo Masci 1844 1892 versuchte die von Kant postulierte subjektive Aprioritat der Erkenntnisformen mit der Objektivitat der Erfahrung in Einklang zu bringen Von grosser Bedeutung war in der ersten Halfte des 20 Jahrhunderts die Interpretation Kants und des Neukantianismus durch den italienischen Neoidealismus mit Benedetto Croce 1866 1952 und Giovanni Gentile 1875 1944 Beide wurden aber vor allem bekannt fur ihre Renaissance der Philosophie Hegels Gemeinsam gaben sie 1903 1925 die Zeitschrift La Critica als Organ der Verbreitung des Neoidealismus heraus Zum Bruch zwischen ihnen kam es unter der faschistischen Regierung wo Gentile zum offiziellen kulturellen Exponenten des Regimes wurde Croce hingegen zum Symbol des italienischen Antifaschismus Fur Benedetto Croce der zunachst unter dem Einfluss seines Lehrers Labriola zum Marxschen historischen Materialismus tendiert hatte war eines der grossten Verdienste der Philosophie Hegels die methodologische Begrundung der Autonomie der Philosophie in der Logik Zentrale Bedeutung erlangte fur ihn der Hegelsche Gedanke von der Identitat von Geschichte und Philosophie weshalb seine Philosophie auch als Historismus storicismo bezeichnet wurde Giovanni Gentile widmete sich nach einer ersten Auseinandersetzung mit dem Marxismus gemeinsam mit Croce der Widerlegung des Positivismus Er sah in der Hegelschen Philosophie die Verwirklichung einer Metaphysik des Geistes wie sie von Kant intendiert aber nicht realisiert worden sei Gentile nannte seine eigene systematische Philosophie Aktualismus Dieser sollte ein Programm der Reform der Hegelschen Dialektik sein durch welche die erstarrten Hegelschen Kategorien wieder belebt werden Nach dem Zweiten Weltkrieg Bearbeiten Nach 1945 verlor der Neoidealismus in Italien allmahlich an Einfluss und wurde durch eine hegelkritische Stromung abgelost die stark an Fichtes Philosophie der Freiheit orientiert war Als Initiator dieser Stromung gilt Luigi Pareyson 1918 1991 der durch den Existentialismus gepragt war und der Forschung zu Kant Fichte und Schelling starke Impulse gab In seinem Werk Fichte Il sistema della liberta 1950 kritisierte er auf Grundlage von Fichte die Hegelsche Geschichtskonzeption Daneben ist Antonio Massolo 1911 1966 zu nennen der sich vor allem fur das Verhaltnis von Fichte zu Kant interessierte Fichte e la filosofia 1948 Spanien Bearbeiten Fruhe Kant Rezeption bis zum spanischen Neukantianismus Bearbeiten Wie in Italien kamen auch in Spanien die ersten Nachrichten uber Kant und die Transzendentalphilosophie von franzosischen Rezipienten 139 Zu den wichtigsten Quellen fur die Auseinandersetzung mit der deutschen Philosophie wurden die historisch philosophischen Darstellungen Victor Cousins Cours de l histoire de la philosophie moderne 1841 und seiner Schuler z B Joseph Willms Histoire de la philosophie allemande depuis Kant jusqu a Hegel 1846 1849 Zu einem der einflussreichsten spanischen Philosophen des 19 Jahrhunderts wurde Jaime Balmes 1810 1848 In seinen Cartas a un esceptico en materia de religion Briefe an einen Skeptiker 1841 und seinen Filosofia Fundamental 1846 machte er Grundelelemente der theoretischen Kantischen Philosophie in den 1840er Jahren breiter bekannt wobei er allerdings Kants Idealismus im Namen einer Common Sense Philosophie kritisierte Als weitere wichtige spanische Kant Rezipienten dieser Zeit gelten Jose Maria Rey y Heredia 1818 1861 Teoria Transcendental de las Cantidades Imaginarias 1855 Nicolas Salmeron 1838 1908 La Filosofia Novisima en Alemania 1866 Don Patricio de Azcarte 180 1866 Esposicion historico critica de los Sistemas Filosoficos Modernos 1861 und Zeferino Gonzalez 1831 1894 Bischof von Cordoba Historia de la filosofia 1879 Seit den 1870er Jahren wurde Kant unter dem Einfluss des deutschen Neukantianismus in neuer Sicht studiert Der bekannteste Neukantianer in Spanien wurde Jose del Perojo y Figueras 1850 1908 ein Schuler von Kuno Fischer Zu seinen wichtigsten Werken gehoren die 1875 veroffentlichten Ensayos sobre el Movimiento intelectual en Alemania Beitrage uber die intellektuelle Bewegung in Deutschland Kant y los filosofos contemporaneos Schopenhauer und Kant und die gegenwartigen Philosophen sowie vor allem El Objeto de la filosophia en nuestros tiempos Der Gegenstand der Philosophie in unseren Zeiten Mit diesem Werk sollte unter Einbeziehung der theoretischen Philosophie Kants das philosophische Denken mit dem positiven wissenschaftlichen Denken versohnt werden Perojo begrundete daruber hinaus im Jahre 1875 die Zeitschrift Revista Contemporanea die zu einem wichtigen Medium der Verbreitung des Neukantianismus und Positivismus in Spanien wurde 1883 veroffentlichte er die erste spanische Ubersetzung der Kritik der reinen Vernunft aus dem Deutschen Der Krausismus Bearbeiten Die weitere Entwicklung des Idealismus in Spanien wurde durch die Rezeption des deutschen Philosophen Karl Christian Friedrich Krause 1781 1832 vorangetrieben Krause vertrat einen pantheistisch ausgerichteten Idealismus als der letzte Beweggrund der Geschichte galt ihm die moralische Perfektion der Menschheit bis hin zur Gottahnlichkeit Der wichtigste spanische Rezipient der Philosophie Krauses war Julian Sanz del Rio 1814 1869 der diese wahrend seiner Studienzeit in Heidelberg kennen gelernt hatte Nach seiner Ruckkehr nach Spanien widmete sich Sanz del Rio intensiv dem Studium und der Ubersetzung der Werke Krauses und sammelte eine erste Gruppe von Krausistas um sich Seit 1854 hatte Sanz del Rio den Lehrstuhl fur Geschichte der Philosophie an der Zentraluniversitat von Madrid inne und konnte so seine Weltanschauung sowohl durch seine Vorlesungen als auch durch die vielen von ihm in der Revista Espanola de Ambos Mundos und der Gazeta de Madrid veroffentlichten Artikel weiter verbreiten Der Krausismus Krausismo erneuerte die spanische Kultur des 19 Jahrhunderts die zu dieser Zeit noch vorwiegend der Scholastik anhing Ab 1869 wurde er zu einer politisch liberal orientierten Bewegung Einen ersten Hohepunkt erreichte der Krausismus in den Jahren der ersten spanischen Republik 1873 1874 als Krausisten zusammen mit Hegelianern die wichtigsten Staatsamter innehatten wie etwa Francisco Giner de los Rios 1839 1915 Nicolas Salmeron y Alonso 1837 1908 und Gumersindo de Azcarate y Menendez 1840 1917 Sie begrundeten nach dem Fall der Republik die Institucion Libre de Ensenanza eine private freie Hochschule die eine wichtige Rolle fur die Bildung der spateren Generationen spanischer Intellektueller spielte Mit dem Aufkommen des Positivismus in Spanien im letzten Viertel des 19 Jahrhunderts verschmolz der Krausismus mit diesem zum so genannten Krausopositivismo Sein wesentliches Merkmal war die Verbindung von Erfahrung und Spekulation Der krausistische Positivismus spielte vor allem bei der Einfuhrung der Sozialwissenschaften in Spanien eine wichtige Rolle Der erste Anhanger dieser neuen Stromung war Nicolas Salmeron der den Krausopositivismo auf den Bereich der physiologischen Psychologie anwandte Weitere herausragende Vertreter sind Urbano Gonzalez Serrano 1848 1904 und Julian Besteiro y Fernandez 1870 1940 Die Rezeption der Hegelschen Rechtsphilosophie Bearbeiten Wie die Kenntnis Kants speiste sich in Spanien auch die Kenntnis von Hegel aus der franzosischen Cousin Schule Die Hegelsche Philosophie konnte sich dabei hauptsachlich innerhalb der Sphare des Rechts teilweise auch in der Betrachtung der spanischen Geschichte durchsetzen Eine erste grosse Aufmerksamkeit erregte die Hegelsche Philosophie durch Jose Contero y Ramirez 1791 1857 der sie in den Jahren 1851 1857 gestutzt auf die Werke von Joseph Willms an der Universitat von Sevilla vorstellte Es etablierte sich dort eine mundliche Tradition der Kommentierung der Hegelschen Rechtsphilosophie Conteros Schuler Diego Alvarez de Gonzalez 1826 1865 griff die Hegelsche Dialektik auf die er sowohl auf das Recht als auch auf die Interpretation der Geschichte Spaniens anwendete Ein weiterer Vertreter der Philosophie Hegels in Sevilla war der radikale Republikaner Francisco Escudero y Perosso 1828 1874 Zu einem der wichtigsten Verbreiter der Hegelschen Philosophie wurde sein Schuler Antonio Benitez de Lugo 1841 1897 der sie in seinen Werken auf den Gebieten der Geschichte und des Rechts koharent weiterentwickelte Nach dem Fall der Republik wurden einige Hegelianer im Dienste der Restauration tatig so vor allem Antonio Maria Fabie y Escudero 1834 1899 und Rafael Montoro y Valdes 1852 1833 die letzten bedeutenden Vertreter des spanischen Hegelianismus im 19 Jahrhundert Escudero erklarte in seiner gegen den Positivismus gerichteten Analyse des Materialismus Examen del materialismo moderno 1875 inwiefern der absolute Idealismus Hegels fur das Christentum unverzichtbar sei In seiner Schrift zum Zustand der Rechtslehre Estado actual de la ciencia del derecho 1879 entwickelte er seine hegelianische Rechtsphilosophie anhand einer Analyse der Familie und des Staates die er als untergeordnete Bestimmungen der absoluten Idee ansah Wichtigste Werke Bearbeiten1781 Kant 1724 1804 Kritik der reinen Vernunft1787 Friedrich Jacobi 1743 1810 David Hume uber den Glauben oder Idealismus und Realismus1790 Kant Kritik der Urteilskraft1790 Salomon Maimon 1753 1800 Versuch uber die Transscendentalphilosophie1791 Karl Leonhard Reinhold 1757 1823 Ueber das Fundament des philosophischen Wissens1792 Gottlob Ernst Schulze 1761 1833 Aenesidemus1794 Fichte 1762 1814 Grundlage der gesamten Wissenschaftslehre1795 Schelling 1775 1854 Vom Ich als Prinzip der Philosophie oder uber das Unbedingte im menschlichen WissenSchelling Briefe uber Dogmatismus und Kritizismus1797 Fichte Grundlagen des Naturrechts nach Prinzipien der WissenschaftslehreSchelling Ideen zu einer Philosophie der Natur1798 Fichte System der Sittenlehre1799 Schelling Erster Entwurf zu einem System der Naturphilosophie1800 Schelling System des transzendentalen Idealismus1801 Hegel 1770 1831 Die Differenz des Fichteschen und Schellingschen Systems der Philosophie1807 Hegel Phanomenologie des Geistes1809 Schelling Philosophische Untersuchungen uber das Wesen der menschlichen Freiheit1812 16 Hegel Wissenschaft der Logik1817 Hegel Enzyklopadie der philosophischen Wissenschaften1820 Hegel Grundlinien der Philosophie des Rechts 140 Literatur BearbeitenMatthew C Altman Hrsg The Palgrave Handbook of German Idealism Palgrave Macmillan New York 2014 Karl Ameriks Hrsg The Cambridge Companion to German Idealism Cambridge University Press 2002 Frederick C Beiser German Idealism The Struggle against Subjectivism 1781 1801 Harvard University Press 2009 Rudiger Bubner Hrsg Deutscher Idealismus Stuttgart 1978 Will Dudley Understanding German Idealism Acumen Publishing 2007 Eckart Forster Die 25 Jahre der Philosophie Vittorio Klostermann 2011 Gerhard Gamm Der Deutsche Idealismus Reclam Ditzingen 1997 ISBN 3 15 009655 3 Andrea Gentile Bewusstsein Anschauung und das Unendliche bei Fichte Schelling und Hegel Uber den unbedingten Grundsatz der Erkenntnis Verlag Karl Alber Freiburg Munchen 2018 ISBN 978 3 495 48911 6 Espen Hammer Hrsg The Cambridge Companion to German Idealism Contemporary Perspectives Routledge 2007 Dieter Henrich Between Kant and Hegel Lectures on German Idealism Harvard University Press 2009 Reinhard Hiltscher Einfuhrung in die Philosophie des deutschen Idealismus Wissenschaftliche Buchgesellschaft Darmstadt 2016 ISBN 978 3 534 26738 5 Rolf Peter Horstmann Die Grenzen der Vernunft Eine Untersuchung zu Zielen und Motiven des Deutschen Idealismus 3 Aufl Verlag Klostermann Frankfurt a M 2004 ISBN 978 3 465 03360 8 Walter Jaeschke Andreas Arndt Die Klassische Deutsche Philosophie nach Kant Systeme der reinen Vernunft und ihre Kritik 1785 1845 Beck Munchen 2012 ISBN 978 3 406 63046 0 Walter Jaeschke Andreas Arndt Die Philosophie der Neuzeit 3 Klassische Deutsche Philosophie von Fichte bis Hegel Geschichte der Philosophie Bd IX 2 Beck Munchen 2013 ISBN 978 3 406 55134 5 Terry Pinkard German Philosophy 1760 1860 The Legacy of Idealism Cambridge University Press 2002 Hans Jorg Sandkuhler Hrsg Handbuch Deutscher Idealismus Metzler Stuttgart Weimar 2005 ISBN 3 476 02118 1 Einleitung PDF 242 kB Hans Jorg Sandkuhler Idealismus in praktischer Absicht Studien zu Kant Schelling und Hegel Peter Lang Verlag Frankfurt a M 2013 ISBN 978 3 631 64089 0 Robert C Solomon Kathleen M Higgins Hrsg Routledge History of Philosophy Volume VI The Age of German Idealism Routledge 1993Weblinks BearbeitenApriori Internationales Forschungsnetzwerk Transzendentalphilosophie Deutscher Idealismus A priori Colin McQuillan German Idealism In J Fieser B Dowden Hrsg Internet Encyclopedia of Philosophy Idealismus Fichte Schelling Schopenhauer im Worterbuch der Philosophischen Begriffe von Rudolf Eisler 1904 auf textlog de The Society for German Idealism Christoph Asmuth Hg Internationale Forschung zur Philosophie des Deutschen Idealismus Hinweise zu aktuellen Veranstaltungen und VeroffentlichungenAnmerkungen BearbeitenSiglenKantAA Kant s gesammelte Schriften Hrsg v der Koniglich Preussischen Akademie der Wissenschaften Berlin 1900 1955 1966 ff FichteSW J G Fichte Werke Berlin 1971 fotomechanischer Nachdruck von Johann Gottlieb Fichtes sammtliche Werke hrsg v I H Fichte Berlin 1845 46 und Johann Gottlieb Fichtes nachgelassene Werke hrsg v I H Fichte Bonn 1834 35 SchellingSW F W J von Schellings sammtliche Werke Hrsg v K F A Schelling 1 Abteilung 10 Bde I X 2 Abteilung 4 Bde XI XIV Stuttgart Augsburg 1856 61 Nach der Originalausgabe in neuer Anordnung hrsg v M Schroter 6 Hauptbde 6 Erganzungsbde Munchen 1927 ff 2 Aufl 1958 ff HegelHW G W F Hegel Werke in zwanzig Banden Theorie Werkausgabe Auf der Grundlage der Werke von 1832 1845 neu edierte Ausgabe Frankfurt M 1971 HR G W F Hegel Vorlesungen uber die Philosophie der Religion hrsg v G Lasson Hamburg 1966 So z B Walter Jaeschke und Andreas Arndt in ihrem Standardwerk Die Klassische Deutsche Philosophie nach Kant Systeme der reinen Vernunft und ihre Kritik 1785 1845 Beck Munchen 2012 Vgl Karl Marx Friedrich Engels Die heilige Familie oder Kritik der kritischen Kritik 1845 Vgl z B F A Langes Geschichte des Materialismus 1865 Vgl R Kroner Von Kant bis Hegel 1921 24 Nicolai Hartmann Die Philosophie des Deutschen Idealismus 3 Aufl Berlin New York 1974 Walter Schulz Die Vollendung des Deutschen Idealismus in der Spatphilosophie Schellings 2 Aufl Pfullingen 1975 Vgl z B Detlev Petzold in Hans Jorg Sandkuhler Hrsg Handbuch Deutscher Idealismus 22 Erhard Lange Hrsg Philosophie und Humanismus Beitrage zum Menschenbild der deutschen Klassik Beitrage zur Geschichtsphilosophie der deutschen Klassik Collegium Philosophicum Jenense Heft 2 Hermann Bohlaus Nachfolger Weimar 1978 Kant Kritik der reinen Vernunft B 74 ff A 50 f Zum Folgenden vgl Hans Jorg Sandkuhler in Hans Jorg Sandkuhler Hrsg Handbuch Deutscher Idealismus S 89 Fichte System der Sittenlehre 13 SW IV S 156 Vgl Maciej Potepa Lothar Knatz Hans Jorg Sandkuhler in Hans Jorg Sandkuhler Hrsg Handbuch Deutscher Idealismus S 94 Fichte Erste Einleitung in die Wissenschaftslehre in Fichte J G Erste und zweite Einleitung in die Wissenschaftslehre hrsg v F Medicus Hamburg 1961 S 10 f Fichte Erste Einleitung in die Wissenschaftslehre in Fichte J G Erste und zweite Einleitung in die Wissenschaftslehre hrsg v F Medicus Hamburg 1961 S 12 ff Fichte Erste Einleitung in die Wissenschaftslehre in Fichte J G Erste und zweite Einleitung in die Wissenschaftslehre hrsg v F Medicus Hamburg 1961 S 14 Fichte Erste Einleitung in die Wissenschaftslehre in Fichte J G Erste und zweite Einleitung in die Wissenschaftslehre hrsg v F Medicus Hamburg 1961 S 34 Eine Einfuhrung zur Entwicklung von Schelling erkenntnistheoretischen Positionen gibt Hans Jorg Sandkuhler in Hans Jorg Sandkuhler Hrsg Handbuch Deutscher Idealismus S 101 110 Schelling Einleitung zu den Ideen zu einer Philosophie der Natur 1797 SW II S 29 f Vgl Schelling System des transzendentalen Idealismus 1800 SW III S 339 342 Schelling Fernere Darstellungen aus dem System der Philosophie 1803 SW IV S 361 f Schelling Vorlesungen uber die Methode des akademischen Studiums 1802 SW V S 226 f Schelling Vorlesungen uber die Methode des akademischen Studiums 1800 SW V S 282 Eine Einfuhrung zur Entwicklung von Hegels erkenntnistheoretischen Positionen gibt Hans Jorg Sandkuhler in Hans Jorg Sandkuhler Hrsg Handbuch Deutscher Idealismus S 110 117 Hegel Phanomenologie des Geistes 1807 HW 3 S 591 Handbuch Deutscher Idealismus 95f Zu den Rahmenbedingungen der Naturphilosophie des Deutschen Idealismus vgl Gian Franco Frigo in Hans Jorg Sandkuhler Hrsg Handbuch Deutscher Idealismus S 121 123 Gian Franco Frigo in Hans Jorg Sandkuhler Hrsg Handbuch Deutscher Idealismus S 140f William Harvey Exercitationes de generatione animalium 1651 Antoni van Leeuwenhoek Observations concerning various little Animals in great numbers discover d 1677 Abraham Trembley Memoires pour servir a l histoire d un genre de Polypes d eau douce a bra en forme de cornes 1744 John Turberville Needham A Summary of some late Observations upon the Generation Composition and Decomposition of Animal and vegetable Substances 1750 Caspar Friedrich Wolff Theoria generationis 1759 Johann Friedrich Blumenbach Uber den Bildungstrieb und das Zeugungsgeschafte Gottingen 2 Aufl 1789 Georges Louis Leclerc de Buffon Histoire des animaux 1785 Kant Metaphysische Anfangsgrunde der Naturwissenschaft 1786 AA IV S 468 Kant Metaphysische Anfangsgrunde der Naturwissenschaft 1786 AA IV S 470 Kant Metaphysische Anfangsgrunde der Naturwissenschaft 1786 AA IV S 473 Kant Metaphysische Anfangsgrunde der Naturwissenschaft 1786 AA IV S 471 Kant Kritik der Urteilskraft 1790 AA V S 400 Vgl Kant Kritik der Urteilskraft 1790 AA V S 375 Vgl Kant Kritik der Urteilskraft 1790 AA V S 371 Schelling Ideen zu einer Philosophie der Natur 1797 SW II S 11 Schelling Ideen zu einer Philosophie der Natur 1797 SW II S 12 Schelling Ideen zu einer Philosophie der Natur 1797 SW II S 40 Schelling Ideen zu einer Philosophie der Natur 1797 SW II S 41 Im Folgenden abgekurzt mit Weltseele Schelling Weltseele 1798 SW II S 381 Schelling Weltseele 1798 SW II S 381 Schelling Weltseele 1798 SW II S 565 Schelling Weltseele 1798 SW II S 566 Schelling Erster Entwurf eines Systems der Naturphilosophie 1799 SW III S 13 f a b Schelling Erster Entwurf eines Systems der Naturphilosophie 1799 SW III S 16 Schelling Einleitung zu dem Entwurf eines Systems de Naturphilosophie 1799 SW III S 300 Schelling System des transzendentalen Idealismus 1800 SW III S 341 Schelling Philosophische Untersuchungen uber das Wesen der menschlichen Freiheit und die damit zusammenhangenden Gegenstande 1809 SW VII S 375 Schelling Die Weltalter Bruchstuck Aus dem handschriftlichen Nachlass SW VIII S 244 Schelling Philosophische Untersuchungen uber das Wesen der menschlichen Freiheit und die damit zusammenhangenden Gegenstande 1809 SW VII S 359f Schelling Philosophische Untersuchungen uber das Wesen der menschlichen Freiheit und die damit zusammenhangenden Gegenstande 1809 SW VII S 395f Schelling Die Weltalter Bruchstuck Aus dem handschriftlichen Nachlass SW VIII S 279 Schelling Die Weltalter Bruchstuck Aus dem handschriftlichen Nachlass SW VIII S 327 335 Schelling Die Weltalter Bruchstuck Aus dem handschriftlichen Nachlass SW VIII S 339 Schelling Darstellung des Naturprocesses Bruchstuck einer Vorlesung uber die Prinzipien der Philosophie gehalten in Berlin im Winter 1843 44 SW X S 377 Schelling Darstellung des Naturprocesses Bruchstuck einer Vorlesung uber die Prinzipien der Philosophie gehalten in Berlin im Winter 1843 44 SW X S 378 Schelling Weltalter SW VIII S 297 Hegel Differenz des Fichte schen und Schelling schen Systems der Philosophie 1801 GW IV S 69 Hegel Differenz des Fichte schen und Schelling schen Systems der Philosophie 1801 GW IV S 7 Hegel Die Idee des absoluten Wesens GW V S 262f Hegel Jenaer Systementwurfe I Fragmente aus Vorlesungsmanuskripten zur Philosophie der Natur und des Geistes 1803 04 GW VI S 193 Hegel Jenaer Systementwurfe I Fragmente aus Vorlesungsmanuskripten zur Philosophie der Natur und des Geistes 1803 04 GW VI S 205 Hegel Jenaer Systementwurfe I Fragmente aus Vorlesungsmanuskripten zur Philosophie der Natur und des Geistes 1803 04 GW VI S 208f Hegel Systementwurfe II Logik Metaphysik Naturphilosophie GW VII S 186 Hegel Systementwurfe II Logik Metaphysik Naturphilosophie GW VII S 179 Hegel Systementwurfe II Logik Metaphysik Naturphilosophie GW VII S 181 Vgl Hegel Vorlesungen uber die Geschichte der Philosophie Hrsg v C L Michelet 2 Theil 2 verb Aufl Berlin 1842 S 303 Hegel Enzyklopadie der philosophischen Wissenschaften im Grundrisse 1830 HW 9 244 Hegel Naturphilosophie Bd 1 Die Vorlesung von 1819 20 in Verbindung mit K H Ilting hrsg v M Gies Napoli 1980 S 7 Hegel Enzyklopadie der philosophischen Wissenschaften im Grundrisse 1830 HW 9 246 Zusatz S 23 Hegel Naturphilosophie Bd 1 Die Vorlesung von 1819 20 S 6 vgl auch Hegel Enzyklopadie der philosophischen Wissenschaften im Grundrisse 1830 HW 9 245 Zusatz S 14 Hegel Enzyklopadie der philosophischen Wissenschaften im Grundrisse 1830 HW 9 246 Zusatz S 20 Hegel Enzyklopadie der philosophischen Wissenschaften im Grundrisse 1830 HW 9 247 Hegel Enzyklopadie der philosophischen Wissenschaften im Grundrisse 1830 HW 9 248 u Anm Hegel Enzyklopadie der philosophischen Wissenschaften im Grundrisse 1830 HW 9 249 Anm Hegel Enzyklopadie der philosophischen Wissenschaften im Grundrisse 1830 HW 9 248 Zusatz S 30 f Hegel Enzyklopadie der philosophischen Wissenschaften im Grundrisse 1830 HW 9 250 u Anm Kant Kritik der praktischen Vernunft 1788 1 AA V S 19 Kant Kritik der praktischen Vernunft 1788 1 Georg Mohr in Hans Jorg Sandkuhler Hrsg Handbuch Deutscher Idealismus S 147 Kant Grundlegung zur Metaphysik der Sitten 1785 AA IV S 444 Kant Kritik der praktischen Vernunft 1788 7 Kant Kritik der praktischen Vernunft 1788 7 AA V S 30 Kant Grundlegung zur Metaphysik der Sitten 1785 AA IV S 430 Kant Grundlegung zur Metaphysik der Sitten 1785 AA IV S 429 Kant Grundlegung zur Metaphysik der Sitten 1785 AA IV S 31 Kant Kritik der reinen Vernunft 1781 87 B 572 A 544 Vgl Georg Mohr in Hans Jorg Sandkuhler Hrsg Handbuch Deutscher Idealismus S 152 Kant Kritik der praktischen Vernunft 1788 AA V S 110 a b Georg Mohr in Hans Jorg Sandkuhler Hrsg Handbuch Deutscher Idealismus S 153 Fichte System der Sittenlehre 3 SW IV S 54 Fichte System der Sittenlehre SW IV S 29 Fichte System der Sittenlehre SW IV S 53f Fichte System der Sittenlehre 13 S 156 Fichte System der Sittenlehre 3 SW IV S 69 Schelling Vom Ich als Prinzip der Philosophie 1795 SW I S 196 f Hegel Grundlinien der Philosophie des Rechts 1820 125 126 HW 7 S 236 f Vgl Jean Francois Kervegan in Hans Jorg Sandkuhler Hrsg Handbuch Deutscher Idealismus S 163 Kant Kritik der reinen Vernunft B XXX Kant Kritik der reinen Vernunft B XX XXI Kant Kritik der reinen Vernunft B 604 A 576 Vgl Georg Mohr Kants Grundlegung der kritischen Philosophie Frankfurt M 2004 S 367 Maciej Potepa in Hans Jorg Sandkuhler Hrsg Handbuch Deutscher Idealismus S 252 Kant Die Religion innerhalb der Grenzen der blossen Vernunft 1793 AA VI S 13 Eine Einfuhrung zu Fichtes Religions und Gottesbegriff gibt Maciej Potepa in Hans Jorg Sandkuhler Hrsg Handbuch Deutscher Idealismus S 255 264 Fichte Versuch einer Kritik aller Offenbarung 1792 SW V S 55 Fichte Versuch einer Kritik aller Offenbarung 1792 SW V S 137 Fichte und Forberg Entwicklung des Begriffs der Religion in F Medicus Hrsg J G Fichte Ausgewahlte Werke in sechs Banden Darmstadt Bd 3 S 186 Vgl P L Oesterreich Fichtes philosophische Religion in der Anweisung zum seligen Leben In A Franz W G Jacobs Hrsg Religion und Gott im Denken der Neuzeit Paderborn Munchen Wien 2000 W Janke Vom Bilde des Absoluten Grundzuge der Phanomenologie Fichtes Berlin New York 1993 S 34 Fichte Wissenschaftslehre 1804 4 Vortrag SW X S 146 Fichte Wissenschaftslehre 1804 4 Vortrag SW X S 148 Vgl P L Oesterreich Fichtes philosophische Religion in der Anweisung zum seligen Leben S 112 Fichte Anweisung zum seligen Leben 1806 SW V S 453f Fichte Anweisung zum seligen Leben 1806 SW V S 541 Vgl Maciej Potepa in Hans Jorg Sandkuhler Hrsg Handbuch Deutscher Idealismus S 264 Schelling Vorlesungen uber die Methode des akademischen Studiums 1803 SW V S 293 Schelling Vorlesungen uber die Methode des akademischen Studiums 1803 SW V S 295 Zur Religionsphilosophie Hegels und ihrer Entwicklungsgeschichte vgl einfuhrend Maciej Potepa in Hans Jorg Sandkuhler Hrsg Handbuch Deutscher Idealismus S 283 292 ausfuhrlicher in Walter Jaeschke Die Religionsphilosophie Hegels Darmstadt 1983 Walter Jaeschke Die Vernunft in der Religion Stuttgart 1986 Hegel Fruhe Schriften HW 1 S 16 f Hegel Fruhe Schriften HW 1 S 85 Hegel Vorlesungen uber die Philosophie der Religion HR I S 66 Hegel Vorlesungen uber die Philosophie der Religion HR I S 83 Hegel Vorlesungen uber die Philosophie der Religion HR I S 91 Hegel Vorlesungen uber die Philosophie der Religion HR I S 115 Hegel Vorlesungen uber die Philosophie der Religion HR I S 121 Hegel Vorlesungen uber die Philosophie der Religion HR I S 146 Hegel Vorlesungen uber die Beweise vom Dasein Gottes hrsg v G Lasson 1930 Nachdruck Hamburg 1966 S 49 Hegel Vorlesungen uber die Beweise vom Dasein Gottes hrsg v G Lasson 1930 Nachdruck Hamburg 1966 S 172 Hegel Vorlesungen uber die Beweise vom Dasein Gottes hrsg v G Lasson 1930 Nachdruck Hamburg 1966 S 175 Hegel Vorlesungen uber die Philosophie der Religion HR I S 44 Hegel Enzyklopadie der philosophischen Wissenschaften 1830 565 HW 10 S 374 Hegel Vorlesungen uber die Philosophie der Religion HR I S 299 Hegel Vorlesungen uber die Philosophie der Religion HR I S 295 Vgl Matteo Vincenzo d Alfonso in Hans Jorg Sandkuhler Hrsg Handbuch Deutscher Idealismus S 355f Zur Rezeption in Grossbritannien und Irland vgl Matteo Vincenzo d Alfonso in Hans Jorg Sandkuhler Hrsg Handbuch Deutscher Idealismus S 356 364 Zur Rezeption in Frankreich vgl Matteo Vincenzo d Alfonso in Hans Jorg Sandkuhler Hrsg Handbuch Deutscher Idealismus S 364 368 Zur Rezeption in Italien vgl Matteo Vincenzo d Alfonso in Hans Jorg Sandkuhler Hrsg Handbuch Deutscher Idealismus S 368 373 Zur Rezeption in Spanien vgl Matteo Vincenzo d Alfonso in Hans Jorg Sandkuhler Hrsg Handbuch Deutscher Idealismus S 373 377 Ubersicht angelehnt an Will Dudley Understanding German Idealism Acumen Publishing 2007 S 204f Normdaten Sachbegriff GND 4011784 4 lobid OGND AKS Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Deutscher Idealismus amp oldid 236961025