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Francis Herbert Bradley 30 Januar 1846 in Clapham 18 September 1924 in Oxford 1 war ein englischer Philosoph und bedeutender Vertreter des Britischen Idealismus Francis Herbert Bradley Inhaltsverzeichnis 1 Leben 2 Lehre 3 Werke 4 Literatur 5 Weblinks 6 EinzelnachweiseLeben BearbeitenEr wurde in Clapham Surrey England als Sohn von Charles Bradley eines evangelischen Predigers und dessen zweiter Frau Emma Linton geboren Ab 1865 bis 1869 studierte er am University College der Oxford University in England Er versuchte die Trennung zwischen Ethik Geschichte Logik Epistemologie Metaphysik und Psychologie zu uberwinden Nach mehreren gescheiterten Versuchen eine akademische Laufbahn einzuschlagen wurde er schliesslich Fellow ohne Lehrauftrag am Merton College in Oxford Diese Stellung sollte er bis zu seinem Lebensende halten 1923 wurde er zum Mitglied der British Academy gewahlt 2 Lehre BearbeitenBradley ist u a dadurch bekannt dass er erstmals im Laufe der Philosophiegeschichte die Frage Warum soll ich moralisch sein in dem Text Why should I be moral In Ethical Studies The Clarendon Press 1876 Oxford aufwarf Der Text loste im 20 Jahrhundert eine bis heute andauernde philosophische Debatte um die Titelfrage auf welche in diesem Rahmen mehrfach ein Titel von Buchern und Buchkapiteln wurde Das Bradley Zitat Where everything is bad it must be good to know the worst steht an erster Stelle in Teil II von Theodor W Adornos Minima Moralia Als Hauptwerk Bradleys gilt der Essay Erscheinung und Realitat 1893 Diese Schrift die den sog Bradleys Regress thematisiert diente als Grundlage fur Bradleys Schuler Bertrand Russell und Alfred North Whitehead sich kritisch mit dem von Bradley vertretenen Hegelianismus auseinanderzusetzen Vor allem Whitehead erkannte trotz seiner grundlegend anderen Losung in Prozess und Realitat den Einfluss Bradleys an Obwohl ich im tragenden Teil des Werkes im scharfen Widerspruch zu Bradley stehe ist der Unterschied im Endeffekt dann doch nicht so gross Sein Insistieren auf dem Empfinden feelings stimmt genau mit den eigenen Schlussfolgerungen uberein Wenn man glaubt die hier formulierte Kosmologie sei sinnvoll fragt man sich naturlich ob die sie bestimmende Denkweise nicht aus der Ubertragung einiger Hauptthesen des absoluten Idealismus auf eine realistische Grundlage entstanden ist 3 Bradley vertrat eine Theorie der Erfahrung die auf einem ontologischen Monismus beruht das heisst dass alle Reale nur als Einheit erfasst werden kann Der Zugang zur realen Welt ist unmittelbar und kann nur fuhlend erfahren werden Von Gegenstanden Sachverhalten oder Ereignissen kann man nur sprechen indem man die im Fuhlen erfasste Einheit im Denken trennt Das Denken erzeugt eine Maschine von Begriffen und Relationen AR 28 Die unmittelbare Erfahrung erlaubt allerdings keine getreue Abbildung der Realitat Die grundlegenden Begriffe fur das Weltverstandnis wie Substanz Kausalitat Relation oder Quantitat beinhalten jeweils zwei kontradiktorisch entgegengesetzte aber gleich wahre Urteile Dies fuhrte Bradley zu einem grundlegenden erkenntnistheoretischen Skeptizismus Werke BearbeitenEinzelausgabenAppearance and Reality 1893 dt Erscheinung und Wirklichkeit 1928 4 Principles of Logic 1883 Why should I be moral In Ethical Studies The Clarendon Press 1876 Oxford WerkausgabeCollected Works Thoemmes Bristol 1999 ISBN 1 85506 577 0 Nachdr d Ausg London 1876 A pluralistic approach to philosophy 1865 1882 A focus on metaphysics and psychology 1883 1902 Refinement and revision 1903 1924 Selected correspondence June 1872 december 1904 Selected correspondence January 1905 june 1924 Ethical studies The principles of logic vol 1 The principles of logic vol 2 Appearance and reality Essays on truth and reality Collected essays vol 1 Collected essays vol 2 Literatur BearbeitenRolf Peter Horstmann Ontologie und Relationen Hegel Bradley Russell und die Kontroverse uber interne und externe Beziehungen Athenaum Konigstein 1984 ISBN 3 7610 8366 1 Claudia Moser Die Erkenntnis und Realitatsproblematik bei Francis Herbert Bradley und Bernard Bosanquet Zugleich Dissertation Universitat Mainz 1986 Konigshausen u Neumann Wurzburg 1989 ISBN 3 88479 420 5 Weblinks BearbeitenLiteratur von und uber Francis Herbert Bradley im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek Stewart Candlish Eintrag in Edward N Zalta Hrsg Stanford Encyclopedia of Philosophy Vorlage SEP Wartung Parameter 1 und Parameter 3 und nicht Parameter 2Einzelnachweise Bearbeiten Die kleine Enzyklopadie Encyclios Verlag Zurich 1950 Band 1 Seite 221 Deceased Fellows British Academy abgerufen am 8 Mai 2020 Alfred North Whitehead Prozess und Realitat Suhrkamp Frankfurt 1984 24 Nach Schischkoff Philosophisches Worterbuch 22 Aufl 1991 ISBN 3 520 01322 3 Bradley die grosste originelle Leistung der englischen Metaphysik Normdaten Person GND 118672975 lobid OGND AKS LCCN n50042924 NDL 00620416 VIAF 34472371 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Bradley Francis HerbertKURZBESCHREIBUNG englischer PhilosophGEBURTSDATUM 30 Januar 1846GEBURTSORT ClaphamSTERBEDATUM 18 September 1924STERBEORT Oxford Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Francis Herbert Bradley amp oldid 239178831