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Der Essay Prozess und Realitat ist ein zuerst 1929 in New York unter dem Originaltitel Process and Reality An Essay in Cosmology erschienenes Werk des britischen Philosophen und Mathematikers Alfred North Whitehead 1861 1947 Es ist hervorgegangen aus den 1927 28 an der Universitat Edinburgh gehaltenen Gifford Lectures Der spekulative Gesamtentwurf 1 gilt im Zusammenhang mit Wissenschaft und moderne Welt orig Science and the Modern World 1925 und Abenteuer der Ideen orig Adventure of Ideas 1933 als philosophisches Hauptwerk Whiteheads Vorangegangen war eine lange Zusammenarbeit mit Bertrand Russell deren Ergebnis das mathematische Grundlagenwerk Principia Mathematica war Im Jahr 1979 wurde Prozess und Realitat ins Deutsche ubersetzt Die ausserst anspruchsvolle Abhandlung befasst sich mit Fragen der Metaphysik Naturphilosophie und Erkenntnistheorie Im Gegensatz zur traditionellen Subjektphilosophie und zu materialistischen Naturinterpretationen entwarf Whitehead ein System in dem sich das Universum nicht aus Substanzen aus einer passiven Materie sondern aus elementaren ineinander greifenden und miteinander verwobenen Prozessen und Relationen zusammensetzt Eine Kosmologie als Untersuchung der Realitat und der Relationen zwischen verschiedenen Aspekten des Seienden ist dieses Werk weil Whitehead alle Mechanismen und Strukturen der Natur einschliesslich des Menschen und seiner Kultur in seine metaphysische Theorie einbezog Whitehead dachte die Welt als einen ganzheitlichen strukturierten und schopferischen Organismus der den Menschen die Welt und Gott harmonisch umfasst Er legte hier das Fundament fur sein ontologisches Prinzip wonach es in der Wirklichkeit nichts gibt was nicht aus ihren atomistischen Basisereignissen aufgebaut ist Mit dem Abklingen des Fokus der Analytischen Philosophie auf die Sprache gewann die Metaphysik Whiteheads zum Ende des 20 Jahrhunderts hin zunehmend an Bedeutung weil sie mit modernen Ansatzen in der Quantenphysik der Systemtheorie und den Kognitionswissenschaften den Forschungen in der Biologie oder der Okologie aber auch neuen Konzepten der Theologie in Einklang gebracht werden kann In Prozess und Realitat fallt auch Whiteheads beruhmtes Zitat von der Charakterisierung der philosophischen Tradition Europas als einer Reihe von Fussnoten zu Platon PR 91 2 wobei er damit keine Abwertung anderer Philosophen verband sondern hervorhob dass aufgrund des Gedankenreichtums kein Nachfolger ohne eine Auseinandersetzung mit Platon auskommen konne 3 Prozess und RealitatInhaltsverzeichnis 1 Einordnung in das Werk Whiteheads 2 Aufbau des Werks 3 Anspruch 4 Das Problem der Sprache 5 Inhalt 5 1 Das Kategorienschema 5 2 Einzelwesen 5 2 1 Wirkliche Ereignisse als Pulse des Daseins 5 2 2 Der Nexus 5 2 3 Das ontologische Prinzip 5 2 4 Zeitlose Gegenstande 5 2 5 Subjektives Ziel 5 3 Kosmologie 5 4 Die Ordnung der Natur 5 4 1 Gesellschaften 5 4 2 Soziale und personale Ordnungen 5 4 3 Leben 5 5 Theorie des Erfassens 5 5 1 Wahrnehmung 5 5 2 Bewusstsein 5 5 3 Subjekt Superjekt 5 6 Theorie der Ausdehnung 5 6 1 Das extensive Kontinuum 5 6 2 Teilung 5 6 3 Ausdehnungszusammenhang 5 6 4 Epochale Theorie der Zeit 5 7 Gottesbegriff Der werdende Gott 6 Diskussion und Einflusse fruherer Philosophen 7 Kritik und Rezeption 7 1 Kritik 7 2 Rezeptionslinien und Analogien 8 Siehe auch 9 Einzelnachweise 10 Literatur 10 1 Ausgaben 10 2 Materialien 10 3 Einfuhrungen zu Whitehead 10 4 Einfuhrungen in Prozess und Realitat 10 5 Vertiefung 11 WeblinksEinordnung in das Werk Whiteheads BearbeitenWhitehead war von Hause aus Mathematiker hielt aber auch Vorlesungen uber Physik Beruhmt wurde er durch Grundlagenarbeiten uber die Mathematik vor allem durch das gemeinsam mit Russell verfasste Werk Principia Mathematica Seine ersten naturphilosophischen Schriften schrieb er erst im Alter von ca 60 Jahren An Enquiry Concerning Principles of Natural Knowledge 1919 Concept of Nature 1920 und The Principle of Relativity 1922 Bereits in diesen Arbeiten hatte er eine Reihe von Grundgedanken seines Ansatzes formuliert Sie gelten jedoch nicht als Teil der entwickelten Prozessphilosophie Whiteheads 4 Philosophische Vorlesungen hatte er nie besucht Sein Werk erscheint in der Folge auch unabhangig von entsprechenden Traditionen wenn er sich auch intensiv mit der Philosophie und Geistesgeschichte auseinandergesetzt und seine eigenen Gedanken hieran gemessen hat Mit 63 Jahren wechselte er 1924 an die Harvard University wo er eine Philosophieprofessur erhielt und seine Theorie ausarbeiten konnte Hier erschienen seine Schriften Science and the Modern World 1925 dt Wissenschaft und moderne Welt Religion in the Making 1926 dt Wie entsteht Religion sowie Symbolism Its Meaning and Effect 1927 dt Kulturelle Symbolisierung Diese Werke stellen weitere Bausteine in der Entwicklung von Whiteheads Theorie dar die teilweise auch gegenuber den ersten Arbeiten uberarbeitete begriffliche Konzepte enthalten so die Vorstellung von Raum und Zeit Im Jahr 1927 erhielt Whitehead die Einladung an der University of Edinburgh die Gifford Lectures zu halten Aus den 10 Vortragen entstand Prozess und Realitat mit insgesamt 25 Kapiteln das im Jahr 1929 veroffentlicht wurde und als eine weiter ausgearbeitete Summe des bisherigen Werks aufzufassen ist Als wichtige Werke erschienen danach noch Adventures of Ideas 1933 dt Abenteuer der Ideen und Modes of Thought 1938 dt Denkweisen In beiden Schriften erlauterte er im Wesentlichen Grundgedanken aus Prozess und Realitat wobei die Geistesgeschichte und Fragen der Zivilisation einen Schwerpunkt bilden Whitehead wies im Vorwort von Abenteuer und Ideen S 75 darauf hin dass dieses Buch sich mit seinen beiden anderen Schriften Wissenschaft und moderne Welt sowie Prozess und Realitat in gewisser Hinsicht erganzt In einer dritten nachfolgenden Schrift The Function of Reason 1929 dt Die Funktion der Vernunft diskutierte er den Gegensatz von praktischer Vernunft die die Grundlage der Anwendung bestehenden Wissens ist und der spekulativen Vernunft durch die Neues entsteht indem bestehende Methoden und Begriffsmuster uberschritten werden Aufbau des Werks BearbeitenEines der Probleme beim Erfassen der Inhalte der Prozessphilosophie Whiteheads in Prozess und Realitat ist dass dieses Werk nicht linear strukturiert ist indem es die Gedanken Schritt fur Schritt aufeinander aufbauend entwickelt sondern dass Whitehead dieselben Themen aus jeweils anderen Perspektiven mehrfach durchdenkt und problematisiert Dadurch wirkt das Werk zirkular 5 Prozess und Realitat ist in die folgenden Hauptteile gegliedert Erster Teil Das spekulative Schema Zweiter Teil Diskussion und Anwendung Dritter Teil Die Theorie des Erfassens Vierter Teil Die Theorie der Ausdehnung Funfter Teil Abschliessende InterpretationNeben der Darlegung seiner Absicht und grundsatzlichen wissenschaftstheoretischen sowie sprachphilosophischen Uberlegungen stellte Whitehead im ersten Teil ein Kategorienschema vor das in einer Reihe von Begriffsdefinitionen und Grundaussagen sein ganzes metaphysisches System umfasst Hier werden alle grundlegenden Begriffe weitgehend ohne Erlauterungen eingefuhrt Der Rest des Buches dient der Erklarung und Ausfuhrung dieser Grundstruktur in mehreren Durchgangen Was man unter den Begriffen zu verstehen hat und in welcher Beziehung die angesprochenen Aspekte zueinander stehen wird im zweiten Teil erlautert Dabei werden erneut Gesichtspunkte z B aus der Theorie der Wahrnehmung oder uber die Vorstellung von Raum und Zeit angesprochen die erst in den folgenden Teilen in voller Tiefe dargelegt werden Teil zwei enthalt insbesondere auch umfangreiche Auseinandersetzungen mit fruheren Philosophen auf deren Gedanken Whitehead teilweise zustimmend teilweise ablehnend seine eigene Theorie aufbaute In Teil drei fuhrte Whitehead seine Theorie der Erfahrung die Theorie der Wahrnehmung den Zusammenhang von Subjektivitat und Objektivitat die Theorie des Bewusstseins sowie Gedanken uber hohere Phasen der Erfahrung aus Wahrend sich der dritte Teil vorrangig mit der Innenperspektive des Werdens mit dem Zusammenspiel von physischen und geistigen Phanomenen befasst enthalt der vierte Teil eine sehr dichte Darlegung von Whiteheads Vorstellung der raumzeitlichen Strukturen der Welt Diese Gedanken sind zum Teil ausfuhrlicher in den fruheren naturphilosophischen Werken dargestellt wenn es auch inhaltliche Weiterentwicklungen gibt Der abschliessende Teil erlautert vor allem wie in dem stark naturwissenschaftlich gepragten metaphysischen Bild eine Vorstellung von Gott als Klammer fur die Zusammenhange in der Welt gedacht werden kann Anspruch Bearbeiten nbsp Methode und Bezuge der Metaphysik Alfred North WhiteheadsIm ersten Kapitel Spekulative Philosophie formulierte Whitehead den Anspruch seines Bemuhens ein koharentes logisches und notwendiges System allgemeiner Ideen zu entwerfen auf dessen Grundlage jedes Element unserer Erfahrung interpretiert werden kann PR 31 In diesem Anspruch wird ein weiter Rahmen gesteckt es ist der Versuch eine Metaphysik zu entwickeln die wissenschaftliche religiose und philosophische Fragestellungen nicht voneinander trennt sondern in einem einheitlichen Begriffssystem erfasst Er lehnte somit eine Trennung von Natur und Geisteswissenschaften ab und betonte das Bemuhen in allen Gebieten menschlichen Denkens zum Beispiel Physik Physiologie Psychologie Asthetik Soziologie u a eine Fundgrube menschlicher Erfahrung zu sehen PR 35 die zu einer adaquaten in allen Bereichen anwendbaren und spekulativ koharenten in sich zusammenhangenden Metaphysik beitragt PR 32 Spekulative Philosophie die ihren Gegenstand durch spekulative Verallgemeinerung zu erfassen sucht muss den Ergebnissen konkreter empirischer Erfahrungen standhalten und dient zugleich der Kritik unzulassig vereinfachender Denkweisen Alles was man in der Praxis vorfindet muss innerhalb der Reichweite der metaphysischen Beschreibung liegen PR 48 Weil die wissenschaftlichen Erkenntnisse fortschreiten muss das von Whitehead entwickelte System offen fur weitere Ausarbeitungen Korrekturen und Veranderungen sein 6 Bereits in der Einleitung stellte Whitehead einen Katalog von Mythen und irrigen Verfahrensweisen PR 24 25 vor die er ablehnte i Das Misstrauen in spekulative Philosophie ii Das Vertrauen in die Sprache als angemessener Ausdruck von Aussagen iii Die philosophische Denkweise die eine Fakultats Psychologie impliziert und von dieser impliziert wird iv Die Subjekt Pradikat Form des Ausdrucks vi Die Lehre von der qualitatslosen Wirklichkeit vii Die Kantsche Lehre von der objektiven Welt als theoretischem Konstrukt aus rein subjektiver Erfahrung viii Willkurliche Deduktionen in Argumente ex absurdo ix Die Uberzeugung dass logische Widerspruche auf irgendetwas anderes als vorangegangene Irrtumer hinweisen konnen Die Uberwindung dieser durch Descartes und Newton gepragten Denkweisen ist das erklarte Ziel Whiteheads Er wollte eine Philosophie entwickeln die mit den Erkenntnissen der modernen Naturwissenschaften nicht nur in der Physik sondern auch in der Biologie oder in der Psychologie in Einklang steht Dies gelingt nicht durch strikt empirische Forschungsmethoden wie sie Bacon gefordert hatte Rein induktive Vorgehensweisen ermoglichen keinen Fortschritt weil ihnen die Kreativitat Phantasie und Spontaneitat fehlt Whitehead beschrieb den tatsachlichen Ablauf der Wissenschaften mit einer Metapher die inhaltlich der Abfolge von Abduktion Deduktion und Induktion bei Peirce entspricht Die wahre Forschungsmethode gleicht einer Flugbahn Sie hebt ab von der Grundlage einzelner Beobachtungen schwebt durch die Luft phantasievoller Verallgemeinerungen und versenkt sich dann wieder in neue Beobachtungen die durch rationale Interpretation gescharft sind PR 34 Aus der analytischen Auseinandersetzung mit der Erfahrung entsteht in einem schopferischen Akt eine Hypothese Diese wird als eine in sich logische und koharente Theorie formuliert Und die Richtigkeit Adaquatheit wird anhand von Anwendungsfallen uberpruft und auf andere Gebiete ubertragen Whiteheads Hypothese war dass die Welt als Ganzes aber auch auf der Mikroebene in ihren atomaren Bestandteilen ein Organismus ist dessen primares Prinzip ein unablassiges ineinander verwobenes Werden und nicht ein Sein ist Seine Theorie ist eine spekulative Metaphysik die er immer wieder mit Erfahrungstatsachen aus allen Bereichen des praktischen und wissenschaftlichen Lebens bis hin zur Quantenphysik konfrontierte Whiteheads Ziel war es die in seiner Zeit weit auseinander klaffende Lucke zwischen Philosophie und Wissenschaft zu schliessen Dabei warnte er vor dem von ihm so benannten Trugschluss der unzutreffenden Konkretheit fallacy of misplaced concreteness PR 184 185 In den positiven Wissenschaften ist der Irrtum verbreitet dass man konkrete Ereignisse durch Abstrakta erklaren konnte Eine Landkarte oder eine Speisekarte konnen nicht die Erfahrung eines Spaziergangs oder einer Mahlzeit ersetzen und deren Funktion ubernehmen Sie sind Modelle der Wirklichkeit Empirische und quantitative Methoden konnen nur einen Teil der Erfahrungswelt abbilden weil sie modellhafte Abstraktionen sind Whitehead betonte dass jede Abstraktion ihren Ausgangspunkt bei konkreten Gegenstanden der Erfahrungswelt nimmt nicht aber umgekehrt Prinzip der Abstraktion Eine Unterart dieses Irrtums ist der Fehler der einfachen Verortung fallacy of simple location der in der Annahme steckt dass Dinge in der Welt an bestimmten Punkten von Raum und Zeit isoliert und unabhangig voneinander bestehen Dies verstosst gegen das Prinzip der Relativitat nach dem jede adaquate Theorie auf Entitaten beruhen muss die zueinander in Beziehung stehen Ebenso sind Begriffe Abstraktionen die Erfahrungen zwar bezeichnen aber niemals voll erfassen konnen Was der menschliche Geist konstruiert reicht nicht die Wirklichkeit zu beschreiben Bewusstsein setzt mehr voraus als blosses Hantieren mit Theorien Es ist das Empfinden des Kontrasts zwischen der Theorie als blosser Theorie und der Tatsache als blosser Tatsache Der Kontrast besteht ob die Theorie nun zutrifft oder nicht PR 350 Whitehead wollte zwischen beiden Ebenen einen sinnvollen Zusammenhang herstellen Seine Metaphysik sollte einer Zusammenarbeit von Philosophie und Wissenschaft kreative Impulse geben 7 Weil Whitehead davon uberzeugt war dass eine jede spekulative Metaphysik immer provisorisch ist und sich dem Fortschritt des Wissens anpassen muss war er ebenso davon uberzeugt dass jede philosophische Theorie irgendwann einmal uberholt ist Er warnte In der philosophischen Diskussion ist die leiseste Andeutung dogmatischer Sicherheit hinsichtlich der Endgultigkeit von Behauptungen ein Zeichen von Torheit PR 27 Das Problem der Sprache BearbeitenWhitehead stellte mit seiner Auffassung der Sprache als symbolische Abstraktion PR 339 die Sprachphilosophie in Frage wenn diese die Auffassung vertritt dass Sprache das einzige Mittel der Erkenntnis und eine angemessene Abbildung der wirklichen Welt sei Dies gilt nicht nur fur seine Zeit wobei Whitehead auf die seinerzeit aktuellen Diskussionen bei Wittgenstein Cassirer oder Heidegger nicht einging sondern bereits fur die Tradition Das ubertriebene Vertrauen in sprachliche Ausdrucke war bekanntermassen der Grund fur viele Schwachen der Philosophie und der Physik bei den Griechen wie auch bei den mittelalterlichen Philosophen die griechische Traditionen fortfuhrten PR 46 Das Grundproblem der Sprache liegt nach Whitehead darin dass sie einzelne Phanomene zwar bezeichnen aber niemals vollstandig beschreiben kann weil ihre Begriffe immer schon Abstraktionen sind Die Sprache ist durch und durch unbestimmt da jedes Vorkommnis einen systematischen Typ von Umgebung voraussetzt PR 47 Der Wert einer metaphysischen Theorie bemisst sich danach wie weit es ihr gelingt eine Annaherung an ihren Beschreibungsgegenstand zu erreichen Wenn sie von den herkommlichen Begriffsverwendungen abweicht ist dies kein Massstab fur ihre Qualitat Whitehead hat allerdings vielfaltig und umfangreich von der Schopfung neuer Begriffe und abweichender Begriffsinhalte Gebrauch gemacht Dennoch ist nach ihm Vollstandigkeit nicht zu erreichen Eine prazise Sprache ist nur auf der Grundlage vollkommener metaphysischer Erkenntnis denkbar PR 47 Die Moglichkeit durch Sprache Irrtumern aufzusitzen sah Whitehead vor allem in der grammatischen Subjekt Pradikatform des Satzes begrundet Diese vermittelt das Gefuhl dass Aussagen auf ontologischen Tatsachen beruhen also eine Wahrheit des Seins zum Ausdruck bringen Nach dieser Ansicht begrundet eine individuelle Substanz mit ihren Pradikaten den elementaren Typ von Wirklichkeit PR 260 Die Folge dieser wenn auch nicht immer ausgesprochenen Annahme ist die Substanz Qualitats Metaphysik die sich von Descartes bis Kant findet In Anlehnung an Whiteheads Formel von der Fallacy of misplaced concreteness bezeichnet die Rezeption dieses Problem der Sprache als Fallacy of Perfect Dictionary 8 Fehler des perfekten Worterbuchs Ohne auf die in seiner Zeit stattfindende Debatte an der sein Schuler und Kollege Bertrand Russell intensiv beteiligt war unmittelbar einzugehen lehnte Whitehead somit eine Philosophie der idealen Sprache strikt ab Inhalt BearbeitenDas Kategorienschema Bearbeiten nbsp Die Kategorien bei Alfred North Whitehead Whitehead richtet daran den Anspruch dass sie Adaquat und kohaerent seien also sowohl anwendbar als auch zusammenhangend nbsp Der Zusammenhang der Kategorien der Existenz wie er im Verlaufe von Prozess und Realitat entwickelt wird Grundlegend fur die Philosophie Whiteheads ist ein Kategorienschema das er entwickelt hat um die begriffliche Koharenz seiner Metaphysik zu uberprufen aber auch um seine Theorie auf naturwissenschaftliche Forschungsergebnisse anwenden zu konnen Koharent bedeutet dass es in der Erfahrung keine Einzelereignisse geben darf die im Widerspruch zu den allgemeinen Ideen Kategorien oder auch nur ausserhalb des inneren Zusammenhangs der Theorie stehen Kategorien sind demnach allgemeingultige Begriffe und grundsatzliche Aussagen die bei der Entwicklung einer Theorie deren Rahmen abstecken Der Sinn der einzelnen Kategorien erschliesst sich erst aus dem Gesamtzusammenhang der ausgearbeiteten Theorie Kategorien erhalten ihre Evidenz indem sie sich in der Erfahrung bewahren 9 Die in den Kategorien definierten Begriffe und zugehorigen Aussagen bedingen sich wechselseitig und konnen nicht isoliert interpretiert werden Whitehead behauptete nicht dass die Kategorienliste vollstandig oder so notwendig sei Sein Anspruch war begrenzt auf Koharenz und Adaquatheit Reiner Wiehl bezeichnete Whiteheads Methodik als hermeneutische Analytik 10 Whitehead selbst sprach von einer Wesensschau envisagement 11 einem Begriff der auf eine Analogie zur Phanomenologie hinweist Es werden in diesem Artikel nur einige entscheidende Grundbegriffe und Argumentationen wiedergegeben Die oberste Stufe die bei Whitehead eine ahnliche Stellung hat wie bei Aristoteles die Substanz 12 ist die Kategorie des Elementaren category of the ultimate PR 63 Das Werden ist ein dynamischer Prozess in dem unablassig Neues geschaffen wird Deshalb enthalt die Kategorie des Elementaren das Moment der Kreativitat Diese ist die Universalie aller Universalien weil sie als Prinzip als innere anregende Kraft als konstitutive Qualitat in allen Elementen der Natur enthalten ist Zum Elementaren gehort auch das Zusammenspiel von Einheit und Vielheit Einheit steht fur das Eine die Identitat und Singularitat einzelner Prozesselemente Whiteheads Begriff wirklicher Einzelwesen die in ihrer Vielheit jedoch immer als miteinander verbunden gedacht werden mussen Einheit und Vielheit setzen sich wechselseitig voraus Sie haben in der Logik ihre Entsprechung in der Analyse der Relation von Teil und Ganzes Das letzte Einzelne ist eine vieldimensionale unendliche Teilung der ganzen Wirklichkeit Kreativitat bedeutet dass im Werden eine neue Einheit eine Gemeinschaft togetherness PR 62 aus einer Vielheit von Elementen entsteht Aus der Dynamik der Prozesse ergibt sich dass jedes entstehende Element etwas Neues nie vorher Dagewesenes ist Hier zeigt sich deutlich Whiteheads Platonismus So heisst es im Parmenides 156 ab Das Eins also wie es scheint da es das Sein erfasst und fahren lasst wird auch und vergeht Da es nun eins ist und vieles und werdend und vergehend wird nicht wenn es eins wird das Viel sein vergehen wenn es aber Vieles wird das Eins sein vergehen 13 Die Kategorie des Elementaren unterteilte Whitehead in die drei Kategorien der Existenz der Erklarung und der Verbindlichkeiten 14 Kategorien der Existenz benennen als Klasse des Seienden die Grundelemente der Realitat Hierzu gehoren vor allem die wirklichen Einzelwesen bzw wirklichen Ereignisse Relationen bzw erfasste Informationen prehensions Zusammenhange Nexus Formen Kontraste und zeitlose Gegenstande als reine Potenziale Erklarungskategorien dienen der Beschreibung von Elementarereignissen Hier fuhrte Whitehead in 27 erlauternden Aussagen auf was einen Prozess ausmacht Die Grundthese lautet Dass die wirkliche Welt ein Prozess und dass der Prozess das Werden von wirklichen Einzelwesen ist Die neun Kategorien der Verbindlichkeiten beziehen sich auf die subjektive Binnenperspektive der wirklichen Ereignisse Sie beschreiben die Bedingungen den Moglichkeitsraum unter denen ein Prozess der ein wirkliches Einzelwesen ist ablaufen kann Jedes Einzelwesen sollte ein spezifischer Fall einer Kategorie der Existenz jede Erklarung ein spezifischer Fall von Kategorien der Erklarung und jede Bedingung ein spezifischer Fall der kategorialen Verbindlichkeiten sein Die Kategorie des Elementaren formuliert das allgemeine Prinzip das in den drei spezielleren Kategorientafeln vorausgesetzt wird PR 61 Einzelwesen Bearbeiten Wirkliche Ereignisse als Pulse des Daseins Bearbeiten Fur Whitehead baut sich die Welt aus Wirklichen Einzelwesen orig actual entity 15 bzw Wirklichen Ereignissen orig actual occasion auf beide Begriffe werden synonym verwendet Wirkliche Einzelwesen auch wirkliche Ereignisse sind die letzten realen Dinge aus denen die Welt zusammengesetzt ist Man kann nicht hinter die wirklichen Einzelwesen zuruckgehen um irgendetwas Realeres zu finden PR 57 58 Wirklichkeit bedeutet in jedem Fall dass etwas geschieht Wesen oder Dinge die in Ruhe verharren und da sind ohne dass etwas geschieht gibt es fur Whitehead nicht Zudem umfasst die Wirklichkeit einen grossen Raum so Michael Hampe Traume Affekte Wahrnehmungen Gedanken betrachten wir traditionell als weniger wirklich als Tische und Stuhle Steine und Baume Wenn wir jedoch unseren Organismus oder die Feinstruktur der Materie genauer betrachten dann sehen wir dass das Andauern die Stabilitat dieser vermeintlich so wirklichen Dinge darauf beruht dass permanent etwas geschieht 16 Wirkliche Einzelwesen verandern sich nicht sondern vergehen Der Eindruck eines Andauerns resultiert aus einer steten Wiederholung von kontinuierlich aufeinanderfolgenden Geschehnissen grosser Ahnlichkeit Materie als Erscheinung konstituiert sich also in diesem Sinne aus einer sich wiederholenden Abfolge von Ereignissen nicht Dingen 17 Die Vorstellung der Materie ist wie Raum und Zeit nur ein Attribut wirklicher Ereignisse 18 Diese Wirklichkeitsauffassung lasst sich mit der Vorstellung des dharma im Buddhismus vergleichen siehe dazu auch Anatta und Pratityasamutpada 19 Hier zeigt sich dass im Gegensatz zu anderen philosophischen Entwurfen das Bemuhen von Whitehead nicht darin besteht Kategorien wie Subjekt und Objekt Substanz und Qualitat scharf voneinander zu trennen Im Gegenteil die Abstraktion der Welt in solche Begriffe beruhe eher auf einer Abblendung des unmittelbar Wirklichen Indem sie etwas scharf sehen will muss sie vieles andere ubersehen 20 Die Isolierung von Tatsachen oder die Konstruktion von Dingen sind bereits Abstraktionen von der wirklichen Welt Die Trennung von Erscheinung und Wirklichkeit fuhre zu einer Gabelung bifurcation der Natur gegen diese Vorstellung wandte sich Whitehead 21 Der Grundbegriff des ontologischen Prinzips ist kein reduktionistischer sondern ein bereits in sich komplexer in Whiteheads Sprache ein Einzelwesen actual entity Jedes wirkliche Einzelwesen ist auf unbegrenzt viele Arten teilbar und jede Art der Teilung ergibt eine bestimmte Quote von erfassten Informationen Es bezieht sich auf eine aussere Welt und bekommt in diesem Sinne einen Vektor Charakter zugesprochen es impliziert Gefuhl Zwecksetzung Wertung und Verursachung PR 59 Wirkliche Ereignisse konnen auch als Pulse der Erfahrung beschrieben werden 22 Es sind fuhlende und gefuhlte Akte 23 die jeweils einen festen Ort in Raum und Zeit als den extensiven Relationen der Welt mit einem unteilbaren Volumen und Zeitquantum haben PR 129 Doch sollte man sich vor Augen halten welche Vorstellung wir gewohnheitsgemass mit dem Begriff Erfahrung verbinden Dies sei an einem Beispiel erlautert Man stelle sich eine Person vor die einen Stein betrachtet Diese Situation ware eine Erfahrung Wir sind gewohnt eine klare Abgrenzung zwischen der Person die wir uns zudem als mit Bewusstsein ausgestattet vorstellen und dem Stein vorzunehmen Person a betrachtet die Sache Stein b Aufgabe der Philosophie ware es nun zu beschreiben was da genau vor sich geht In dieser Denkweise befinden wir uns ganz in der Tradition Descartes und trennen Geist und Materie stellen uns daruber hinaus den Stein als dauerhaft vor und ebenso die Person als konsistent wenn auch mit nicht ganz so langer Lebensdauer zudem unterstellen wir ein Datum und eine klare kausale Beziehung von a Betrachter nach b Stein Genau diese Vorstellung meint Whitehead jedoch nicht wenn er von wirklichen Ereignissen bzw Pulsen der Erfahrung spricht Person und Stein sind in einem Rahmen zu sehen sie bilden gewissermassen das wirkliche Ereignis ihre Beziehung ist die kleinstmogliche Einheit es ware Konstruktion beide wieder scharf voneinander zu trennen Die Person erfasst den Stein ebenso wie der Stein die Person erfasst mit je unterschiedlicher Intensitat Bestimmt wird die Intensitat der Erfahrung durch die Geschichte der Person und des Steines Ist die Person ein Bildhauer wird sie andere Dimensionen im Stein wahrnehmen als wenn sie Maurer oder Backer ist insofern gehort die Vorgeschichte der Person und die Vorgeschichte des Steins in den prozessualen Gesamtkontext der Erfahrung Die Erfahrung setzt eine Gesamtstruktur sie konstituiert sich sozusagen selbst Zudem ist sie in komplexer Weise mit allen anderen Ereignissen verbunden die zu ihr gefuhrt haben und die durch sie in der Zukunft beeinflusst werden Und die Erfahrung ist nur ein Pulsschlag und verschwindet sofort wieder im Verschwinden macht sie jedoch einer neuen Erfahrung Platz Und in diese neue Erfahrung wiederum geht die vorangegangene auf Wir verbinden mit dem Begriff Erfahrung gewohnlich Bewusstsein diese Verbindung zieht Whitehead nicht In seinem gedanklichen Gebaude besteht ein Tisch ebenso aus Erfahrungen wie ein Mensch oder ein Stern Da die wirklichen Einzelwesen als Urprozesse des Universums das grundlegende Element der Metaphysik Whiteheads sind finden sich im gesamten Werk eine Vielzahl von naheren Beschreibungen und Erlauterungen zu diesem Begriff aus denen sich eine grosse Bandbreite an Bedeutungsinhalten und Eigenschaften ergibt Jedes wirkliche Ereignis besitzt einen mentalen und einen physischen Pol Bipolaritat PR 438 24 so dass alle realen Vorkommnisse der Welt einen geistigen Aspekt haben Mit dieser Hypothese steht Whiteheads Theorie der Wirklichkeit dem Panpsychismus nahe Durch die Prasenz des Geistigen in jedem ihrer Elemente begrundet sich der Eigenwert der Natur der einem vom Menschen unabhangigen Zweck Teleologie folgt Der physische Pol ist bestimmt durch Wirkursachen der geistige durch Zweckursachen Je hoher die Komplexitat eines wirklichen Ereignisses desto hoher die Bedeutung der Zweckursachen Der Nexus Bearbeiten Eine Gruppierung von wirklichen Ereignissen ist ein Nexus 25 Ein Nexus ist ein Zusammenhang von inneren Beziehungen von Ereignissen der im Gegensatz zu Relationen keinen besonderen Ordnungsbedingungen unterliegt und kein bestimmtes Muster aufweisen muss Aber auch strukturierte Zusammenhange wie ein Stein oder ein Lachen fallen unter den Begriff des Nexus Selbst ein Punkt ist ein Nexus von wirklichen Einzelwesen mit einer bestimmten Form PR 545 Ein Nexus als ein Netz wirklicher Ereignisse als eine Ereigniskonstellation hat eine raum zeitliche Ausdehnung Es kann sich um Beruhrungen Uberschneidungen Schnittflachen etc handeln 26 Ein Nexus ist eine Menge von wirklichen Einzelwesen in der Einheit des Bezogenseins die durch ihre erfassten Informationen voneinander begrundet wird Der grosste Nexus ist die Welt selbst und alle ubrigen Nexus sind im Vergleich zu ihr untergeordnete Nexus subordinate nexuus 27 Wirkliche Ereignisse oder ein Nexus konstituieren sich durch Erfassen prehension und lassen Neues entstehen creative urge sie konkretisieren sich wenn sie ihre Erfullung satisfaction erreicht haben Erfassen bedeutet in der Theorie Whiteheads nicht wahrnehmen sondern dass im Prozess eine Beziehung entsteht 28 Als Beispiel eines komplexen Nexus beschrieb Whitehead die Beziehung des altromischen Reiches zur europaischen Geschichte PR 419 421 Hierzu gehort die Stadt Rom zur damaligen Zeit die Landschaft die Menschen aber auch politische Interessen usw Insofern ist der Nexus mit allgemeinen Begriffen Universalien erfassbar Dies reicht aber nicht weil zu dem Nexus auch die Empfindungen zur damaligen Zeit gehoren d h die raumlichen und zeitlichen Relationen und Wahrnehmungen die historisch nicht mehr rekonstruierbar sind Allerdings kann man sagen dass es zur damaligen Zeit verschiedene wirkliche Einzelwesen gegeben hat die je aus ihrer Perspektive in Beziehung zu der historischen Situation gestanden haben und diese fur sie je eine Wirklichkeit ausgemacht hat so dass es verschiedene Wirklichkeiten mit einem hohen Grad an Ubereinstimmung gab 29 Auch der komplexe mehrfache Nexus zwischen vielen verschiedenen Einzelwesen in der wirklichen Welt eines Wahrnehmenden wird so von diesen Wahrnehmenden empfunden PR 420 Wenn man von den subjektiven Perspektiven der jeweils Wahrnehmenden absieht erhalt man eine Vereinigung der wechselseitig erfassten Informationen Wir gelangen so zu der Vorstellung von der wirklichen Welt jeden wirklichen Einzelwesens als einem Nexus dessen Objektivierung die vollstandige Einheit des objektiven Datums fur das physische Empfinden dieses wirklichen Einzelwesens begrundet PR 421 Das ontologische Prinzip Bearbeiten Das ontologische Prinzip besagt nach Whitehead dass jedes wirkliche Ereignis den Grund seiner Existenz in sich selbst hat oder in anderen wirklichen Ereignissen Alles in der Welt hat einen Bezug auf wirkliche Einzelwesen Nach dem ontologischen Prinzip gibt es nichts was aus dem Nirgendwo in die Welt treibt Alles in der wirklichen Welt lasst sich auf irgendein wirkliches Einzelwesen beziehen wird entweder von einem wirklichen Einzelwesen in der Vergangenheit ubertragen oder gehort zum subjektiven Ziel des wirklichen Einzelwesens in dessen Konkretisierung es sich befindet Die Unmittelbarkeit des sich konkretisierenden Subjekts wird begrundet durch sein lebendiges Zielen auf seine eigene Selbst Begrundung Daher ist die Anfangsphase des Ziels in der Natur Gottes verwurzelt und seine Vervollstandigung beruht auf der Selbst Verursachung des Subjekt Superjekts Nach dieser Erklarung ist Selbst Bestimmung ihrem Ursprung nach immer etwas Phantasievolles PR 446f Die gesamte Wirklichkeit besteht aus einzelnen konkreten atomaren Elementen die nicht abstrakt sind Das Abstrakte kann nur aus dem Konkreten erklart werden Hierauf muss sich das philosophische Denken stutzen PR 57 Zeitlose Gegenstande Bearbeiten Zur Struktur der Wirklichkeit gehoren fur Whitehead auch zeitlose Gegenstande auch ewige Objekte eternal objects die man als abstrakte Eigenschaften oder Beziehungsstrukturen beschreiben kann die auch ohne Bezug auf ein konkretes Ereignis verstandlich sind Diese Eigenschaften sind Moglichkeiten oder Potenziale die sich in einem wirklichen Einzelwesen realisieren konnen Hierzu zahlen Farben Klange Geruche aber auch geometrische Eigenschaften Zeitlose Gegenstande wie die Kugelform oder Warme sind einmalig wenn sie sich auch in einer Vielzahl von wirklichen Ereignissen konkretisieren konnen Sie sind in dem Sinne partikular dass sie sich von den anderen zeitlosen Gegenstanden unterscheiden und einen Kontrast bilden PR 107 Sie sind Formen der Abgegrenztheit PR 295 Sie konnen als Potenziale nur in Form von Eigenschaften wirklicher Einzelwesen in die Wirklichkeit eintreten Rot gibt es nicht in der Realitat ohne dass etwas rot ist Rot ist nur potenziell moglich solange es nicht mit einem wirklichen Ereignis verbunden ist Zeitlose Objekte sind die einzige Kategorie der Existenz die nicht durch das Werden der wirklichen Einzelwesen entstehen oder vergehen Sie sind unveranderliche Strukturen Muster und Formen des Universums die sich im Werden der wirklichen Einzelwesen realisieren Durch die zeitlosen Gegenstande erhalten die wirklichen Einzelwesen ihre konkrete Gestalt Wahrend wirkliche Einzelwesen im Prozess des Werdens durch die Verbindung mit anderen wirklichen Einzelwesen untergehen bzw in einem neuen wirklichen Einzelwesen aufgehen indem sie einen neuen Zusammenhang Nexus bilden bleiben die zeitlosen Objekte bestehen Sie sind unzerstorbar konnen sich wiederholen und wiedererkannt werden Hierdurch ermoglichen sie ein Andauern in der Zeit indem sie von einem wirklichen Einzelwesen auf das nachste vererbt werden Sie bilden den Raum der Moglichkeiten die Potenzialitat in dem sich wirkliche Einzelwesen realisieren konnen Die Potenzialitat zeitloser Gegenstande ist als solche unbeschrankt Da sie sich aber in einem fortlaufenden wirklichen Prozess befinden ist ihr Moglichkeitsraum an diesen Prozess gebunden Ein Stein kann nass sein aber nicht brennen Ihre Potenzialitat ist in der wirklichen Welt bedingt Whitehead definierte Jedes Einzelwesen das begrifflich erkannt werden kann ohne dass hierzu ein Ruckgriff auf irgendwelche bestimmte wirkliche Einzelwesen der zeitlichen Welt erforderlich ware wird zeitloser Gegenstand genannt PR 99 100 Man kann von rot oder rechteckig reden ohne an etwas Konkretes zu denken Zeitlose Einzelwesen haben einen allgemeinen und einen besonderen Aspekt Ohne Bezug zu konkreten wirklichen Einzelwesen sind sie offentliche Tatsachen in der Konkretisierung in einem wirklichen Einzelwesen werden sie zu einer Qualitat oder zu einem Charakteristikum Die Bezuge des zeitlosen Gegenstandes sind offentlich erlebt kann er nur privat werden PR 524 525 Die ewigen Objekte sind den Ideen Platons oder auch den Universalien ahnlich aber nicht mit diesen identisch Der wesentliche Unterschied liegt im Verstandnis der Relationalitat Ein wirkliches Einzelwesen kann noch nicht einmal inadaquat durch Universalien beschrieben werden da in die Beschreibung jedes wirklichen Einzelwesens auch andere wirkliche Einzelwesen eingehen PR 107 Zeitlose Objekte konnen nicht ohne einen Bezug auf eine Realisierungsmoglichkeit gedacht werden Sie haben ein relationales Wesen 30 Sie stehen als Moglichkeit vor den Dingen sind als Realisierung in den Dingen und liegen als Bezug zwischen den Dingen Sie werden an den Dingen der Aussenwelt vorgefunden 31 PR 118 In diesem Bezug liegt die Bedeutung des zeitlosen Gegenstandes 32 Der relationale Charakter der zeitlosen Gegenstande begrundet die Objektivierungsform der wirklichen Ereignisse PR 123 Einzeldinge Lockes Begriff werden durch die Vermittlung von Universalien erfasst PR 285 Die Farbe Rot begrundet eine Beziehung zwischen dem gesehenen Objekt und dem sehenden Subjekt das den Gegenstand erfassend in sich aufnimmt In der Frage der Universalien stand Whitehead Aristoteles viel naher als Platon 33 siehe auch Akt und Potenz Subjektives Ziel Bearbeiten Die Verbindung zwischen wirklichen Einzelwesen und zeitlosen Gegenstanden ist die subjektive Form Dies ist die Art und Weise wie ein Subjekt einen Gegenstand ein Datum erfasst 34 Whitehead sprach auch von privaten Sachverhalten private matters of fact Durch die Verknupfung wird ein objektives Datum mit einem individuellen Subjekt zusammengefuhrt Die Konkretisierung der anfanglichen Daten zum objektiven Datum wird ermoglicht durch die subjektive Form PR 405 Es entsteht die Frage wer oder was bestimmt welche subjektive Form entsteht Dies ist nach Whitehead das subjektive Ziel subjective aim das jedes werdende wirkliche Einzelwesen in sich tragt Ein subjektives Ziel ist die Moglichkeit eines zukunftigen Zustandes auf den das Werden eines wirklichen Ereignisses zielt Ein Einzelwesen ist wirklich wenn es fur sich selbst Bedeutung hat PR 69 Wirkliche Einzelwesen haben in ihrem Werden nicht nur einen Einfluss auf ihre Umwelt sondern auch eine Selbstbewirkung self Functioning PR 70 Hierin liegt die Quelle der Kreativitat Jedes wirkliche Einzelwesen ist selbst schopferisch self creative Es hat ein Streben appetition einen Anreiz fur das Empfinden desire lure of feelings in sich sich selbst zu verwirklichen zu seiner Erfullung satisfaction zu gelangen 35 PR 170 Damit ist die Frage allerdings nur eine Stufe weiter getragen denn wer bestimmt das subjektive Ziel Kein der Geschichte immanenter Grund kann dafur angegeben werden warum sich gerade dieser Fluss von Formen und kein anderer durchgesetzt hat PR 103 Nach dem ontologischen Prinzip gilt Alles muss irgendwo sein und irgendwo bedeutet hier irgendein wirkliches Einzelwesen PR 103 Um nicht in einen unendlichen Regress oder einen Zirkel zu gelangen muss es einen letzten Grund des Werdens und Vergehens geben dieser ist die finale Ursache aller Moglichkeiten die Whitehead als Gott bezeichnete Es ist die gleiche Uberlegung die Platon im Timaios nach dem Urgrund des Seins fragen liess oder warum Aristoteles in seiner Metaphysik vom unbewegten Beweger sprach Das Prinzip der Finalursache ist ein notwendiges ontologisches Postulat welches sich jedoch in seinen konkreten Figuren in unserer Wahrnehmung nicht offenbaren kann 36 Die Annahme eines Urgrundes ist eine metaphysische These eine Als Ob Bedingung die Voraussetzung dafur ist dass man bei wirklichen Einzelwesen insbesondere bei Lebewesen von einem innewohnenden Zweck sprechen kann In Gott sind alle zeitlosen Einzelwesen als Potenziale der wirklichen Welt enthalten Gott ist der Ursprung des Strebens und der Kreativitat und damit aller subjektiven Ziele initial subjective aim PR 209 Die Natur Gottes ist es die das spezielle Element im geschichtlichen Formenfluss bestimmt PR 105 106 Gott ist der Anfang Im Fall des uranfanglichen wirklichen Einzelwesens Gott gibt es keine Vergangenheit PR 174 Nur Gott ist nicht an die Geschichte gebunden PR 100 Es ist aber nicht so dass durch Gott ein letztes subjektives Ziel bestimmt ist auf das alles hinstrebt wie etwa beim Omegapunkt bei Teilhard de Chardin Die Geschichte ist vielmehr ein offener Prozess jederzeit veranderlich durch den bestehenden Raum der Moglichkeiten Whitehead lehnte es ab dem Seienden ein Nichts gegenuberzustellen also von einer Schopfung aus dem Nichts creatio ex nihilo auszugehen Dies stunde im Widerspruch zu seiner realistischen Weltauffassung Es ist ein terminologischer Widerspruch anzunehmen dass irgendeine erklarende Tatsache aus dem Nichtsein in die wirkliche Welt fliessen kann Nichtsein ist nichts PR 103 Bei Whitehead gibt es keine Transzendenz die auf ein Ausserhalb der wirklichen Welt weist So eine Vorstellung kann keine Wirklichkeit haben und ist deshalb irrelevant Kosmologie Bearbeiten Insgesamt versuchte Whitehead in seiner Metaphysik ein holistisches Weltbild Einheit Identitat zu zeichnen das sich analytisch in eine Vielzahl von Elementarprozessen aufspalten lasst die aus einer Vielzahl von Perspektiven zu betrachten sind Pluralismus Eine vollstandige Kosmologie war fur ihn das Unterfangen eine gedankliche Konzeption zu entwerfen in der die asthetischen moralischen und religiosen Interessen mit jenen Begriffen von der Welt in Verbindung gebracht werden die ihren Ursprung in den Naturwissenschaften haben PR 22 Kosmologie bezieht sich fur ihn auf den ganzen Bereich der Erfahrung Die Kosmologie muss im gleichen Masse dem Atomismus der Kontinuitat dem Verursachungsprinzip causation dem Erinnerungsvermogen der Perzeption qualitativen und quantitativen Formen der Energie und der Extension gerecht werden PR 437 Das neuzeitliche Weltbild war auf die Physik von Galilei bis Newton gegrundet und entfaltet seine Wirkung bis in die Gegenwart Es beruht auf der Vorstellung einer Materie und von Bewegung in Raum und Zeit Damit unvereinbar ist bereits die Feldtheorie von Maxwell und insbesondere die Relativitatstheorie Einsteins Whitehead selbst Physiker und Mathematiker vertrat die Auffassung dass der Physikalismus die Wirklichkeit wie sie sich in den Erfahrungen niederschlagt nur teilweise erklaren kann Vor allem konnen mechanistische Theorien keinen Zugang zu den Prozessen der Biologie eroffnen Dies gilt aber auch fur die neuen Naturbeschreibungen in der Physik wie in der Quantenmechanik Die modernen Naturwissenschaften kennen keine trage Materie mehr Das neue Weltbild fuhrt die Wirklichkeit auf Energie zuruck und auf Prozesse in denen sich Strukturen wechselseitig beeinflussen Dem leeren Raum Newtons wird ein Raum Zeit Kontinuum entgegengesetzt Wissenschaften konnen sich immer nur mit einem Teil oder Aspekt der Natur befassen und lassen damit notwendig einen Rest wie gross oder klein dieser immer auch ist unbeobachtet 37 Gegen das mechanistische Weltbild setzte Whitehead die Vorstellung der Natur als eines sich im standigen Schopfungsprozess befindlichen Gesamtorganismus der sich aus einer Vielzahl von Teilprozessen und Unterstrukturen zusammensetzt die standig interagieren und in standiger Bezogenheit aufeinander einwirken Es gibt Prozesse des Ubergangs transition und Prozesse der Konkretisierung durch Zusammenwachsen concrescence 38 Ein Organismus ist aus kleinsten Elementen aufgebaut Atomismus und unterliegt standigen Veranderungen Kontinuitat Er ist ein kontinuierliches Feld das in sich nicht abgeschlossen sondern relativ zu anderen Organismen ist Jeder Organismus ist konstitutiv fur andere Organismen In der modernen Naturwissenschaft kennt man Molekule Atome Protonen Elektronen und Energiequanten die Strukturen bilden und in Prozessen verbunden sind Die Natur ist nicht aus Dingen oder separaten Materieteilchen aufgebaut Die Vorstellung von Dingen ist bereits eine Abstraktion Das Funktionsprinzip einer Maschine ergibt sich nicht aus ihren Teilen Gedruckte Buchstaben setzen sich aus Pixeln zusammen Ihren Zweck ihr subjektives Ziel erhalten sie erst wenn ihnen Bedeutung beigemessen wird 39 Dinge sind passiv abgeleitete sekundare Erscheinungen die sich aus der Wiederholung der zugrunde liegenden Prozesse ergeben Die Natur ist aber ein stets wirkender aktiver Prozess organisch verbundener Elemente Komplexe Organismen sind mehr als die Summe ihrer Teile und konnen nicht mechanistisch aus der Addition von Dingen hergeleitet werden Ontologisch ist Whiteheads Metaphysik ein Monismus 40 Die Natur ist das allumfassende Ganze das auf dem einheitlichen Grundprinzip der wirklichen Ereignisse beruht Zugleich ergibt sich aus den unendlichen Moglichkeiten des Zusammenspiels der wirklichen Ereignisse ein offener Pluralismus Die seit Descartes bestehende Vorstellung einer Zweiteilung der Natur bifurcation of nature in Korper und Geist hob Whitehead auf indem er den wirklichen Einzelwesen als den elementaren Bausteinen des Universums sowohl einen physischen Pol des Erlebens als auch einen geistigen Pol des Strebens zusprach PR 483 und 621 Bei ihm ist nicht die Natur geteilt sondern diese enthalt unterschiedliche kategoriale Aspekte Der physische Pol ist konkret und begrenzt Der geistige Pol ist absolut und umfassend Der physische Pol ist kausal determiniert durch Bestimmungen der anderen Ereignisse Der geistige Pol ist eigenbestimmt durch Wertung valuation und Transformation transmutation Beide wirken auf Empfindungen die von rudimentaren einzelnen physischen Empfindungen bis hin zu reflektierendem Bewusstsein und Urteilen reichen Geistiger Pol ist nicht mit Bewusstsein gleichzusetzen Die Unterscheidung geistig korperlich bezeichnet vielmehr zwei Aspekte der Wirklichkeit die man auch den erneuernden und erhaltenden Aspekt nennen konnte 41 Alles in der Natur enthalt ein Streben ein kreatives Moment Damit ist es nicht mehr sinnvoll zwischen einer beseelten und einer unbeseelten Welt zu unterscheiden Jeder Gestalt jeder organisierten Struktur sei sie anorganisch oder organisch wird bei Whitehead ein subjektives prozessuales Werden zugesprochen Umgekehrt ist jede Subjektivitat Teil der Natur In jeder Konkretisierung finden sich zwei Aspekte des kreativen Drangs Der eine betrifft die Entstehung einfacher kausaler Empfindungen und der andere die Entstehung begrifflicher Empfindungen PR 438 Mit diesem Verstandnis stellt sich die Frage der Subjekt Objekt Spaltung ebenso wenig wie die nach dem Leib Seele Problem Denn zum Wesen eines Seienden gehort Potential fur jedes Werdende zu sein PR 101 Ob ein wirkliches Einzelwesen Subjekt oder Objekt ist hangt von der Perspektive ab Wirkliche Einzelwesen haben eine Innenperspektive Subjekt und eine Aussenperspektive Objekt Wirkliche Einzelwesen stehen in einem standigen Austausch und sind deshalb immer bedingt und selbst ein Bedingendes fur andere wirkliche Einzelwesen Dies ist das Prinzip dass jeder Akt des Werdens einen unmittelbaren Nachfolger haben muss wenn wir zugestehen dass etwas wird PR 143 In der Aussenperspektive entspricht die Einflussnahme der physikalischen Kausalitat Whitehead kritisiert Humes Argument dass man Kausalitat nicht beobachten konne und dass diese nur aufgrund von Gewohnheit angenommen werde Hume betrachte die Wirkungen nur im Modus der Wahrnehmung der vermittelnden Unmittelbarkeit s u und ubergehe die kausal wirksame aber oft nur unbewusste Wahrnehmung Gegen das Beispiel der Billardkugeln von Hume setzte er die Erfahrung dass man bei plotzlichem grellen Licht unwillkurlich blinzelt Hier wird die Kausalitat unmittelbar bewusst Ich weiss es denn ich fuhle es PR 326 Das Bewusstsein der zeitlichen Abfolge die Hume anspricht ist erst Ergebnis der Erfahrung Die Ubertragung der Kausalwirkung auf die innere Struktur eines wirklichen Einzelwesens erfolgt durch Erfassen prehension s u und Empfinden feelings Die Einwirkung der Umwelt fuhrt zu einer inneren immanenten Kausalitat Die getroffene Billardkugel empfindet die auf sie einwirkende Energie und beginnt zu rollen Empfindungen beinhalten sowohl den objektiven als auch den subjektiven Aspekt eines Ereignisses Erfahrung experience ist nicht nur Erfahrung von etwas sondern stets auch Erfahrung fur etwas Die Reaktion der Subjekte ist zwar physikalisch determiniert aber subjektiv verfugt das Subjekt uber eine Potenzialitat Eine feste Mauer wurde sich aufgrund einer Billardkugel nicht bewegen Das Ausmass der Potenzialitat hangt von der Komplexitat des wirklichen Ereignisses ab So entstehen hohere Formen der Wahrnehmung s u auf der Ebene des Lebens Die komplexesten Formen die auch Bewusstsein ausbilden sind dann die Saugetiere Mit Potenzialitat druckte Whitehead aus dass in jedem Subjekt nicht nur ein Bezug auf die Vergangenheit enthalten ist Kausalitat sondern auch ein Bezug auf die Zukunft Finalitat Auch wenn es bedingt ist enthalt die subjektive Seite eines wirklichen Einzelwesens ein Moment von Kreativitat das sich in Spontaneitat und Freiheit niederschlagt Organismen weisen eine Eigendynamik auf die aus der ausseren Kausalitat nicht begrundet werden kann Sie brauchen eine Orientierung damit uberhaupt geordnete Strukturen entstehen konnen 42 Whitehead schloss daraus dass jedes Subjekt aufgrund seiner Moglichkeiten eine Finalursache enthalt Fur ihn sind wirkliche Einzelwesen selbstorganisiert Indem sie sich im Entwicklungsprozess concrescence neu schaffen verfolgen sie ein zweckmassiges Ziel Organismen sind entsprechend Spinozas Definition der Substanz die causa sui die Ursache ihrer selbst PR 175 Die dem Universum inharente Freiheit beruht auf diesem Element der Selbstverursachung PR 175 Die subjektiven Ziele wie Werte und Intentionen gehen als Zweckursachen in den Prozess ein werden aber auch durch diesen bestimmt PR 168 169 In der Aussenwirkung tritt zu den Kausalverhaltnissen die von innen kommende Finalursache als Wirkprinzip hinzu so dass extern die Geschehnisse nicht allein kausal determiniert sind In der subjektiven Perspektive ist der Mensch hingegen durch alle Geschehnisse der Vergangenheit bestimmt auch seine Reflexionen und Bewertungen der von aussen kommenden Impulse Insofern konnte Whitehead sagen dass wirkliche Ereignisse intern determiniert und extern frei sind PR 73 Zu der internen Bestimmtheit gehort aber auch die Fahigkeit uber die Art und Weise wie eine Moglichkeit realisiert wird Entscheidungen zu treffen 43 Kreativitat das in den Prozessen liegende Streben die Eigendynamik wirklicher Ereignisse ist der Grund der Evolution bei Whitehead Die Welt erschafft sich selbst und das wirkliche Einzelwesen geht als sich selbst erschaffendes Geschopf in seine unsterbliche Funktion als ein Teil Schopfer der transzendenten Welt uber In seiner Selbst Erschaffung wird das wirkliche Einzelwesen von seinem Ideal seiner selbst als individuelle Erfullung und als transzendenter Schopfer geleitet Das Erleben dieses Ideals ist das subjektive Ziel aufgrund dessen das wirkliche Einzelwesen ein bestimmter Prozess ist PR 169 Die Evolutionstheorie Darwins ist mechanistisch wie die traditionelle Physik In ihr gibt es keine Kreativitat 44 Sie kann deshalb nicht erklaren wie es zu Fortschritt kommt 45 Nach Whitehead ist Evolution nicht nur ein Prozess der Auslese ein defensiver Kampf ums Uberleben sondern ein aktives Streben nach hoherer Intensitat der Selbstverwirklichung nach Selbstuberschreitung Intensitat ist dabei das Mass an Kontrast und Komplexitat Organismen verfugen uber eine gewisse Unbestimmtheit in ihrer Reaktion auf aussere Impulse Bei aller Bestimmtheit bleibt immer ein Rest fur eine Entscheidung PR 73 Entscheidung ist die elementare Modifikation des subjektiven Ziels die Grundlage fur unsere Erfahrung mit Verantwortung Zustimmung oder Ablehnung Selbstachtung oder verachtung Freiheit und Emphase PR 104 Die auslosende Tatsache ist das uranfangliche Streben und die abschliessende Tatsache ist die Entscheidung der Emphase die sich schliesslich kreativ in der Erfullung auswirkt PR 106 Je hoher die Komplexitat der Organismen umso hoher die Moglichkeit einer Entscheidung Ein Streben kann bereits bei einzelligen Lebewesen oder Bakterien beobachtet werden Aber Tiere und selbst Pflanzen in niederen organischen Formen legen Verhaltensweisen an den Tag die auf Selbsterhaltung ausgerichtet sind PR 330 Auf hoheren Stufen insbesondere bei Lebewesen mit Bewusstsein fuhrt das dazu dass sie die Freiheit haben Entscheidungen zu treffen Diese These stimmt mit der Theorie dynamischer Systeme in der modernen Systembiologie uberein nach der es fur viele lebendige Prozesse tatsachlich mehrere mogliche Wege gibt fur die sie sich entscheiden konnen 46 Eine Theorie solcher Entscheidungen ist nach John B Cobb die genetische Assimilation der sog Baldwin Effekt wonach auf dem Verhalten beruhende Anpassungen in der Tierwelt zu verschiedenen Phanotypen fuhren Selektion beruht in diesem Fall nicht auf zufalliger genetischer Mutation Man kann bei ihr einen subjektiven Zweck annehmen 47 Leben ist ein Bemuhen um Freiheit PR 203 Die schopferische Freiheit PR 314 fuhrt andererseits auch zu der Moglichkeit des Irrtums PR 315 Die Kunst des Fortschritts besteht darin im Rahmen des Wandels Ordnung und im Rahmen der Ordnung Wandel zu bewahren Das Leben wehrt sich dagegen lebendig einbalsamiert zu werden PR 606 jedes wirkliche Einzelwesen besitzt die Freiheit die in der primaren Phase angelegt ist welche durch seinen relativen Standpunkt zu seinem wirklichen Universum gegeben ist Freiheit Gegebensein und Potentialitat sind Begriffe die einander voraussetzen und einander begrenzen PR 253 Die Ordnung der Natur Bearbeiten Ordnung ist ein Begriff der auf die objektorientierten Daten fur besondere wirkliche Einzelwesen Anwendung findet PR 176 Ordnung entsteht durch das subjektive Ziel wirklicher Ereignisse Ohne Ordnung ware die Welt unstrukturiert und widerspruchlich Ohne Strukturen gabe es kein physikalisches Universum und damit auch kein Leben Den Grad der Ordnung kann man als Intensitat beschreiben Mit Ordnung der Natur bezieht man sich auf den Bereich des wirklichen Universums der dem Menschen durch Beobachtung zuganglich ist Kein wirkliches Einzelwesen kann uber das hinausgehen was ihm die wirkliche Welt als ein Datum von seinem Standpunkt aus seine wirkliche Welt zu sein erlaubt PR 166 Dies ist das ontologische Prinzip das die Ordnung der Natur bestimmt Gesellschaften Bearbeiten Whitehead entwickelte in Prozess und Realitat zur Beschreibung grosserer makrokosmischer Strukturen eine Hierarchie von Gruppierungen wirklicher Ereignisse die durch zunehmend spezifischere Charakteristika defining characteristics bestimmt sind Je spezifischer die Charakteristika umso grosser die Intensitat der Ordnung Um die Gruppierungen wirklicher Einzelwesen zu bezeichnen verwendete Whitehead den Begriff Gesellschaft society Eine Gesellschaft ist ein Nexus wirklicher Einzelwesen der sich auf einer eigenen geordneten Grundlage selbst tragt Dies bedeutet dass eine Gesellschaft mehr ist als die Summe ihrer Teile PR 176 Gesellschaften haben ein eigenes Formelement ein definierendes Charakteristikum ahnlich der substanziellen Form bei Aristoteles anhand dessen festgelegt ist welche wirklichen Ereignisse zu ihnen gehoren Auch die kleinsten physikalischen Objekte wie Protonen sind ein geordneter Nexus wirklicher Einzelwesen also eine Gesellschaft Die Klassenbezeichnung einer Gesellschaft leitet sich aus gemeinsamen Informationen einzelner Elemente her deren Zusammenhalt und Reproduktion sich aus mit ihnen verbundenen positiven Empfindungen prehensions ergibt PR 84 Gesellschaften beinhalten eine unaufhorliche Transformation von Geflechten der Intersubjektivitat 48 Sie bilden durch ihr Ordnungselement die Umgebung fur jedes ihrer einzelnen Elemente Komplexere Gesellschaften verfugen uber mehrere verflochtene Strange strands von Formen die sie im Prozess des Entstehens und Vergehens vererben PR 84 Die Vererbung und Verwobenheit fuhren zu einer raum zeitlichen Stabilitat der Gesellschaft Der Prozess des Werdens und die Entstehung von Neuem bedeutet auch dass Naturgesetze in der Entwicklung der Ordnung erst entstehen 49 Gesellschaften konnen strukturiert sein wenn sie hierarchische Beziehungen aufweisen So ist ein Molekul eine untergeordnete strukturierte Gesellschaft innerhalb einer lebenden Zelle sofern es bestimmte Eigenschaften aufweist die fur die Zugehorigkeit zu dieser Zelle charakteristisch sind PR 194 Innerhalb einer Zelle gibt es zwischen den Molekulen einen leeren Raum der keine eigenen Charakteristika aufweist so dass er keine strukturierte Gesellschaft sondern nur ein untergeordneter Nexus ist Kristalle sind strukturierte Gesellschaften dies lasst sich von Gasen nicht in einem signifikanten Sinne behaupten obwohl die einzelnen Molekule strukturierte Gesellschaften sind PR 195 Das eine Ende der Kette verbundener Gesellschaften ist die Gesamtheit aller wirklichen Ereignisse Umgekehrt ergibt sich durch Zuordnung immer weiterer Charakteristika eine hierarchische Ordnung der Natur als dem wirklichen Universum Whitehead nannte insbesondere folgende Stufen PR 189 201 Ohne bestimmte Ordnung ist die physikalische Welt ein extensives Kontinuum eine reine Ausgedehntheit das heisst eine Ganzheit aller wirklichen Einzelwesen deren Charakteristikum ein unbestimmtes Bezogensein ist Ihre Eigenschaften sind die eines Bedeutungszusammenhangs und die Entgegensetzung des Ganzen und des Teils Der Wissenschaftstyp ist die Metaphysik Auf der nachsten Stufe erkennt man als raumzeitliche Gegebenheiten durch unmittelbare Anschauung inspectio eine geometrische Gesellschaft die durch metrische Beziehungen als den grundlegenden Relationen des Universums gekennzeichnet ist Die entsprechenden Wissenschaft ist die Geometrie wobei zwischen den verschiedenen Geometrien euklidisch oval projektiv hyperbolisch keine Uber oder Unterordnung besteht Innerhalb der geometrischen Gesellschaft finden sich die elektromagnetische Gesellschaften die durch eine zusatzliche Menge von physikalischen Beziehungen bestimmt sind Die Metrik dieser elektrischen oder korperlichen Gebilde wird spezifiziert durch physikalische Gesetze Mit der elektromagnetischen Ebene befassen sich Physik und Chemie Hohere komplexer strukturierte Gesellschaften sind physiologische Gesellschaften Diese werde in der Biologie untersucht Sie entwickeln Selbsterhaltungsreaktionen Enthalt eine Gesellschaft ein Streben so kann von Leben gesprochen werden Eine lebende Gesellschaft schliesst immer einige lebende Ereignisse mit ein Der Ubergang vom Anorganischen zum Organischen ist fliessend Als letzte Stufe nennt Whitehead die psychologische Physiologie ihr Gegenstand ist die Person deren Wissenschaftstyp die Psychologie ist Soziale und personale Ordnungen Bearbeiten nbsp Die hierarchische Naturordnung bei Alfred North WhiteheadWhitehead vertrat die These dass jede Gesellschaft eine weitere soziale Umgebung braucht PR 196 Nur durch die Eingebundenheit in die Umwelt konnen sich Ordnungsstrukturen bilden PR 189 Die Umwelt ist fur die Stabilitat und die Lebensdauer einer Gesellschaft die immer zeitlich als Dauer gedacht werden muss bestimmend der gunstige Hintergrund einer weiteren Umgebung zerfallt entweder selbst oder er hort auf die Fortdauer einer Gesellschaft uber eine bestimmte Wachstumsstufe hinaus zu begunstigen Die Gesellschaft reproduziert ihre Elemente dann nicht mehr und schliesslich verschwindet sie nach einer Phase des Zerfalls von der Bildflache PR 179 180 Whitehead unterschied Gesellschaften die eine soziale Ordnung bilden und solche die er als personale Ordnung bezeichnete PR 84 85 Eine soziale Ordnung hat ein Nexus dann wenn es fur die in ihm enthaltenen wirklichen Einzelwesen ein gemeinsames Formelement ein verbindendes charakteristisches immaterielles Prinzip gibt durch das der Nexus oder die Gesellschaft die er bildet gegenuber anderen Nexus Gesellschaften abgegrenzt werden kann Ein solches Formelement entsteht dadurch dass eines oder mehrere Mitglieder eines Nexus einen einfachen oder komplexen zeitlosen Gegenstand erfassen der innerhalb des Nexus reproduziert vererbt wird Die Form ist ahnlich wie die substantielle Form bei Aristoteles das abgrenzende Charakteristikum der Gesellschaft das deren Besonderheit bestimmt Gesellschaften sind Galaxien Planeten Mineralien Pflanzen Tiere oder Elementarteilchen Selbst Elektronen sind Gesellschaften weil sie raum zeitlich lokalisierbar sind und eine Geschichte innerhalb der Prozesse der Welt haben 50 Die personale Ordnung bildet die Brucke zwischen dem Whitehead schen Prozessdenken und der allgemeinen Vorstellung der Dinge in der Erfahrung Eine personale Ordnung ist eine soziale Ordnung die einen dauerhaften Gegenstand enduring object oder ein dauerhaftes Geschopf bildet Dauerhaft meint dabei dass die Elemente der Gesellschaft in ihrer Entwicklung in ihrem genetischen Bezogensein seriell angeordnet und verbunden sind Wirkliche Einzelwesen sind nicht dauerhaft sondern vergehen Veranderungen dauerhafter Gegenstande beziehen sich also auf Gesellschaften und nicht auf ein einzelnes wirkliches Einzelwesen Diese vergehen Ein dauerhafter Gegenstand ist daher eine kontinuierliche Abfolge von wirklichen Einzelwesen bzw Gesellschaften sozialer Ordnung die so stabil sind dass sie in dieser Abfolge die Formeigenschaften ganz uberwiegend auf die Gesellschaft in die sie eingehen ubertragen konnen Whitehead sprach von vererben in einer Wiederholung re enaction Obwohl diese Bestimmung mit dem Begriff Person in Einklang steht verzichtete Whitehead darauf ihn zu verwenden weil eine personale Ordnung auch bei anorganischen Entitaten wie einem Stein gegeben ist In der personalen Ordnung vollzieht sich die Verbindung des Atomismus der wirklichen Einzelwesen mit der Kontinuitat die durch die Verknupfung in der Abfolge der atomaren wirklichen Einzelwesen entsteht Die Grundstruktur des Kosmos hat atomaren Charakter und die Kontinuitat der Ablaufe hat einen sekundaren Charakter Damit haben der kontinuierlich erscheinende Raum und die kontinuierlich erscheinende Zeit nur eine abgeleitete Existenz 51 Der Kosmos hat eine irreversible Geschichte die sich als Strange wirklicher Einzelwesen als korpuskulare Gesellschaften corpuscular entities darstellt Leben Bearbeiten Als Leben kennzeichnete Whitehead einen historischen Weg wirklicher Einzelwesen die in einem signifikanten Mass voneinander erben PR 166 Die Entstehung von Leben ist ein evolutionarer Prozess in dem das Zusammenspiel einer Gesellschaft mit seiner Umwelt von besonderer Bedeutung ist Whitehead unterschied spezialisierte Gesellschaften und unspezialisierte Gesellschaften PR 196 200 Spezialisierte Gesellschaften sind gut an die Umwelt angepasst und stabil Nicht spezialisierte Gesellschaften sind einfacher und weniger komplex Ihr Nexus hat eine geringere Intensitat Sie sind zugleich flexibler und haben eine grossere Chance sich bei grosseren Veranderungen der Umwelt zu vererben Um Leben entstehen zu lassen bedarf es Gesellschaften die sowohl genugend komplex sind um stabil zu sein als auch genugend flexibel um auf Umweltveranderungen reagieren zu konnen Gesellschaften denen der Ubergang zum Leben gelingt weisen eine hohe Fahigkeit auf auf Umweltbedingungen zu reagieren Dieses zeichnet sie gegenuber starr strukturierten Gesellschaften wie Steinen oder Kristallen aus Sie haben ein besonders hohes Mass an Koharenz So wird bei einem Lebewesen Bewegung vom gesamten System unterstutzt und getragen wahrend bei einer Maschine z B einem Roboter Teile des Systems starr bleiben und von einem Antrieb bewegt werden Die Komponenten einer Maschine sind Bauelemente die voneinander getrennt sind Das biologische System hat hingegen eine eigene ganzheitliche Systematik 52 Lebende Gesellschaften haben zudem ein ausgepragtes Streben mit dem sie auf neue Situationen reagieren und sich anpassen konnen PR 199 Streben bedeutet dass eine Gesellschaft nicht nur kausal durch die Umwelt bedingt ist Sie hat eine ausreichende Intensitat an Empfindungen Zum Leben gehort eine Verstarkung des geistigen Pols uber die blosse Reproduktion hinaus Leben enthalt neben der Vererbung immer Spontaneitat Zu ihm gehoren Selbsterhaltung aktive Kreativitat und das Verfolgen von Zwecken 53 Eine lebende Gesellschaft schliesst immer einige lebende Ereignisse ein Daher kann eine Gesellschaft mehr oder weniger leben je nachdem wie stark lebende Ereignisse vorherrschen PR 200 Charakteristisch fur lebende Gesellschaften ist aber auch dass sie zu ihrer Reproduktion fur Ernahrung und Stoffwechsel auf anderes Leben zuruckgreifen mussen und dieses oftmals mit Gewalt und Zerstorung anderen Lebens Ob dies nun dem allgemeinen Wohl dient oder nicht Leben ist Rauberei PR 204 Theorie des Erfassens Bearbeiten Die dauerhafte Personlichkeit ist der historische Weg lebender Ereignisse die jeweils zu aufeinander folgenden Augenblicken im Korper vorherrschen PR 229 Whitehead betrachtet auch den Menschen als eine Folge von Prozessen innerhalb der Natur Der Mensch ist eine Sequenz ausserst komplexer Gesellschaften die sich aus einer Vielzahl ebenfalls komplexer hierarchisch geordneter Gesellschaften zusammensetzen Dies sind die Organe die ihrerseits aus Zellen Molekulen und Atomen aufgebaut sind ebenso wie die Subsysteme der Atmung der Verdauung oder des Blutkreislaufs und auch mentaler Prozesse Der menschliche Organismus unterscheidet sich vom tierischen und auch von anorganischen Strukturen nur graduell durch hohere Komplexitat In der wirklichen Welt erkennen wir vier Stufen von wirklichen Ereignissen die nicht scharf voneinander unterschieden werden konnen Zuerst haben wir als unterste Stufe die wirklichen Ereignisse im sogenannten leeren Raum zweitens die wirklichen Ereignisse die Momente in der Lebensgeschichte dauerhafter nicht lebender Objekte sind wie Elektronen oder andere einfache Organismen drittens sind da die wirklichen Ereignisse die Momente in der Lebensgeschichte dauerhafter lebender Objekte darstellen viertens die wirklichen Ereignisse die Momente in der Lebensgeschichte dauerhafter lebender Objekte mit bewusster Erkenntnis sind PR 331 Je komplexer ein Organismus entwickelt ist desto starker ist der Einfluss seines geistigen Pols Die Theorie des Erfassens bezieht sich auf alle Stufen wirklicher Ereignisse Der Prozess ist in eine genetische Abfolge teilbar eine logische Struktur die jedoch nicht raumlich oder zeitlich zu denken ist Das Erfassen auch Empfinden wird dabei von funf Faktoren bestimmt PR 404 das empfindende Subjekt die anfanglichen noch unstrukturierten Daten die Eliminierung von Daten durch negatives Erfassen das objektive Datum das empfunden wird die subjektive Form die den objektiven Daten die Struktur gibtIm Prozess des Empfindens wirken die Kategorien der subjektiven Harmonie sowie der subjektiven Intensitat wahrend Empfindungen zu einer subjektiven Einheit erste Kategorie der Verbindlichkeit zusammengefuhrt werden PR 72 73 auch 237 Der Weg dieser Integration ist auf das subjektive Ziel gerichtet Die subjektive Form bestimmt jeweils das qualitative Muster und die quantitative Intensitat PR 428 429 Durch den standigen Prozess des Hervorgehens wirklicher Einzelwesen aus anderen mit ihnen verbundenen wirklichen Einzelwesen ergibt sich eine Gerichtetheit ein Vektorcharakter der Empfindungen PR 436 Hierdurch ist jeweils die Ursache in der Wirkung enthalten Der Ubergang von der Ursache zur Wirkung steht fur den kumulativen Charakter der Zeit Die Irreversibilitat der Zeit beruht auf dieser Eigenschaft PR 434 Der Prozess des Erfassens ist ein Vorgang der Umwandlung PR 540 Dabei dachte Whitehead an physische Vorgange Die physikalische Theorie von den alternativen Energieformen und von den Transformationen einer Form in die andere beruht letztlich auf der Ubertragung die bedingt ist durch irgendeine Exemplifikation der Kategorien der Umwandlung und der Umkehrung PR 464 Wahrnehmung Bearbeiten Wahrnehmung ist fur Whitehead kein Vorgang bei dem ein Betrachter Ablaufen auf einer Buhne wie im Theater zuschaut Wahrnehmung ist vielmehr ein Austauschprozess in der Natur der die Grundlage jeder Erfahrung experience ist Hier folgte Whitehead dem englischen Empirismus und Kant Wahrnehmung ist die Aneignung des Datums durch das Subjekt mit dem Ziel das Datum in eine Einheit des subjektiven Empfindens zu transformieren PR 336 Es ist die Grundlage jeder realistischen Philosophie dass in der Wahrnehmung objektivierte Daten zum Vorschein kommen die in ihrer Gemeinschaft mit der unmittelbaren Erfahrung fur die sie Daten sind erkannt werden PR 160 Im Prozess der Wahrnehmung werden die bestehenden Relationen in neue Relationen umgewandelt Das einzelne Wahrnehmungsereignis der Wahrnehmungstropfen hat sowohl einen subjektiven als auch einen objektiven Aspekt Jemand und ein Etwas treten in einem Wahrnehmungsereignis in eine Beziehung die ein neues wirkliches Ereignis entstehen lasst Ausgangspunkt der Wahrnehmung ist die kausale Wirksamkeit causal efficacy Hiermit kennzeichnete Whitehead den Strom der Daten der durch den Organismus des Korpers aufgenommen wird Reflexe wie das Blinzeln bei plotzlichem grellen Licht haben Wirkursachen Der primitive ursprungliche Charakter der direkten Wahrnehmung ist Vererbung Vererbt wird der Ton des Empfindens mit Anzeichen fur seinen Ursprung es ist mit anderen Worten der Ton des Vektor Empfindens PR 229 Eine kausale Wahrnehmung drangt sich auf und lasst sich nur in geringen Mass steuern In der kausalen Wahrnehmung werden Relationen und das kontinuierliche Werden der wirklichen extensiven raum zeitlichen Welt erfasst Wahrnehmungen auf der Ebene der kausalen Wirksamkeit sind zunachst einmal vage nicht kontrollierbar und voller Emotionen PR 333 und beziehen sich auf Vergangenes denn nur Vergangenes kann Datum der Erfahrung sein Entsprechend ordnete Whitehead auch das Gedachtnis der kausalen Wirksamkeit zu da es auf der Abfolge irgendeines historischen Weges beruht PR 232 der seinen Ursprung wie die Verursachung in der physischen Wahrnehmung hat PR 437 Die Wahrnehmung der anorganischen Welt geht nicht uber die kausale Wirksamkeit hinaus PR 331 und 232 Als zweiten Modus der Wahrnehmung nannte Whitehead die vermittelnde Unmittelbarkeit presentational immediacy 54 Sie kommt nur hoher entwickelten Lebewesen zu Diese verfeinerte Wahrnehmung ist das Empfinden der gleichzeitigen Welt PR 164 In ihr entsteht eine lebhafte Deutlichkeit durch die Mannigfaltigkeit der sinnlichen Vergegenwartigung PR 330 Sie ist von der kausalen Wirksamkeit abhangig PR 329 jedoch vergleichsweise klar abgegrenzt kontrollierbar dem unmittelbaren Erleben zuganglich und ha t ben einen minimalen Bezug zur Vergangenheit oder zur Zukunft PR 334 Der Fokus der vermittelnden Unmittelbarkeit liegt auf dem raumlichen Aspekt der Wahrnehmung In dieser Weise wird die gleichzeitige Welt bewusst als ein Kontinuum von extensiven Relationen erfasst PR 129 Ihre Inhalte sind vor allem Sinnesdaten wie Farben Gestalten die raumliche Lage und die raumliche Position des Wahrnehmungsgegenstandes im Verhaltnis zum Wahrnehmenden Der Modus der vermittelnden Unmittelbarkeit entspricht der Wahrnehmungstheorie Descartes der allerdings die Ebene der kausalen Wahrnehmung uberhaupt nicht erfasst hatte PR 234 235 Ahnliches gilt fur Hume der deshalb die These aufstellen konnte dass Kausalitat nicht beobachtbar sei PR 236 241 Der Modus der vermittelnden Unmittelbarkeit ist ein Zustand der Existenz als Aktualitat einer atomistischen wirklichen Welt Whitehead zitiert William James Some Problems of Philosophy Entweder unsere Erfahrung ist inhaltslos oder ohne Veranderung oder sie hat ein wahrnehmbares Mass an Inhalt bzw Veranderung Unsere Kenntnis der Realitat wachst buchstablich mit Wahrnehmungskeimen oder tropfchen Intellektuell oder durch Reflexion kann man diese in Bestandteile zerlegen aber als unmittelbar Gegebene kommen sie entweder alle zusammen oder gar nicht PR 141 Die Unterscheidung von kausaler Wahrnehmung und vermittelnder Unmittelbarkeit kann mit der Erkenntnistheorie von Duns Scotus verglichen werden der in abstraktive Erkenntnis sinnlich vermittelt kausal und in intuitive Erkenntnis unmittelbare Anschauung unterteilte Die dritte Phase der Wahrnehmung ist der symbolische Bezug symbolic reference der zwischen den beiden ursprunglichen Wahrnehmungsformen vermittelt Der symbolische Bezug ist fur das menschliche Denken konstitutiv Unsere Erfahrung ist vielschichtig Sie ist nicht nur symbolisch doch ohne Symbolik etwa in der Sprache in Kunst und Architektur in sozialen Gewohnheiten und Brauchen in Wissenschaft und Religion ist menschliche Kultur nicht denkbar 55 Zum symbolischen Bezug zwischen den beiden Arten kommt es immer dann wenn die Wahrnehmung eines Elements der einen Art sein Korrelat in der anderen hervorruft und sich darin die Verbindung von Empfindungen Emotionen und abgeleiteten Handlungen niederschlagen lasst die zu beiden Korrelaten des Paares gehoren und die auch durch diese Korrelation verstarkt werden PR 337 Der symbolische Bezug ist ein aktiv synthetisierender und stets interpretierender Prozess in dem durch die Zuordnung eines Symbols zu einer Wahrnehmung ein Urteil gefallt wird und der deshalb anfallig fur Irrtum ist Durch den symbolischen Bezug zu dem Phantasie und Vernunft beitragen erhalt der Inhalt der Wahrnehmung seine subjektive Form PR 332 Die Intensitat des symbolischen Bezugs steigert sich vom reinen Symbol z B dem Wort Wald bis hin zu einer beigemessenen Bedeutung z B der Erinnerung an Erlebnisse in einem Wald Bedeutung ist das was aus einem Symbol gefolgert wird Dies konnen auch Emotionen sein Sie ist fur Whitehead nicht an Sprache gebunden Es ist leichter Weihrauch zu riechen als bestimmte religiose Gefuhle zu produzieren wenn die beiden also verknupft werden konnen ist Weihrauch ein geeignetes Symbol fur solche Gefuhle In der Tat eignen sich bestimmte symbolische Erfahrungen die leicht zu machen sind fur gewisse Zwecke besser als Symbole denn geschriebene oder gesprochene Worte PR 342 Bewusstsein Bearbeiten Personale Identitat entsteht durch eine bestimmte Form eines Nexus der eine komplexe dauerhafte Gesellschaft ist Bewusstsein ist bei Whitehead eine Qualitat der Person 56 nicht die Intentionalitat selbst sondern ein Modus der Intentionalitat 57 Das Bewusstsein entsteht in einem Prozess der Synthese physischer und geistiger Vorgange PR 443 Es ist nicht gegenstandlich keine eigenstandige Entitat sondern eine Weise der Erfahrung der Wirklichkeit 58 Es ist eine Struktur ein Element der subjektiven Form PR 442 eine besondere Form mentaler Zustande die ebenso wie physische Erfahrungen wirkliche Ereignisse sind Es erfasst stets nur einen Teil der Wirklichkeit und grenzt andere Prozesse aus PR 303 Bewusstsein tritt erst in der obersten Stufe der Erfahrung auf Kausale Wahrnehmung ist noch unbewusst PR 303 Erst die vermittelnde Unmittelbarkeit tritt in das Bewusstsein ein das seinerseits Einfluss auf diesen Wahrnehmungsmodus haben kann Bewusstsein ist die subjektive Form wirklicher Einzelwesen Dabei ist das Bewusstsein nicht Grundlage des Erfahrungsprozesses einschliesslich Wahrnehmung PR 115 sondern ein mogliches Ergebnis davon So kann das Bewusstsein einer zeitlichen Abfolge nur aus der Erfahrung gewonnen werden PR 326 Erfahrungsprozesse mussen nicht bewusst ablaufen Bewusstes Wahrnehmen setzt den Modus des symbolischen Bezugs voraus In das klare Bewusstsein treten nur abgeleitete symbolisch modifizierte Inhalte Diese mussen nicht den zugrunde liegenden fundamentalen Sachverhalten entsprechen Das was vage wahrgenommen wird die inneren Erfahrungsinhalte wurden von Descartes ebenso wie vom Sensualismus ubersehen Erfahrung ist mehr als im Bewusstsein erfasst wird Das Verhaltnis von Unterbewusstem und Bewusstem ist unscharf Hier stimmt Whitehead mit der von Leibniz getroffenen Unterscheidung zwischen Perzeptionen undeutlich und Apperzeption klar uberein Bewusstsein kann unterschiedliche Intensitaten haben Das Bewusstsein flackert und selbst wo es am hellsten ist gibt es ein kleines Brennpunktgebiet klarer Erleuchtung und ein grosses Gebiet im Halbschatten liegender Erfahrung das in dunkler Erahnung von intensiver Erfahrung berichtet PR 486 Wesentliches Charakteristikum ist dass es kein Bewusstsein gibt ohne Aussagen als ein Element im objektiven Datum PR 445 Damit setzt Bewusstsein den Eintritt in den symbolischen Bezug voraus Neben der Symbolisierung gehort zum Bewusstsein dass ein Kontrast in der Wahrnehmung zwischen dem was tatsachlich ist und dem was sein konnte und nicht ist besteht PR 444 und 486 Durch den Kontrast entsteht eine Abgrenzung des bewusst gewordenen Einzelwesens Wenn die Kontraste und Identitaten solcher Empfindungen ihrerseits empfunden werden haben wir Bewusstsein PR 350 Der Triumph des Bewusstseins geht einher mit dem negativen intuitiven Urteil In diesem Fall kommt es zu einem bewussten Empfinden dessen was sein konnte aber nicht ist Es ist das Empfinden von Abwesenheit und es empfindet diese Abwesenheit durch die endgultige Ausschliesslichkeit dessen was tatsachlich gegeben ist Daher erreicht die Ausdrucklichkeit der Negation die die besondere Charakteristik des Bewusstseins ausmacht hier ihren Hohepunkt PR 497 Subjekt Superjekt Bearbeiten Whitehead vertrat eine von der Tradition abweichende Auffassung des Begriffs Subjekt Das Subjekt war fur ihn keine Substanz die im Verlaufe des Erfahrungsprozesses konstant bleibt auch nicht als kantischer Grenzbegriff sondern die Innenperspektive eines wirklichen Einzelwesens das ja selbst ein Prozess ist Die traditionalistische Philosophie setzt ein Subjekt als Substanz voraus und stellt diesem ein Objekt gegenuber Whitehead widersprach ausdrucklich der als kopernikanische Wende bezeichneten Auffassung Kants dass das Subjekt die Objekte konstituiert Die organistische Philosophie kehrt diese Analyse um und erklart den Prozess als einen Verlauf von der Objektivitat zur Subjektivitat namlich von der Objektivitat aufgrund deren die aussere Welt ein Datum ist zu der Subjektivitat durch die es eine individuelle Erfahrung gibt PR 292 Das wirkliche Einzelwesen steht in einem standigen Prozess in dem es andere wirkliche Einzelwesen in sich aufnimmt Dieser Prozess ist das Subjekt das das innere Moment die intrinsischen Eigenschaften eines wirklichen Einzelwesens darstellt Subjekte liegen den Prozessen in der Welt nicht zugrunde sondern entstehen erst im Werden Sie sind nicht Quelle der Erfahrung wie dies dem dualistischen Geist zugeschrieben wird sondern sie erfahren im Prozess Zugleich steht das wirkliche Einzelwesen im Kontrast zu anderen wirklichen Einzelwesen Diese im Kontrast stehenden wirklichen Einzelwesen werden fur das Subjekt objektiviert Objekte stellen eine Potenzialitat fur ein Subjekt dar Das Subjekt als sich selbst erzeugendes wirkliches Einzelwesen erfasst Informationen uber die ihm aussere Welt Positiv erfasste Objekte wirken auf das Subjekt ein Negativ erfasste Gegenstande fuhren zu einer Abgrenzung zu einem endgultigen Ausschluss PR 94 Durch ihren Kontrast sind sie aber massgeblich am Entstehungsprozess des jeweiligen Subjekts beteiligt PR 414 Weil Objekte stets auch aus ihrer eigenen Perspektive Subjekte sind objektivieren sich Subjekte gegenseitig Sie sind die Potentialitat der Objektivierung im Werden anderer wirklicher Einzelwesen PR 66 nbsp Wahrnehmung und Erfassen bei Alfred North WhiteheadParallel zu den eigentlichen Wahrnehmungsphasen unterschied Whitehead in einer Art Theorie der Erfahrung der erfassenden prehension Ereignisse zu denen auch die Wahrnehmung gehort drei Stufen der Empfindungen feelings in denen die Wahrnehmung verarbeitet wird und zwar physische begriffliche und aussageformige Empfindungen Er bezeichnete diese auch als reaktive erganzende und geistige Phase der Erfahrung PR 335 336 und 392 394 Erfahrung ist das Vollziehen eines Prozesses Die Intensitat der Erfahrung ist eine Frage der Intensitat des Kontrastes zu anderen wirklichen Ereignissen Die Phasen der Empfindungen stellen den Prozess der Selbstkonstituierung dar Sie entsprechen dem geistigen Pol wirklicher Einzelwesen Die Empfindung ist der Ubergang der Daten der ausseren Welt in die Subjektivitat PR 93 Sie ist das Bindeglied zwischen Subjekt und Objekt in der die Erfahrungen zu einer Erlebniseinheit zusammenwachsen concrescence Im Erfassen wirken immer das erfassende Subjekt das erfasste Objekt als Datum und die subjektive Form d h die Art und Weise wie das Subjekt das Datum erfasst zusammen PR 66 Dabei werden die erfassten Daten entsprechend dem subjektiven Ziel des aufnehmenden wirklichen Ereignisses ubernommen verandert abgeschwacht oder verstarkt oder als Kontrast negiert In der physischen Empfindung entstehen Ausgangsdaten initial data durch die Begegnung mit anderen wirklichen Ereignissen In dieser reaktiven Phase werden Empfindungen anderer wirklicher Ereignisse aufgenommen Geschehnisse d h das Erfassen sich wiederholender wirklicher Ereignisse bedurfen der Erinnerung Mit abnehmendem Kontrast mit Gewohnung sinkt die Intensitat der Erinnerung Die hochste Intensitat des Kontrastes entsteht durch Aufmerksamkeit und die Erfahrung des Neuen Die Intensitat des Kontrastes hangt auch stark von den Bedingungen der Erfahrung der Vorgeschichte ab Ein Spazierganger im Wald betrachtet einen Baum anders als ein Forster oder ein Holzfaller oder ein Tischler Fur jeden besteht eine andere Subjektivitat Im begrifflichen Erfassen conceptual prehension besteht kein unmittelbarer Kontakt zur Aussenwelt mehr Es werden vielmehr bestimmt vom subjektiven Ziel Bewertungskategorien conceptual feelings als zeitlose Einzelwesen gebildet und so die erfassten Daten erganzt Diese bestimmen die Intensitat und Form der Erfahrung Es entsteht eine unmittelbare Privatheit private immediacy in der sich das subjektive Ziel auch verandern kann 59 Einen Begriff verstand Whitehead als das analytische Wirken von Universalien In der Erfullung als dritter Phase werden schliesslich die physischen und die begrifflichen Empfindungen zu einem logischen Subjekt verknupft Es findet eine Integration von physischem Pol und zeitlosen Gegenstanden statt Es ist die Phase in der die Potenzialitat zeitloser Gegenstande wirklich actual wird Dabei kann eine Reproduktion erfasster Daten erfolgen es kann aber auch ein neuer Typ von Individuum entstehen PR 348 oder die vorherrschenden Daten werden nicht erfasst was zum Zerfall des Nexus fuhrt PR 350 Das aussageformige Empfinden propositional feelings ist eine Schlussfolgerung aus den beiden ersten Phasen Es ist das Ergebnis des Prozesses eines wirklichen Einzelwesens das Whitehead in einem Neologismus Superjekt nannte das dem Subjekt als Inhalt des Prozesses eines wirklichen Einzelwesens gegenubersteht Wahrend der Aspekt des Subjekts die innere private Sphare eines wirklichen Ereignisses anspricht kommt im Superjekt die objektive Seite des Ereignisses zum Ausdruck die fur andere Ereignisse offentlich ist PR 524 Das Superjekt ist das Ziel auf das hin sich ein wirkliches Einzelwesen konstituiert Es ist eine teleologische Selbstschopfung teleological selfcreation PR 406 Im Superjekt sind alle Moglichkeiten des Werdens zu Bestimmtheiten geworden 60 Jedes Superjekt jede Erfullung eines wirklichen Einzelwesens ist jedoch nicht statisch denn es enthalt die Potenzialitat in einen neuen Prozess in den Erwerb neuer Inhalte acquisition of novel content in ein neues wirkliches Einzelwesen einzugehen oder ihm als Kontrast zu dienen Prinzip der Relativitat Es ist ganz wesentlich fur die Lehre der organistischen Philosophie dass der Begriff eines wirklichen Einzelwesens als das unveranderte Subjekt der Veranderung vollstandig aufgegeben wird Ein wirkliches Einzelwesen ist zugleich das erfahrende Subjekt und das Superjekt seiner Erfahrungen Es ist ein Subjekt Superjekt und keine Halfte dieser Beschreibung kann auch nur fur einen Augenblick ausser Acht gelassen werden PR 75 76 Die Kennzeichnung des Subjektes als Subjekt Superjekt versucht deutlich zu machen dass das Subjekt stets zugleich etwas ist das erfahren wird Ergebnis und in einem fortwahrenden sich selbst konstituierenden Prozess erfahrt Das Subjekt erzeugt nicht den Erfahrungsprozess sondern ist ein sich stetig wandelndes Element davon ein Werdendes und im Ergebnis das Superjekt das Gewordene mit raum zeitlicher Bestimmtheit das das Potenzial enthalt in ein neues wirkliches Ereignis in ein Anderes einzugehen Das Superjekt nimmt die ganze Geschichte des Subjektes in sich auf und ist zugleich eine Moglichkeitsbedingung eine Antizipation der Zukunft die ihm immanent ist Entsprechend ist auch die menschliche Subjektivitat ein Prozess des Selbstwerdens das im Bewusstsein ein Fuhlen des Innewerdens seiner selbst ist Das Selbstsein als Superjekt ist ein standiges Ubergehen in ein neues Werden Als ein mit einer Vielheit von Prozessen verbundener Nexus ist der Mensch ein vielschichtiges Ereignis mehr als nur eine Personlichkeit 61 Als geistiges Wesen kann der Mensch in seiner Subjektivitat im Innewerden seiner selbst im Bewusstsein seine Moglichkeiten erfassen und Entscheidungen treffen Theorie der Ausdehnung Bearbeiten Wahrend die Theorie des Erfassens eine genetische Analyse der grundlegenden Prozesse des Werdens ist also sich mit deren Entstehung befasst betrachtet die Theorie der Ausdehnung denselben Untersuchungsgegenstand morphologisch also nach seinen formenden Strukturelementen PR 513 Beide Betrachtungsweisen sind komplementar 62 In der genetischen Analyse unterschied Whitehead in der Theorie des zeitlich nicht ausgedehnten Erfassens drei Entwicklungsphasen des Werdens eines wirklichen Einzelwesens Vgl PR 59 sowie 424 426 In einer Bewegung von aussen nach innen werden zunachst die Daten der ausseren Welt erfasst ante rem Sie werden im zweiten gedanklichen Schritt im Subjekt bewertet conceptual valuation in Hinblick auf die Moglichkeit mit denen das subjektive Ziel erreicht werden kann Die Informationen der ausseren Welt werden im Subjekt in re so integriert dass sie entweder in das Neue des werdenden wirklichen Ereignisses eingehen oder negiert und als Objekt mit einem Kontrast ausgegrenzt werden Auch in dieser Funktion tragen sie zum Werden des Ereignisses bei Das Ergebnis dieses Integrationsvorgangs ist schliesslich die Erfullung das Superjekt post rem Es ist real geworden und hat sich konkretisiert Aus der Entstehung des Werdens ergibt sich noch keine Aussage uber die Struktur der ausseren Welt da das Werden eines wirklichen Ereignisses keine zeitliche Abfolge sondern nur eine eigene Dauer hat Es gibt zwar ein Werden der Kontinuitat aber keine Kontinuitat des Werdens Die wirklichen Ereignisse sind die werdenden Geschopfe und sie begrunden eine kontinuierlich ausgedehnte Welt Anders gesagt Ausgedehntheit wird aber Werden ist nicht ausgedehnt PR 87 Entsprechend ist der Prozess die Grundlage der Ausdehnung Aber auch die Ausdehnung ist unverzichtbarer elementarer Bestandteil der Wirklichkeit Das extensive Kontinuum Bearbeiten Raum und Zeit haben fur Whitehead Ausdehnung PR 129 In der Wahrnehmung der vergegenwartigenden Unmittelbarkeit wird die gleichzeitige Welt als ein Kontinuum von extensiven ausgedehnten Relationen begrifflich erfasst Bei der Analyse wird nach Whitehead haufig der Fehler gemacht die gedankliche Abstraktion die sich auf reine Moglichkeiten bezieht nicht von der wirklichen Welt zu unterscheiden in der sich die Moglichkeiten in Realitat umgewandelt haben Die wirkliche Welt der wirklichen Ereignisse ist unheilbar atomistisch PR 129 Kontinuitat und die Idee der unendlichen Teilbarkeit existiert nur in Gedanken Die der Wahrnehmung entstammenden Tatsachen sind als wirkliche Ereignisse und als diese bestimmenden Relationen konkret und damit nicht kontinuierlich und nicht unbegrenzt teilbar Ein extensives Kontinuum ist ein Komplex von Einzelwesen der durch die vielfaltigen verwandten Beziehungen des Ganzen zum Teil des Uberlappens aus dem sich gemeinsame Teile ergeben der Beruhrung und andere die sich von diesen primaren Beziehungen herleiten lassen vereinigt werden Der Begriff eines Kontinuums umfasst sowohl die Eigenschaft unbegrenzter Teilbarkeit als auch die grenzenlose Ausdehnung Dieses extensive Kontinuum bringt die Solidaritat aller moglichen Standpunkte durch den gesamten Prozess der Welt hindurch zum Ausdruck PR 138 Die ganze Welt ist ein Beziehungsgeflecht wirklicher Ereignisse die alle auf irgendeine Weise direkt oder indirekt miteinander verbunden sind Ausdehnung extension ist eine grundsatzliche nicht mehr hinterfragbare nur in ihren Eigenschaften beschreibbare Relation die in jedem wirklichen Einzelwesen enthalten ist sie ist ein Sich erstrecken von Etwas uber Etwas 63 Whitehead betonte dass er grundsatzlich von der relativistischen Weltauffassung ausgehe weil diese besser mit seiner organistischen Konzeption ubereinzustimmen scheine als das Newton sche Weltbild Fur die menschliche Praxis ist der Unterschied zwar weitgehend unerheblich 64 weil die klassische Lehre mit einigen Ausnahmen als ein Spezialfall der relativistischen angesehen werden kann jedoch ein Fall ist der nicht mit der Evidenz der Erfahrung ubereinzustimmen scheint PR 138 Man muss daran erinnern dass der Ausdruck wirkliche Welt wie gestern und heute seine Bedeutung je nach Standpunkt verandert PR 137 Im Modell der klassischen Theorie Newtons ist die Welt dadurch bestimmt dass alle Dinge einen festen Ort in Raum und Zeit haben so dass zu einem bestimmten Zeitpunkt ihre Beziehungen zu allen Dingen festgelegt sind Zeit wird in diesem Modell als ein kontinuierlicher Strahl aus aufeinander folgenden Punkten gedacht Die Veranderung eines Gegenstandes wird unabhangig von den ubrigen Gegenstanden beschrieben Raum und Zeit sind in diesem Modell unabhangig von der konkreten Materie Whitehead kritisierte In dem blossen extensiven Kontinuum findet sich kein Prinzip das bestimmen konnte welche regionalen Quanten atomisiert werden sollen um den realen perspektivischen Standpunkt fur die primaren Daten zu bilden aus denen die grundlegende Phase in der Konkretisierung eines wirklichen Einzelwesens aufgebaut ist PR 139 140 Um die Veranderungen in der Welt zu erklaren darf man nicht von isolierten statischen Materieteilchen ausgehen sondern muss in Rechnung stellen dass alle Elemente der Welt sich in der Solidaritat einer Welt befinden PR 139 in einem Zusammenhang stehen der bereits die weitere Entwicklung des Werdens in sich birgt Die Gegenwart ist der Moglichkeitsraum der Zukunft und auf die gleiche Weise durch ihre eigene Vergangenheit bestimmt Das Werden in der Welt concrescence beinhaltet immer schon den Ubergang transition in ein Neues Indem Descartes und Newton behaupteten dass die Dinge in der Welt selbstgenugsam sind dass ein Ding keines anderen Dings bedarf als seiner selbst um zu existieren PR 37 vertraten sie einen reinen Externalismus jedes Ding ist fur alle anderen extern Die Welt ist ausschliesslich extensiv In der Gegenwart Whiteheads vertrat auch Russell mit der Konstruktion von Zeitpunkten als Klassen von Ereignissen diese Position 65 Die Gegenposition dass alle Relationen intern bestimmt sind ist der Idealismus Platons Historische Vertreter sind etwa Berkeley oder der absolute Idealismus in Deutschland Gegen Russell vertrat diese Position Bradley Hiernach ist eine unabhangige individuelle Existenz losgelost vom absoluten Geist nicht moglich Naturgesetze sind nicht extern gottlich sondern immanent im Wesen der Dinge und deshalb nicht allgemeingultig Es entsteht das Problem dass hieraus der Wandel durch den Internalismus nicht mit allgemeinen Gesetzen erklart werden kann 66 Whitehead sprach beiden Positionen eine gewisse Berechtigung zu loste sie aber zugunsten seiner bipolaren Metaphysik auf in der der Gegensatz von physischem Pol und geistigem Pol eines wirklichen Ereignisses als zwei Seiten einer Medaille behandelt wird Der physische Pol steht dabei fur Aktualitat wirkliche Existenz Einheit Offentlichkeit Kausalitat Objektivismus und Atomismus Diesen Kennzeichnungen entsprechen im geistigen Pol Potenzialitat mogliche Existenz Vielheit Privatheit Finalitat Subjektivitat und das Kontinuum 67 In dem blossen Kontinuum gibt es entgegengesetzte Potentialitaten in der wirklichen Welt gibt es eindeutige atomistische Wirklichkeiten die ein koharentes System realer Teilmengen uberall im Gebiet der Wirklichkeit bestimmen Jedes wirkliche Einzelwesen ist in seinem Verhaltnis zu jedem anderen wirklichen Einzelwesen so gesehen irgendwo in dem Kontinuum und geht aus den Daten hervor die dieser Standpunkt mit sich bringt PR 140 In der traditionellen Sichtweise ist ein Stein ein extensiver Gegenstand mit dem Charakter der ruhigen undifferenzierten Dauer Substanz an dem eine bestimmte Farbqualitat Akzidenz wahrgenommen wird Der so interpretierte Stein garantiert die vera causa den wahren Grund die Tatsache der Existenz und mutmassliche Erklarungen in Wissenschaft und Philosophie folgen seinem Modell PR 157 Substanz und Akzidenz sind die Grundlage einer materialistischen Naturwissenschaft und ein nutzliches Abstraktum Doch die modernen Wissenschaften zeigen die Irrtumlichkeit dieser Uberzeugung Die Molekule des Steins befinden sich in heftiger Bewegung PR 158 Das letzte Bollwerk des Substanzdenkens wird durch die Mikrophysik gesprengt Die mysteriosen Energiequanten sind aufgetreten wurden wie es scheint von den kurzen Unterbrechungen der Protonen oder der Elektronen abgeleitet Was aber noch schlimmer fur das Konzept ist die Quanten scheinen sich in Lichtschwingungen aufzulosen Sie sind ihrer eigenen Natur nach selbst irgendwie schwingend beide PR 159 Teilung Bearbeiten Als Teilung bezeichnete Whitehead die Analyse der im Zuge seines Werdensprozesses in ein wirkliches Einzelwesen eingegangener Informationen die sich aus seinen Relationen zur wirklichen Welt ergeben 10 Kategorie der Erklarung PR 66 Teilung kann sich auf wirkliche Einzelwesen in zweierlei Weise beziehen Zum einen konnen sie als Teile eines Nexus fungieren Zum anderen konnen sie selbst Gegenstand der Teilung sein Die Sinnesdaten werden differenziert durch Teile zu denen vorausgehende Zustande des Korpers gehoren der ebenfalls im Raum differenziert ist Unsere direkte Wahrnehmung der gleichzeitigen Welt wird daher auf Ausdehnung reduziert und definiert i unsere eigene geometrische Perspektive ii Moglichkeiten wechselseitiger Perspektiven fur andere gleichzeitige wirkliche Einzelwesen inter se und iii Moglichkeiten der Teilung Diese Moglichkeiten der Teilung konstituieren die aussere Welt als ein Kontinuum Denn ein Kontinuum ist teilbar soweit die wirkliche Welt durch wirkliche Einzelwesen geteilt wird ist sie kein Kontinuum sondern atomistisch PR 130 Die in den Sinnesdaten gegenwartige contemporary 68 Welt enthalt das Potenzial fur die kunftige Welt Dieser gedankliche Moglichkeitsraum der ja in der Gegenwart als solcher bereits real ist ist kontinuierlich teilbar aber noch nicht geteilt Diese Teilung erfolgt erst wenn sich eine der vielfaltigen Moglichkeiten im Prozess des Werdens realisiert Die Realisation ist dann atomistisch und nur noch begrenzt unter Berucksichtigung der physikalischen Gegebenheiten teilbar Realisierte wirkliche Einzelwesen sind voneinander getrennt konnen aber selbst nicht in andere gleichzeitige contemporary wirkliche Einzelwesen getrennt werden PR 130 131 Weil wirkliche Einzelwesen aus dem Moglichkeitsraum des extensiven Kontinuums hervorgehen der potenziell teilbar ist sind sie raum zeitlich ausgedehnt Sie sind extensiv da sie aus einer Potentialitat der Teilung hervorgehen die in der wirklichen Tatsache nicht geteilt ist PR 155 Durch den Ubergang von der moglichen zur wirklichen Welt wird das extensive Kontinuum zu einer atomistischen physikalischen Welt Die wirklichen Einzelwesen atomisieren es und lassen so real werden was vorher bloss potentiell war PR 148 Die koordinierte Teilung coordinate division 69 ist ein Sonderfall des Konzepts der Teilung der sich ausschliesslich auf das erfullte wirkliche Einzelwesen Superjekt bezieht Koordiniert meint mit einer relativen raum zeitlichen Koordinate versehen Durch seine Erfullung ist das wirkliche Einzelwesen ein Potenzial als Objekt oder Datum in neue wirkliche Einzelwesen einzugehen Als koordinierte Teilung bezeichnete Whitehead diejenigen Aussagen propositions die uber das erfullte wirkliche Einzelwesen in Hinblick auf seine Potenziale gemacht werden konnen 70 Ein erfulltes wirkliches Einzelwesen ist durch physisches und begriffliches Erfassen ein Quantum in einem oder mehreren Nexus das sowohl ein raumliches als auch ein zeitliches Element hat PR 514 Whitehead bezeichnete ein solches Quantum auch als extensives Gebiet extensive region das einen bestimmten Standpunkt in der wirklichen Welt einnimmt Insofern hat jedes wirkliche Einzelwesen eine eigene wirkliche Welt die es von allen anderen wirklichen Einzelwesen unterscheidet auch wenn durch vielfaltige Bezuge ein hohes Mass an gleichen Elementen innerhalb eines Nexus gegeben sein kann Das erfullte wirkliche Einzelwesen ist als physisches Element atomistisch und als erfasste Information kontinuierlich Als Information kann es geteilt und mit anderen Einzelwesen verbunden werden PR 429 eine andere Rolle spielen Es gibt unbegrenzt viele erfasste Informationen die einander uberlappen unterteilen und gegenseitig erganzen PR 430 Solche abgeteilten Informationen verlieren als solche den Bezug zum ursprunglichen subjektiven Ziel und gewinnen ihre Bedeutung fur einen Zweck erst wenn sie in den Nexus eines neuen wirklichen Ereignisses eingehen PR 530 Ausdehnungszusammenhang Bearbeiten Die grundlegenden Beziehungen zwischen den Elementen eines ausgedehnten Kontinuums die noch auf der Ebene vor den physikalischen Beschreibungen der Prozesse in der Natur bestehen sind fur Whitehead geometrisch siehe oben Ordnung der Natur In jeder Morphologie eines Nexus bestehen geometrische Relationen die man als Abstraktionen der Eigenschaften wirklicher Ereignisse analysieren kann Diese Beziehungen sind Charakteristika der physikalischen Welt Sie sind fur das wirkliche Einzelwesen nicht intern subjektiv sondern extern objektiviert Die allgemeine Bezeichnung Whiteheads fur eine externe Beziehung wirklicher Einzelwesen ist ein Ausdehnungszusammenhang extensive connection 71 Die geometrischen Strukturen geben der Vielzahl der wirklichen Ereignisse eine erste Stufe der Ordnung Zur Beschreibung dieser Strukturen verwendete Whitehead die Methode der extensiven Abstraktion Die Grundlegung hierzu hatte er bereits in seiner ersten naturphilosophischen Schrift An Enquiry concerning the Principles of Natural Knowledge 72 dargestellt Es handelt sich um eine mereologische Geometrie fur die das Verhaltnis Teil Ganzes und die Beziehung ausgedehnt uber die Grundelemente bilden Topologie Mereotopologie Zur Erlauterung verwendete Whitehead in Prozess und Realitat zwei Diagrammgruppen die die Moglichkeiten der geometrischen Beziehungen zeigen und entwickelte entlang dieser Darstellung ein System von Definitionen und Axiomen im Text Annahmen Den Hintergrund hierzu bildet die Theorie der Vektorfelder die zur Beschreibung dynamischer physikalischer Systeme wie des Elektromagnetismus uber den Whitehead promoviert hatte verwendet wird Grundbegriffe seines Axiomensystems sind Gebiet region und zusammenhangend extensively connected Whitehead warnte vor moglichen Missverstandnissen in Bezug auf die Grafiken PR 532 Diese enthalten Merkmale die erst im Axiomensystem entwickelt werden Zudem ist die Darstellung zweidimensional wahrend das Axiomensystem fur vierdimensionale raum zeitliche Relationen bestimmt ist Bei der Anwendung dieser Theorie der Ausdehnung auf die bestehende physische Welt unserer Epoche sind Volumen vierdimensional und Hyperflachen dreidimensional Aber Kurvenstucke sind eindimensional PR 542 Jedes wirkliche Ereignis ist ein Quantum das ein bestimmtes Gebiet in der Raumzeit ausmacht PR 514 Mit dem Konzept der extensiven Abstraktion versuchte Whitehead darzulegen wie es dazu kommen kann dass man abstrakt uber einen nicht ausgedehnten Punkt im Raum und ein zeitliches Moment ohne Dauer reden kann obwohl Ereignisse in der Wahrnehmung immer zeitlich und raumlich ausgedehnt sind Indem es gelingt selbst die kleinste geometrische Einheit einen Punkt als konstruiert aufzuweisen anstatt dessen Gegebensein axiomatisch anzunehmen kann man begrunden dass eine nicht ausgedehnte Stelle in Raum und Zeit eine Abstraktion sein muss Punkte sind so keine einfachen ausdehnungslosen Entitaten mehr sondern Nexus wirklicher Ereignisse mit Ausdehnung nbsp Diagramme zur Erlauterung der Theorie des AusdehnungszusammenhangsWhitehead lieferte in Prozess und Realitat nur eine Skizze einer entsprechenden punktfreien Geometrie Pointfree Geometry 73 Walter Jung kommentiert diese Passage Whitehead hat nur eine rohe Skizze geliefert und ausdrucklich keinen Versuch gemacht das Gebaude einwandfrei zu axiomatisieren Das ware auch eine rein mathematische Angelegenheit fur die in einer Abhandlung uber Metaphysik kein Platz ware 74 Im Folgenden werden einige wenige Kernthesen aufgelistet um das Prinzip der extensiven Abstraktion zu veranschaulichen Gebiete konnen unmittelbar Diagramm I Fall i DI i oder mittelbar DII i zusammenhangen Def 1 Die Relation des Zusammenhangs ist symmetrisch Wenn A mit B dann hangt auch B mit A zusammen Die Relation ist nicht transitiv Wenn A mit C und B mit C zusammenhangen dann muss nicht A mit B zusammenhangen DII iii Ein Gebiet A enthalt ein Gebiet B wenn alle Elemente von B auch Elemente von A sind Def 2 Diese Relation ist transitiv wenn B displaystyle subset nbsp A und C displaystyle subset nbsp B dann C displaystyle subset nbsp A Zwei Gebiete uberlappen sich wenn es ein Gebiet gibt das sowohl in dem einen als auch dem anderen enthalten ist Def 3 DI iv Das gemeinsame Gebiet nennt man Durchschnitt Def 6 Eine Zerlegung ist eine Teilung eines Gebiets ohne Uberlappung Def 4 Ein ausserer Zusammenhang besteht wenn zwei Gebiete zusammenhangen aber sich nicht uberlappen Def 7 DI vi Eine abstraktive Menge besteht aus einer Menge von ineinander verschachtelten Gebieten wobei keines davon in jedem Element der Mengen enthalten ist Def 10 Im dreidimensionalen Raum sind abstraktive Mengen geometrische Figuren wie Punkte Kurvenabschnitte oder Flachenabschnitte Whitehead nannte als Beispiel die russischen Matroschkas 75 Abstraktive Mengen uberdecken sich cover wenn jedes Element der Menge die andere uberdeckt Def 12 Das Gegenstuck nannte Whitehead inzident Def 15 Dies ist gegeben wenn die Glieder zweier geometrischer Elemente sich zwar uberdecken die Elemente aber nicht identisch sind Definition 16 Ein geometrisches Element wird Punkt genannt wenn ihm kein geometrisches Element inzident ist Diese Definition eines Punktes ist mit Euklids Definition vergleichbar Ein Punkt hat keine Teile PR 539 Mit dieser hier sehr verkurzten Darstellung konstruierte Whitehead im ersten Schritt einen Punkt als Grundelement einer mengentheoretischen Topologie und konnte so im Rahmen seiner weiteren Ausfuhrungen zeigen dass eine Beschreibung des Universums in den Begriffen der Ausdehnung moglich ist Durch die Dynamisierung seiner Betrachtung konnte er feststellen Die mathematische Physik ubersetzt die Aussage Heraklits Alles fliesst in ihre eigene Sprache Sie wird dann zu Alle Dinge sind Vektoren Die mathematische Physik akzeptiert auch die atomistische Lehre Demokrits Diese ubersetzt sie in die Formulierung Aller Energiefluss unterliegt Quanten Bedingungen PR 556 557 Epochale Theorie der Zeit Bearbeiten Whitehead entwickelte seine Theorie der Zeit in Anlehnung an Locke Bergson und James 76 Alle drei hoben bei ihrer Betrachtung der Zeit darauf ab wie diese erfahren wird namlich ausgedehnt als Dauer duration Aktuale Dauern sind faktisch nicht teilbar denn das Ereignis der Teilung kann erst beginnen wenn die Dauer bereits abgelaufen ist sich erfullt hat Eine Teilung der Zeit in kleinere Dauern als das Ereignis ist demnach nicht moglich sondern die Vorstellung einer solchen Teilung ist immer schon eine gedankliche Abstraktion Jedes wirkliche Einzelwesen in der zeitlichen Welt hat fur seinen perspektivischen Standpunkt ein raumliches Volumen 77 Entscheidend fur Whiteheads Auffassung der Zeit ist dass er zeitgleiche instantane Ereignisse ohne Ausdehnung fur nicht vorstellbar hielt Quantensprung Gegenwartige Zeitmomente haben stets eine Eigenzeit specious present mit einem Bezug zu Vergangenheit und Zukunft Ein Organismus ist eine in Raum und Zeit ausgedehnte Struktur Ohne diese Ausdehnung ware das Funktionieren eines Organismus nicht vorstellbar 78 nbsp Schema zur Erlauterung der epochalen Theorie der ZeitWesentlich fur Whiteheads Verstandnis der Zeit ist die Unterscheidung von zwei Typen von Prozessen Zum einen ist der genetische Prozess des Werdens eines wirklichen Ereignisses das Zusammenwachsen concrescence der es bestimmenden Elemente ein ganzheitlicher Vorgang der zwar eine eigene Ausdehnung duration hat aber keine zeitliche Abfolge succession Das wirkliche Einzelwesen ist zeitlich ausgedehnt aber nicht sein Werden Das Werden ist der innere subjektive und private Entstehungsakt eines wirklichen Einzelwesens der keine zeitliche Struktur im Erfassen hat Erst das erfullte wirkliche Einzelwesen das Superjekt wird nach aussen hin sichtbar und damit objektivierbar fur die Welt der anderen wirklichen Einzelwesen Erst als Superjekt hat es eine Dauer Eine andere Ebene ist zeitlich angesprochen mit dem Ubergang transition wirklicher Ereignisse in andere wirkliche Ereignisse der den extensiven kosmologischen permanenten Prozess des Werdens beschreibt Eine kosmische Epoche kann sich aus mehreren Dauern einzelner zeitlicher Einzelwesen zusammensetzen Die Idee des Prozesses des Ubergangs beinhaltet die Vorstellung dass jedes Ereignis Vorganger hat die es kausal beeinflussen causal efficacy Durch Erfassen nimmt das Ereignis seine vorlaufende Geschichte auf und bewertet sie aufgrund seines subjektiven Ziels so dass es zu einer Integration in einer bestimmten Art kommt siehe Theorie des Erfassens In der makrophysischen Welt bestehen Nexus und Gesellschaften die strukturiert sind und durch ihr Beziehungsgeflecht auch durch Wiederholung als dauerhafte Gegenstande enduring objects erfasst werden Zur Verdeutlichung der Bedeutung des Relativitatsprinzips benutzte Whitehead das Beispiel eines Schuhs eines Zugreisenden Fur den Reisenden ist der Schuh ein Punkt fur jemanden der den Zug von aussen sieht eine Linie und aus der Perspektive des Mars eine komplizierte Figur die durch die Erdrotation und die Umkreisung der Sonne beeinflusst ist 79 Was fur den einen Beobachter ein Punkt ist stellt fur einen anderen eine sukzessive Reihenfolge zeitgleicher Raume dar Gottesbegriff Der werdende Gott Bearbeiten Metaphysik muss nach Whitehead auch religiosen Empfindungen Rechnung tragen weil diese ein Teil der Wirklichkeit sind PR 613 Der Whitehead sche Gottesbegriff ist ein philosophischer Begriff der sich nicht aus einer Offenbarung ergibt PR 612 Das kreative Prinzip des Gottesbegriffes von Whitehead zieht sich durch den Essay Gottes Immanenz in der Welt ist ein Drang in die Zukunft der sich einem Streben in der Gegenwart verdankt PR 80 Gott ist das Organ des Neuen PR 140 Daher ist Gottes Zweckbestimmung im kreativen Fortschreiten das Hervorrufen von Intensitaten Die Erzeugung von Gesellschaften ist diesem absoluten Ziel untergeordnet PR 205 Gott ist die uranfangliche Exemplifikation des kreativen Fortschreitens das er voraussetzt PR 614 Da es nach dem ontologischen Prinzip keine Schopfung aus dem Nichts creatio ex nihilo geben kann ist Gott fur Whitehead Teil der wirklichen Welt und transzendiert diese nicht Weil das Universum ein fortlaufender Prozess ist und Gott Teil dieses Prozesses ist verandert er sich auch im Rahmen dieses Prozesses er ist ein Gott des Werdens und nicht abgeschlossen Dies ist eine Konsequenz der Freiheit der wirklichen Einzelwesen sich zu entscheiden Gottes Werden ist Ergebnis der Realisierung von Moglichkeiten auf die er erfassend reagiert 80 Gott ist mit den wirklichen Ereignissen verbunden ist selbst ein wirkliches Ereignis PR 184 185 Als solches hat er auch einen physischen und einen begrifflichen geistigen Pol Dadurch hat Gott eine Doppelnatur und ist einerseits Teil der Welt andererseits auch deren Bedingung Insofern ist die Beziehung Gottes zur Welt nicht symmetrisch Der begriffliche Pol ist die Urnatur Gottes primordial nature in der die unerschopfliche Quelle der Formen der zeitlosen Einzelwesen liegt aus der sich die Welt konstituiert Als Urnatur ist Gott schon immer und ewig vollstandig abstrakt und unbegrenzt die Menge aller Moglichkeiten der Ursprung von Intensitat Relevanz des subjektiven Ziels und der Freiheit Durch die standige Wechselwirkung mit der Welt ist er in ihr zugleich kausal wirksam PR 137 Dies ist die Folgenatur Gottes consequent nature In der Folgenatur werden die Moglichkeiten durch Konkretisierung im wirklichen Ereignis realisiert Gott verwirklicht sich selbst indem er in das Besondere Konkrete eingeht Die Folgenatur Gottes ist die fliessende Welt die durch ihre objektive Unsterblichkeit in Gott immerwahrend wirkt PR 620 Als Urnatur ist Gott hingegen eine Totalitat die alle wirklichen Einzelwesen und Potenzialitaten zeitlose Gegenstande in seinem Werden einschliesst Gott ist die unbedingte Wirklichkeit des begrifflichen Empfindens auf dem Grund der Dinge PR 614 Die Tatsache des Todes von Sokrates bleibt dauerhaft erhalten ebenso wie ein antikes Gedicht auch wenn dies im Wissen der Menschheit langst vergessen sein sollte Durch seine Selbstverwirklichung verleiht Gott allen vergangenen wirklichen Einzelwesen Unsterblichkeit Er nimmt alle Ereignisse in sich auf und wertet dabei nicht PR 616 Gottes Urnatur enthalt keine Bestandteile aus denen sich Normen fur den Vergleich ergeben PR 105 Zunachst darf Gott nicht als eine Ausnahme von allen metaphysischen Prinzipien behandelt werden eingefuhrt um deren Zusammenbruch vorzubeugen Er ist ihre wichtigste Exemplifikation Als uranfanglich betrachtet ist er die unbegrenzte begriffliche Realisierung des absoluten Reichtums an Potentialitaten Unter diesem Aspekt ist er nicht vor sondern mit aller Schopfung PR 613 f Gott ermoglicht den Ereignissen in jedem Augenblick uber sich hinaus zu gehen er verleitet zur Transzendenz Whitehead gebraucht den Begriff Lockung lure oder Uberredung persuasion 81 Die kausale Wirksamkeit Gottes in der Welt bedeutet dass er den wirklichen Einzelwesen auf der Grundlage der Vergangenheit die Potenzialitat der zeitlosen Objekte verfugbar macht und damit Entscheidungsmoglichkeiten und Freiheit ermoglicht Da wirkliche Einzelwesen abgrenzbar sind verlieren sie die Unmittelbarkeit zu Gott Als Superjekt stellt Gott alle Zweckursachen bereit Als causa sui konnen die wirklichen Einzelwesen ihre Ziele aber verandern PR 171 175 Gott selbst verandert sich entsprechend im Beobachten und im Geschehen dieser Transzendenz der wirklichen Ereignisse die ihre Erfullung finden Er wird insofern als ein Schopfergott definiert der dauernd schafft aber eben auch sich selbst 82 Als Teil der Welt ist Gott auf den Zusammenhang mit den anderen wirklichen Einzelwesen angewiesen Zwischen der wirklichen Welt und Gott besteht so eine Wechselbeziehung denn die vollkommene Wirklichkeit geht wieder uber in die zeitliche Welt und qualifiziert diese Welt so dass jede Wirklichkeit sie als eine unmittelbare Erfahrungstatsache einschliesst PR 626 Als Urnatur ist Gott Subjekt als Folgenatur ist er Superjekt 83 Gott und die Welt stehen in einem sich gegenseitig bedingenden Begrundungszusammenhang Es ist genauso wahr zu sagen dass Gott die Welt transzendiert wie zu behaupten dass die Welt Gott transzendiert Es ist genauso wahr zu sagen dass Gott die Welt erschafft wie zu behaupten dass die Welt Gott erschafft PR 621 Angesichts der Tatsache dass ein Mangel an Solidaritat der Individuen untereinander besteht PR 626 bietet sich Gott den Menschen als mitgehender Partner an Was in der Welt getan wird verwandelt sich in eine Realitat des Himmels und die Realitat des Himmels geht wieder uber in die Welt Aufgrund dieser Wechselbeziehung geht die Liebe der Welt in die Liebe des Himmels uber und flutet wieder zuruck in die Welt In diesem Sinne ist Gott der grosse Begleiter der Leidensgefahrte der versteht PR 626 Diskussion und Einflusse fruherer Philosophen BearbeitenIn Prozess und Realitat beschaftigt sich Whitehead ausfuhrlich mit Standpunkten anderer Philosophen dies jedoch nicht im Sinne eines philosophiegeschichtlichen Zugriffs sondern dem einer Transformation ihrer Begrifflichkeit Dabei wollte er die Philosophie seiner Vorganger nicht philologisch oder hermeneutisch rekonstruieren sondern suchte die Momente und Perspektiven die seiner eigenen Gedankenentwicklung forderlich waren Whitehead betonte dass die Leistungen der grossen Denker nicht gering zu schatzen seien Aber dort wo man Bruche in bedeutenden Theorien der Vergangenheit fehlende Koharenz nicht zueinander passende Begriffe finden kann ergeben sich besondere Einsichten und Ansatze die auf die Fragestellungen der Gegenwart konstruktiv ubertragen werden konnen 84 PR 23 Die Uberwindung einer historischen Position bedeutet aber immer einen Fortschritt der in jeder Zeit anzustreben ist PR 44 45 Im Einzelnen werden vor allem Platon Aristoteles Descartes Newton Locke Leibniz Hume und Kant diskutiert 85 Platon galt Whitehead als Fundgrube vieler Ideen Methodisch betonte er die offene Fragestellung vieler Dialoge Wesentliche Impulse lassen sich aus dem Timaios wegen dessen philosophischer Tiefe herleiten wenn dieser auch in Hinblick auf wissenschaftliche Einzelheiten als schlicht und einfach toricht einzustufen ist PR 186 Im Timaios wird der Ursprung der gegenwartigen kosmischen Epoche auf eine ursprungliche fur unsere Begriffe chaotische Unordnung zuruckgefuhrt Das ist die Evolutionslehre der organistischen Philosophie PR 187 Platon fand das Bleibende in einem statischen Ideenhimmel und sein Fluss entsprach der Verwirklichung seiner Formen in die fliessenden Unvollkommenheiten der physischen Welt PR 386 und 164 165 Zur Definition seiner organistischen Philosophie als einer der Form und nicht der Substanz ist die Abgrenzung zum Aristotelischen Substanzkonzept hervorzuheben 86 Aristoteles gilt Whitehead als der Apostel von Substanz und Attribut sowie der klassifikatorischen Logik die aus dieser Vorstellung folgt PR 387 Indem er die Subjekt Pradikat Form seiner Kategorienlehre auf die Analyse der Substanz ubertragen hat ist er fur Whitehead der Urheber der von ihm kritisierten Substanzmetaphysik PR 110 und 126 Er schreibt Der Terminus qualitatlose Wirklichkeit bezieht sich hier auf den Begriff einer res vera ohne subjektivistische Unmittelbarkeit Diese Zuruckweisung ist fur die organistische Philosophie von grundlegender Bedeutung PR 75 Fur Descartes gilt ahnlich wie spater fur Leibniz oder Kant der Trugschluss der unangebrachten Konkretisierung weil er sich zu sehr auf die Mathematik und deduktive Methoden konzentrierte und zu wenig an den Erfahrungen orientierte PR 39 Die wichtigste Methode der Mathematik ist Deduktion die der Philosophie ist deskriptive Verallgemeinerung PR 40 Der Hauptvorwurf gegenuber Descartes gilt der Bifurkation Gabelung der Wirklichkeit weil durch die Trennung von Korper und Geist als je eigenstandige Substanzen ein neues aber falsches Paradigma geschaffen wurde das das Denken der Folgezeit erheblich pragte Nach dieser Theorie ergibt sich eine Vielzahl beziehungsloser Substanzen und eine Zusammenhanglosigkeit zwischen den Grundprinzipien PR 37 Descartes wurde so zum Urheber der Subjektphilosophie Das subjektive Prinzip besagt dass das Datum im Erfahrungsakt allein mit Hilfe von Universalien erschopfend analysiert werden kann PR 295 Dagegen setzte Whitehead das Relativitatsprinzip wonach ein Seiendes durch die Objektivierung in einem Subjekt entsteht PR 311 Genau wie Descartes sagte mein Korper ist da hatte er sagen sollen meine wirkliche Welt ist da Mein Prozess ich selbst zu sein ist mein Entstehen aus meinem Besitz der Welt PR 164 Ahnlich wie Descartes in der Philosophie hat Newton in den Naturwissenschaften fur lange Zeit einen grundlegenden Einfluss ausgeubt Sein Scholium 87 ist fur Whitehead die klarste eindeutigste und einflussreichste Erklarung unter den philosophischen Spekulationen der Menschheit PR 146 Fur ihn sind Seelen Korper absolute Zeitdauern und absolute Orte allesamt wirkliche Dinge PR 147 Dies fuhrte u a dazu dass Kant von reiner Raumlichkeit und reiner Zeitlichkeit sprechen konnte Whitehead hielt entgegen Newton hat in seiner Beschreibung des Raumes und der Zeit die reale Potentialitat mit der wirklichen Tatsache verwechselt PR 149 Newton transformiert bei seiner Behandlung des Raumes Potentialitat in wirkliche Tatsachen das heisst in ein Geschopf anstatt ein Datum fur Geschopfe PR 161 In der organistischen Lehre kann keinem wirklichen Ergeignis Bewegung zugeschrieben werden PR 156 Gegen den Begriff der Bewegung setzte Whitehead die Vorstellung des Werdens in einer kontinuierlichen Sukzession wirklicher Ereignisse PR 150 Zwischen Platon und Locke sah Whitehead Parallelen in Hinblick auf die Berufung auf Tatsachen Indem er implizit Descartes Subjektivismus anerkannte fuhrte das Locke zu psychologischen Betrachtungen in der Erkenntnistheorie Wahrend bei Descartes die Darstellung der materiellen Substanz Anregungen fur Whitehead bot war dies bei Locke die Beschreibung des Geistes bzw in Lockes Terminologie der Ideen insbesondere die Analyse sekundarer Qualitaten einfacher Ideen Locke gibt die leidenschaftslosesten Beschreibungen der verschiedenen Elemente der Erfahrung die der gesunde Menschenverstand niemals auslasst PR 112 Lockes Bemuhen die Substanzmetaphysik zu uberwinden war jedoch nicht ausreichend PR 261 Vor allem hatte er die Trennung von erkennendem Subjekt und den materiellen Substanzen nicht aufgegeben PR 586 Die Bezuge der Metaphysik Whiteheads zur Monadologie von Leibniz liegen auf der Hand Materie ohne Form immaterielle Prinzipien ist nicht denkbar So folgt Leibniz nicht dem Newton schen Konzept von Materie in Raum und Zeit als wirklichen Gegenstanden Diese sind vielmehr fur ihn Moglichkeiten der Ordnung im Universum eine Vorstellung die Whiteheads zeitlosen Gegenstanden nahekommt Alle Lebensformen und Gegenstande im Universum sind mehr oder weniger aufeinander bezogen Man kann Empfindungen und Wollen nicht aus rein mechanischen Zusammenhangen erklaren Sowohl Leibniz Monaden als auch die wirklichen Einzelwesen sind singulare Entitaten die niemals die gleichen Eigenschaften wie eine andere haben konnen nur dass die Ereignisse zwar ahnlich wie die Monaden das gesamte Universum spiegeln ihnen jedoch keine dauerhafte Existenz zugesprochen wird 88 Leibniz Monaden bewegen sich sind also Substanzen wahrend wirkliche Einzelwesen als Prozesse werden und vergehen PR 162 Der grosste Unterschied zwischen Whitehead und Leibniz liegt in der Begrundung der Verursachung Wahrend Leibniz von einer gottlich bestimmten prastabilierten Harmonie ausging vertrat Whitehead eine durchgangige Kausalitat die er mit dem Streben als nicht transzendenter Finalursache verband Eine Lucke sah Whitehead bei Leibniz wie schon bei Descartes im Verhaltnis von Erkenntnis und Gott Erkenntnis sollte kein Akzidenz von Gottes Gute sein PR 354 Es entsteht ein Bruch im Gebaude der prastabilierten Harmonie wenn die Erkenntnis auch die Erkenntnis Gottes einschliesst Mit der Darstellung des Theodizeeproblems in Leibniz Religionsphilosophie ging Whitehead heftig ins Gericht Leibniz Theorie von der besten aller Welten ist ein dreister Schwindel um das Gesicht eines Schopfers zu bewahren den zeitgenossische und vorausgegangene Theologen konstruiert hatten PR 104 In der Auseinandersetzung mit Hume diskutierte Whitehead mit dem Trugschluss der einfachen Ortsbestimmung einen Sonderfall des Trugschlusses der unangemessenen Konkretisierung 89 In seiner Erkenntnistheorie unterschied Hume zwischen Eindrucken impressions und Vorstellungen ideas thoughts 90 Eindrucke beruhen auf starken Wahrnehmungen perceptions Vorstellungen auf schwachen Inkonsequenterweise sprach Hume in der Folge davon dass alle Vorstellungen auf einfachen Eindrucken beruhen wobei er selbst zusatzlich ein Beispiel brachte dass dieser These widersprach Es ist moglich dass jemand eine Lucke in einer Farbskala erganzen kann ohne die fehlende Farbe vorher zu kennen Whitehead verwies darauf dass es ahnliche Beispiele fur Tone oder Geruche gibt PR 222 Er kennzeichnete Humes Darstellung der Wahrnehmung als ubersteigerten Intellektualismus PR 267 weil dieser sich nur auf im Bewusstsein klare Eindrucke stutze Nach Whiteheads Wahrnehmungslehre ist dies Wahrnehmung im Modus der vermittelnden Unmittelbarkeit wahrend die Wahrnehmung in der Form der kausalen Wirksamkeit die nur vage im Hintergrund des Bewusstseins besteht von Hume ubersehen worden ist Whitehead verwies darauf dass die von Hume beschriebenen einfachen Eindrucke eine eindeutige Ortsbestimmung haben und deshalb nicht wiederholt werden konnen siehe PR 248 260 Hume konnte nicht erklaren wie aus einfachen Eindrucken zusammengesetzte Vorstellungen entstehen Deshalb ist eine Erinnerung oder eine Gewohnheit wie sie Hume in Zusammenhang mit der Diskussion der Kausalitat vertrat nicht moglich Hume ging einfach davon aus dass die Annahme dass es zu Wiederholungen kommt pragmatisch gerechtfertigt werden konne PR 254 Ungelost bleibt dabei wie es zu einem Eindruck von Wiederholung von Eindrucken kommen kann PR 256 Dass Hume diesem Irrtum unterlag beruht nach Whitehead auf der Darstellung der Wirklichkeit in Form von Subjekt Pradikat Aussagen in denen Subjekt und Objekt getrennt werden Der reine Sensualismus Humes fuhrt zu vielen isolierten Individuen Dies bezeichnete Whitehead als sensualistische Mythologie PR 268 Die Lehre von der individuellen Unabhangigkeit realer Tatsachen hat ihren Ursprung in der Vorstellung dass die Subjekt Pradikat Form der Darstellung eine metaphysisch grundlegende Wahrheit vermittelt Nach dieser Ansicht begrundet eine individuelle Substanz mit ihren Pradikaten den hochsten Typ von Wirklichkeit Mit dieser metaphysischen Voraussetzung bereiten die Relationen zwischen individuellen Substanzen metaphysische Unannehmlichkeiten es ist kein Platz fur sie PR 260 261 Zu den philosophischen Thesen die Whitehead generell ablehnte gehort die Kantsche Lehre von der objektiven Welt als theoretisches Konstrukt aus rein subjektiver Erfahrung Fur ihn verbaut diese Theorie den Zugang zu den gewohnlichen eigenwilligen Tatsachen des Alltagslebens beides PR 24 Er sprach sogar von einer Degradierung der Welt zu einer blossen Erscheinung PR 109 Kant rettete sie die Metaphysik Newtons nur indem er sie auf die Beschreibung eines Konstrukts reduzierte mittels dessen die reine Anschauung eine Ordnung fur die chaotischen Daten einfuhrt Die organismische Philosophie stellt einen Versuch dar mit dem Minimum an kritischer Korrektur zu den gewohnlichen Konzeptionen zuruckzukehren PR 147 Weil Kant das Empfinden nicht als eigenstandige Erfahrung erfasste steckt alles was nicht Erkenntnis ist notwendig in den Anfangen und befindet sich bloss auf dem Weg der Erkenntnis PR 290 Auf der anderen Seite formulierte Kant als erster vollstandig und ausdrucklich die Konzeption eines Erfahrungssubjektes als ein konstitutives Wirken das Subjektivitat in Objektivitat oder Objektivitat in Subjektivitat verwandelt PR 292 Nur dass Kant allein vom Subjekt ausging ist falsch weil er die aussere Welt nicht als Datum erfasste Fur Kant taucht die Welt aus dem Subjekt auf fur die organistische Philosophie taucht das Subjekt aus der Welt auf PR 175 Bei Kant wird aus der Perspektive des idealen Subjekts die zeitliche Welt bloss erfahren was zur Folge hat dass kein Element in der zeitlichen Welt selbst ein Erfahrendes sein kann PR 353 Wenn Kant dieses Problem hatte auflosen wollen hatte er seine Philosophie entweder zuruck zu Leibniz Monadenlehre oder nach vorne in einen absoluten Idealismus entwickeln mussen Whitehead hielt es fur angebracht zum vorkantischen Denken zuruckzugehen PR 22 Zumindest strebte er einen erneuten Paradigmenwechsel an 91 Statt dass aus subjektiven Anschauungen objektive Erscheinungen entstehen wollte Whitehead zeigen wie objektive Daten auf dem Weg der Empfindungen zur subjektiven Erfullung zum Subjekt Superjekt beitragen Anstelle der Kritik der reinen Vernunft tritt eine Kritik des reinen Fuhlens PR 218 Als zeitgenossische Philosophen fanden in Prozess und Realitat Henri Bergson Francis Herbert Bradley und William James eine besondere Erwahnung Bergson hatte fur Whitehead den Empirismus zu Recht kritisiert blieb aber dem Substanzdualismus verhaftet weil er den Elan vital als eine eigenstandige Entitat betrachtete Von seinem Lehrer Bradley dessen britische Form des Neuhegelianismus er prinzipiell ablehnte ubernahm er die Charakterisierung der Empfindungen Insbesondere in Hinblick auf die von Bradley bestrittene Realitat der Zeit kann man Prozess und Realitat als einen Gegenentwurf zu Bradleys Appearance and Reality Erscheinung und Realitat verstehen 92 Besonderen Einfluss auf das Denken von Whitehead hatte James Der amerikanische Psychologe und Philosoph formulierte in seinem Werk The Principles of Psychology New York 1890 93 eine originare Konzeption des stream of consciousness Bewusstseinsstroms und entwickelte darin Gedanken an die Whitehead anknupfte So auch den dass Bewusstsein keine Entitat sondern eine Funktion sei 94 und dass der Ubergang zwischen zwei Sensationen feeling of transition etwa zwischen Stille und Donnerschlag selbst nichts Negatives sondern das eigentlich Stromende und stromend Verbindende ist 95 Auch die Vorstellung der aktualen Gegenwart specious present als Dauer duration als ausgedehnte Zeit die immer auch uberlappende Bezuge zur Vergangenheit und Zukunft hat finden sich bei James 96 Kritik und Rezeption BearbeitenKritik Bearbeiten Schon Bertrand Russell mit dem Whitehead lange zusammengearbeitet hatte bezeichnete dessen Philosophie als schwer verstandlich Seine Philosophie war sehr dunkel und sie enthalt vieles was mir niemals zu verstehen gelang 97 Percy Hughes sprach von einer esoterischen Terminologie Arthur E Murphy meinte dass Whitehead die Schranken der besonderen Erfahrung ignoriere Und Wilbur M Urban ausserte sogar den Verdacht dass hinter der linguistischen Unverstandlichkeit eine noch fundamentalere Unverstandlichkeit liege 98 Urban sprach von dem unverstandlichsten Essay der jemals in der Philosophie geschrieben worden sei 99 Eberhard Bubser der Ubersetzer von The Function of Reason halt Whitehead Begriffsdichtung vor und ist der Auffassung Whiteheads Metaphysik enthalte Inkonsistenzen Dunkelheiten und Lucken die man bei ihm uberall reichlich finden kann 100 Obwohl sich Whitehead vom Sensualismus abgegrenzt hat PR 354 und seine organistische Philosophie dem Subjektivismus zuordnete PR 312 warf ihm James W Felt einen naiven Realismus und epistemologische und ontologische Redundanzen vor 101 Es sei zum Beispiel nicht erklarbar wie Begriffe wie der der Farbe in den Dingen sei und dieselben Begriffe durch die Wahrnehmung erst entstunden 102 Die Kritik krankt jedoch bei naherer Analyse daran dass von einem dualistischen Standpunkt aus argumentiert wird Nun nimmt Whitehead eine dualistische Position aber gerade nicht ein Irritationen hat Whiteheads Umgang mit den Positionen grosser Denker der Philosophiegeschichte hervorgerufen Gernot Bohme hielt ihm eine vereinfachende Perspektive vor 103 Ebenso sieht Olaf Muller einen willkurlichen Umgang bei der Verbindung der historischen Positionen mit seiner eigenwilligen Konzeption 104 Christoph Kann betrachtet derartige Kritik als unangemessen weil Whitehead keine philologische oder historische Arbeit anstrebt sondern die historischen Positionen als Anregung und oder Abgrenzung zur Erarbeitung oder Verdeutlichung der eigenen Position nutzt 105 Whitehead orientiert sich bewusst interpretierend am eigenen philosophischen Interesse Reto Luzius Fetz bewertet diesen Ansatz als vielleicht nicht immer historisch abgesichert aber originell und aufschlussreich 106 Auch Anhanger Whiteheads sahen die Anwendung des Begriffs der Gesellschaft auf den Menschen kritisch weil dieser sich dadurch aus einer Vielzahl von Elementen vorgestellt werden musse Damit gehe aber die alltagliche Selbsterfahrung der personlichen Identitat verloren 107 Fetz ausserte die Auffassung Statt den Menschen in einer Vielzahl von Wesenheiten aufzulosen die dann wieder zur fragwurdigen Einheit einer blossen Gesellschaft zusammengefuhrt werden lage wohl die einfachere und wirkungsgerechte Losung darin von Anfang an und durchgangig den Menschen als eine wenn auch komplexe Wesenheit zu konzipieren wie es dem Ausgangspunkt Whiteheads entspricht 108 Zunachst ist hier nicht klar was als Ausgangspunkt Whiteheads angesprochen wird Sodann kann man einwenden dass die Abgrenzung besonderer Wesenheiten einem durchgangigen Aufbau des Universums aus wirklichen Einzelwesen widerspricht Nur um die Besonderheit eines Menschen aus anthropozentrischer Sicht hervorzuheben wurde man einen Systembruch erzeugen Insbesondere steckt in diesem Argument eine substanzialistische Vorstellung die gerade nicht dem Prozesscharakter der Welt entspricht 109 Der Mensch verandert sich trotz seiner Selbstidentifikation permanent sowohl korperlich als auch geistig ob einem dies bewusst ist oder nicht Das kaum vergangene Vorher wird bereits anders aus der Erinnerung erfahren als es im Jetzt der Wahrnehmung der Fall war Die temporale Differenz innerhalb unserer Person ist eine Differenz wirklicher Einzelwesen unsere temporale Identitat die Identitat einer Gesellschaft nicht mehr aber auch nicht weniger 110 Wolfhart Pannenberg halt Whitehead vor dass der Gedanke eines radikalen Selbstschopfertums jeden Elementarereignisses zu einer Unvereinbarkeit der Metaphysik Whiteheads mit dem biblischen Schopfungsgedanken und darum auch den biblischen Gottesgedanken fuhrt 111 Ahnlich sieht Hans Kung in dem Prinzip der Relativitat bei Whitehead eine Art Pantheismus 112 Roland Faber halt dagegen dass die in allem immanente Kreativitat bei Whitehead eine nichtdifferente Aktivitat Gottes ist die seine Unteilbarkeit zum Ausdruck bringt so dass Gott als ganz immanent und ganz transzendent zugleich und absolut erscheint 113 Karl Otto Apel der vor allem das pragmatische Denken von Peirce fur die Transzendentalpragmatik und die Diskursethik fruchtbar gemacht hat stimmte Whiteheads Kritik an Hume zu dass die Trennung von Fakten und Normen die konkrete Wirklichkeit des zeitlichen Welt Prozesses verfehlt hielt ihm aber vor dass die kritische Auffassung der konkreten Prozesswirklichkeit ihren notwendigen Ursprung in der Situation des handelnden Menschen hat Apel setzte die Prozessphilosophie Whiteheads als spekulative Reflexion mit der Philosophie von Hegel und Marx gleich und behauptete diese vermag also gerade die praktisch und ethisch relevante Unterscheidung zwischen dem was jetzt ist und dem was sein soll nicht aufzuheben 114 Apel setzte sich in seiner Bezugnahme auf Prozess und Realitat allerdings nicht mit dem Konzept der Konkreszenz und dem immer offenen Prozess des Werdens bei Whitehead auseinander in dem Subjektivitat und Objektivitat im Superjekt ineinander aufgehen wahrend sie bei Hegel und Marx zwar dialektisch vermittelt sind aber als Gegensatz sich gegenuberstehen Rezeptionslinien und Analogien Bearbeiten In der Rezeptionsgeschichte wurde Whitehead lange Zeit nicht in seinem Gesamtspektrum gewurdigt sondern nur in Teilen In der Geschichtsschreibung der Philosophie trat er bisher weitgehend hinter Sprachphilosophen wie Ludwig Wittgenstein zuruck in den letzten zwanzig Jahren hat sich die zuruckhaltende Rezeption gewandelt es ergeben sich vielfaltige Bezuge die jedoch zumeist nur Teilaspekte der Gedanken von Whitehead weiter verfolgen 115 Entsprechend ist Whitehead fast nur als naturlicher Theologe oder nur als Theoretiker der Geometrie oder Physik oder allein als subjektivistischer Naturphilosoph der den Materialismus kritisiert rezipiert worden Kaum jedoch gab es Bemuhungen in einer Gesamtansicht des Oeuvres die Zusammenhange in seinem Leben nachzuvollziehen 116 Besondere Beachtung fanden die religiosen Anteile seiner Metaphysik das Gottesbild von Whitehead wurde in der Prozesstheologie besonders von Whiteheads ehemaligen Assistenten Charles Hartshorne sowie dessen Schulern John B Cobb und David Ray Griffin diskutiert und modifiziert Hieraus gingen das Center for Process Studies in Claremont sowie die Zeitschrift Process Studies hervor Trotz einer gewissen Nahe der Prozesstheologie zu den theologischen Positionen von Paul Tillich und Rudolf Bultmann blieb die traditionelle Theologie weitgehend auf Distanz Im deutschsprachigen Raum wurde Whiteheads religionsphilosophischer Ansatz von Godehard Bruntrup Roland Faber oder Michael Welker aufgenommen Parallelen finden sich in der philosophischen Theologie Teilhard de Chardins 117 Hierzu stellt Kung fest Erst Teilhard und Whitehead sehen vom heutigen einheitlichen naturwissenschaftlichen Weltbild her Gott und Welt ohne Aufhebung der Differenz ihrer Einheit Bei allen geausserten Vorbehalten gegen Hegels Identifikation von Gott und Welt Glauben und Wissen wurde durch diese Entwicklung doch ein Denkstand erreicht hinter den ein neuzeitliches theologisches Denken nicht zuruckfallen darf 118 Eine kritische Debatte loste Donald W Sherburne der Mitherausgeber der korrigierten Auflage von Prozess und Realitat mit dem Artikel Whitehead without God 119 aus in dem er die These vertrat dass die Philosophie Whiteheads fur die Notwendigkeit Gottes kein koharentes Argument liefere 120 Eine Gegenposition ist eine nicht religiose a theologische Interpretation von Whiteheads Gottesbegriff 121 Susanne K Langer die bei Whitehead promovierte verwendet in ihren Betrachtungen ausfuhrlich empirisches Material aus den Kunstwissenschaften der Kulturanthropologie und der Psychologie In mancher Hinsicht leistet sie eine konkrete Anwendung Whiteheadscher Spekulationen 122 Der andere Bezugspunkt Langers war Ernst Cassirer der seinerseits die relativistische Ereigniswelt Whiteheads positiv zur Kenntnis genommen hatte 123 Aktuell werden diese Untersuchungen von Oswald Schwemmer weitergefuhrt 124 Daruber hinaus ergeben sich Beruhrungspunkte zur Prozessmetaphysik Symbolphilosophie der Sozialanthropologie und der Kulturtheorie 125 Analogien ergeben sich auch im Begriff des dynamischen Prozesses oder Vorstellung einer hierarchischen Struktur der Natur in der Ontologie Nicolai Hartmanns 126 sowie in der dynamischen Ontologie des Theologen Karl Heim 127 Zwar nicht explizit an Whitehead anknupfend aber als ihm verwandt kann die pluralistische Symboltheorie von Nelson Goodman betrachtet werden 128 Im Pragmatismus finden sich Einflusse von Whitehead auf die Spatphilosophie von George Herbert Mead 129 der sich insbesondere in der Theorie der Wahrnehmung des zeitlichen Flusses der Ereignisse der Emergenz und der Zeitlichkeit auf den relativistischen Prozessgedanken bezog wenn auch mit einer deutlich starker betonten psychologischen Orientierung am Perspektivismus John Dewey hat sich explizit mit Whiteheads Philosophie als der Methode der deskriptiven Verallgemeinerung auseinandergesetzt 130 In der Verbindung von Objektivierung und Subjektivitat wirklicher Einzelwesen kritisierte Dewey allerdings dass Whitehead nicht auf die Subjektivitat seiner eigenen Philosophie reflektierte 131 Ein moderner Vertreter der Prozessphilosophie der diese mit dem Pragmatismus verbindet ist Nicholas Rescher Eine aktuelle Diskussion der Thesen von Whitehead findet im Umfeld der Aktor Netzwerk Theorie statt die zudem in der Tradition von George Herbert Mead steht Vertreter dieser Theorie wie Bruno Latour Donna Haraway und Isabelle Stengers die zudem Parallelen zwischen Whitehead und Deleuze aufzeigt 132 beziehen sich explizit auf Whitehead 133 In der ANT werde eine Mittelposition zwischen Intentionalitat und Materialitat der Forschung formuliert und damit das Umfeld empirischer Forschung in einem Gesamtkontext begriffen eine Entdeckung gewisser Erkenntnisse sei zum Beispiel immer auch eine Gesamtkonstruktion der Ereignisse 134 Allerdings sind die Moglichkeiten der ANT vor dem Hintergrund globaler okologischer Krisen die sich in ihren Auswirkungen z T emergent akkumulieren raum zeitlich verzogert auftreten und ihnen deshalb nur schwer ohne eine makrologische Dimension und damit auch eines vorhandenen theoretischen Inventars begegnen 135 Starken Einfluss ubte Whitehead auch auf Conrad Hal Waddington und dessen organismische Erklarung der Evolution in der Biologie aus 136 An diesen knupfte Jean Piaget an bei dem sich entsprechende Parallelen zu Whitehead finden 137 Eine prozessorientierte Position zur Philosophie des Geistes die er reflexiven Monismus nennt vertritt der britische Psychologe Max Velmans 138 Der Kybernetiker Heinz von Foerster akzentuiert kybernetische und konstruktivistische Elemente der Geschichtsschreibung Geschichtsschreibung als story telling und definiert die Geschichte generell als dynamisches Geflecht Konnex von Verbindungen Argumentationen die Prozesse auf eindeutige Kausalitaten zuruckfuhrten single cause Argumentation seien Vereinfachungen 139 Niklas Luhmann dessen auf den Neurobiologen Humberto Maturana zuruckgehender Grundbegriff der Autopoiesis Ahnlichkeiten zu der Selbsterschaffung wirklicher Ereignisse hat 140 bezog sich auf Whitehead in der Bestimmung des Ereignisses als kleinster Analyseeinheit innerhalb der von ihm untersuchten Systeme 141 Auch in der Zeittheorie findet sich die Parallele dass Gleichzeitigkeit Unabhangigkeit der Ereignisse bedeutet 142 Andererseits steht Luhmann mit dem von ihm vertretenen Determinismus im unmittelbaren Gegensatz zu Whitehead Auch passt die relative Abgeschlossenheit der Systeme bei Luhmann 143 nicht zum Denken offener Prozesse bei Whitehead 144 Ervin Laszlo schlug vor den Begriff des Organismus bei Whitehead durch den eines dynamischen selbsterhaltenden Systems zu ersetzen das in Beziehung zu seiner sich verandernden Umwelt zu setzen ist 145 David Bohm bezieht sich in seinem Werk Die implizite Ordnung auf Whitehead 146 und formuliert darauf aufbauende ahnliche Thesen Abgrenzung vom Dualismus Vorstellung einer impliziten Leitwelle und damit der Bezogenheit aller Ereignisse Sein als holistische Ontologie 147 bezeichnetes System ahnelt der prozessualen Denkweise Whiteheads 148 Ahnliches gilt fur Werner Heisenberg der sich intensiv mit philosophischen und auch sprachlichen Fragestellungen der Physik auseinandergesetzt hat 149 In einem Gesprach mit der Philosophiestudentin Grete Hermann sagte er dass also um es auf eine einfach Formel zu bringen Atome keine Dinge oder Gegenstande mehr sind Aber was sind sie dann Dafur wird es kaum einen sprachlichen Ausdruck geben denn unsere Sprache hat sich an den taglichen Erfahrungen gebildet und die Atome sind ja gerade nicht Gegenstande der taglichen Erfahrung 150 Shimon Malin Professor fur Physik an der Colgate University in Hamilton New York greift in seinem popularwissenschaftlichen Buch Dr Bertlmanns Socken 151 Gedanken von Whitehead auf Besonders fur elementare Ereignisse auf der Quantenebene liefere das Modell eines wirklichen Ereignisses als Umschreibung des Quantenkollapses also einer sich blitzhaft und sehr kurzzeitig konstituierenden Organisation die zudem keine dauerhafte Identitat aufweise ein mit den physikalischen Beobachtungen erstaunlich ubereinstimmendes Bild Eine ahnliche Darstellung findet sich bereits 1930 bei Heisenberg wonach der Kollaps der Wellenfunktion kein zeitlicher Prozess ist 152 Erwin Schrodinger formuliert in seinem Buch Was ist Leben Wir nehmen also wahr dass eine waltende Ordnung die Kraft besitzt sich selbst zu erhalten und geordnete Vorgange hervorzurufen 153 In seinen Uberlegungen zur Strukturbildung genetischer Informationen formuliert er damit einen Gedanken der auch Whiteheads Entwurf bestimmt den einer sich selbst stets neu organisierenden Einheit von Ereignissen Eine weitere Anknupfung an Whitehead in Verbindung mit der theoretischen Betrachtung des Zusammenhangs von Bewusstsein und Physik findet sich in der Theorie der Orchestrated Objective Reduction des Physikers Roger Penrose und des Quantenbiologen Stuart Hameroff in der vor allem auf den Begriff der occasion of experience Bezug genommen wird Sie argumentieren dabei fur die Existenz von actual occasions in einer mesokosmischen Grossenordnung So beschreibt Hameroff dass sich actual entities im menschlichen Gehirn mit einer Frequenz von 40 Hertz manifestieren wobei in diesem Prozess zwischen 10 000 und 100 000 Neuronen beteiligt sein konnen Mesokosmische Quantenprozesse erscheinen nach Penrose Hameroff bereits in einfachen Lebewesen wie den Einzellern die noch nicht uber Bewusstsein verfugen 154 Spyridon Koutroufinis entwickelt hieraus eine Theorie des Organismus die die Whitehead sche Prozessphilosophie mit den modernen biomathematisch teleonomischen Forschungen verbindet 155 Siehe auch BearbeitenProzessphilosophie Prozesstheologie PanpsychismusEinzelnachweise Bearbeiten Kindlers Neues Literatur Lexikon Munchen 1988 605 Prozess und Realitat wird im Text zitiert mit dem Sigel PR nach der deutschen Ausgabe Alfred North Whitehead Prozess und Realitat Entwurf einer Kosmologie Ubersetzt und mit einem Nachwort versehen von Hans Gunter Holl Suhrkamp 2 verb Aufl Frankfurt 1987 Michael Hauskeller Whitehead zur Einfuhrung Junius Hamburg 1994 42 43 Spyridon A Koutroufinis Zur Einleitung Whiteheads Prozessontologie und ihr Potential des Lebendigen Werdens In ders Hrsg Prozesse des Lebendigen Zur Aktualitat der Naturphilosophie A N Whiteheads Alber Freiburg Munchen 2007 9 24 hier 13 FN 2 Elisabeth M Kraus Metaphysics of Experience A Companion to Whitehead s Process and Reality 2 Auflage Fordham Univ Press 1998 xx Die Einfuhrung von Sherburne versucht demgegenuber die Inhalte in einer linearen Struktur zu vermitteln Donald W Sherburne A Key to Whitehead s Process and Reality University of Chicago Press Chicago 1966 Nachdruck 1981 Reinhard Margreiter Erfahrung und Mystik Grenzen der Symbolisierung Akademie Berlin 1997 205 Hans Poser Whiteheads Kosmologie als revidierbare Metaphysik In Friedrich Rapp Reiner Wiehl Hrsg Whiteheads Metaphysik der Kreativitat Internationales Whiteshead Symposium Bad Homburg 1981 Alber Freiburg 1986 105 125 hier 118 119 Elisabeth M Kraus Metaphysics of Experience A Companion to Whitehead s Process and Reality 2 Auflage Fordham Univ Press 1998 5 Walter Jung Uber Whiteheads Atomistik der Ereignisse In Ernest Wolf Gazo Hrsg Whitehead Alber Freiburg Munchen 1980 54 104 56 Reiner Wiehl Subjektivitat und Bewusstsein in A N Whiteheads spekulativer Prozessphilosophie In Spyridon A Koutroufinis Hrsg Prozesse des Lebendigen Zur Aktualitat der Naturphilosophie A N Whiteheads Alber Freiburg Munchen 2007 25 42 20 cf Michel Weber and Pierfrancesco Basile eds Subjectivity Process and Rationality Frankfurt Lancaster ontos verlag Process Thought XIV 2006 Wissenschaft und Moderne Welt 127 Gernot Bohme Whiteheads Abkehr von der Substanzmetaphysik In Ernest Wolf Gazo Hrsg Whitehead Alber Freiburg Munchen 1980 45 53 52 zitiert nach Michael Hauskeller Whitehead zur Einfuhrung Junius Hamburg 1994 80 Reo Luzias Fetz ubersetzt den Begriff categorical obligations mit kategoriale Bedingungen in Whitehead Prozessdenken und Substanzmetaphysik Alber Freiburg Munchen 1981 113 Reto Luzius Fetz ubersetzt den Begriff actual entity in bewusster Anspielung auf die aristotelische ousia mit ursprungliche Wesenheit S 98 oder zumeist mit aktuale Wesenheit S 113 in Whitehead Prozessdenken und Substanzmetaphysik Alber Freiburg Munchen 1981 Michael Hampe Alfred North Whitehead Beck Munchen 1998 110 Barbara Muraca Teleologie der Organismen Grenzbegriff oder ontologische Notwendigkeit In Spyridon A Koutroufinis Hrsg Prozesse des Lebendigen Zur Aktualitat der Naturphilosophie A N Whiteheads Alber Freiburg Munchen 2007 63 96 hier 83 Michael Hampe Alfred North Whitehead Beck Munchen 1998 62 verweist auf die Ahnlichkeit zu Ernst Cassirers Funktionsbegriff Kenneth K Inada The Metaphysics of Buddhist Experience and the Whiteheadian Encounter Philosophy East and West 25 4 1975 465 487 Hans Joachim Storig Kleine Weltgeschichte der Philosophie Stuttgart 1990 582 vgl Geschichte der Philosophie von J Rehmke und Friedrich Schneider VMA Verlag Wiesbaden orig Grundriss der Geschichte der Philosophie 1959 Bonn 373 f vgl Shimon Malin Dr Bertlmanns Socken Wie die Quantenphysik unser Weltbild verandert orig Nature Loves to Hide Oxford University Press USA Reclam Leipzig 2003 aus dem Amerikanischen ubersetzt von Doris Gerstner 306 ff oder Steven Shaviro Pulses of Emotion Whitehead s Critique of Pure Feeling PDF 108 kB abgerufen am 27 September 2011 Spyridon A Koutroufinis Zur Einleitung Whiteheads Prozessontologie und ihr Potential des Lebendigen Werdens In ders Hrsg Prozesse des Lebendigen Zur Aktualitat der Naturphilosophie A N Whiteheads Alber Freiburg Munchen 2007 9 24 hier 13 Vgl hierzu Ernst Mach Die Analyse der Empfindungen und das Verhaltnis des Physischen zum Psychischen Fischer Jena 1886 S 51 Die in der Erfahrung vorgefundenen Elemente sind immer dieselben nur von einerlei Art und treten nur je nach der Art ihres Zusammenhanges bald als physische bald als psychische Elemente auf vgl Kindlers Neues Literatur Lexikon Munchen 1988 S 606 Reiner Wiehl Subjektivitat und Bewusstsein in A N Whiteheads spekulativer Prozessphilosophie In Spyridon A Koutroufinis Hrsg Prozesse des Lebendigen Zur Aktualitat der Naturphilosophie A N Whiteheads Alber Freiburg Munchen 2007 25 42 31 Michael Hauskeller Whitehead zur Einfuhrung Junius Hamburg 1994 48 Michael Hampe Alfred North Whitehead Beck Munchen 1998 119 Dieses Beispiel erinnert an die Monadologie von Leibniz 57 Und wie eine und dieselbe Stadt die von verschiedenen Seiten betrachtet wird als eine ganz andere erscheint und gleichsam auf perspektivische Weise vervielfacht wird so geschieht es in gleicher Weise dass es durch die unendliche Vielheit der einfachen Substanzen gleichsam ebenso viele Universen gibt die jedoch nur die Perspektiven des einen einzigen gemass den verschiedenen Gesichtspunkten jeder Monade sind Alfred North Whitehead Wissenschaft und moderne Welt Suhrkamp Frankfurt 1984 187 Whitehead zitiert hier John Locke An Essay concerning Humane Understanding Ein Versuch uber den menschlichen Verstand II 23 1 Alfred North Whitehead Wissenschaft und moderne Welt Suhrkamp Frankfurt 1984 189 Ivor Leclerc Form and Actuality In Ders Hrsg The Relevance of Whitehead Nachdruck der Ausgabe von 1961 Thoemmes Bristol 1993 169 192 hier 171 Walter Jung Uber Whiteheads Atomistik der Ereignisse In Ernest Wolf Gazo Hrsg Whitehead Eine Einfuhrung in seine Kosmologie Alber Freiburg 1980 90 Barbara Muraca Teleologie der Organismen Grenzbegriff oder ontologische Notwendigkeit In Spyridon A Koutroufinis Hrsg Prozesse des Lebendigen Zur Aktualitat der Naturphilosophie A N Whiteheads Alber Freiburg Munchen 2007 63 96 hier 86 87 Joachim Klose Die Struktur der Zeit in der Philosophie Alfred North Whiteheads Alber Munchen 2002 schlagt als Ubersetzung von satisfaction den Begriff Verwirklichung vor weil so der Prozesscharakter deutlicher wird S 89 Barbara Muraca Teleologie der Organismen Grenzbegriff oder ontologische Notwendigkeit In Spyridon A Koutroufinis Hrsg Prozesse des Lebendigen Zur Aktualitat der Naturphilosophie A N Whiteheads Alber Freiburg Munchen 2007 63 96 hier 87 Vgl hierzu Alfred N Whitehead Modes of Thought 1938 dt Denkweisen Frankfurt Suhrkamp 2001 Kapitel VII John B Cobb David Ray Griffin Prozess Theologie Eine einfuhrende Darstellung Vandenhoeck amp Ruprecht Gottingen 1979 12 14 Es ergibt sich eine Parallele zu Leibniz mit dessen beruhmten Argument dass man den verursachenden Geist in einer Maschine nicht beobachten kann Monadologie 17 Nehmen wir einmal an es gabe eine Maschine die so eingerichtet ware dass sie Gedanken Empfindungen und Perzeptionen hervorbrachte so wurde man sich dieselbe gewiss dermassen proportional vergrossert vorstellen konnen dass man in sie hineinzutreten vermochte wie in eine Muhle Dies vorausgesetzt wird man bei ihrer inneren Besichtigung nichts weiter finden als einzelne Stucke die einander stossen und niemals etwas woraus eine Perzeption zu erklaren ware John W Lango Time and Experience in Michel Weber Handbook of Whiteheadian Process Thought Band 1 Ontos Frankfurt 2009 653 666 hier 654 Michael Hauskeller Whitehead zur Einfuhrung Junius Hamburg 1994 77 Barbara Muraca Teleologie der Organismen Grenzbegriff oder ontologische Notwendigkeit In Spyridon A Koutroufinis Hrsg Prozesse des Lebendigen Zur Aktualitat der Naturphilosophie A N Whiteheads Alber Freiburg Munchen 2007 63 96 hier 86 Michael Hampe Alfred North Whitehead Beck Munchen 1998 125 Joachim Klose Prozessphilosophie und Quantentheorie In Tobias Muller und Bernhard Dorr Hrsg Realitat im Prozess A N Whiteheads Philosophie im Dialog mit den Wissenschaften Schoningh Paderborn 2011 57 74 hier 59 Vgl Alfred N Whitehead Function of Reason 1929 dt Die Funktion der Vernunft Stuttgart Reclam 1974 Kapitel I Spyridon A Koutroufinis Jenseits von Vitalismus und Teleonomie Whiteheads prozessuale Teleologie des Lebendigen In ders Hrsg Prozesse des Lebendigen Zur Aktualitat der Naturphilosophie A N Whiteheads Alber Freiburg Munchen 2007 112 148 hier 148 John B Cobb Jr Eine vierte Variable in der Evolutionstheorie In Spyridon A Koutroufinis Hrsg Prozesse des Lebendigen Zur Aktualitat der Naturphilosophie A N Whiteheads Alber Freiburg Munchen 2007 149 160 hier 152 Spyridon A Koutroufinis Zur Einleitung Whiteheads Prozessontologie und ihr Potential des Lebendigen Werdens In ders Hrsg Prozesse des Lebendigen Zur Aktualitat der Naturphilosophie A N Whiteheads Alber Freiburg Munchen 2007 9 24 hier 15 Tobias Muller Grundzuge der Metaphysik Whiteheads In Tobias Muller und Bernhard Dorr Hrsg Realitat im Prozess A N Whiteheads Philosophie im Dialog mit den Wissenschaften Schoningh Paderborn 2011 37 55 hier 49 Spyridon A Koutroufinis Zur Einleitung Whiteheads Prozessontologie und ihr Potential des Lebendigen Werdens In ders Hrsg Prozesse des Lebendigen Zur Aktualitat der Naturphilosophie A N Whiteheads Alber Freiburg Munchen 2007 9 24 hier 14 Hans Gunther Scheuer Die Prozessphilosophie Alfred North Whiteheads und die Physik des 20 Jahrhunderts Shaker Aachen 2005 71 Spyridon A Koutroufinis Jenseits von Vitalismus und Teleonomie Whiteheads prozessuale Teleologie des Lebendigen In ders Hrsg Prozesse des Lebendigen Zur Aktualitat der Naturphilosophie A N Whiteheads Alber Freiburg Munchen 2007 112 148 hier 117 Joachim Klose Prozessphilosophie und Quantentheorie In Tobias Muller und Bernhard Dorr Hrsg Realitat im Prozess A N Whiteheads Philosophie im Dialog mit den Wissenschaften Schoningh Paderborn 2011 57 74 hier 67 Fetz ubersetzt hier mit unmittelbare Vergegenwartigung in Whitehead Prozessdenken und Substanzmetaphysik Alber Freiburg Munchen 1981 103 bei Joachim Klose findet sich die Ubersetzung prasentierte Unmittelbarkeit Prozessphilosophie und Quantentheorie In Tobias Muller und Bernhard Dorr Hrsg Realitat im Prozess A N Whiteheads Philosophie im Dialog mit den Wissenschaften Schoningh Paderborn 2011 57 74 hier 61 Reinhard Margreiter Erfahrung und Mystik Grenzen der Symbolisierung Akademie Berlin 1997 210 Reiner Wiehl Subjektivitat und Bewusstsein in A N Whiteheads spekulativer Prozessphilosophie In Spyridon A Koutroufinis Hrsg Prozesse des Lebendigen Zur Aktualitat der Naturphilosophie A N Whiteheads Alber Freiburg Munchen 2007 25 42 hier 37 Reiner Wiehl Subjektivitat und Bewusstsein in A N Whiteheads spekulativer Prozessphilosophie In Spyridon A Koutroufinis Hrsg Prozesse des Lebendigen Zur Aktualitat der Naturphilosophie A N Whiteheads Alber Freiburg Munchen 2007 25 42 40 John H Buchanan Process Metapsychology in Michel Weber Handbook of Whiteheadian Process Thought Band 1 Ontos Frankfurt 2009 363 370 hier 364 Hans Gunther Scheuer Die Prozessphilosophie Alfred North Whiteheads und die Physik des 20 Jahrhunderts Shaker Aachen 2005 74 und 86 87 Tobias Muller Grundzuge der Metaphysik Whiteheads In Tobias Muller und Bernhard Dorr Hrsg Realitat im Prozess A N Whiteheads Philosophie im Dialog mit den Wissenschaften Schoningh Paderborn 2011 37 55 hier 44 Reiner Wiehl Subjektivitat und Bewusstsein in A N Whiteheads spekulativer Prozessphilosophie In Spyridon A Koutroufinis Hrsg Prozesse des Lebendigen Zur Aktualitat der Naturphilosophie A N Whiteheads Alber Freiburg Munchen 2007 25 42 37 Reiner Wiehl Aktualitat und Extensivitat in Whiteheads Kosmo Psychologie in Michael Hampe Helmut Maassen Hrsg Materialien zu Whiteheads Prozess und Realitat Band 2 Die Gifford Lectures und ihre Deutung Suhrkamp Frankfurt 1991 313 368 hier 336 Alois Rust Die organismische Kosmologie Alfred N Whiteheads athenaum Frankfurt 1987 168 Zur Zeit Whiteheads gab es noch keine praktischen Anwendungen von Einsteins Relativitatstheorie wie dies im 21 Jahrhundert z B bei der Ortsbestimmung durch GPS Systeme geschieht Alois Rust Die organismische Kosmologie Alfred N Whiteheads athenaum Frankfurt 1987 102 111 Ausfuhrlich setzte sich Whitehead mit diesem Gegensatz in Abenteuer der Ideen auseinander siehe 2 Teil Abschnitt VIII Kosmologien 247 276 Dort betrachtete er auch die Positionen des Positivismus und des Konventialismus Alois Rust Die organismische Kosmologie Alfred N Whiteheads athenaum Frankfurt 1987 159 Der Begriff ist hier im Original PR 130 von Hans Gunter Holl mit gleichzeitig ubersetzt Joachim Klose verwendet fur coordinate division die Ubersetzung koordinatenweise Teilung anstelle koordinierte Teilung in der von Hans Gunter Holl ubersetzten deutschen Ausgabe in Die Struktur der Zeit in der Philosophie Alfred North Whiteheads Alber Munchen Freiburg 2002 207 Reiner Wiehl Aktualitat und Extensivitat in Whiteheads Kosmo Psychologie in Michael Hampe Helmut Maassen Hrsg Materialien zu Whiteheads Prozess und Realitat Band 2 Die Gifford Lectures und ihre Deutung Suhrkamp Frankfurt 1991 313 368 hier 352 Walter Jung ubersetzt extensive connection mit extensive Verbindung Uber Whiteheads Atomistik der Ereignisse Ernest Wolf Gazo Hrsg Whitehead Alber Freiburg Munchen 1980 54 104 101 Alfred North Whitehead An Enquiry concerning the Principles of Natural Knowledge Cambridge University Press 1919 Cambridge University Press 1925 3 Teil The Method of Extensive Abstraction 101 164 Loredana Biancino Giangiacomo Gerla Connection Structure Grzegorczyk s and Whitehead s Definition of a Point Memento des Originals vom 17 Juli 2011 im Internet Archive nbsp Info Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht gepruft Bitte prufe Original und Archivlink gemass Anleitung und entferne dann diesen Hinweis 1 2 Vorlage Webachiv IABot www dmi unisa it PDF 61 kB in Notre Dame Journal of Formal Logic 37 3 1996 431 439 Giangiacomo Gerla Pointless Geometries Memento des Originals vom 17 Juli 2011 im Internet Archive nbsp Info Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht gepruft Bitte prufe Original und Archivlink gemass Anleitung und entferne dann diesen Hinweis 1 2 Vorlage Webachiv IABot www dmi unisa it PDF 662 kB in F Buekenhout W Kantor Hrsg Handbook of incidence geometry buildings and foundations North Holland 1995 1015 1031 Giangiacomo Gerla Annamaria Miranda 2008 Inclusion and Connection in Whitehead s Point free Geometry Memento des Originals vom 17 Juli 2011 im Internet Archive nbsp Info Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht gepruft Bitte prufe Original und Archivlink gemass Anleitung und entferne dann diesen Hinweis 1 2 Vorlage Webachiv IABot www dmi unisa it PDF 468 kB in Michel Weber Hrsg Handbook of Whiteheadian Process Thought 2 Bande Ontos Verlag Frankfurt 2009 Walter Jung Uber Whiteheads Atomistik der Ereignisse In Ernest Wolf Gazo Hrsg Whitehead Alber Freiburg Munchen 1980 54 104 101 FN 131 Alfred North Whitehead The Concept of Nature 1920 Cambridge University Press 2004 79 Joachim Klose Die Zeitlichkeit der Zeit Alfred North Whiteheads temporale Ereignisse In Joachim Klose Klaus Morawetz Hrsg Aspekte der Zeit Zeit Geschichte Raum Zeit Zeit Dauer und Kultur Zeit Lit Munster 2004 132 152 die Originalquellen sind John Locke Essay uber den menschlichen Verstand hrsg von Udo Thiel Akademie Berlin 1997 Deutsche Ubersetzung von 1872 Band 2 14 Von der Dauer und ihren einfachen Zustanden sowie 15 Von der Dauer und Ausdehnung beide gemeinsam betrachtet Henri Bergson Zeit und Freiheit Europaische Verlagsanstalt Hamburg 1994 insb 77 80 William James 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Wissenschaften Schoningh Paderborn 2011 S 37 55 hier S 53 Michael Hampe Alfred North Whitehead Beck Munchen 1998 105 106 vgl Hampe Michael Alfred North Whitehead S 105 f Die Namensliste entspricht der Gliederung des 2 Teils Philosophiegeschichte bei Christoph Kann Fussnoten zu Platon Philosophiegeschichte bei A N Whitehead Meiner Hamburg 2001 dessen Arbeit auch wesentlich diesem Abschnitt zugrunde liegt vgl Hampe Michael Alfred North Whitehead S 106 Scholium einleitende Thesen Scholium on Absolute Space and Time Isaac Newton Principia Mathematica 1687 vgl Hans Joachim Storig Kleine Weltgeschichte der Philosophie Stuttgart 1990 583 Dieser Sachverhalt findet sich schon bei Locke als Principium Individuationis Prinzip der Individualitat im Essay Concerning Human Understanding XXVII Of Identity and Diversity David Hume Treatise of Human Nature Book I Sect 1 Christoph Kann Fussnoten zu Platon Philosophiegeschichte bei A N Whitehead Meiner Hamburg 2001 232 Michael Hampe Whitehead Beck Munchen 1998 53 vgl Kindlers Neues Literatur Lexikon Munchen 1988 S 604 vgl Alfred North Whitehead Wissenschaft und moderne Welt aus dem Englischen von Hans Gunter Holl 1 Auflage Suhrkamp Frankfurt am Main 1984 1988 ISBN 3 518 28353 7 S 168 Kindlers Neues Literatur Lexikon Munchen 1988 S 604 William James The Principles of Psychology Kapitel 15 The Perception of Time siehe Alois Rust Die organismische Kosmologie Alfred N Whiteheads athenaum Frankfurt 1987 167 Bertrand Russell Autobiographie I Suhrkamp Frankfurt 1972 195 Alle drei Kritiken sind entnommen aus Michael Hauskeller Whitehead zur Einfuhrung Junius Hamburg 1994 24 bzw 30 Wilbur M Urban Elements of Unintelligibility in Whitehead s Metaphysics in The Journal of Philosophy 35 No 23 1938 617 637 hier 617 Eberhard Bubser A N Whitehead Philosophie und Spekulation In Josef Speck Hrsg Grundprobleme der grossen Philosophen In Philosophie der Gegenwart Teil I Vandenhoeck amp Ruprecht Gottingen 1972 264 299 hier 279 Bubsers Darstellung stutzt sich allerdings vorwiegend auf das als Erganzung zu Prozess und Realitat gedachte spatere Werk Adventures of Ideas vgl Michael Hauskeller Whitehead zur Einfuhrung Junius Hamburg 1994 68 f vgl Michael Hauskeller Whitehead zur Einfuhrung Junius Hamburg 1994 69 Gernot Bohme Whiteheads Abkehr von der Substanzmetaphysik in E Wolf Gazo Hrsg Whitehead Einfuhrung in seine Kosmologie Alber Freiburg 1980 43 53 hier 46 Olaf Muller Stichwort WHITEHEAD In Julian Nida Rumelin Hrsg Philosophie der Gegenwart in Einzeldarstellungen Von Adorno bis v Wright Kroners Taschenausgabe Band 423 Kroner Stuttgart 1991 ISBN 3 520 42301 4 631 635 hier 634 Christoph Kann Fussnoten zu Platon Philosophiegeschichte bei A N Whitehead Meiner Hamburg 2001 20 Reto Luzius Fetz Whitehead Prozessdenken und Substanzmetaphysik Alber Freiburg 1981 15 A H Johnson Whiteheads Theory of Reality New York 1952 182 und I Leclerc The Philosophy of Nature Washington D C 1986 122 ff beide Angaben nach Michael Hauskeller Whitehead zur Einfuhrung Junius Hamburg 1994 109 FN 61 S 182 weiterhin Ian G Barbour Wissenschaft und Glaube Historische und zeitgenossische Aspekte Vandenhoeck amp Ruprecht Gottingen 2003 400 Reto Luzius Fetz Whitehead Prozessdenken und Substanzmetaphysik Alber Freiburg 1981 235 Michael Hauskeller Whitehead zur Einfuhrung Junius Hamburg 1994 110 Michael Hauskeller Whitehead zur Einfuhrung Junius Hamburg 1994 111 Wolfhart Pannenberg Atom Dauer Gestalt Schwierigkeiten mit der Prozessphilosophie in Friedrich Rapp Reiner Wiehl Hrsg Whiteheads Metaphysik der Kreativitat Internationales Whiteshead Symposium Bad Homburg 1981 Alber Freiburg 1986 185 196 hier 194 englische Fassung Memento des Originals vom 2 November 2011 im Internet Archive nbsp Info Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht gepruft Bitte prufe Original und Archivlink gemass Anleitung und entferne dann diesen Hinweis 1 2 Vorlage Webachiv IABot www religion online org Hans Kung Existiert Gott Antwort auf die Gottesfrage der Neuzeit Piper Munchen 1978 210 Roland Faber Gottesmeer Versuch uber die Ununterschiedenheit Gottes in Th Dienberg and M Plattig Hrsg Leben in Fulle Skizzen zur christlichen Spiritualitat Aschendorff Munster 2001 64 95 hier 89 Karl Otto Apel Das Apriori der Kommunikationsgemeinschaft und die Grundlagen der Ethik Zum Problem einer rationalen Begrundung der Ethik im Zeitalter der Wissenschaft in Transformation der Philosophie Band 2 Suhrkamp Frankfurt 1973 358 435 hier 365 366 vgl Hampe Michael Alfred North Whitehead S 180 f Hampe Michael Alfred North Whitehead S 180 John F Haught What s Going On in the Universe Teilhard de Chardin and Alfred North Whitehead 1 2 Vorlage Toter Link www metanexus net Seite nicht mehr abrufbar festgestellt im Mai 2019 Suche in Webarchiven nbsp Info Der Link wurde automatisch als defekt markiert Bitte prufe den Link gemass Anleitung und entferne dann diesen Hinweis in PROCESS STUDIES 35 1 2006 Hans Kung Existiert Gott Antwort auf die neuzeitliche Gottesfrage Piper Munchen 1978 213 Donald W Sherburne Whitehead without God Donald W Sherburne Decentering Whitehead Memento des Originals vom 2 November 2011 im Internet Archive nbsp Info Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht gepruft Bitte prufe Original und Archivlink gemass Anleitung und entferne dann diesen Hinweis 1 2 Vorlage Webachiv IABot www religion online org Steven Shaviro God or the Body without Organs PDF 167 kB Hampe Michael Alfred North Whitehead S 185 Ernst Cassirer Philosophie der symbolischen Formen Dritter Teil Phanomenologie der Erkenntnis 1929 Meiner Hamburg 2010 547 Hampe Michael Alfred North Whitehead S 185 vgl Hampe Michael Alfred North Whitehead S 181 f Reinhold Breil Kritik und System Die Grundproblematik der Ontologie Nicolai Hartmanns in transzendentalphilosophischer Sicht Konigshausen und Neumann Wurzburg 1996 Ulrich Beuttler Gottesgewissheit in der relativen Welt Karl Heims naturphilosophische und erkenntnistheoretische Reflexion des Glaubens Kohlhammer Stuttgart 2006 301 vgl Hampe Michael Alfred North Whitehead S 184 Gary A Cook George Herbert Mead the making of a social pragmatist University of Illinois Press Chicago 1993 Kapitel 9 Whitead s invluence on Mead s later thought 138 160 John Dewey Whitehead s Philosophy in Proceedings and Addresses of the American Philosophical Association 10 1936 170 177 John Dewey The Objectivism Subjectivism of Modern Philosophy in The Journal of Philosophy 38 Sept 1941 533 542 Isabelle Stengers Spekulativer Konstruktivismus Merve Berlin 2008 Eine Zusammenfassung der Thesen liefert der Artikel von Bernhard Gill Uber Whitehead und Mead zur Aktor Netzwerk Theorie Die Uberwindung des Dualismus von Geist und Materie und der Preis der dafur zu zahlen ist 2007 siehe unter Weblinks Bernhard Gill Uber Whitehead und Mead zur Aktor Netzwerk Theorie S 11 f Bernhard Gill Uber Whitehead und Mead zur Aktor Netzwerk Theorie S 16 17 Conrad Hal Waddington The practical consequences of metaphysical beliefs on a biologist s work An autobiographical note The Evolution of an Evolutionist Cornell University Press Ithaca 1975 S 3 und 5 Franz Riffert Towards a Process Psychology Convergencies between Whitehead and Piaget Memento des Originals vom 27 September 2011 im Internet Archive nbsp Info Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht gepruft Bitte prufe Original und Archivlink gemass Anleitung und entferne dann diesen Hinweis 1 2 Vorlage Webachiv IABot www sbg ac at PDF 219 kB Max Velmans Consciousness and the Physical World in Michel Weber Handbook of Whiteheadian Process Thought Band 1 Ontos Frankfurt 2009 371 382 Im Goldenen Hecht Uber Konstruktivismus und Geschichte siehe unter Weblinks S 142 Niklas Luhmann Autopoiesis Handlung und kommunikative Verstandigung in Zeitschrift fur Soziologie 11 4 1982 366 379 Niklas Luhmann Soziale Systeme Grundriss einer allgemeinen Theorie Suhrkamp Frankfurt 1984 393 396 Niklas Luhmann Temporalisierung von Komplexitat in ders Gesellschaftsstruktur und Semantik Studien zur Wissenssozialogie der modernen Gesellschaft Band 1 Suhrkamp Frankfurt 1980 235 300 hier 243 erneut mit unmittelbarem Bezug auf Whitehead Niklas Luhmann Die Wirtschaft der Gesellschaft als autopoietisches System in Zeitschrift fur Soziologie 13 4 1984 308 327 Paul Stenner Is Autopoietic Systems Theory Alexithymic Luhmann and the Socio psychology of Emotions Soziale Systeme Zeitschrift fuer Soziologische Theorie 10 1 2004 159 185 Ervin Laszlo Introduction to Systems Philosophy Toward a New Paradigm of Contemporary Thought Gordon and Breach New York 1972 viii Wholeness and the Implicate Order Routledge Classics 1980 Neuauflage 2004 ISBN 0 415 28978 5 S 61 Vgl Stefan Bauberger Was ist die Welt Zur philosophischen Interpretation der Physik 2 Auflage Stuttgart 2005 ISBN 3 17 018982 4 S 166 Siehe David Bohm Reply to Comments of John Cobb and David Griffin in David Ray Griffin Hrsg Physics and the ultimate significance of time Bohm Prigogine and 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Cambridge 2000 144 160 Spyridon Koutroufinis Beyond Teleonomy and Vitalism Whiteheads Processual Teleology of the Organism PDF 100 kB diese These ist Gegenstand seiner Habilitationsschrift aus dem Jahr 2009 an der Technischen Universitat Berlin Organismus als Prozess Ontogenetisches Werden im Lichte der Naturphilosophien von Alfred N Whitehead und Henri BergsonLiteratur BearbeitenAusgaben Bearbeiten Alfred North Whitehead Process and Reality An Essay in Cosmology Corrected Edition hrsg von David Ray Griffin und Donald W Sherburne Free Press New York 1978 ISBN 0 02 934570 7 orig Macmillan Publishing Co Inc 1929 Alfred North Whitehead Prozess und Realitat aus dem Englischen von Hans Gunter Holl 1 Auflage Suhrkamp Frankfurt am Main 1979 1987 ISBN 3 518 28290 5 Inhaltsverzeichnis Materialien Bearbeiten Alfred North Whitehead Abenteuer der Ideen aus dem Englischen von Eberhard Bubser 1 Auflage Suhrkamp Frankfurt am Main 1971 2000 ISBN 3 518 29098 3 orig Adventures of Ideas New York 1933 Alfred North Whitehead Wissenschaft und moderne Welt aus dem Englischen von Hans Gunter Holl 1 Auflage Suhrkamp Frankfurt am Main 1984 1988 ISBN 3 518 28353 7 orig Science and the Modern World Cambridge University Press 1925 Michael Hampe Helmut Maassen Hrsg Materialien zu Whiteheads Prozess und Realitat Band 1 Prozess Gefuhl und Raum Zeit Suhrkamp Frankfurt 1991 ISBN 3 518 28520 3 Michael Hampe Helmut Maassen Hrsg Materialien zu Whiteheads Prozess und Realitat Band 2 Die Gifford Lectures und ihre Deutung Suhrkamp Frankfurt 1991 ISBN 3 518 28521 1 Lewis S Ford ALFRED NORTH WHITEHEAD LECTURES 1927 1928 PDF 1 5 MB Notes taken by Edwin L Marvin Indexed with an Introduction by Roselyn Schmitt Process Studies Supplements and The Whitehead Research Project 2009 Alan Van Wyk Michel Weber Hrsg Creativity and its discontents the response to Whitehead s Process and Reality ontos Heusenstamm 2009 ISBN 978 3 86838 018 7 Nachdruck vieler Rezensionen zu den verschiedenen Ausgaben von Prozess und Realitat Ubersicht uber die vorhandenen Ubersetzungen sowie kritische bibliographische Informationen zur Sekundarliteratur nach Sprachen John B Cobb Jr Whitehead Work Book PDF 2 9 MB A Glossary with Alphabetical Index to Technical Terms in Process and Reality P amp F Press Claremont 2008 Yutaka Tanaka The Contextual Index of Process and RealityEinfuhrungen zu Whitehead Bearbeiten Michael Hampe Alfred North Whitehead Beck Munchen 1998 ISBN 3 406 41947 X Michael Hauskeller Whitehead zur Einfuhrung Junius Hamburg 1994 ISBN 3 88506 895 8 Robert Mesle Process Relational Philosophy An Introduction to Alfred North Whitehead Templeton Foundation Press 2008 ISBN 978 1 59947 132 7Einfuhrungen in Prozess und Realitat Bearbeiten Elisabeth M Kraus mit einem Vorwort von Robert Cummings Neville Metaphysics of Experience A Companion to Whitehead s Process and Reality 2 Auflage Fordham Univ Press 1998 ISBN 978 0 8232 1796 0 Tobias Muller Gott Welt Kreativitat Eine Analyse der Philosophie A N Whiteheads 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Substanzmetaphysik Alber Freiburg 1981 ISBN 978 3 495 47465 5 Michael Hampe Die Wahrnehmungen der Organismen Uber die Voraussetzungen einer naturalistischen Theorie der Erfahrung in der Metaphysik Whiteheads Vandenhoeck amp Ruprecht Gottingen 1990 ISBN 978 3 525 30500 3 Hans H Holz und E Wolf Gazo Hrsg Whitehead und der Prozessbegriff Beitrage zur Philosophie Alfred North Whiteheads auf dem 1 Internationalen Whitehead Symposion 1981 Alber Munchen 1984 ISBN 978 3 495 47517 1 Helmut Holzhey Alois Rust und Reiner Wiehl Hrsg Natur Subjektivitat Gott Zur Prozessphilosophie Alfred N Whiteheads Suhrkamp Frankfurt 1990 ISBN 978 3 518 28369 1 Christoph Kann Fussnoten zu Platon Philosophiegeschichte bei A N Whitehead Meiner Hamburg 2001 ISBN 978 3 7873 1447 8 Regine Kather Ordnungen der Wirklichkeit Die Kritik der philosophischen Kosmologie am mechanistischen Paradigma Ergon Wurzburg 1998 ISBN 978 3 932004 84 1 Joachim Klose Die Struktur der Zeit in der Philosophie Alfred North Whiteheads Alber Munchen Freiburg 2002 ISBN 978 3 495 47920 9 Spyridon Koutroufinis Hrsg Prozesse des Lebendigen Zur Aktualitat der Naturphilosophie A N Whiteheads Alber Freiburg 2007 ISBN 978 3 495 48277 3 Ivor Leclerc Whitehead s Metaphysics An Introductory Exposition Allen amp Unwin 1958 illustrierter Nachdruck State University of New York Press 1992 ISBN 978 0 7914 1257 2 Tobias Muller und Bernhard Dorr Hrsg Realitat im Prozess A N Whiteheads Philosophie im Dialog mit den Wissenschaften Schoningh Paderborn 2011 ISBN 978 3 506 76963 3 Friedrich Rapp Reiner Wiehl Hrsg Whiteheads Metaphysik der Kreativitat Internationales Whitehead Symposium Bad Homburg 1981 Alber Freiburg 1986 ISBN 978 3 495 47612 3 Stascha Rohmer Whiteheads Synthese von Kreativitat und Rationalitat Reflexion und Transformation in Alfred North Whiteheads Philosophie der Natur Alber Munchen Freiburg 2000 ISBN 978 3 495 48022 9 Alois Rust Die organismische Kosmologie von Alfred N Whitehead Athenaeum Bodenheim 1989 ISBN 978 3 610 09224 5 Patrick Spat Zur offenen Frage der Ausdehnung in der Kosmologie von Alfred N Whitehead In Theologie und Philosophie 84 2 2009 S 250 256 Michel Weber Whitehead s Pancreativism The Basics Ontos Verlag Frankfurt 2006 ISBN 978 3 938793 15 2 Weber Michel and Will Desmond eds Handbook of Whiteheadian Process Thought Frankfurt Lancaster Ontos Verlag 2008 ISBN 978 3 938793 92 3 Van Wyk Alan and Weber Michel eds Creativity and Its Discontents The Response to Whitehead s Process and Reality Frankfurt Lancaster Ontos Verlag 2009 Weblinks BearbeitenHarald Atmanspacher Das psychophysische Problem aus der Sicht der Wissenschaft Memento vom 8 Marz 2012 im Internet Archive PDF 64 kB Harald Atmanspacher Quantum Approaches to Consciousness In Edward N Zalta Hrsg Stanford Encyclopedia of Philosophy Harald Atmanspacher Already Whitehead James and Quantum Theory Whitehead s Process Ontology as a Framework for a Heisenberg James von Neumann Conception of Nature and of Human Nature PDF 189 kB Thomas J McFarlane Process and Emptiness A Comparison of Whitehead s Process Philosophy and Mahayana Buddhist Philosophy Lewis S Ford Locating Atomicity PDF 267 kB Lewis S Ford The Datum from Which Concrescence Flows Whitehead s First Analysis of Becoming PDF 180 kB Adele Gerdes Prozesstheorie und gegenwartige Naturalisierungsprojekte PDF 151 kB veroffentlicht in Spyridon Koutroufinis Hrsg Prozesse des Lebendigen Alber Munchen Freiburg 2007 Bernhard Gill Uber Whitehead und Mead zur Aktor Netzwerk Theorie Die Uberwindung des Dualismus von Geist und Materie und der Preis der dafur zu zahlen ist 2007 PDF 207 kB Hans Gunter Holl Stufen der Abstraktion Affirmative und kritische Elemente in der Kosmologie A N Whiteheads PDF 37 1 MB ab S 26 J R Hustwit Process Philosophy In J Fieser B Dowden Hrsg Internet Encyclopedia of Philosophy Joachim Klose Process Time and Temporality from Whitehead to quantum physics PDF 157 kB Spyridon Koutroufinis Epoche Dauer und lebendige Ewigkeit Gregory M Nixon Whitehead amp the Elusive Present PDF 152 kB Process Philosophy s Creative Core Nicholas Rescher Process Philosophy In Edward N Zalta Hrsg Stanford Encyclopedia of Philosophy Claus Michael Ringel Whitehead s Theory of Extension in Process and Reality PDF 125 kB Henry P Stapp Whitehead James and the Ontology of Quantum Theory PDF 579 kB Mind amp Matter Vol 5 1 S 83 109 Henry P Stapp Relativistic Whiteheadian Quantum Field Theory Serial Order and Creative Advance MS Word 79 kB Yutaka Tanaka The Individuality of a Quantum Event RTF 728 kB Remarks on Whitehead s Epochal Theory of Time and Bohr s Framework of Complementarity Michael Welker Alfred North Whitehead s Basic Philosophical Problem The Development of a Relativistic Cosmology Michael Welker Whiteheads Vergottung der Welt Neue Zeitschrift fur Systematische Theologie und Religionsphilosophie 24 1 3 1982 185 205 Andreas Woyke Uberlegungen und Interpretationen zur organistischen Philosophie von Alfred North Whitehead Im Goldenen Hecht Uber Konstruktivismus und Geschichte Aufzeichnung eines 1996 stattgefundenen Gesprachs zwischen Heinz von Foerster Albert Muller und Karl H Muller PDF 129 kB Michel Weber Chromatika und Academia Seiten Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Prozess und Realitat amp oldid 239142587