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Nicholas Rescher 15 Juli 1928 in Hagen ist ein US amerikanischer Philosoph deutscher Abstammung Seine Schwerpunkte stellen die theoretische Philosophie Moral und Sozialphilosophie dar Rescher ist zudem der gegenwartig prominenteste Vertreter der Koharenztheorie der Wahrheit sowie der Prozessphilosophie Nicholas RescherIn seinem Werk versucht Rescher die analytische Methodik mit traditionellen philosophischen Problemstellungen zu verknupfen Sein Werk ist von grosser systematischer und historischer Breite gekennzeichnet und vereinigt in sich koharenztheoretische pragmatische und idealistische Komponenten Impulsgebend waren vor allem seine Arbeiten zur Koharenztheorie der Wahrheit Inhaltsverzeichnis 1 Leben 2 Werk 2 1 Systematische und philosophiehistorische Arbeiten 3 Philosophiehistorische Einflusse 3 1 Kant 3 2 Pragmatismus 3 3 Hegel 3 4 Analytische Philosophie 4 Philosophisches System 4 1 Grundzuge des philosophischen Systems 4 1 1 Systemdenken 4 1 2 Theorie der Philosophiegeschichte 4 1 3 Metaphilosophie 4 1 3 1 Leitlinien des Philosophierens 4 1 3 2 Daten des philosophischen Wissens 4 1 3 3 Umgang mit der philosophischen Tradition 4 1 4 Theorie der Rationalitat und Objektivitat 4 2 Philosophische Anthropologie 4 2 1 Allgemeine Bestimmung des Menschen 4 2 2 Personsein 4 2 3 Gluck und Ungluck 4 2 4 Mensch und Evolution 4 3 Philosophie des Geistes 4 3 1 Kausalitat und Willensfreiheit 4 3 2 Entscheidungen 4 3 3 Motivation und Willensfreiheit 4 4 Erkenntnistheorie 4 4 1 Kritik des Skeptizismus 4 4 2 Begriff des Wissens 4 4 3 Koharenztheorie der Wahrheit 4 5 Wissenschaftstheorie 4 5 1 Methodenpragmatismus 4 5 2 Naturwissenschaftlicher Fortschritt 4 5 3 Grenzen naturwissenschaftlicher Erkenntnisse 4 6 Metaphysik 4 6 1 Realitat 4 6 2 Kategorien und Begriffsschemata 4 6 3 Moglichkeit und Unmoglichkeit 4 6 4 Prozessontologie 4 6 4 1 Prozesse und Einzeldinge 4 6 4 2 Prozessontologische Interpretation klassischer ontologischer Probleme 4 7 Ethik 4 7 1 Der ontologische Imperativ als Grundlage der Moralkonzeption Reschers 4 7 2 Begriff und Inhalt der Moral 4 8 Sozialphilosophie und Politische Philosophie 4 8 1 Gerechtigkeit 4 8 2 Wohlfahrt 4 8 3 Demokratie und demokratische Verfahren 5 Ausgewahlte Werke 6 Literatur 7 Weblinks 8 AnmerkungenLeben BearbeitenReschers Vater praktizierte seit 1922 als Anwalt in Hagen Nachdem er sich offentlich gegen das System des Nationalsozialismus ausgesprochen hatte schlossen Anfang der 1930er Jahre die Nationalsozialisten seine Kanzlei worauf die Familie 1938 in die USA auswanderte Nach dem Schulabschluss studierte Rescher 1946 bis 1951 zunachst Mathematik und Philosophie am Queens College in Flushing New York und an der Universitat Princeton Seine Lehrer waren dort unter anderem Herbert G Bohnert ein Schuler von Rudolf Carnap Donald Davidson Carl Hempel und Alonzo Church 1949 erwarb er den Bachelor of Science in Mathematik 1952 erhielt er in Princeton den philosophischen Doktorgrad Ph D Von 1954 bis 1956 arbeitete er in der Mathematikabteilung der RAND Corporation in Santa Monica 1957 wurde Rescher auf eine Professur fur Philosophie an der Lehigh Universitat in Bethlehem Pennsylvania berufen Dort entstanden die Grundlagen seiner ersten bekannten Publikation uber die Geschichte der arabischen Logik Ausserdem begegnete er Adolf Grunbaum der ihm 1961 zu einem Lehrstuhl an der Universitat Pittsburgh verhalf wo er bis zu seiner Emeritierung blieb Grunbaum und Rescher formten dort den Kern des Pittsburgh s Philosophy Departments das bald weltweite Bekanntheit erreichte und dem unter anderem Kurt Baier Alan R Anderson Nuel Belnap und Wilfrid Sellars angehorten Im Jahre 1964 grundete Rescher die bekannte philosophische Fachzeitschrift American Philosophical Quarterly als deren Herausgeber er bis 1993 tatig war Er leitete ausserdem viele Jahre das 1960 gegrundete weltbekannte Center for Philosophy of Science Rescher war Prasident der American Philosophical Association standiger Gastprofessor in Oxford und lehrte regelmassig auch an anderen Universitaten Im Jahre 1977 wurde Rescher zum standigen Mitglied des Corpus Christi College in Oxford ernannt In Deutschland wurde Rescher 1984 mit dem Alexander von Humboldt Preis sowie der Ehrendoktorwurde der Universitat Konstanz Philosophie 2002 vom Fachbereich Erziehungs Sozial und Geisteswissenschaften der Fernuniversitat Hagen mit dem Ehrendoktor 1 und 2011 mit dem Bundesverdienstkreuz 1 Klasse ausgezeichnet 1998 wurde er als auswartiges Mitglied in die Academia Europaea aufgenommen 2 Seit 2006 ist er Mitglied der Royal Society of Canada und seit 2009 der American Academy of Arts and Sciences 2016 wurde ihm die Helmholtz Medaille der Berlin Brandenburgischen Akademie der Wissenschaften verliehen Werk BearbeitenReschers Systemdenken verbindet idealistische Positionen mit pragmatisch realistischen Uberlegungen wobei es sich der methodischen Standards der Analytischen Philosophie bedient 3 In seinen uber 100 Buchpublikationen und mehr als 1000 Aufsatzen stutzt er sich haufig auf verschiedene klassische Positionen der Philosophie die er miteinander zu verbinden und in sein philosophisches System zu integrieren versucht Rescher hatte sich zunachst vor allem mit speziellen Themen wie der Logik in der arabischen Philosophie auseinandergesetzt Im Laufe seiner wissenschaftlichen Entwicklung erweiterte sich sein Betatigungsfeld auf die unterschiedlichsten philosophischen und philosophiehistorischen Gebiete Anders als die meisten gegenwartigen Philosophen intendiert Rescher ein umfassendes System zu konzipieren welches Antworten auf die grossen Fragen der Philosophie gibt wie die nach der Stellung des Menschen in der Natur der Willensfreiheit nach Pflicht und Obliegenheit Wissen und Unwissen 4 Systematische und philosophiehistorische Arbeiten Bearbeiten Wie kaum ein anderer Philosoph der Gegenwart hat Rescher fast alle Disziplinen der Philosophie durch seine Publikationen abgedeckt Ein besonderes Merkmal seiner Arbeiten ist dabei dass er sich auch mit der philosophiegeschichtlichen Entwicklung der jeweiligen Disziplinen befasst hat Grundsatzlich sind seine Arbeiten zur systematischen Philosophie und zur Philosophiegeschichte eng miteinander verknupft Rescher geht von einer dialektischen Begriffsentwicklung aus nach der sich Begrifflichkeiten im Verlauf der Philosophiegeschichte ausdifferenzieren Damit verbunden sei auch eine Weiterentwicklung der philosophischen Fragen und Problemstellungen In der Praktischen Philosophie Reschers finden sich Studien zur Ethik Beitrage zu angewandten Ethik zur Politischen Philosophie Sozialphilosophie und Anthropologie Im theoretischen Bereich verfasste er Studien zur Erkenntnis und Wissenschaftstheorie zur Ontologie Metaphysik Logik zur Philosophie des Geistes und zur Sprachphilosophie Ferner hat Rescher auf den Gebieten der Religionsphilosophie Technikphilosophie und Metaphilosophie gearbeitet Er legte ausserdem eine Vielzahl von Monographien vor in denen einzelne Begriffe umfassend untersucht oder besondere Teilthemen einzelner philosophischer Disziplinen ausfuhrlich erortert werden Auch Reschers philosophiehistorische Interessen sind breit gefachert Er befasst sich in seinen Werken intensiv mit der antiken Philosophie mit Leibniz Kant dem Pragmatismus Peirce und der Philosophie des Common Sense Auch Auseinandersetzungen mit wichtigen Gegenwartsphilosophen z B Putnam Davidson oder Wittgenstein finden sich in seinen Arbeiten Philosophiehistorische Einflusse BearbeitenRescher ist philosophisch neben seinen der analytischen Philosophie zuzurechnenden akademischen Lehrern vor allem von Kant Hegel und Peirce in unterschiedlichem Masse sowohl inhaltlich als auch methodisch beeinflusst worden 5 Kant Bearbeiten Einen grossen Einfluss ubte auf Rescher die in der Kritik der reinen Vernunft entfaltete theoretische Philosophie Kants aus den Rescher als einen Vorlaufer des Pragmatismus versteht Kants bevorzugte Mittel der Problemlosung seien begriffliche Unterscheidungen die er immer wieder in den Rahmen eines systematischen Ansatzes einfuhrt Die Begriffsbildungen Kants haben fur Rescher keine ontologische sondern eine pragmatische Funktion sie seien gedankliche Werkzeuge mit deren Hilfe man der Welt wie sie fur uns Menschen zuganglich ist erfassen kann Grundlegend fur Kants Erkenntnistheorie sei die Systematizitat des Erkennens ohne die ein Verstehen nicht moglich ist Einzelne Phanomene wurden nur dann verstehbar wenn sie unter allgemeine Gesetze gebracht werden konnen die wiederum in einen koharenten Rahmen eingepasst sind Pragmatismus Bearbeiten Nach Rescher ist es das Merkmal des Pragmatismus dass in ihm Theorien oder Verfahrensweisen nicht um ihrer selbst willen angenommen werden sondern um bestimmte Ziele erfolgreich zu verfolgen 6 Der Pragmatismus zerfallt fur Rescher in zwei stark divergierende Teilstromungen einen linken Pragmatismus pragmatism of the left und einen rechten Pragmatismus pragmatism of the right 7 Dem linken Pragmatismus W James F C S Schiller und R Rorty zufolge seien Wahrheiten menschlich erzeugte und nicht entdeckte Konstrukte Er akzentuiere soziale Konsense und Konventionen und stehe der Annahme rationaler allgemeiner und objektiver Standards kritisch gegenuber Bei epistemischen wie moralischen Standards betone er deren Abhangigkeit von menschlichen bzw gesellschaftlichen Konventionen Der rechte Pragmatismus Ch S Peirce und C I Lewis dagegen dem Rescher selbst nahesteht sehe die Wissenschaften als durch Wahrheitssuche gepragt und akzeptiere das Vorhandensein von rationalen allgemein verbindlichen Normen und objektiven Standards Diese seien fallibel und konnen generell anhand ihrer Wirksamkeit hinsichtlich des Erreichens der angestrebten Ziele validiert werden Anknupfend an Peirce versucht Rescher Standards und Prinzipien auszuarbeiten mit deren Hilfe Ideen Theorien und Verfahrensweisen pragmatisch und objektiv bewertet werden konnen In Abweichung von Peirce nimmt Rescher jedoch nicht an dass der wissenschaftliche Prozess sich einer letzten Wahrheit annahert Von grosser Bedeutung ist fur Rescher dass eine geistesunabhangige Wirklichkeit zu postulieren sei um die erkenntnistheoretische und naturwissenschaftliche Arbeit angemessen erfassen zu konnen Dies sei darin gerechtfertigt dass der ontologische Realismus sich pragmatisch bewahrt habe Nur mit seiner Hilfe sei eine Unterscheidung zwischen Wahrheit und Falschheit Realitat und Erscheinung moglich Er schaffe erst die Basis fur die intersubjektive Kommunikation uber etwas das man gemeinsam erforschen und erfahren kann Hegel Bearbeiten Reschers Idee der historischen Entwicklung philosophischer Theorien ist stark durch das dialektische Denken G W F Hegels mitgepragt Rescher versteht die dialektische Methode als ein allgemeines Verfahren zur Gewinnung von Erkenntnissen Sie beginne bei einem Startpunkt input z B in Form einer plausiblen Annahme dem eine Antwort response entgegenstehe Diese sorge fur eine Transformation bzw Revision der ursprunglichen Annahmen die dann in einem iterierbaren Prozess wieder als Startpunkt weiterer Untersuchungen dienen konne 8 Das dialektische Vorgehen lasst sich fur Rescher charakterisieren als kreative Innovation deren Ergebnis nicht vorhersehbar ist 9 Entsprechend lasse sich die bisherige philosophiehistorische Entwicklung als dialektische beschreiben aber keine zuverlassige Prognose der kunftigen philosophischen Fortentwicklung abgeben 10 Anders als fur Hegel ist fur Rescher der dialektische Prozess grundsatzlich unabschliessbar und seine kunftige Entwicklung inhaltlich unbestimmt In Dialectics 11 unterscheidet Rescher eine Reihe von Anwendungsfeldern der Dialektik denen er jeweils eigene Kapitel widmet Disputational Dialectic Cognitive Dialectic Methodological Dialectic Ontological Dialectic Philosophical Dialectic Gemeinsam sei diesen verschiedenen Dialektiken ihre Form bzw Struktur die sich in den verschiedenen Anwendungsbereichen nur unterschiedlich ausprage Analytische Philosophie Bearbeiten Reschers Denken wurde durch die Analytische Philosophie vornehmlich in formaler Hinsicht beeinflusst sie hat nach seiner Auffassung einen Werkzeugkasten mit methodischen und begrifflichen Hilfsmitteln und eine Reihe wichtiger begrifflicher Unterscheidungen hinterlassen 12 Inhaltlich moniert Rescher an der Analytischen Philosophie neben diversen Reduktionismen vor allem ihre Neigung sich nur noch auf die Klarung von Detailfragen zu konzentrieren Es fehle ihr ein systematisches Angehen der grossen Fragen der Philosophie Philosophisches System BearbeitenGrundzuge des philosophischen Systems Bearbeiten Systemdenken Bearbeiten Rescher steuert mit seinem umfassenden philosophischen Systementwurf die Losung der traditionellen Probleme der Philosophie an 13 In der Philosophie der Gegenwart sieht er das Problem in der weit fortgeschrittenen Spezialisierung der philosophischen Facher bei der der fur die Philosophie wesentliche Blick aufs Ganze aus dem Blick gerate 14 Rescher hebt dagegen die Bedeutung des ganzheitlichen systematischen Philosophierens hervor das insbesondere in den idealistischen Konzeptionen zu finden sei Als wichtige Parameter fur ein philosophisches System nennt Rescher simplicity regularity uniformity comprehensiveness cohesiveness unity harmony economy sowie wholeness self sufficiency consonance und mutual supportiveness 15 Diese Parameter seien nicht nur regulative Prinzipien sondern drucken auch eine interne Systematizitat der Welt selbst aus 16 Rescher will daruber hinaus die Disziplinen der theoretischen und der praktischen Philosophie miteinander verbinden da diese nicht als vollig isoliert voneinander betrachtet werden konnen So habe zum Beispiel die Einnahme bestimmter erkenntnistheoretischer Positionen Einfluss auf die moglichen moralphilosophischen Optionen 17 Theorie der Philosophiegeschichte Bearbeiten Die vielen im Laufe der Philosophiegeschichte vertretenen Positionen basieren nach Rescher auf einander widersprechenden Annahmen die er als aporetische Cluster bezeichnet 18 Eine Aporie ist dabei nach seinem Verstandnis eine Gruppe von Behauptungen die fur sich betrachtet plausibel zusammen mit anderen aber inkoharent ist An apory is a group of contentions that are individually plausible but collectively inconsistent 19 Die philosophischen Positionen verandern sich Rescher zufolge in ihrer Entwicklung vermittels wechselseitiger Interaktion 20 der Philosophen immer weiter Dabei werden in diesem Prozess die ursprunglichen Ausgangsthesen immer naher bestimmt und begrifflich ausdifferenziert um die aporetischen Cluster aufzulosen 21 Rescher vergleicht dieses Schema mit dem Hegelschen Aufstieg in der Dialektik 22 Differenzierungsvorgange fuhren zwar die Philosophiegeschichte weiter tragen aber allenfalls zu kurzzeitigen Konfliktlosungen bei Eine Entwicklung zu einer stabilen konsistenten Theorie sei nicht zu erwarten weil im weiteren Fortgang immer wieder neue Aporien zutage treten die wiederum einer eigenen Auflosung bedurfen 23 Der Verlauf dieses Prozesses sei nicht vorhersagbar es bleibe offen welche kunftigen Aporien sich ergeben und wie sie gelost werden 24 Metaphilosophie Bearbeiten Die Philosophie ist fur Rescher ein fur den Menschen unverzichtbares Unterfangen um sich in der Welt adaquat orientieren zu konnen Ihr Ziel sei die Entwicklung einer moglichst umfassenden widerspruchsfreien und koharenten Gesamttheorie what we want is a coherent story that makes sense overall a global narrative 25 die die grossen philosophischen Fragen insbesondere die auf Grunde zielenden Warum Fragen zu beantworten habe Da die Philosophie immer an bestehende fallible Daten oder Uberlegungen anknupfe gebe es keine selbstevidenten Grundlagen von denen ausgehend ein System geschaffen werden konnte Rescher lehnt daher jeglichen erkenntnistheoretischen Fundamentalismus foundationalism ab Als alternatives Wahrheitskriterium bleibe nur die Koharenz zumal die Philosophie trotz der Einteilung in etliche Disziplinen ein zusammenhangendes Ganzes ausmache Rescher pladiert insofern im Rahmen seiner Metaphilosophie fur ein holistisches Theorienmodell welches keine vermeintlich selbstevidenten Grundlagen braucht sondern lediglich erste plausible Grundannahmen bzw Daten Ihre Rechtfertigung erhalten diese im Nachhinein genau dann wenn sich ihre Annahme im Erkenntnisprozess als nutzlich erweist bzw pragmatisch bewahrt 26 Leitlinien des Philosophierens Bearbeiten Um zu philosophischem Wissen gelangen zu konnen mussen nach Rescher neben den obersten Metaprinzipien der Konsistenz und Koharenz eine Reihe von Leitlinien befolgt werden 27 keine Erklarungswege methodisch zu verschliessen deutlich zu machen was behauptet und was ausgeschlossen wird Themen topics zu identifizieren alle Annahmen zu begrunden das Augenmerk auf das schwachste Begrundungs Glied einer Kette zu richten die am wenigsten inakzeptable Annahme zu wahlen Unklares nicht durch Unklareres zu erklaren keine unnotigen Entitaten einzufuhrenZu diesen Regeln kommen allgemeine Regeln wissenschaftlicher Arbeit wie Klarheit Vermeidung von Aquivokationen Ehrlichkeit Sorgfaltigkeit Offenheit des Geistes die Suche nach Allgemeinem 28 Eine Theorie T1 erweist sich fur Rescher dann unter folgenden Bedingungen als vorzugswurdig gegenuber einer Theorie T2 T1 weist ein breiteres Fragenspektrum als T2 auf T1 ist koharenter und weniger mit Anomalien durchsetzt als T2 T1 weist gegenuber T2 eine geringere Komplexitat auf die Prinzipien von T1 sind besser mit Grunden abgesichert als die von T2 T1 passt besser mit dem vortheoretischen Wissen zusammen als T2 T1 ist mit dem sozialen Leben in hoherem Masse vertraglich als T2 29 Daten des philosophischen Wissens Bearbeiten Wichtige Quellen oder Daten des philosophischen Wissens sind Rescher zufolge Uberzeugungen des Common Sense 30 wissenschaftliche Ergebnisse Traditionen und Lehren aus der Geschichte 31 Sie haben den anfanglichen Status plausibler Daten sind aber schon wegen ihrer internen Inkonsistenzen nicht alle zugleich zu akzeptieren und konnen nur teilweise in ein konsistentes philosophisches System Eingang finden Die diesen vorgefundenen Quellen entstammenden Vorannahmen Prasumtionen presumptions spielen insbesondere in der Sprachphilosophie Erkenntnistheorie und Wissenschaftstheorie aus pragmatischen Grunden eine grosse Rolle 32 Rescher betrachtet sie als anfangliche plausible Wahrheitskandidaten im Zuge des Versuchs Erkenntnisse zu gewinnen Prasumtionen durfen aber nur provisorisch akzeptiert werden spricht spater etwas gegen sie sind sie aufzugeben Rescher vergleicht sie mit Angeklagten die nicht verurteilt sind sie gelten so lange als unschuldig bis sie fur schuldig befunden werden Prasumtionen werden analog als wahr betrachtet solange nicht Gegenteiliges festgestellt worden ist Umgang mit der philosophischen Tradition Bearbeiten Der angemessene Umgang mit Theorien und Texten aus der philosophischen Tradition ist fur Rescher von grosser Bedeutung Beim Erarbeiten von Losungen fur philosophische Probleme konne auf fruhere Losungsansatze und die in ihnen verwendete Begrifflichkeit zuruckgegriffen werden wie es in der Philosophiegeschichte auch sehr haufig praktiziert wurde Verschiedene Interpretationen eines Textes sind nach Reschers Ansicht nicht per se gleichermassen akzeptabel auch wenn es mehrere gultige Interpretationen eines Textes geben konne wie zum Beispiel der Bibel oder der Dialoge Platons 33 Unverzichtbar ist fur Rescher ein wohlwollendes Interpretieren des Textes gemass dem principle of interpretative charity 34 es soll versucht werden die Koharenzen im Werk eines Autors zu maximieren und von den vielen denkbaren Interpretationen zur plausibelsten Interpretation zu gelangen 35 Zu berucksichtigen sei dabei unter Umstanden nicht nur der Text selbst sondern der gesamte Textkorpus eines Philosophen Gleichwohl konne auch die wohlwollende Interpretation von Texten an Grenzen stossen wenn diese den philosophischen Standards nicht genugen Dies sei der Fall bei logisch begrifflichen Inkonsistenzen Inkonsistenzen mit anderen Ausserungen des Verfassers Widerspruchen zu naturwissenschaftlichen Erkenntnissen oder unbegrundeten Verletzungen des Common Sense 36 Der beste Weg zur Ausraumung von Inkonsistenzen sei die Modifikation bzw Ausdifferenzierung von Thesen Diese fuhre allerdings zu einer wachsenden sophistication in conceptual machinery 37 und einer andauernden Problemverschiebung Trotz der angestrebten Einfachheit werden nach Rescher philosophische Theorien daher zunehmend komplexer 38 Theorie der Rationalitat und Objektivitat Bearbeiten Fur Rescher definiert sich Rationalitat grundsatzlich uber die Fahigkeit Probleme zu losen von der eigenen Intelligenz Gebrauch machen um herauszubekommen was in den jeweiligen Umstanden am besten zu tun ist 39 Er unterscheidet drei Formen der Vernunft die jeweils mit verschiedenen Entscheidungskontexten zu tun haben die kognitive Vernunft die Thesen akzeptiert oder ablehnt die praktische Vernunft die sich fur Handlungen entscheidet die evaluative Vernunft die Bewertungen vornimmt Die Vernunft sei dabei durch eine Hierarchie von Ebenen gekennzeichnet die vom Allgemeinen absteigt zu konkreten Entscheidungen 40 Dass wir uns rational verhalten sollen lasst sich fur Rescher zunachst pragmatisch dadurch begrunden dass rationale Problemlosungen die besten Erfolgschancen haben Rescher betont daruber hinaus dass es nicht sinnvoll sei ausserrationale Grunde fur die Rationalitat einzufordern Die einzigen Grunde rational zu sein nach denen zu fragen sinnvoll ist sind rationale Grunde 41 Rationalitat stelle insofern einen kreisformigen Prozess dar Die Rechtfertigung der Rationalitat muss alles in allem reflexiv und selbstbezuglich sein 42 Rationale Akzeptierbarkeit fuhrt fur Rescher einen inharenten Anspruch auf Universalitat mit sich 43 Es gebe bestimmte Prinzipien die nicht relativ auf bestimmte Kulturen sind ausser in dem Sinn dass moglicherweise einzelne Kulturen sie nicht ausgebildet haben 44 Anthropologisch gesehen ist fur Rescher Rationalitat ein Bestandteil der Humanitat und Kern der menschlichen Selbstdefinition Rationales Verhalten sei so eine Pflicht fur die Menschen und befordere das reflexive Gluck bzw die Zufriedenheit des Geistes In einem engen Zusammenhang mit dem Begriff der Rationalitat steht fur Rescher der Begriff der Objektivitat Erst die Existenz einer menschheitsubergreifenden Vernunft und allgemeinverbindlicher Standards eroffne die Moglichkeit objektiver Erkenntnisse Rescher kritisiert gegenwartige relativistische Tendenzen da sie die Begriffe der Wahrheit und des moralisch Richtigen destruieren 45 Objektivitat beziehe sich einerseits auf eine Objektseite andererseits auf ein Subjekt das impersonal entscheiden muss wenn es objektiv sein will Es musse subjektive Faktoren Vorurteile Leidenschaften Loyalitat Bindungen Gefuhle ideologische oder politische Vormeinungen vermeiden und sich stattdessen um unpersonliche Standards und standardisierte Resultate bemuhen 46 Diese Standards objektiver Erkenntnis seien zwar zunachst unsere Standards der Rationalitat was aber nach Rescher nicht heisst dass man auch einfach fremde Standards z B aus anderen Kulturen oder Lebensformen heranziehen konnte Die Geltung unserer Begriffe der Objektivitat werde nicht dadurch eingeschrankt dass sie aus einer Kultur entstammen da Genese und Geltung strikt zu unterscheiden seien 47 Andere menschliche Populationen mogen zwar andere Gewohnheiten und Entscheidungsverfahren haben aber sie haben nach Rescher keine anderen Begriffe von Vernunft oder Objektivitat Wurden wir nicht an unseren Standards der Rationalitat und Objektivitat festhalten und sie gegen andere austauschen wurden wir sie wiederum zu den unseren machen 48 Philosophische Anthropologie Bearbeiten Allgemeine Bestimmung des Menschen Bearbeiten Die Aufgabe der philosophischen Anthropologie ist es fur Rescher herauszufinden wie man als Mensch idealerweise sein Leben fuhrt Der Mensch ist nach Rescher ein Natur und Geistwesen welches sich in der Natur bzw der Welt zurechtfinden muss Aus diesem Grund sei er gezwungen Entscheidungen zu treffen Homo optans und dabei Bewertungen vorzunehmen als Homo aestimans oder Homo valuens 49 Angesichts der oft komplexen Entscheidungssituationen seien perfekte Losungen kaum erreichbar Trotz der Kausalitat in der Natur sei der Mensch im Prinzip frei sofern er rational entscheide lasse sich aber sein Tun im Prinzip vorhersagen Der Mensch ist Rescher zufolge nicht nur Bewohner der realen Welt sondern auch der Welt der Phantasie und Fiktion Homo imaginans 50 Er konne uber die bestehende Welt nachdenken aber auch uber nicht realisierte Moglichkeiten Vermutungen anstellen Insofern sei er Burger zweier Welten der realen Welt und der Welt der Gedanken 51 Gleichwohl sei der Mensch in seinen Fahigkeiten beschrankt weshalb er unvermeidlich Fehler und Irrtumer begehe 52 sowohl im theoretischen wie im praktischen Bereich Der Mensch sei aber auch in der Lage Fehler und Irrtumer zu erkennen aus ihnen zu lernen und Fortschritte im Wissen zu erzielen 53 Rescher zufolge sind dem Menschen diverse Ziele objektiv vorgegeben Er habe zunachst ein Interesse am Uberleben und den dazu benotigten Gutern Luft Nahrung Obdach etc Daruber hinaus strebe der Mensch aber auch nach einem zufriedenstellenden Leben Wichtige Guter dafur sind laut Rescher unter anderem der Selbstrespekt die Gemeinschaft mit anderen Menschen sowie die Selbstbestimmung uber die wichtigsten eigenen Angelegenheiten 54 Personsein Bearbeiten Rescher nennt im Rahmen seiner anthropologischen Uberlegungen sieben Merkmale die als notwendige und hinreichende Bedingung des Personseins anzunehmen sind 55 Intelligenz die Fahigkeit wertende Affekte zu haben Handlungsfahigkeit Rationalitat bzw Vernunft Selbstverstandnis Selbstwertgefuhl die Fahigkeit andere Menschen als Menschen zu erkennen und anzuerkennenDie Grundlage dieser Bedingungen ist fur Rescher die Freiheit der Person Personen seien frei in dem Sinn dass sie jeweils anders hatten handeln konnen und bei veranderten Umstanden auch anders gehandelt hatten Menschliche Personen sind nach Rescher nicht instinktgesteuert und frei von externer Kontrolle Sie werden in ihren Handlungen intern durch ihre je eigenen Motive und mentalen Zustande bestimmt und sollen auch demgemass behandelt werden 56 Personsein ist fur Rescher kein naturalistischer sondern ein sozialer bzw kultureller Begriff Zum Personsein gehore es sich festzulegen eigene Wertungen vorzunehmen und ein Bild von sich selbst haben Eine wichtige Aufgabe einer jeden Person ist es nach Rescher ihre Vermogen und Fahigkeiten zu entwickeln wozu wesentlich gehore sich rational zu verhalten Rescher spricht von einem ontologischen Imperativ zur Selbstverwirklichung self realization 57 Es komme dabei nicht primar darauf an sein Gluck zu verfolgen sondern etwas aus sich zu machen und das richtige angemessene Leben zu wahlen 58 Allerdings sei es ein wesentlicher Faktor des Menschseins mit verschiedenen Grenzen und Begrenztheiten zurechtkommen zu mussen 59 da die zur Verfugung stehenden Ressourcen nicht ausreichen die Menschen zufriedenzustellen 60 Gleichwohl bestehe das Bedurfnis diese Grenzen zu uberwinden was wir als Menschen nicht aufgeben konnen 61 Gluck und Ungluck Bearbeiten Als Menschen mussen wir nach Rescher damit zurechtkommen dass es in unserem Leben so etwas wie Schicksal Gluck und Ungluck gibt 62 Schicksalshafte Ereignisse stossen dem Menschen per Zufall zu und haben Wohltaten oder Verluste zur Folge Sie liegen jenseits des Bereichs den ein Mensch kontrollieren kann fordern ihn aber zu bestimmten Risikovermeidungsstrategien heraus Angesichts drohender Schicksalsschlage konne der Mensch in verschiedenem Grade optimistisch oder pessimistisch eingestellt sein 63 Rescher pladiert fur einen Optimismus weil dieser zum menschlichen Leben gehore Fur sich und seine Nachfolger solle man ein gewisses Mass an Hoffnung aufrechterhalten da sonst das Leben inhuman inhumane zu werden drohe 64 Mensch und Evolution Bearbeiten Rescher sieht den Menschen in zweierlei Hinsicht als Teil einer Evolution Der Mensch sei zunachst genetisch betrachtet ein Produkt der biologischen Evolution Als solches besetze er eine okologische Nische die Nische intelligenter Lebewesen 65 Ein Ergebnis dieser Evolution sei die Entstehung des menschlichen Geistes und Willens 66 Der Mensch konne insofern als Resultat kausaler nicht zielgerichteter Entwicklungen angesehen werden Daruber hinaus habe er aber auch selbst Entwicklungen kultureller Art in Gang gesetzt die im Unterschied zur biologischen Evolution zielgerichtet ablaufen 67 Philosophie des Geistes Bearbeiten Im Bereich der Philosophie des Geistes hat Rescher vor allem zum Thema Willensfreiheit intensiv gearbeitet Willensfreiheit kann nach Rescher dadurch charakterisiert werden dass man wahlen und Entscheidungen treffen kann Ihm geht es hier um den Aufweis dass der Mensch grundsatzlich als frei zu betrachten ist und ihm zumindest prinzipiell die Verantwortung fur seine Handlungen zukommt Um von einer freien Handlung sprechen zu konnen mussen nach Rescher drei Bedingungen erfullt sein 68 der Akteur bringt seine Entscheidungen selbst vermittels Uberlegung deliberation hervor der Handelnde bleibt bis zum Fallen der Entscheidung zugunsten einer Handlung oder deren Unterlassung deren entscheidende Instanz der Handelnde kontrolliert mittels seiner Gedanken sein Tun und das Ergebnis seines Tuns Rescher unterscheidet grundsatzlich zwischen metaphysischer metaphysical freedom und moralischer Freiheit Metaphysische Freiheit bedeutet fur Rescher dass das menschliche Handeln aufgrund externer Kausalstrukturen nicht vollstandig bestimmt wird Sie ist die Voraussetzung moralischer Freiheit 69 die dem Menschen auch die Freiheit von internen Faktoren Motivationen ermoglicht Kausalitat und Willensfreiheit Bearbeiten Rescher sieht keinen Widerspruch zwischen der in der Natur herrschenden Kausalitat und der menschlichen Willensfreiheit 70 Um beide Konzepte miteinander zu versohnen trifft Rescher eine Unterscheidung zweier Arten von Vorherbestimmung Pre determination und precedence determination Eine Pre determination lage vor wenn alle Handlungen und Entscheidungen durch kausale Strukturen im Vorhinein bereits festliegen wurden causally predeterminated 71 Diese Art von Vorherbestimmung ware im Unterschied zur precedence determination die von Rescher vertreten wird nicht mehr mit der Willensfreiheit vereinbar Nach dem Konzept der precedence determination ist eine menschliche Handlung durch fruhere Entscheidungen erst zu dem Zeitpunkt festgelegt wo die Entscheidung zu ihr erfolgt ist zuvor konne der Mensch frei uberlegen 72 Entscheidungen Bearbeiten Entscheidungen sind fur Rescher quasi zeitlich punktformige Ereignisse temporally punctform instantaneous occurences 73 die er in Abgrenzung zu zeitlich ausgedehnten Ereignissen events als eventuations bezeichnet Sie sind Produkte unserer Konstruktion der Natur descriptive mind constructs 74 und markieren die Anfangs oder Endpunkte unserer Entscheidungsprozesse Entscheidungen sind nicht zeitlich ausgedehnt und unterliegen daher auch nicht den Bedingungen von zeitlich ausgedehnte Ereignissen die kausal determiniert sind Natural causality relates to events not eventuations 75 Sie liegen ausserhalb kausaler Zusammenhange womit sich die Annahmen der Naturkausalitat und der menschlichen Willensfreiheit miteinander versohnen lassen 76 Entscheidungen werden dabei auf der Grundlage von Motivationen getroffen Diese stellen aber keine externe Einflussfaktoren sondern interne Faktoren ohne zwingenden Charakter dar 77 Motivation und Willensfreiheit Bearbeiten Der freie Wille ist fur Rescher nicht zu verwechseln mit volliger Unbestimmtheit Die Entscheidungen eines Menschen seien vielmehr immer bestimmt von Motiven Rescher spricht in diesem Zusammenhang von motivationaler Bestimmung motivational determinism 78 Motive sorgen mit dafur dass eine Entscheidung einem Akteur uberhaupt erst zugerechnet werden kann Dies schliesse aber die Freiheit des Akteurs bei der Willensbildung nicht aus da dieser im Moment der Entscheidung selbst daruber bestimmen kann durch welche Motive er sich leiten lasst 79 Zu unterscheiden seien allerdings Einflussfaktoren die die Willensfreiheit nicht ausschliessen Erziehung Sitten sonstige soziale Einflusse von denen die diesen Effekt haben Hypnose Gehirnwasche etc 80 Erkenntnistheorie Bearbeiten Kritik des Skeptizismus Bearbeiten Reschers Erkenntnistheorie stellt einen integralen Bestandteil seines philosophischen Gesamtsystems dar Einen zentralen Punkt bildet darin seine Auseinandersetzung mit dem Skeptizismus Aus Reschers Sicht ergeben sich aus der skeptizistischen Position pragmatisch inakzeptable Konsequenzen Gleichwohl habe der Skeptizismus darin seine Berechtigung dass er die Grenzen unseres Wissens aufzeige Diese bedeutet aus der Sicht Reschers jedoch nicht dass Wissen generell unerreichbar ware 81 Rescher unterscheidet zwischen faktenbezogenen Aussagen und solchen die sich auf einer Meta Ebene auf unsere Wahrheitsmassstabe beziehen Aussagen die sich auf unsere Wahrheitsmassstabe beziehen konnen vom Skeptiker nicht mehr sinnvoll bezweifelt werden da seine Position sonst selbstdestruktiv wurde Faktenbezogene Aussagen seien zwar grundsatzlich dem skeptischen Zweifel zu Recht ausgesetzt doch sei eine Generalisierung auch in diesem Fall aus pragmatischen Grunden nicht sinnvoll Aussagen mussen nicht gegen jeden bloss denkbaren sondern nur gegen jeden realistischen Einwand gefeit sein Worauf Sprecher oder Erkenntnissubjekte abzielen sind Rescher zufolge praktische Gewissheiten die sich jenseits vernunftiger Zweifel befinden nicht aber kategorische Gewissheiten jenseits aller moglicher Zweifel Fur den Zweifel sind Rescher schliesst hier an Peirce an nur reale Irrtumsmoglichkeiten relevant die aus tatsachlichen Situationen des Forschens oder Erkenntnisgewinns entstammen Rescher weist die aus seiner Sicht uberzogenen Anforderungen des Skeptizismus hinsichtlich Exaktheit und Unkorrigierbarkeit unseres Wissens zuruck Notwendig fur die Rechtfertigung justification eines Wissensanspruchs sei das Nichtvorhandensein von Gegenevidenzen Wissenrechtfertigungen seien von strikten Beweisen demonstrations zu unterscheiden und wurden im Alltag nicht benotigt Ein Satz konne generell dann als gewiss gelten wenn alles Erdenkliche getan wurde um ihn zu prufen und keine weiteren Prufungen mehr sinnvoll erscheinen 82 wobei allerdings zwischen dem subjektiven etwas fur gewiss halten und dem nicht subjektiven gewiss sein zu unterscheiden sei 83 Satze die heute Wissen ausdrucken konnen sich dabei zukunftig durchaus auch als falsch herausstellen Begriff des Wissens Bearbeiten Am Anfang des Erkenntnisgewinns steht nach Rescher das prasumtive Wissen Seine Grundsatze sorgen in der Regel fur eine hinreichende Verlasslichkeit Beispiele hierfur sind das Vertrauen in die Sinneswahrnehmung und in die Aussagen anderer Personen und Autoritaten 84 Prasumtives Wissen konne zunachst nicht diskursiv oder anderweitig gerechtfertigt werden Es erhalte seine Rechtfertigung im Nachhinein als retrovalidation d h es wird aufgrund seines Nutzens retrospektiv positiv gewertet und dadurch gerechtfertigt Damit konne das prasumtive Wissen ohne ein infallibles Fundament auskommen 85 Rescher halt den Standard Begriff des Wissens als gerechtfertigte wahre Meinung fur den alltaglichen Gebrauch fur ausreichend 86 Grundsatzlich konnen aber die mit dem Wissensbegriff oft verbundenen generellen Aussagen keine ausnahmslose Geltung beanspruchen sondern nur Gultigkeit dafur dass es sich in der Regel und unter normalen Umstande so verhalt wie der Satz behauptet Rescher spricht demgemass auch von einer limited rather than strict universality 87 Tatsachlich universale Allaussagen seien angesichts der Komplexitat der Daten schwer zu finden auch wenn es sie gebe 88 Rescher verwirft jede Form eines erkenntnistheoretischen Fundamentalismus foundationalism der aus infalliblen selbstevidenten Grundsatzen alles Wissen deduktiv ableiten mochte Er praferiert dagegen einen Koharentismus der von falliblen Satzen Daten ausgeht die unter Umstanden spater revidiert werden konnen Diese Satze sollen in einem Netz miteinander zu Wissen verbunden werden Wissen ist so nach Rescher nicht dann gerechtfertigt wenn es wie im erkenntnistheoretischen Fundamentalismus von basalem Wissen abgeleitet ist sondern wenn es angemessen mit dem ubrigen Wissenskorpus verbunden ist 89 Koharenztheorie der Wahrheit Bearbeiten Reschers Koharenztheorie ist eine Theorie zur Bestimmung der Kriterien von Wahrheit Bei der Definition von Wahrheit schliesst er sich der Korrespondenztheorie an Wahrheit meine die Ubereinstimmung einer Proposition mit einer Tatsache Zu behaupten P ist wahr heisst behaupten dass P der Fall ist 90 Rescher unterscheidet zwei Arten von Wahrheitskriterien garantierende guaranteeing und legitimierende authorizing Kriterien Erstere geben vollkommene Sicherheit in Bezug auf das Vorliegen von Wahrheit wahrend letztere lediglich einen stutzenden Charakter haben Nach Reschers Ansicht genugt es wenn ein solches Kriterium das Vorliegen von Wahrheit wahrscheinlicher macht Rescher schrankt dann die Geltung des Koharenzbegriffs weiter auf die Explikation von Tatsachenaussagen Rescher spricht von Daten ein wahrend fur die Wahrheit von logisch mathematischen Aussagen nach seiner Ansicht pragmatische Kriterien herangezogen werden mussen Daten sind dabei von vornherein als sprachliche Entitaten konzipiert und nicht als reine Tatsachen Die Akzeptierbarkeit von Daten wird dabei ebenfalls nach pragmatischen Kriterien gerechtfertigt Eine Theorie oder Aussagensystem kann nach Rescher dann als koharent bezeichnet werden wenn sie folgende drei Aspekte erfullt Umfassendheit comprehensiveness alle relevanten Satze werden berucksichtigt die Theorie ist logisch geschlossen Konsistenz consistency die Theorie enthalt keine logisch kontradiktorischen Satze Zusammengefugtheit cohesiveness die Satze der Theorie werden in ihren Beziehungen bzw Kontexten zu den anderen Satzen expliziert die Beziehungen zwischen den Satzen sind logisch einwandfrei Wissenschaftstheorie Bearbeiten Im Rahmen seiner vielfaltigen Uberlegungen zur Wissenschaftstheorie geht es Rescher um Fragestellungen die mit wissenschaftlichen Methoden Wissensmoglichkeiten dem Anwachsen wissenschaftlichen Wissens und etwaigen Grenzen des wissenschaftlichen Wissens zu tun haben Methodenpragmatismus Bearbeiten Rescher favorisiert einen an Peirce anknupfenden Methodenpragmatismus Methoden werden pragmatisch gerechtfertigt durch ihren Erfolg in der Anwendung dem erfolgreichen Gewinn von Wissen Das Ziel des methodischen Vorgehens der Wissenschaft ist die Begrundung spezieller Wissensanspruche 91 Die angewandten Methoden mussen allgemein erfolgreich sein Sie werden durch das iterierbare Zusammenspiel von Theorie und Praxis getestet Liegen nach wiederholten Anwendungen ausreichende Ergebnisse vor kann man nach Rescher die Methoden bewerten und aufgrund der Evaluation Verbesserungen einzufuhren versuchen 92 Methoden in der Wissenschaft sind interpersonell und offentlich womit eine personen oder gruppenrelative Wahrheit vermieden wird Die erzielten Erkenntnisse der Wissenschaft sind daher objektiv bleiben aber wie die ubrigen Erkenntnisse von der Welt fallibel Naturwissenschaftlicher Fortschritt Bearbeiten Nach Rescher entwickelt sich der naturwissenschaftliche Fortschritt in der Hauptsache nicht durch Addition sondern durch Ausscheidung und Ersetzung Die Lehre von der standigen konvergierenden Wissensakkumulation musse aufgegeben werden 93 Rescher lehnt ein realistisches Modell des wissenschaftlichen Fortschritts ab Dieser konne nicht als eine immer weitere Annaherung an die Realitat definiert werden da wir damit einen bereits vorhandenen theorieunabhangigen Zugang zur Wirklichkeit voraussetzen wurden den wir nicht haben 94 Bei der Frage des wissenschaftlichen Fortschritts sei nicht nur die Natur zu berucksichtigen sondern auch die Perspektive des Forschers Wissenschaftliches Vorgehen ist fur Rescher ein iterativer Prozess des Stellens von Fragen und des Findens von Antworten die laufend in das System wissenschaftlicher Kenntnisse zu integrieren sind Basieren wissenschaftliche Fragestellungen auf Voraussetzungen die nicht mehr in das aktuelle Wissenskorpus koharent einzupassen sind konnen sie verworfen werden Mit dem Wissensstand verandere sich der Bereich sinnvoller Fragestellungen einzelne Fragen die zu einem Zeitpunkt als wissenschaftlich galten konnen spater als unwissenschaftlich ausgeschlossen werden 95 Fragen konnen als gelost angesehen werden wenn sie entweder beantwortet oder verworfen sind 96 Der naturwissenschaftliche Fortschritt hat einen Prozesscharakter aus bereits gegebenen Antworten entwickeln sich neue Fragen die wiederum die Suche nach neuen Antworten bestimmen die ihrerseits zu neuen Fragen fuhren Naturwissenschaftlicher Erkenntnisfortschritt kann so fur Rescher auf drei Arten erreicht werden 97 es werden neue Antworten auf alte Fragen gegeben es werden neue Fragen gestellt alte Fragen werden mitsamt ihren Antworten als untauglich verworfen Theorien konnen nach Rescher nur mittels eines theorienexternen Massstabes miteinander verglichen werden Der Fortschritt einer Theorie manifestiere sich durch ihre Uberlegenheit in der Anwendung d h durch die erhohte Kraft ihrer Voraussagen und Kontrollmoglichkeiten Der letztlich entscheidende Schiedsrichter einer Theorie ist die Praxis 98 Grenzen naturwissenschaftlicher Erkenntnisse Bearbeiten Rescher vertritt in seiner Studie Die Grenzen der Wissenschaft die These dass der Entwicklung der Naturwissenschaften grundsatzlich keine kognitiven Grenzen gesetzt sind 99 Zwar sei jede wissenschaftliche Erklarung begrenzt doch konnten prinzipiell offengebliebene Einzelheiten immer noch geklart werden Rescher raumt zwar ein dass die Welt niemals vollstandig beschrieben werden konne da uber jedes Objekt in der Welt eine endlose Zahl von Tatsachen festgestellt werden konnte 100 Dies bedeute aber nicht dass nicht jede beliebige einzelne Tatsache Gegenstand der Forschung werden konne Da zu jedem Zeitpunkt neue Begriffe oder Klassifikationen eingefuhrt werden konnen und neue Gesetze formulierbar sind bleibe die Naturwissenschaft potentiell grenzenlos Weiterhin konnen nach Rescher die kunftigen Resultate der Naturwissenschaften nicht vorhergesehen werden Ihre kunftigen Fragen basierten auf ihren bis dahin erzielten Ergebnissen die fur ihre grundsatzliche Unbegrenztheit sprechen 101 Rescher sieht aber okonomische Grunde fur eine mogliche Verlangsamung der naturwissenschaftlichen Entwicklung Vor allem der erhohte Aufwand in reifen Wissenschaften Neues zu entdecken rapide steigende Kosten durch zunehmend teurer werdende Technik und der Mehraufwand bei der Datenbeschaffung in zunehmend spezialisierten Wissenschaften konnten den wissenschaftlichen Fortschritt zum Stillstand bringen 102 Metaphysik Bearbeiten Reschers Beitrage zur Metaphysik enthalten Uberlegungen zu grundlegenden Kategorien der Wirklichkeit zur Naturgesetzlichkeit sowie zum Thema mogliche Welten Den Rahmen seiner Uberlegungen bildet eine Prozessontologie die er als Alternative zu einer Substanzontologie versteht Realitat Bearbeiten Die Existenz einer gemeinsamen Realitat der Menschen ist fur Rescher eine pragmatische Prasumtion und hat einen apriorischen Status Sie konne zwar nicht vermittels deduktivem Vorgehen erschlossen werden 103 gleichwohl lasse sich aber ihre Annahme aufgrund ihrer Erfolge und ihres Nutzens im Nachhinein rechtfertigen 104 Reale Dinge sind nach Reschers Uberzeugung dadurch ausgezeichnet dass sie ein Etwas sind und eine gewisse Einheit aufweisen Sie sind intersubjektiv zuganglich und bestehen einerseits unabhangig vom Geist mind konnen aber andererseits von ihm erkannt werden 105 Rescher erklart eine sehr grosse Bandbreite von Dingen fur existierend die er unterschiedlichen Kategorien zuordnet Er unterscheidet unter anderem zwischen physischen Gegenstanden der raum zeitlichen Welt mathematischen Entitaten die einem Reich der Quantitaten und Strukturen angehoren Wahrnehmungsgegenstanden und eigenschaften und Begriffen die er einem Reich der Ideen realm of ideas zuordnet 106 Kategorien und Begriffsschemata Bearbeiten Kategorien dienen nach Rescher ausschliesslich pragmatischen Zwecksetzungen Sie werden verwendet um die Wirklichkeit zu erfassen und ihre Teile zu ordnen und bilden zusammen das Begriffsschema einer bestimmten Kultur zu einer bestimmten Zeit Rescher nennt als hochste Kategorien unter anderem Substanz Quantitat Art Qualitat Eigenschaft Relation Zeit und Raum Ursache Zweck Position Unterordnung bzw Einordnung Zusammensetzung Prozess Ursache und Funktion 107 Gegen Donald Davidson gerichtet vertritt Rescher die These dass es eine Mehrzahl verschiedener Begriffsschemata geben kann 108 Differenzen zwischen ihnen seien aufgrund kultureller Unterschiede anzunehmen da in verschiedenen Kulturen aus verschiedenen Zeiten und an verschiedenen Orten grundlegend verschiedene Erklarungen verwendet wurden Die divergierenden Begriffsschemata sind dabei fur Rescher nicht von gleicher Gute Sie konnen in unterschiedlicher Weise Wirklichsbereiche identifizieren und klassifizieren Dabei konnen formale Fehler unprazise uneindeutige unvollstandige Kategorien und inhaltliche Fehler unanwendbare triviale oder zwecklose Kategorien auftreten Der Vorgang der Kategorieneinteilung und bildung ist gemass Reschers Auffassung nicht beschrankt Es konnen dazu verschiedene Kriterien verwendet werden Kategorien konnen auf verschiedenen Ebenen der Abstraktion gebildet und immer weiter verbessert werden Insofern haben Dinge nach Rescher eine unbegrenzte cognitive depth Die wissenschaftliche Forschung konne daher im Prinzip unbegrenzt weitergehen und unser Wissen von der Welt endlos erweitert und verbessert werden 109 Moglichkeit und Unmoglichkeit Bearbeiten Die Begriffe der Moglichkeit und Unmoglichkeit zahlen nach Rescher zu den Kernbegriffen der Metaphysik Etwas ist fur Rescher dann moglich wenn es logisch konsistent und begrifflich koharent ist Der Begriff bloss moglicher Objekte possibilia ist fur Rescher grundsatzlich sinnvoll Sie lassen sich als hypothetische Varianten vorhandener features charakterisieren Als Beispiel fur possibilia untersucht Rescher naher den ontologischen Status fiktionaler Personen Hier ist es nach seiner Ansicht fraglich ob man diesen wie z B Peter van Inwagen einen quasi existenziellen Status als nicht existierende Einwohner einer moglichen Welt zusprechen sollte Rescher votiert entschieden gegen diese Position Hamlet der Osterhase und der gegenwartige Konig von Frankreich seien nicht real sondern blosse Gedankenobjekte bzw Diskussionsgegenstande Wurden fiktive Gegenstande Teil einer Ontologie wurde diese uncomfortably large 110 Rescher empfiehlt daher aus pragmatischen Uberlegungen die Anwendung von Ockhams Rasiermesser und die Rede von der Existenz im Sinne einer Quasi Existenz in einer moglichen Welt aufzugeben Grundsatzlich abgelehnt wird von Rescher die Vorstellung selbstwiderspruchlicher impossibilia wie z B kinderlose Eltern da sie auf logisch inkonsistenten Begriffsbildungen beruhen und daher unverstandlich bleiben 111 Prozessontologie Bearbeiten Rescher vertritt die Ansicht dass die grundlegenden Bestandteile der Welt nicht Einzeldinge sondern Prozesse sind Nach Rescher liegen grundsatzlich zwei verschiedene Versionen der Prozessontologie vor In der starkeren kausalen Version die Rescher selbst vertritt werde behauptet dass Prozesse ontologisch grundlegend sind und Dinge kausal hervorbringen wobei Dinge als Erscheinungen von Prozessen zu verstehen seien Die schwachere explanatorische Version dagegen sehe Prozesse als explanatorisch vorgangig gegenuber Dingen so dass man um ein Ding zu erklaren darauf angewiesen sei prozessuale Begebenheiten des Dinges einzubeziehen 112 Rescher votiert fur ein prozess und gegen ein dingontologisches Verstandnis der Wirklichkeit da jenes in der Lage sei die Prozesse des Entstehens und der Veranderung von Substanzen angemessen zu klaren Zudem bieten aus seiner Sicht Dingontologien keinen Vorteil da Dinge auch in der Begrifflichkeit der Prozessontologie erfasst werden konnten als Prozesse die Positionen und Dauer haben 113 Prozesse und Einzeldinge Bearbeiten Prozesse konnen Dinge hervorbringen oder Zustande verandern 114 Sie lassen sich hierarchisieren d h in unter oder ubergeordnete Prozesse einordnen Die Bandbreite reiche von Prozessen auf der Mikroebene bis hin zu kosmischen Prozessen Dabei tragen kleinere Veranderungen zu grossen Prozessen bei die jeweils nachstkleinere Stufe konne selbst wieder als Bundel von wiederum kleineren Vorgangen gefasst werden 115 Einzeldinge werden von Rescher nach ihrer prozessualen Veranderung und derzeitigen Stabilitat klassifiziert Sie seien Teil kontinuierlicher offener Prozesse in denen fliessende Vorgange moglich sind und erhalten ihre Einheit durch die Rolle die sie in Veranderungsprozessen spielen 116 Wahrend Prozesse nicht weiter durch anderes zu erklaren seien scheine dies fur materielle Dinge nicht zu gelten denn to be a substance is to act as a substance 117 Prozessontologische Interpretation klassischer ontologischer Probleme Bearbeiten Nach Rescher lassen sich eine Reihe klassischer ontologischer Probleme mit Hilfe des prozessontologischen Modells adaquat erklaren So bestehe die prozessontologische Losung des Universalienproblems darin dass Verschiedenes deswegen als dasselbe erscheint z B als eine bestimmte Farbe oder als naturliche Art da es das Resultat verschiedener Prozesse ist die mindestens eine Ahnlichkeit aufweisen 118 Die Natur lasse sich als eine Vielzahl hierarchisch geordneter verschiedenartiger physikalischer Prozesse interpretieren Diese haben einen raum zeitlichen Platz werden als kausal betrachtet und erscheinen damit als miteinander verbunden Die Naturgesetze werden von Rescher ihrerseits als prozessual verstanden sie haben nur eine ubergangsweise Stabilitat merely transitory stability 119 und konnen sich im Laufe der kosmologischen Entwicklung verandern Muhelos zu integrieren in diese prozessorientierte Ontologie ist nach Rescher sowohl die biologische als auch die kulturelle Evolution Wahrend Rescher dazu neigt die biologische Evolution als ungerichtet zu betrachten sieht er die kulturelle Evolution aufgrund ihrer Pragung durch die kognitiven Einflusse des Menschen als zielgerichtet an 120 Ein bedeutsamer Vorzug der Prozess gegenuber einer Dingontologie ist nach Rescher dass mit der Kategorie des Prozesses der Begriff der Person verstandlicher werde Nach Rescher lasst sich der Begriff Person wie auch die Begriffe des Ich und des Selbst nicht adaquat als Substanz oder Ding erfassen Die Person sei vielmehr das Zentrum von Erfahrungen in einem System von Prozessen Ihre Einheit lasse sich als eine Erzahleinheit auffassen und konne nicht wie in der Dingontologie als ein Ding jenseits von Aktivitaten und Erfahrungen begriffen werden 121 Der Geist mind ist fur Rescher eine Funktionseinheit Mentale Ablaufe hangen zwar vom Korper ab sie haben aber eine Bedeutungsdimension die sie nicht auf physische Vorgange reduzierbar machen 122 Ethik Bearbeiten Neben seinen Beitragen zur theoretischen Philosophie hat Rescher auch umfassende Studien zur praktischen Philosophie insbesondere zur Ethik verfasst Rescher entwickelt primar eine normative Moralkonzeption die von ihm durch Uberlegungen zu moralischen Werten und Idealen erganzt wird Sie ist stark am Begriff der Koharenz orientiert und wendet sich gegen Skeptizismus Relativismus und Nihilismus 123 Der ontologische Imperativ als Grundlage der Moralkonzeption Reschers Bearbeiten Reschers Ethik hat eine ontologische Basis Fur den Menschen gebe es einen ontologischen Imperativ sein Potential nicht verkummern zu lassen das Beste aus sich zu machen und bestimmte Werte zu erzeugen 124 Wer nicht so handle weise die ihm gemassen ontologischen Werte zuruck und schadige letztlich seinen eigenen Charakter 125 Derjenige der sich diesem Imperativ der Selbstrealisation verweigert ist nach Reschers Auffassung ein Soziopath 126 und konne nicht mehr unter die Kategorie Person gezahlt werden da zum Personsein das Moralischsein konstitutiv gehore 127 Aus dem ontologischen Imperativ folge fur den Menschen zunachst die Pflicht seine eigene Intelligenz zu nutzen und seine Fahigkeiten auszubilden Dabei seien auch die Interessen der anderen gebuhrend zu berucksichtigen da derjenige der in der je eigenen Rationalitat einen Wert erblickt dazu verpflichtet sei in der Rationalitat der anderen gleichfalls einen Wert zu sehen 128 Rescher betont daruber hinaus dass es auch im Eigeninteresse sei die Interessen anderer zu beachten da das menschliche Leben ein gesellschaftliches sei und das allgemeine Beste auch Teil des jeweils eigenen Besten 129 Begriff und Inhalt der Moral Bearbeiten Rescher betrachtet die Grundlagen der Moral als infallibel und zeitlich invariant nur dasjenige was nicht zur Grundlage gehort unterliege zeitlichen Anderungen 130 Bereits durch unseren Begriff von Moralitat sei diese inhaltlich grundlegend festgelegt Eine vollkommen andere Moral ist fur Rescher schon aus begrifflichen Grunden gar nicht moglich Wurden die in einer fremden Gesellschaft befolgten Normen zu weit von unseren abweichen wurden wir nicht mehr davon sprechen dass in ihr eine andere Moral herrschen wurde sondern gar keine 131 Rescher entwickelt eine normative Ethik mit einer 5 stufigen Hierarchie von Regeln die von abstrakten universellen Normen bis hin zu konkreten Handlungsanweisungen reicht Das oberste Moralprinzip ist dabei die Berucksichtigung der Interessen anderer Act with due heed of the interests of others 132 Es gilt ebenso universell wie die grundlegenden Prinzipien und Werte Basic Principles and Values auf der zweiten Ebene wozu beispielsweise das Prinzip gehort Leben Freiheit und Entwicklungsmoglichkeiten anderer nicht unnotig einzuschranken Do not unjustly deprive others of life liberty or opportunity of self development 133 Ebene drei umfasst so genannte Governing Rules wie das Verbot des Lugens Erst die vierte Ebene nahert sich den konkreten Umsetzungen und beinhaltet die Formulierung allgemeiner Rahmenbedingungen unter denen eine Handlung geboten ist diese werden auf der funften und letzten Stufe fur den konkreten Einzelfall genauer spezifiziert Sozialphilosophie und Politische Philosophie Bearbeiten Im Rahmen der Sozialphilosophie und Politischen Philosophie hat sich Rescher mit Fragen der Gerechtigkeit des Egalitarismus und der Fairness sowie mit den Themenfeldern der Demokratie und ihren Entscheidungsprozeduren beschaftigt Methodisch enthalten Reschers Schriften dazu sowohl empirische Untersuchungen als auch begriffliche Analysen erganzt mit pragmatischen Aspekten 134 Gerechtigkeit Bearbeiten Rescher betrachtet den Begriff der Gerechtigkeit vor allem unter dem Blickwinkel der Verteilungsgerechtigkeit Grundsatzlich gelte es monistische Gerechtigkeitstheorien zu meiden und eine Vielfalt von Kriterien zur Verteilung von Gutern zu berucksichtigen 135 Rescher kritisiert den klassischen Utilitarismus da dieser als zentrales Gerechtigkeitskriterium den Gesamtnutzen ansetze ohne den Aspekt der Gleichheit angemessen zu berucksichtigen 136 Aber auch andere singulare Verteilungskriterien sind seiner Ansicht nach problematisch Pladiere man etwa fur eine Verteilung nach den personlichen Bedurfnissen sei zu klaren was Bedurfnisse sind und ob es sich um wirkliche oder nur gefuhlte Bedurfnisse handelt Eine alleinige Verteilung nach personlichen Fahigkeiten sei ungerecht da diese Gaben der Natur also unverdient seien Fragwurdig sei auch die Zuteilung nach Leistungskriterien mit Bezug auf die erledigte Arbeit da eine spezifische Leistung ins Leere laufen oder gar zu moralisch schlechten Zwecken erbracht werden konnte Setze man anstatt der Leistung das blosse Bemuhen ein stehe man vor der Schwierigkeit dass so uneffektive oder inkompetente Personen Anspruche auf besondere Guterzuteilung erhalten konnten Somit verbleibe als Verteilungskriterium die Produktivitat des Einzelnen doch auch diese durfe nur ein Verteilungskriterium unter mehreren sein Sofern Ungleichheiten zum relativen Vorteil aller dienen konnen diese nach Rescher trotzdem in einem weiteren Sinne als gerecht bezeichnet werden Eine solche Konstellation ware etwa gegeben wenn in einer Wohlstandsgesellschaft durch die Zunahme der zu verteilenden Guter zwar einige mehr insgesamt aber alle davon profitierten 137 Fur den Fall dass sich Guter nicht teilen lassen sei als Ersatz der Gleichverteilung die Chancengleichheit vorzusehen Unteilbare Guter mussten so verteilt werden dass alle Berechtigten gleiche Chancen haben sie zu erlangen Auch im Falle extremer Knappheit wo nur durch ungleiche Verteilung ein Uberleben moglich ist konne von der Idee fairer Gleichheit zu Gunsten der Chancengleichheit abgewichen werden 138 Wohlfahrt Bearbeiten Rescher geht davon aus dass es einen weitverbreiteten Common Sense daruber gibt dass die Herstellung einer allgemeinen sozialen Wohlfahrt zu den wichtigsten Aufgaben des Staates und der Gesellschaft gehort Details dazu fuhrt er in seiner fruhen Schrift Welfare Social Issue in Philosophical Perspective 1972 aus die vor allem den damaligen Zustand der USA im Fokus hat Grundsatzlich ist es nach Reschers Ansicht nicht Aufgabe von Staat und Gesellschaft unmittelbar Gluck happiness zu erzeugen sondern nur diejenigen Ressourcen bereitzustellen die nach einem breiten Konsens zur Erlangung von Gluck notwendig sind 139 Als grundlegende Kriterien bzw als Merkmale des Begriffs Wohlfahrt nimmt Rescher Folgendes an 140 korperliche Gesundheit Lebenserwartung korperlicher Zustand Abwesenheit von Schmerz und Behinderung geistige Gesundheit Fahigkeit zur Selbstbestimmung mentales Wohlbefinden Zufriedenheit mit sich und der Umwelt soziale Fahigkeiten materielles Wohlergehen Einkommen Besitz materielle Sicherheit personliches Vermogen intellektuell und sozial Ressourcen der Umgebung Guter Dienstleistungen intakte Umwelt Uber diese grundlegenden Kriterien hinaus zahlt Rescher auch noch Rechtsguter wie gleiche Rechte und politische sowie personliche Freiheiten zu den Voraussetzungen von Wohlfahrt 141 Ob der Zustand der Wohlfahrt erfullt ist ist nach Rescher eine Frage objektiver Bedingungen und nicht des subjektiven Beliebens Die Verteilung der Ressourcen musse daher informierten Entscheidern uberlassen werden die nach objektiven Kriterien verfahren 142 Rescher sieht den Staat zur Herstellung allgemeiner Wohlfahrt in der Pflicht was aber die Eigenverantwortlichkeit nicht untergraben durfe 143 Die staatliche Unterstutzung musse dabei realistisch effektiv rechtlich unbedenklich und sensitiv bezuglich der Rechte Einzelner vorgehen 144 Demokratie und demokratische Verfahren Bearbeiten Zwar bietet fur Rescher die Demokratie fur die Einrichtung eines Wohlfahrtsstaates besonders gunstige Bedingungen 145 dennoch berge sie insbesondere hinsichtlich ihrer Abstimmungsverfahren einige Probleme in sich Minderheiten konnen durch die Mehrheit benachteiligt werden oder umgekehrt Minderheiten sinnvolle Massnahmen blockieren und Sonderinteressen gegen das Allgemeininteresse behaupten 146 Zur Losung dieser Demokratie Probleme praferiert Rescher im Anschluss an John Dewey die Burger durch zunehmend grossere Beteiligung vertrauenswurdiger trustworthy zu machen Deshalb sei ihr politischer Einfluss zu erweitern indem Initiativen und Referenden gestarkt werden Nach Rescher gibt es keinen Anlass anzunehmen dass bei starkerer Beachtung des direkten Burger Willens die Qualitat der Entscheidungen gegenuber der des Establishments zuruckgehen wurde Vielmehr sei zu erwarten dass bislang bestehende Blockaden aufgelost werden konnten 147 Als demokratisches Modell der Entscheidungsfindung weist Rescher das Konzept des Konsenses unter anderem gegen John Rawls und Jurgen Habermas zuruck Konsense ziehen nach seiner Ansicht teilweise problematische Resultate nach sich wie z B im Nationalsozialismus und bergen grundsatzlich die Gefahr einer Uniformierung des Denkens In einer pluralen Welt fuhren divergierendes Wissen und voneinander abweichende Wertungen zwangslaufig zu Dissensen Diese liessen sich vernunftigerweise gar nicht vermeiden und konnten zu Ideenkonkurrenz und zu besseren Resultaten fur alle fuhren Dissense sollten aber nicht eskalieren da sonst eine Vergeudung von Ressourcen und eine Spaltung der Gemeinschaft drohe 148 Der Dissens erfordere letztendlich ein Sichfugen unter politische Instanzen Dies ist fur Rescher jedoch unproblematisch da auf Basis einer Kosten Nutzen Kalkulation grundsatzlich mit einer Zustimmung der Individuen zu rechnen sei Bei Machtmissbrauch durch die politischen Instanzen hatten die Burger die Option ihre Fugsamkeit zu beenden wie es in Osteuropa am Ende des Jahrhunderts geschehen sei 149 Ausgewahlte Werke BearbeitenThe Development of Arabic Logic Pittsburgh 1964 Essays in Philosophical Analysis Pittsburgh 1969 Many Valued Logic New York 1969 Scientific Explanation New York 1970 Temporal Logic mit Alasdair Urquhart New York 1971 Conceptual Idealism Oxford 1973 The Coherence Theory of Truth Oxford 1973 Methodological Pragmatism Oxford 1977 Peirce s Philosophy of Science Notre Dame Ind 1978 Scientific Progress A Philosophical Essay on the Economics of Research in Natural Science Oxford 1978 dt Berlin 1981 Cognitive Systematization Oxford 1979 Induction Pittsburgh 1980 dt Munchen 1987 Empirical Inquiry Totowa 1982 The Limits of Science Berkeley 1984 dt Stuttgart 1985 The Strife of Systems Pittsburgh 1985 Scientific Realism Dordrecht 1987 Ethical Idealism Berkeley Cal 1987 Rationality A Philosophical Inquiry into the Nature and Rationale of Reason Oxford 1988 dt Wurzburg 1993 A Useful Inheritance Evolutionary Epistemology in Philosophical Perspective Lanham Md 1989 Moral Absolutes New York 1989 Human Interests Reflections on Philosophical Anthropology Stanford 1990 G W Leibniz s Monadology An Edition for Students Pittsburgh 1991 A System of Pragmatic Idealism 3 Bde Princeton N J 1992 94 Pluralism Against the Demand for Consensus Oxford 1993 Philosophical Standardism Pittsburgh 1994 Luck The Brilliant Randomness of Everyday Life New York 1995 dt Berlin 1996 Process Metaphysics An Introduction to Process Philosophy Albany N Y 1996 Instructive Journey Lanham 1996 Objectivity Notre Dame 1997 Complexity New Brunswick 1998 The Limits of Science Pittsburgh 1999 Neuauflage von 1984 Kant and the Reach of Reason Cambridge 1999 Process Philosophy A Survey of Basic Issues Pittsburg 2000 Realistic Pragmatism Albany N Y 2000 Nature and Understanding The Metaphysics and Method of Science Oxford 2000 Cognitive Pragmatism Pittsburg 2001 Philosophical Reasoning Malden Oxford 2001 Epistemology On the Scope and Limits of Knowledge Albany N Y 2003 Reason and Reality Lanham 2005 Realism and Pragmatic Epistemology Pittsburg 2005 Cognitive Harmony Pittsburg 2005 Metaphysics The Key Issues from a Realistic Perspective New York 2006 Presumption and the Practices of Tentative Cognition Cambridge 2006 Dialectics Frankfurt 2007 Error Pittsburg 2007 Free Will 2 Aufl New Brunswick 2009 Unknowability Lanham 2009 Finitude Heusenstamm 2010 Reality and Its Appearance London New York 2010 On Leibniz expanded edition Pittsburg 2013 A Journey through Philosophy in 101 Anecdotes Pittsburg 2015 Concept Audits A Philosophical Method Lanham 2016 Pragmatism in Philosophical Inquiry Dordrecht 2016Literatur BearbeitenDale Jacquette Reason Method and Value A Reader on the Philosophy of Nicholas Rescher Walter de Gruyter Boston Berlin 2009 ISBN 978 3 11 032905 6 Wulf Kellerwessel Nicholas Rescher das philosophische System Einfuhrung Uberblick Diskussionen Walter de Gruyter Boston Berlin 2014 ISBN 978 1 61451 800 6 Michele Marsonet Idealism and Praxis The Philosophy of Nicholas Rescher Walter de Gruyter Boston Berlin 2008 ISBN 978 3 11 032911 7 Michele Marsonet Rescher Nicholas 1928 in John R Shook Hrsg The Dictionary Of Modern American Philosophers Thoemmes Continuum Bristol 2005 Bd 4 ISBN 1 84371 037 4 S 2038 2044 Ernest Sosa Hrsg The Philosophy of Nicholas Rescher D Reidel Publishing Company Dordrecht Boston London 1979 ISBN 90 277 0962 9 Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Nicholas Rescher Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Literatur von und uber Nicholas Rescher im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek Werke von und uber Nicholas Rescher in der Deutschen Digitalen Bibliothek Homepage von Rescher Harald Atmanspacher und Jack Martin Reflections on Process and Persons PDF 124 kB Michele Marsonet Nicholas Rescher In J Fieser B Dowden Hrsg Internet Encyclopedia of Philosophy Nicholas Rescher Process Philosophy In Edward N Zalta Hrsg Stanford Encyclopedia of Philosophy Anderson Weekes Process Philosophy Via Idearum or Via Negativa PDF 343 kB Michel Weber ed After Whitehead Rescher on Process Metaphysics Frankfurt Paris Lancaster ontos verlag 2004 ISBN 3 937202 49 8 Anmerkungen Bearbeiten Philosoph Nicholas Rescher jetzt Ehrendoktor der Fernuniversitat Mitgliederverzeichnis Nicholas Rescher Academia Europaea abgerufen am 19 Januar 2018 englisch Zur Charakterisierung von Reschers Werk siehe Wulf Kellerwessel Nicholas Rescher das philosophische System Einfuhrung Uberblick Diskussionen Walter de Gruyter Boston Berlin 2014 S 10 12 Rescher Der Streit der Systeme Ein Essay uber die Grunde und Implikationen philosophischer Vielfalt Wurzburg 1997 S 61 Zum Folgenden vgl vor allem Rescher Kant and the Reach of Reason Studies in Kant s Theory of Rational Systematization Cambridge u a 2000 Rescher Is Philosophy Dispensable And Other Philosophical Essays Frankfurt Main u a 2007 Kap 11 Zum Folgenden vgl Rescher Realistic Pragmatism An Introduction to Pragmatic Philosophy Albany New York 2000 und die Studies in Pragmatism in Rescher Studies in Pragmatism Collected Papers II Frankfurt Main 2005 Vgl Rescher Dialectics A Classical Approach Frankfurt Main u a 2007 S 1 Rescher Der Streit der Systeme Ein Essay uber die Grunde und Implikationen philosophischer Vielfalt Wurzburg 1997 S 98 Vgl Rescher Der Streit der Systeme Ein Essay uber die Grunde und Implikationen philosophischer Vielfalt Wurzburg 1997 S 127 Rescher Dialectics A Classical Approach Frankfurt Main u a 2007 Vgl Rescher Minding Matter And Other Essays in Philosophical Inquiry Lanham Maryland 2001 S 35 Vgl Rescher A System of Pragmatic Idealism Volume III Metaphysical Inquiries Princeton NJ 1994 A System of Pragmatic Idealism Volume III Metaphysical Inquiries Princeton NJ 1994 Vgl Rescher Epistemic Pragmatism And Other Studies in the Theory of Knowledge Frankfurt Main u a 2008 Kap 12 Is Philosophy Dispensable And Other Philosophical Essays Frankfurt Main u a 2007 Kap 12 Rescher Cognitive Harmony The Role of Systematic Harmony in the Constitution of Knowledge Pittsburgh 2005 S 17 25f Vgl Rescher Cognitive Harmony The Role of Systematic Harmony in the Constitution of Knowledge Pittsburgh 2005 S 44 Vgl Rescher A System of Pragmatic Idealism Volume III Metaphysical Inquiries Princeton NJ 1994 Kap 2 Vgl Rescher Der Streit der Systeme Ein Essay uber die Grunde und Implikationen philosophischer Vielfalt Wurzburg 1997 S 38 Rescher Philosophical Dialectics An Essay on Metaphilosophy Albany 2006 S 17 Vgl Rescher Der Streit der Systeme Ein Essay uber die Grunde und Implikationen philosophischer Vielfalt Wurzburg 1997 S 53 Vgl Rescher Der Streit der Systeme Ein Essay uber die Grunde und Implikationen philosophischer Vielfalt Wurzburg 1997 S 95 Philosophical Reasoning A Study on the Methodology of Philosophizing Oxford 2001 Kap 9 Vgl Rescher Der Streit der Systeme Ein Essay uber die Grunde und Implikationen philosophischer Vielfalt Wurzburg 1997 S 97 Vgl Rescher Der Streit der Systeme Ein Essay uber die Grunde und Implikationen philosophischer Vielfalt Wurzburg 1997 S 104 Vgl Rescher Der Streit der Systeme Ein Essay uber die Grunde und Implikationen philosophischer Vielfalt Wurzburg 1997 S 127 Rescher Philosophical Reasoning A Study on the Methodology of Philosophizing Oxford 2001 S 45 Rescher Presumption and the Practice of Tentative Cognition Cambridge 2006 S 53 f Aufzahlung nach Wulf Kellerwessel Nicholas Rescher das philosophische System Einfuhrung Uberblick Diskussionen Walter de Gruyter Boston Berlin 2014 S 40 vgl auch die noch umfangreichere Aufzahlung in Rescher Philosophical Dialectics An Essay on Metaphilosophy Albany 2006 S 3 10 Vgl Rescher Productive Evolution On Reconciling Evolution with Intelligent Design Frankfurt Main u a 2011 S 42 Vgl Rescher Philosophical Reasoning A Study on the Methodology of Philosophizing Oxford 2001 S 31 Vgl Rescher Philosophical Reasoning A Study on the Methodology of Philosophizing Oxford 2001 2001 S 15 Vgl Rescher A System of Pragmatic Idealism Volume III Metaphysical Inquiries Princeton NJ 1994 S 38 Philosophical Reasoning A Study on the Methodology of Philosophizing Oxford 2001 S 16 Vgl Rescher Presumption and the Practice of Tentative Cognition Cambridge 2006 S 11 Vgl Rescher Philosophical Textuality Studies on Issues of Discourse in Philosophy Frankfurt Main u a 2010 S 6 A System of Pragmatic Idealism Volume III Metaphysical Inquiries Princeton NJ 1994 S 84 ff Vgl Rescher Interpreting Philosophy The Elements of Philosophical Hermeneutics Frankfurt Main u a 2007 S 67 Vgl Rescher Interpreting Philosophy The Elements of Philosophical Hermeneutics Frankfurt Main u a 2007 S 27 Vgl Rescher Philosophical Textuality Studies on Issues of Discourse in Philosophy Frankfurt Main u a 2010 S 13 Rescher Philosophical Reasoning A Study on the Methodology of Philosophizing Oxford 2001 S 127 Vgl Rescher Philosophical Reasoning A Study on the Methodology of Philosophizing Oxford 2001 S 197f Rescher Rationalitat Eine philosophische Untersuchung uber das Wesen und die Begrundung der Vernunft Wurzburg 1993 S 1 f Vgl hierzu Rescher Rationalitat Eine philosophische Untersuchung uber das Wesen und die Begrundung der Vernunft Wurzburg 1993 S 195 f Rescher Rationalitat Eine philosophische Untersuchung uber das Wesen und die Begrundung der Vernunft Wurzburg 1993 S 50 Rescher Rationalitat Eine philosophische Untersuchung uber das Wesen und die Begrundung der Vernunft Wurzburg 1993 S 51 Vgl Rescher Epistemology An Introduction to the Theory of Knowledge Albany New York 2003 S 154 Vgl Rescher Epistemology An Introduction to the Theory of Knowledge Albany New York 2003 S 165 f Vgl Rescher Objectivity The Obligations of Impersonal Reason Notre Dame 1997 S 1 f Vgl Rescher Objectivity The Obligations of Impersonal Reason Notre Dame 1997 S 5 Vgl Rescher Objectivity The Obligations of Impersonal Reason Notre Dame 1997 S 26 Vgl Rescher Objectivity The Obligations of Impersonal Reason Notre Dame 1997 S 60 Rescher Error On Our Predicament When Things Go Wrong Pittsburgh 2007 S 10 Rescher What If Thought Experimentation in Philosophy New Brunswick London 2005 S 168 Vgl Rescher What If Thought Experimentation in Philosophy New Brunswick London 2005 S 161 Error is commonplace in human affairs because Homo sapiens are limited creatures whose needs and wants outrun their available capabilities Rescher Error On Our Predicament When Things Go Wrong Pittsburgh 2007 S 2 Vgl Rescher Error On Our Predicament When Things Go Wrong Pittsburgh 2007 S 8 und 18 Vgl Rescher Epistemic Pragmatism And Other Studies in the Theory of Knowledge Frankfurt Main u a 2008 S 9 Vgl Rescher Human Interests Reflections on Philosophical Anthropology Stanford 1990 S 6f Vgl Rescher Human Interests Reflections on Philosophical Anthropology Stanford 1990 S 8f Rescher Human Interests Reflections on Philosophical Anthropology Stanford 1990 S 19 Vgl Rescher Human Interests Reflections on Philosophical Anthropology Stanford 1990 S 33 Vgl Rescher Human Interests Reflections on Philosophical Anthropology Stanford 1990 Kap 8 Limits and Limitations Vgl Rescher Human Interests Reflections on Philosophical Anthropology Stanford 1990 S 73 Rescher Human Interests Reflections on Philosophical Anthropology Stanford 1990 Kap 9 Vgl Rescher Human Interests Reflections on Philosophical Anthropology Stanford 1990 Kap 10 Luck Vgl Rescher Human Interests Reflections on Philosophical Anthropology Stanford 1990 Kap 12 the extinction of hope is the ultimate evil Rescher Human Interests Reflections on Philosophical Anthropology Stanford 1990 S 137 Vgl Rescher Productive Evolution On Reconciling Evolution with Intelligent Design Frankfurt Main u a 2011 S 13 Vgl Rescher Productive Evolution On Reconciling Evolution with Intelligent Design Frankfurt Main u a 2011 Kap 2 6 4 3 4 Vgl Rescher Productive Evolution On Reconciling Evolution with Intelligent Design Frankfurt Main u a 2011 Kap 1 und 4 Rescher Free Will A Philosophical Reappraisal Transaction Publishers New Brunswick NJ u a 2 Aufl 2009 S 49 f Rescher Free Will A Philosophical Reappraisal Transaction Publishers New Brunswick NJ u a 2 Aufl 2009 Kap 2 Vgl Rescher Free Will A Philosophical Reappraisal Transaction Publishers New Brunswick NJ u a 2 Aufl 2009 S 5 8 Rescher Free Will A Philosophical Reappraisal Transaction Publishers New Brunswick NJ u a 2 Aufl 2009 S 61 the outcome of a decision is never settled as fact until all returns are in that is until the moment of decision itself Rescher Free Will A Philosophical Reappraisal Transaction Publishers New Brunswick NJ u a 2 Aufl 2009 S 63 Rescher Free Will A Philosophical Reappraisal Transaction Publishers New Brunswick NJ u a 2 Aufl 2009 S 65 Vgl Rescher Free Will A Philosophical Reappraisal Transaction Publishers New Brunswick NJ u a 2 Aufl 2009 S 65 Rescher Free Will A Philosophical Reappraisal Transaction Publishers New Brunswick NJ u a 2 Aufl 2009 S 65 Vgl Rescher Free Will A Philosophical Reappraisal Transaction Publishers New Brunswick NJ u a 2 Aufl 2009 S 71 Vgl Rescher Free Will A Philosophical Reappraisal Transaction Publishers New Brunswick NJ u a 2 Aufl 2009 S 131 Vgl Rescher Free Will A Philosophical Reappraisal Transaction Publishers New Brunswick NJ u a 2 Aufl 2009 S 79 Vgl Rescher Free Will A Philosophical Reappraisal Transaction Publishers New Brunswick NJ u a 2 Aufl 2009 S 131 Vgl Rescher Free Will A Philosophical Reappraisal Transaction Publishers New Brunswick NJ u a 2 Aufl 2009 S 81 vgl hierzu Rescher Scepticism a Critical Reappraisal Rowman and Littlefield 1980 Einleitung Vgl Rescher Scepticism a Critical Reappraisal Rowman and Littlefield 1980 S 40 Vgl Rescher On Certainty And Other Essays on Cognition Frankfurt Main u a 2011 S 1 ff Vgl Rescher Cognitive Pragmatism The Theory of Knowledge in Pragmatic Perspective Pittsburgh 2001 S 29 f Epistemology An Introduction to the Theory of Knowledge Albany New York 2003 S 99 Presumption and the Practice of Tentative Cognition Cambridge 2006 S 31 Aporetics Rational Deliberation in the Face of Inconsistency Pittsburgh 2009 S 17 Vgl Rescher Epistemology An Introduction to the Theory of Knowledge Albany New York 2003 S 96 Vgl Rescher Philosophical Standardism An Empiricist Approach to Philosophical Methodology Pittsburgh London 1994 Kap 3 1 Vgl Rescher Philosophical Standardism An Empiricist Approach to Philosophical Methodology Pittsburgh London 1994 S 3 f Vgl Rescher Philosophical Standardism An Empiricist Approach to Philosophical Methodology Pittsburgh London 1994 S 76 ff Vgl Rescher Epistemology An Introduction to the Theory of Knowledge Albany New York 2003 S 129 Rescher The Coherence Theory of Truth Oxford 1973 S 262 ubersetzt nach Lorenz Bruno Puntel Wahrheitstheorien in der neueren Philosophie 3 Aufl Darmstadt 1993 S 183 Vgl Rescher Methodological Pragmatism A System Theoretic Approach to the Theory of Knowledge New York 1977 S 1 f Vgl Rescher Methodological Pragmatism A System Theoretic Approach to the Theory of Knowledge New York 1977 S 6 Rescher Studien zur naturwissenschaftlichen Erkenntnislehre Wurzburg 1996 S 146 f Vgl Wulf Kellerwessel Nicholas Rescher das philosophische System Einfuhrung Uberblick Diskussionen Walter de Gruyter Boston Berlin 2014 S 104 Vgl Rescher 1985 The Limits of Science Berkeley Los Angeles London 1984 dt Die Grenzen der Wissenschaft Stuttgart 1985 S 75 77 Vgl Rescher 1985 The Limits of Science Berkeley Los Angeles London 1984 dt Die Grenzen der Wissenschaft Stuttgart 1985 S 81 Vgl Rescher 1985 The Limits of Science Berkeley Los Angeles London 1984 dt Die Grenzen der Wissenschaft Stuttgart 1985 S 87 Vgl Rescher 1985 The Limits of Science Berkeley Los Angeles London 1984 dt Die Grenzen der Wissenschaft Stuttgart 1985 S 111 Vgl zum Folgenden Rescher The Limits of Science Berkeley Los Angeles London 1984 dt Die Grenzen der Wissenschaft Stuttgart 1985 Kap 1 Vgl auch Rescher Ignorance On the Wider Implications of Deficient Knowledge Pittsburgh 2009 S 74 Vgl Rescher The Limits of Science Berkeley Los Angeles London 1984 dt Die Grenzen der Wissenschaft Stuttgart 1985 Kap 7 Vgl Rescher Scientific Progress Oxford 1978 dt Wissenschaftlicher Fortschritt Eine Studie uber die Okonomie der Forschung Berlin New York 1982 Vgl Rescher Metaphysics The Key Issues from a Realistic Perspective New York 2006 S 33 161 f Vgl Rescher Metaphysics The Key Issues from a Realistic Perspective New York 2006 S 176 ff Vgl Rescher Metaphysics The Key Issues from a Realistic Perspective New York 2006 S 35 Vgl Rescher Metaphysics The Key Issues from a Realistic Perspective New York 2006 S 17 Vgl Rescher Cognitive Pragmatism The Theory of Knowledge in Pragmatic Perspective Pittsburgh 2001 S 47 50 Rescher Being and Value And Other Philosophical Essays Frankfurt Main u a 2008 S 153 Vgl Rescher Metaphysics The Key Issues from a Realistic Perspective New York 2006 S 59 ff A System of Pragmatic Idealism Volume III Metaphysical Inquiries Princeton NJ 1994 Kap 4 Vgl Rescher Metaphysics The Key Issues from a Realistic Perspective New York 2006 S 90 92 Vgl Rescher Metaphysics The Key Issues from a Realistic Perspective New York 2006 S 202 f Vgl Rescher Metaphysics The Key Issues from a Realistic Perspective New York 2006 S 200 Vgl Rescher Process Metaphysics An Introduction to Process Philosophy Albany 1996 S 57 f Vgl Rescher Process Metaphysics An Introduction to Process Philosophy Albany 1996 S 66 Vgl Rescher Process Metaphysics An Introduction to Process Philosophy Albany 1996 S 41 Vgl Rescher Process Metaphysics An Introduction to Process Philosophy Albany 1996 S 54 f Vgl Rescher Process Metaphysics An Introduction to Process Philosophy Albany 1996 S 52 f Rescher Process Metaphysics An Introduction to Process Philosophy Albany 1996 S 56 f Vgl Rescher Process Metaphysics An Introduction to Process Philosophy Albany 1996 Kap 4 Rescher Process Metaphysics An Introduction to Process Philosophy Albany 1996 S 91 Rescher Process Metaphysics An Introduction to Process Philosophy Albany 1996 S 100 102 Vgl Rescher Process Metaphysics An Introduction to Process Philosophy Albany 1996 S 108 Vgl Rescher Process Metaphysics An Introduction to Process Philosophy Albany 1996 S 114 f Vgl Rescher Moral Absolutes An Essay on the Nature and Rationale of Morality New York 1989 S X Vgl Rescher Moral Absolutes An Essay on the Nature and Rationale of Morality New York 1989 S 94 We should be moral not because it somehow pays but because we ought to be so as part and parcel of our ontological obligation towards self realization Rescher Rationality and Moral Obligation In Synthese 72 1987 S 29 43 hier S 37 Vgl Rescher Replies to Commentators In Philosophy and Phenomenological Research 54 1994 S 441 457 hier S 448 Vgl Rescher A System of Pragmatic Idealism Volume II The Validity of Values Princeton NJ 1993 S 113 f Vgl Rescher Moral Absolutes An Essay on the Nature and Rationale of Morality New York 1989 S 95 Vgl Rescher Rationality and Moral Obligation In Synthese 72 1987 S 29 43 hier S 30 f Vgl Rescher Moral Absolutes An Essay on the Nature and Rationale of Morality New York 1989 S 38 Vgl Rescher Moral Absolutes An Essay on the Nature and Rationale of Morality New York 1989 S 40 ff Vgl Rescher Moral Absolutes An Essay on the Nature and Rationale of Morality New York 1989 S 48 A System of Pragmatic Idealism Volume II The Validity of Values Princeton NJ 1993 S 189 Vgl hierzu und zum Folgenden Rescher Moral Absolutes An Essay on the Nature and Rationale of Morality New York 1989 S 50 ff A System of Pragmatic Idealism Volume II The Validity of Values Princeton NJ 1993 S 191 ff Objectivity The Obligations of Impersonal Reason Notre Dame 1997 S 137 ff On Rules and Principles A Philosophical Study of their Nature and Function Frankfurt Main u a 2010 S 33 ff Vor allem in Rescher Welfare The Social Issues in Philosophical Perspective Pittsburgh 1972 Vgl Rescher Distributive Justice A Constructive Critique of the Utilitarian Theory of Distribution Minneapolis New York 1966 Kap 4 9 Vgl Rescher Distributive Justice A Constructive Critique of the Utilitarian Theory of Distribution Minneapolis New York 1966 Kap 2 3 Vgl Rescher Distributive Justice A Constructive Critique of the Utilitarian Theory of Distribution Minneapolis New York 1966 Kap 5 3 1 Vgl Rescher Distributive Justice A Constructive Critique of the Utilitarian Theory of Distribution Minneapolis New York 1966 Kap 5 5 Vgl Rescher Welfare The Social Issues in Philosophical Perspective Pittsburgh 1972 S 62 ff Vgl Rescher Welfare The Social Issues in Philosophical Perspective Pittsburgh 1972 S 12 f Vgl Rescher Welfare The Social Issues in Philosophical Perspective Pittsburgh 1972 S 72 Vgl Rescher Welfare The Social Issues in Philosophical Perspective Pittsburgh 1972 S 15 ff Vgl Rescher Welfare The Social Issues in Philosophical Perspective Pittsburgh 1972 S 125 Vgl Rescher Welfare The Social Issues in Philosophical Perspective Pittsburgh 1972 S 118 f Vgl Rescher Welfare The Social Issues in Philosophical Perspective Pittsburgh 1972 S 142 Vgl Rescher Studies in Philosophical Anthropology Collected Papers VII Frankfurt Main 2006 Kap 2 Risking Democracy Vgl Rescher Studies in Philosophical Anthropology Collected Papers VII Frankfurt Main 2006 S 27 f Vgl Rescher Pluralism Against the Demand for Consensus Oxford 1993 S 156 162 f Studies in Social Philosophy Collected Papers VI Frankfurt Main 2006 S 31 f Vgl Rescher Studies in Social Philosophy Collected Papers VI Frankfurt Main 2006 S 37Normdaten Person GND 118599836 lobid OGND AKS LCCN n79055186 NDL 00454009 VIAF 108297377 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Rescher NicholasKURZBESCHREIBUNG US amerikanischer PhilosophGEBURTSDATUM 15 Juli 1928GEBURTSORT Hagen Deutschland Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Nicholas Rescher amp oldid 238363602