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Platonischer Dialog ist die Bezeichnung fur die literarisch gestalteten Dialoge in denen der griechische Philosoph Platon 428 427 348 347 v Chr seine Philosophie dargelegt hat Fast alle Werke Platons sind in Dialogform abgefasst Es sind fiktive Gesprache von zwei bis vier Diskutierenden Die Dialoge enthalten zwar Platons authentisches Gedankengut aber weil er Vertreter unterschiedlicher Positionen zu Wort kommen lasst und selbst nicht als Gesprachspartner auftritt lasst sich seine eigene Auffassung den Texten nur indirekt entnehmen Die Frage ob oder inwieweit er sich mit einzelnen Ansichten die er seinen literarischen Figuren in den Mund legte identifiziert hat ist daher oft schwer zu entscheiden Hinzu kommt dass manche Ausserungen scherzhaft ironisch ubertrieben oder nur andeutend sind Die in der dialogischen Darbietungsform liegende Herausforderung fur den Leser ist fur Platons Auffassung vom philosophischen Diskurs charakteristisch Inhaltsverzeichnis 1 Ubersicht 2 Chronologie 3 Nichtchronologische Einteilungen 4 Das Zielpublikum 5 Die literarische Form 5 1 Gattungsgeschichte 5 2 Grunde fur die Wahl der Dialogform 5 3 Die Gesprachspartner 5 4 Darstellungsform 6 Literarische Fiktion und historische Realitat 7 Der Gesprachsverlauf 7 1 Elenchos 7 2 Maeutik 7 3 Ironie 7 4 Die Aporie und die Frage nach einem dogmatischen System Platons 7 5 Verwendung von Mythen 8 Die einzelnen Dialoge 8 1 Sicher echte Dialoge 8 2 Dialoge von umstrittener Echtheit 8 3 Unechte Dialoge 9 Zitierweise 10 Gesamtausgaben und Ubersetzungen 11 Literatur 12 AnmerkungenUbersicht BearbeitenAlle Dialoge Platons die in der Antike bekannt waren sind erhalten geblieben Das Corpus Platonicum die Gesamtheit der ihm traditionell zugeschriebenen Werke enthalt neben den sicher echten Dialogen auch einige deren Echtheit umstritten ist und einige sicher unechte 1 Fur die Echtheitsfrage ergeben sich nach der heutigen Mehrheitsmeinung der Forscher folgende Annahmen 24 Dialoge sind sicher echt Charmides Euthydemos Euthyphron Gorgias Ion Kratylos Kritias Kriton Laches Lysis Menexenos Menon Nomoi Die Gesetze Parmenides Phaidon Phaidros Philebos Politeia Der Staat Politikos Der Staatsmann Protagoras Sophistes Der Sophist Symposion Das Gastmahl Theaitetos Timaios Bei funf Dialogen ist die Authentizitat umstritten Alkibiades I 2 Hippias maior 3 Hippias minor die Echtheit gilt heute als sehr wahrscheinlich ist aber nicht definitiv gesichert Kleitophon 4 und Theages 5 Sicher unecht sind Alkibiades II Epinomis Anterastai lateinisch Amatores Hipparchos Minos Uber das Gerechte lateinisch De iusto Uber die Tugend lateinisch De virtute drei unter dem unpassenden Titel Demodokos uberlieferte Gesprache Demodokos 2 4 Sisyphos Halkyon Der Eisvogel Eryxias und Axiochos Chronologie BearbeitenDie Kriterien und ihre ProblematikDie Chronologie der Abfassung der Dialoge ist seit dem Beginn der Moderne ein wichtiges Thema der Forschung Sie ist sehr umstritten Die Forschungsdiskussion uber die Reihenfolge in der die Dialoge entstanden sind hangt mit den Versuchen einer Klassifizierung nach Entstehungszeitraumen zusammen In erster Linie ist die Intensitat dieser Diskussion durch die Annahme bedingt an der Chronologie lasse sich eine Entwicklung von Platons Denken ablesen Allerdings werden die zahlreichen Versuche Einzelheiten einer philosophischen Entwicklung anhand von hypothetischen Annahmen uber die zeitliche Aufeinanderfolge der Werke zu eruieren heute meist skeptisch beurteilt Der Behauptung aus der Reihenfolge der Dialoge lasse sich eine weitreichende Entwicklung mit wesentlichen Positionsanderungen ersehen steht die Gegenthese gegenuber wonach Platon von Anfang an ein einheitliches literarisches Programm verfolgt hat 6 Fur die chronologische Anordnung werden unterschiedliche Kriterien und Anhaltspunkte genutzt Dazu gehoren Querverweise in einzelnen Dialogen die Darstellungsform narrativ oder dramatisch Erwahnungen datierbarer historischer Ereignisse inhaltliche Aspekte und stilistische Merkmale Im Vordergrund steht die Stiluntersuchung der die meisten Erkenntnisse zu verdanken sind 7 Allerdings ist die Anwendung der Kriterien meist mit grossen Unsicherheiten behaftet oder fuhrt nur zu unprazisen Ergebnissen Die Querverweise und die Anspielungen auf historische Ereignisse sind teilweise nicht eindeutig Bei einer Argumentation mit inhaltlichen Kriterien wird von vornherein unterstellt dass Platon seinen sich andernden Wissensstand jeweils vollstandig dargelegt hat was jedoch sehr fraglich ist Eine allgemeine Stilanalyse gestattet wegen ihres subjektiven Charakters und wegen Platons grosser Variationsbreite in der Stilkunst kaum zwingende Folgerungen Brauchbarer sind die Detailergebnisse der Anwendung sprachstatistischer Methoden die schon im spaten 19 Jahrhundert begann Grundlage der Sprachstatistik ist die Beobachtung dass das Vorkommen und die Haufigkeit der Verwendung einzelner Worter oder auch Partikelkombinationen fur einzelne Schaffensphasen eines Autors charakteristisch sein konnen Anhaltspunkte solcher Art ergeben sich ausserdem aus der Satzrhythmik und aus Hiaten Die Sprachstatistik ermoglicht allerdings nur eine relativ zuverlassige Grobeinteilung der Dialoge in drei Gruppen Fur eine stichhaltige Anordnung innerhalb dieser Gruppen kann sie keine ausreichende Grundlage schaffen Ausserdem besteht die Moglichkeit dass Platon manche Dialoge wiederholt uberarbeitet hat falls dies zutrifft werden die Ergebnisse der sprachstatistischen Untersuchungen dadurch stark entwertet Wegen dieser Unsicherheiten und Ungenauigkeiten ist nach der heute vorherrschenden Einschatzung bei der Rekonstruktion der Ausformung von Platons Philosophie Zuruckhaltung geboten Methodisch ist es sehr problematisch aus spekulativen Mutmassungen zur Chronologie Folgerungen hinsichtlich einzelner Phasen einer philosophischen und schriftstellerischen Entwicklung abzuleiten Die chronologische GruppierungDie Kombination der Datierungskriterien hat zu einer groben Dreiteilung in fruhe mittlere und spate Werke gefuhrt die sich mit einigen Schwankungen als herrschende Lehrmeinung etabliert hat Allerdings wird diesem Schema hinsichtlich einzelner Werke immer wieder widersprochen und die Soliditat seiner Basis bestritten 8 Eine Reihe von Grenzfallen ist weiterhin ungeklart Die stilistische Analyse ermoglicht folgende Gruppierung mit alphabetischer Reihenfolge innerhalb der Gruppen Fruhe Dialoge Charmides Euthydemos Euthyphron Gorgias Hippias minor falls echt Ion Kratylos Kriton Laches Lysis Menexenos Menon Phaidon Protagoras Symposion Dialoge der mittleren Zeit Parmenides Phaidros Politeia Theaitetos Spate Dialoge Kritias Nomoi Philebos Politikos Sophistes TimaiosDieses Ergebnis ist mit den gangigen Annahmen uber die Grundzuge der Entwicklung von Platons Denken im Allgemeinen gut vereinbar wenn auch das Gedankengut einiger Dialoge fur eine andere Eingruppierung spricht Unter inhaltlichem Gesichtspunkt scheinen Kratylos Phaidon und Symposion eher der Mittelgruppe als den Fruhwerken anzugehoren wahrend Parmenides und Theaitetos die stilistisch noch zur Mittelgruppe gerechnet werden inhaltlich gesehen bereits zum Spatwerk gehoren Darin liegt jedoch kein Widerspruch zu den Ergebnissen der Stilanalyse da die Phasen einer philosophischen Entwicklung nicht genau denen der stilistischen entsprechen mussen Terminologisch kann aber aus den Abweichungen der inhaltlichen Periodisierung von der stilistischen Verwirrung resultieren Inhaltliche Aspekte der chronologischen GruppierungIn den fruhen Dialogen dreht sich die Diskussion meist um die Frage nach der Definition einer Tugend oder eines Wertbegriffs Die Definitionssuche fuhrt nicht zu einem befriedigenden Ergebnis sondern endet in der Aporie Ratlosigkeit Ein Schwerpunktthema bildet die Auseinandersetzung von Platons Lehrer Sokrates mit der Sophistik In den Dialogen die nach inhaltlichen Kriterien zur Mittelgruppe zusammengefasst werden stehen ebenfalls oftmals Definitionsfragen im Zentrum der Erorterung Im Gegensatz zu den fruhen Werken endet die Untersuchung aber nicht mehr ohne positives Ergebnis Es werden Antworten gefunden die sich aus der Annahme der Existenz der spater sogenannten platonischen Ideen ergeben Platons Ideenlehre wird zumeist als bekannte einsichtige und daher keiner ausfuhrlichen Begrundung mehr bedurftige Grundlage des Gespraches vorausgesetzt In den Dialogen die inhaltlich betrachtet zu Platons Spatwerk gehoren werden unter anderem Probleme die sich aus der Ideenlehre ergeben diskutiert Ein weiterer Themenschwerpunkt ist die politische Philosophie Es zeigt sich dass manche Thesen fruherer Werke problematisch sind auf gewichtige Kritik stossen und erheblich modifiziert werden mussen Hinsichtlich der Ideenlehre bleiben Fragen von grundlegender Bedeutung trotz intensiver Bemuhungen ungelost In den spaten Werken verzichtet Platon oft auf die literarische Eleganz die fur die Meisterwerke der mittleren Phase charakteristisch ist An ihre Stelle tritt trockene Erorterung Zum Teil geht es dabei um sehr schwierige abstrakte Fragen Manche Ausfuhrungen setzen beim Leser erhebliche philosophische Vorkenntnisse und ein vertieftes Verstandnis der anspruchsvollen Thematik voraus Eine Sonderstellung nimmt der naturphilosophische Dialog Timaios ein in dem Platon ein kosmologisches Modell vorlegt Nichtchronologische Einteilungen BearbeitenSchon die antiken Platoniker bemuhten sich um eine Klassifizierung von Platons Werken Dabei interessierten sie sich nicht fur die chronologische Ordnung sondern gingen von didaktischen Gesichtspunkten aus Man fragte nach der Reihenfolge in der man die Dialoge lesen soll Bei dem Philosophiehistoriker Diogenes Laertios ist ein systematisches Klassifikationsschema das in verschiedenen Varianten verbreitet war in seiner vollstandigen Version uberliefert Diese unterscheidet zwischen Lehrdialogen und Untersuchungsdialogen Die Lehrdialoge sind in theoretische und praxisbezogene unterteilt die theoretischen in die logische und die naturphilosophische Unterklasse die praxisbezogenen in die ethische und die politische Unterklasse Die Untersuchungsdialoge zerfallen in zwei Klassen Ubungsdialoge und Wettstreitdialoge die wiederum in je zwei Unterklassen unterteilt sind 9 Spatestens im 1 Jahrhundert v Chr war die bis in die Moderne gebrauchliche Einteilung in neun Tetralogien Vierergruppen bekannt Sie folgt einem inhaltlichen und didaktischen Kriterium und orientiert sich am Vorbild der tragischen Tetralogie Das Zielpublikum BearbeitenPlaton aussert sich nicht uber sein Zielpublikum Wahrscheinlich waren manche Dialoge primar als werbende protreptische Schriften fur eine breitere Leserschaft bestimmt die fur die Philosophie gewonnen werden sollte Anspruchsvolle Werke wie der Timaios oder der Parmenides hingegen waren in erster Linie fur philosophisch Vorgebildete und Mitglieder der Akademie geeignet Vermutlich wollte Platon seine Vorstellungen nicht nur seinen Schulern vermitteln sondern auch auf den philosophisch interessierten Teil der Bildungsschicht einwirken Inwieweit er die allgemeine Offentlichkeit ansprechen wollte ist in der Forschung umstritten Fur seine Schuler waren die Dialoge Ubungsschriften die zu einer methodisch korrekten Auseinandersetzung mit philosophischen Themen anleiten und insbesondere zur Klarung der offen bleibenden Fragen anregen sollten 10 Die zahlreichen Ausserungen Platons uber das Zuhoren und das Lesen legen die Annahme nahe dass es sich bei seinem zeitgenossischen Publikum sowohl um Leser als auch um Horer handelte Offenbar ging er von einem Publikum aus das in erster Linie an das Horen von Literatur gewohnt war Das Horen erscheint in den Dialogen allgemein als die wichtigste Informationsquelle Leser scheinen eher Ausnahmen gewesen zu sein Vermutlich las Platon in der Akademie aus seinen Werken vor und bot dabei Gelegenheit zur Diskussion da er generell den anregenden Charakter von Gesprachssituationen schatzte Er scheint die Rezeptionsform des Vorlesens in privatem Kreis favorisiert zu haben 11 Die literarische Form BearbeitenFast alle Werke Platons sind in Dialogform geschrieben also nicht wie damals das meiste philosophische Schrifttum als Lehrgedichte oder Traktate Die philosophischen Debatten werden von Einschuben wie indirekten Berichten Exkursen oder mythologischen Partien abgelost und erganzt sowie mit ihnen verwoben Auch lange monologische Ausfuhrungen kommen vor Gattungsgeschichte Bearbeiten Der philosophische Dialog als literarische Gattung ist im Kreis der Schuler des Sokrates entstanden Neben Platon haben eine Reihe seiner Zeitgenossen Dialoge verfasst in denen sie Sokrates mit Partnern auftreten liessen Man bezeichnete solche Werke als sokratische Gesprache Platon erlangte auf diesem Gebiet eine so uberragende Bedeutung dass man ihn spater als Erfinder dieser literarischen Gattung betrachtete Allerdings war die Frage wem die Ehre gebuhre als Erster sokratische Dialoge verfasst zu haben in der Antike umstritten Sicher ist dass Platon dem sokratischen Dialog zum Durchbruch und zugleich zur Vollendung verhalf Er gab der Gattung die Gestalt in der sie der Nachwelt vertraut ist 12 Grunde fur die Wahl der Dialogform Bearbeiten Die Dialogform bietet gegenuber anderen Textformen eine Reihe von Vorteilen Sie spricht den Leser durch die kunstlerische Ausfuhrung an Die Lebendigkeit der Darstellung wirkt attraktiv und vermittelt einen Eindruck vom Leben im Milieu der Philosophen 13 Sie bildet einen Prozess der Erkenntnisgewinnung ab und regt damit starker als eine Lehrschrift zum aktiven Mitdenken an 14 Dahinter steht die Uberzeugung dass echtes Erkennen von der Tatigkeit die zu ihm fuhrt nicht zu trennen sei 15 Der Gesprachscharakter bietet dem Leser Gelegenheit die vorgestellte Untersuchungsmethode selbst einzuuben 16 Der Erkenntnisfortschritt vollzieht sich durch die Hilfe die der Gesprachsfuhrer einer kritisierten These gewahrt indem er ein gewichtigeres Argument vorbringt und damit eine neue Perspektive eroffnet und das Begrundungsniveau auf eine hohere Ebene verlagert 17 Sie knupft an den von Platons gebildeten Zeitgenossen geschatzten Brauch des Debattierens bei Gastmahlern Symposien an 18 Der Autor enthalt sich jeder eigenen Stellungnahme er tritt vollig hinter seine Figuren zuruck Platon ist bei seinen fiktiven Dialogen niemals selbst anwesend Prinzip der platonischen Anonymitat Damit vermeidet er eine direkte Lenkung des Lesers und uberlasst diesem die Urteilsbildung Zugleich halt er Distanz auch gegenuber dem eigenen Text Dogmatische Fixierung wie sie in einer Lehrschrift gegeben ware wird durch Offenheit ersetzt der Beeinflussung des Lesers durch die Autoritat des Autors wird entgegengewirkt Auf indirektem Weg gibt der Autor aber Verstandnishilfen Aus seiner Anonymitat lasst sich nicht ableiten dass er keine eigene Position habe 19 Es konnen unterschiedliche Stilformen und Stilmittel eingesetzt werden darunter Scherz und Ironie In der Forschungsliteratur werden zehn in den Dialogen vorkommende Stilrichtungen unterschieden umgangssprachlich halbliterarisch rhetorisch pathetisch intellektuell mythisch erzahlend historiographisch feierlich gewichtig Onkos Stil und Gesetzesstil 20 Die Darstellung eines fiktiven mundlichen Diskurses ist diejenige Form schriftlicher Wissensvermittlung die der von Platon bevorzugten mundlichen am nachsten kommt Platon hat seine Skepsis hinsichtlich der Tauglichkeit der Schrift als Medium des Wissenstransfers wiederholt ausgedruckt Schriftkritik 21 Im Dialog hangt die Art der Behandlung eines Themas von den jeweiligen individuellen Verhaltnissen der Beteiligten ihren Anliegen Vorkenntnissen und Fahigkeiten ab Der individuelle Faktor kann im Gesprach berucksichtigt werden bei der Wissensvermittlung durch Lehrschriften nicht Hierin sieht Platon einen fundamentalen Vorteil des Philosophierens im Gesprach den er durch die Gestaltung seiner Dialoge demonstriert Es geht nicht nur um einen abstrakten Gedankengehalt sondern um das Zusammentreffen verschiedener Menschen mit der Philosophie 22 Unterschiedlich wird in der Forschung die Frage beantwortet wie wesentlich die Dialogform fur Platon war Einer Richtung zufolge ist sie nur eine Einkleidung der philosophische Gehalt liesse sich auch in Lehrschriften darstellen proto essay view 23 Von dieser Sichtweise gehen u a Paul Shorey und Harold Cherniss aus Die Gegenposition lautet die Dialogform sei nicht nebensachlich sondern fur Platon als einzige akzeptable Form der schriftlichen Verbreitung philosophischer Inhalte von zentraler Bedeutung Fur diese Auffassung zu der sich schon Friedrich Schleiermacher 1804 in der Einleitung zu seiner Platon Ubersetzung bekannt hatte haben sich u a Karl Jaspers und Joachim Dalfen ausgesprochen 24 in ahnlichem Sinn hat sich Werner Jaeger 25 geaussert 26 Stanley Rosen und Mark Moes meinen den Schlussel zum Verstandnis der Dialogform biete Platons Auffassung die Philosophie habe eine therapeutische quasi medizinische oder psychiatrische Funktion indem sie von Irrtumern der Unwissenheit als Krankheit befreie und zur richtigen Haltung und Lebensweise anleite Eine therapeutische Absicht verfolge Platon auch mit seinen Werken und dafur sei die Dialogform erforderlich 27 Die Gesprachspartner Bearbeiten In fast allen Dialogen lasst Platon Sokrates auftreten Es kommt vor dass sich Sokrates im gesamten Diskussionsverlauf mit der Rolle eines schweigenden Zuhorers begnugt doch meistens ist er die dominierende Gestalt Er hat die Faden in der Hand und lenkt das Gesprach indem er ihm die entscheidenden Impulse gibt und er verhilft seinen Partnern zu Einsichten indem er ihre nicht hinreichend durchdachten Auffassungen widerlegt Die Zahl der Diskutierenden schwankt zwischen zwei und vier Wenn Sokrates mehrere Gesprachspartner hat wendet er sich ihnen in der Regel nacheinander zu 28 Dabei erweist er sich als umsichtiger Didaktiker er passt seine Vorgehensweise flexibel der Denkart dem Kenntnisstand und der Einsichtsfahigkeit des Partners an Daher geht mit einem Wechsel des Gesprachspartners haufig eine abrupte Veranderung des Niveaus der Debatte einher Wenn die Klarung einer auftauchenden Frage den aktuellen Gesprachspartner uberfordern wurde bleibt diese Aufgabe der Diskussion mit einem besser Qualifizierten vorbehalten 29 In den fruheren Dialogen gehort eine Reihe von Gesprachspartnern des Sokrates zum Typus des vermeintlich Sachkundigen der auf dem Gebiet des jeweiligen Diskussionsthemas als kompetent gilt oder sich zumindest selbst fur kompetent halt und daher selbstbewusst oder sogar anmassend auftritt Es zeigt sich dann aber dass diese Personen der Herausforderung einer vertieften philosophischen Auseinandersetzung mit dem Thema nicht gewachsen sind Ein anderer Typus sind philosophisch unkundige Leute deren Ansichten unzureichend durchdacht sind Beide Typen sind Sokrates an Scharfsinn und Einsicht weit unterlegen In den Spatwerken hingegen zeichnen sich manche Dialogteilnehmer durch hohe philosophische Kompetenz aus Im Parmenides ist Sokrates selbst noch jung und unerfahren und erhalt Gelegenheit Schwachen seiner Position zu erkennen Alle Diskussionen sind durch ein Kompetenzgefalle zwischen einem uberlegenen Gesprachsfuhrer und einem weniger sachkundigen Partner charakterisiert Niemals kommt es zu einer Debatte zwischen Gleichrangigen Nur im Timaios treffen ebenburtige Philosophen zusammen doch wird dort nicht diskutiert sondern nach einem einleitenden Vorgesprach halt Timaios einen langen Vortrag Thomas A Szlezak sieht den Grund aus dem Platon niemals Gleichrangige diskutieren lasst darin dass eine solche Diskussion in den Bereich der nicht zur schriftlichen Darlegung geeigneten ungeschriebenen Lehre Platons fuhren musste 30 Es kommt vor dass Gesprachspartner aus verschiedenen Grunden die fur eine philosophische Untersuchung erforderliche Unbefangenheit nicht mitbringen und sich einer ergebnisoffenen Diskussion verweigern In diesen Fallen sind dem Erreichbaren enge Grenzen gesetzt 31 Manchmal werden Gesprachsteilnehmer nicht namentlich benannt sondern nur nach ihrer Herkunft bezeichnet Der Fremde aus Elea Der Athener 32 Darstellungsform Bearbeiten Platon bedient sich verschiedener Darstellungsformen In den dihegematischen narrativen erzahlenden Dialogen schildert ein Berichterstatter das Gesprach als vergangene Begebenheit Dramatisch nennt man die Dialoge in denen der Diskussionsverlauf unmittelbar szenisch dargestellt und damit in die Gegenwart geholt wird Auch Mischung dieser beiden Formen kommt vor Die Einteilung in dramatische erzahlende und gemischte Dialoge wurde schon in der Antike vorgenommen 33 Im Prolog zum Dialog Theaitetos wird ein stilistischer Grund genannt der fur die dramatische Form spricht die Platon auch in allen spater verfassten Dialogen verwendet hat in den fruheren Dialogen hatte er oft die erzahlende Darstellungsform gewahlt Die dramatische Form ermoglicht eine lebendigere Schilderung die dihegematische hat den Vorteil dass der Berichterstatter dem Leser zusatzliche Informationen uber das Verhalten und die Gemutszustande der Personen geben kann 34 Manche Dialoge weisen eine Rahmenhandlung auf die eine Verbindung zwischen der Gegenwart der Zuhorer des Erzahlers und der Zeit des erzahlten Gesprachs herstellt Gewohnlich stutzt sich der Erzahler nur auf seine Erinnerung wobei er eine erstaunliche Gedachtnisleistung vollbringt Im Parmenides liegt das lange genau wiedergegebene Gesprach schon Jahrzehnte zuruck der Erzahler der selbst nicht dabei war kennt es nur aus zweiter Hand er hat es sich vor langer Zeit durch haufiges Anhoren des Berichts eines der damals Anwesenden eingepragt Nur im Theaitetos wird der Gesprachsverlauf anhand einer Aufzeichnung wiedergegeben Literarische Fiktion und historische Realitat BearbeitenPlaton pflegt durch eine realitatsnah wirkende Rahmengebung den Eindruck zu erwecken er lege einen authentischen Bericht uber den Verlauf einer historischen Begebenheit vor Dazu tragen seine teils genauen Angaben uber Ort und Zeit der Dialoge bei Das konkrete Umfeld bilden beispielsweise ein Besuch beim inhaftierten Sokrates vor dessen Hinrichtung im Jahr 399 v Chr Kriton ein Treffen im Hause des Polemarchos Politeia ein Gastmahl im Hause des Agathon Symposion ein Spaziergang ausserhalb Athens am Fluss Ilissos Phaidros oder eine Wanderung zur Grotte des Zeus auf dem Idagebirge um die Zeit der Sommersonnenwende Nomoi Haufig werden auch die Uberlieferungen Berichte und Mythen welche in die Dialoge eingeflochten sind beglaubigt indem ihre angeblichen Quellen benannt werden beispielsweise beim Atlantis Mythos im Timaios und im Kritias Solche prazis wirkenden Angaben konnen aber nicht daruber hinwegtauschen dass samtliche Dialoge keine authentischen Gesprachsprotokolle sondern literarische Fiktionen sind Trotz der scheinbaren Genauigkeit hat sich Platon nicht um historische Korrektheit bemuht Dies zeigen verschiedene krasse Anachronismen zeitliche Unstimmigkeiten die sich aus seinen chronologisch relevanten Angaben ergeben Die Unstimmigkeiten die er leicht hatte vermeiden konnen sind nicht auf Unachtsamkeit zuruckzufuhren sondern beabsichtigt Platon entlarvt damit die scheinbar gewissenhaft angegebenen Details als Erfindungen und macht so dem Leser die Fiktionalitat des Textes bewusst 35 Angesichts des literarischen Charakters der Dialoge stellt sich fur die Forschung das Problem des Bezugs zur historischen Realitat Die weitaus meisten namentlich genannten Dialogteilnehmer waren zweifellos historische Zeitgenossen Platons manche von ihnen waren prominent Es stellt sich die Frage wie wirklichkeitsnah diese Personen gezeichnet sind und inwieweit sie die ihnen in den Mund gelegten Ansichten tatsachlich vertreten haben Im Vordergrund steht dabei das Verhaltnis zwischen dem literarisch geschilderten platonischen Sokrates und Sokrates als historischer Personlichkeit Diese Frage gehort zu den schwierigsten Problemen der antiken Philosophiegeschichte Die intensive Forschungsdiskussion hat nicht zu einer Klarung gefuhrt Eine uberzeugende Rekonstruktion der Philosophie des historischen Sokrates gilt heute als unmoglich 36 Umstritten ist auch ob die in den Dialogen demonstrierte sokratische Methode der Wahrheitssuche ein charakteristisches Merkmal der philosophischen Untersuchungen des historischen Sokrates darstellt Skeptische Forscher beschranken sich auf die Feststellung dass Platon seinen Lehrer den er als Meister des Dialogs ins beste Licht ruckt eine bestimmte uberlegene Art der Gesprachsfuhrung praktizieren lasst 37 Wahrend einige fruhe Dialoge von manchen Forschern als brauchbare Quellen fur die Rekonstruktion eines realistischen Sokratesbildes betrachtet werden besteht fur die ab der mittleren Zeit entstandenen Dialoge kein Zweifel daran dass der platonische Sokrates platonisches Gedankengut vertritt das dem historischen Sokrates fremd war Moglicherweise hat Platon bei der sprachlichen Gestaltung der Ausserungen die er historischen Personen in den Mund legt Eigentumlichkeiten von deren wirklicher Ausdrucksweise berucksichtigt Die Vermutung liegt nahe dass er insbesondere bei Sokrates dessen Stil nachgeahmt hat Sogar gelegentliche wortliche Ubernahme eines fremden Textes scheint vorgekommen zu sein wahrscheinlich trifft Platons Behauptung zu ein im Dialog Phaidros wiedergegebener Redetext stamme von Lysias 38 Umstritten ist inwieweit der Mythos von der Entstehung der Zivilisation den Platon im Dialog Protagoras von der Titelfigur dem Sophisten Protagoras erzahlen lasst 39 auf den historischen Protagoras zuruckgeht 40 Der Gesprachsverlauf BearbeitenElenchos Bearbeiten Hauptartikel Sokratische Methode In der modernen Forschung wird das in manchen insbesondere fruhen Dialogen verwendete Verfahren der Uberprufung von Meinungen als sokratischer Elenchos bezeichnet Mit dieser Vorgehensweise erweist der platonische Sokrates unhaltbare Behauptungen als irrig womit er den Anspruch der Urheber dieser Behauptungen auf Wissen oder Weisheit als unbegrundet entlarvt Ein wichtiges Merkmal des Elenchos ist dass sich Sokrates bei jedem einzelnen Schritt des Einverstandnisses seines Partners versichert Prinzip der Homologie Dies ist Voraussetzung fur den kooperativen Fortgang der Diskussion Wenn der Partner eine Pramisse des Arguments nicht akzeptiert muss Sokrates umdisponieren und einen Umweg einschlagen In dieser Flexibilitat besteht ein Hauptvorteil der dialogischen Wahrheitssuche 41 Gewohnlich stellt Sokrates seinem Gesprachspartner die Frage nach der Definition eines bestimmten Begriffs und erhalt darauf eine Antwort Dann stellt er Folgefragen deren Zusammenhang mit der ersten Frage dem Gesprachspartner zunachst verborgen bleibt Zugleich unterbreitet er dazu Antwortvorschlage die dem Gesprachspartner als offensichtlich richtig erscheinen so dass er dessen Zustimmung erhalt Die akzeptierten Antworten auf die Folgefragen werden nun zu Pramissen Darauf kann Sokrates zeigen dass zwischen den Pramissen und der Antwort auf die Ausgangsfrage ein Widerspruch besteht Somit ist die vorgeschlagene Definition unbrauchbar falls die Pramissen richtig sind Daher muss der Gesprachspartner seine Position andern Theoretisch kann dies geschehen indem er die Pramissen uberpruft oder indem er seinen Definitionsvorschlag abwandelt oder durch einen vollig neuen ersetzt Die Richtigkeit der Pramissen zieht er aber nicht in Zweifel da er sie fur evident halt Daher bleibt ihm nur die Moglichkeit einer neuen Definitionssuche Wenn ihm kein brauchbarer Vorschlag einfallt muss er sich seine Ratlosigkeit eingestehen 42 Der Elenchos kann nur negative Ergebnisse erbringen Meinungen werden widerlegt doch ist es unmoglich auf diesem Weg eine positive Aussage als richtig zu erweisen Dennoch ermoglicht dieses Verfahren Fortschritte Wenn man sich durch die Widerlegung einer irrigen Annahme von einer Illusion befreit erhalt man den Anstoss zu einer neuen vielleicht erfolgreicheren Wahrheitssuche Wenn die Falsifikation durch den Elenchos nicht gelingt gewinnt die uberprufte Behauptung an Plausibilitat 43 Fur den platonischen Sokrates ist der Elenchos ein Akt des Wohlwollens gegenuber dem Gesprachspartner dem der Weg zu Erkenntnissen gebahnt wird indem er zur Beseitigung seiner Irrtumer gefuhrt wird Dadurch unterscheidet sich die sokratische Gesprachsfuhrung fundamental von derjenigen der Sophisten Sophistische Argumentation zielt darauf ab den Gegner zu widerlegen um ihn im Wortkampf zu besiegen und so die eigene Uberlegenheit zu erweisen Eristik dabei ist der Wahrheitsgehalt unwichtig 44 Maeutik Bearbeiten Hauptartikel Maeutik Als Maeutik bezeichnet man die didaktisch motivierte Kunst der Gesprachslenkung die der platonische Sokrates praktiziert Die Bezeichnung knupft an einen Gedanken an den Sokrates im Dialog Theaitetos vorbringt Dort vergleicht er seine Didaktik mit der Berufstatigkeit seiner Mutter einer Hebamme Er helfe den Seelen bei der Geburt ihrer Einsichten wie die Hebamme den Frauen bei der Geburt ihrer Kinder Wenn ein Wahrheitssucher gleichsam schwanger sei und unter Geburtsschmerzen leide werde Hebammenkunst benotigt damit die Erkenntnis hervorgebracht geboren werden konne Er Sokrates gebare selbst keine Weisheit sondern stehe nur anderen beim Hervorbringen ihrer Erkenntnisse bei Niemals belehre er seine Schuler aber er ermogliche denen die sich ernsthaft bemuhten schnelle Fortschritte Mit der Geburtshilfe befahige er sie in sich selbst viel Schones zu entdecken und festzuhalten 45 Wenn ein Wahrheitssucher bei seinen aktiven Erkenntnisbemuhungen maeutische Hilfe erhalt verzichtet der Helfende dabei konsequent auf Belehrung und macht seine Autoritat nicht geltend Er fordert nur mit seinen zielfuhrenden Fragen ein Wissen zutage das in seinem Gesprachspartner bereits auf verborgene unbewusste Weise vorhanden war Diese Bejahung und Starkung der Eigeninitiative erscheint in Platons Darstellung als Alternative zur konventionellen Wissensvermittlung durch Weiterreichen und Einuben von Lehrstoff Daher lehnt es der platonische Sokrates ab sich als Lehrer zu betrachten und diejenigen denen er maeutisch hilft seine Schuler zu nennen 46 Ironie Bearbeiten Die Ironie ist fur den platonischen Sokrates ein wichtiges vielfaltig einsetzbares Darstellungsmittel Sie gilt als ein Hauptmerkmal seines Auftretens Daher hat sich der Begriff sokratische Ironie eingeburgert Dazu hat insbesondere die diesem Thema gewidmete Dissertation von Soren Kierkegaard aus dem Jahr 1841 beigetragen Kierkegaard sah in der Ironie nicht nur ein Gesprachsverhalten des Sokrates sondern dessen Lebensform Mit der Ironie habe er sich als Wegbereiter einer anbrechenden neuen Epoche von der Vergangenheit polemisch abgegrenzt Als Lebensform des Sokrates wurde das ironische Spiel im Sinne eines Versteckens dessen was man wirklich ist schon in Platons Symposion dargestellt 47 Alltagssprachlich verstand man zu Platons Zeit anders als im heutigen Sprachgebrauch unter Ironie eirōneia Verstellung Unaufrichtigkeit ein Reden mit Tauschungsabsicht In diesem Sinne verwendet Thrasymachos ein Gegner des Sokrates in Platons Politeia den Begriff Er spricht spottisch von der bekannten eironeia des Sokrates 48 Damit erhebt er den Vorwurf Sokrates spiele in der Debatte ein taktisches Spiel indem er fremde Thesen kritisch fragend angreife und dabei die eigene Meinung zuruckhalte In der Rhetorik hingegen wurde Ironie nicht als Verstellung und Verbergen der Wahrheit aufgefasst sondern im Gegenteil als Mittel zur eindringlichen Verdeutlichung eines Sachverhalts Dabei behauptete der Redner das Gegenteil des von ihm Gemeinten gab aber dem Publikum zugleich durch entsprechende Signale zu verstehen dass diese Behauptung absurd sei Mit dieser indirekten Herausstellung der Unangemessenheit und Abwegigkeit des Behaupteten sollte drastisch verdeutlicht werden dass vielmehr die vom Redner in Wirklichkeit vertretene gegenteilige Einschatzung zutreffe Die sokratische Ironie knupft an die rhetorische Verwendung dieses Mittels an doch der platonische Sokrates setzt seine Ironie fur didaktische Zwecke ein Manche seiner Ausserungen sind offensichtlich ironisch und drucken das Gegenteil dessen aus was er meint Dies gilt vor allem fur seine Gewohnheit durch nachdruckliche uberspitzt formulierte Betonung seiner Unwissenheit den Eindruck zu erwecken unwissender zu sein als die Vertreter anderer Meinungen wahrend der Gesprachsverlauf zeigt dass es sich umgekehrt verhalt Er lobt ironisch die Weisheit von Personen deren Inkompetenz er durchschaut hat und dem Leser vor Augen fuhrt Mit dieser Art Ironie beleuchtet Sokrates die Arroganz und Oberflachlichkeit der Wortfuhrer der gegnerischen Seite und ihrer unkritischen Anhangerschaft In anderen Fallen ist aber die Ironie nicht so offenkundig sondern subtil und die Absicht dahinter ist nicht ohne Weiteres erkennbar Daher wird noch in der modernen Forschung kontrovers diskutiert ob einzelne Aussagen in den Dialogen ironisch oder ernst gemeint sind und was der platonische Sokrates gegebenenfalls mit der Ironie bezweckt hat 49 Eine Aussage kann in einer Hinsicht ironisches Spiel in einer anderen Hinsicht ernst gemeinte philosophische These sein komplexe Ironie Beispielsweise ist die Betonung der Unwissenheit Ich weiss dass ich nicht weiss nicht nur ein Mittel zur ironischen Distanzierung vom Wissensdunkel derer die sich fur weise halten sondern zugleich auch auf einer anderen Verstandnisebene ein Ausdruck ernst gemeinter erkenntnistheoretischer Skepsis Derartige Ausserungen sollen den Leser verunsichern und so zu eigenstandiger Reflexion und zu einer vertieften Auseinandersetzung mit der betreffenden Thematik anregen 50 Verunsicherung macht sich aber auch in Forschungsdebatten bemerkbar Thomas Alexander Szlezak weist darauf hin dass bei der Auslegung der Dialogtexte eine uberzogene Verwendung des Zauberwortes Ironie zu methodisch problematischen kaum uberprufbaren Folgerungen gefuhrt hat deren spekulative Willkur Szlezak als Solipsismus kritisiert 51 Die Aporie und die Frage nach einem dogmatischen System Platons Bearbeiten Eine Anzahl von Dialogen fuhren zu keinem Ergebnis ausser dem dass die bisherigen Ansatze sich als untauglich erwiesen haben und eine Losung nicht in Sicht ist Diese Gesprachssituation und zugleich der mit einem solchen Befund eingetretene mentale Zustand wird als Aporie Ratlosigkeit bezeichnet Die meisten aporetischen Dialoge gehoren zum Fruhwerk aber auch in Dialogen die inhaltlich zum Spatwerk gehoren Parmenides Theaitetos enden Erkenntnisbemuhungen aporetisch Der aporetische Ausgang einer Erkenntnisbemuhung bedeutet nicht dass Platon von der Unlosbarkeit des Problems uberzeugt war Das unbefriedigende Ergebnis kann auch darauf zuruckzufuhren sein dass der Dialogpartner des Sokrates fur die Erarbeitung einer Losung unzureichend qualifiziert war und die Untersuchung daher nicht auf eine Weise die ihn uberfordert hatte vertieft werden konnte 52 Die Aporie ist ein vorlaufiger Zustand der den Leser nicht in die Resignation fuhren sondern zu eigenen Anstrengungen anregen soll Sie zeigt dass zusatzliches Wissen erlangt werden muss damit das Problem bewaltigt werden kann Somit ist die Aporie zugleich Endpunkt und moglicher Neuanfang Ein neuartiger Ansatz etwa Einbeziehung der zuvor nicht berucksichtigten Ideenlehre kann weiterhelfen 53 Die Befurworter der umstrittenen Hypothese Platon habe den wichtigsten Teil seiner Philosophie die ungeschriebene Lehre nur mundlich mitgeteilt sehen in den Dialogen propadeutische Hilfsmittel In Platons Schriften sei der Kerninhalt seiner Philosophie nur angedeutet nicht dargelegt Nach dieser Sichtweise die von der Tubinger und Mailander Schule vertreten wird ergibt sich die Aporie nur auf der Ebene des Wissensstandes den Platon in den Dialogen bei manchen Gesprachspartnern und beim breiteren Zielpublikum voraussetzt In der Akademie hingegen vermittelte Platon seinen Schulern mundlich ein Wissen das die Grundlage fur den Ausweg aus der Aporie bildete 54 Diese Interpretation stutzt sich unter anderem auf die Aussparungsstellen in den Dialogen wo auf zur Klarung einer Frage benotigte weiterfuhrende Ausfuhrungen hingewiesen wird diese jedoch unterbleiben Die Aussparungsstellen sind demnach zum Teil Verweise auf die ungeschriebene Lehre deren Kenntnis Voraussetzung einer Losung ware Die von Friedrich Schleiermacher eingefuhrte Gegenposition die spater vor allem im angloamerikanischen Raum viele Anhanger fand besagt alles Wesentliche liege in den Dialogen vor wenn auch nicht immer in einer Form in der es fur jeden Leser ohne Weiteres ersichtlich sei Zu unterscheiden sei nicht zwischen schriftlicher und mundlicher Lehre sondern nur zwischen einem relativ oberflachlichen und einem vertieften Verstandnis des Inhalts der Dialoge Die Ablehnung der Hypothese einer ungeschriebenen esoterischen Lehre ist spater von vielen ihrer Vertreter in dem Sinne ausgeweitet worden dass sie generell dogmatische Positionen bei Platon bestreiten Nach der Auffassung dieser Forscher lasst sich auch den Dialogen keine systematisierende Dogmatik Platons entnehmen 55 Eine Variante der antiesoterischen Richtung ist die analytische Schule Gwilym E L Owen Gregory Vlastos u a die nicht den Inhalt einzelner Behauptungen sondern die philosophische Methode fur das Wesentliche in den Dialogen halt Dass Platon mit den Dialogen nur zum Philosophieren anregen und keine systematische Lehre vorlegen wollte war auch die Uberzeugung des einflussreichen Philosophen Leo Strauss 1899 1973 Er begrundete die Schule der Straussianer die noch heute an den Forschungsdebatten um die Platoninterpretation beteiligt ist Im Gegensatz zur analytischen Schule messen die Straussianer dem erzahlerischen Rahmen der Dialoge grosse Bedeutung bei 56 Jacques Derrida hingegen hat in Platon einen dogmatischen Metaphysiker gesehen Ihm widersprachen David M Halperin und der Straussianer Stanley Rosen nach deren Interpretation die Dialoge eher im Sinne der von Derrida vertretenen Dekonstruktion als in einem dogmatischen Sinne aufzufassen sind 57 Verwendung von Mythen Bearbeiten Hauptartikel Platonischer Mythos Platon hat in seine Dialoge zahlreiche mythische Erzahlungen eingefugt die er zur Veranschaulichung und Erganzung philosophischer Aussagen nutzte Diese Mythen werden platonisch genannt weil Platon sie teils selbst erfunden teils durch Umgestaltung von bereits vorhandenem mythischem Material fur seine Zwecke adaptiert hat Er betrachtete den philosophischen Mythos als eine besondere Darstellungsart der Wahrheit und moglichen Zugang zu ihr alternativ und komplementar zum Logos der vernunftgesteuerten Erwagung und argumentativ nachvollziehbaren Untersuchung Mit der Problematik des Verhaltnisses von Mythos und Logos setzte er sich intensiv auseinander Ebenso wie der Logos dient der Mythos in den Dialogen dem Ziel die Leser fur die philosophische Wahrheitssuche und Lebensweise zu gewinnen und denen die diesen Weg bereits beschritten haben einen zusatzlichen Ansporn zu einem konsequent philosophischen Leben zu bieten Wahrend der Logos die Vernunft anspricht wendet sich der Mythos auch an die irrationalen Bereiche in der Seele die ebenfalls auf die philosophische Zielsetzung ausgerichtet werden mussen 58 Er soll zur Erlangung und Pflege der Tugenden aretai ermutigen und Vertrauen in die Richtigkeit eines tugendhaften Lebens einflossen Diesem Zweck dienen insbesondere die Jenseitsmythen die eine jenseitige Gerechtigkeit in Aussicht stellen auf die der Gerechte hoffen darf Einen Wahrheitsanspruch erhebt Platon nur fur den philosophischen Gehalt seiner Mythen nicht fur Einzelheiten der mythischen Erzahlungen Es kommt ihm nur auf die Wirkung des Mythos auf das Gemut der Horer oder Leser an nicht auf die Wahrheit einer mythischen Darstellung im buchstablichen Sinne 59 Die einzelnen Dialoge BearbeitenSicher echte Dialoge Bearbeiten Charmides Fruhwerk Sokrates erortert mit Platons Onkeln Charmides und Kritias die Frage nach der Bestimmung der Besonnenheit sōphrosyne wobei auch deren Verhaltnis zur Selbsterkenntnis angesprochen wird Der Dialog endet aporetisch Euthydemos Fruhwerk In diesem aporetischen Dialog geht es um die Kunst des Streitgesprachs Eristik Auf Wunsch des Sokrates wird die eristische Debattierkunst mit ihren Trugschlussen von den Sophisten Euthydemos und Dionysodoros vorgefuhrt Angestrebt wird dabei nicht Wahrheitsfindung sondern der Sieg uber den Debattengegner Im Kontrast dazu steht die sokratische Wahrheitssuche Euthyphron Fruhwerk Sokrates diskutiert in diesem aporetisch endenden Dialog mit Euthyphron uber das Wesen der Frommigkeit und ihr Verhaltnis zur Gerechtigkeit Es gelingt nicht den Begriff Frommigkeit befriedigend zu bestimmen Gorgias Fruhwerk Sokrates diskutiert mit Gorgias Polos und Kallikles uber die Bestimmung das Ziel und die Bewertung der Rhetorik sowie uber die Frage nach dem richtigen Leben die ethische Verantwortung des Redners und Politikers und die ethische Einschatzung des Begehens und Erleidens von Unrecht Ion Fruhwerk Sokrates diskutiert mit dem Rhapsoden Ion uber dessen Kunst uber Dichtung und deren Interpretation sowie uber das Verhaltnis von Dichtung und Dichterauslegung zu philosophischem Wissen Es stellt sich heraus dass Ions Behauptung er verfuge als Rhapsode uber ein Fachwissen nicht berechtigt ist Kratylos inhaltlich Mittelgruppe In diesem aporetischen Dialog erortert Sokrates mit dem Philosophen Kratylos und mit Hermogenes der eine Gegenposition zu Kratylos vertritt die Frage ob Namen und sprachliche Bezeichnungen ihren Gegenstanden von Natur aus zugeordnet und damit objektiv richtig sind wie Kratylos behauptet oder nur auf Konvention beruhen wie Hermogenes meint Bei einem naturgegebenen Zusammenhang kamen Worter als Erkenntnismittel in Betracht Kritias Spatwerk Dieser Dialog ist unvollendet geblieben Die Gesprachspartner sind Sokrates der Pythagoreer Timaios von Lokroi Hermokrates und Platons Onkel Kritias Kritias erzahlt den Atlantis Mythos Kriton Fruhwerk Kriton besucht den zum Tode verurteilten Sokrates im Gefangnis und versucht ihn vergeblich zur Flucht zu uberreden Sokrates lehnt die mit diesem Schritt verbundene Missachtung der Gesetze ab Laches Fruhwerk Sokrates untersucht mit Lysimachos und Melesias die sich um die Erziehung ihrer Sohne sorgen sowie dem Staatsmann Nikias und dem Truppenfuhrer Laches die Frage wie die Tapferkeit zu definieren ist Alle Definitionsversuche erweisen sich als unzulanglich der Dialog endet aporetisch Lysis Fruhwerk An diesem aporetisch endenden Dialog nehmen neben Sokrates die Knaben Ktesippos Menexenos Hippothales und Lysis teil Es geht um Freundschaft erotische Beziehungen und unerwiderte Liebe und um die Frage wie man einen Geliebten gewinnt Der Versuch zu bestimmen was ein Freund ist scheitert Menexenos Fruhwerk Sokrates diskutiert mit seinem Schuler Menexenos der im Lysis noch als Knabe auftritt hier aber bereits ein junger Mann ist Das Thema ist die Abfassung von Reden Menexenos erwagt politisch aktiv zu werden was im demokratischen Athen mit einer Tatigkeit als Redner verbunden ist und ein Amt anzustreben Er bittet Sokrates um Rat Menon Fruhwerk Hier sind die Gesprachspartner des Sokrates der thessalische Truppenkommandeur Menon von Pharsalos ein Sklave Menons und der athenische Politiker Anytos Diskutiert wird die Frage was Tugend ist und ob sie ein lehrbares Wissen ist Der Ausgang ist aporetisch Nomoi Spatwerk An diesem Dialog Platons umfangreichster Schrift ist Sokrates nicht beteiligt Drei alte Manner der Kreter Kleinias der Spartaner Megillos und ein nicht namentlich genannter Athener unterhalten sich wahrend einer Wanderung in Kreta uber Staatsformen und Gesetzgebung Dabei beginnen sie mit allgemeinen Uberlegungen und wenden sich dann der konkreten Aufgabe zu den Plan fur die Grundung einer Siedlung in Kreta und die Verfassung des neuen Staates zu entwerfen Die Gesetzgebung wird detailliert ausgearbeitet Parmenides inhaltlich Spatwerk Hier trifft der noch junge Sokrates mit den beruhmten Philosophen Parmenides und Zenon von Elea zusammen Ausserdem ist ein junger Philosoph namens Aristoteles nicht der gleichnamige beruhmte Schuler Platons an dem Gesprach beteiligt Aristoteles betatigte sich spater als oligarchischer Politiker Erortert werden Fragen der Ontologie insbesondere der Ideenlehre als deren Vertreter Platon hier anachronistisch seinen Lehrer Sokrates auftreten lasst Die Erorterung fuhrt zu Aporien die ungelost bleiben Phaidon inhaltlich Mittelgruppe Phaidon von Elis ein Schuler des Sokrates berichtet dem Pythagoreer Echekrates uber ein Gesprach das Sokrates an seinem Todestag mit einer Gruppe von Freunden fuhrte Die Hauptgesprachspartner des Sokrates waren die Thebaner Simmias und Kebes Sokrates verteidigte seine Lehre von der Unsterblichkeit der Seele gegen die Einwande von Simmias und Kebes und legte die platonische Ideenlehre dar Phaidros Mittelgruppe Sokrates unterhalt sich mit seinem Freund Phaidros uber die Liebesleidenschaft die als eine von vier Arten gottlichen Wahnsinns bestimmt wird Auch die Unsterblichkeit der Seele kommt zur Sprache Spater wendet sich das Gesprach einer kritischen Reflexion uber die Rhetorik und deren Verhaltnis zum Wissen zu Dabei geht es um die Frage wie sich die Uberzeugungskunst in den Dienst philosophischer Wahrheitsfindung stellen lasst Philebos Spatwerk Sokrates diskutiert mit zwei Vertretern des Hedonismus Philebos und Protarchos uber die hedonistische These das Gute sei mit der Lust gleichzusetzen Sokrates der den Hedonismus verwirft vertritt die Gegenthese wonach die Lust zwar zum guten Leben gehort aber der Vernunft untergeordnet ist Er billigt nur die reine unlustfreie Form der Lust welche die Tatigkeit der Vernunft nicht gefahrdet Politeia Mittelgruppe An diesem sehr umfangreichen Dialog sind als Hauptgesprachspartner des Sokrates die beiden Bruder Platons Glaukon und Adeimantos beteiligt Weitere Dialogteilnehmer sind der Sophist Thrasymachos sowie der reiche Geschaftsmann Kephalos und dessen Sohn Polemarchos Es wird eine Vielfalt von Themen angesprochen Den Ausgangspunkt der Diskussion bildet die Frage nach der Definition der Gerechtigkeit Unter Gerechtigkeit versteht Sokrates das angemessene naturgemasse und harmonische Verhaltnis zwischen den Teilen einer Ganzheit Er beschreibt einen in diesem Sinne gerechten Idealstaat dessen Burgerschaft in drei harmonisch zusammenwirkende Stande gegliedert ist Die ontologische Grundlage dieses Staatskonzepts bildet die platonische Ideenlehre Die platonische Ontologie wird mit drei beruhmten Gleichnissen Sonnengleichnis Liniengleichnis Hohlengleichnis veranschaulicht Politikos Spatwerk Anwesend sind neben Sokrates ein gleichnamiger Philosoph der zur Unterscheidung von dem beruhmten Sokrates als der Jungere bezeichnet wird der Mathematiker Theodoros von Kyrene und ein nicht namentlich genannter Gast der Fremde aus Elea Die Debatte findet nur zwischen Sokrates dem Jungeren und dem Fremden statt wobei der philosophisch weit uberlegene Fremde die Gesprachslenkung ubernimmt Die beiden Philosophen wollen die Definition des Staatsmanns und die Besonderheit seines Aufgabenbereichs herausarbeiten Dabei wird die Staatskunst mit der Webkunst verglichen Weber Gleichnis Protagoras Fruhwerk Im Haus des reichen Atheners Kallias der in der Forschungsliteratur Kallias III genannt wird treffen einige Intellektuelle zusammen neben dem Gastgeber und Sokrates der beruhmte Sophist Protagoras Hippias von Elis Prodikos von Keos Alkibiades Kritias und ein junger Athener namens Hippokrates Ihr Gesprach dreht sich um die Fragen ob Tugend lehrbar ist und ob die Tugenden eine Einheit bilden Der Dialog endet in einer Aporie Sophistes Spatwerk Beteiligt sind Sokrates Theodoros von Kyrene und der Fremde aus Elea wie im Politikos und ausserdem der Mathematiker Theaitetos die eigentliche Diskussion spielt sich aber nur zwischen dem Fremden und Theaitetos ab Sie stellen sich die Aufgabe den Begriff Sophist zu bestimmen Dabei wird die Untersuchungsmethode Dihairesis angewendet Als charakteristische Tatigkeit des Sophisten erweist sich die Verstellung und Tauschung In diesem Zusammenhang wird das Wesen der Luge und der Gegensatz von wahr und falsch Sein und Nichtsein erortert Symposion inhaltlich Mittelgruppe Im Hause des Tragodiendichters Agathon treffen sich einige Freunde zu einem Gastmahl Neben dem Gastgeber und Sokrates sind es Phaidros Pausanias ein Schuler des Prodikos von Keos der Arzt Eryximachos und der Komodiendichter Aristophanes Jeder von ihnen stellt sich die Aufgabe in einer Rede den Eros zu wurdigen Beruhmt ist die Rede des Aristophanes der den Mythos von den Kugelmenschen erzahlt und vor allem die des Sokrates der die Lehre von der platonischen Liebe darlegt die er von der Priesterin Diotima empfangen habe Spater kommt Alkibiades hinzu der eine Lobrede auf Sokrates halt Theaitetos inhaltlich Spatwerk Die Gesprachsteilnehmer sind Sokrates Theaitetos und Theodoros von Kyrene Das Hauptthema des aporetisch endenden Dialogs ist das Wissen als solches also Erkenntnistheorie und die Frage nach dem Wahrheitsgehalt der Sinneswahrnehmung Timaios Spatwerk An diesem Dialog nehmen Sokrates Timaios von Lokroi Kritias und Hermokrates teil also dieselben Personen die auch im Kritias auftreten Den Ausgangspunkt bildet die Anknupfung an ein Gesprach vom Vortag uber den besten Staat Kritias erzahlt von dem mythischen in einer Naturkatastrophe untergegangenen Ur Athen dem er Merkmale eines Idealstaats verleiht Atlantis Mythos Die Darstellung der militarischen Heldentaten der Ur Athener wird aber verschoben Den Hauptteil des Dialogs macht der anschliessende naturphilosophische Vortrag des Timaios aus Er schildert den Ursprung des Kosmos Kosmogonie die vernunftgemasse Gestaltung der Welt durch den Demiurgen Schopfergott und die Erschaffung der Menschheit Dialoge von umstrittener Echtheit Bearbeiten Alkibiades I Dieser Dialog ist ein Zwiegesprach zwischen Sokrates und Alkibiades Sokrates geht auf die seelenkundliche Grundlage des rechten Verstandnisses von Ethik und Politik ein Er betont die fundamentale Bedeutung der Selbsterkenntnis des Wissens vom eigenen Selbst das er mit der Seele gleichsetzt Hippias maior Sokrates setzt sich mit dem Sophisten Hippias von Elis auseinander Er bittet ihn um eine Definition des Schonen Alle erwogenen Definitionsvorschlage erweisen sich als untauglich der Dialog endet aporetisch Hippias minor Dieser Dialog wird in der neueren Forschungsliteratur meist fur echt erklart doch ist die Echtheitsfrage nicht definitiv geklart Sokrates trifft mit Hippias von Elis und dessen Gastgeber Eudikos zusammen Das Thema ist die Einschatzung zweier Haupthelden der homerischen Dichtung Achilleus und Odysseus unter dem Gesichtspunkt der Ehrlichkeit Dabei stellt sich die Frage nach der Beurteilung des freiwilligen und des unfreiwilligen Lugens und allgemein des willentlichen und des unfreiwilligen schlechten Handelns Kleitophon Die Gesprachspartner sind Sokrates und sein Schuler Kleitophon Kleitophon fragt was die Gerechtigkeit ausmache Er beklagt dass Sokrates zwar auf eindruckliche Weise zur Gerechtigkeit aufrufe aber es versaume auf den konkreten Inhalt des verkundeten Ideals und die praktische Umsetzung einzugehen Theages Sokrates trifft sich mit Demodokos und dessen Sohn Theages Demodokos mochte Sokrates als Lehrer fur seinen Sohn der politischen Ehrgeiz hat gewinnen In diesem Zusammenhang wird das philosophische Bildungskonzept erortert Unechte Dialoge Bearbeiten Von den sicher unechten Dialogen galten funf Alkibiades II Epinomis Anterastai Hipparchos Minos in der Antike als Werke Platons 60 Daher wurden sie in die Tetralogienordnung aufgenommen Andere deren Unechtheit schon damals klar erkennbar war wurden bei der Erstellung der Tetralogienordnung ausgeschieden Alle ausserhalb der Tetralogienordnung uberlieferten Dialoge sind sicher unecht Es handelt sich um folgende Werke Uber das Gerechte lateinisch De iusto Uber die Tugend lateinisch De virtute Sisyphos Halkyon Der Eisvogel Eryxias Axiochos und drei unter dem unpassenden Titel Demodokos uberlieferte Gesprache Alle unechten Dialoge stammen wohl von Mitgliedern der Akademie Sie sind im Zeitraum zwischen dem 4 und dem 2 Jahrhundert v Chr entstanden Die Betrachtung dieser Werke allein unter dem Gesichtspunkt der Falschung greift zu kurz denn sie sind auch Beispiele fur eine Platons Stil und Argumentationsweise nachahmende Auseinandersetzung mit von ihm aufgeworfenen Problemen Vielleicht ist eine saubere Trennung von echten und unechten Schriften nicht durchgangig durchfuhrbar es ist mit der Moglichkeit zu rechnen dass es sich bei manchen als zweifelhaft oder unecht eingestuften Dialogen um Werke handelt die nach Entwurfen Platons von seinen Schulern oder von spateren Platonikern ausgearbeitet wurden Auch echte Dialoge konnen von Akademiemitgliedern revidiert worden sein Platon selbst soll seine Werke bestandig uberarbeitet haben 61 Zitierweise BearbeitenDie dreibandige Ausgabe von Platons Werken die der Drucker Henri Estienne latinisiert Henricus Stephanus im Jahr 1578 in Genf veroffentlichte war bis ins fruhe 19 Jahrhundert die massgebliche Edition Nach der Seitennummerierung dieser Ausgabe Stephanus Paginierung werden Platons Werke noch heute zitiert Jeder der drei Bande von Stephanus Ausgabe hat seine eigene durchgehende Paginierung daher ist eine Stelle bei Platon nur durch die Angabe sowohl des Werktitels als auch der Stephanus Seite genau bestimmt Fur die in Bucher eingeteilten Dialoge Politeia und Nomoi wird oft vor der Stephanus Seite die Buchnummer angegeben Gesamtausgaben und Ubersetzungen BearbeitenGesamtausgaben ohne Ubersetzung John Burnet Hrsg Platonis opera 5 Bande Oxford University Press Oxford 1900 1907 kritische Ausgabe mehrfach nachgedruckt Platonis opera Oxford University Press Oxford 1995 ff massgebliche kritische Edition ersetzt die Ausgabe von Burnet aber bisher nur Band 1 erschienen Band 1 Tetralogie I II hrsg von Elizabeth A Duke W F Hicken W S M Nicoll D B Robinson J C G Strachan 1995 ISBN 0 19 814569 1 Rezension von David Murphy Bryn Mawr Classical Review 1997 01 08Ubersetzungen Otto Apelt Hrsg Platon Samtliche Dialoge 7 Bande Meiner Hamburg 2004 ISBN 3 7873 1156 4 ohne griechische Texte Nachdruck der Ausgabe Leipzig 1922 1923 Gunther Eigler Hrsg Platon Werke in acht Banden 6 unveranderte Auflage Wissenschaftliche Buchgesellschaft Darmstadt 2010 1 Auflage 1970 1983 ISBN 978 3 534 24059 3 kritische Ausgabe der griechischen Texte und leicht bearbeitete Ubersetzungen von Friedrich Schleiermacher Platon Jubilaumsausgabe samtlicher Werke eingeleitet von Olof Gigon ubertragen von Rudolf Rufener 8 Bande Artemis Zurich und Munchen 1974 ISBN 3 7608 3640 2 ohne griechische Texte Ernst Heitsch Carl Werner Muller u a Hrsg Platon Werke Ubersetzung und Kommentar Vandenhoeck amp Ruprecht Gottingen 1993 ff ohne griechische Texte verschiedene Ubersetzer bisher 14 Bande erschienen Literatur BearbeitenJoachim Dalfen Gedanken zur Lekture platonischer Dialoge In Zeitschrift fur philosophische Forschung Band 29 1975 S 169 194 Michael Frede Plato s Arguments and the Dialogue Form In James C Klagge Nicholas D Smith Hrsg Methods of Interpreting Plato and his Dialogues Clarendon Press Oxford 1992 ISBN 0 19 823951 3 S 201 219 Rolf Geiger Dialektische Tugenden Untersuchungen zur Gesprachsform in den Platonischen Dialogen Mentis Paderborn 2006 ISBN 3 89785 446 5 Rolf Geiger Literarische Aspekte der Schriften Platons In Christoph Horn u a Hrsg Platon Handbuch Leben Werk Wirkung Metzler Stuttgart 2009 ISBN 978 3 476 02193 9 S 363 386 Christopher Gill Dialectic and the Dialogue Form In Julia Annas Christopher J Rowe Hrsg New Perspectives on Plato Modern and Ancient Harvard University Press Cambridge Massachusetts 2002 ISBN 0 674 01018 3 S 145 171 Roland Mugerauer Sokratische Padagogik Ein Beitrag zur Frage nach dem Proprium des platonisch sokratischen Dialoges 2 verbesserte Auflage Marburg 2011 ISBN 978 3 8288 2752 3 Dissertation Thomas Alexander Szlezak Platon lesen Frommann Holzboog Stuttgart Bad Cannstatt 1993 ISBN 3 7728 1578 2 Anmerkungen Bearbeiten Eine grundliche Darstellung bietet Michael Erler Platon Grundriss der Geschichte der Philosophie Die Philosophie der Antike hrsg von Hellmut Flashar Band 2 2 Basel 2007 S 27 29 99 335 Zur Authentizitatsdiskussion siehe Michael Erler Platon Grundriss der Geschichte der Philosophie Die Philosophie der Antike hrsg von Hellmut Flashar Band 2 2 Basel 2007 S 291f 663 665 und die dort genannte Literatur Zur andauernden Authentizitatsdiskussion siehe Michael Erler Platon Grundriss der Geschichte der Philosophie Die Philosophie der Antike hrsg von Hellmut Flashar Band 2 2 Basel 2007 S 301f 667f und die dort genannte Literatur Thomas Alexander Szlezak Platon In Der Neue Pauly Band 9 Metzler Stuttgart 2000 Sp 1098f meint einen Konsens zugunsten der Echtheit ausmachen zu konnen Anders urteilen Debra Nails The people of Plato A prosopography of Plato and other Socratics Indianapolis 2002 S 168 und Ernst Heitsch Platon Grosserer Hippias Ubersetzung und Kommentar Gottingen 2011 S 111 123 sie betrachten die Unechtheit als Tatsache Zur weiterhin andauernden Echtheitsdiskussion in der die Verfechter der Unechtheit uberwiegen siehe Michael Erler Platon Grundriss der Geschichte der Philosophie Die Philosophie der Antike hrsg von Hellmut Flashar Band 2 2 Basel 2007 S 305f 668 und die dort genannte Literatur Zur weiterhin andauernden Echtheitsdiskussion in der die Verfechter der Echtheit in der Minderheit sind siehe Michael Erler Platon Grundriss der Geschichte der Philosophie Die Philosophie der Antike hrsg von Hellmut Flashar Band 2 2 Basel 2007 S 299 666 und die dort genannte Literatur Michael Erler Platon Grundriss der Geschichte der Philosophie Die Philosophie der Antike hrsg von Hellmut Flashar Band 2 2 Basel 2007 S 22 Vgl Holger Thesleff Platonic Patterns Las Vegas 2009 S XIII 499f Eine Ubersichtsdarstellung bietet Michael Erler Platon Grundriss der Geschichte der Philosophie Die Philosophie der Antike hrsg von Hellmut Flashar Band 2 2 Basel 2007 S 22 26 Siehe zur Problematik der Dreiteilung beispielsweise Julia Annas What Are Plato s Middle Dialogues in the Middle Of In Julia Annas Christopher Rowe Hrsg New Perspectives on Plato Modern and Ancient Cambridge Massachusetts 2002 S 1 23 und die im selben Sammelband erschienene Antwort von Dorothea Frede Comments on Annas S 25 36 Jaap Mansfeld Prolegomena Leiden 1994 S 74 89 Michael Erler Platon Grundriss der Geschichte der Philosophie Die Philosophie der Antike hrsg von Hellmut Flashar Band 2 2 Basel 2007 S 19f Olaf Nusser Albins Prolog und die Dialogtheorie des Platonismus Stuttgart 1991 S 101 168 Thomas Alexander Szlezak Platon lesen Stuttgart Bad Cannstatt 1993 S 38 41 Michael Erler Platon Grundriss der Geschichte der Philosophie Die Philosophie der Antike hrsg von Hellmut Flashar Band 2 2 Basel 2007 S 96f Vgl Holger Thesleff Platonic Patterns Las Vegas 2009 S 541 550 Sylvia Usener Isokrates Platon und ihr Publikum Tubingen 1994 S 143 229 Vgl Jackson P Hershbell Reflections on the Orality and Literacy of Plato s Dialogues In Francisco J Gonzalez Hrsg The Third Way Lanham 1995 S 25 39 hier 31 39 Michael Erler Platon Grundriss der Geschichte der Philosophie Die Philosophie der Antike hrsg von Hellmut Flashar Band 2 2 Basel 2007 S 60 65 71 Charles H Kahn Plato and the Socratic Dialogue Cambridge 1996 S 1 35 Jean Laborderie Le dialogue platonicien de la maturite Paris 1978 S 13 51 Richard B Rutherford The Art of Plato London 1995 S 8 Dies betont Werner Jaeger Paideia Berlin 1989 Nachdruck der Auflage von 1973 in einem Band S 661f Roland Mugerauer Sokratische Padagogik Marburg 1992 S 263 266 Rolf Geiger Dialektische Tugenden Untersuchungen zur Gesprachsform in den Platonischen Dialogen Paderborn 2006 S 22 28 Thomas Alexander Szlezak Platon lesen Stuttgart Bad Cannstatt 1993 S 77 85 Thomas Alexander Szlezak Platon und die Schriftlichkeit der Philosophie Berlin 1985 S 66 78 Jackson P Hershbell Reflections on the Orality and Literacy of Plato s Dialogues In Francisco J Gonzalez Hrsg The Third Way Lanham 1995 S 25 39 hier 28f Siehe zur platonischen Anonymitat Michael Erler Platon Grundriss der Geschichte der Philosophie Die Philosophie der Antike hrsg von Hellmut Flashar Band 2 2 Basel 2007 S 75 78 Vgl die Beitrage im Sammelband Gerald A Press Hrsg Who Speaks for Plato Studies in Platonic Anonymity Lanham 2000 und Michael Frede Plato s Arguments and the Dialogue Form In James C Klagge Nicholas D Smith Hrsg Methods of Interpreting Plato and his Dialogues Oxford 1992 S 201 219 Norbert Blossner Dialogform und Argument Stuttgart 1997 S 6 12 41f Ludwig Edelstein Platonic Anonymity In American Journal of Philology 83 1962 S 1 22 Rolf Geiger Dialektische Tugenden Untersuchungen zur Gesprachsform in den Platonischen Dialogen Paderborn 2006 S 39 43 Eine kritische Analyse gangiger Deutungen der Anonymitat bietet Thomas Alexander Szlezak Platon und die Schriftlichkeit der Philosophie Berlin 1985 S 348 350 Holger Thesleff Platonic Patterns Las Vegas 2009 S 51 64 Michael Erler Platon Grundriss der Geschichte der Philosophie Die Philosophie der Antike hrsg von Hellmut Flashar Band 2 2 Basel 2007 S 33f Konrad Gaiser Zur Hermeneutik der platonischen Dialoge In Konrad Gaiser Gesammelte Schriften Sankt Augustin 2004 S 1 97 hier 31f 39 Zu den unterschiedlichen Auffassungen daruber ob Platon mit der Dialogform die Defizite geschriebener Texte uberwinden wollte siehe Michael Erler Platon Grundriss der Geschichte der Philosophie Die Philosophie der Antike hrsg von Hellmut Flashar Band 2 2 Basel 2007 S 92f Joachim Dalfen Gedanken zur Lekture platonischer Dialoge In Zeitschrift fur philosophische Forschung 29 1975 S 169 194 hier 174 188 193f Rolf Geiger Dialektische Tugenden Untersuchungen zur Gesprachsform in den Platonischen Dialogen Paderborn 2006 S 28 38 Vgl zu Platons Schriftkritik Ernst Heitsch Platon uber die rechte Art zu reden und zu schreiben Stuttgart 1987 S 27 40 Eine Zusammenfassung dieser Position bietet Mark Moes Plato s Dialogue Form and the Care of the Soul New York 2000 S 1 3 zur Kritik am proto essay view siehe S 3 24 Karl Jaspers Die grossen Philosophen Bd 1 3 Auflage Munchen 1981 S 261 267 Joachim Dalfen Gedanken zur Lekture platonischer Dialoge In Zeitschrift fur philosophische Forschung 29 1975 S 169 194 knappe Ubersicht uber die Forschungsgeschichte S 169f Anm 1 Werner Jaeger Paideia Berlin 1989 Nachdruck der Auflage von 1973 in einem Band S 659 662 Eine Ubersicht uber die verschiedenen Positionen bietet Christopher Gill Dialectic and the Dialogue Form In Julia Annas Christopher Rowe Hrsg New Perspectives on Plato Modern and Ancient Cambridge Massachusetts 2002 S 145 171 hier 147 149 Vgl Michael Erler Platon Grundriss der Geschichte der Philosophie Die Philosophie der Antike hrsg von Hellmut Flashar Band 2 2 Basel 2007 S 61 Gyburg Radke Das Lacheln des Parmenides Berlin 2006 S 1 5 Stanley Rosen Plato s Symposium 2 Auflage New Haven 1987 S XXXIX LVII Mark Moes Plato s Dialogue Form and the Care of the Soul New York 2000 S 22 175 Siehe hierzu Rolf Geiger Dialektische Tugenden Untersuchungen zur Gesprachsform in den Platonischen Dialogen Paderborn 2006 S 132 142 zum Sonderfall des Dialogs Euthydemos S 139f Thomas Alexander Szlezak Platon lesen Stuttgart Bad Cannstatt 1993 S 32 120 126 Michael Erler Platon Grundriss der Geschichte der Philosophie Die Philosophie der Antike hrsg von Hellmut Flashar Band 2 2 Basel 2007 S 85 Thomas Alexander Szlezak Platon lesen Stuttgart Bad Cannstatt 1993 S 143 145 Rolf Geiger Literarische Aspekte der Schriften Platons In Christoph Horn u a Hrsg Platon Handbuch Stuttgart 2009 S 363 386 hier 364 Zu den anonymen Dialogteilnehmern siehe Marie Laurence Desclos L interlocuteur anonyme dans les Dialogues de Platon In Frederic Cossutta Michel Narcy Hrsg La forme dialogue chez Platon Evolution et receptions Grenoble 2001 S 69 97 Diogenes Laertios 3 50 Vittorio Hosle Der philosophische Dialog Munchen 2006 S 169 175 Joachim Dalfen Literarische Techniken Platons In Joachim Dalfen Kleine Schriften Salzburg und Horn 2001 S 157 174 hier 160 163 Michael Erler Platon Grundriss der Geschichte der Philosophie Die Philosophie der Antike hrsg von Hellmut Flashar Band 2 2 Basel 2007 S 78 80 Eine forschungsgeschichtliche Ubersicht bietet Louis Andre Dorion The Rise and Fall of the Socratic Problem In Donald R Morrison Hrsg The Cambridge Companion to Socrates Cambridge 2011 S 1 23 Siehe auch Debra Nails Agora Academy and the Conduct of Philosophy Dordrecht 1995 S 8 31 Zur Problematik der einschlagigen Quellenzeugnisse siehe Hugh H Benson Socratic Method In Donald R Morrison Hrsg The Cambridge Companion to Socrates Cambridge 2011 S 179 200 hier S 179 Anm 2 Louis Andre Dorion The Rise and Fall of the Socratic Problem In Donald R Morrison Hrsg The Cambridge Companion to Socrates Cambridge 2011 S 1 23 hier 16f Jurgen Villers Das Paradigma des Alphabets Platon und die Schriftbedingtheit der Philosophie Wurzburg 2005 S 85 Platon Protagoras 320c 323a Bernd Manuwald Platons Mythenerzahler In Markus Janka Christian Schafer Hrsg Platon als Mythologe 2 uberarbeitete Auflage Darmstadt 2014 S 113 135 hier 116 Kathryn A Morgan Myth and Philosophy from the Presocratics to Plato Cambridge 2000 S 132 154 Norbert Blossner Dialogform und Argument Stuttgart 1997 S 251 258 Rolf Geiger Literarische Aspekte der Schriften Platons In Christoph Horn u a Hrsg Platon Handbuch Stuttgart 2009 S 363 386 hier 370f Jean Laborderie Le dialogue platonicien de la maturite Paris 1978 S 159 170 Hugh H Benson Socratic Method In Donald R Morrison Hrsg The Cambridge Companion to Socrates Cambridge 2011 S 179 200 Peter Stemmer Platons Dialektik Berlin 1992 S 143 146 Rolf W Puster Zur Argumentationsstruktur Platonischer Dialoge Freiburg 1983 S 90 99 Michael Erler Elenchos In Christian Schafer Hrsg Platon Lexikon Darmstadt 2007 S 107f Peter Stemmer Platons Dialektik Berlin 1992 S 143 146 150 Rolf Geiger Dialektische Tugenden Untersuchungen zur Gesprachsform in den Platonischen Dialogen Paderborn 2006 S 108 119 Platon Theaitetos 148e 151d vgl 161e Michael Erler Der Sinn der Aporien in den Dialogen Platons Berlin 1987 S 60 70 Michael Erler Maieutik In Christian Schafer Hrsg Platon Lexikon Darmstadt 2007 S 193f Platon Symposion 216d 217a Platon Politeia 337a Eine Ubersicht gibt Melissa Lane Reconsidering Socratic Irony In Donald R Morrison Hrsg The Cambridge Companion to Socrates Cambridge 2011 S 237 259 Lane pladiert fur nichtironische Interpretation vieler gewohnlich als ironisch geltender Ausserungen Siehe zur sokratischen Ironie Hartmut Westermann Ironie In Christoph Horn u a Hrsg Platon Handbuch Stuttgart 2009 S 297 300 Michael Erler Platon Grundriss der Geschichte der Philosophie Die Philosophie der Antike hrsg von Hellmut Flashar Band 2 2 Basel 2007 S 88 Thomas Alexander Szlezak Platon und die Schriftlichkeit der Philosophie Berlin 1985 S 368 374 Michael Erler Platon Grundriss der Geschichte der Philosophie Die Philosophie der Antike hrsg von Hellmut Flashar Band 2 2 Basel 2007 S 85f Michael Erler Der Sinn der Aporien in den Dialogen Platons Berlin 1987 S 78 96 259 279 Siehe zum Beispiel Thomas Alexander Szlezak Platon und die Schriftlichkeit der Philosophie Berlin 1985 S 280 283 Eine ausfuhrliche Forschungsubersicht bietet Gyburg Radke Das Lacheln des Parmenides Berlin 2006 S 1 62 Einige straussianische Beitrage enthalt beispielsweise der von Richard Hart und Victorino Tejera herausgegebene Sammelband Plato s Dialogues The Dialogical Approach Lewiston N Y 1997 Francisco J Gonzalez Introduction In Francisco J Gonzalez Hrsg The Third Way New Directions in Platonic Studies Lanham 1995 S 1 22 hier S 10 Anm 28 Joachim Dalfen Platons Jenseitsmythen eine neue Mythologie In Markus Janka Christian Schafer Hrsg Platon als Mythologe 2 uberarbeitete Auflage Darmstadt 2014 S 355 371 hier 366 369 Michael Erler Platon Grundriss der Geschichte der Philosophie Die Philosophie der Antike hrsg von Hellmut Flashar Band 2 2 Basel 2007 S 92 Siehe zu Platons Auffassung von der Funktion der Mythen Theo Kobusch Die Wiederkehr des Mythos In Markus Janka Christian Schafer Hrsg Platon als Mythologe 2 uberarbeitete Auflage Darmstadt 2014 S 47 60 hier 50 53 Konrad Gaiser Platon als philosophischer Schriftsteller In Konrad Gaiser Gesammelte Schriften Sankt Augustin 2004 S 3 72 hier 58 63 Penelope Murray What Is a Muthos for Plato In Richard Buxton Hrsg From Myth to Reason Oxford 1999 S 251 262 Allerdings war nur die Echtheit des Minos anscheinend vollig unstrittig hinsichtlich der anderen vier Dialoge wurden vereinzelt Zweifel geaussert oder andere Personen als Verfasser genannt Siehe dazu Eduard Zeller Die Philosophie der Griechen in ihrer geschichtlichen Entwicklung Teil 2 Abteilung 1 6 Auflage Hildesheim 1963 S 441 Anm 1 Siehe dazu Michael Erler Platon Grundriss der Geschichte der Philosophie Die Philosophie der Antike hrsg von Hellmut Flashar Band 2 2 Basel 2007 S 27f 60 und die dort genannte Literatur Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Platonischer Dialog amp oldid 234789749