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Der Menexenos altgriechisch Mene3enos Menexenos ist ein in Dialogform verfasstes Werk des griechischen Philosophen Platon Den Inhalt bildet ein fiktives literarisch gestaltetes Gesprach zwischen Platons Lehrer Sokrates und dessen Schuler Menexenos einem jungen Athener von vornehmer Abstammung Ihr Thema ist nicht philosophisch sondern politisch Kritisch beleuchten sie manipulative Aspekte des athenischen Politikbetriebs Der Anfang des Menexenos in der Erstausgabe Venedig 1513Der ehrgeizige Menexenos will Politiker werden und in Athen Regierungsmacht ausuben Dazu ist in der Attischen Demokratie vor allem ein imponierendes Auftreten als offentlicher Redner erforderlich Sokrates steht jedoch der Redekunst und insbesondere den Lobreden die auf Ausnutzung der Eitelkeit basieren sehr skeptisch gegenuber Er halt die Rhetorik fur eine Manipulationstechnik und beschreibt sie mit drastischer Ironie als Schwindel Nach seinen Worten verdankt er seine Sachkenntnis auf diesem Gebiet Aspasia der Lebensgefahrtin des beruhmten Staatsmanns und glanzenden Redners Perikles Um zu zeigen wie leicht man mit schonen Worten wirkungsvoll auftreten kann tragt er eine Lobrede auf die Heimat und die gefallenen Krieger vor wobei er behauptet Aspasia sei die Verfasserin Letzteres glaubt ihm Menexenos allerdings nicht Abschliessend stellt Sokrates seinem Schuler weitere derartige Staatsreden in Aussicht Inhaltsverzeichnis 1 Ort Zeit und Teilnehmer 2 Inhalt 2 1 Das Einleitungsgesprach 2 2 Die Rede 2 2 1 Die Vortrefflichkeit Attikas 2 2 2 Die athenische Staatsordnung 2 2 3 Die Athener als heldenhafte Vorkampfer der Freiheit 2 2 4 Die Aufgaben der Hinterbliebenen 2 3 Der Abschluss des Gesprachs 3 Echtheitsfrage und Entstehungszeit 4 Interpretation 5 Rezeption 5 1 Antike und Mittelalter 5 2 Fruhe Neuzeit 5 3 Moderne 6 Ausgaben und Ubersetzungen 7 Literatur 8 Weblinks 9 AnmerkungenOrt Zeit und Teilnehmer Bearbeiten nbsp Sokrates romische Buste 1 Jahrhundert Louvre Paris Das Gesprach spielt sich in Athen an einem offentlichen Ort ab wohl auf der Strasse oder auf einem Platz Eine Datierung der fiktiven Handlung ist nicht moglich da die chronologischen Angaben widerspruchlich sind 1 Allerdings meint Debra Nails die ein chronologisch unstimmiges Textstuck fur unecht halt und als Interpolation aus dem Text entfernen mochte die Handlung falle in den Winter 401 400 v Chr 2 An dem Dialog sind nur Sokrates und Menexenos beteiligt Ihre Begegnung ist frei erfunden und Menexenos ist ausserhalb von Platons Werken nirgends bezeugt doch wird in der Forschung nicht bezweifelt dass er eine historische Person ist Platon lasst ihn auch in seinem Dialog Lysis auftreten Im Lysis ist er noch ein Knabe im Dialog Phaidon wird er unter den beim Tod des Sokrates Anwesenden erwahnt In dem nach ihm benannten Dialog ist er ein Jungling aus einer traditionell einflussreichen Familie der vor seinem Eintritt ins offentliche Leben steht und sich einen politischen Aufstieg erhofft Der historische Menexenos war moglicherweise mit Sokrates verwandt dafur spricht dass Sokrates einem seiner drei Sohne den seltenen Namen Menexenos gegeben hat 3 Platons Dialogfigur Sokrates ist eine literarische Gestalt Inwieweit seine Ansichten mit denen des historischen Sokrates ubereinstimmen ist schwer zu ermitteln und in der Forschung stark umstritten Im Gesprach mit Menexenos ist sein Auftreten von einem spielerischen bisweilen komodienhaften Ton gepragt 4 Inhalt BearbeitenDas Einleitungsgesprach Bearbeiten Sokrates ist in der Stadt unterwegs und trifft zufallig seinen Schuler Menexenos der gerade von der Agora dem Markt und Versammlungsplatz kommt wo er einer Ratsversammlung beigewohnt hat Sogleich beginnt Sokrates den jungen Mann zu necken Menexenos sei wohl bei einem solchen politischen Anlass anzutreffen weil er nun nach dem Abschluss seiner Schulbildung glaube er habe ausgelernt und sei jetzt berufen uber die altere Generation zu herrschen wie es einer Tradition seiner Familie entspreche Menexenos gibt seinen politischen Ehrgeiz zu er strebt ein Regierungsamt an will aber diesen Weg nur mit dem Einverstandnis des Sokrates einschlagen Er erzahlt dass er in der Ratsversammlung war weil er erfahren wollte wem die Aufgabe ubertragen wird die offentliche Rede bei der Leichenfeier zu Ehren der im Kampf gefallenen Athener zu halten Damit gibt er sein grosses Interesse an Staatsreden zu erkennen 5 Sokrates reagiert ironisch mit spottischen Bemerkungen uber die enkomiastische Rhetorik das Lobredewesen Er stellt den Tod auf dem Schlachtfeld als Glucksfall dar Es muss etwas Schones sein so zu sterben denn dann bekommt man auch als Armer ein prunkvolles Staatsbegrabnis 6 Dabei wird man auch wenn man zu Lebzeiten ein Taugenichts war von einem vorzuglichen Rhetor in einer mitreissenden Grabrede verherrlicht Ein solcher Redner weiss wie man eine Versammlung bezaubert Er preist nicht nur den Staat die Gefallenen und die Vorfahren sondern die Athener insgesamt bezieht also sein Publikum in das Lob ein So vermittelt er den Burgern das erhebende Gefuhl einer besonderen Erhabenheit ihrer Stadt und einer Wurde die auch ihnen selbst zukommt aufgrund der blossen Tatsache dass sie Athener sind Den Zuhorern erscheint dann die ganze Stadt wundervoller als zuvor und sie selbst kommen sich grosser und edler vor Auch in den Augen auswartiger Gaste gewinnen sie als Burger einer so vortrefflichen Stadt an Statur Da man somit als Athener ein bedeutender Mensch ist stellt sich ein entsprechendes Selbstbewusstsein ein Er selbst erzahlt Sokrates ironisch geniesst nach einer solchen Rede eine noch tagelang anhaltende Euphorie Er glaubt dann auf den paradiesischen Inseln der Seligen zu leben bis ihn der Alltag wieder einholt 7 Menexenos kennt schon die Gewohnheit des Sokrates uber die Redner zu spotten Er weist aber darauf hin dass diesmal auf den vom Rat ausgesuchten Rhetor eine besondere Herausforderung zukomme da ihm nur wenig Zeit zur Vorbereitung bleibe Dagegen wendet Sokrates ein jeder Rhetor habe fur solche Anlasse vorbereitete Reden zur Verfugung und sogar wenn man improvisieren musste ware das nicht schwierig Nur wenn die Vorzuge von Auslandern darzustellen waren wurde ein guter Redner benotigt wenn das Lob den Anwesenden selbst gelte sei es leicht ihren Beifall zu finden Daraufhin will Menexenos wissen ob Sokrates sich selbst zutrauen wurde diese Aufgabe zu meistern falls der Rat sie ihm ubertruge Sokrates bejaht das mit grosser Sicherheit Er habe die Redekunst bei Aspasia gelernt der Lebensgefahrtin des Staatsmanns Perikles des besten Redners von ganz Griechenland Auch Perikles verdanke seine rhetorische Uberzeugungskraft dem Unterricht den Aspasia ihm erteilt habe Ausserdem sei eine erstklassige Ausbildung fur eine erfolgreiche Lobrede nicht einmal notig auch als Schuler eines weniger bedeutenden Rhetoriklehrers konne man das Publikum beeindrucken wenn man vor Athenern die Athener lobe 8 Aspasia habe ihm am Vortag aus dem Stegreif ein Beispiel einer Gefallenenrede vorgetragen Das dabei verwendete Material habe sie wohl schon zusammengestellt als sie die Gefallenenrede des Perikles geschrieben habe Mit dieser beilaufigen abschatzigen Bemerkung macht Sokrates Aspasia zur wahren Urheberin einer der bekanntesten rhetorischen Leistungen der Antike 9 Auf Bitten des Menexenos erklart er sich bereit Aspasias Ausfuhrungen aus der Erinnerung wiederzugeben 10 Die Rede Bearbeiten Die Vortrefflichkeit Attikas Bearbeiten Das Staatsbegrabnis ehrt die Gefallenen durch die Tat doch auch durch das Wort soll ihnen die gebuhrende Ehrerbietung erwiesen werden Dreierlei ist zu ruhmen ihre Abstammung ihre Erziehung und die ihrer Herkunft wurdigen Grosstaten die sie vollbracht haben Was die Abstammung betrifft zeichnen sie sich durch Wohlgeborenheit aus denn sie sind nicht Nachkommen eingewanderter Fremder sondern ihre Vorfahren waren die Ureinwohner Attikas der Heimatregion der Athener Daher ist Attikas Erde ihre Mutter in deren Schoss sie nun nach dem Tode wieder ruhen Dieses Mutterland verdient es nicht nur von seinen Bewohnern sondern von allen Menschen gepriesen zu werden Es ist ein von den Gottern geliebtes Land Wahrend alle anderen Regionen der Welt wilde Tiere hervorgebracht haben sind in Attika solche Tiere niemals heimisch gewesen der Mensch hingegen das einzige Vernunftwesen ist ein Kind dieses Landes hier ist der Ursprung der Menschheit Daher zeichnet sich Attika auch dadurch aus dass es als erstes Land Weizen und Gerste erzeugt hat denn dies sind die besten Nahrungsmittel fur den Menschen So hat die attische Erde fur ihre Kinder gesorgt ausserdem hat sie ihnen zur Erquickung den Olbaum geschenkt 11 Die athenische Staatsordnung Bearbeiten Dank gottlicher Unterweisung haben die Athener von Anfang an die aristokratische Staatsordnung gehabt die bei ihnen noch immer besteht Die Verfassung Athens wird zwar von manchen als demokratisch bezeichnet denn die Entscheidungsbefugnis liegt hauptsachlich beim Volk doch in Wirklichkeit ist sie aristokratisch in dem Sinne dass die Tuchtigsten im Einvernehmen mit dem Volk regieren Aristokratie heisst wortlich Herrschaft der Besten 12 Das Volk vertraut die Fuhrungsamter den Burgern an die es fur die besten halt Dabei wird niemand wie in anderen Staaten wegen eines korperlichen Mangels oder wegen Armut oder niedriger Herkunft diskriminiert was zahlt ist allein die Qualifikation Nur an diejenigen die im Ruf der Weisheit und Tuchtigkeit stehen werden Amter vergeben Es gibt keine willkurliche Machtausubung keine Schichtung in Herrschende und Beherrschte sondern alle Burger sind vor dem Gesetz gleich denn sie sind alle von gleicher Abstammung und daher Geschwister Athener wachsen in aller Freiheit auf und ordnen sich nur denen unter die wegen Tugend und Einsicht als herausragend gelten 13 Die Athener als heldenhafte Vorkampfer der Freiheit Bearbeiten Ein Hauptmerkmal der athenischen Geschichte ist dass die Athener von Anfang an schon in der mythischen Fruhzeit stets als Vorkampfer der Freiheit aufgetreten sind Aus der jungeren Vergangenheit sind zunachst ihre Leistungen in den Perserkriegen hervorzuheben Der Perserkonig Dareios I entsandte eine Flotte von dreihundert Kriegsschiffen und ein Heer von funfhunderttausend Mann um Eretria und Athen zu unterwerfen Zunachst wurde Eretria erobert und die gesamte Bevolkerung in die Gefangenschaft weggefuhrt Die anderen Griechen waren so eingeschuchtert dass niemand ausser den Spartanern es wagte den Athenern zu Hilfe zu eilen und die Spartaner trafen zu spat ein So kam es dass die Athener allein den entscheidenden Sieg bei Marathon 490 v Chr erkampften Dieser Erfolg wurde zum Wendepunkt denn von da an schreckten die Griechen nicht mehr davor zuruck sich den Persern im Kampf zu stellen In den Seeschlachten bei Salamis und Artemision 480 v Chr zeigten die Athener dass sie der Ubermacht der Perser nicht nur zu Lande sondern auch zur See uberlegen waren Der Sieg in der Schlacht von Plataiai 479 v Chr in der Athener und Spartaner gemeinsam kampften rundete die Reihe der militarischen Erfolge ab Spater setzte der Seesieg am Eurymedon der Gefahr einer persischen Expansion nach Griechenland ein definitives Ende 14 Nach der Abwehr der von den Barbaren Nichtgriechen drohenden Gefahr brachen Kriege unter den Griechen aus da Athens Fuhrungsrolle von neidischen Machten mit Missgunst betrachtet wurde und sogar Hass hervorrief So wurden die Athener gegen ihren Willen in innergriechische Konflikte verwickelt Dabei traten sie wiederum fur die Freiheit ein diesmal im Kampf gegen griechische Unterjochung von Griechen Zunachst halfen sie Boiotiern die von Sparta und Theben bedrangt wurden Fur ihre boiotischen Verbundeten kampften sie in den Schlachten von Tanagra und Oinophyta 457 v Chr Auch diesen Krieg gewann Athen Im Archidamischen Krieg 431 421 v Chr der ersten Phase des Peloponnesischen Krieges waren die Athener ebenfalls erfolgreich obwohl sie allein gegen alle anderen griechischen Machte kampfen mussten Gegenuber den spartanischen Gefangenen zeigten sie sich edelmutig da sie im Kampf gegen Griechen nur den Sieg nicht die Vernichtung des Gegners anstrebten Ein neuer Krieg gemeint ist die zweite Phase des Peloponnesischen Krieges brach aus als die Athener die ein weiteres Mal als Vorkampfer der Freiheit agierten ihre Expedition nach Sizilien unternahmen um den bedrangten Leontinern gegen Syrakus beizustehen 415 413 v Chr Dabei erlitten sie eine Niederlage fanden aber sogar bei den Feinden Anerkennung fur ihre Besonnenheit und Tapferkeit Schliesslich verbundeten sich alle ubrigen Griechen mit den Persern gegen Athen Dennoch errangen die Athener als sie schon bezwungen schienen in der Schlacht bei den Arginusen 406 v Chr einen glanzenden Sieg Damit zeigten sie dass Athen nicht einmal von der gesamten ubrigen Menschheit niedergekampft werden kann Dass der Peloponnesische Krieg schliesslich doch mit einer athenischen Niederlage endete ist nur auf die Uneinigkeit unter den Athenern zuruckzufuhren Nicht von den Feinden sind sie uberwunden worden sondern sie haben sich selbst besiegt 15 Danach kam es unter den Athenern zum Burgerkrieg zwischen Oligarchen und Demokraten 404 403 v Chr Dieser Konflikt konnte aber mit einem vernunftigen massvollen Friedensschluss beendet werden da die Athener sogar im Burgerkrieg ihre bruderliche Freundschaft untereinander nicht vergassen Nicht Bosheit oder Hass hatte zu dem inneren Konflikt gefuhrt sondern er war nur durch ungunstige Umstande entstanden Nach der Beendigung der Feindseligkeiten gelang eine vollige Aussohnung 16 Nachdem die Spartaner die Hauptsieger des Peloponnesischen Krieges Griechenland ihrer Hegemonie unterworfen hatten wandten sich die von ihnen unterdruckten Argiver Boiotier und Korinther an die Athener und baten sie um Hilfe und sogar der Perserkonig der sich von der spartanischen Vorherrschaft bedroht sah setzte seine Hoffnung auf Athen Wiederum traten die Athener aus Mitleid tatkraftig fur die Befreiung der Unterjochten ein im Korinthischen Krieg 395 387 v Chr kampften sie erfolgreich gegen die Spartaner Da sie sich eingedenk ihrer Rolle in den Perserkriegen nicht offiziell mit den persischen Barbaren gegen Griechen verbunden wollten unterstutzten sie den Perserkonig nur indirekt indem sie es Freiwilligen erlaubten ihm zu Hilfe zu eilen und ihn zu retten 17 Wie seit jeher war es weiterhin das Ziel des Perserkonigs alle Griechenstadte im Westen Kleinasiens unter seine Herrschaft zu bringen Zu diesem Zweck wollte er sie von jeder Unterstutzung aus Griechenland abschneiden Er verlangte dass seine Bundesgenossen in Griechenland ihm in Kleinasien freie Hand liessen Dazu waren alle gegen Sparta verbundeten griechischen Machte ausser Athen bereit nur die Athener weigerten sich die kleinasiatischen Griechen im Stich zu lassen Diese freiheitliche und solidarische Gesinnung der Athener ist darauf zuruckzufuhren dass sie der Abstammung nach reine Griechen sind Sie haben sich im Gegensatz zu den Bewohnern anderer griechischer Stadte nie mit Barbaren vermischt Schliesslich gelang es ihnen den Krieg mit einem ehrenvollen Frieden zu beenden 18 Die Aufgaben der Hinterbliebenen Bearbeiten Fur die Hinterbliebenen die Eltern und Kinder der in den letzten Kampfen Gefallenen kommt es nun darauf an sich ihrer Angehorigen die ruhmreich ihr Leben geopfert haben wurdig zu erweisen und die Tradition athenischer Heldenhaftigkeit fortzusetzen Hier lasst Sokrates die Gefallenen selbst zu Wort kommen und ihre uberlebenden Angehorigen so anreden wie sie es nach seiner Kenntnis taten wenn sie konnten Die Botschaft die er im Namen der Toten verkundet lautet Wer im Sinne der tapferen Gefallenen handeln will der soll sich in seinem eigenen Leben die Tuchtigkeit oder Tugendhaftigkeit aretḗ so gut er kann zu eigen machen Er soll nach Ruhm streben darin mit den Vorfahren wetteifern und ihre Leistungen moglichst noch uberbieten Schimpflich ist es als Nachkomme beruhmter Vorfahren von deren Ruhm zu zehren statt selbst Grosstaten zu vollbringen Die Toten ehrt man nicht indem man uber ihr Hinscheiden jammert sondern indem man das Ungluck tapfer ertragt Die Stadt sorgt fur die materiellen Bedurfnisse der Hinterbliebenen sie kummert sich um die Erziehung der Waisen und halt mit alljahrlichen Feiern die Erinnerung an ihre ruhmreichen Toten wach 19 Der Abschluss des Gesprachs Bearbeiten Menexenos ist von der Rede stark beeindruckt und zeigt sich erstaunt dass Aspasia die er gut kenne eine solche Leistung zustande gebracht haben soll Er gibt zu verstehen dass er ihr das nicht zutraut sondern glaubt dass Sokrates ihm einen Baren aufgebunden hat Gern mochte er kunftig noch weitere solche Reden horen Sokrates stellt ihm das in Aussicht bittet ihn aber um Verschwiegenheit 20 Echtheitsfrage und Entstehungszeit Bearbeiten nbsp Platon romische Kopie des griechischen Platonportrats des Silanion Glyptothek Munchen Seit dem 19 Jahrhundert wird in der Forschung die Frage erortert ob der Menexenos tatsachlich in seiner Gesamtheit von Platon stammt oder ob zumindest ein Teil des Dialogs unecht ist 21 Dabei ist insbesondere die Moglichkeit erwogen worden dass das Rahmengesprach und die Rede verschiedenen Ursprungs sind und erst nachtraglich zusammengefugt wurden Dafur scheint ein krasser Anachronismus zu sprechen die Erwahnung des Konigsfriedens von 386 v Chr in einer Rede des bereits 399 v Chr hingerichteten Sokrates Chronologische Unstimmigkeiten kommen in Platons Dialogen ofters vor aber keine war fur die Zeitgenossen so evident wie diese Eine Erklarung konnte darin bestehen dass das Rahmengesprach und die Rede von zwei verschiedenen Autoren stammen und die Rede ursprunglich nicht als Bestandteil eines Dialogs konzipiert war und mit Sokrates und Aspasia nichts zu tun hatte Dann ist der Anachronismus dadurch erklarbar dass derjenige der die beiden Teile zu einem Dialog zusammenfugte die chronologische Unmoglichkeit ubersah 22 Ein Umstand der die Zweifel an der Echtheit genahrt hat ist die fur einen platonischen Dialog untypische Gestalt des Menexenos Den weitaus grossten Teil macht eine Lobrede aus also ein literarischer Text einer von Platon abgelehnten und von seinem Sokrates im Rahmengesprach verspotteten Gattung 23 Das Hauptargument fur die Echtheit ist die Erwahnung bei Aristoteles der als Schuler Platons gut informiert war Aristoteles zitierte die Gefallenenrede wiederholt und bezeichnete Sokrates als den Redner 24 Er kannte somit den Dialog bereits in der heute vorliegenden Form und nahm an dem Anachronismus keinen Anstoss 25 Zwar nannte er Platon nicht als Verfasser doch ausserte er auch keinen Zweifel an dessen Autorschaft Daher geht die neuere Forschung fast einhellig davon aus dass es sich um ein echtes Werk handelt 26 wenn auch vereinzelt noch Zweifel vorgebracht werden Die Analyse von Stil und Wortschatz ergibt keine gravierenden Verdachtsmomente allerdings auch keine Anzeichen die eindeutig fur Platon als Verfasser sprechen 27 Wegen der Erwahnung des Konigsfriedens kann der Menexenos nicht vor 386 v Chr entstanden sein manche Forscher glauben dass Platon ihn in diesem Jahr oder bald darauf geschrieben hat 28 Einen wichtigen Anhaltspunkt fur die Datierung des Dialogs kann sein umstrittenes Verhaltnis zur wohl 380 v Chr 29 publizierten Festrede Panegyrikos des Isokrates bieten Einer Forschungshypothese zufolge stellt der Menexenos Platons Reaktion auf den Panegyrikos dar ist also fruhestens 380 geschrieben worden 30 Andere Forscher meinen dass der Menexenos zuerst geschrieben wurde und dass Isokrates im Panegyrikos auf ihn Bezug nimmt woraus sich eine Datierung von Platons Schrift zwischen 386 und 380 ergibt 31 Interpretation BearbeitenDie Rede der Aspasia zeigt Beruhrungspunkte aber keine weitreichenden Ubereinstimmungen mit der uberlieferten Version der beruhmten Gefallenenrede des Perikles einer Staatsrede zu Ehren der im Peloponnesischen Krieg gefallenen Mitburger Was Perikles tatsachlich gesagt hat ist unbekannt der Nachwelt liegt seine Rede nur in einer von dem Geschichtsschreiber Thukydides stammenden literarisch frei gestalteten Fassung vor 32 Diesen Text hatte Platon im Sinn als er im Menexenos Aspasia als Verfasserin der Rede des Perikles bezeichnete und auf ihn nahm er indirekt und kritisch in seinem Dialog Bezug Im Gegensatz zu Thukydides der Perikles bewunderte missbilligte Platon die perikleische Politik insbesondere die Seemachtpolitik die er fur verhangnisvoll hielt Daraus ergab sich fur ihn ein antagonistisches Verhaltnis zu Thukydides und dessen Geschichtsbild 33 Eine Reihe von falschen oder zumindest die historische Realitat verfalschenden Behauptungen zur athenischen Geschichte in der Rede der Aspasia 34 und die anachronistische Einbeziehung des Korinthischen Krieges haben zu einer Forschungsdiskussion uber die Absicht des Autors bei dieser Darstellung der Geschichte seiner Heimatstadt gefuhrt Platons Sokrates idealisierte Athen als im Grunde trotz der Demokratie aristokratischen Staat in dem nach dem Volkswillen eine Elite regierte und nur die Tuchtigkeit zahlte Nach seiner Schilderung wahlten die Athener ihre Amtstrager stets nach vernunftigen Kriterien und trafen ihre aussenpolitischen Entscheidungen aus edlen oft selbstlosen Motiven Dieses Bild kontrastiert mit der aus anderen Werken Platons bekannten sehr distanzierten Haltung des Philosophen gegenuber der athenischen Verfassung und dem demokratischen Politikbetrieb 35 Rhetorische Ubersteigerungen in der Rede die drastische Ironie im Rahmengesprach und die historischen Unstimmigkeiten lassen erkennen dass die Schrift zumindest teilweise als Parodie des literarischen Genres der Grabrede insbesondere der Rede des Perikles bei Thukydides konzipiert ist Wie oft bei Platon liegt hier eine Mischung von Ernst und Scherz vor Die Unterscheidung und Gewichtung der ernsthaften und der ironischen Aspekte ist in der Forschung umstritten Eine verzerrte Darstellung historischer und politischer Sachverhalte war zu Platons Zeit ublich und konnte der diesbezuglich unkritischen Offentlichkeit zugemutet werden insbesondere wenn sie dem Ruhm der eigenen Stadt diente Im Menexenos ist sie aber vor dem Hintergrund der Ironiesignale im Rahmengesprach zu beurteilen Sicher ist jedenfalls dass Platon die athenischen Verhaltnisse und die politische Reife seiner Mitburger weit ungunstiger beurteilt hat als sein Sokrates im Menexenos Offensichtlich ist auch dass der Dialog dem Leser die Fragwurdigkeit schmeichlerischer Rhetorik vor Augen fuhren soll Erhellend sind Platons Hinweise auf die Vorgehensweise der Redenschreiber die sich an gangigen Rezepten und Mustern orientierten und nach Bedarf vorhandene Versatzstucke kombinierten Dabei war der Bezug zum jeweiligen konkreten Anlass der Rede und damit der Wahrheitsgehalt unwesentlich 36 In diesen Zusammenhang gehort auch dass Platons Sokrates in der Rede der Aspasia den mythischen Gotterstreit zwischen Athene und Poseidon um Attika als Tatsache anfuhrt um die Liebe der Gotter zu dieser Landschaft zu beweisen 37 Ein solcher Streit ist jedoch nach Platons Uberzeugung in Wirklichkeit unmoglich Wie aus anderen Dialogen ersichtlich ist hielt er die mythischen Erzahlungen uber miteinander streitende Gotter fur gotteslasterliche Lugen Somit ist klar dass seine Auffassung keineswegs mit der Darstellung in der Rede der Aspasia ubereinstimmt Vielmehr ist der in Lobreden auf Athen gangige Hinweis auf den Gotterstreit um Attika aus Platons Sicht ein Beispiel fur die rhetorische Schmeichelei ohne Wahrheitsgehalt die im Menexenos angeprangert wird 38 Der Anachronismus der Behandlung des Korinthischen Krieges erscheint manchen Forschern unerklarlich andere sehen darin einen gewollten Verfremdungseffekt der auf den unernsten Aspekt des parodistischen Werks hinweisen soll 39 Debra Nails und Jules Labarbe halten das Textstuck das von den Vorgangen nach Sokrates Tod handelt fur einen nicht von Platon stammenden Einschub 40 Eine besondere Ironie liegt darin dass Aspasia die angebliche Verfasserin der extrem patriotischen Rede Auslanderin war Sie stammte aus Milet und wurde in Athen mit Misstrauen betrachtet und stark angefeindet was unter anderem mit ihrer Herkunft zusammenhing Ihr Status als suspekte Auslanderin kontrastiert scharf mit dem Inhalt der Rede in der die Einzigartigkeit Attikas als Mutterland einer ethnisch homogenen und deswegen besonders edlen Bevolkerung gepriesen wird 41 Rezeption BearbeitenAntike und Mittelalter Bearbeiten Eine Reihe von Erwahnungen und Zitaten bezeugen die Bekanntheit des Menexenos in der Antike Moglicherweise hat schon Platons Zeitgenosse Isokrates in seiner programmatischen Festrede Panegyrikos indirekt auf den Dialog reagiert 42 Der alteste eindeutige Beleg fur Rezeption des Menexenos findet sich in der Rhetorik des Aristoteles der eine Stelle aus dem Einleitungsgesprach zweimal zitierte offenbar aus dem Gedachtnis und als Quelle Sokrates in der Grabrede angab 43 Die unernsten Aspekte der Rede wurden anscheinend von der antiken Nachwelt nicht erkannt 44 Cicero zitierte den Menexenos in seinen Werken De officiis und Tusculanae disputationes 45 Er berichtete in seiner 46 v Chr verfassten Schrift Orator noch zu seiner Zeit sei Platons Grabrede in Athen alljahrlich in einer Volksversammlung anlasslich einer Feier zu Ehren der Gefallenen vorgetragen worden 46 In der Tetralogienordnung der Werke Platons die anscheinend im 1 Jahrhundert v Chr eingefuhrt wurde gehort der Menexenos zur siebten Tetralogie Der Philosophiegeschichtsschreiber Diogenes Laertios zahlte ihn zu den ethischen Schriften und gab als Alternativtitel Grabrede an Dabei berief er sich auf eine heute verlorene Schrift des Mittelplatonikers Thrasyllos 47 Im 2 Jahrhundert fuhrte der Rhetor Aelius Aristides in seiner Verteidigung der Rhetorik den Menexenos an dem er uneingeschranktes Lob spendete Hier habe Platon der profilierte Kritiker der Redekunst selbst eine vorzugliche Rede geschrieben und damit die Berechtigung der Rhetorik anerkannt 48 Der antiphilosophisch gesinnte Gelehrte Athenaios nannte in seiner Polemik gegen Platon den Menexenos unter den Werken in denen der Philosoph der gegenuber allen Menschen missgunstig gewesen sei uble Nachrede betrieben habe 49 Oft wurde auf den Zusammenhang zwischen der Rede im Menexenos und der Gefallenenrede des Perikles bei Thukydides hingewiesen Man nahm an Platon habe mit Thukydides rivalisieren wollen und es wurde sogar behauptet er habe den Menexenos eigens zu dem Zweck verfasst den beruhmten Geschichtsschreiber zu kritisieren und zu ubertrumpfen 50 Der Rhetor und Literaturkritiker Dionysios von Halikarnassos der die Rede im Menexenos fur das unter rhetorischem Gesichtspunkt gelungenste Werk Platons hielt sah darin einen Versuch Thukydides nachzuahmen Dionysios analysierte die literarische Qualitat von Platons Gefallenenrede grundlich und kritisch Er stufte sie als zweitrangige Leistung ein da er meinte sie weise zahlreiche stilistische Mangel auf Eingehend verglich er zwei lange Passagen aus der Rede im Menexenos und aus der Kranzrede des Demosthenes wobei er die Texte wortlich wiedergab Aus seiner Sicht liess der Vergleich unzweifelhaft die rhetorische Uberlegenheit des Demosthenes erkennen Allerdings hielt er Platon fur einen Autor mit betrachtlichen rednerischen Fahigkeiten und wies ihm und Isokrates den zweiten Rang nach Demosthenes zu 51 Den Beginn der Rede im Menexenos lobte er sehr wegen des schonen Klangs und vorzuglichen Satzrhythmus 52 Aus Angaben des einflussreichen spatantiken Neuplatonikers Proklos geht hervor dass manche Platon Kommentatoren die Proklos nicht namentlich nennt die Thukydides Nachahmung und das Rivalitatsverhaltnis zu dem Geschichtsschreiber einraumten aber darin nichts Tadelnswertes fanden Sie meinten Platon habe mit seinem Werk die Ausfuhrungen bei Thukydides verbessert und erganzt Es sei ihm gelungen das Vorbild zu ubertreffen sowohl mit einem besseren Aufbau und einer klareren Ausdrucksweise als auch hinsichtlich der Qualitat der Argumentation 53 Der Verfasser der anonym uberlieferten spatantiken Prolegomena zur Philosophie Platons hingegen bestritt die Rivalitat Er betonte Platon habe niemals einen Dialog in der Absicht geschrieben auf eine fremde Schrift zu reagieren und deren Autor zu widersprechen Es sei falsch den Menexenos als Antwort Platons auf die von Thukydides verfasste Rede zu deuten und dem Philosophen zu unterstellen er habe mit dem Geschichtsschreiber konkurrieren wollen 54 Der spatantike Philosoph und Schriftsteller Synesios von Kyrene war der Ansicht die Gefallenenrede des Thukydides sei nach anderen Kriterien zu beurteilen als diejenige Platons Jede der beiden Reden sei wenn sie unter dem fur sie massgeblichen Gesichtspunkt betrachtet werde der anderen weit uberlegen 55 Es sind keine antiken Textzeugen erhalten geblieben In den altesten mittelalterlichen Platon Handschriften die im 9 Jahrhundert entstanden sind und Sammlungen der Werke des Philosophen unvollstandig uberliefern fehlt der Menexenos Erst um die Mitte des 10 Jahrhunderts ist die alteste erhaltene Menexenos Handschrift die heute als Codex T bezeichnet wird geschrieben worden 56 Im Umfeld des spatmittelalterlichen Platonikers Georgios Gemistos Plethon 1452 wurde die Rede der Aspasia als Dokument eines antiken griechischen Patriotismus geschatzt 57 Bei den lateinischsprachigen Gelehrten des Westens war der Dialog im Mittelalter unbekannt Fruhe Neuzeit Bearbeiten Im Westen wurde der Menexenos im Zeitalter des Renaissance Humanismus wiederentdeckt Die erste lateinische Ubersetzung erstellte der italienische Humanist Marsilio Ficino Er veroffentlichte sie 1484 in Florenz in der Gesamtausgabe seiner Platon Ubersetzungen Die Erstausgabe des griechischen Textes erschien im September 1513 in Venedig bei Aldo Manuzio im Rahmen der von Markos Musuros herausgegebenen Gesamtausgabe der Werke Platons Moderne Bearbeiten Im 19 und 20 Jahrhundert war die Untersuchung des Menexenos weitgehend eine Domane der Altertumswissenschaftler erst gegen Ende des 20 Jahrhunderts hat der Dialog auch in der Politikwissenschaft grossere Beachtung gefunden Die modernen Urteile uber die literarische Qualitat und den philosophischen Gehalt sind grossenteils negativ ausgefallen Einer der Grunde dafur ist wie Ronald B Levinson feststellt dass eine so extreme gegenseitige Durchdringung von Scherz und Ernst den Geschmack moderner Leser nicht trifft 58 Verbreitet ist die u a von Alfred Edward Taylor und Charles H Kahn vertretene Einschatzung dass der Menexenos Platons ratselhaftestes Werk ist 59 Paul Friedlander nannte ihn die verwirrendste Schrift Platons die unter seinen vielen Sokratesbildern das paradoxeste zeichne 60 Schon 1809 stellte der Platon Ubersetzer Friedrich Schleiermacher in der Einleitung zur ersten Auflage seiner Ubersetzung des Menexenos fest der Zweck des Dialogs sei ratselhaft und die Einleitung ganz missgluckt und moglicherweise unecht 61 Friedrich Nietzsche meinte es sei kein Grund zu erkennen wozu der Philosoph ein solches Stuck hatte verfassen sollen dies spreche gegen die Echtheit 62 Der renommierte Philologe und Platon Kenner Ulrich von Wilamowitz Moellendorff hielt anfanglich wie viele seiner Zeitgenossen das Werk fur unecht anderte aber spater seine Meinung 63 Er urteilte die Schrift enthalte zwar Geistreiches und Witziges behalte aber etwas Zwiespaltiges und daher Unbefriedigendes sie fordere den Vergleich mit Thukydides heraus den sie aber nicht vertrage Der direkt an die Hinterbliebenen gerichtete Teil der Rede sei auffallend kuhl und konventionell 64 Karl Praechter und Franz von Kutschera sprachen der Schrift einen philosophischen Ertrag rundweg ab 65 Zu den Philosophiehistorikern die den Dialog als unbedeutend einstuften zahlte auch William K C Guthrie 66 Karl Popper betonte die antidemokratische Stossrichtung des Werks Er sah die von Thukydides uberlieferte Fassung der Gefallenenrede des Perikles als praktisch authentisch an Als Gegner der athenischen Demokratie habe Platon dem Programm der Demokraten das Perikles in seiner Rede formuliert habe mit der unverhullten Parodie im Menexenos eine Karikatur entgegensetzen wollen 67 Fur Olof Gigon ist der Menexenos unter allen als echt geltenden Dialogen derjenige der in Aufbau und Gehalt dem eigentlichen Platon am fernsten steht Die Rede sei zwar schon und wurdig aber nicht uberragend und der sie einschliessende dialogische Rahmen sei mehr als durftig Ein philosophischer Ertrag fehle ganzlich 68 Daneben sind auch sehr positive Urteile gefallt worden Charles H Kahn meinte Platons Gefallenenrede sei den Reden bei Thukydides ebenburtig und vielleicht das beste Erzeugnis der griechischen Redekunst vor Demosthenes 69 Robert Clavaud kam in seiner 1980 veroffentlichten grundlichen Untersuchung des Dialogs zu einer positiven Einschatzung der literarischen Qualitat die er eingehend begrundete Er wurdigte die Fulle der im Menexenos eingesetzten Stilmittel und der teils nur fur Kenner von Platons Denken verstandlichen ironischen Effekte Der Dialog sei nicht fur ein breites Publikum geschrieben sondern fur Leser die seine Feinheiten verstehen konnten 70 Lucinda Coventry sah im Menexenos eine reichhaltige Bestandsaufnahme der Schattenseiten der damaligen rhetorischen Praxis 71 Ausgaben und Ubersetzungen BearbeitenStavros Tsitsiridis Platons Menexenos Einleitung Text und Kommentar Beitrage zur Altertumskunde Bd 107 Teubner Stuttgart Leipzig 1998 ISBN 3 519 07656 X kritische Edition mit ausfuhrlichem Kommentar Otto Apelt Ubersetzer Platons Dialoge Charmides Lysis Menexenos In Otto Apelt Hrsg Platon Samtliche Dialoge Bd 3 Meiner Hamburg 2004 ISBN 3 7873 1156 4 Ubersetzung mit Einleitung und Erlauterungen Nachdruck der 2 durchgesehenen Auflage Leipzig 1922 Vera Binder u a Hrsg Epitaphien Tod Totenrede Rhetorik Auswahl Ubersetzung und Kommentar Leidorf Rahden 2007 ISBN 978 3 86757 182 1 S 92 141 griechischer Text ohne kritischen Apparat mit Ubersetzung von Binder Gunther Eigler Hrsg Platon Werke in acht Banden Band 2 5 Auflage Wissenschaftliche Buchgesellschaft Darmstadt 2005 ISBN 3 534 19095 5 S 221 267 Abdruck der kritischen Ausgabe von Louis Meridier 4 Auflage Paris 1964 mit der deutschen Ubersetzung von Friedrich Schleiermacher 2 verbesserte Auflage Berlin 1826 Ludwig Georgii Ubersetzer Menexenos In Erich Loewenthal Hrsg Platon Samtliche Werke in drei Banden Bd 1 unveranderter Nachdruck der 8 durchgesehenen Auflage Wissenschaftliche Buchgesellschaft Darmstadt 2004 ISBN 3 534 17918 8 S 459 480 Rudolf Rufener Ubersetzer Platon Fruhdialoge Jubilaumsausgabe samtlicher Werke Bd 1 Artemis Zurich Munchen 1974 ISBN 3 7608 3640 2 S 351 373 mit Einleitung von Olof Gigon Literatur BearbeitenUbersichtsdarstellung Michael Erler Platon Grundriss der Geschichte der Philosophie Die Philosophie der Antike hrsg von Hellmut Flashar Band 2 2 Schwabe Basel 2007 ISBN 978 3 7965 2237 6 S 162 165 603 605 Untersuchungen Robert Clavaud Le Menexene de Platon et la rhetorique de son temps Les Belles Lettres Paris 1980 ISBN 2 251 32590 5 Christoph Eucken Die Doppeldeutigkeit des platonischen Menexenos In Hyperboreus 9 2003 S 44 55 Ernst Heitsch Thukydides Aspasia und Platons Menexenos In Philologus 153 2009 S 229 236 Franco V Trivigno The Rhetoric of Parody in Plato s Menexenus In Philosophy and Rhetoric 42 2009 S 29 58 Weblinks BearbeitenMenexenos griechischer Text nach der Ausgabe von John Burnet 1903 Menexenos deutsche Ubersetzung nach Friedrich Schleiermacher bearbeitet PDF Anmerkungen Bearbeiten Michel Narcy Menexene In Richard Goulet Hrsg Dictionnaire des philosophes antiques Bd 5 Teil 1 Paris 2012 S 784 788 hier 784 Debra Nails The People of Plato Indianapolis 2002 S 319f Debra Nails The People of Plato Indianapolis 2002 S 202f Vgl zum historischen Menexenos Stavros Tsitsiridis Hrsg Platons Menexenos Stuttgart 1998 S 53 56 Stavros Tsitsiridis Hrsg Platons Menexenos Stuttgart 1998 S 57f Platon Menexenos 234a b Siehe dazu Robert Clavaud Le Menexene de Platon et la rhetorique de son temps Paris 1980 S 111 Platon Menexenos 234c 235c Siehe dazu Carl Werner Muller Platon und der Panegyrikos des Isokrates In Carl Werner Muller Kleine Schriften zur antiken Literatur und Geistesgeschichte Stuttgart 1999 S 440 462 hier 453f Siehe dazu Ernst Heitsch Thukydides Aspasia und Platons Menexenos In Philologus 153 2009 S 229 236 Madeleine M Henry Prisoner of History New York 1995 S 35 Platon Menexenos 235c 236d Platon Menexenos 236d 238a Siehe zu dieser aristokratischen Interpretation der Demokratie Ernst Heitsch Thukydides Aspasia und Platons Menexenos In Philologus 153 2009 S 229 236 hier 232f Platon Menexenos 238b 239a Platon Menexenos 239a 241e Platon Menexenos 241e 243d Platon Menexenos 243e 244b Platon Menexenos 244c 245b Platon Menexenos 245b 246a Platon Menexenos 246b 249c Platon Menexenos 249d e Einen Uberblick uber die Echtheitsdebatte bietet Stavros Tsitsiridis Hrsg Platons Menexenos Stuttgart 1998 S 21 41 Holger Thesleff Platonic Patterns Las Vegas 2009 S 265f 327f David Engels Irony and Plato s Menexenus In L Antiquite Classique 81 2012 S 13 30 hier 24 30 Auf dieses Argument stutzt sich etwa Eduard Schwartz Kallisthenes Hellenika In Hermes 35 1900 S 106 130 hier 124f Aristoteles Rhetorik 1367b 1415b Alfred Edward Taylor Plato The man and his work 5 Auflage London 1948 S 41 Stavros Tsitsiridis Hrsg Platons Menexenos Stuttgart 1998 S 34f William K C Guthrie A History of Greek Philosophy Bd 4 Cambridge 1975 S 312f Stavros Tsitsiridis Hrsg Platons Menexenos Stuttgart 1998 S 21 Gerard R Ledger Re counting Plato Oxford 1989 S 163f Stavros Tsitsiridis Hrsg Platons Menexenos Stuttgart 1998 S 37 40 Michel Narcy Menexene In Richard Goulet Hrsg Dictionnaire des philosophes antiques Bd 5 Teil 1 Paris 2012 S 784 788 hier 784f Siehe zur Datierung Christoph Eucken Isokrates Berlin 1983 S 141 Alfred Edward Taylor Plato The man and his work 5 Auflage London 1948 S 42 44 517 Carl Werner Muller Platon und der Panegyrikos des Isokrates In Carl Werner Muller Kleine Schriften zur antiken Literatur und Geistesgeschichte Stuttgart 1999 S 440 462 Zustimmend ausserten sich zu dieser Hypothese Franz von Kutschera Platons Philosophie Bd 1 Paderborn 2002 S 213f Michael Erler Platon Basel 2007 S 163f und Ernst Heitsch Zur Datierung des Menexenos In Philologus 152 2008 S 183 190 dagegen argumentierte Stavros Tsitsiridis Hrsg Platons Menexenos Stuttgart 1998 S 44 48 Christoph Eucken Isokrates Berlin 1983 S 162 165 Christoph Eucken Der platonische Menexenos und der Panegyrikos des Isokrates In Museum Helveticum 67 2010 S 131 145 Klaus Ries Isokrates und Platon im Ringen um die Philosophia Dissertation Munchen 1959 S 62 68 Thukydides 2 35 46 Christoph Eucken Thukydides und Antiphon im platonischen Menexenos In Gottinger Forum fur Altertumswissenschaft 11 2008 S 7 51 PDF Charles H Kahn Plato s Funeral Oration The Motive of the Menexenus In Classical Philology 58 1963 S 220 234 hier 221 224 Reinhard Thurow Der platonische Epitaphios Tubingen 1968 S 54f Reginald E Allen The Dialogues of Plato Bd 1 New Haven London 1984 S 323 327 Stephen G Salkever Socrates Aspasian Oration The Play of Philosophy and Politics in Plato s Menexenus In American Political Science Review 87 1993 S 133 143 hier 133 135 Susan Sara Monoson Remembering Pericles The Political and Theoretical Import of Plato s Menexenus In Political Theory 26 1998 S 489 513 hier 489 495 Vgl Thomas M Kerch Plato s Menexenus A Paradigm of Rhetorical Flattery In Polis Exeter 25 2008 S 94 114 hier 99 105 Siehe dazu Gregory Vlastos Isonomia politikh In Jurgen Mau Ernst Gunther Schmidt Hrsg Isonomia Studien zur Gleichheitsvorstellung im griechischen Denken Berlin 1964 S 1 35 hier 23 25 Louis Meridier Hrsg Platon Œuvres completes Band 5 Teil 1 3 Auflage Paris 1956 S 59 64 Robert Clavaud Le Menexene de Platon et la rhetorique de son temps Paris 1980 S 127 167 Magnus M Henderson Plato s Menexenus and the Distortion of History In Acta Classica 18 1975 S 25 46 hier 33 45 Siehe dazu Gregory Vlastos Isonomia politikh In Jurgen Mau Ernst Gunther Schmidt Hrsg Isonomia Studien zur Gleichheitsvorstellung im griechischen Denken Berlin 1964 S 1 35 hier 25 28 Robert Clavaud Le Menexene de Platon et la rhetorique de son temps Paris 1980 S 124 126 Siehe dazu Robert Clavaud Le Menexene de Platon et la rhetorique de son temps Paris 1980 S 37 77 ausfuhrliche Darstellung der Forschungsgeschichte Michael Erler Platon Basel 2007 S 163f Alfred Edward Taylor Plato The man and his work 5 Auflage London 1948 S 41 45 Michel Narcy Menexene In Richard Goulet Hrsg Dictionnaire des philosophes antiques Bd 5 Teil 1 Paris 2012 S 784 788 hier 786f William K C Guthrie A History of Greek Philosophy Bd 4 Cambridge 1975 S 314f 317 320 Gregory Vlastos Isonomia politikh In Jurgen Mau Ernst Gunther Schmidt Hrsg Isonomia Studien zur Gleichheitsvorstellung im griechischen Denken Berlin 1964 S 1 35 hier 22 33 Louis Meridier Hrsg Platon Œuvres completes Band 5 Teil 1 3 Auflage Paris 1956 S 64 66 74 79 Rosalind Thomas Oral tradition and written record in classical Athens Cambridge 1989 S 210f 214 229 Christoph Eucken Thukydides und Antiphon im platonischen Menexenos In Gottinger Forum fur Altertumswissenschaft 11 2008 S 7 51 hier 9f Dorothee Hasskamp Oligarchische Willkur demokratische Ordnung Darmstadt 2005 S 70f Franco V Trivigno The Rhetoric of Parody in Plato s Menexenus In Philosophy and Rhetoric 42 2009 S 29 58 Susan D Collins Devin Stauffer The Challenge of Plato s Menexenus In The Review of Politics 61 1999 S 85 115 hier 88 92 Nicole Loraux The Invention of Athens Cambridge Massachusetts 1986 S 311 327 Platon Menexenos 237c d Christoph Eucken Die Doppeldeutigkeit des platonischen Menexenos In Hyperboreus 9 2003 S 44 55 hier 46f Stavros Tsitsiridis Hrsg Platons Menexenos Stuttgart 1998 S 206 208 Ulrich von Wilamowitz Moellendorff Platon Sein Leben und seine Werke 5 Auflage Berlin 1959 1 Auflage Berlin 1919 S 207 Alfred Edward Taylor Plato The man and his work 5 Auflage London 1948 S 41 45 Herwig Gorgemanns Platon Heidelberg 1994 S 66f Franz von Kutschera Platons Philosophie Bd 1 Paderborn 2002 S 213 Debra Nails The People of Plato Indianapolis 2002 S 319 Jules Labarbe Anomalies dans le Menexene de Platon In L Antiquite Classique 60 1991 S 89 101 hier 97f Diesen Aspekt betont u a Paul O Mahoney The Origin of the Olive On the Dynamics of Plato s Menexenus In Polis Exeter 27 2010 S 38 55 hier 39 41 Dieser Ansicht ist Christoph Eucken Der platonische Menexenos und der Panegyrikos des Isokrates In Museum Helveticum 67 2010 S 131 145 Aristoteles Rhetorik 1367b 1415b Siehe dazu Stavros Tsitsiridis Hrsg Platons Menexenos Stuttgart 1998 S 34f Robert Clavaud Le Menexene de Platon et la rhetorique de son temps Paris 1980 S 17 21 William K C Guthrie A History of Greek Philosophy Bd 4 Cambridge 1975 S 319f Louis Meridier Hrsg Platon Œuvres completes Band 5 Teil 1 3 Auflage Paris 1956 S 76f Robert Clavaud Le Menexene de Platon et la rhetorique de son temps Paris 1980 S 17 35 Cicero De officiis 1 63 und Tusculanae disputationes 5 36 Cicero Orator 151 Siehe dazu Robert Clavaud Le Menexene de Platon et la rhetorique de son temps Paris 1980 S 24f Diogenes Laertios 3 57 60 Aelius Aristides An Platon uber die Rhetorik 112 114 siehe die Ausgabe von Charles A Behr Aristides in Four Volumes Bd 1 London 1973 S 480 484 Vgl Robert Clavaud Le Menexene de Platon et la rhetorique de son temps Paris 1980 S 31f Athenaios 11 506a 507a Prolegomena zur Philosophie Platons 22 hrsg von Leendert G Westerink Prolegomenes a la philosophie de Platon Paris 1990 S 35 siehe auch S 72 Dionysios von Halikarnassos Demosthenes 23 7 33 4 Siehe dazu den Kommentar der Herausgeberin Germaine Aujac Denys d Halicarnasse Opuscules rhetoriques Bd 2 Demosthene Paris 1988 S 169 172 Heinrich Dorrie Matthias Baltes Der Platonismus in der Antike Band 2 Stuttgart Bad Cannstatt 1990 S 134 147 395 398 Robert Clavaud Le Menexene de Platon et la rhetorique de son temps Paris 1980 S 25 29 Dionysios von Halikarnassos De compositione verborum 18 9 12 Proklos In Platonis Parmenidem 631 Prolegomena zur Philosophie Platons 22 hrsg von Leendert G Westerink Prolegomenes a la philosophie de Platon Paris 1990 S 35 Synesios von Kyrene Dion 1 13 Venedig Biblioteca Nazionale Marciana App Cl IV 1 coll 542 Siehe zur Datierung Elizabeth A Duke u a Hrsg Platonis opera Band 1 Oxford 1995 S VII Carl Werner Muller Kleine Schriften zur antiken Literatur und Geistesgeschichte Stuttgart 1999 S 442 640 643 Ronald B Levinson In defense of Plato Cambridge Massachusetts 1953 S 335 Vgl Stavros Tsitsiridis Hrsg Platons Menexenos Stuttgart 1998 S 82 84 Alfred Edward Taylor Plato The man and his work 5 Auflage London 1948 S 41 Charles H Kahn Plato s Funeral Oration The Motive of the Menexenus In Classical Philology 58 1963 S 220 234 hier 220 Paul Friedlander Platon Bd 2 3 verbesserte Auflage Berlin 1964 S 202 Friedrich Schleiermacher Menexenos Einleitung In Friedrich Daniel Ernst Schleiermacher Uber die Philosophie Platons hrsg von Peter M Steiner Hamburg 1996 S 326 330 Vorlesungsaufzeichnung in Friedrich Nietzsche Werke Kritische Gesamtausgabe Abteilung 2 Bd 4 Berlin 1995 S 146 Ulrich von Wilamowitz Moellendorff Platon Beilagen und Textkritik 4 Auflage Dublin Zurich 1969 1 Auflage Berlin 1919 S 126 Ulrich von Wilamowitz Moellendorff Platon Sein Leben und seine Werke 5 Auflage Berlin 1959 1 Auflage Berlin 1919 S 206 208 Karl Praechter Die Philosophie des Altertums 12 umgearbeitete Auflage Berlin 1926 S 259 Franz von Kutschera Platons Philosophie Bd 1 Paderborn 2002 S 213 William K C Guthrie A History of Greek Philosophy Bd 4 Cambridge 1975 S 320 Karl Popper Die offene Gesellschaft und ihre Feinde Band 1 7 uberarbeitete Auflage Tubingen 1992 S 223 318 Olof Gigon Einleitung In Platon Die Werke des Aufstiegs Jubilaumsausgabe samtlicher Werke Bd 2 Zurich Munchen 1974 S CII CV Charles H Kahn Plato s Funeral Oration The Motive of the Menexenus In Classical Philology 58 1963 S 220 234 hier 232 Robert Clavaud Le Menexene de Platon et la rhetorique de son temps Paris 1980 S 229 251 Lucinda Coventry Philosophy and rhetoric in the Menexenus In Journal of Hellenic Studies 109 1989 S 1 15 hier 4f nbsp Dieser Artikel wurde am 3 Dezember 2013 in dieser Version in die Liste der exzellenten Artikel aufgenommen Normdaten Werk GND 4365103 3 lobid OGND AKS LCCN no2009088841 VIAF 232333294 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Menexenos Platon amp oldid 226916656