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Enno Friedrich Wichard Ulrich von Wilamowitz Moellendorff auch Emmo Friedrich Wichard Ulrich von Wilamowitz Moellendorff 22 Dezember 1848 auf Gut Markowitz Kujawien Provinz Posen 25 September 1931 in Berlin war ein deutscher klassischer Philologe Er lehrte und forschte als Professor in Greifswald 1876 1883 Gottingen 1883 1897 und Berlin 1897 1921 Mit seinen Editionsprojekten seiner Erneuerung der Textkritik und Textinterpretation seiner Einflussnahme auf die preussische Berufungspolitik und seiner Tatigkeit als Wissenschaftsorganisator war er einer der fuhrenden Vertreter seines Faches und pragte die Klassische Philologie des 20 Jahrhunderts im internationalen Raum nachhaltig Durch seine Arbeiten zu vielen Bereichen der griechischen Literatur seine Neudefinition des Faches und nicht zuletzt durch seine zahlreichen Schuler ubte er grossen Einfluss auf die Klassische Philologie aus Als Mitglied der Preussischen Akademie der Wissenschaften brachte er mehrere Forschungsprojekte auf den Weg besonders die Inscriptiones Graecae die bis heute alle in Griechenland entdeckten antiken Inschriften verzeichnen und herausgeben Wilamowitz Moellendorff 1902 Inhaltsverzeichnis 1 Familie 2 Leben 2 1 Studium in Bonn und Berlin 2 2 Kriegseinsatz Reisen und Streit mit Nietzsche 2 3 Akademische Lehre 2 3 1 Greifswald 2 3 2 Gottingen 2 3 3 Berlin 2 4 Spate Jahre 3 Leistungen und Bedeutung 3 1 Wissenschaftspolitik und Wissenschaftsorganisation 3 2 Lehrtatigkeit 3 3 Wissenschaftsverstandnis und Forschung 3 4 Bemuhungen um die Starkung und Popularisierung des Faches 3 5 Wissenschaftshistorische Erforschung seines Wirkens 4 Personlichkeit 5 Ehrungen 6 Schriften Auswahl 7 Literatur 7 1 Biografische Darstellungen und Studien zu einzelnen Aspekten 7 2 Briefsammlungen 8 Weblinks 9 EinzelnachweiseFamilie BearbeitenDie Wilamowitz Moellendorffs haben den zweiten Bestandteil ihres Doppelnamens von Generalfeldmarschall Wichard von Mollendorff 1724 1816 der selbst kinderlos war und im hohen Alter den preussischen Major Theodor von Wilamowitz 1768 1837 und damit indirekt dessen drei Sohne adoptierte Hugo Ottokar und Arnold trugen ab 1815 mit koniglicher Erlaubnis den Doppelnamen von Wilamowitz Moellendorff Ulrich von Wilamowitz Moellendorff war das dritte von funf Kindern und der zweite Sohn des Gutsbesitzers Arnold von Wilamowitz Moellendorff 1813 1888 und dessen Ehefrau Ulrike geborene von Calbo 1820 1874 1 Seine Geschwister waren der spatere Oberprasident der Provinz Posen und Kommendator des Johanniterordens 2 Hugo von Wilamowitz Moellendorff 1840 1905 der Husar Tello von Wilamowitz Moellendorff 1843 1903 und der spatere Major Georg Wichard von Wilamowitz Moellendorff 1852 1910 Er hatte noch eine Schwester Maria die jedoch fruh verstorben ist 16 24 November 1847 Leben Bearbeiten nbsp Gut Markowitz um 1860 Sammlung Alexander DunckerWilamowitz vollstandiger Name Enno auch Emmo Friedrich Wichard Ulrich von Wilamowitz Moellendorff verbrachte seine Kindheit auf dem vaterlichen Gut Markowitz in Kujawien 3 Zunachst von einem Hauslehrer unterrichtet bezog er 1862 als Tertianer die traditionsreiche Landesschule Pforta Dort traf Wilamowitz auch den alteren Friedrich Nietzsche und wurde wie dieser ein Spitzenschuler 4 Am 28 Februar 1864 wurde Wilamowitz konfirmiert war aber zeit seines Lebens eher Agnostiker Der Direktor der Landesschule Karl Ludwig Peter bei dem Wilamowitz als Extraneer 5 Externer wohnte und der Lehrer Wilhelm Paul Corssen weckten in dem Schuler Begeisterung fur die Altertumswissenschaften Wilamowitz las lateinische und griechische Autoren besonders die griechischen Tragiker zogen ihn an Carl Ludwig Peter empfahl seinem Schuler auch die Lekture der Romischen Geschichte von Theodor Mommsen obwohl er sie selbst mit einer kritischen Replik bedacht hatte Studium in Bonn und Berlin Bearbeiten nbsp Wilamowitz Mitte mit Hut im Kreis seiner Mitstudenten Bonn Sommersemester 1869 Im September 1867 verliess Wilamowitz Schulpforta mit dem Reifezeugnis und bezog die Universitat Bonn um Klassische Altertumswissenschaften zu studieren Hier wurde er stark von den Vertretern der sogenannten Bonner Schule der Klassischen Philologie Otto Jahn und Hermann Usener gepragt Daneben besuchte Wilamowitz die Lehrveranstaltungen des Kunsthistorikers Anton Springer und beschaftigte sich drei Semester lang bei dem Privatdozenten Johannes Schmidt mit Sanskrit Zu Schmidt ausserte er in seinen 1928 verfassten Erinnerungen 1848 1914 anerkennende Worte Auch die Veranstaltungen bei den Philologen Jacob Bernays und Friedrich Gottlieb Welcker besuchte er Er ausserte sich auch mit lobenden Worten uber den Althistoriker Heinrich Nissen damals gerade Privatdozent nach dem Besuch eines einzigen seiner Seminare In seiner Bonner Studienzeit freundete sich Wilamowitz mit dem gleichaltrigen Hermann Diels an und lernte die jungeren Kommilitonen Georg Kaibel und Carl Robert kennen mit denen ihn spater eine feste Freundschaft verband Mit Diels Robert und den spateren Gymnasiallehrern Walther Engel und August Fritzsche traf sich Wilamowitz regelmassig in seiner Bonner Wohnung wo die Studenten ein sogenanntes contubernium Zeltgemeinschaft abhielten 6 Die zunehmende Polarisierung zwischen den Bonner Professoren Otto Jahn und Friedrich Ritschl die im sogenannten Bonner Philologenkrieg 1865 gipfelte hatte einen grossen Teil der Bonner Philologiestudenten in zwei Lager gespalten Viele Bonner Studenten waren mit Ritschl an die Universitat Leipzig gezogen darunter auch Nietzsche und Erwin Rohde Nach Jahns Tod im September 1869 wechselte Wilamowitz zum Wintersemester 1869 1870 gemeinsam mit Diels an die ebenfalls traditionsreiche Berliner Friedrich Wilhelms Universitat wo ihn der Philologe Moriz Haupt ein Pionier der modernen Textkritik anzog Hier wurde Wilamowitz im folgenden Semester mit der Dissertation Observationes criticae in comoediam Graecam selectae Ausgewahlte textkritische Beobachtungen zur griechischen Komodie promoviert 20 Juli 1870 deren Hauptgutachter Haupt war sein Rigorosum hatte er am 14 Juli abgelegt Kriegseinsatz Reisen und Streit mit Nietzsche Bearbeiten nbsp Titelblatt der Schrift Die Geburt der Tragodie aus dem Geiste der Musik nbsp Von rechts nach links Friedrich Nietzsche Carl von Gersdorff und Erwin Rohde im Oktober 1871Noch im selben Monat trat Wilamowitz als Einjahrig Freiwilliger den Dienst im preussischen Militar an Im wenige Tage zuvor ausgebrochenen Deutsch Franzosischen Krieg wurde er als Gardegrenadier des Ersatzbataillons des 2 Garderegiments eingesetzt Zu seiner grossen Enttauschung bekam er keine Gelegenheit sich im Gefecht zu beweisen 7 Am 20 Juli 1871 wenige Monate nach Kriegsschluss endete Wilamowitz einjahriger Militardienst und er kehrte nach Berlin zuruck Zu dieser Zeit kam er zum ersten Mal personlich mit dem beruhmten Historiker Theodor Mommsen in Kontakt der Gefallen an Wilamowitz Arbeit fand und ihn einige Jahre spater mit der Herausgabe der Kleinen Schriften des verstorbenen Moriz Haupt beauftragte Ab August 1872 unternahm Wilamowitz begleitet von Georg Kaibel eine eineinhalbjahrige Studienreise durch Italien und Griechenland wahrend der er zahlreiche Handschriften kopierte Im Jahr 1872 kam es auch zum Konflikt mit Friedrich Nietzsche Nietzsche seit 1869 Professor in Basel hatte im Mai 1872 die Schrift Die Geburt der Tragodie aus dem Geiste der Musik veroffentlicht und damit eine offentliche Kontroverse ausgelost Dabei ging es um die Abwertung des Euripides dem Nietzsche die Zerstorung der Tragodie vorwarf Er setzte gegen den klassizistischen oder historistischen Ansatz der damaligen philologischen Wissenschaft ein intuitives irrationales Element Die etablierten Philologen Deutschlands ignorierten Nietzsches Angriff weil sie seine Arbeit nicht ernst nahmen auch der von Nietzsche verehrte Professor Ritschl distanzierte sich von der Schrift Der einzige offentliche Tadel aus den Reihen der Philologen kam vom jungen Wilamowitz der im Mai 1872 in der von Rudolf Scholl angeregten Streitschrift Zukunftsphilologie ausserte 8 herr Nietzsche tritt ja nicht als wissenschaftlicher forscher auf auf dem wege der intuition erlangte weisheit wird teils im kanzelstil teils in einem raisonnement dargeboten welches dem journalisten nur zu verwandt ist Auf die Polemik mit der Wilamowitz Nietzsches aus Sicht der Philologie unsaubere wissenschaftliche Arbeitsweise kritisierte ohne inhaltlich auf dessen Thesen einzugehen reagierte Nietzsche nicht Sein Freund Erwin Rohde jedoch verfasste eine Gegenschrift mit dem Titel Afterphilologie in der er ebenfalls gegen Wilamowitz nur polemisierte und Richard Wagner schrieb einen offenen Brief Im Februar 1873 reagierte Wilamowitz mit einer Replik Zukunftsphilologie zweites Stuck Eine erwidrung auf die rettungsversuche fur Fr Nietzsches Geburt der Tragoedie Damit endete der Streit ohne Einigung Die Fachwelt hatte die Kontroverse mit Schweigen und Kopfschutteln verfolgt Die eifernden gegenseitigen Anschuldigungen grosstenteils von Seiten Wilamowitz und Rohdes waren von Aneinander vorbei Reden und Vermeidung der Kernthemen durch Polemik gepragt 9 Nietzsche wandte sich seiner Neigung folgend endgultig von der Klassischen Philologie ab was Wilamowitz begrusste Erst Jahrzehnte spater sollte sich Nietzsches Wirkung fachubergreifend manifestieren wahrend Wilamowitz antiklassizistische Sicht seit den 1920er Jahren durch den Dritten Humanismus verdrangt wurde In seinen 50 Jahre spater verfassten Erinnerungen motiviert Wilamowitz die Abfassung seiner Gegenschrift besonders mit dem Bedurfnis die aus Sicht der Philologie unlautere Herangehensweise Nietzsches darzustellen sowie unter anderem mit der scharfen Polemik Nietzsches gegen den von Wilamowitz verehrten Otto Jahn wegen seiner kritischen Besprechung Richard Wagners Im April 1873 wurde Wilamowitz in Rom korrespondierendes Mitglied des Deutschen Archaologischen Instituts Hier festigte er seine Kontakte zu Kaibel und Robert und schloss Freundschaft mit seinem spateren Gottinger Kollegen Friedrich Leo Ausserdem begann hier sein regelmassiger Kontakt mit Theodor Mommsen mit dem er zeitlebens ein vertrautes wenn auch spannungsreiches Verhaltnis pflegte 8 Die Aufregung welche der Laie Heinrich Schliemann zu dieser Zeit durch die Entdeckung des von ihm so genannten Schatzes des Priamos verursachte fand auch in Rom Widerhall Besonders die Geschichte von Schliemanns Frau die den Schatz in ihrem Umschlagtuch an den Wachen vorbeigeschmuggelt haben soll beflugelte die Phantasie und den Spott der Fachwelt Zur Weihnachtsfeier des Deutschen Archaologischen Instituts verkleidete sich Wilamowitz als Schliemanns Frau und stellte die Szene zur allgemeinen Erheiterung nach 10 In spateren Jahren bereute er diese wurdelose Travestie 11 Akademische Lehre Bearbeiten Nach den Reisen widmete sich Wilamowitz in Berlin seiner Habilitation die er am 30 Juli 1875 mit den Theodor Mommsen gewidmeten Analecta Euripidea erreichte Am 7 August hielt er seine Antrittsvorlesung Greifswald Bearbeiten nbsp Wilamowitz in Greifswald 1878 Einen Ruf an die Universitat Breslau als ausserordentlicher Professor lehnte Wilamowitz ab Stattdessen ging er zu Ostern 1876 als Nachfolger Eduard Hillers an die Universitat Greifswald auf eine Stelle die eigentlich fur Friedrich Nietzsche vorgesehen war In Greifswald blieb er bis 1883 Am 20 September 1878 heiratete Wilamowitz in Charlottenburg die 23 jahrige Marie Mommsen 1855 1936 die alteste Tochter von Theodor Mommsen Wilamowitz schrieb spater dass mit der Heirat ein neues besseres Leben begann 12 Das Paar bekam drei Sohne und vier Tochter Dorothea 1879 1972 Adelheid 1881 1954 Gottfried Hermann 1882 Tycho 1885 1914 Hermann 1887 1938 und Hildegard 1892 1989 Tychos Zwillingsschwester starb eine Woche nach der Geburt 13 In Greifswald fuhlte sich Wilamowitz aus zwei Grunden unbehaglich Stadt und Universitat waren klein und nach seinen Begriffen verschlafen und im Kollegium war er wegen seines scharfen Tones und seiner schonungslosen Kritik isoliert zumal er sich etwa mit dem Althistoriker Otto Seeck den Mommsen empfohlen hatte nicht verstand Seine ersten grosseren Publikationen erhielten nicht die erwunschte Aufmerksamkeit Daneben beschaftigte sich Wilamowitz gemeinsam mit seinem Fachkollegen Adolph Kiessling mit der Herausgabe der Reihe Philologische Untersuchungen die von 1880 bis 1925 in dreissig Banden erschienen 14 15 und half Mommsen bei der Bearbeitung des funften Bandes der Romischen Geschichte Er verfasste auch Beitrage fur die Zeitschriften Philologus und Hermes die Ausrichtung der Letzteren bestimmten Mommsen und er Nach einem Streit mit dem Herausgeber Emil Hubner 1881 bestellte Wilamowitz seine Studienfreunde Carl Robert und Georg Kaibel zu den neuen Herausgebern des Hermes 16 Gottingen Bearbeiten nbsp Wilamowitz links und Hermann Sauppe in Gottingen Wintersemester 1887 88 Sauppe war ein Freund von Otto Jahn Den Weggang aus Greifswald ermoglichte ein Ruf an die Universitat Gottingen der durch Wirkung des mit Wilamowitz befreundeten Ministerialdirektors Friedrich Althoff im Juli 1883 an ihn erging Zum Wintersemester 1883 zog Wilamowitz als Nachfolger des emeritierten Ernst von Leutsch nach Gottingen Wilamowitz erwirkte dass Georg Kaibel als sein Nachfolger nach Greifswald berufen wurde Bereits 1877 als der Gottinger Lehrstuhl fur Klassische Philologie vakant war war Wilamowitz neben Erwin Rohde und Karl Dilthey von der Universitatsleitung als Kandidat gehandelt worden Wegen des Widerstandes von Seiten Ernst von Leutschs gegen die Berufung Wilamowitz wurde jedoch damals Dilthey auf den Lehrstuhl berufen 17 Da Leutsch und Sauppe altersbedingt nur wenig zur Lehre beitragen konnten und Dilthey haufig krank war bemuhte sich Wilamowitz um die Berufung kompetenter Kollegen 1889 kamen Friedrich Leo und Wilhelm Meyer an die Universitat Die Unzulanglichkeit des Althistorikers Christian August Volquardsen zwang Wilamowitz auch die Alte Geschichte in der Lehre zu vertreten Nach langen Bemuhungen um eine Versetzung wurde Volquardsen 1897 bewogen die Stelle mit dem Kieler Althistoriker Georg Busolt zu tauschen der bis zu seinem Tode 1920 in Gottingen lehrte und forschte Die Gottinger Zeit schatzte Wilamowitz spater oft als die glucklichste Zeit meines Lebens 18 ein Mit den Kollegen vor allem mit Hermann Sauppe und Friedrich Leo und mit dem auf Althoffs Wirken 1892 eingestellten Alttestamentler Julius Wellhausen verstand er sich bestens Dem Letzteren der in Greifswald sein Kollege gewesen war hatte er 1884 seine Homerischen Untersuchungen gewidmet In Gottingen ergingen mehrere Rufe anderer Universitaten an Wilamowitz die er alle ablehnte 1885 aus Strassburg 1886 aus Heidelberg und 1889 aus Bonn als Nachfolger des verstorbenen Eduard Lubbert Schon 1880 war in der Bonner Philosophischen Fakultat Wilamowitz als Nachfolger fur den 1877 verstorbenen Friedrich Heimsoeth gehandelt worden aber aus finanziellen Grunden entschied man sich fur Lubbert Im akademischen Jahr 1891 1892 war Wilamowitz Prorektor der Universitat Gottingen Januar 1892 wurde er als ordentliches Mitglied in die Konigliche Gesellschaft der Wissenschaften zu Gottingen gewahlt und nach Hermann Sauppes Tod im September 1893 wurde er 1894 Sekretar der Gesellschaft Ebenfalls 1894 wurde er vom Deutschen Archaologischen Institut zum ordentlichen Mitglied erklart Der Philologisch Historische Verein der Studenten im Naumburger Kartellverband ernannte Wilamowitz zum Ehrenmitglied 19 Berlin Bearbeiten Schon seit 1895 betrieb Friedrich Althoff in Berlin die Berufung Wilamowitz zum Professor an die Berliner Universitat Sein Studienfreund Hermann Diels der seit 1882 ausserordentlicher seit 1886 ordentlicher Professor an der Universitat war unterstutzte diese Bemuhungen Neben Skrupeln Wilamowitz Gottingen zu verlassen stand vor allem die entschiedene Opposition der Berliner Professoren Ernst Curtius Adolf Kirchhoff und Johannes Vahlen im Weg 20 Erst nach Curtius Tod im Juli 1896 konnte sich Wilamowitz entschliessen dem Ruf als Nachfolger von Curtius nach Berlin Folge zu leisten und seine Professur im Sommersemester 1897 anzutreten Auf seinen Gottinger Lehrstuhl empfahl er Georg Kaibel wie 1883 in Greifswald In Berlin entfaltete Wilamowitz eine rege wissenschaftliche Tatigkeit Er wirkte nach Mommsens Vorbild als Wissenschaftsorganisator und Vermittler zwischen den Staaten Zu den von Althoff erhandelten Konditionen seines Lehrstuhls zahlte die Befreiung von Examina aber auch die Grundung des Instituts fur Altertumskunde dem Wilamowitz und Diels vorstanden sowie regelmassige offentliche Vortrage die Wilamowitz an jedem Montag und Donnerstag hielt und die stets gut besucht waren Ausserdem fand in seiner Westender Wohnung Eichenallee 12 hier ein Nachbar der Eltern des Philosophen Leonard Nelson alle zwei Wochen ein Treffen statt bei dem kursorisch griechische Quellentexte gelesen wurden und das als Graeca bekannt war 1899 trat Wilamowitz in den Vorstand des Deutschen Archaologischen Instituts ein Die Preussische Akademie der Wissenschaften die Wilamowitz 1891 als korrespondierendes Mitglied aufgenommen hatte wahlte ihn 1899 nach dem Tode Heinrich Kieperts zum ordentlichen Mitglied nbsp Lithographie von Max Liebermann die 1915 im Rahmen einer Serie von Portrats preussischer Patrioten entstand 21 Einen Schicksalsschlag stellte der Tod seines engen Freundes Kaibel 1901 dar Nur zwei Jahre spater starb Mommsen hochbetagt Wilamowitz trieb seine Arbeit trotz dieser Verluste unablassig voran Gastvortrage im Ausland hielt er in Oxford 1908 und Uppsala 1912 Eine gleichzeitige Einladung an die University of Chicago lehnte er ab 22 Im April 1913 nahm er am Dritten Internationalen Historikerkongress in London teil im akademischen Jahr 1915 1916 ubte er das Amt des Rektors der Berliner Universitat aus Spate Jahre Bearbeiten Ein einschneidendes Ereignis war fur Wilamowitz der Erste Weltkrieg Der streng konservative Sohn eines Grossgrundbesitzers trat mit gluhendem Patriotismus fur sein preussisches Vaterland ein Er hielt patriotische Vortrage die er 1915 auch drucken liess initiierte 1914 die Erklarung der Hochschullehrer des Deutschen Reiches und unterzeichnete das Manifest der 93 Zur gleichen Zeit fiel sein Sohn Tycho an der Ostfront Seine Einstellung und Aktivitaten kosteten ihn teilweise sein Ansehen im Ausland 1915 wurde ihm die Mitgliedschaft in der Pariser Academie des Inscriptions et Belles Lettres aberkannt Wilamowitz Einstellung zum Krieg anderte sich als er die Dimensionen des modernen Vernichtungskrieges erkannte Im Jahr 1917 1918 gehorte Wilamowitz dem Preussischen Herrenhaus an Der Zusammenbruch des wilhelminischen Kaiserreichs 1918 und der Tod seiner Freunde Diels und Robert beide 1922 verbitterten ihn Seine Vorlesungen hatten zu dieser Zeit aus Enttauschung das fruher typische Pathos verloren offentliche Vortrage und Reden hielt er kaum noch 23 Seine Emeritierung im Jahr 1921 empfand er als verfruht und ungerecht er hielt auch weiterhin Vorlesungen und Seminare ab Nachfolger auf dem Lehrstuhl wurde sein Schuler Werner Jaeger 1888 1961 der sich schon in vielerlei Hinsicht von Wilamowitz abgewandt hatte Trotzdem hielt Wilamowitz weiterhin Vorlesungen an der Universitat bis seine Gesundheit es nicht mehr ermoglichte 24 1925 hielt Wilamowitz Vortrage in Kopenhagen 1928 gratulierten ihm die Zeitschriften Philologus Hermes Die Antike und Gnomon zum achtzigsten Geburtstag und die Berliner Studenten veranstalteten einen Fackelzug zu seinen Ehren nbsp Gedenktafel an Wilamowitz Wohnhaus in WestendUm 1927 begann Wilamowitz Gesundheit sich rapide zu verschlechtern Im September hielt er seinen letzten Vortrag auf der Gottinger Philologenversammlung 25 Sein letztes grosses Werk ist der Glaube der Hellenen ein Gegenentwurf zu Hermann Useners Gotternamen Bonn 1896 Eine Nierenerkrankung fesselte Wilamowitz ans Bett so dass er das Werk unter Einfluss von Schmerzmitteln seiner Tochter Dorothea diktierte die seit 1905 mit dem Epigraphiker Friedrich Hiller von Gaertringen verheiratet war 1929 musste Wilamowitz die Arbeit abbrechen das Werk wurde von dem Epigraphiker Gunther Klaffenbach herausgegeben Am 17 und 18 Juli 1931 nahm er zum letzten Mal an den Sitzungen des Deutschen Archaologischen Instituts teil Am 25 September starb Ulrich von Wilamowitz Moellendorff im 83 Lebensjahr nachdem er mehrere Wochen in komatosem Zustand gelegen hatte Er wurde auf seinen Wunsch hin im Familiengrab der Freiherren von Wilamowitz Moellendorff in Mollendorf heute Wymyslowice Woiwodschaft Kujawien Pommern bestattet wohin sein Sohn Hermann die Urne mit der Asche seines Vaters brachte die zusammen mit der seiner Frau noch neben dem fur Sohn Tycho errichteten Kenotaph ruht Die Grabstatte wurde bis vor einigen Jahren regelmassig von Schulern und Studenten der Umgebung gepflegt 26 13 Leistungen und Bedeutung BearbeitenUlrich von Wilamowitz Moellendorff hat die Klassische Philologie in vielerlei Hinsicht beeinflusst und bestimmt Seine Verdienste konnen kaum uberschatzt werden Er hat die Gedanken Friedrich August Wolfs zur Textgeschichte auf die griechische Tragodie und die Bukolik angewandt von ihm stammen zahlreiche Editionen Kommentare und Ubersetzungen auf den Gebieten Tragodie Komodie Platon fruhgriechische Lyrik und hellenistische Dichtung Seine Griechische Verskunst stellte die Forschung in diesem Gebiet auf neue heute noch gultige Grundlagen 27 Insgesamt verdankt die Klassische Philologie Wilamowitz die Entdeckung der vor und nachklassischen Autoren als Gegenstand der Forschung sowie die Einbindung von Erkenntnissen und Methoden der Archaologie Papyrologie Vergleichenden Sprachwissenschaft Epigraphik und Alten Geschichte in die philologische Arbeit 23 Wissenschaftspolitik und Wissenschaftsorganisation Bearbeiten Als Berater des Ministerialdirektors Friedrich Althoff hatte er grossen Einfluss darauf wer im preussischen Hochschuldienst auf welche Stelle berufen wurde So lenkte er die Karriere seines Freundes Kaibel und verhinderte mit einer vernichtenden Rezension die akademische Laufbahn des Philologen Paul Cauer Seine Gutachtertatigkeit ist in der Sammlung seiner Briefe an Althoff unter dem Titel Berufungspolitik innerhalb der Altertumswissenschaft im wilhelminischen Preussen Frankfurt am Main 1989 nachzulesen 20 Als Wissenschaftsorganisator war Wilamowitz im In und Ausland um Zusammenarbeit bemuht 28 Er initiierte das von Friedrich Leo geleitete Lexikonprojekt Thesaurus Linguae Latinae das seit 1894 ein umfassendes Lexikon der lateinischen Sprache der Antike erstellt Bei der Preussischen Akademie der Wissenschaften setzte er die Fortsetzung der Edition des Corpus Inscriptionum Graecarum durch das allmahlich zum Grossvorhaben Inscriptiones Graecae ausgebaut wurde Auch an der Kommission zur Herausgabe des Corpus scriptorum ecclesiasticorum Latinorum beteiligte sich Wilamowitz rege wobei er resolut den philologischen Anteil des Projektes betonte Er war ab 1926 Mitherausgeber des philologischen Rezensionsorgans Litteris der Vetenskapssocieteten i Lund An der Sammlung der Fragmente der Vorsokratiker wirkte er ebenfalls mit Lehrtatigkeit Bearbeiten In seinen Vorlesungen und Vortragen entfaltete Wilamowitz sein Talent mit seinem Charisma seiner Wortgewandtheit und seiner ansteckenden Begeisterung fur die Antike die Zuhorer in seinen Bann zu ziehen Von seinen zahlreichen Schulern sind vor allem zu nennen Werner Jaeger Eduard Fraenkel Hermann Frankel Paul Friedlander Johannes Geffcken Alfred Gercke Felix Jacoby Paul Maas Max Pohlenz Karl Reinhardt Wolfgang Schadewaldt Eduard Schwartz und Ludwig Traube 29 Im angelsachsischen Raum vermittelte Wilamowitz vor allem an Gilbert Murray in Grossbritannien und an Basil Lanneau Gildersleeve in den Vereinigten Staaten die Idee der Klassischen Philologie als etablierter Wissenschaft und kann damit zumindest in den USA als ein Grundervater dieser Disziplin gelten Einige seiner Schuler mussten wahrend der Zeit des Nationalsozialismus emigrieren und starkten die Klassische Philologie in den USA und Grossbritannien darunter Eduard Fraenkel Hermann Frankel Jacoby Jaeger und Maas nbsp Eduard Schwartz Greifswald nbsp Ludwig Traube Greifswald nbsp Paul Maas Berlin nbsp Werner Jaeger Berlin Wissenschaftsverstandnis und Forschung Bearbeiten Wilamowitz war ein international angesehener Vertreter des Historismus seines Faches Er sah alle Altertumswissenschaften zu einer Einheit verwoben Die Philologie betrachtete er als Geschichtswissenschaft die Archaologie mit einem Ausdruck von Eduard Gerhard als monumentale Philologie 30 Damit identifizierte er die Philologie nicht von einer Methode sondern von ihrem Fachgegenstand her Ziel der Altertumswissenschaften sei die Vergegenwartigung des gesamten griechisch romischen Altertums auf der Grundlage von Texten und anderen urkundlichen Zeugnissen Einzelerscheinungen seien analytisch Gesamtentwicklungen synthetisch zu erforschen 27 Die Sicht auf sein Fach bestimmte auch das Literaturverstandnis von Wilamowitz Er erklarte die Werke der Antike aus den kulturellen und sozialgeschichtlichen Bedingungen ihrer Entstehungszeit und zog im Sinne einer umfassenden Altertumswissenschaft fur die Textinterpretation auch die archaologischen Sachquellen heran 27 Seine Forschung zur griechischen Literatur betraf die Felder des Epos der Tragodie und der hellenistischen Dichtung In seiner Auseinandersetzung mit der Homerischen Frage vertrat Wilamowitz die Auffassung die Grossepen Ilias und Odyssee stammten von verschiedenen Verfassern Er identifizierte verschiedene Redaktoren welche nach seiner Auffassung die Odyssee in diejenige Textgestalt brachten in der sie uber die alexandrinische Philologie in die Neuzeit uberliefert wurde Ein grosses Verdienst hat sich Wilamowitz mit seiner Behandlung der hellenistischen Dichtung erworben Der Hellenismus als historische Epoche war von Droysen formuliert worden Wilamowitz bemuhte sich um das Gesamtverstandnis der Epoche und ihrer Literatur Seine Ablehnung des traditionellen Klassikverstandnisses fuhrte ihn dazu auch die Deutung der hellenistischen Dichtung als Fortsetzung der klassischen Dichtung des 5 Jahrhunderts v Chr zu verwerfen Die Besonderheit der hellenistischen Dichtung veranschaulichte er mit verschiedenen Begriffen Besonders bemerkenswert ist in diesem Zusammenhang die Einordnung als barocke Literatur Dabei griff Wilamowitz auf Jacob Burckhardts Erweiterung des Begriffs Barock zuruck den er nicht einer bestimmten Literaturepoche vorbehielt sondern als generelle Bezeichnung fur ein kulturelles und literarisches Phanomen verwendete Ein kritisches Urteil erfuhren die gelehrten Kunsteleien hellenistischer Dichter die Wilamowitz lebensfremd vorkamen 31 Mit der griechischen Metrik beschaftigte sich Wilamowitz ab den 1870er Jahren Neben einigen Aufsatzen veroffentlichte er 1895 in zwei kleinen Quartbanden ein Commentariolum metricum Seine grosse Monografie Griechische Verskunst aus dem Jahr 1921 ist eine Sammlung und Uberarbeitung seiner alteren Aufsatze zum Thema Darin stellte er den Stand der metrischen Forschung seiner Zeit dar die Geschichte und Eigenschaften der Metrik sowie samtliche Vers und Strophenarten Das Werk ist noch heute von grundlegender Bedeutung und wurde 1958 1975 und 1984 unverandert nachgedruckt Wilamowitz selbst hatte diesen Erfolg nicht erwartet In der Vorrede zum Werk schrieb er ich zweifle ob der Erfolg das Wagnis rechtfertigen wird Denn dies Buch ist ein harter Kuchen und wenn man einst in der textkritischen Behandlung zahlreicher Verse so etwas wie Rosinen gefunden haben wurde heutzutage ist die Textkritik unmodern 32 Das Buch von 630 Seiten Umfang ist in drei Abschnitte gegliedert Der erste fuhrt in das Verhaltnis des griechischen zum modernen Versbau und der Poesie zur Prosa ein behandelt die metrischen Theorien der antiken Griechen und schliesst mit einer uberblicksartigen Geschichte der griechischen Metrik Der zweite Abschnitt besteht aus Einzeluntersuchungen zu verschiedenen Versmassen zum Strophenbau und zu ungleich gebauten Strophen Der dritte Abschnitt enthalt metrische Analysen einzelner Lieder darunter Pindar Sophokles Euripides und Aristophanes und schliesst mit einem ausfuhrlichen Register Bemuhungen um die Starkung und Popularisierung des Faches Bearbeiten In den durch die preussischen Schulkonferenzen Dezember 1890 und Juni 1900 vollzogenen Reformen des Gymnasialunterrichts sah Wilamowitz eine Niederlage fur die humanistische Bildung er setzte sich weiter in Opposition zu Gottfried Friedrich Aly gegen die Senkung der altsprachlichen Anforderungen ein und wollte auch am lateinischen Schulaufsatz festhalten 33 Sein Griechisches Lesebuch 1902 wurde vielerorts verwendet und erfuhr mehrere Auflagen Intensiv bemuhte er sich darum den Gegenstand der Altertumswissenschaft einem moglichst breiten Kreis von interessierten Nichtfachleuten zu vermitteln Diesem Zweck dienten neben den offentlichen Vorlesungen vor allem seine Ubersetzungen in denen er auch eine nationale Pflicht sah Seine zwei Anspruche an eine Ubersetzung waren dass sie dem modernen Leser mindestens so leicht verstandlich sein sollte wie das Original dem antiken Leser und dass die poetische Form der Ubersetzung derjenigen des Originals zwar nicht exakt entsprechen musste wohl aber ihr sinnvoll nachempfunden sein sollte Damit loste sich Wilamowitz von der klassizistischen Tradition und brachte eine ungewohnte Modernitat in die Texte ein Dieses Vorgehen stiess auch auf vereinzelte aber heftige Kritik ihm wurde Banalisierung und mangelnde Stilsicherheit vorgeworfen Vor allem wandten sich Friedrich Gundolf aus dem Kreis um den Dichter Stefan George und Rudolf Borchardt gegen seine Ubersetzung und Erlauterung der Werke Platons die Borchardt als Instinktlosigkeit dieses grossen Technikers und Gundolf mit dem Pradikat Platon fur Dienstmadchen kritisierte 34 Wilamowitz zahlreiche fur ein breites Publikum bestimmte Tragodienubersetzungen wurden nach seinem Tod nicht mehr aufgelegt In seiner Berliner Zeit veranlasste Wilamowitz eine Reihe von Auffuhrungen in Berlin mit Gastspielen in Wien Nach seinem Tod kamen seine Ubersetzungen nur wenige Male auf die Buhne Anlasslich der Olympischen Spiele 1936 wurde in Berlin die Orestie des Aischylos aufgefuhrt 1955 in Essen die Hiketiden des Euripides 1978 1979 und 1981 in Koln Dusseldorf und Mulheim an der Ruhr der Zyklop des Euripides Im Zusammenhang mit den Buhnenauffuhrungen ist das Bekenntnis von Wilamowitz interessant er selbst sei kein Theaterfreund Theaterbesuch hat mich wenig gereizt selten befriedigt verbot sich auch durch die Zeitverschwendung 35 Wissenschaftshistorische Erforschung seines Wirkens Bearbeiten Die Forschung zum Wirken zur Personlichkeit und Rezeption von Wilamowitz wurde in den 1970er Jahren von William M Calder III initiiert Er hat mehrere Briefwechsel von Wilamowitz sowie andere Schriften veroffentlicht und Kongresse zu Wilamowitz und seinen Zeitgenossen veranstaltet Calder schopfte dabei auch aus den Vorarbeiten der Wilamowitz Tochter Dorothea 1972 und ihres Ehemannes Friedrich Freiherr Hiller von Gaertringen die nach Wilamowitz Tod begannen Briefe Gedichte und Erinnerungen des Verstorbenen zu sammeln Mit einer Anzeige im Gnomon riefen sie Schuler und Freunde des Verstorbenen auf zu der Sammlung beizutragen Calders Publikationen treffen jedoch wegen seiner Urteile uber Personen seiner Sicht auf die politischen und gesellschaftlichen Verhaltnisse Deutschlands in der wilhelminischen Epoche und Weimarer Republik sowie seiner biographistischen Betrachtungsweise auch auf Kritik In Deutschland sind als Wilamowitz Forscher beispielsweise zu nennen Paul Drager Stephan Heilen Rudolf Kassel Robert Kirstein und Wilt Aden Schroder Schon bald nach Wilamowitz Tod begann der Klassische Philologe und Fachhistoriker Otto Kern eine Wilamowitz Biografie die jedoch nach seinem Tod 1942 unvollendet und unveroffentlicht blieb Sie wurde damals von der Familie des Verstorbenen wegen ihres panegyrischen Stils abgelehnt ist aber wegen der zitierten Dokumente wertvoll 36 Personlichkeit Bearbeiten nbsp Rudolf Duhrkoop Portratfoto Ulrich von Wilamowitz Moellendorffs Heliogravure um 1905 Wie es seiner Herkunft entsprach war Wilamowitz als Sohn eines adligen preussischen Grundbesitzers ausserst konservativ eingestellt Charakterlich war Wilamowitz Moellendorff gepragt von der Spannung zwischen konservativer Starrheit und jungenhafter Unbefangenheit stellt Hans Albrecht Koch in der Deutschen Biographischen Enzyklopadie fest 8 und weist auf den bezeichnenden Umstand hin dass die wissenschaftlich hochst aufschlussreichen Erinnerungen 1848 1914 mit dem Ausbruch des Ersten Weltkriegs enden Wilamowitz definierte sich als Burger des wilhelminischen Reiches und konnte sich mit der Weimarer Republik nicht anfreunden die er als feige Ochlokratie empfand 37 Er zog haufig Parallelen zwischen dem Aufstreben Athens im 5 Jahrhundert v Chr und dem Deutschen Reich und pathetische Untertone drangen bis in seine wissenschaftlichen Monografien ein Mit dem politisch aktiven Mommsen der entschieden liberal eingestellt war geriet Wilamowitz haufig in Konflikt Ab den 1890er Jahren trat eine immer starkere Entfremdung zwischen den beiden ein die in der Briefsammlung Aus dem Freund ein Sohn Briefe von 1872 bis 1903 abgebildet wird Der Titel spielt nicht nur auf die Heirat Wilamowitz mit der Tochter Mommsens sondern auch auf den Wandel ihrer Beziehung an Wilamowitz war ein entschiedener Gegner des Antisemitismus gegen den er in der Offentlichkeit scharfe Worte fand Dieser Umstand brachte ihn spater bei den Nationalsozialisten in Verruf die ihm die Verjudung der Altertumswissenschaften durch die unterschiedslose Forderung seiner judischen Schuler anlasteten Auch sah Wilamowitz seine preussische Identitat stets im Lichte seiner polnischen Herkunft Der Name Wilamowitz bedeutet Wilhelmssohn und die Vorfahren von Wilamowitz Moellendorff standen mit der polnischen Bevolkerung ihrer Landereien stets auf gutem Fuss 38 Seine Witwe schrieb nach seinem Tod anlasslich seines 85 Geburtstags am 27 Dezember 1933 an seinen judischen Schuler Paul Friedlander Ich gonne ihm dass er dieses Jahr nicht erlebt hat Bis dahin hatte ich immer noch gesagt er wurde vieles andern konnen vieles fur uns ertraglicher machen Aber der Wustenei dieses Jahres zumal erst dem Krieg gegen die Nicht Arier und dann diesem Morde an den Universitaten ware er ohnmachtig gegenuber gestanden und beides hatte ihn sehr mitgenommen 39 Neben allem politischen Konservatismus zeigte sich Wilamowitz in jedem Lebensalter aufgeschlossen gegenuber neuen Ideen seiner Schuler Werner Jaeger etwa wies den Alten Sprachen in seinem System der Altertumswissenschaft eine vollig neue Rolle zu Die Reaktion von Wilamowitz auf die Dissertation seines Schulers Wolfgang Schadewaldt 1924 in der Schadewaldt die Euripides Forschungen seines Lehrers weitgehend widerlegte wurde zum geflugelten Wort umzulernen stets bereit 40 Auch pflegte Wilamowitz seine nachsten Verwandten mit antiken Gestalten zu vergleichen Die von ihm idealisierte Mutter war seine Sappho sein Vater zuerst Theseus spater Amphitryon Die biografischen Entsprechungen zwischen dem von Wilamowitz verehrten Philosophen und Staatstheoretiker Platon und dem Philologen stellte Margherita Isnardi Parente 1973 in einem Aufsatz heraus 41 Ehrungen Bearbeiten1873 korrespondierendes Mitglied des Deutschen Archaologischen Instituts 1891 ordentliches Mitglied 1902 Vorstandsmitglied 1886 Ritterkreuz des Koniglichen Hausordens von Hohenzollern 1891 korrespondierendes 1899 ordentliches Mitglied der Preussischen Akademie der Wissenschaften 1892 ordentliches Mitglied der Koniglichen Gesellschaft der Wissenschaften zu Gottingen 1894 Sekretar 1897 auswartiges Mitglied 1918 Ehrenmitglied 1893 Roter Adlerorden 3 Klasse 1904 2 Klasse 1903 auswartiges Mitglied der Accademia Nazionale dei Lincei in Rom 1904 korrespondierendes Mitglied der Bayerischen Akademie der Wissenschaften 1905 Bayerischer Maximiliansorden fur Wissenschaft und Kunst 1905 Mitglied der Academie des Inscriptions et Belles Lettres 1915 ausgeschlossen 1907 korrespondierendes Mitglied der Akademie der Wissenschaften zu St Petersburg 1929 Ehrenmitglied 1907 korrespondierendes Mitglied der British Academy 1908 Orden Pour le merite fur Wissenschaft und Kunste 1909 korrespondierendes Mitglied der Norwegischen Akademie der Wissenschaften 1909 korrespondierendes Mitglied der Akademie der Wissenschaften zu Wien 1922 Ehrenmitglied 1910 Ehrendoktorwurde der theologischen Fakultat der Friedrich Wilhelms Universitat Berlin 1911 Ehrendoktorwurde der philosophischen Fakultat der Universitat Oslo 1911 Mitglied der Koniglichen Wissenschafts und Literaturgesellschaft in Goteborg 1912 Mitglied der Koniglich Schwedischen Akademie der Wissenschaften 1914 Mitglied der Koniglichen Gesellschaft der Wissenschaften in Uppsala 1921 Ehrenmitglied der Vetenskapssocieteten i Lund 1924 ordentliches Mitglied der Akademie gemeinnutziger Wissenschaften zu Erfurt 1927 Ehrendoktorwurde der philosophischen Fakultat der Universitat Genf 1928 Adlerschild des Deutschen Reiches 1928 Ehrendoktorwurde der medizinischen Fakultat der Universitat Greifswald 1991 Gedenktafel an seinem ehemaligen Wohnhaus in der Eichenallee 12 Ehrenmitglied der Society for the Promotion of Hellenic StudiesSchriften Auswahl BearbeitenDie Jahre und Zahlen der Neuauflagen zeigen an inwiefern ein Werk seine Bedeutung bis heute bewahrt hat Zu den online verfugbaren Volltexten siehe Wikisource In wieweit befriedigen die Schlusse der erhaltenen griechischen Trauerspiele Ein asthetischer Versuch 1867 Edited by William M Calder III Leiden 1974 Observationes criticae in comoediam Graecam selectae Dissertation Berlin 1870 Berlin Schade 1870 Analecta Euripidea Habilitationsschrift Berlin 1875 Berlin Borntraeger 1875 Aus Kydathen Berlin 1880 Antigonos von Karystos Berlin Weidmann 1881 2 Auflage 1966 Homerische Untersuchungen Berlin Weidmann 1884 Aristoteles und Athen Berlin Weidmann 1893 2 Bande Digitalisat und Volltext im Deutschen Textarchiv Bd 1 Digitalisat und Volltext im Deutschen Textarchiv Bd 2 3 Auflage 1985 Einleitung in die attische Tragodie Euripides Herakles erklart Bd 1 Berlin Weidmann 1889 Digitalisat und Volltext im Deutschen Textarchiv Die Textgeschichte der griechischen Lyriker Berlin Weidmann 1900 2 Auflage 1970 Reden und Vortrage Berlin Weidmann 1901 4 umgearbeitete Auflage 1925 1926 Griechisches Lesebuch Berlin Weidmann 1902 2 Bande Die Textgeschichte der griechischen Bukoliker Berlin Weidmann 1906 Einleitung in die griechische Tragodie Berlin Weidmann 1907 Unveranderter Nachdruck aus Euripides Herakles Band 1 Kapitel 1 4 1 Auflage Paul Hinneberg Herausgeber Die Kultur der Gegenwart Folgende Bande stammen von Wilamowitz Die griechische und lateinische Literatur und Sprache Berlin Teubner 1907 2 verbesserte und vermehrte Auflage 3 stark verbesserte und vermehrte Auflage 1912 Nachdruck 1995 Staat und Gesellschaft der Griechen und Romer Berlin Teubner 1910 2 Auflage 1923 Nachdruck 1979 Sappho und Simonides Untersuchungen uber griechische Lyriker Berlin Weidmann 1913 Nachdruck 1966 1985 Aischylos Interpretationen Berlin Weidmann 1914 2 Auflage Zurich Dublin 1967 Reden aus der Kriegszeit Berlin Weidmann 1915 Die Ilias und Homer Berlin Weidmann 1916 3 Auflage 1966 Der griechische und der platonische Staatsgedanke Berlin Weidmann 1919 Mit drei anderen Schriften von Luciano Canfora ediert Tra scienza e politica quattro saggi Antiqua 18 Platon Leben und Werke Beilagen und Textkritik Berlin Weidmann 1919 2 Bande 2 Aufl 1920 3 Aufl 1929 4 Aufl 1948 5 Aufl 1969 Nachdruck 1992 Griechische Verskunst Berlin Weidmann 1921 3 Auflage 1975 Geschichte der Philologie Berlin Leipzig Teubner 1921 3 Auflage Leipzig 1927 Nachdrucke ebenda 1959 Stuttgart Leipzig 1998 History of Classical scholarship Translated from the German by Alan Harris Edited with Introduction and Notes by Hugh Lloyd Jones London 1982 Hellenistische Dichtung in der Zeit des Kallimachos Berlin Weidmann 1924 2 Bande 2 Auflage 1973 Die Heimkehr des Odysseus Neue homerische Untersuchungen Berlin Weidmann 1927 Erinnerungen 1848 1914 Leipzig Koehler 1928 Englische Ubersetzung von George Chatterton Richards My recollections 1848 1914 London 1930 Kyrene Berlin Weidmann 1928 Der Glaube der Hellenen 2 Bde Berlin Weidmann 1931 1932 2 Auflage Darmstadt Wissenschaftliche Buchgesellschaft 1955 Nachdrucke 1959 1984 1994 Kleine Schriften herausgegeben von Paul Maas u a mit Unterstutzung der Preussischen Akademie der Wissenschaften Berlin Weidmann 1935 1972 6 Bande Friedrich Hiller von Gaertringen Hrsg ELEGEIA ELEGEIA Berlin 1938Kritische Editionen und Ubersetzungen Callimachi hymni et epigrammata Berlin Weidmann 1882 2 Auflage 1897 Aischylos Agamemnon Griechischer Text und deutsche Ubersetzung Berlin Weidmann 1885 Isyllos von Epidauros Berlin Weidmann 1886 Euripides Herakles Berlin Weidmann 1889 3 Bande 2 Auflage 1895 3 Auflage 1910 4 Auflage 1959 Euripides Hippolytos Griechisch und deutsch Berlin Weidmann 1891 mit Georg Kaibel Aristotelis Politeia Athenaiōn Berlin Weidmann 1891 3 Auflage 1898 Orestie Griechisch und deutsch Berlin Weidmann 1896 Bakchylides Berlin Weidmann 1898 Griechische Tragoedien Berlin Weidmann ab 1899 14 Bande Die Reste des Landmannes von Menandros Berlin 1899 Adonis Bion von Smyrna Deutsch und Griechisch Berlin Weidmann 1900 Der Timotheos Papyrus gefunden bei Abusir am 1 Februar 1902 Leipzig Hinrichs 1903 Bucolici graeci Oxford Clarendon Press 1905 Wilhelm Schubart Ulrich von Wilamowitz Moellendorff Bearbeiter Epische und elegische Fragmente Berlin Weidmann 1907 Aeschyli tragoediae Berlin Weidmann 1914 Editio minor 1915 Pindaros Berlin Weidmann 1922 2 Auflage 1966 Menander Das Schiedsgericht Berlin Weidmann 1925 Nachdruck 1958 Literatur BearbeitenWilamowitz Bibliographie 1868 bis 1929 Herausgegeben von Friedrich Freiherr Hiller von Gaertringen und Gunther Klaffenbach Berlin 1929 Michael Armstrong Wolfgang Buchwald William M Calder III Hrsg Ulrich von Wilamowitz Moellendorff bibliography 1867 1990 Durchgesehen und erganzt nach Friedrich Freiherr Hiller von Gaertringen und Gunther Klaffenbach Weidmann Hildesheim Munchen Zurich 1991 ISBN 3 615 00062 5 William M Calder III Hellmut Flashar Theodor Lindken Hrsg Wilamowitz nach 50 Jahren Wissenschaftliche Buchgesellschaft Darmstadt 1985 ISBN 3 534 08810 7 Beitrage des Symposiums vom 22 bis 26 September 1981 in Bad Homburg zum 50 Todestag von Ulrich von Wilamowitz Moellendorff Rezension Rudolf Kassel Gottingische Gelehrte Anzeigen 239 1987 S 188 228 Kleine Schriften Berlin New York 1991 S 534 578 Zur hier fehlenden Behandlung der Komodie siehe Rudolf Kassel Wilamowitz uber griechische und romische Komodie in Zeitschrift fur Papyrologie und Epigraphik 45 1982 S 271 300 Rudolf Kassel Kleine Schriften Berlin New York 1991 S 506 533 William M Calder III Hrsg u a Wilamowitz in Greifswald Akten der Tagung zum 150 Geburtstag Ulrich von Wilamowitz Moellendorffs in Greifswald 19 22 Dezember 1998 Hildesheim u a 2000 Spudasmata 81 Der Streit um Nietzsches Geburt der Tragodie Die Schriften von E Rohde R Wagner U v Wilamowitz Mollendorff Zusammengestellt und eingeleitet von Karlfried Grunder Hildesheim 1969 Joachim Latacz Fruchtbares Argernis Nietzsches Geburt der Tragodie und die grazistische Tragodienforschung Basel 1998 Basler Universitatsreden 94 Heft Cornelia Wegeler wir sagen ab der internationalen Gelehrtenrepublik Altertumswissenschaft und Nationalsozialismus Das Gottinger Institut fur Altertumskunde 1921 1962 Wien Koln Weimar 1996 ISBN 3 205 05212 9 Klaus Gunther Wesseling Wilamowitz Moellendorff Ulrich Friedrich Wichard von In Biographisch Bibliographisches Kirchenlexikon BBKL Band 13 Bautz Herzberg 1998 ISBN 3 88309 072 7 Sp 1113 1160 Biografische Darstellungen und Studien zu einzelnen Aspekten Bearbeiten Richard Harder Ulrich von Wilamowitz Moellendorff In Gnomon 7 1931 S 557 560 Karl Ludwig Reinhardt Ulrich von Wilamowitz Moellendorff In Die Grossen Deutschen Band 5 Berlin 1952 S 415 421 Friedrich Solmsen Wilamowitz in his Last Ten Years In Greek Roman and Byzantine Studies Band 20 1979 S 89 122 Kleine Schriften III 1982 S 431 464 Robert L Fowler Ulrich von Wilamowitz Moellendorff In Classical Scholarship A Biographical Encyclopaedia Edd by W W Briggs and William M Calder III New York London 1990 S 489 522 Wlodzimierz Appel Hrsg Origine Cujavus Beitrage zur Tagung anlasslich des 150 Geburtstags Ulrich von Wilamowitz Moellendorffs 1848 1931 Xenia Toruniensia Band 4 Wydawn Uniwersytetu Mikolaja Kopernika Torun 1999 ISBN 83 231 1145 6 Paul Drager An der Geburtsstatte und am Grabe Ulrich von Wilamowitz Moellendorffs Eine Dokumentation zu seinem 150 Geburtstag In Gymnasium Band 106 1999 S 97 151 Hans Albrecht Koch Wilamowitz Moellendorff Ulrich von In Deutsche Biographische Enzyklopadie Band 10 1999 S 494 495 Stephan Heilen Der Mann der Wilamowitz zum Duell zwingen wollte Neue Quellen zu einer bisher unklaren Stelle der Erinnerungen In Rheinisches Museum fur Philologie Band 145 2002 S 374 426 Markus Mulke Hrsg Wilamowitz und kein Ende Wissenschaftliches Kolloquium Fondation Hardt 9 bis 13 September 2002 Spudasmata Studien zur klassischen Philologie und ihren Grenzgebieten Band 92 Olms Hildesheim 2003 ISBN 3 487 11987 0 Rezension Paul Drager Anzeiger fur die Altertumswissenschaft Band 57 2004 Sp 197 202 Wilt Aden Schroder Wilamowitz Bildnisse In Philologus Band 151 2007 S 335 374 Stephan Heilen u a Hrsg In Pursuit of Wissenschaft Festschrift fur William M Calder III zum 75 Geburtstag Spudasmata Studien zur klassischen Philologie und ihren Grenzgebieten Band 119 Olms Hildesheim 2008 ISBN 3 487 13632 5 Walther Ludwig Ulrich von Wilamowitz Moellendorffs unbekannte Vorlesung Einleitung in die Philologie In Studien zur Philologie und zur Musikwissenschaft Abhandlungen der Akademie der Wissenschaften zu Gottingen Neue Folge 7 de Gruyter Berlin 2009 ISBN 3 11 021763 5 S 53 102 Josefine Kitzbichler Katja Lubitz Nina Mindt Theorie der Ubersetzung antiker Literatur in Deutschland seit 1800 de Gruyter Berlin 2009 ISBN 978 3 11 020623 4 S 196 235 William M Calder III Wilamowitz Moellendorff Ulrich von In Peter Kuhlmann Helmuth Schneider Hrsg Geschichte der Altertumswissenschaften Biographisches Lexikon Der Neue Pauly Supplemente Band 6 Metzler Stuttgart Weimar 2012 ISBN 978 3 476 02033 8 Sp 1312 1316 Antonio Tibiletti Ulrich von Wilamowitz Moellendorff Der deutsche Kujawiak Verlag Traugott Bautz Nordhausen 2016 Studia Classica et Mediaevalia 11 ISBN 978 3 95948 096 3Briefsammlungen Bearbeiten Mommsen und Wilamowitz Briefwechsel 1872 1903 Hg von Friedrich und Dorothea Hiller von Gaertringen Berlin 1935 Dazu Jurgen Malitz Nachlese zum Briefwechsel Mommsen Wilamowitz In Quaderni di Storia Band 17 1983 S 123 150 Briefe von Ulrich von Wilamowitz Mollendorff an Georg Finsler 1953 Selected correspondence 1869 1931 Napoli 1983 The preserved letters of Ulrich von Wilamowitz Moellendorff to Eduard Schwartz C H Beck Munchen 1986 ISBN 3 7696 1539 5 Berufungspolitik innerhalb der Altertumswissenschaft im wilhelminischen Preussen Klostermann Frankfurt am Main 1989 ISBN 3 465 02200 9 Rezension Edgar Pack Ulrich von Wilamowitz Moellendorff Friedrich Althoff e gli studi classici in Prussia nell epoca Guglielmina A proposito di un libro recente In Quaderni di storia Band 33 1991 S 191 241 Band 34 1991 S 235 284 Vgl ausserdem Wilt Aden Schroder Gottingische Gelehrte Anzeigen Band 242 1990 S 211 236 The Prussian and the poet the letters of Ulrich von Wilamowitz Moellendorff to Gilbert Murray Weidmann Hildesheim 1991 ISBN 3 615 00071 4 Further letters of Ulrich von Wilamowitz Moellendorff Weidmann Hildesheim 1994 ISBN 3 615 00099 4 Usener und Wilamowitz Ein Briefwechsel 1870 1905 2 Auflage Teubner Stuttgart Leipzig 1994 ISBN 3 519 07250 5 Lieber Prinz der Briefwechsel zwischen Hermann Diels und Ulrich von Wilamowitz Moellendorff Weidmann Hildesheim 1995 ISBN 3 615 00173 7 Rezension Wilt Aden Schroder Bemerkungen zum Briefwechsel Diels Wilamowitz In Eikasmos Band 8 1997 S 283 308 Sed serviendum officio the correspondence between Ulrich von Wilamowitz Moellendorff and Eduard Norden 1892 1931 Weidmann Hildesheim 1997 ISBN 3 615 00188 5 Der geniale Wildling Briefwechsel 1874 1878 1900 1903 Ulrich von Wilamowitz Moellendorff und Max Frankel Nachrichten der Gottinger Akademie der Wissenschaften Philologisch historische Klasse Jahrgang 1999 Nr 5 Gottingen 1999 William M Calder III Bernhard Huss The Wilamowitz in Me 100 letters between Ulrich von Wilamowitz Moellendorff and Paul Friedlander 1904 1931 Los Angeles 1999 Aus dem Freund ein Sohn Theodor Mommsen und Ulrich von Wilamowitz Moellendorff Briefwechsel 1872 1903 2 Bande Weidmann Hildesheim 2003 ISBN 3 615 00285 7 Rezension Paul Drager in Gottinger Forum fur Altertumswissenschaft Band 9 2006 S 1131 1144 Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Ulrich von Wilamowitz Moellendorff Album mit Bildern Videos und Audiodateien nbsp Wikiquote Ulrich von Wilamowitz Moellendorff Zitate nbsp Wikisource Ulrich von Wilamowitz Moellendorff Quellen und Volltexte Literatur von und uber Ulrich von Wilamowitz Moellendorff im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek Werke von und uber Ulrich von Wilamowitz Moellendorff in der Deutschen Digitalen Bibliothek Zeitungsartikel uber Ulrich von Wilamowitz Moellendorff in den Historischen Pressearchiven der ZBW Ausgewahlte Literaturnachweise aus dem Bestand der Bibliothek der Berlin Brandenburgischen Akademie der Wissenschaften PDF Datei 122 kB Dokumente zu Wilamowitz im verschlagworteten Objektverzeichnis der Wissenschaftlichen Sammlungen der Humboldt Universitat zu Berlin Teile der Sammlung von Wilamowitz Moellendorf befinden sich in den Historischen Sammlungen der Stiftung Zentral und Landesbibliothek Berlin Einzelnachweise Bearbeiten Hans Friedrich von Ehrenkrook Genealogisches Handbuch der Freiherrlichen Hauser B Briefadel 1957 In Ausschuss fur adelsrechtliche Fragen der deutschen Adelsverbande in Gemeinschaft mit dem Deutschen Adelsarchiv Hrsg GHdA Reihe von 1951 bis 2015 Band II Nr 16 C A Starke Glucksburg Ostsee 1957 S 522 525 d nb info abgerufen am 21 August 2021 Johanniterorden Hrsg Liste der Mitglieder der Balley Brandenburg des Ritterlichen Orden St Johannis vom Spital zu Jerusalem 1898 Gedruckt bei Julius Sittenfeld Berlin 1898 S 8 205 kit edu abgerufen am 21 August 2021 Paul Drager An der Geburtsstatte und am Grabe Ulrich von Wilamowitz Moellendorffs Eine Dokumentation zu seinem 150 Geburtstag In Gymnasium 106 1999 S 97 151 Wlodzimierz Appel Hrsg Origine Cujavus Beitrage zur Tagung anlasslich des 150 Geburtstags Ulrich von Wilamowitz Moellendorffs 1848 1931 Xenia Toruniensia 4 Torun 1999 Siehe Die Grossen Deutschen Band 5 S 416 Deutsches Fremdworterbuch von Hans Schulz und Otto Basler Band 5 Otto Kern Hermann Diels und Carl Robert Leipzig 1927 S 33 Siehe das Kapitel in seiner Autobiografie Erinnerungen 1848 1914 IV Krieg Berlin 1928 S 105 126 a b c Deutsche Biographische Enzyklopadie Band 10 1999 S 494 Der Streit um Nietzsches Geburt der Tragodie Die Schriften von E Rohde R Wagner U v Wilamowitz Mollendorff sic Zusammengestellt und eingeleitet von Karlfried Grunder Hildesheim 1969 Joachim Latacz Fruchtbares Argernis Nietzsches Geburt der Tragodie und die grazistische Tragodienforschung Basler Universitatsreden 94 Heft Basel 1998 Erinnerungen 1848 1914 S 148 Detaillierte Darstellung bei William M Calder III Wilamowitz on Schliemann In Philologus 124 1980 S 146 151 Wilamowitz Erinnerungen 1848 1914 S 178 a b Paul Drager Eine Familienfeier im Hause Wilamowitz 28 Juni 1925 In Eikasmos 19 2008 S 397 450 Paul Drager Die ambivalente Freundschaft Wilamowitz und Adolf Kiessling In Wilamowitz in Greifswald Hildesheim 1998 S 216 261 Paul Drager Otto Kern Wilmowitz in Greifswald In Eikasmos 14 2003 S 331 392 Uber die Greifswalder Zeit vgl Wilamowitz Erinnerungen S 178 197 sowie William M Calder III u a Hrsg Wilamowitz in Greifswald Akten der Tagung zum 150 Geburtstag Ulrich von Wilamowitz Moellendorffs in Greifswald 19 22 Dezember 1998 Spudasmata 81 Hildesheim u a 2000 Jochen Bleicken Die Herausbildung der Alten Geschichte in Gottingen In Carl Joachim Classen Hrsg Die klassische Altertumswissenschaft an der Georg August Universitat Gottingen Eine Ringvorlesung zu ihrer Geschichte Vandenhoeck amp Ruprecht Gottingen 1989 S 117 Anm 44 Wilamowitz Erinnerungen 239 M Gobel A Kiock Richard Eckert Hrsg Verzeichnis der Alten Herren und Ehrenmitglieder des Naumburger Kartell Verbandes Klassisch Philologischer Vereine an deutschen Hochschulen A Favorke Breslau 1913 S 61 a b Berufungspolitik innerhalb der Altertumswissenschaft im wilhelminischen Preussen Frankfurt am Main 1989 S 112 f Anm 475 Vgl Wilt Aden Schroder Wilamowitz Bildnisse Philologus 151 2007 335 374 Ulrich von Wilamowitz Moellendorff Erinnerungen Berlin 1929 S 309 Nach Amerika zu gehen wurde die Arbeit zu sehr gestort haben so verlockend namentlich eine Einladung nach Chicago war a b Vergleiche den Nachruf im Gnomon 7 1931 S 557 560 Siehe exemplarisch die erste publizierte Vorlesung U v W M Homers Ilias Vorlesung WS 1887 1888 Gottingen herausgegeben und kommentiert von Paul Drager Hildesheim u a 2006 2 erganzte Aufl 2008 darin S 17 30 Wilamowitz als Lehrer Rezensionen Edith Foster Bryn Mawr Classical Review 2007 02 35 online Herbert Bannert Wiener Studien 120 2007 S 297 300 William M Calder III Classical Review Band 58 2008 S 302 304 Siehe ausserdem Walther Ludwig Ulrich von Wilamowitz Moellendorffs unbekannte Vorlesung Einleitung in die Philologie In Studien zur Philologie und zur Musikwissenschaft Gottingen 2009 Abhandlungen der Akademie der Wissenschaften Neue Folge Band 7 S 53 102 Siehe Die Grossen Deutschen Band 5 S 418 Geschichte der griechischen Sprache erschienen 1928 bei der Weidmannschen Buchhandlung D Alfred Fischer Rede am Sarge von Ulrich von Wilamowitz Moellendorff hg von Paul Drager Eikasmos 11 2000 381 400 a b c Gerhard Jager Einfuhrung in die klassische Philologie Munchen 1975 S 25 f Wolfhart Unte Wilamowitz als wissenschaftlicher Organisator In Wilamowitz nach 50 Jahren Darmstadt 1985 S 720 770 Aufzahlungen bei R L Fowler in Classical Scholarship A Biographical Encyclopedia 1990 S 511 Friedrich Solmsen Wilamowitz in his Last Ten Years In Greek Roman and Byzantine Studies Band 20 1979 S 92 92 Walther Ludwig Wurzburger Jahrbucher Neue Folge Band 12 1986 S 232 Joachim Latacz Reflexionen Klassischer Philologen auf die Altertumswissenschaft der Jahre 1900 1930 In Hellmut Flashar Altertumswissenschaft in den 20er Jahren Neue Fragen und Impulse Stuttgart 1995 S 41 64 Wolfgang Schindler Die Archaologie im Rahmen von Wilamowitz Konzeption der Altertumswissenschaft In Wilamowitz nach 50 Jahren Darmstadt 1985 S 244 Wilamowitz Hellenistische Dichtung in der Zeit des Kallimachos zwei Bande Berlin 1924 Zweite Auflage 1973 Griechische Verskunst Berlin 1921 Vorrede S IX Victor Stegemann Aly Friedrich In Neue Deutsche Biographie Band 1 S 235 236 Uvo Holscher Die Chance des Unbehagens Zur Situation der klassischen Studien Gottingen 1965 S 26 f Erinnerungen 1848 1914 S 246 Das Kapitel uber die Greifswalder Zeit hat Paul Drager 2003 herausgegeben Siehe auch Otto Kern Meine Lehrer Erinnerungen Hg und komm von Michael Hillgruber Hildesheim 2008 Siehe Die Grossen Deutschen Band 5 S 417 Siehe Die Grossen Deutschen Band 5 S 415 William M Calder III Bernhard Huss The Wilamowitz in Me 100 letters between Ulrich von Wilamowitz Moellendorff and Paul Friedlander 1904 1931 Los Angeles 1999 S 193 Nr 100 Schlussworte von Wilamowitz Rezension zu Wolfgang Schadewaldt Monolog und Selbstgesprach Berlin 1926 KS I 466 Margherita Isnardi Parente Rileggendo il Platon di Ulrich von Wilamowitz Moellendorff In Annali della Scuola Normale Superiore di Pisa Classe di lettere e filosofia 3 Ser 3 Florenz 1973 147 167 Inhaber der Lehrstuhle fur Klassische Philologie an der Universitat Greifswald Erster Lehrstuhl Christian Wilhelm Ahlwardt 1817 1830 Georg Ludwig Walch 1830 1838 Rudolf Heinrich Klausen 1838 1840 Otto Jahn 1842 1847 Ludwig von Urlichs 1847 1855 Martin Hertz 1855 1862 Hermann Usener 1863 1866 Franz Bucheler 1866 1870 Wilhelm Studemund 1870 1872 Adolph Kiessling 1872 1889 Friedrich Marx 1889 1893 Eduard Norden 1893 1899 Wilhelm Kroll 1899 1906 Carl Hosius 1906 1913 Ernst Lommatzsch 1913 1922 Gunther Jachmann 1922 Kurt Latte 1923 1926 Franz Dornseiff 1926 1948 Jurgen Kroymann 1954 1955 Dietrich Ebener 1957 1967 Martin Hose 1994 1997 Michael Weissenberger 1999 2013 Zweiter Lehrstuhl Georg Friedrich Schomann 1827 1879 Rudolf Scholl 1873 1874 Eduard Hiller 1874 1876 Ulrich von Wilamowitz Moellendorff 1876 1883 Georg Kaibel 1883 1886 Ernst Maass 1886 1895 Alfred Gercke 1896 1909 Hermann Schone 1909 1916 Johannes Mewaldt 1916 1923 Konrat Ziegler 1923 1933 Franz Egermann 1934 1942 Gregor Vogt Spira 1994 2006 Dritter Lehrstuhl Extraordinariat 1863 1898 Ordinariat Franz Susemihl 1856 1898 Alfred Korte 1899 1903 Ludwig Radermacher 1903 1906 Ernst Bickel 1906 1909 Johannes Mewaldt 1909 1914 Georg Thiele 1914 1917 Kurt Witte 1917 1920 August Schmekel 1921 1927 Siehe auch Liste der Klassischen Philologen an der Universitat GreifswaldInhaber der Lehrstuhle fur Klassische Philologie an der Universitat Gottingen Erster Lehrstuhl Johann Matthias Gesner 1734 1761 Christian Gottlob Heyne 1763 1812 Christoph Wilhelm Mitscherlich 1814 1835 Karl Friedrich Hermann 1842 1856 Ernst Curtius 1856 1868 Curt Wachsmuth 1869 1877 Karl Dilthey 1877 1887 Wilhelm Meyer 1887 1889 Friedrich Leo 1889 1914 Richard Reitzenstein 1914 1928 Eduard Fraenkel 1928 1931 Kurt Latte 1931 1935 Hans Drexler 1940 1945 Kurt Latte 1946 1957 Karl Deichgraber 1957 1969 Klaus Nickau 1970 2000 Heinz Gunther Nesselrath seit 2001 Zweiter Lehrstuhl Georg Ludolf Dissen 1813 1837 Ernst von Leutsch 1837 1883 Ulrich von Wilamowitz Moellendorff 1883 1897 Georg Kaibel 1897 1901 Eduard Schwartz 1902 1909 Paul Wendland 1909 1915 Max Pohlenz 1916 1937 Karl Deichgraber 1938 1946 Walter F Otto 1946 1948 Wolf Hartmut Friedrich 1948 1972 Carl Joachim Classen 1973 1993 Siegmar Dopp 1995 2007 Ulrike Egelhaaf Gaiser seit 2008 Dritter Lehrstuhl Ernst Karl Friedrich Wunderlich 1808 1816 Friedrich Gottlieb Welcker 1816 1819 Karl Otfried Muller 1819 1840 Friedrich Wilhelm Schneidewin 1842 1856 Hermann Sauppe 1856 1893 Wilhelm Meyer 1895 1917 Gunther Jachmann 1917 1922 Wilhelm Baehrens 1922 1929 Ludolf Malten 1945 1958 Will Richter 1959 1975 Ulrich Schindel 1976 2003 Peter Kuhlmann seit 2004 Siehe auch Liste der Klassischen Philologen an der Georg August Universitat Gottingen nbsp Dieser Artikel wurde am 10 Mai 2008 in dieser Version in die Liste der exzellenten Artikel aufgenommen Normdaten Person GND 11877171X lobid OGND AKS LCCN n82057012 VIAF 46781907 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Wilamowitz Moellendorff Ulrich vonALTERNATIVNAMEN Wilamowitz Moellendorff Enno Friedrich Wichard Ulrich von vollstandiger Name Wilamowitz Moellendorff Emmo Friedrich Wichard Ulrich von vollstandiger Name KURZBESCHREIBUNG deutscher klassischer PhilologeGEBURTSDATUM 22 Dezember 1848GEBURTSORT auf Gut Markowitz Kujawien Provinz PosenSTERBEDATUM 25 September 1931STERBEORT Berlin Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Ulrich von Wilamowitz Moellendorff amp oldid 239095837