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Der Titel dieses Artikels ist mehrdeutig Zum Marburger Rechtswissenschaftler siehe Carl Wilhelm Robert Carl Georg Ludwig Theodor Herwig Joseph Robert auch Karl Robert 8 Marz 1850 in Marburg 17 Januar 1922 in Halle an der Saale war ein deutscher Klassischer Philologe und Archaologe der als Professor in Berlin 1877 1890 und Halle 1890 1922 wirkte Undatierte Fotografie von Carl RobertBrustbild von Carl RobertRobert ganz rechts hinten im Kreis seiner Mitstudenten Bonn Sommersemester 1869 Inhaltsverzeichnis 1 Leben 2 Leistungen 3 Ehrungen 4 Schriften 5 Literatur 6 Weblinks 7 AnmerkungenLeben BearbeitenRobert war ein Sohn des Arztes und Chirurgen Ferdinand Robert 1814 1878 Nach der Schulzeit die er von 1863 bis 1868 am Wiesbadener Gymnasium zubrachte begann er 1868 ein Studium der Klassischen Philologie und Archaologie an der Universitat Bonn gemeinsam mit seinem alteren Schulfreund Hermann Diels Das Studium wurde durch seinen Einsatz im Deutsch Franzosischen Krieg 1870 71 unterbrochen Nach dem Krieg setzte er sein Studium an der Berliner Friedrich Wilhelms Universitat fort und wurde 1873 mit der Dissertation De Apollodori bibliotheca promoviert Anschliessend hielt er sich bis 1875 mit einem Reisestipendium des Deutschen Archaologischen Instituts zu Studienzwecken in Griechenland und Italien auf Seine Habilitation erreichte er 1876 mit der Schrift Eratosthenis catasterismorum reliquiae in Berlin wo er zum Privatdozenten 1877 zum ausserordentlichen Professor und 1880 zum personlichen Ordinarius ernannt wurde 1890 folgte er einem Ruf an die Universitat Halle wo er bis zu seiner Emeritierung 1920 den Lehrstuhl fur Klassische Philologie und Archaologie innehatte Im akademischen Jahr 1906 1907 war er Rektor der Universitat Mit den fast gleichaltrigen Hermann Diels und Ulrich von Wilamowitz Moellendorff verband ihn seit der gemeinsamen Studienzeit in Bonn eine enge Freundschaft 1 Robert war mit Clara Neumeister verheiratet die bereits 1899 verstarb Das Paar hatte drei Kinder der Sohn Wolfgang 1881 wurde Richter die altere Tochter Helene 1879 heiratete den Juristen Moritz Liepmann die jungere Anna 1882 den Marburger Archaologen Walter Altmann 1873 1910 Leistungen BearbeitenRobert verstand Klassische Philologie und Archaologie im Heyneschen Sinne als disziplinare Einheit Seine Schriften sind von dieser interdisziplinaren Herangehensweise gepragt Er beschaftigte sich mit den Zusammenhangen zwischen Archaologie und literarischer Uberlieferung und mit Mythologie Er beteiligte sich am Corpus der romischen Sarkophagreliefs fuhrte die von seinem Vorganger Heinrich Heydemann begonnenen Hallenser Winckelmann Programme fort und erweiterte das Archaologische Museum von Halle durch Neuerwerbungen Von 1882 bis 1921 war er Herausgeber der Zeitschrift Hermes zunachst zusammen mit Georg Kaibel nach dessen Tod 1901 mit Friedrich Leo bis 1913 nach dessen Tode mit Georg Wissowa Am weitesten bekannt ist sein Name durch die Neubearbeitung der Griechischen Mythologie die Ludwig Preller erstmals 1854 in zwei Banden herausgebracht hatte Die starke Erweiterung ist weniger dem Text zu verdanken den Robert weitgehend unverandert liess obwohl die theoretischen Grundlagen schon uberholt waren als vielmehr den reichen Anmerkungen die oft den Umfang kleiner Abhandlungen annehmen Der Teil uber die Gotter erschien in Lieferungen bereits 1884 bis 1894 die Heldensagen bearbeitete er erst spater so dass der letzte Abschnitt erst postum von Otto Kern herausgegeben werden konnte 1920 bis 1926 Das Werk Preller Robert ist erst durch das gewaltige Lexicon Iconographicum Mythologiae Classicae 1981 1999 uberholt worden Ehrungen BearbeitenSchon zu Lebzeiten erfuhr Robert grosse Anerkennung seiner akademischen Leistungen Er war Mitglied des Deutschen Archaologischen Instituts seit 1874 lange Jahre in der Zentraldirektion der Regia Lynceorum Academia in Rom 1890 des Osterreichischen Archaologischen Instituts 1906 der Bayerischen Akademie der Wissenschaften 1915 der Koniglichen Gesellschaft der Wissenschaften in Uppsala 1915 der Gesellschaft der Wissenschaften zu Gottingen 1918 sowie der Akademie gemeinnutziger Wissenschaften zu Erfurt 1920 Als korrespondierendes Mitglied gehorte er der Preussischen Akademie der Wissenschaften seit 1907 und dem Institut de France seit 1913 an Die Universitat Athen verlieh ihm 1912 die Ehrendoktorwurde Die Griechische philologische Gesellschaft in Konstantinopel und die Society for the Promotion of Hellenic Studies in London ernannten ihn 1885 bzw 1904 zu ihrem Ehrenmitglied Nach seinem Tod erhielt das Archaologische Museum der Universitat auch den Ehrennamen Robertinum Der Klassisch Philologische Verein Halle im Naumburger Kartellverband ernannte ihn zum Ehrenmitglied 2 Robert war Trager des Ritterkreuzes des Schwedischen Nordstern Ordens des Roten Adlerordens dritter Klasse 1914 und des Kronenordens zweiter Klasse 1917 Chronologische Ubersicht 21 April 1874 korrespondierendes Mitglied des Deutschen Archaologischen Instituts 21 April 1879 ordentliches Mitglied Mitglied der Zentraldirektion 1907 1909 1914 1921 30 Oktober 1885 Mitglied der Griechischen philologischen Gesellschaft zu Konstantinopel 31 Marz 1890 ordentliches Mitglied der Accademia dei Lincei zu Rom 1901 korrespondierendes Mitglied der Gottinger Gesellschaft der Wissenschaften 9 Marz 1918 auswartiges Mitglied 4 Januar 1904 Honorary Member der Society for the promotion of Hellenic studies 2 Juli 1906 wirkliches Mitglied im Auslande des Osterreichischen Archaologischen Instituts 2 Mai 1907 korrespondierendes Mitglied der Preussischen Akademie der Wissenschaften zu Berlin 3 April 1912 Ehrendoktorwurde der Philosophischen Fakultat der Universitat Athen 19 Dezember 1913 korrespondierendes Mitglied der Academie des Inscriptions et Belles Lettres zu Paris 14 Juli 1915 korrespondierendes Mitglied der Bayerischen Akademie der Wissenschaften zu Munchen 5 November 1915 ordentliches Mitglied der Koniglichen Gesellschaft der Wissenschaften zu Uppsala 8 Marz 1920 korrespondierendes Mitglied der Akademie gemeinnutziger Wissenschaften zu ErfurtSchriften BearbeitenCarl Robert Bild und Lied Archaologische Beitrage zur Geschichte der griechischen Heldensage Weidmann Berlin 1881 Digitalisat und Volltext im Deutschen Textarchiv Literatur BearbeitenOtto Kern Carl Robert In Historische Kommission fur die Provinz Sachsen und fur Anhalt Hrsg Mitteldeutsche Lebensbilder Band 2 Lebensbilder des 19 Jahrhunderts Selbstverlag der Historischen Kommission fur die Provinz Sachsen und fur Anhalt Magdeburg 1927 S 438 451 Otto Kern Hermann Diels und Carl Robert Ein biographischer Versuch Jahresbericht uber die Fortschritte der klassischen Altertumswissenschaft Supplementband 215 ZDB ID 3921 4 Reisland Leipzig 1927 Manfred Oppermann Robert Carl In Neue Deutsche Biographie NDB Band 21 Duncker amp Humblot Berlin 2003 ISBN 3 428 11202 4 S 678 f Digitalisat Manfred Oppermann Robert Carl In Peter Kuhlmann Helmuth Schneider Hrsg Geschichte der Altertumswissenschaften Biographisches Lexikon Der Neue Pauly Supplemente Band 6 Metzler Stuttgart Weimar 2012 ISBN 978 3 476 02033 8 Sp 1066 1068 Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Carl Robert Album mit Bildern Videos und Audiodateien nbsp Wikisource Carl Robert Quellen und Volltexte Literatur von und uber Carl Robert im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek Eintrag zu Carl Robert im Catalogus Professorum Halensis Grosse Namen Carl Robert von Ines Godazgar auf Campus Halensis vom 30 Marz 2022Anmerkungen Bearbeiten S das Foto der drei Freunde zusammen mit anderen Kommilitonen abgedruckt bei Otto Kern Taf I nach S 24 Der biographische Versuch behandelt zwei von ihnen in enger Verschrankung M Gobel A Kiock Richard Eckert Hrsg Verzeichnis der Alten Herren und Ehrenmitglieder des Naumburger Kartell Verbandes Klassisch Philologischer Vereine an deutschen Hochschulen A Favorke Breslau 1913 S 60 Inhaber der Lehrstuhle fur Klassische Archaologie an der Friedrich Wilhelms Universitat zu Berlin Erster Lehrstuhl Aloys Hirt 1810 1837 Eduard Gerhard 1843 1867 Ernst Curtius 1868 1896 Zweiter Lehrstuhl Ernst Heinrich Toelken 1785 1864 Carl Robert 1880 1890 Reinhard Kekule von Stradonitz 1890 1911 Georg Loeschcke 1912 1915 Ferdinand Noack 1916 1931 Gerhart Rodenwaldt 1932 1945 Inhaber des Lehrstuhls fur Klassische Archaologie an der Universitat Halle Saale Adolf Scholl 1842 1843 Ludwig Ross 1843 1859 Alexander Conze 1863 1869 Richard Schone 1869 1872 Friedrich Matz der Altere 1873 1874 Heinrich Heydemann 1876 1889 Carl Robert 1890 1920 Georg Karo 1920 1930 Herbert Koch 1931 1950 Andreas E Furtwangler 1994 2010 Helga Bumke seit 2011 weitere Professuren Manfred Oppermann 1984 2006 Gunnar Brands 1996 2022 Normdaten Person GND 116575956 lobid OGND AKS LCCN n87856901 VIAF 54284806 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Robert CarlALTERNATIVNAMEN Robert Carl Georg Ludwig Theodor Herwig Joseph vollstandiger Name Robert KarlKURZBESCHREIBUNG deutscher klassischer Philologe und ArchaologeGEBURTSDATUM 8 Marz 1850GEBURTSORT MarburgSTERBEDATUM 17 Januar 1922STERBEORT Halle an der Saale Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Carl Robert amp oldid 237226700