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Georg Otto August Wissowa 17 Juni 1859 in Neudorf Landkreis Neumarkt Provinz Schlesien 11 Mai 1931 in Halle an der Saale war ein deutscher Klassischer Philologe der als Professor an der Universitat Marburg 1886 1895 und der Universitat Halle 1895 1924 wirkte Sein Hauptarbeitsgebiet war die Erforschung der romischen Religion Georg Wissowa auf einem Foto von 1908 Inhaltsverzeichnis 1 Leben 2 Leistung 3 Schriften 4 Quellen 5 Literatur 6 Weblinks 7 AnmerkungenLeben BearbeitenGeorg Wissowa Enkel des Gymnasialdirektors August Wissowa 1797 1868 und Sohn des Gerichtsassessors Otto Wissowa 1818 1870 1 studierte nach dem Besuch des katholischen St Matthias Gymnasiums in Breslau ab 1876 an der Universitat Breslau Klassische Philologie vor allem bei August Reifferscheid Er wurde 1880 mit einer Arbeit uber die Quellen von Macrobius Saturnalien promoviert Anschliessend ging er fur ein Jahr an die Universitat Munchen um bei Heinrich Brunn seine Kenntnisse in der Archaologie zu erweitern 1882 habilitierte er sich in Breslau mit einer Arbeit uber die romischen Darstellungen der Venus und ging mit einem Reisestipendium des Deutschen Archaologischen Instituts fur ein Jahr zu einem Forschungsaufenthalt nach Rom Von 1883 an lehrte Wissowa als Privatdozent in Breslau und kam in dieser Zeit in Kontakt mit Theodor Mommsen 1886 erhielt er einen Ruf auf eine ausserordentliche Professur an der Universitat Marburg wo er die Leitung des Proseminars ubernahm Hier wurde er 1888 auch Ehrenmitglied des Philologisch Historischen Vereines der spater in der Marburger Burschenschaft Rheinfranken aufging der er bis zu seinem Tode angehorte 2 1890 wurde er zum ordentlichen Professor ernannt Das Deutsche Archaologische Institut ernannte ihn 1892 zum ordentlichen Mitglied 1895 wurde Wissowa Nachfolger Heinrich Keils auf dem Lehrstuhl fur Latinistik an der Universitat Halle 1917 wahlte die Bayerische Akademie der Wissenschaften Wissowa zum korrespondierenden Mitglied ihrer Philosophisch Historischen Klasse Nachdem er 1923 einen Schlaganfall erlitten hatte konnte er nur noch unter grossen Schwierigkeiten wissenschaftlich arbeiten 1924 wurde er von seinen Lehrverpflichtungen entbunden Er starb am 11 Mai 1931 im Alter von 71 Jahren Leistung BearbeitenSchwerpunkt von Wissowas Forschungstatigkeit war seit seiner Habilitation die romische Religion der er zahlreiche 1904 in einem Sammelband veroffentlichte Abhandlungen widmete vor allem aber eine systematische Darstellung im Rahmen des Handbuchs der klassischen Altertumswissenschaft die zuerst 1902 erschien in uberarbeiteter Auflage 1912 Ausserdem arbeitete er an Wilhelm Heinrich Roschers Ausfuhrlichem Lexikon der griechischen und romischen Mythologie mit und veroffentlichte eine Neubearbeitung von Ludwig Friedlanders Sittengeschichte Roms Bekannt wurde Wissowa vor allem auch als Herausgeber der Neuausgabe von Paulys Realencyclopadie der classischen Altertumswissenschaft die nach dem Begrunder August Friedrich Pauly und ihm seitdem auch Pauly Wissowa genannt wird Er ubernahm die Herausgeberschaft im Jahr 1890 nachdem Otto Crusius sie zuruckgegeben hatte Wissowa bemuhte sich erfolgreich geeignete Wissenschaftler fur verschiedene thematische Bereiche zu finden Der erste Band erschien 1893 Sehr schnell zeichnete sich allerdings ab dass das Werk nicht in der geplanten Zeit von zwolf Jahren fertiggestellt wurde es wurde erst 1978 nach 66 Halbbanden und 15 Supplementbanden abgeschlossen Wissowa gab deswegen bereits 1903 einen ersten Supplementband heraus um das Veralten der ersten Bande auszugleichen Er betreute zwolf Halbbande Bande 1 1 bis 6 2 einen dreizehnten 7 1 erschienen 1910 zusammen mit Wilhelm Kroll an den er 1906 die Herausgeberschaft der Realenzyklopadie abtrat Von 1914 bis 1922 war Wissowa zusammen mit Carl Robert Herausgeber der Zeitschrift Hermes Er war in Halle zweimal Dekan der Philosophischen Fakultat und 1908 09 Rektor der Universitat Ausserdem gehorte er ab 1902 dem von seinem Freund Eduard Meyer gegrundeten Spirituskreis einflussreicher Professoren an Ab 1891 war er ordentliches Mitglied des Deutschen Archaologischen Instituts ab 1907 korrespondierendes Mitglied der Akademien der Wissenschaften in Munchen und Gottingen 1911 erhielt er die Ehrendoktorwurde der Universitat Breslau Schriften BearbeitenReligion und Kultus der Romer Handbuch der klassischen Altertumswissenschaft 5 Abteilung 4 Teil C H Beck Munchen 1902 Digitalisat http vorlage digitalisat test 1 3D 7B 7B 7B1 7D 7D 7D GB 3D IA 3Dreligionundkult01wissgoog MDZ 3D 0A SZ 3D doppelseitig 3D LT 3D PUR 3D 2 Auflage 1912 Digitalisat http vorlage digitalisat test 1 3D 7B 7B 7B1 7D 7D 7D GB 3D IA 3Dwissowa1912religionkultus2ndedharvardgoogle MDZ 3D 0A SZ 3D doppelseitig 3D LT 3D PUR 3D davon Nachdruck 1971 ISBN 3 406 03406 3 Gesammelte Abhandlungen zur romischen Religions und Stadtgeschichte C H Beck Munchen 1904 Digitalisat http vorlage digitalisat test 1 3D 7B 7B 7B1 7D 7D 7D GB 3D IA 3Dgesammelteabhan00wissgoog MDZ 3D 0A SZ 3D doppelseitig 3D LT 3D PUR 3D Quellen BearbeitenGert Audring Hrsg Gelehrtenalltag Der Briefwechsel zwischen Eduard Meyer und Georg Wissowa 1890 1927 Weidmann Hildesheim 2000 ISBN 3 615 00216 4 Literatur BearbeitenFranz Gundlach Catalogus professorum academiae Marburgensis 1527 1910 Marburg 1927 S 340f Otto Kern Georg Wissowa Gedachtnisrede im Namen des Instituts fur Altertumswissenschaft im Robertinum gehalten in der Aula der Vereinigten Friedrichs Universitat Halle Wittenberg am 17 Juni 1931 Hallische Universitatsreden Band 51 Halle 1931 Otto Kern Georg Wissowa In Gnomon Band 7 1931 S 398 400 Otto Kern Georg Wissowa In Jahresbericht uber die Fortschritte der klassischen Altertumswissenschaft Band 245 1934 Nekrologe S 120 145 mit Schriftenverzeichnis Biographisches Jahrbuch fur Altertumskunde 60 Jahrgang Franz Zimmermann Gelehrter und Buchhandel In Borsenblatt fur den deutschen Buchhandel Band 108 1941 S 70 f Francesca Prescendi Les dieux vraiment romains de Wissowa In Archiv fur Religionsgeschichte Band 5 2003 S 4 15 Wolfhart Unte Georg Wissowa 1859 1931 als Promotor der klassischen Altertumswissenschaft In Jahrbuch der Schlesischen Friedrich Wilhelms Universitat zu Breslau Band 40 41 1999 2000 S 327 356 Nachdruck in Ders Heroen und Epigonen Scripta Mercaturae St Katharinen 2003 ISBN 3 89590 134 2 S 367 398 Jorg Rupke Fasti sacerdotum Die Mitglieder der Priesterschaften und das sakrale Funktionspersonal romischer griechischer orientalischer und judisch christlicher Kulte in der Stadt Rom von 300 v Chr bis 499 n Chr Teil 3 Quellenkunde und Organisationsgeschichte Wiesbaden 2005 S 1557 1566 Jonathan Gross Ein saumiger Autor und ein geplagter Editor Die Korrespondenz zwischen Friedrich Carl Andreas und Georg Wissowa aus der Fruhzeit der RE In Jahresheft des Vereins der Gottinger Freunde der antiken Literatur 9 Jahrgang 2010 S 10 20 PDF Anika Soltenfuss Wissowa Georg In Peter Kuhlmann Helmuth Schneider Hrsg Geschichte der Altertumswissenschaften Biographisches Lexikon Der Neue Pauly Supplemente Band 6 Metzler Stuttgart Weimar 2012 ISBN 978 3 476 02033 8 Sp 1328 1329 Weblinks Bearbeiten nbsp Wikisource Georg Wissowa Quellen und Volltexte Literatur von und uber Georg Wissowa im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek Kurze Biografie und Nachlassverzeichnis Eintrag zu Georg Wissowa im Catalogus Professorum Halensis Wissowa Georg Otto August Hessische Biografie In Landesgeschichtliches Informationssystem Hessen LAGIS Anmerkungen Bearbeiten Hans Thomas Krause Georg Wissowa Klassischer Philologe In Mitteldeutsches Jahrbuch fur Kultur und Geschichte Band 16 2009 S 224 Verzeichnis der verstorbenen Mitglieder der Marburger Burschenschaft Rheinfranken Abgerufen am 8 Mai 2021 Inhaber der Lehrstuhle fur Klassische Philologie an der Philipps Universitat Marburg Erster Lehrstuhl 1892 1904 Extraordinariat Friedrich Creuzer 1802 1804 Christoph Rommel 1804 1810 Karl Franz Christian Wagner 1810 1833 Karl Friedrich Hermann 1832 1842 Theodor Bergk 1842 1852 Karl Friedrich Weber 1852 1861 Leopold Schmidt 1863 1892 Wilhelm Schulze 1892 1895 Albrecht Dieterich 1895 1897 Georg Wentzel 1902 1903 Karl Kalbfleisch 1903 1913 Paul Friedlander 1920 1932 Karl Deichgraber 1935 1938 Friedrich Muller 1943 1968 Wolfgang Kullmann 1964 1975 Otto Lendle 1977 1991 Arbogast Schmitt 1991 2008 Sabine Follinger seit 2011 Zweiter Lehrstuhl Carl Julius Caesar 1863 1886 Theodor Birt 1886 1921 Ernst Lommatzsch 1922 1936 Hellfried Dahlmann 1936 1953 Carl Becker 1955 1963 Walter Wimmel 1963 1987 Joachim Adamietz 1988 1996 Jurgen Leonhardt 1997 2005 Gregor Vogt Spira 2006 2022 Dennis Pausch seit 2023 Dritter Lehrstuhl Georg Wissowa 1890 1895 Ernst Maass 1895 1924 Inhaber der Lehrstuhle fur Klassische Philologie an der Martin Luther Universitat Halle Wittenberg Erster Lehrstuhl August Seidler 1816 1824 Moritz Hermann Eduard Meier 1825 1855 Theodor Bergk 1857 1869 Heinrich Keil 1869 1894 Georg Wissowa 1895 1924 Ernst Diehl 1925 1937 Franz Altheim 1937 1948 Werner Peek 1951 1969 Joachim Ebert 1983 1995 Michael Hillgruber seit 1995 Zweiter Lehrstuhl Abraham Gottlieb Raabe 1817 1845 Wilhelm Dittenberger 1874 1906 Otto Kern 1907 1931 Paul Friedlander 1932 1935 Erich Reitzenstein 1937 1958 Berthold Hasler 1960 1974 Wolfgang Kirsch 1986 1993 Rainer Jakobi seit 1993 Dritter Lehrstuhl Karl Christian Reisig 1824 1829 Gottfried Bernhardy 1829 1875 Eduard Hiller 1876 1891 Friedrich Blass 1892 1907 Karl Praechter 1907 1927 Normdaten Person GND 117413755 lobid OGND AKS LCCN no92028167 VIAF 7460428 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Wissowa GeorgALTERNATIVNAMEN Wissowa Georg Otto AugustKURZBESCHREIBUNG deutscher Klassischer Philologe und ReligionswissenschaftlerGEBURTSDATUM 17 Juni 1859GEBURTSORT Neudorf bei BreslauSTERBEDATUM 11 Mai 1931STERBEORT Halle an der Saale Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Georg Wissowa amp oldid 237117838