www.wikidata.de-de.nina.az
Georg Friedrich Creuzer 10 Marz 1771 in Marburg 16 Februar 1858 in Heidelberg war ein deutscher Philologe Orientalist und Mythenforscher Georg Friedrich Creuzer Lithographie von Joseph Nicolaus Peroux nach einem Gemalde von Jakob Roux Inhaltsverzeichnis 1 Leben 2 Ehrungen 3 Werk 4 Schriften Auswahl 5 Literatur 6 Weblinks 7 EinzelnachweiseLeben BearbeitenCreuzer war Sohn des Buchbinders und spateren Steuereinnehmers Christoph Andreas Joachim Leonhard 1726 1772 und der Philippine Eleonore Bang 1734 1795 Sein alterer Bruder war der Marburger Theologe Andreas Leonhard Creuzer Friedrich Creuzer studierte ab dem Sommersemester 1789 Theologie Philologie und Philosophie an der Universitat Marburg an der Universitat Jena und spater erneut in Marburg 1794 begrundete er dort mit anderen ein Eleven Institut an dem er als Lehrer tatig war bis er 1798 als Hauslehrer nach Leipzig ging In den Wintersemestern 1797 1798 und 1798 1799 lehrte er als Privatdozent in Marburg Seine Promotion zum Doktor der Philosophie erfolgte am 24 Mai 1794 1 oder erst am 9 Oktober 1799 2 in Tubingen 1799 wurde er in Marburg habilitiert am 21 Oktober des Folgejahres dort zum ausserordentlichen Professor und am 31 Oktober 1802 zum ordentlichen Professor fur klassische Philologie ernannt Am 4 April 1804 ging er als ordentlicher Professor an die Ruprecht Karls Universitat Heidelberg wo er 1807 das Philologisch Padagogische Seminarium mit Friedrich Heinrich Christian Schwarz begrundete Fur das Sommersemester 1809 ging er an den Lehrstuhl in Leiden wurde aber nach wenigen Monaten nach Heidelberg zuruckberufen Spatere Rufe an die Universitaten Gottingen Kiel Bonn und Munchen lehnte er ab Creuzer war personlich befreundet mit Johann Wolfgang von Goethe und Clemens Brentano Ab 1804 war er liiert mit Karoline von Gunderrode die sich dann nachdem Creuzer sie abrupt wieder verlassen hatte 1806 das Leben nahm Bereits am 7 Oktober 1799 hatte er Eleonora Sophia Muller 1758 1831 die Witwe des Finanzwissenschaftlers und Okonomen Nathanael Gottfried Leske geheiratet Nach ihrem Tod heiratete er am 9 November 1831 Anna Jacobina Sebastian 1803 1889 die Tochter des Pathologen Friedrich Jacob Christian Sebastian Beide Ehen blieben kinderlos Mit seinen Vorlesungen zu archaologischen Themen begrundete er die Tradition dieses Faches an der Universitat Heidelberg aus der 1866 das Archaologische Institut heute Institut fur Klassische Archaologie und Byzantinische Archaologie hervorging 1835 wurde die nach Creuzer benannte archaologische Sammlung Antiquarium Creuzerianum gestiftet die 1848 in der Archaologischen Sammlung der Universitat Heidelberg aufging Am 1 Mai 1845 wurde er auf eigenen Wunsch in den Ruhestand versetzt Ehrungen BearbeitenCreuzer erhielt am 31 Oktober 1817 die theologische Ehrendoktorwurde der Universitat Marburg 1844 die juristische der Universitat Heidelberg Im gleichen Jahr wurde er dort zum Ehrenburger ernannt 1825 wurde Friedrich Creuzer zum auswartigen Mitglied der Academie des inscriptions et belles lettres ernannt Ab 1846 war er auswartiges Mitglied der Preussischen Akademie der Wissenschaften 3 ausserdem wurde er in die Wissenschaftlichen Akademien in Munchen 1808 Gottingen 1844 4 Wien 1848 sowie in die Koniglich Niederlandische Akademie der Wissenschaften 1816 5 aufgenommen 1806 wurde Creuzer zum Hofrat 1818 zum Geheimen Hofrat und 1826 zum Geheimen Hofrat II Klasse ernannt 1834 wurde er als Kommandeur in den Orden vom Zahringer Lowen aufgenommen im Jahr 1849 erhielt er den Orden Pour le Merite und 1853 den Bayerischen Maximiliansorden fur Wissenschaft und Kunst 6 1831 wurde er Ehrenmitglied des Instituto di corrispondenza archeologica 7 nbsp Medaille Georg Friedrich Creuzer 1844Von Friedrich Creuzer existiert eine Medaille in Silber und Bronze 1844 41 mm zum 40 jahrigen Dienstjubilaum an der Universitat Heidelberg wie es in der lateinischen Legende auf dem Revers heisst Der Medailleur war Ludwig Kachel er signierte auf dem Avers unterhalb des Halses 8 Werk BearbeitenCreuzer begrundete 1808 mit Carl Daub die Heidelbergischen Jahrbucher Sein bekanntestes Werk war Symbolik und Mythologie der alten Volker besonders der Griechen 1812 in dem er fur die Mythologie Homers und Hesiods eine fruhe orientalische Quelle annahm Hiervon beeinflusst wurden unter anderem Georg Wilhelm Friedrich Hegel Friedrich Wilhelm Joseph Schelling und Johann Jakob Bachofen Schriften Auswahl Bearbeiten nbsp Georg Friedrich CreuzerSymbolik und Mythologie der alten Volker besonders der Griechen Leipzig 1810 ff Digitalisate 1 Teil 1810 2 Teil 1811 3 Teil 1812 4 Teil 1812 3 Teil 2 Auflage 1821 4 Teil 2 Auflage 1821 1 Teil 3 Auflage 1836 Meletemata e disciplina antiquitatis 1817 Digitalisat Oratio de civitate Athenarum omnis humanitatis parente 1826 Digitalisat Ein alt athenisches Gefass mit Malerei und Inschrift 1832 Digitalisat Zur Geschichte alt romischer Cultur am Ober Rhein und Neckar 1833 Digitalisat Zur Geschichte der griechischen und romischen Literatur Abhandlungen Leipzig 1847 Spatere Auflage 1854 Digitalisat Aus dem Leben eines alten Professors Leipzig 1848 Digitalisat Zur Geschichte der classischen Philologie seit Wiederherstellung der Literatur Frankfurt am Main 1854 Digitalisat Herausgeberschaften mit Carl Daub 1805 1810 Studien Digitalisat Band 3 1807 1809 Heidelberger JahrbucherLiteratur BearbeitenLudwig von Urlichs Creuzer Georg Friedrich In Allgemeine Deutsche Biographie ADB Band 4 Duncker amp Humblot Leipzig 1876 S 593 596 Franz Gundlach Catalogus professorum academiae Marburgensis 1527 1910 Marburg 1927 S 334 Oswald Dammann Creuzer Georg Friedrich In Neue Deutsche Biographie NDB Band 3 Duncker amp Humblot Berlin 1957 ISBN 3 428 00184 2 S 414 f Digitalisat U Angsusser Symbol Mythos und Griechentum bei Georg Friedrich Creuzer Dissertation Wien 1962 Hellfried Dahlmann Ingeborg Schnack Hrsg Hessische Briefe des 19 Jahrhunderts Briefe Friedrich Creuzers an Savigny 1799 1850 Veroffentlichungen der Historischen Kommission fur Hessen Band 23 02 Berlin 1972 ISBN 3 503 00599 4 Werner Paul Sohnle Georg Friedrich Creuzers Symbolik und Mythologie in Frankreich Eine Untersuchung ihres Einflusses auf Victor Cousin Edgar Quinet Jules Michelet und Gustave Flaubert Kummerle Goppingen 1972 Goppinger akademische Beitrage Band 55 ISBN 3 87452 121 4 Susan Richter Perspektiven idealistischer Symboltheorien Die Forschungen des Altphilologen Friedrich Creuzers im Fokus von Schellings und Hegels Symbolverstandnis In Frank Engehausen Armin Schlechter Paul Jurgen Schwindt Hg Friedrich Creuzer 1771 1858 Philologie und Mythologie im Zeitalter der Romantik Heidelberg 2008 S 88 98 Dagmar Dull Heidelberger Gelehrtenlexikon 1803 1932 Springer Berlin u a 1986 ISBN 3 540 15856 1 S 40 f Volker Lenhart F H C Schwarz und die Grundung des Philologisch Padagogischen Seminars Jubilaumsvortrag Heidelberg 2007 S 12 Digitalisat George S Williamson The Longing for Myth in Germany Religion and Aesthetic Culture from Romanticism to Nietzsche Chicago 2004 ISBN 0 226 89946 2 Fernando Gustavo Wirtz Die Mythologie bei Friedrich Wilhelm Joseph Schelling und Friedrich Creuzer Diss Universitat Tubingen Tubingen 2019 Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Friedrich Creuzer Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Literatur von und uber Friedrich Creuzer im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek Werke von und uber Friedrich Creuzer in der Deutschen Digitalen Bibliothek Friedrich Creuzer im Internet Archive Nachlass von Friedrich Creuzer auf der Website der Badischen Landesbibliothek Creuzer Georg Friedrich Hessische Biografie Stand 15 April 2021 In Landesgeschichtliches Informationssystem Hessen LAGIS Einzelnachweise Bearbeiten Eintrag im Professorenkatalog der Universitat Marburg abgerufen am 5 Oktober 2016 Dagmar Dull Heidelberger Gelehrtenlexikon 1803 1932 Springer Berlin u a 1986 ISBN 3 540 15856 1 S 40 f Mitglieder der Vorgangerakademien Georg Friedrich Creuzer Berlin Brandenburgische Akademie der Wissenschaften abgerufen am 10 Marz 2015 Holger Krahnke Die Mitglieder der Akademie der Wissenschaften zu Gottingen 1751 2001 Abhandlungen der Akademie der Wissenschaften zu Gottingen Philologisch Historische Klasse Folge 3 Bd 246 Abhandlungen der Akademie der Wissenschaften in Gottingen Mathematisch Physikalische Klasse Folge 3 Bd 50 Vandenhoeck amp Ruprecht Gottingen 2001 ISBN 3 525 82516 1 S 63 Past Members Georg Friedrich Creuzer Koniglich Niederlandische Akademie der Wissenschaften abgerufen am 5 Januar 2021 Hans Korner Der Bayerische Maximiliansorden fur Wissenschaft und Kunst und seine Mitglieder In Zeitschrift fur Bayerische Landesgeschichte Band 47 1984 S 299 398 online auf periodika digitale sammlungen de Friedrich Creutzer Friedrich Creuzer s deutsche Schriften Teil 4 Band 1 Leipzig Darmstadt 1836 S 212 Stefan Krmnicek Marius Gaidys Gelehrtenbilder Altertumswissenschaftler auf Medaillen des 19 Jahrhunderts Begleitband zur online Ausstellung im Digitalen Munzkabinett des Instituts fur Klassische Archaologie der Universitat Tubingen Von Krosus bis zu Konig Wilhelm Neue Serie Band 3 Universitatsbibliothek Tubingen Tubingen 2020 S 80 f online Hoffmeister 6453Inhaber der Lehrstuhle fur Klassische Philologie an der Philipps Universitat Marburg Erster Lehrstuhl 1892 1904 Extraordinariat Friedrich Creuzer 1802 1804 Christoph Rommel 1804 1810 Karl Franz Christian Wagner 1810 1833 Karl Friedrich Hermann 1832 1842 Theodor Bergk 1842 1852 Karl Friedrich Weber 1852 1861 Leopold Schmidt 1863 1892 Wilhelm Schulze 1892 1895 Albrecht Dieterich 1895 1897 Georg Wentzel 1902 1903 Karl Kalbfleisch 1903 1913 Paul Friedlander 1920 1932 Karl Deichgraber 1935 1938 Friedrich Muller 1943 1968 Wolfgang Kullmann 1964 1975 Otto Lendle 1977 1991 Arbogast Schmitt 1991 2008 Sabine Follinger seit 2011 Zweiter Lehrstuhl Carl Julius Caesar 1863 1886 Theodor Birt 1886 1921 Ernst Lommatzsch 1922 1936 Hellfried Dahlmann 1936 1953 Carl Becker 1955 1963 Walter Wimmel 1963 1987 Joachim Adamietz 1988 1996 Jurgen Leonhardt 1997 2005 Gregor Vogt Spira 2006 2022 Dennis Pausch seit 2023 Dritter Lehrstuhl Georg Wissowa 1890 1895 Ernst Maass 1895 1924 Inhaber der Lehrstuhle fur Klassische Philologie an der Universitat Heidelberg Erster Lehrstuhl Friedrich Creuzer 1800 1845 Leonhard Spengel 1841 1847 Hermann Kochly 1864 1876 Curt Wachsmuth 1877 1886 Erwin Rohde 1886 1898 Otto Crusius 1898 1903 Albrecht Dieterich 1903 1908 Franz Boll 1908 1924 Otto Regenbogen 1925 1935 Hildebrecht Hommel 1937 1945 Otto Regenbogen 1945 1959 Franz Dirlmeier 1959 1970 Herwig Gorgemanns 1972 1997 Zweiter Lehrstuhl August Boeckh 1807 1811 Heinrich Voss 1809 1822 Johann Christian Felix Bahr 1823 1872 Uvo Holscher 1962 1970 Albrecht Dihle 1974 1989 Glenn W Most 1991 2001 Jonas Grethlein seit 2008 Dritter Lehrstuhl Karl Ludwig Kayser 1863 1872 Otto Ribbeck 1872 1877 Fritz Scholl 1877 1918 Otto Weinreich 1918 1921 Karl Meister 1921 1949 Viktor Poschl 1950 1976 Hubert Petersmann 1981 2001 Gerrit Kloss seit 2003 Vierter Lehrstuhl Michael von Albrecht 1964 1999 Jurgen Paul Schwindt seit 2000 Lehrstuhl fur Papyrologie Dieter Hagedorn 1981 2001 Andrea Jordens seit 2004 Siehe auch Liste der Klassischen Philologen an der Ruprecht Karls Universitat HeidelbergInhaber der Professuren fur Klassische Archaologie an der Universitat Heidelberg Erste Professur Friedrich Creuzer 1804 1845 Karl Zell 1847 1855 Karl Bernhard Stark 1855 1879 Friedrich von Duhn 1880 1919 Ludwig Curtius 1920 1928 Arnold von Salis 1929 1940 Reinhard Herbig 1941 1956 Roland Hampe 1957 1975 Tonio Holscher 1975 2010 Nikolaus Dietrich seit 2015 Zweite Professur Jorg Schafer 1968 1991 Wolf Dietrich Niemeier 1991 2001 Diamantis Panagiotopoulos seit 2003 Dritte Professur Reinhard Stupperich 2002 2019 Normdaten Person GND 118677330 lobid OGND AKS LCCN n50018837 VIAF 44379708 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Creuzer FriedrichALTERNATIVNAMEN Creuzer Georg FriedrichKURZBESCHREIBUNG deutscher PhilologeGEBURTSDATUM 10 Marz 1771GEBURTSORT MarburgSTERBEDATUM 16 Februar 1858STERBEORT Heidelberg Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Friedrich Creuzer amp oldid 235890002