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Leonhard Spengel seit 1875 von Spengel 24 September 1803 in Munchen 8 November 1880 ebenda war ein deutscher Klassischer Philologe Leonhard Spengel Inhaltsverzeichnis 1 Leben 2 Grabstatte 3 Literatur 4 Weblinks 5 EinzelnachweiseLeben BearbeitenLeonhard Spengel stammte aus einer wohlhabenden Familie und besuchte bis zum Abitur 1821 das heutige Wilhelmsgymnasium Munchen 1 wo ihn seine Lehrer Johann von Gott Frohlich und Joseph Kopp anregten Klassische Philologie zu studieren Bereits als Oberschuler besuchte Spengel die Ubungen des Philologischen Seminars das damals Friedrich Thiersch leitete Die spatere Universitat Munchen befand sich damals noch in Landshut Bei Thiersch begann Spengel auch 1821 sein regulares Studium das er bereits 1823 abschloss im Alter von noch nicht zwanzig Jahren Auf Empfehlung seines akademischen Lehrers und mit der Unterstutzung eines staatlichen Stipendiums vertiefte Spengel seine Studien an der Universitat Leipzig bei Gottfried Hermann und ab 1825 an der Berliner Universitat bei August Boeckh und Immanuel Bekker Im folgenden Jahr loste er die Preisaufgabe der Philosophischen Fakultat die der rhetorischen Ausbildung im antiken Griechenland galt Die Preisschrift erschien 1828 erweitert unter dem Titel Synagwgὴ texnῶn Sammlung der Kunste 2 Aufgrund seiner Arbeiten wurde Spengel an der Universitat Kiel eine ausserordentliche Professur fur Klassische Philologie angeboten die er jedoch ausschlug Er kehrte im Herbst 1826 nach Munchen zuruck und arbeitete als Lektor am Munchner Gymnasium Zur selben Zeit wurde die Universitat von Landshut nach Munchen verlegt Dort wurde Spengel am 28 Marz 1827 promoviert und kurz darauf habilitiert Anschliessend wirkte er zugleich am Gymnasium und an der Universitat 1830 wurde er zum Gymnasialprofessor und gleichzeitig zum zweiten Seminarvorstand an der Universitat ernannt Die Bayerische Akademie der Wissenschaften wahlte ihn 1835 zum ausserordentlichen 1841 zum ordentlichen Mitglied ihrer philosophisch historischen Klasse Seit 1842 war er korrespondierendes Mitglied der Preussischen Akademie der Wissenschaften Im Oktober 1841 nahm Spengel einen Ruf der Universitat Heidelberg zum ordentlichen Professor fur Klassische Philologie an 1847 kehrte er nach Munchen zuruck nachdem er dort eine ahnliche Stelle an der Universitat erhalten hatte In den 1850er und 1860er Jahren wurde er mehrfach zum Commissar fur die Abhaltung der Schlussprufungen an den Munchner Gymnasien ernannt 3 Nach dem Tode seines einstigen Lehrers und jetzigen Kollegen Thiersch 1860 wurde Spengel Leiter des Philologischen Seminars Im selben Jahr wurde er zum korrespondierenden Mitglied der Gottinger Akademie der Wissenschaften gewahlt 4 1875 wurde ihm der Bayerische Personaladel verliehen 1877 feierte er sein goldenes Doktorjubilaum Er starb am 8 November 1880 Spengel war zu seiner Zeit einer der besten Kenner der griechisch romischen Rhetorik Er verfasste zahlreiche Einzeluntersuchungen uber Theorie und Praxis der antiken Beredsamkeit ausserdem uber griechische Philosophie Platon Aristoteles und die Textkritik des romischen Universalgelehrten Marcus Terentius Varro 1840 erschien in der Reihe Griechische Prosaiker in neuen Uebersetzungen Bd 201 seine Ubersetzung von Aristoteles Rhetorik an Alexander Spengel begrundete 1841 in einem Vortrag vor der Bayerischen Akademie der Wissenschaften die Ansicht dass die Magna Moralia nicht von Aristoteles stammen sondern von einem seiner Schuler 5 Diese These wurde zunachst angenommen unter anderem von Eduard Zeller dem bedeutendsten Philosophiehistoriker des 19 Jahrhunderts zu Beginn des 20 Jahrhunderts jedoch von Hans von Arnim zuruckgewiesen Darauf folgte eine Auseinandersetzung zwischen Arnim und dem Berliner Professor Werner Jaeger der wie viele seine Schuler gegen die Autorschaft des Aristoteles eintrat Spater traten Franz Dirlmeier 1958 und John M Cooper 1999 fur Aristoteles Autorschaft ein Sohn Otto Spengel 1837 studierte nach dem Abitur 1855 Rechtswissenschaften Sohn Andreas Spengel war als Gymnasiallehrer in Landshut als Gymnasialprofessor in Munchen und zuletzt als Gymnasialrektor in Passau tatig 6 Grabstatte Bearbeiten nbsp Grab von Leonhard Spengel auf dem Alten Sudlichen Friedhof in Munchen Standort 48 127638888889 11 565222222222Die Grabstatte von Leonhard Spengel befindet sich auf dem Alten Sudlichen Friedhof in Munchen Graberfeld 17 Reihe 2 Platz 3 Standort 48 127638888889 11 565222222222 Literatur BearbeitenRichard Hoche Spengel Leonhard In Allgemeine Deutsche Biographie ADB Band 35 Duncker amp Humblot Leipzig 1893 S 115 117 Weblinks Bearbeiten nbsp Wikisource Leonhard Spengel Quellen und Volltexte Literatur von und uber Leonhard Spengel im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek Werke von und uber Leonhard Spengel in der Deutschen Digitalen Bibliothek Nachlass von Leonhard Spengel in der Bayerischen StaatsbibliothekEinzelnachweise Bearbeiten Max Leitschuh Die Matrikeln der Oberklassen des Wilhelmsgymnasiums in Munchen Band 3 1740 41 1829 30 Beck Munchen 1973 ISBN 3 406 10899 7 S 255 Synagwgὴ texnῶn sive artium scriptores Ab initiis usque ad editos Aristotelis de rhetorica libros Cotta Stuttgart 1828 Digitalisat Jahresberichte des k Maximilians Gymnasium in Munchen 1852 53 1853 54 1862 63 Holger Krahnke Die Mitglieder der Akademie der Wissenschaften zu Gottingen 1751 2001 Abhandlungen der Akademie der Wissenschaften zu Gottingen Philologisch Historische Klasse Folge 3 Bd 246 Abhandlungen der Akademie der Wissenschaften in Gottingen Mathematisch Physikalische Klasse Folge 3 Bd 50 Vandenhoeck amp Ruprecht Gottingen 2001 ISBN 3 525 82516 1 S 230 Ueber die unter dem Namen des Aristoteles erhaltenen Ethischen Schriften Vorgetragen in der Sitzung der philosophisch philologischen Classe den 24 April 1841 Abtheilung 1 In Abhandlungen der Philosophisch Philologischen Classe der Koniglich Bayerischen Akademie der Wissenschaften Bd 3 1841 ZDB ID 209997 4 S 437 496 Sitzungsberichte der philosophisch philologischen und der historischen Klasse der K B Akademie der Wissenschaften zu Munchen Jahrgang 1906 Verlag der K B Akademie der Wissenschaften Munchen 1907 Nekrologe S 364 f Inhaber der Lehrstuhle fur Klassische Philologie an der Universitat Heidelberg Erster Lehrstuhl Friedrich Creuzer 1800 1845 Leonhard Spengel 1841 1847 Hermann Kochly 1864 1876 Curt Wachsmuth 1877 1886 Erwin Rohde 1886 1898 Otto Crusius 1898 1903 Albrecht Dieterich 1903 1908 Franz Boll 1908 1924 Otto Regenbogen 1925 1935 Hildebrecht Hommel 1937 1945 Otto Regenbogen 1945 1959 Franz Dirlmeier 1959 1970 Herwig Gorgemanns 1972 1997 Zweiter Lehrstuhl August Boeckh 1807 1811 Heinrich Voss 1809 1822 Johann Christian Felix Bahr 1823 1872 Uvo Holscher 1962 1970 Albrecht Dihle 1974 1989 Glenn W Most 1991 2001 Jonas Grethlein seit 2008 Dritter Lehrstuhl Karl Ludwig Kayser 1863 1872 Otto Ribbeck 1872 1877 Fritz Scholl 1877 1918 Otto Weinreich 1918 1921 Karl Meister 1921 1949 Viktor Poschl 1950 1976 Hubert Petersmann 1981 2001 Gerrit Kloss seit 2003 Vierter Lehrstuhl Michael von Albrecht 1964 1999 Jurgen Paul Schwindt seit 2000 Lehrstuhl fur Papyrologie Dieter Hagedorn 1981 2001 Andrea Jordens seit 2004 Siehe auch Liste der Klassischen Philologen an der Ruprecht Karls Universitat HeidelbergInhaber der Professuren fur Klassische Philologie an der Universitat Munchen Erster Lehrstuhl Lateinische Philologie Friedrich Ast 1826 1841 Franz Hocheder 1842 1844 Ernst von Lasaulx 1844 1847 Leonhard Spengel 1847 1880 Eduard Wolfflin 1880 1905 Friedrich Vollmer 1905 1923 Johannes Stroux 1924 1935 Rudolf Till 1938 1945 Franz Egermann 1951 62 1970 Werner Suerbaum 1970 2001 Claudia Wiener seit 2003 Zweiter Lehrstuhl Griechische Philologie II Friedrich Thiersch 1826 1859 Wilhelm von Christ 1860 1903 Otto Crusius 1903 1918 Eduard Schwartz 1919 1929 Rudolf Pfeiffer 1929 1937 Franz Dirlmeier 1938 1945 Rudolf Pfeiffer 1951 1957 Kurt von Fritz 1958 1968 Uvo Holscher 1970 1982 Hellmut Flashar 1982 1997 Martin Hose seit 1997 Dritter Lehrstuhl Griechische Philologie I Conrad Bursian 1874 1883 Rudolf Scholl 1885 1893 Iwan von Muller 1893 1906 Albert Rehm 1906 1936 Richard Harder 1941 1945 Friedrich Klingner 1947 1963 Carl Becker 1963 1973 Ernst Vogt 1975 1999 Oliver Primavesi seit 2000 Vierter Lehrstuhl Lateinische Philologie Carl von Prantl 1859 1888 Carl Weyman 1905 1931 Wilfried Stroh 1976 2005 Therese Fuhrer seit 2013 Professur fur Klassische Philologie Fachdidaktik Karl Felix Halm 1856 1882 Markus Janka seit 2007 Professur fur Lateinische Philologie der Antike Niklas Holzberg 1988 2011 Normdaten Person GND 11947364X lobid OGND AKS LCCN n85811699 VIAF 41930269 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Spengel LeonhardALTERNATIVNAMEN Spengel Leonhard vonKURZBESCHREIBUNG deutscher Klassischer PhilologeGEBURTSDATUM 24 September 1803GEBURTSORT MunchenSTERBEDATUM 8 November 1880STERBEORT Munchen Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Leonhard Spengel amp oldid 236679936