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Rudolf Till 8 April 1911 in Freystadt 6 Juni 1979 in Buckenhof 1 war ein deutscher Altphilologe Inhaltsverzeichnis 1 Leben 2 Schriften Auswahl 3 Literatur 4 Weblinks 5 EinzelnachweiseLeben BearbeitenDas Studium von Latein Griechisch und Geschichte in Breslau und Munchen schloss er 1933 mit dem Staatsexamen ab Kurz zuvor war er der NSDAP dem NSDStB und der SA beigetreten 1 2 1934 wurde er in Munchen mit der Dissertation Die Sprache Catos promoviert und war danach als Assistent tatig Um sich zu habilitieren ging er 1936 nach Marburg was er dort mit der Schrift Die Redenfragmente des M Porcius Cato tat und bekam im selben Jahr eine Stelle als Privatdozent wechselte dann jedoch an die Universitat Berlin 3 Das Bestreben des Munchner Dekans und SS Brigadefuhrers Walther Wust Till als Vertretung auf einen Lehrstuhl zu berufen hatte 1937 Erfolg doch die Berufung als Professor wurde zunachst durch die Vertreter der Fakultat verhindert Die Fakultat hatte stattdessen den renommierten Altphilologen Friedrich Klingner als Nachfolger fur den vakanten Lehrstuhl gewunscht Nachdem Wust schon seit 1937 die Aufnahme Tills in das Ahnenerbe der SS angestrebt hatte 2 und dieser im Februar 1938 4 Leiter der Forschungsstatte fur klassische Philologie und Altertumswissenschaft des SS Ahnenerbe geworden war 1 bat Wust im Marz 1938 den Reichsfuhrer SS Heinrich Himmler um Unterstutzung und noch im Marz erhielt Till eine planmassige ausserordentliche Professur fur klassische Philologie 5 und den unbesetzten Lehrstuhl seines Doktorvaters Johannes Stroux Fur diese Berufung war Till sogar bereit gewesen in die SS einzutreten 2 bei der er 1940 Obersturmfuhrer wurde 1 Bei dieser Mitgliedschaft handelte es sich jedoch lediglich um eine SS Ehrenmitgliedschaft wie es 1948 im Entnazifizierungsverfahren vor der Spruchkammer Munchen festgestellt wurde 6 Erst 1947 zwei Jahre nach der Absetzung Tills sollte Friedrich Klingner auf den Munchner Lehrstuhl berufen werden Till wurde im August 1941 zu einer Luftnachrichtenkompanie in Kolberg eingezogen wo er als Hilfsausbilder bis November 1942 Dienst tat Bis zum September 1943 arbeitete er wieder an der Universitat Munchen wurde dann jedoch bis Kriegsende erneut beim Militar eingesetzt 7 Trotz seiner Mitgliedschaft in NS Organisationen soll Till in seinen Seminaren und Vorlesungen nie doktrinare Anschauungen vertreten haben und dort wie in seinen Veroffentlichungen auch international bekannte sowie judische Wissenschaftler mit Respekt erwahnt und zitiert haben 8 In seinen Forschungen vermied Till in der Regel direkte Bezuge auf die nationalsozialistische Ideologie Nach Ende des Krieges wurde Till auf Anordnung der Besatzungsmacht entlassen Er war zunachst Lehrer ab 1949 Unterrichtsleiter der Internatsschule Birklehof in Hinterzarten und wurde zum Professor zur Wiederverwendung ernannt 1958 erhielt er einen Ruf als ordentlicher Professor und Lehrstuhlinhaber an die Universitat Erlangen 9 10 1976 wurde Till emeritiert Schriften Auswahl BearbeitenDie Sprache Catos Dieterich Leipzig 1935 zugl Dissertation Munchen 1934 Die Redenfragmente des M Porcius Cato Marburg 1937 zugl Habilitations Schrift Marburg 1936 Handschriftliche Untersuchungen zu Tacitus Agricola und Germania Mit e Photokopie d Codex Aesinas Ahnenerbe Stiftung Verlag Berlin 1943 Romische Elegiker Tibull Properz Ovid Copa Kerle Heidelberg 1957 Das Leben des Julius Agricola Tacitus Akademie Verlag Berlin 1961 Historiarum libri Cornelius Tacitus Kerle Heidelberg 1963 Einfuhrung in Leben und Werk des Tacitus Klett Stuttgart 1968 Literatur BearbeitenInge Auerbach Catalogus professorum academiae Marburgensis Zweiter Band 1910 bis 1971 Marburg 1979 ISBN 3 7708 0662 X S 619 620 Ernst Klee Das Personenlexikon zum Dritten Reich Wer war was vor und nach 1945 Fischer 2003 ISBN 3 10 039309 0 Maximilian Schreiber Altertumswissenschaften im Nationalsozialismus Die klassische Philologie an der Ludwig Maximilians Universitat In Elisabeth Kraus Hg Die Universitat Munchen im Dritten Reich Munchen Herbert Utz Verlag 2006 S 181 248 ISBN 3 8316 0639 0 Weblinks BearbeitenLiteratur von und uber Rudolf Till im Katalog der Deutschen NationalbibliothekEinzelnachweise Bearbeiten a b c d Ernst Klee Das Personenlexikon zum Dritten Reich 2003 S 626 online auf books google de a b c E Kraus H M Korner Die Universitat Munchen im dritten Reich 2006 S 216 ff online auf books google de Gnomon Kritische Zeitschrift fur die gesamte klassische Altertumswissenschaft 1936 Band 12 S 672 Michael H Kater Das Ahnenerbe der SS 1935 1945 Ein Beitrag zur Kulturpolitik des dritten Reiches Oldenbourg Wissenschaftsverlag 2006 ISBN 3 486 57950 9 S 457 online auf books google de Gnomon Kritische Zeitschrift fur die gesamte klassische Altertumswissenschaft 1938 Band 14 S 400 Maximilian Schreiber Altertumswissenschaften im Nationalsozialismus Die klassische Philologie an der Ludwig Maximilians Universitat In Elisabeth Kraus Hrsg Die Universitat Munchen im Dritten Reich Aufsatze Teil I Herbert Utz Verlag Munchen 2006 ISBN 3 8316 0640 4 S 246 Maximilian Schreiber Altertumswissenschaften im Nationalsozialismus Die klassische Philologie an der Ludwig Maximilians Universitat In Elisabeth Kraus Hrsg Die Universitat Munchen im Dritten Reich Aufsatze Teil I Herbert Utz Verlag Munchen 2006 ISBN 3 8316 0640 4 S 243 244 Maximilian Schreiber Altertumswissenschaften im Nationalsozialismus Die klassische Philologie an der Ludwig Maximilians Universitat In Elisabeth Kraus Hrsg Die Universitat Munchen im Dritten Reich Aufsatze Teil I Herbert Utz Verlag Munchen 2006 ISBN 3 8316 0640 4 S 234 Gnomon Kritische Zeitschrift fur die gesamte klassische Altertumswissenschaft 1959 Band 31 S 96 Ab 1 Dezember 1958 Personen und Vorlesungsverzeichnis WS 1970 71 S 56 ff Inhaber der Professuren fur Klassische Philologie an der Universitat Munchen Erster Lehrstuhl Lateinische Philologie Friedrich Ast 1826 1841 Franz Hocheder 1842 1844 Ernst von Lasaulx 1844 1847 Leonhard Spengel 1847 1880 Eduard Wolfflin 1880 1905 Friedrich Vollmer 1905 1923 Johannes Stroux 1924 1935 Rudolf Till 1938 1945 Franz Egermann 1951 62 1970 Werner Suerbaum 1970 2001 Claudia Wiener seit 2003 Zweiter Lehrstuhl Griechische Philologie II Friedrich Thiersch 1826 1859 Wilhelm von Christ 1860 1903 Otto Crusius 1903 1918 Eduard Schwartz 1919 1929 Rudolf Pfeiffer 1929 1937 Franz Dirlmeier 1938 1945 Rudolf Pfeiffer 1951 1957 Kurt von Fritz 1958 1968 Uvo Holscher 1970 1982 Hellmut Flashar 1982 1997 Martin Hose seit 1997 Dritter Lehrstuhl Griechische Philologie I Conrad Bursian 1874 1883 Rudolf Scholl 1885 1893 Iwan von Muller 1893 1906 Albert Rehm 1906 1936 Richard Harder 1941 1945 Friedrich Klingner 1947 1963 Carl Becker 1963 1973 Ernst Vogt 1975 1999 Oliver Primavesi seit 2000 Vierter Lehrstuhl Lateinische Philologie Carl von Prantl 1859 1888 Carl Weyman 1905 1931 Wilfried Stroh 1976 2005 Therese Fuhrer seit 2013 Professur fur Klassische Philologie Fachdidaktik Karl Felix Halm 1856 1882 Markus Janka seit 2007 Professur fur Lateinische Philologie der Antike Niklas Holzberg 1988 2011 Inhaber der Lehrstuhle fur Klassische Philologie an der Universitat Erlangen 1 Lehrstuhl Gottlieb Christoph Harless 1777 1815 Ludwig Heller 1817 1826 Ludwig von Doderlein 1826 1863 Iwan von Muller 1864 1893 Adolf Romer 1893 1913 Otto Stahlin 1913 1935 Reinhold Merkelbach 1957 1961 Alfred Heubeck 1962 1979 Egert Pohlmann 1980 2001 Stephan Schroder seit 2001 2 Lehrstuhl Joseph Kopp 1827 1842 Karl Friedrich Nagelsbach 1842 1859 Heinrich Keil 1859 1869 Alfred Schone 1869 1874 Eduard Wolfflin 1875 1880 August Luchs 1880 1920 Alfred Klotz 1920 1939 Otto Seel 1943 1947 Carl Koch 1947 1956 Rudolf Till 1958 1976 Severin Koster 1979 2008 Walter Kissel kommissarisch 2008 2016 Christoph Schubert seit 2017 3 Lehrstuhl Ferdinand Heerdegen 1902 1920 Kurt Witte 1920 1950 Otto Seel 1951 1972 Klaus Stiewe 1975 1986 Normdaten Person GND 117382825 lobid OGND AKS LCCN no2004107546 VIAF 74628414 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Till RudolfALTERNATIVNAMEN Till Werner Richard RudolfKURZBESCHREIBUNG deutscher AltphilologeGEBURTSDATUM 8 April 1911GEBURTSORT FreystadtSTERBEDATUM 6 Juni 1979STERBEORT Buckenhof Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Rudolf Till amp oldid 225678472