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Eduard von Wolfflin spater geadelt 1 Januar 1831 in Basel 8 November 1908 ebenda war ein Schweizer klassischer Philologe der als Dozent und Professor in Zurich 1856 1875 Erlangen 1875 1880 und Munchen 1880 1905 wirkte Der Textkritiker und Universitatsprofessor initiierte das monumentale Unternehmen Thesaurus Linguae Latinae ein Worterbuch der lateinischen Sprache der gesamten Antike das bis heute in Munchen erstellt wird Eduard Wolfflin Foto aus Alfred Gudeman Imagines Philologorum 1911 Inhaltsverzeichnis 1 Leben und Werk 2 Literatur 3 Weblinks 4 EinzelnachweiseLeben und Werk BearbeitenEduard Wolfflin war ein Sohn des Zuckerbackers und Polizeigerichtsprasidenten Johann Rudolf Wolfflin und der Elisabeth geborene Mengis Wolfflin studierte ab 1849 Klassische Philologie zunachst an der Universitat Basel bei Karl Ludwig Roth und Franz Dorotheus Gerlach dann in Gottingen bei Karl Friedrich Hermann Noch vor der Promotion begann er auf Anregung Hermanns eine neue kritische Ausgabe der Schriften des Historikers Polyan die er erst Jahre spater veroffentlichte 1860 Seine Promotion erreichte er 1854 mit der Dissertation De Lucii Ampelii libro memoriali quaestiones criticae et historicae Historische und kritische Untersuchungen zum Geschichtsbuch des Lucius Ampelius die seinem Lehrer Friedrich Wilhelm Schneidewin gewidmet war gleichzeitig veroffentlichte er eine kritische Ausgabe der Schrift In den folgenden Jahren arbeitete Wolfflin als Gymnasiallehrer seit 1861 Gymnasialprofessor in Winterthur und veroffentlichte zahlreiche textkritische Schriften und Ausgaben darunter Caecilii Balbi de nugis philosophorum quae supersunt 1855 Polyaeni strategicon libri octo 1860 Livianische Kritik und Livianischer Sprachgebrauch 1864 und Publii Syri sententiae 1869 Zu seiner Tatigkeit im Schuldienst kam 1856 eine Anstellung als Privatdozent an der Universitat Zurich wo er 1869 zum ausserordentlichen Professor befordert wurde 1871 wurde er zum ordentlichen Professor fur Klassische Philologie und Literaturgeschichte ernannt 1875 folgte er einem Ruf an die Universitat Erlangen nbsp Familiengrab Wolfflin auf dem Wolfgottesacker in BaselDie Stelle seiner bedeutendsten Wirksamkeit nahm Wolfflin von 1880 bis 1905 als ordentlicher Professor an der Ludwig Maximilians Universitat Munchen ein Er wurde 1880 auch zum ordentlichen Mitglied der Bayerischen Akademie der Wissenschaften gewahlt deren auswartiges Mitglied er seit 1879 war In Munchen legte Wolfflin den Grundstein fur sein Lebenswerk den Thesaurus Linguae Latinae Seine umfangreichen sprachwissenschaftlichen Studien waren die Grundlage fur seine Vorarbeiten zu dem Projekt die er in der Reihe Archiv fur lateinische Lexikographie und Grammatik mit Einschluss des alteren Mittellateins niederlegte die Zahl der Mitarbeiter stieg rasch von anfangs 40 auf 250 und von 1884 bis zu Wolfflins Tod erschienen 15 Bande Zu seinen Mitarbeitern zahlte auch Gustav Landgraf der bei ihm auch promovierte Das Unternehmen erhielt auf Wolfflins Antrag bereits seit 1883 finanzielle Unterstutzung der Bayerischen Akademie der Wissenschaften und wurde 1889 mit Unterstutzung Theodor Mommsens der Preussischen Akademie vorgelegt Schliesslich kam man aufgrund der ungeheuren Grosse und Last des Unternehmens uberein den Thesaurus den Akademien in Munchen Berlin Gottingen Leipzig und Wien gemeinsam zu ubertragen 1893 fanden vier Grundungskonferenzen in Leipzig Frankfurt am Main Coburg und Berlin statt auf denen Wolfflin und Franz Bucheler einen Finanz und Arbeitsplan vorlegten und Ulrich von Wilamowitz Moellendorff die Beteiligung der Gottinger Akademie vermittelte Auf der letzten entscheidenden Konferenz in Berlin wurden Wolfflin Friedrich Leo in Gottingen und Franz Bucheler in Bonn die vorbereitenden Arbeiten ubertragen Der preussische Ministerialbeamte Friedrich Althoff versicherte den finanziellen Beistand der preussischen Akademien in Berlin und Gottingen In den folgenden Jahren uberzeugte Wolfflin die Mitdirektoren Leo und Bucheler dass die Konzentration des Unternehmens an nur einer Arbeitsstatte der Arbeit zugutekommen wurde So wurde von 1898 bis 1899 der Thesaurus ganz in Munchen angesiedelt nach dem Abschluss des Umzugs wurde Friedrich Vollmer als erster Generalredaktor eingesetzt Wolfflin beteiligte sich an den Artikeln des Buchstaben A selbst und unterstutzte das Unternehmen 1908 mit der Eduard Wolfflin Stiftung von 35 000 Schweizer Franken Fur seine Verdienste wurde er mit dem Maximiliansorden ausgezeichnet und in den personlichen Adelsstand erhoben Nach seinem Tod wurde das Unternehmen bis heute weitergetragen auch Leo und Bucheler hielten ihre Mitarbeit bis zu ihrem Tode aufrecht Bis heute ist das Unternehmen zu gut zwei Dritteln abgeschlossen Das Grab von Eduard Wolfflin seiner Frau Bertha Wolfflin geb Troll 1839 1911 und ihrer Tochter Elisabeth Wolfflin 1863 1939 befindet sich auf dem Wolfgottesacker in Basel 1901 schuf der Bildhauer Hermann Hahn eine Marmorbuste des Eduard von Wolfflin Sie befindet sich seit dem 13 Mai 2016 in der Bayerischen Akademie der Wissenschaften 1 Eduard Wolfflin ist der Vater des Kunsthistorikers Heinrich Wolfflin und des Augenarztes Ernst Wolfflin Literatur BearbeitenJacob Wackernagel Eduard Wolfflin In Sonntagsblatt der Basler Nachrichten 3 Nr 46 15 November 1908 Kleine Schriften III Gottingen 1979 S 1494 Oskar Hey Eduard Wolfflin In Bursians Jahresberichte uber die Fortschritte der klassischen Altertumswissenschaft Band 155 1911 4 Nekrologe S 103 136 Gustav Meyer Hrsg Eduard Wolfflin Ausgewahlte Schriften Berlin 1933 Nachdruck Hildesheim 1977 ISBN 3 487 06137 6 Ueli Dill Wolfflin Eduard In Historisches Lexikon der Schweiz 5 August 2017 Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Eduard Wolfflin Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien nbsp Wikisource Eduard Wolfflin Quellen und Volltexte Literatur von und uber Eduard Wolfflin im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek Nachlass Eduard Wolfflin in der Universitatsbibliothek Basel Ubersicht der Lehrveranstaltungen von Eduard Wolfflin an der Universitat Zurich Sommersemester 1867 bis Wintersemester 1874 Einzelnachweise Bearbeiten Archivierte Kopie Memento des Originals vom 18 Februar 2016 im Internet Archive nbsp Info Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht gepruft Bitte prufe Original und Archivlink gemass Anleitung und entferne dann diesen Hinweis 1 2 Vorlage Webachiv IABot www badw de aufgerufen 17 Mai 2016Inhaber der Lehrstuhle fur Klassische Philologie an der Universitat Erlangen 1 Lehrstuhl Gottlieb Christoph Harless 1777 1815 Ludwig Heller 1817 1826 Ludwig von Doderlein 1826 1863 Iwan von Muller 1864 1893 Adolf Romer 1893 1913 Otto Stahlin 1913 1935 Reinhold Merkelbach 1957 1961 Alfred Heubeck 1962 1979 Egert Pohlmann 1980 2001 Stephan Schroder seit 2001 2 Lehrstuhl Joseph Kopp 1827 1842 Karl Friedrich Nagelsbach 1842 1859 Heinrich Keil 1859 1869 Alfred Schone 1869 1874 Eduard Wolfflin 1875 1880 August Luchs 1880 1920 Alfred Klotz 1920 1939 Otto Seel 1943 1947 Carl Koch 1947 1956 Rudolf Till 1958 1976 Severin Koster 1979 2008 Walter Kissel kommissarisch 2008 2016 Christoph Schubert seit 2017 3 Lehrstuhl Ferdinand Heerdegen 1902 1920 Kurt Witte 1920 1950 Otto Seel 1951 1972 Klaus Stiewe 1975 1986 Inhaber der Professuren fur Klassische Philologie an der Universitat Munchen Erster Lehrstuhl Lateinische Philologie Friedrich Ast 1826 1841 Franz Hocheder 1842 1844 Ernst von Lasaulx 1844 1847 Leonhard Spengel 1847 1880 Eduard Wolfflin 1880 1905 Friedrich Vollmer 1905 1923 Johannes Stroux 1924 1935 Rudolf Till 1938 1945 Franz Egermann 1951 62 1970 Werner Suerbaum 1970 2001 Claudia Wiener seit 2003 Zweiter Lehrstuhl Griechische Philologie II Friedrich Thiersch 1826 1859 Wilhelm von Christ 1860 1903 Otto Crusius 1903 1918 Eduard Schwartz 1919 1929 Rudolf Pfeiffer 1929 1937 Franz Dirlmeier 1938 1945 Rudolf Pfeiffer 1951 1957 Kurt von Fritz 1958 1968 Uvo Holscher 1970 1982 Hellmut Flashar 1982 1997 Martin Hose seit 1997 Dritter Lehrstuhl Griechische Philologie I Conrad Bursian 1874 1883 Rudolf Scholl 1885 1893 Iwan von Muller 1893 1906 Albert Rehm 1906 1936 Richard Harder 1941 1945 Friedrich Klingner 1947 1963 Carl Becker 1963 1973 Ernst Vogt 1975 1999 Oliver Primavesi seit 2000 Vierter Lehrstuhl Lateinische Philologie Carl von Prantl 1859 1888 Carl Weyman 1905 1931 Wilfried Stroh 1976 2005 Therese Fuhrer seit 2013 Professur fur Klassische Philologie Fachdidaktik Karl Felix Halm 1856 1882 Markus Janka seit 2007 Professur fur Lateinische Philologie der Antike Niklas Holzberg 1988 2011 Normdaten Person GND 117453471 lobid OGND AKS LCCN n92051358 VIAF 45080602 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Wolfflin EduardALTERNATIVNAMEN Wolfflin Eduard Ritter vonKURZBESCHREIBUNG Schweizer Klassischer PhilologeGEBURTSDATUM 1 Januar 1831GEBURTSORT BaselSTERBEDATUM 8 November 1908STERBEORT Basel Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Eduard Wolfflin amp oldid 232960442